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Fanfiction

Albus Potter - Die Vergangenheit wirft Schatten - Emotionen am Limit

von Chellie.

@ Readingrat: Danke, freut mich, dass es dir gefallen hat. Die Anhörung an sich wird sehr emotional verlaufen. Und ansonsten noch mal die Entführung beschreiben logischerweise.
Viel Spaß beim Weiterlesen und es würde mich freuen wieder mal was von dir zu hören. Egal ob Kritik oder Lob ;)

@ Dolohow: Schön, mal wieder von dir zu hören (:
Ja, es war wirklich etwas langweilig geworden am Ende, aber genau aus dem Grund hoffe ich, dass dir das Chap mehr gefällt ;)
Danke für deinen Kommi und es wäre schön, mal wieder was von dir zu hören.

@ Janny: Danke, freut mich, dass dir Al und Lily so gefallen. Meiner Auffassung nach ist Al genau so wie ich ihn beschreibe und ich kann in JKRs Epilog auch nicht herauslesen, dass Al so ist wie sein Dad. Aber ist ja Geschmackssache ;)
Danke für dein Lob und deine Kritik und viel Spaß beim nächsten Chap.

@ Kati89: Jap, es war etwas langweilig geworden, vielleicht gefällt dir das ja jetzt besser. Viel Spaß beim Lesen, danke für dein Lob und deine Kritik.

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Der nächste Tag kam leider viel zu schnell nach Lilys Geschmack. Verschlafen öffnete sie die Augen als ihr magischer Wecker um halb neun klingelte.
Diese Nacht war keine Gute gewesen. Sie konnte ewig nicht einschlafen. Als sie dann endlich schlafen konnte, schlich sich immer wieder Dolohow in ihre Träume wodurch sie mehrmals in der Nacht aufgewacht war. Lily richtete sich auf und schaute in das benachbarte Bett. Ihr Bruder sah so müde aus wie sie selbst und lag mit geöffneten Augen ruhig auf dem Rücken. Den Blick zur Decke gerichtet. Den Anblick fand die Neunjährige gruselig, weshalb sie Al auch ansprach: „Guten Morgen. Alles okay bei dir?“
Eigentlich war die Frage ja überflüssig, weil sie wusste wie er sich fühlte. Doch was sollte sie sonst sagen? Jetzt wandte er den Kopf in ihre Richtung und lächelte sie aufmunternd an. „Klar. Und bei dir?“, fragte der Schwarzhaarige. „Jap.“, erwiderte sie und stieg nickend aus dem Bett. Als sie frisch geduscht aus dem Bad kam betrat auch Heiler Gavin den Raum. „Guten Morgen Ihr Zwei. Ich hab hier Ihren Trank Mr. Potter.“, begrüßte er sie.
Er stellte den Zaubertrank auf den Nachttisch neben Al’s Bett und Lily setzte sich, den Heiler beobachtend, auf ihr Bett und trocknete ihre Haare. Nachdem dieser den Raum verlassen hatte, nahm ihr Bruder den Trank und nach ein paar Minuten konnte er wirklich auf seinen eigenen Beinen stehen.

Er grinste und auch Lily musste leicht schmunzeln. „Na geh dich schon fertig machen. Dann frühstücken wir.“, sagte sie. Als er dann nach einer halben Stunde wieder aus dem Bad kam, war das Frühstück bereits im Zimmer und so machten sich die Geschwister ans Essen. „Wie spät ist es?“, fragte ihr Bruder plötzlich nach einem langen Moment der Stille.
Nach einem Blick auf ihre Uhr antwortete die kleine Lily: „Halb Zehn.“
Daraufhin verschluckte Al sich augenblicklich. Auch in Lily machte sich ein unangenehmes Gefühl breit. „Wir schaffen das schon.“, sagte sie mehr zu sich als zu ihm. Den Rest der Zeit verbrachten die Geschwister schweigend und punkt zehn Uhr ging die Tür auf. Ein ihnen unbekannter Mann betrat den Raum und nun wurde der Rothaarigen richtig schlecht.
„Na ihr Beiden, ich bin Dean Thomas, ich bin mit eurem Dad in die Schule gegangen, hab ihn während der Entführung begleitet und werde heute auch dabei sein.“
Sie lächelte ihn unsicher an und sagte leise: „Hallo.“ Ihr Bruder war sehr still geworden, zu still ihrer Meinung nach und so sah sie ihn besorgt an. Sein Blick verharrte auf dem Auror.
Da er scheinbar nichts sagen wollte oder auch nicht konnte, übernahm Lily das. „Wie kommen wir ins Zaubereiministerium, Mr. Thomas?“, fragte sie. Der Mann lächelte sie sanft an. „Wir flohen, aber du kannst mich ruhig Dean nennen.“, gab er zurück.
„Okay Dean.“, entgegnete sie daraufhin schon etwas mutiger, denn dieser Auror schien echt nett zu sein.

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Al’s Sicht


Eine halbe Stunde später waren die Geschwister nun im Büro ihres Dads. Dieser war allerdings noch nicht anwesend. Al blickte suchend und wartend im Raum umher und als nach einer kleinen Weile die Tür aufging zuckte er zusammen. Es war sein Dad, der da eben herein gekommen war und das ungute Gefühl in seiner Magengegend bestärkte sich nur noch mehr als er sich an das gestrige Gespräch erinnerte.
Harry kam gerade aus Askaban und von Dolohow… Al schluckte und suchte den Blickkontakt zu seiner Schwester, die neben ihm auf einem Stuhl vor dem Schreibtisch saß. Als die grünen auf die braunen Augen trafen spiegelte sich die Angst in beiden wieder und nach einem aufmunternden Lächeln für den jeweils Anderen richteten sie ihre Aufmerksamkeit nun voll auf Harry Potter der auf der anderen Seite des Schreibtisches Platz genommen hatte.

Etwas verspätet betrat nun auch Kingsley hastig den Raum und jetzt konnte es los gehen. „Also ihr Zwei. Wir haben da ein paar Fragen an euch. Lasst euch alle Zeit der Welt und ich kann voll verstehen, dass es euch schwer fällt. Nur leider kommen wir da nicht drum herum. Wir beginnen mit dir Lily.“, sagte sein Dad. Al spürte wie die Hand seiner Schwester automatisch nach der seinen griff und er drückte sie sanft um ihr zu zeigen, dass er da war. In ihm herrschte ein Gefühlschaos, er hatte Angst davor alles noch mal zu erzählen und vor seinem inneren Auge zu durchleben, er machte sich Sorgen um Lily und darüber wie sie alles verkraften würde, er hatte Wut auf die Todesser wegen dem was sie ihm und seiner Schwester angetan hatten und er freute sich unglaublich bei dem Gedanken, dass es bald vorbei war und er in seinen normalen Alltag zurückkehren konnte.
Er bemerkte wie der Blick seines Dads zu den verschränkten Händen der Geschwister schnellte und sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht legte, ehe er wieder ernst wurde und mit den Fragen begann.
„Also Lily. Beschreibe einfach mal was passiert ist, als du von zu Hause abgehauen bist.“
Der junge Potter beobachtete seine Schwester genau, bemerkte, dass sie sich nicht wohl fühlte und drückte noch einmal sanft ihre Hand. Wenn das die Auroren auch von ihm wollten, dann würde er einiges zu erzählen haben. Zögernd begann die Rothaarige nun mit ihrer Schilderung der Entführung. „Ich … na ja ich bin halt von zu Hause ausgebüchst, weil ich es einfach nicht mehr ausgehalten habe drinnen … mir ist die Decke auf den Kopf gefallen. Ich weiß, dass das dumm war, aber in dem Moment konnte ich nicht wirklich vernünftig denken, weil ich mir so große Sorgen um Al gemacht hab.“, sie hielt einen Moment inne und blickte zu ihm.
Er lächelte. „Ich wollte spazieren gehen, als mich plötzlich jemand von hinten gepackt hat. Ich wollte schreien und mich wehren, aber er war einfach zu stark und hat mir eine Hand auf den Mund gedrückt. Es waren zwei Männer dort, der eine mich festgehalten und der andere hat gesprochen. Er sagte, dass wenn ich ruhig bin mir nichts passieren wird und ich jetzt meinem Bruder Gesellschaft leisten werde. Dann ist er mit mir disappariert.“, und damit brach sie erstmal ab.

