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Fanfiction

Albus Potter - Die Vergangenheit wirft Schatten - Zusammen sind sie stark

von Chellie.

Mein längstes Kapitel bisher mit ganzen 16 Seiten. Ich hoffe es gefällt euch und das sich nicht irgendwelche Rechtschreibfehler eingeschlichen haben, denn ich habe es noch nicht Zweitgelesen, was ich aber bei Gelegenheit nachhole um das zu Kontrollieren, also falls ihr was findet entschuldige ich mich schon mal im Vorraus dafür und es wäre schön wenn ihr mich darauf hinweisen könntet ;)

Re-Kommis: Kati89, ScorpandRosIE: danke für euer Lob und das ihr immer noch so eifrig lest :) Ich habe im Laufe der Geschichte auch noch aus den Sichtweisen anderer geschrieben und lasst euch eins gesagt sein, es bleibt spannend ;D

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Al’s Gedanken überschlugen sich. Gerade saß er noch mit seinem meist gehassten Lehrer und den Slytherins, die er so sehr verabscheute, im Unterricht, als ihn die Eule seines Vaters aufsuchte und mitteilte, dass James soeben aus dem Koma erwacht war. Völlig überrumpelt von Gefühlen und Gedanken fand er sich in der Realität zusammen mit Rose vor dem Zauberkunstklassenzimmer wieder. Seine Handlungen spielten sich mechanisch ab, zumindest war er sich dessen nicht bewusst. Er klopfte und als er von drinnen ein „Herein“ hörte trat der junge Gryffindor mit seiner Cousine im Schlepptau ein. Nach Fred suchend blickte Al sich um und fand ihn auch relativ schnell. Jetzt wandte er sich an den verwirrt dreinblickenden Professor Flitwick. „Professor, ich habe gerade einen Brief von meinem Vater erhalten, indem er mir sagte mein Bruder sei aus dem Koma erwacht und er bittet Rose, mich und Fred sofort ins St. Mungo zu kommen, deshalb wollte ich fragen, ob Fred jetzt mit zu Professor McGonagall kommen könnte.“, sagte er erklärend. Während Al’s Schilderung war Fred bereits von seinem Platz aufgesprungen und schaute nun voller Erwarten seinen Lehrer an. „Natürlich, sie können gehen Mr. Weasley.“, sagte dieser. „Danke!“, rief Fred, schnappte seinen Rucksack und stürmte auf seinen Cousin und seine Cousine zu. Schnell schloss er die Tür und nahm den Schwarzhaarigen in die Arme. „Wie geil ist das denn.“, sagte er schließlich und man spürte förmlich wie ihm ein Stein vom Herzen fiel. Die Drei grinsten sich kurz an und machten sich dann mit gemischten Gefühlen, in denen aber trotzdem die Erleichterung überwiegte, auf den Weg zum Büro ihrer Direktorin.

Als sie vor den steinernen Wasserspeiern angekommen waren, stellten sie fest, dass sie doch das Passwort gar nicht hatten und überlegten gerade was sie tun sollten, als Professor McGonagall um die Ecke kam und sie erstaunt ansah. „Mr. Potter? Was tun Sie hier?“, fragte sie, als sie ihre drei Schüler erreicht hatte. „Hätten Sie nicht eigentlich Unterricht?“ „Ja Professor, aber mein Vater hat mir eine Eule geschickt, mit der dringenden Bitte, dass Rose, ich und Fred ins St. Mungo Hospital kommen soll, weil James aufgewacht ist. Wir sollten zu Ihnen gehen, damit Sie uns die Erlaubnis geben und uns hinschicken können.“, erklärte der junge Potter der Professorin. „Ihr Bruder ist aufgewacht? Wie schön! Nun dann kommen Sie mal mit nach oben. Ich werde Ihnen einen Portschlüssel geben.“, erwiderte die ehemalige Hauslehrerin von Gryffindor und Al sah eines dieser seltenen Lächeln auf ihren Lippen. Im Büro der Schulleiterin angekommen, schauten die Drei sich erst einmal um. Es war gemütlich eingerichtet und an der Wand hingen Portraits voller ehemaliger Schulleiter.