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Lilys Sicht


Es war wahnsinnig schwer über das alles zu reden. Bisher hatte sie das Schlimme ja noch gar nicht berichtet. Sie hielt inne und schaute alle Anwesenden an.
Ihr Dad saß an seinem Schreibtisch, ihr Gegenüber und schaute sie betreten an. Er machte sich Sorgen, das sah sie. Ihr Blick huschte weiter zu Kingsley, der nachdenklich aber ernst auf einen unbestimmten Punkt schaute. Erst als sich die Blicke der Beiden trafen lächelte er ihr aufmunternd zu. Dann sah sich der Rotschopf weiter um und entdeckte Dean, der sie ebenfalls anlächelte. Zum Schluss suchten ihre Augen die ihres Bruders und als sie sie fanden entdeckten sie Angst und Wut in ihnen.
Wut… okay Al war sauer. Aber warum? War sie selbst sauer? Nein. Sie hatte einfach nur Angst und ein ungutes Gefühl, was auch immer es war, sie konnte es nicht deuten. In ihr regte sich die leise Vermutung, dass der Ältere wütend auf die Todesser war.

„Dann sind wir auf einem dunklen Flur wieder aufgetaucht. Travers hat mich dann weiter hinter sich hergezogen, ich konnte nichts dagegen tun, weil er einfach zu stark war.
Es ging alles ziemlich schnell und ich hab mich dann in einem großen Raum wieder gefunden indem noch zwei weitere Männer saßen. Travers hat mich auf die Knie gedrückt so dass ich vor Dolohow gekniet hab. Der hat sich vor mich gehockt und mit seinen Komplizen geredet.
Er sagte so was wie, dass er mich rüber zu Al bringen würde und dann weiter sehen wollte. Mich hat in dem Moment eine ziemliche Wut gepackt und ich hab ihn ziemlich angeblafft. Daraufhin hat er mir in den Magen getreten, mir ist die Luft weggeblieben und ich bin zu Boden gegangen. Dolohow hat mich dann auf die Beine gezerrt und rüber zu Al geschleift.“, setzte die Rothaarige mit ihrer Rede fort.
Vor ihrem inneren Auge tauchten augenblicklich die Bilder auf. Ein unangenehmes Ziehen machte sich in ihrer Magengegend bemerkbar. Sie schloss die Augen um sich für einen kurzen Moment zu sammeln und als sie sie wieder öffnete blickten alle Anwesenden im Raum besorgt zu ihr. „Alles okay?“, fragte ihr Dad. „Jap.“, gab sie knapp zurück.

„Erzähl bitte weiter, wenn es dir möglich ist.“, sagte nun Kingsley. „Du musst aber nicht.“, mischte sich Harry sofort ein. „Ist okay, Dad.“, sagte Lily beschwichtigend und redete mit geschlossenen Augen weiter. „Dolohow hat mich dann zu Al gezerrt und meinte zu ihm, dass er doch gesagt hätte sie würden mich kriegen.“, sie stoppte kurz und sah zu ihrem Bruder, unsicher ob sie erzählen konnte, was er geantwortet hatte, denn sie konnte sich an die Wort erinnern.
Al schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln und mit dem Gedanken, dass er dasselbe eh später erzählen würde redete sie weiter: „Al sagte dann, dass sie miese Feiglinge wären und ihn anwidern würden.“, die Lily stoppte wieder und schaute ihren Dad an, der kurz erschrocken die Augen geweitet hatte. „Dolohow trat ihm dann in die Seite und ich rief, dass er ihn in Ruhe lassen sollte. Dann kam er zu mir hat mich am Pullover hochgezogen und gemeint, dass er auch gerne mit mir weiter machen könnte. Er hatte so ein widerliches Grinsen aufgelegt, aber Al sagte dann so was wie, ‚Dolohow du bist das Letzte, Mädchen zu schlagen, ist das Allerletzte.’ Damit hatte er ihn von mir abgelenkt.
Dolohow hat mich wieder auf den Boden geschubst und ist mit einem Lachen zu Al gegangen und sagte, dass er mich wohl beschützen wollen würde und er Al gewarnt hätte aber dieser es nicht anders wollte. Oder so. Er hat dann seinen Zauberstab gezogen und ihn auf Al gerichtet, anfangs wollte ich es noch verhindern, aber dann hat er mich gefesselt und ich konnte nichts tun, außer zu sehen. Er hat ihn mit dem Cruciatus belegt… ich hatte solche Angst, dass er ohnmächtig werden würde … ich wollte ihn doch … nicht verlieren. Aber nach einer Ewigkeit hat Dolohow den Fluch von Al genommen und das Zimmer verlassen. Al sagte dann nur irgendwie, dass alles okay sei.“, sie brach ab.
Letzteres war ihr besonders schwer gefallen zu erzählen, denn die Bilder waren so realistisch wie als wenn sie es grade erleben würde und Lily konnte es nicht ertragen ihren Bruder noch mal so leiden zu sehen. „Ich hab dann mit Al geredet, der wissen wollte wie sich mich geschnappt haben und hab es ihm erklärt… und dann…“

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Harrys Sicht


Lily erzählte und erzählte und es fiel ihm immer schwerer seiner Tochter zuzuhören und sie aufmunternd anzulächeln. Es war hart, was sie ihm berichtete. Es so genau zu hören, wie die Todesser seine Kinder gequält hatten war wie ein Schlag ins Gesicht.
Als wenn man ihm einen Dolch mitten ins Herz rammte. Es machte ihn fertig und es war allein seine Schuld. Nur wegen ihm haben Al und Lily diese Qualen durchlitten. Wie würde es denn erst werden wenn Al erzählte was ihm während der fünf Tage widerfahren war?
Auch wenn er sicherlich nicht unterschätzte was Lily dort durchmachen musste, Al war es viel schlimmer ergangen, er wäre fast gestorben. Sofort tauchten wieder die Bilder vor seinem inneren Auge auf, wie sein Sohn leblos auf dem Boden lag und der Heiler im St. Mungo ihn reanimierte.

Dean machte sich viele Notizen, zu dem was seine Tochter berichtete und Harry fragte sich wo seine Frau war. Ginny hatte doch versprochen dabei zu sein, oder? Bei dem Gedanken, dass ihr etwas passiert sein könnte ging es ihm nur noch schlechter.
Doch er durfte sich nichts anmerken lassen, seinen Kindern ging es momentan schon schlecht genug, da durfte er sie nicht auch noch verrückt machen. Ginny würde schon noch kommen. Lily war nun mitten in ihren Erzählungen und berichtete gerade wie die zweiten Fotos entstanden, die an ihn und Ginny geschickt wurden. „Dolohow hat den Zauberstab auf mich gerichtet, doch Al ging dazwischen und sagte, dass er alles mit ihm machen könnte, hauptsache er würde mich in Ruhe lassen.
Ich wollte das nicht, weil ich merkte wie schlecht es ihm wirklich ging, doch ich konnte nichts dagegen tun, die Mulcibers haben mich weggezogen und festgehalten. Es war so schlimm…“, sie brach ab und Harry sah sofort zu ihr. Entsetzt sah er ihre Tränen. Sie liefen ihre Wange hinab und Lily selbst sah betreten zu Boden. Harry fühlte sich so hilflos. Er wollte sie trösten doch brachte es nicht über sich. Auf einmal nahm Al Lily in den Arm, tätschelte ihr beruhigend den Rücken und sagte immer wieder leise: „Hey, es ist vorbei, mir geht’s gut und ich bin hier.“
Das Verhältnis der Geschwister war bemerkenswert und selbst er als Vater merkte das starke Band zwischen ihnen, das durch die Entführung nur noch mehr gewachsen war. Nach ein paar Minuten fing die kleine Potter sich wieder und murmelte ein leises „Tschuldigung.“ Harry verschlug es die Sprache. Sie musste sich bestimmt für gar nichts entschuldigen. Soviele Emotionen kamen hoch und er hatte das Gefühl schreien zu müssen, doch nicht zu können. Sein Herz klopfte in einem Tempo, das bestimmt nicht gesund war gegen seine Rippen und seine Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen. Er schluckte den schweren Kloß in seinem Hals herunter und sagte dann: „Lily, du musst dich sicher nicht entschuldigen… Keiner von euch.“

Harry fühlte die Blicke von Kingsley auf sich ruhen, doch er sah ihn nicht an. Es machte ihn fertig, das alles hören zu müssen. Keiner konnte sich vorstellen, wie es war, wenn seine eigenen Kinder einem erzählten, was ihnen während der Entführung für Schmerzen zugefügt wurden. Keiner…
„Er hatte ihn dann wieder mit dem Cruciatus belegt. Al hat geschrien und auch ich hab geschrien. Ich konnte das nicht ansehen. Dolohow hat dann plötzlich aufgehört und gemeint, dass doch mal einer dieses Mädchen ruhig stellen sollte. Mulciber hatte mir die Faust in den Magen gerammt, aber es war mir egal. Sie sollten einfach nur aufhören. Also hab ich weiter geschrien. Ich hatte solche Angst um Al und dachte er wäre bewusstlos, doch dann sagte er auf einmal, das alles gut werden würde, wir das schaffen würden und es in Ordnung gehen würde. Ich verstand und verstehe bis heute nicht warum er das gemacht hat.“, fuhr Lily ein wenig schluchzend mit ihrer Geschichte fort. Es rammte sich ein Dolch nach dem anderen in sein Herz und der liebende Vater fragte sich, ob überhaupt noch etwas davon übrig war.
Er blickte seine Kinder an. Lily war blass, verweint und sah mit einem leeren Blick auf den Schreibtisch zwischen ihnen. Al sah besorgt zu seiner Schwester und schien sie dabei nicht mal richtig wahrzunehmen. Diese ganzen Erzählungen und der Anblick seiner leidenden Kinder, schnürte ihm die Luft ab. Er konnte das einfach nicht.
„Tut mir leid. Ich muss hier raus.“, murmelte er nur und verließ eilig das Büro. Ohne auf irgendwen zu achten. Verzweifelt lief der Leiter der Aurorenabteilung die Gänge des Ministeriums entlang, das ihm in all den Jahren doch so vertraut geworden war.
In einem etwas ruhigeren Gang, indem ihn nicht gleich jeder finden konnte, lehnte er sich an die Wand und rutschte daran herunter. Die Gefühle, die er so lange unterdrückte, brachen in Wellen auf ihn herein. Schuld, auch wenn seine Kinder meinten, dass er keine hatte. Er sah das anders. Wut, auf die Todesser und sich selbst. Angst, davor wie es weiter gehen würde und ob Al und Lily über diese schlimmen Tage hinweg kamen. Traurigkeit, darüber wie sehr sie litten. Enttäuschung, von sich selbst, weil er es nicht geschafft hatte, sie zu beschützen, obwohl er sich es immer geschworen hatte. Es brach ihm das Herz… zum unzähligsten Mal in den letzten Wochen.
Es war zerbrochen und ob es je wieder so werden würde wie früher wagte er zu bezweifeln. Er legte den Kopf auf die angewinkelten Knie und merkte wie ihm leise Tränen über das Gesicht liefen. Jetzt war es schon soweit, dass er weinte.
Aber ihm war es in dem Moment egal und er konnte die Tränen auch nicht mehr zurückhalten.

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Al’s Sicht


Geschockt sahen alle Anwesenden auf die Tür durch die soeben Harry den Raum fluchtartig verlassen hatte. Was war das denn gerade? Al war zu entsetzt um zu verstehen was gerade passiert war. Nach einer Weile blickte er zu Kingsley, der ebenfalls etwas geschockt auf die Tür sah. „Ähm … wir machen eine kurze Pause. Ich sehe mal nach ihm.“, sagte der Minister und schon war er verschwunden.
Der Zweitjüngste der Potters suchte den Blickkontakt zu seiner Schwester, die ihm nun auch den Kopf zudrehte. Doch Beide schienen viel zu überrascht, sodass keiner ein Wort heraus brachte. Die Tür sprang auf und Ginny Potter betrat den Raum. Sie blickte ziemlich ernst, aber als sie ihre beiden Jüngsten entdeckte erkannte man das liebevolle Glitzern in ihren Augen und ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Mum!“, riefen er und Lily gleichzeitig und fielen ihr um den Hals.
„Hey ihr Beiden. Was ist hier los? Ich dachte es geht um zehn Uhr los.“, sagte Ginny verwundert. Dean, den sie freundschaftlich begrüßte, erklärte es ihr sofort: „Harry hat fluchtartig den Raum verlassen. Kingsley ist ihm gefolgt und wir machen grade eine Pause.“ Al beobachtete die Unterhaltung der Erwachsenen interessiert und bemerkte sofort wie sich die Augen seiner Mum vor Entsetzen weiteten.

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Kingsleys Sicht


Er war angespannt und verwirrt. So kannte der Minister seinen langjährigen Freund nicht. Harry war kein Typ der vor seinen Problemen davon lief. Gerade hatte er während der Anhörung seiner Kinder den Raum verlassen. Einfach so. Kingsley konnte sich denken, was dahinter steckte und doch er verstand es nicht. Es schockte ihn, wie sehr Harry unter der Entführung litt. Selbst jetzt, wo seine Kinder wieder frei waren, ging es ihm schlecht.
Klar, es war sicherlich nicht einfach, sich anhören zu müssen was die Todesser seinen eigenen Kindern angetan hatten, doch trotzdem, Harry war bisher immer stark gewesen.

Jetzt hatte er sich um 180° gedreht, war verletzlich und kaputt. Kingsley machte sich wirklich Sorgen. Er hatte seinen Schützling immer bewundert, denn während des Krieges und auch die Jahre danach war er so stark und hatte alles einfach so weggesteckt. Die ganzen Menschen die gestorben waren, den Presserummel, einfach alles. Doch nun, mit der Entführung seiner Kinder war scheinbar alles zu viel geworden.
Irgendwo verständlich, doch trotzdem unverständlich. Harry gab sich die Schuld, obwohl er keine hatte. Das war bisher immer so gewesen, all die Tode während Voldemorts Herrschaft, lud er auch auf seine Schultern. Unberichtigt. Alles was seine Freunde oder seine Familie ihm deswegen sagten, prallte an ihm ab, er war nicht von der Theorie abzubringen, dass er Schuld hatte. Doch jetzt musste Kingsley den Auror erst einmal finden und mit ihm sprechen. Er durfte sich doch selbst nicht so fertig machen.
Seine beiden Kinder brauchten ihn. Und auch Ginny und James benötigten ihren Mann und Vater. Der Minister hatte schon eine Vermutung wo Harry sich aufhielt. In den Jahren hatte er einige Zufluchtspunkte im Ministerium gefunden, die ihm Ruhe gewährten, ihn jedoch nicht ganz abschotteten. Zuerst sah er an einem Fenster im dritten Stock nach, doch da war er nicht. Dann fiel ihm dieser leere Gang in derselben Etage seines Büros ein. Dort angekommen, fand er seinen Freund auch vor. Er saß auf dem Boden, das Gesicht in den angewinkelten Knien vergraben … und schluchzte. Entsetzt blickte Kingsley auf den aufgelösten Mann am Boden. Noch nie … wirklich noch nie hatte er Harry weinen gesehen. Er musste echt verzweifelt sein.