Direkt hinter dem schweren, dunkelbraunen Eichenschreibtisch, an den sich Professor McGonagall gerade setzte, hing das größte Portrait, dass McGonagall’s Vorgänger zeigte, Albus Dumbledore, der gleichzeitig auch Al’s Namensgeber war. Der alte Mann lehnte seelenruhig in seinem hohen Lehnstuhl und schlief, doch die derzeitige Schulleiterin weckte ihn mit den Worten: „Sehen Sie mal Albus, der zweitjüngste Sohn von Potter ist hier, der der ihren Namen trägt.“ Träge öffnete der Mann in dem Ölgemälde die Augen und blickte Al direkt an. Diese strahlend blauen Augen bohrten sich in die Grünen. Nach einer Weile lächelte der Mann. „Genau wie sein Vater.“, sagte er. Obwohl ihm momentan nicht so richtig danach zu mute war, musste der Schwarzhaarige lächeln. Eigentlich mochte er es ja nicht ständig mit seinem Vater verglichen zu werden, doch irgendwie machte es ihm bei Professor Dumbledore nichts aus. „Setzten Sie sich doch.“, sagte die Direktorin und bat ihren Schülern drei Stühle, die ihrem Schreibtisch gegenüber standen, an. Der junge Gryffindor und seine zwei Freunde taten wie ihnen geheißen und so richtig konnte Al den Blick auch jetzt noch nicht von Dumbledore wenden. Es war ein merkwürdiges Gefühl seinem Namensgeber und dem Mentor seines Dads gegenüber zu sitzen. Professor McGonagall zog eine Schublade ihres Schreibtisches auf und nahm eine alte Schreibefeder hervor. „Portus.“, murmelte sie und die kaputte Feder leuchtete kurz blau auf. „Haben Sie schon einmal einen Portschlüssel benutzt?“, fragte sie. Rose und Fred nickten, nur der junge Potter schüttelte den Kopf. „Ich zähle von Drei runter und Sie halten sich an der Feder fest, es genügt sogar nur ein Finger.“ Zum Zeichen, dass er verstanden hatte, nickte er und tat was sie ihm sagte. Seine Cousine und sein Cousin legten auch einen Finger auf die Feder und ihre Direktorin begann.

„Drei … zwei … eins.“ Der Schwarzhaarige spürte ein komisches Ziehen hinter dem Bauchnabel und als er die Augen öffnete sah er sich in einem bunten Gemisch aus Farben wieder. Er spürte deutlich seine Freunde neben sich und als sie dumpf auf harten Boden aufschlugen, fand Al sich in einer großen, dennoch vollen Eingangshalle wieder. „AL!“, schrie Jemand und diese Stimme erkannte er sofort. „Mum!“, rief er zurück und wandte sich in die Richtung aus der die Stimme kam.
Nachdem seine Mutter die Drei Neuankömmlinge in den Arm genommen und ausgiebig begrüßt hatte, führte sie sie durch einige Gänge und Treppen nach oben und blieb vor einem Zimmer mit der Nummer zweiundzwanzig stehen. „Er ist noch etwas schwach, aber sonst schon ganz der Alte. Überfordert ihn bitte nicht zu sehr.“, sagte sie belehrend. „Geht klar, Mum.“, entgegnete der Jüngste aufgeregt. Er würde nach drei Wochen endlich seinen Bruder wieder in den Arm nehmen können. Vorsichtig lugte der Erstklässler in den Raum und fand dort nur seinen Vater an James Bett sitzend vor. Sein älterer Bruder, der putzmunter wirkte und tatsächlich wirklich wach war, saß aufrecht im Bett. Al begann es zu realisieren und stürmte etwas ungehalten auf das Bett zu. „James.“, rief er und schloss seinen großen Bruder in die Arme. „Heeey, Al.“, erwiderte der Angesprochene lächelnd die Umarmung. „Ich bin dann mal draußen.“, murmelte sein Vater und ließ Rose, Fred und Al mit James alleine.