Vorsichtig kniete er sich neben ihn und legte eine Hand auf seine Schulter. Der Schwarzhaarige, der ihn bisher noch nicht bemerkt hatte, sah erschrocken, ja beinahe panisch auf doch als er Kingsley erkannte wirkte er erleichterter. „Harry…“, mehr brachte der Minister nicht raus. Er war zu geschockt und besorgt über den Zustand seines Freundes. Dieser lehnte sich zurück an die Wand und atmete tief durch.
„Kingsley, tut mir leid… ich konnte nicht anders… ich … es macht mich einfach fertig zu hören, was meine Kinder durchmachen mussten… wegen mir…“, stotterte er zusammen. „Harry, hör doch endlich mal auf dir die Schuld daran zu geben! Du hast keine Schuld. Niemand hier macht die Vorwürfe. Al und Lily brauchen dich jetzt. Ich kann verstehen, dass es dir schwer fällt, wenn du willst mach ich das alleine weiter, aber du bist der Leiter der Aurorenabteilung. Du willst doch, dass die Todesser bestraft werden und bist außerdem der leitende Auror in diesem Fall. Das ist aber lange nicht so wichtig, wie deine Kinder.
Also wie gesagt sie brauchen dich. Nicht nur Al und Lily auch James und Ginny. Mach dich nicht für etwas fertig, wofür du nichts kannst.“, erwiderte Kingsley behutsam. Harry musste es doch endlich mal verstehen. „Aber versteh doch! Dolohow und die anderen haben Al und Lily entführt, weil sie sich an mir rächen wollten. Wie kann ich dann nicht Schuld sein?“, sagte er verzweifelt.
„Diejenigen die Schuld haben sind die Todesser. SIE haben deine Kinder entführt, nicht du. Unzwar aus einem total dämlichen Grund, du hast damals genau das Richtige gemacht. Wenn du Voldemort nicht vernichtet hättest, wären viel mehr Menschen gestorben und die Zaubererwelt würde immer noch im reinsten Chaos stehen. Harry, wir haben dir soviel zu verdanken. Ich habe dich immer bewundert, wie du das alles die ganzen Jahre gemeistert hast. Auf dir hat von klein an die Verantwortung für eine gesamte Welt gelegen, ich glaube ich hätte das damals nicht geschafft. Der Druck von der Außenwelt war über die Jahre sehr stark. DU bist unheimlich stark.
Weißt du, viele haben sich auf dich verlassen und ihr Wohl in deine Hände gelegt und du hast keinen enttäuscht. Du hast soviel durch, lass doch nicht zu, dass die Todesser jetzt das schaffen, was Voldemort von Anfang an wollte. Sie wollen dich doch nur fertig machen. Außerdem hast du ganz wundervolle Kinder, die dir in nichts nachstehen, das was Albus dort durchgemacht hat, war unglaublich und er hat sich trotz unheimlicher Schmerzen immer wieder vor seine kleine Schwester gestellt. Genau wie du es getan hättest.
Er ist dir so ähnlich, deine Kinder sind das alle. Sie schaffen das. Sie kommen darüber hinweg und du wirst sehen in ein paar Wochen geht’s ihnen wieder blendend. Sprich mit ihnen und du wirst sehen keiner macht die Vorwürfe.“, sagte Kingsley daraufhin. So ehrlich hatte er ihm seine Meinung noch nie gesagt. Harry hatte während seines Monologes starr auf die gegenüberliegende Wand geblickt. Seine Tränen waren versiegt. Die Stille war unheimlich, doch der Minister wollte sie auch nicht brechen.

Nach einer Weile in der Beide schweigend da gesessen hatten, sagte Harry plötzlich: „Du hast ja Recht. Aber du musst auch mal versuchen meine Seite zu verstehen. Es bricht mir das Herz jedes Mal aufs Neue, wenn ich höre wie meine Kinder gelitten haben. Sie wurden wegen mir entführt und das ich mir da die Schuld gebe ist irgendwie logisch, oder?“
Er dachte einen Moment nach. Eigentlich ja schon, doch trotzdem brachte es nichts, wenn er sich so fertig machte. „Ja, verstehe ich auch irgendwo, doch es bringt keinem was, wenn du deswegen vor die Hunde gehst. Deine Familie braucht dich. Sprich mit Al und Lily, auch mit James und Ginny wenn du willst, über das was dich bedrückt. Glaub mir, das hilft. Du darfst nicht immer alles mit dir alleine ausmachen. Sonst gehst du daran kaputt und du bist kurz davor, Harry.“, entgegnete Kingsley.

Jetzt sah sein Freund ihn fragend an. „Ich sehe das. Ich kenn dich nun schon seit über 20 Jahren. Und in den letzten Wochen erkenne ich dich kaum wieder. Verständlich, dass dich die Entführung mitgenommen hat, mir würde es nicht anders gehen. Aber dir geht es zu schlecht. Tschuldige, wenn ich das sage, aber du bist total verletzbar geworden.
Mit der kleinsten Andeutung auf deine Kinder, bist du angreifbar. Ich mache mir Sorgen um dich. Du isst und schläfst kaum, du rennst aus dem Zimmer und brichst in einem Gang zusammen, du bist in Gedanken nur noch wo anders. Ich sehe doch wenn es dir schlecht geht und das tut es, das kannst du nicht abstreiten.“, erwiderte er daraufhin.
„Aber…“, kam es von Harry, der jedoch auf einen strafenden Blick von Kingsley verstummte. Er lehnte den Kopf unsanft an die Wand und schaute wieder auf einen unbestimmten Punkt an der Decke. „Ja, stimmt schon.“, murmelte der Auror nur.

„Komm, lass uns zu deinen Kindern gehen. Wir probieren es noch mal heute und wenn es nicht geht, rennst du nicht wieder weg sondern sagst Bescheid. Dann brechen wir ab und machen ein anderes Mal weiter. Die Vorschriften sind mir herzlich egal, hauptsache es geht dir und deinen Kindern gut und ihr kommt damit klar, darüber zu sprechen. Ich würde vorschlagen du erklärst ihnen, warum du abgehauen bist. Ich kann die anderen solange auch rausschicken, wenn du magst. Versuche es. Ginny und ich stehen hinter dir.“, schlug er nun vor. „Ginny ist da?“, sofort blickte er auf und weitete vor Erstaunen die Augen.
„Ja ist sie. Ihr geht’s gut. Aber lenk nicht ab.“ „Okay okay. Lass uns gehen.“, entgegnete Harry.