Nachdem dieser auch von Fred und Rose freudestrahlend begrüßt wurde, sagte James: „Sag mal Fred, ich kann mich nicht mehr ganz genau erinnern, ich weiß nur das die Flint Brüder uns angegriffen haben und dann sind irgendwie drei Flüche auf mich zugerast und was ist dann passiert? Die Heilerin meinte, dass legt sich wieder es ist nur durch die starken Medikamente und die lange Bewusstlosigkeit, aber ich kann nicht mehr abwarten.“ „Diese feigen kleinen Hunde haben uns aus dem Hinterhalt angegriffen und dann haben dich drei Schockflüche getroffen und noch ehe ich reagieren konnte, bist du rücklings die Treppe runtergefallen.“, begann Fred. „Dann sind die Slytherins mit der Drohung, dass ich es doch niemanden sagen sollte, sonst wäre das erst der Anfang abgehauen, weil sie gemerkt haben, was sie für Mist gebaut haben.“ „Diese miesen, hinterhältigen, …“, weiter kam der Älteste der Potter Kinder nicht, denn sein Satz wurde von Al weitergeführt: „fiesen, Schlangen!“ Die Vier schauten sich an und fingen haltlos an zu lachen. Es war nicht unbedingt wegen dem relativ witzigen Wortspiel, sondern mehr weil die Erleichterung über James Erwachen deutlich wurde. Die Freunde unterhielten sich noch eine Weile, bevor Ginny und Harry den Raum betraten und grinsend auf ihren ältesten Sohn zukamen. „James wir müssen gehen, die Heilerin kam gerade vorbei und meinte, dass die Besuchszeit um sei.“, sagte Harry. „Außerdem müssen dein Bruder, Fred und Rose wieder in die Schule. Es ist schon um sechs.“ „Was, so spät?“, fragte der zweitjüngste Potterspross, der seinem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten war. Die Zeit war wie im Flug vergangen und ihm kam es ganz und gar nicht vor wie drei Stunden. Die Freude, dass sein Bruder nicht mehr im Koma lag war einfach zu stark und alles andere blendete er aus. „Mhm, okay schade… aber ihr kommt morgen wieder, oder?“, fragte James. „Klar, ich denke auch, dass sie dich bald entlassen werden.“, sagte Ginny. „Und was ist mit Al, Fred und Rose?“, wollte der noch geschwächte Zweitklässler wissen. „Die werden wohl nicht kommen können, dass sie heute den Unterricht verpasst haben, war nur eine Ausnahme.“, erklärte Harry.

„Was? Aber…“, setzte Fred an, denn wie Al richtig vermutete, wollte er genauso wenig darauf verzichten morgen erneut mit James zu reden, da sie so lange auf ihn verzichten mussten. „Kannst du nicht mal mit Professor McGonagall reden? Du bist schließlich Harry Potter.“, sagte James an seinen Vater gewandt. Al beobachtete die Konversation zwischen seinem Vater und seinem Bruder amüsiert. Harry musste schmunzeln. „Ja, der bin ich zwar, aber ich hab euch genau aus dem Grund erst vor eurem ersten Jahr etwas davon erzählt, weil ich nicht wollte, dass ihr euch was darauf einbildet berühmte Eltern zu haben und jetzt soll ich genau das ausnutzen?“, erwiderte er. „Ja, sollst du.“, sagte der im Bett Liegende ohne mit der Wimper zu zucken. Ja, jetzt erkannte Al seinen Bruder wieder, er war nach wie vor ganz der Alte. Harry und Ginny mussten lachen und auch die drei Besucher aus Hogwarts konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Ich überlege es mir.“, sagte der junge Auror und Vater. Gerade in dem Moment, in dem der Gryffindor Zweitklässler etwas erwidern wollte, kam eine Heilerin hektisch herein gewuselt. „Mr. Potter Sie müssen noch Ihren Trank nehmen. Und hatte ich Ihnen nicht gerade gesagt, dass die Besuchszeit vorbei ist? Bei allem Verständnis, Sie können Ihren Sohn morgen wieder besuchen, aber nun braucht er Ruhe, er ist gerade erst aus einer wochenlangen Bewusstlosigkeit erwacht und noch sehr schwach.“, belehrte sie die Anwesenden.

Einerseits murmelten sie zustimmend, andererseits wollten sie ihren Sohn, Bruder, Freund und Cousin nicht allein lassen. Als dieser aber mit einem Nicken sein Einverständnis gab, verabschiedeten sie sich und machten sich auf den Weg zurück zum Haus der Potters oder nach Hogwarts. In Hogwarts angekommen erwartete die drei Abwesenden der schon erwartete Ansturm im Gryffindor Gemeinschaftsraum. Diesmal war Al’s Laune aber deutlich besser, so dass er bereit war Auskunft zu erteilen, auch wenn er nicht viel erzählte.
„James ist aufgewacht und wieder der Alte, er wird noch ein paar Tage im St. Mungo bleiben müssen, da er noch ziemlich schwach ist. Mehr wissen wir auch nicht.“, sagte er auf die Fragen der anderen. Ein Teil nahm dies so hin, der andere wiederum war immer noch neugierig und hakte nach, doch der Schwarzhaarige lies sich nicht die Laune verderben und antwortete immer nur dasselbe auf weitere Fragen. „Wir wissen auch nicht alles. Vielleicht erzählt James euch ja mehr, wenn er wieder da ist.“
Die beiden Cousins und ihre Cousine machten es sich in den roten Sesseln am Feuer gemütlich und berichteten Justin und Joanna von ihrem Besuch im St. Mungo. Justin und Joanna erstatteten Bericht von der letzten Stunde die Al und Rose verpasst hatten. „Montague war dann echt ziemlich geladen, er hat selbst einige von den Slytherins angepampt und das soll was heißen.“, erzählte Justin. „Was ist denn sein Problem? Ich hatte die Erlaubnis von McGonagall und es war ja auch wirklich ein Notfall.“, versuchte Al zu verstehen. „Ich weiß es auch nicht, aber ich denke es hat ihm nicht gepasst, dass er dir nun nicht mehr das Leben schwer machen konnte, dazu hat er meistens nur im Unterricht die Möglichkeit. Oder ihm hat es nicht gefallen wie du ihm in letzter Zeit gegenüber trittst. Aber ich find’s toll!“, analysierte der Muggelstämmige. Der junge Potter grinste, so wie er an diesem Abend schon oft Grinsen musste. Er war einfach nur überglücklich seinen Bruder wieder an seiner Seite und bei bester Gesundheit zu wissen. Selbst Rose erwiderte heute nichts im Hinblick auf Professor Montague, sie hatte ihrem Cousin schon oft genug in letzter Zeit zu verstehen gegeben, dass es ihr nicht gefiel, wie er sich gegen den Zaubertranklehrer wehrte. Zugegeben es hatte auch seine Nachteile.