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Harrys Sicht

Er drückte die Türklinke nach unten und betrat sein Büro. So nervös wie jetzt war er höchstens vor den Abschlussprüfungen zum Auror. Sobald er drinnen war stürmte ein Rotschopf auf ihn zu und es war nicht seine Tochter sondern seine Frau, die ihn in die Arme schloss. „Harry… was ist …“, doch er unterbrach sie mit einer Handbewegung und setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch.
Kingsley stellte sich neben ihn. Dean Thomas saß noch auf seinem Stuhl und hielt die Notizen auf seinem Schoß, Al und Lily saßen auf ihren Stühlen vor dem Schreibtisch und Ginny stellte sich neben ihre Tochter. „Ich muss euch was sagen.“, begann er zögernd und sein Blick wanderte automatisch zu Kingsley, der ihm aufmunternd zunickte.
Doch irgendwie konnte er nicht weiter sprechen. Harry schloss kurz die Augen und nahm wahr wie Kingsley das Gespräch für ihn anfing. „Harry ist in einem Gang zusammen gebrochen. Er will euch die Situation erklären, aber es ist nicht so einfach für ihn.“, sagte der Minister und legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. Sofort öffneten sich seine Augen und er blickte geradewegs in vier besorgte Gesichter. Selbst Dean, schien sich um seinen Chef und Freund Gedanken zu machen.

Er nahm all seinen Mut zusammen und atmete tief durch: „Ich konnte es nicht ertragen zu hören, was sie euch angetan haben. Es macht mich fertig. Ich weiß, ihr habt gesagt, ich habe keine Schuld, aber es ist nicht so einfach. Dolohow und die anderen haben euch beide wegen mir entführt. Im Prinzip weiß ich, dass ich nichts dafür kann, aber bei der Tatsache, dass ich der Grund für eure Entführung war, kann man eigentlich nichts anderes denken. Für mich ist es unglaublich schwer euch leiden zu sehen. In den letzten Wochen hat sich ein Dolch nach dem anderen in mein Herz gerammt und es ist noch heute so.
Ihr seid mein Leben, meine Familie. Al, Lily ich bin so wahnsinnig stolz auf euch, dass kann ich gar nicht in Worte fassen. Ihr habt das alles mit Bravur gemeistert und ich glaube mir geht’s schlechter als euch. Für mich als euren Vater ist es einfach schwer zu hören, wie man euch gefoltert hat. Vor allem da ich mir geschworen habe euch mit allem was ich hab zu beschützen. Ich mach mir Sorgen und Vorwürfe. Und habe Angst, dass ihr damit nicht klar kommt und daran kaputt geht. Es war gerade einfach alles zu viel für mich, ich werde auf jeden Fall, weiter machen, auch wenn es schwer zu ertragen ist.
Ich habe eine Verantwortung als Leiter der Aurorenabteilung und bin außerdem Leiter dieses Falles. UND ich will für euch da sein.“
Wow, es tat echt verdammt gut, dass alles mal auszusprechen. Als erstes sah er zu Kingsley der ihn anlächelte und sein Blick schien ihm zu sagen Gut-gemacht. Danach wandte er den Kopf und sah seine Familie an. Alle drei sahen geschockt zu ihm. Den Blicken konnte er nicht stand halten, so schaute er die Musterung seines Schreibtisches ganz genau an und wartete. Nach einer kleinen Weile begann Ginny: „Harry, warum hast du denn nie was gesagt. Ich habe gesehen, dass es dir schlecht ging, doch ich wollte dich nicht bedrängen. Du weißt doch, dass du immer zu mir kommen kannst. Jetzt weiß ich endlich den Grund, warum es dir so schlecht ging. Aber wie oft habe ich dir schon erzählt, dass dich keine Schuld trifft? Die einzigen die Schuld haben sind die Todesser selbst.“

Er sah schuldbewusst in die braunen Augen seiner Frau, die ihn liebevoll und besorgt anblitzten. Doch wieder musste er den Blick abbrechen. Er konnte keinem von ihnen in die Augen sehen. „Dad… ich … bitte mach dich doch nicht so fertig. Wir geben dir keine Schuld an unserer Entführung. Wir lieben dich und sind stolz einen Vater zu haben, der der Retter der magischen Welt war auch wenn wir dadurch oft im Mittelpunkt stehen. Ich denke ich spreche da auch für Lily, wir brauchen dich und wollen nicht, dass du so darunter leidest.“, sagte Al plötzlich. Überrascht schaute er seinem Sohn in die grünen Augen.
Er war gerührt. Solche Worte, von einem Elfjährigen…
Er konnte nicht in Worte fassen wie stolz er auf seinen jüngsten Sohn war. Die Entführung hatte ihn reifer gemacht. Al war ein Geschenk des Himmels, das er nie wieder hergeben würde. Genau wie Lily und James. Sie waren mit Ginny das Beste was ihm je passieren konnte. Ein sanftes Lächeln schlich auf seine Züge. „Er hat Recht, Dad. Wir kommen schon klar. Es ist nicht einfach, logisch, aber zusammen schaffen wir das.
Ich und Al sind dadurch noch mehr zusammen gewachsen und wir haben schon über die Entführung gesprochen. Es fällt uns nur schwer das alles vor euch noch mal zu erzählen. Wir haben diese Tage zusammen durchgestanden und daher wissen wir einigermaßen was der andere durchmachen musste, auch wenn ich nicht alles von Al’s fünf Tagen weiß.“, sagte nun auch Lily. Seine neunjährige Tochter… auch sie war wahnsinnig gereift in dieser Zeit.

Er war so stolz auf sie…
„Danke.“, murmelte er leise als Antwort, was in der Stille seines Büros deutlich widerhallte. Und trotzdem er jetzt alle seine Gefühle gebeichtet hatte, machten sich sofort wieder die Sorgen in ihm breit. Was hauptsächlich an Lilys letztem Satz lag.
Selbst die Kleine wusste nicht alles, was ihr Bruder in der Gefangenschaft durchmachen musste. Trotz ihres tollen Verhältnisses. Das machte ihm irgendwie Angst.
Al sollte nicht auch alles in sich herein fressen, wie er es immer getan hat. Denn sein eigenes Herz war kaputt, auch wenn er wieder neuen Mut gefasst hatte. Kingsley ergriff das Wort und meinte: „Gut, schön das das geklärt ist. Lily, meinst du, du kannst weiter erzählen? Oder brauchst du eine Pause? Mir ist es egal, nachdem Harry zusammengebrochen ist, ist mir die Gesundheit von euch dreien wichtiger als irgendwelche Vorschriften.
Und die Frage gilt auch für dich, Al und für dich, Harry.“
Die drei nickten einverstanden und so begann Lily weiter zu erzählen, bis sie schließlich damit geendet war, als Harry mit dem leblosen Al ins St. Mungo appariert war. Auch jetzt war es schmerzhaft für ihn, die Schilderungen seiner Jüngsten zu hören, doch er fühlte sich wieder stärker mit Ginny und Kingsley hinter ihm. Und es erleichterte ihn unglaublich, dass seine Kinder ihm nicht die geringste Schuld gaben.

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Al’s Sicht


„Gut. Dann danke Lily. Wir sind alle unglaublich stolz auf dich, das hast du alles super toll gemacht, du warst echt tapfer.“, sagte sein Dad abschließend und Ginny, Dean und Kingsley stimmten ihm zu. Lily lächelte leicht. „Danke.“, sagte sie leise. Al schluckte, er wusste, dass nun er an der Reihe war. „Al, bist du bereit dafür uns deine Entführung zu schildern? Und auch ihr Harry, Ginny und Lily?“, fragte Kingsley nun in die Runde. Er spürte den Kloß in seinem Hals deutlich. Doch er wollte keine Schwäche zeigen und mahnte sich selbst sich zusammenzureißen. Vorsichtig nickte er.
Als dann auch Harry, Ginny und Lily zustimmten, begann er langsam alles von dem Moment an, als er aus dem Bus zurück von Jonas gestiegen war, zu erzählen. Ab und zu stoppte er und sah jedem im Raum an. Vor allem bei seinem Dad, bemerkte er die Unruhe, Sorge und Angst. Aber auch alle anderen musterten ihn eine Spur ängstlich.
Noch ging es relativ einfach, die ersten Tage zu erzählen, doch ihm graute davor, den Moment zu erwähnen an dem er aufgab. Den dritten Tag…
die Einzige die davon wusste, war Lily und dabei wollte er es eigentlich belassen. Aber irgendetwas sagte ihm, dass er das nicht verschweigen sollte. So kam er jetzt zu dem besagten Tag. Dem Tag bevor Lily kam. Er schloss die Augen und ließ alles Revue passieren. Dabei erzählte er was sich vor seinem inneren Auge abspielte:

„Es war früh morgens. Dolohow und Mulciber senior kamen zu mir ins Zimmer und Dolohow provozierte mich sofort. Er meinte, dass er gerade die anderen beiden los geschickt hätte um Lily zu holen, doch er würde mir nicht versprechen können in welchen Zustand sie dann wäre. Ich wusste eigentlich was mit bevor stand, da ich das Gespräch am Vortag mitgehört hatte, indem Dolohow meinte, dass er sich bald um mich kümmern würde, da mein Widerstand doch endlich mal brechen müsste.“, er brach kurz ab, da er die Augen geöffnet hatte und seinen Dad zusammenzucken sah. Seine grünen Augen warfen die Angst wie ein Spiegel zurück.
Er schluckte, schloss die Augen wieder und fuhr fort: „Die Angst um Lily ließ meine eigentlich Angst vor ihnen verschwinden. Ich sagte dann nur, dass es arm wäre, neunjährige, wehrlose Mädchen zu entführen und sie selbst Schuld wären in dieser Situation, in der sie waren, zu leben. Das nicht mein Dad Schuld hätte sondern nur sie selbst. Ich war schwach, aber wollte es ihnen nicht zeigen. Die Nacht zuvor hatten Dolohow und Travers Wache gehalten.
Ich kam nicht zum schlafen, denn Dolohow hatte mich den Cruciatus mindestens dreimal spüren lassen. Das war seine Lieblingsmethode. Travers schien am liebsten zuzuschlagen. Besonders wenn Feuerwhiskey in der Nähe war.“, seine Stimme war bitter geworden.
Die Erinnerungen holten ihn ein und waren so realistisch als wenn er es erst heute erlebt hatte. Er sah nicht auf und bemerkte so auch nicht die fassungslosen Gesichter aller Anwesenden.

„Auf meine Antwort hin war Dolohow natürlich ausgerastet. Er hat es mich durch den Fluch spüren lassen. Die Stärke von dem Cruciatus hatte mich wirklich erschrocken und ich wusste, dass er unheimlich wütend war. Ich hab mit aller Kraft die ich noch aufbringen konnte, versucht nicht zu schreien, doch es ging einfach nicht mehr, weil ich nicht mehr konnte.
Ich hab gebetet, dass es aufhört, doch es tat sich nichts.
Ich hoffte, dass mich irgendeiner hören würde, war mir aber insgeheim bewusst, dass ich mit den beiden Todessern allein war. Ich weiß nicht, wie lange er den Cruciatus auf mir ließ, es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Als er dann endlich den Fluch von mir genommen hat bin ich einfach nur noch kraftlos zusammengesackt. Ich konnte und wollte auch nicht mehr.
Ich hatte aufgegeben. Meine Angst vor ihm war unendlich groß und ich wagte es auch nicht mich nur einen Zentimeter zu bewegen oder irgendeinen Mucks von mir zu geben.
Dolohow meinte dann noch, dass ich mir eins gesagt sein lassen sollte, wehe ich würde es noch mal wagen so mit ihm zu reden, dann wäre das eben erst der Anfang gewesen.
Sobald Lily geschnappt wäre, würden sie sich an meinen Dad wenden und dann würde ich ja sehen ob er es schaffen würde uns zu befreien. Mir schnürte die Angst die Kehle zu und ich konnte nicht auch nur noch einen Ton von mir geben.

Mulciber und er traten mir noch mal in die Seite und er sagte zu ihm, dass sie nun endlich das erreicht hatten was sie wollten und mich jetzt alleine lassen könnten. Vorsichtshalber hatte er allerdings noch mal den Fesselfluch ausgesprochen.
Als sie dann aus dem Raum waren, brachen alle Gefühle auf mich herein, die ich solange versucht habe zu unterdrücken. Einerseits wagte ich es nicht mich zu bewegen, andererseits konnte ich es auch nicht. Die Tränen liefen einfach so.
Ich wollte sie auch nicht mehr zurück halten. Mir war in dem Moment alles egal. Jeder einzelne Knochen machte sich bemerkbar und egal wie ich lag mir tat alles weh. Selbst beim Atmen.“, damit schloss er seine Beschreibung, dessen was er erlebt hatte.
Es fiel ihm sehr schwer. Seine Stimme war voll Bitterkeit und wie mechanisch hatte er einfach alles erzählt. Es tat unglaublich gut, aber es war auch unglaublich schwer. Er hatte Angst vor den Reaktionen der anderen und versuchte krampfhaft die Bilder zu verdrängen. Es herrschte einen unnatürliche Stille im Raum.

Eine drückende Stille die ihn belastete. Keiner sagte etwas und langsam hob Al den Blick vom Boden um die anderen anzusehen und eine Reaktion in ihren Augen lesen zu können.
Selbst Lily hatte er nie so einen detaillierten Bericht gegeben. Fünf fassungslose, entsetzte Gesichter blickten zu ihm.
Die Augen seiner Mum waren von Schrecken erfüllt. Die seines Dads von Bitterkeit, Wut, Entsetzen und Angst gezeichnet. Er erkannte auch eine Spur Stolz in ihnen, doch nur ein wenig, da die anderen Gefühle überwiegten. Kingsleys Augen zeigten größtenteils Bitterkeit und Wut auf. Dean blickte ihn erschrocken an und Lilys Blick war für ihn undefinierbar.
Al wusste selber nicht wieso er alles so genau erzählt hatte. Eigentlich wollte er es nicht. Sein Verstand sagte ihm, nein, doch sein Herz riet ihm das es besser wäre, wenn die anderen Bescheid wüssten. Er war vollkommen durcheinander und entkräftet. Denn noch immer war er nicht richtig gesund. Noch immer fühlte er sich matt und schwach…

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Ginnys Sicht


Sie stand im Büro ihres Mannes und blickte entsetzt auf ihren jüngsten Sohn. Alle Anwesenden im Raum schauten ihn sprachlos an. Er hatte gerade den dritten Tag seiner Entführung geschildert, den Tag bevor Lily kam. Es war grauenhaft.
Was Al diese fünf Tage durchmachen musste, war wirklich erschütternd. Sie fühlte sich schlecht. Ihre gesamte Familie litt und das nur wegen der Todesser. Selbst 20 Jahre nach dem Krieg und nach Voldemorts Fall hatten sie immer noch keine Ruhe. Harry hatte immer noch keine Ruhe. Was musste denn noch alles passieren? Er hatte über die Jahre soviel gelitten und verloren und gehofft, dass nach Voldemorts Tod endlich alles besser werden würde. Ginny hatte ihn immer für seine Stärke bewundert, aber nach den letzten Wochen, in dem ihre Kinder nun erstmals zu spüren bekamen, was es heißt Harry Potters Nachwuchs zu sein, konnte selbst er nicht mehr.
Plötzlich spürte sie den aufkommenden Hass gegen Dolohow in sich. Er hatte ihren Sohn so lange gequält bis er fast gestorben wäre. Bis sein Widerstand in sich zusammen gebrochen war. Alles im Raum war still. Die Stille war bedrückend, doch nach so etwas konnte keiner einen klaren Gedanken fassen. Ginny selbst, schaute Al unverwandt an, sie konnte ihren Blick nicht abwenden, wie er da saß, das Gesicht in den Händen vergraben. Er war so fertig… es ging ihm wirklich schlecht und sie fühlte es.

Ihre mütterlichen Instinkte verrieten ihr, dass er noch immer sehr litt. Sie ging auf ihn zu und nahm ihn einfach nur in den Arm. Am liebsten würde sie ihrem Sohn einfach diese ganze Last abnehmen. Irgendeinen Zauber aussprechen, der alles ungeschehen machte.
Doch ihr war klar, dass das nicht ging. Diese fünf Tage waren ab jetzt ein Teil seines Lebens, auch wenn sie noch so schrecklich waren. Sie konnte ihm nicht richtig helfen und das brach ihr das Herz. Al erwiderte ihre Umarmung dankbar.
Mutter und Sohn genossen die Nähe, den Halt und die Liebe die sie einander gaben. Dankbar löste er sich schließlich von ihr, konnte den Augenkontakt allerdings nicht halten. Kingsley schien seine Sprache als erstes wiedergefunden zu haben denn er schlug vor erstmal eine Pause zu machen. Er müsste schnell etwas klären und sie könnten in einer halben Stunde weiter machen.

Dean nahm Al und Lily in seine Obhut und ging mit ihnen etwas essen. Sie war ihrem Ex-Freund dankbar, dass er die Kinder mitnahm, denn sie wollte mit ihrem Mann alleine reden. Jetzt waren Ginny und er die Einzigen im Raum.
Als die Tür hinter Dean zu ging, vergrub Harry sein Gesicht in den Händen und hatte sich mit den Ellebogen auf dem Tisch abgestützt. „Harry, wie geht’s dir?“, fragte Ginny.
Er schnaubte.
„Wie soll’s mir schon gehen, Ginny? Al und Lily leiden total und haben wegen mir Schreckliches durchlebt. Mir geht’s blendend, wirklich.“, meinte er sarkastisch.
„So meinte ich das doch gar nicht. Ich will dir doch nur helfen.“, erwiderte sie. Stille.
Nach einer kleinen Weile erwiderte er dann: „Ich weiß doch. Es ist einfach alles so … so … keine Ahnung. Du hast doch gehört, was sie Al alles angetan haben. Als er den dritten Tag geschildert hat, dachte ich mich verhört zu haben. Es ist so grauenhaft. Dasselbe bei Lily.
Ich bin abgehauen, weil ich es nicht ertragen konnte. Sie leiden so sehr…
Ich hatte gehofft, dass meine Familie nie in meine Vergangenheit mit reingezogen werden würde. Selbst jetzt noch haben wir keine Ruhe. Selbst jetzt wo Voldemort tot ist.“
Ginny spürte seine Verzweiflung. Er stand nun hinter seinem Schreibtisch und sah aus dem Fenster. Sie trat näher an ihn heran und legte behutsam eine Hand auf seine Schulter.
„Ich verstehe dich. Ich könnte dir jetzt sagen, dass es nicht so wäre, dass es Al und Lily eigentlich ganz gut gehen würde. Aber ich spüre wie sehr vor allem Al leidet. Ich will dir nichts vormachen und du weißt, dass du keine Schuld hast. Ich … ich konnte meinen Ohren selbst kaum trauen, als ich das alles gerade gehört habe. Aber wir müssen stark sein. Für die Beiden. Harry, sie brauchen uns jetzt, gerade jetzt.
Und als du vorhin rein gekommen bist, hast du doch auch gehört, dass sie dir keine Schuld geben. Sie lieben dich und sind stolz so einen Vater zu haben. Mir fällt es auch schwer, aber wir dürfen uns nicht so fertig machen.“, sagte sie und blickte dabei selbst nach draußen auf Londons Straßen und Häuser. Es war mitten im Januar und das London der Muggel wirkte so trist, wie Ginny es selten erlebt hatte. Vielleicht kam es ihr auch nur so vor, weil sie sich selbst so schlecht fühlte.

Die Worte ihres Sohnes hallten in ihren Ohren wieder: „Die Stärke von dem Cruciatus hatte mich wirklich erschrocken und ich wusste, dass er unheimlich wütend war. Ich hab mit aller Kraft die ich noch aufbringen konnte, versucht nicht zu schreien, doch es ging einfach nicht mehr, weil ich nicht mehr konnte. Ich hab gebetet, dass es aufhört, doch es tat sich nichts. Ich hoffte, dass mich irgendeiner hören würde, war mir aber insgeheim bewusst, dass ich mit den beiden Todessern allein war. Ich weiß nicht, wie lange er den Cruciatus auf mir ließ, es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Als er dann endlich den Fluch von mir genommen hat bin ich einfach nur noch kraftlos zusammengesackt. Ich konnte und wollte auch nicht mehr. Ich hatte aufgegeben. Meine Angst vor ihm war unendlich groß und ich wagte es auch nicht mich nur einen Zentimeter zu bewegen oder irgendeinen Mucks von mir zu geben.“

SZENENWECHSEL WINKELGASSE TROPFENDER KESSEL
Lilys Sicht


Das war nun der Tag vor dem sie und ihr Bruder sich so gefürchtet hatten. Lily hatte es mittlerweile hinter sich, doch es war noch lange nicht vorbei. Al hatte gerade die Tage geschildert, an denen sie noch nicht da war und von denen er bisher selbst vor ihr sehr wenig gesprochen hatte.
Sie, ihr Bruder und Dean Thomas waren gerade in den Tropfenden Kessel gefloht um ein schnelles Mittagessen einzunehmen, denn Kingsley, der Zaubereiminister und Freund ihrer Eltern hatte nur eine halbe Stunde Pause einberufen. In Lilys Kopf spukten die unterschiedlichsten Gedanken umher. Sie dachte an ihren Dad, der so fertig war, dass er aus dem Zimmer geflüchtet und in einem Gang zusammengebrochen war und hätte nie gedacht, dass ihn das alles so mitnehmen würde. Auch ihre Mum wirkte traurig, was sie sich nicht anmerken lassen wollte, man ihr allerdings nach Al’s Schilderungen deutlich angesehen hatte. Doch die größten Sorgen bereitete ihr der schwarzhaarige, elfjährige Junge neben ihr. Sie hatten sich zu dritt an einen Tisch gesetzt und warteten auf das Essen das Dean bei dem Wirt bestellt hatte.
Er saß schweigend da, hatte seit sie das Büro hinter sich ließen kaum einen Ton gesagt. Er sah blass und müde aus. Es tat ihr weh, ihn so zu sehen.
Lily erkannte ihn kaum wieder, es ging doch in den letzten Tagen schon besser und jetzt? Jetzt war es wieder so schlimm wie am ersten Tag nach der Befreiung. Ihr selbst ging es relativ gut, es hatte ihr nicht so sehr viel ausgemacht, war aber dennoch nicht leicht. Ihre Gefühlswelt stand Kopf und alles war so verwirrend. Irgendwie musste sie in den nächsten Tagen versuchen ihre Gedanken wieder zu ordnen. So ging das nicht mehr.

Sie wurde aus ihrer Gedanken- und Gefühlswelt gerissen, als Tom der Wirt, dass Essen vor sie auf den Tisch stellte. Mit einem leichten Lächeln aß sie ihre Tomatensuppe. Ihr Blick ging durch das Lokal, viele Hexen und Zauberer saßen hier und hielten ihre Mittagspause ab.
Sie erkannte einige Leute die sie kurz im Ministerium gesehen hatte, wusste allerdings keine Namen. Dean und Al aßen Kürbispastete. Mehr oder weniger, denn Al stocherte nur darin herum.
„Und wann kommt ihr aus dem Mungo raus?“, fragte Dean schließlich um die bedrückende Stille zu unterbrechen. Ihr Bruder blickte auf. „Wahrscheinlich in vier Tagen, aber dann darf ich immer noch nicht nach Hogwarts, ich soll dann mindestens noch drei Tage zu Hause bleiben und mich richtig erholen.“, erwiderte er. „Ist das gut oder schlecht?“, fragte der Auror weiter. Lily war ihm dankbar dafür, dass er versuchte ein Gespräch anzufangen, denn dass Al die ganze Zeit so still war, gefiel ihr gar nicht.
Dieser schaute einen Moment etwas verwirrt und starrte dann wieder auf seine Pastete während er antwortete: „Gut und schlecht. Ich bin froh, endlich aus dem Mungo raus zu kommen, aber indem ich noch ein bisschen zu Hause bleibe, muss ich denen in Hogwarts nicht gleich Rede und Antwort stehen. Ich weiß schon, dass ich ihnen nicht ewig aus dem Weg gehen kann, aber ich warte lieber noch ein bisschen.“
Dean nickte verstehend und Lily beobachtete die Unterhaltung aufmerksam. Nach einem weiteren kurzen Schweigen nahm sie nun an dem Gespräch teil und fragte den Auror: „Dean, du warst mit unseren Eltern auf der Schule?“
„Ja, ich war im gleichen Jahrgang wie Harry und Ginny war ein Jahr unter uns. Ich war mit Harry befreundet und mit Ginny sogar mal eine Zeit zusammen.“, erwiderte er. Al der gerade einen Bissen von seiner Kürbispastete genommen hatte, verschluckte sich bei dieser Aussage. Auch für Lily war es eine Überraschung. Dean hingegen lachte.
„Brauchst dich nicht gleich verschlucken, Al. Wir waren in der Sechsten eine Weile zusammen, aber es hat einfach nicht gepasst. Danach ist Ginny mit eurem Dad zusammen gekommen.“, sagte er grinsend. Auch Al schlich ein leichtes Schmunzeln auf die Lippen. Nach einem aufmunternden Gespräch über die Schulzeit ihrer Eltern machten die Drei sich auf den Weg zurück ins Ministerium.

SZENENWECHSEL MINISTERIUM
Harrys Sicht


Ginny tat ihm gut. Es war toll zu wissen, dass sie nach all dem was passiert war immer noch hinter ihm stand. Nach einem langen Gespräch und einer langen Umarmung saßen beide nun hinter seinem Schreibtisch und warteten auf die Rückkehr von Kingsley, Al, Lily und Dean. Die Tür ging auf und drei der vier Fehlenden betraten sein Büro. Al, Lily und Dean waren vom Mittagessen zurück gekehrt. Harry musterte seine Kinder genauestens um zu sehen wie es ihnen ging. Al sah blass aus, lachte aber genau wie Lily, über irgendetwas was Dean gerade erzählt hatte. Er hatte es geschafft seine Kinder aufzumuntern.
Ein sanftes Lächeln huschte über sein Gesicht und mit Blick auf Ginny, die ebenfalls liebevoll lächelte, wandte er sich an seine beiden Kinder: „Na, wie geht’s euch?“, fragte er darauf gefasst, dass sie ihm gegenüber nie erwähnen würden, wenn es ihnen schlecht ging. „Gut.“, sagten sowohl Lily als auch Al. „Ihr habt es bald geschafft. Dann ruht ihr euch schön im St. Mungo aus.“, sagte Ginny.
In dem Moment betrat Kingsley den Raum und so konnten sie den Rest der Anhörung endlich hinter sich bringen. Es verlief ganz gut auch wenn es für alle Anwesenden immer noch sehr schwer war. Nach eineinhalb Stunden war letztlich alles beendet und Harry konnte anfangen seine Gedanken zu ordnen. Der heutige Tag war verdammt Nerven aufreibend und verwirrend für alle im Raum gewesen und sicherlich würde Familie Potter noch eine Weile daran zu knabbern haben.

Er und seine Frau begleiteten die Kinder zurück ins St. Mungo wo sie schon von einem besorgten Heiler Gavin erwartete worden. Er kam gerade auf sie zu, als Harry als Letzter die Tür hinter sich schloss. „Familie Potter, das hat aber lange gedauert.“, sagte der Heiler.
Harry blickte etwas schuldbewusst drein und meinte nur: „Tschuldigung.“

Plötzlich sah er im Augenwinkel, wie Al in Zeitlupe zu Boden fiel. Er konnte ihn gerade noch auffangen, bevor er aufschlug. In diesem Moment setzte sein Herz aus. „Legen Sie ihn sofort auf sein Bett.“, wies ihn Gavin an. Harry tat wie ihm geheißen und der Heiler machte sich sofort daran ihn zu untersuchen. Keiner sprach währenddessen ein Wort.
Sie waren alle viel zu geschockt, vom plötzlichen Zusammenbruch ihres Sohnes und Bruders. Nach ein paar Minuten und einem Zaubertrank später wandte sich der Heiler zu der besorgten Familie um. „Er hatte einen Kreislaufzusammenbruch. Es war heute alles viel zu viel für ihn. Ich weiß nicht, ob sie davon wussten, aber er konnte nicht mal laufen, bevor wir ihm einen Stärkungstrank gaben. Mr. Potter, ihr Sohn ist noch verdammt schwach.
Der Cruciatus und das Fieber, was bis vor kurzem noch da war, haben ihn so enorm geschwächt. Die aufwühlende Schilderung der Entführung heute und der Besuch im Ministerium waren noch zu viel für ihn.
Er braucht die nächsten drei Tage absolute Bettruhe. Danach darf er vorerst nach Hause, aber noch nicht nach Hogwarts zurück. Er sollte dann mindestens noch drei Tage warten.“

Er verließ den Raum und ließ eine sprachlose Familie zurück. Harry betrachtete seinen bewusstlosen Sohn voller Sorge und setzte sich neben sein Bett.
„Das kann doch nicht wahr sein. Es … man … ich hätte Kingsley doch davon abhalten sollen, die Anhörung heute zu machen.“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu jemanden anders. „Harry, früher oder später, hätte es sowieso sein müssen. Er ist hier doch in guten Händen.“, sagte Ginny beruhigend. Erst jetzt fiel ihm wieder ein, dass er nicht alleine hier war.
Sein Blick glitt von seinem Sohn, zu seiner Frau und dann zu seiner Tochter. Lily starrte zu Al. Doch es sah aus als nahm sie ihn nicht richtig war.
Man konnte meinen sie starrte ins Leere. „Lily, Schatz. Komm mal her.“, sagte er. Ginny hatte Recht, seine Kinder brauchten sie jetzt. Lily schreckte hoch und sah ihn an, als wenn sie ihn das erste Mal so richtig wahrnehmen würde. Er lächelte ihr zu.
Der Rotschopf setzte sich auf seinen Schoß und schaute zu Boden. „Du hast das heute alles so toll gemacht. Ich bin so unglaublich stolz auf dich. Al wird es bald besser gehen, glaub mir. Ich werde nie wieder zu lassen, dass euch irgendetwas passiert, ich verspreche es dir. Deine Mum und ich, wir sind immer für euch da, hörst du? Wir lieben dich, Schatz.“, sagte er.
Lily sah ihn jetzt an. Sie sagte nichts, sondern nahm ihn einfach nur in den Arm.
„Ich weiß, danke Dad.“, erwiderte sie, nachdem sich beide aus der Umarmung lösten. Seine Frau hatte die Szene mit einem liebevollen Ausdruck auf dem Gesicht beobachtet. „Er hat Recht, Maus. Wir lieben dich.“, sagte nun auch sie.

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Aaalso hey Leute. Ja, also in diesem Chap ging es ja hauptsächlich noch mal um die Entführung, aber ich selbst bin ziemlich zufrieden damit.
Im nächsten Chap kommt Al wieder nach Hogwarts.


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