Al verbrachte seine Nachmittage in letzter Zeit immer öfter mit Nachsitzen. Aber na ja was soll’s, dachte der junge Gryffindor, ist vorläufig erstmal egal, das Wichtigste war jetzt James. Am nächsten Tag stand der junge Potter mit einem ganz anderen Gefühl auf, als die Wochen zuvor. Erst musste er erstmal überlegen, ob es wirklich wahr war, dass James wieder bei Bewusstsein war oder ob er das nicht geträumt hatte, doch dann realisierte er, dass alles wirklich geschehen war. Von da an war seine Laune blendend und er hatte irgendwie das Gefühl einen super Tag vor sich zu haben. Mit einem Blick auf seine Uhr, die ihm sagte, dass es halb sieben Uhr morgens war, weckte er Justin. Dieser murrte widerwillig und wälzte sich in seinem Bett umher. Al musste schmunzeln, ihm viel die Szene ein, als er an einem Samstag (!) Morgen total früh von seinem besten Freund geweckt wurde, nun war er mal an der Reihe. Heute war zwar nicht Samstag, sondern Donnerstag, also musste Justin früher oder später sowieso aufstehen, aber er hätte noch eine gute halbe Stunde schlafen können. „Mhm… was ist denn?!“, murmelte Justin in sein Kissen. „Steh auf, komm. Heute ist Schule.“, sagte der Gryffindor aufgedreht. Murrend und vor sich hinmurmelnd richtete sein bester Freund sich auf und rieb sich in den Augen. Dann schaute er den Schwarzhaarigen an und fragte: „Was ist denn mit dir los? Hab ich was verpasst?“ „Nö, ich hab nur gute Laune.“, erwiderte dieser grinsend. „Ah, okay.“, sagte Justin und Al wusste, dass er verstanden hatte. Nach einer Weile gingen die beiden Erstklässler nach unten in den Gemeinschaftsraum und schauten sich um, ob Rose oder jemand anders schon wach war. Tatsächlich fanden sie Joanna in einer Ecke sitzend und über einem Pergament gebeugt. „Hey, Joanna.“, begrüßte Al seine Klassenkameradin. Erschrocken blickte die Angesprochene auf. „Ganz ruhig, ich bin’s nur.“, sagte er amüsiert. „Oh, Hey Al.“, entgegnete sie etwas verwirrt. Justin und er setzten sich neben Joanna auf die kleine Couch. „Was liest du denn da?“, fragte er. „Ach… nur ein Brief.“, entgegnete sie knapp. Der junge Gryffindor bemerkte, dass mit seiner Mitschülerin etwas nicht stimmte. Sie war etwas verstört und gar nicht so wie sonst immer. „Alles okay mit dir?“, fragte er besorgt. Er mochte sie mittlerweile sehr, obwohl die Beiden noch nicht sonderlich viel miteinander zu tun hatten. Joanna war sehr still und zog sich oft zurück. Einzig Lucy Brixtan, die ebenfalls im ersten Jahrgang der Gryffindors war, fand Zugang zu der ruhigen Joanna. Doch sie hatte etwas an sich, etwas das Al irgendwie faszinierte, nur konnte er sich nicht erklären, was es war. „Ja … klar.“, sagte sie. Auf einen skeptischen Blick von den zwei Jungen neben sich fügte sie hastig aber bestimmt hinzu: „Wirklich.“ Doch überzeugt waren weder Al noch sein bester Freund. „Ich … ich muss jetzt auch … mich für den Unterricht fertig machen gehen.“, sagte die junge Gryffindor und verschwand in Richtung Schlafsaal der Mädchen. Etwas sprachlos wegen des überraschten Abgangs von Joanna blickte Al zu dem braunhaarigen Gryffindor neben ihm. Justins Gesichtsausdruck sollte wohl soviel sagen wie: Was war das denn? und genau diese Frage stellte er wenig später auch an seinen Freund. „Ich hab keine Ahnung. Hat bestimmt was mit dem Brief zu tun, ich werde Rose mal drauf ansprechen.“, sagte der junge Potter ein wenig besorgt. Trotz des merkwürdigen Vorfalls, lies sich seine gute Laune nicht verscheuchen und auch nicht als er daran denken musste, dass ihm heute eine erneute Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste bevorstand.

Beim Mittagessen in der Großen Halle, sprach er das Thema Joanna an. „Rose, sag mal wie kommst du eigentlich mit Joanna klar?“, fragte er seine Cousine. Diese blickte etwas verdutzt zu ihm, vermutlich wegen dieser doch etwas merkwürdigen Frage. „Ähm gut… ich meine sie redet nicht sonderlich viel, aber sie ist nett und ich mag sie.“, erwiderte die Angesprochene. „Wieso fragst du?“ „Na ja, du weißt nicht zufällig was mit ihr los ist? Heute Morgen waren Justin und ich schon früher wach und als wir in den Gemeinschaftsraum kamen, saß Joanna da auf der Couch und hat ein Pergament gelesen. Sie war merkwürdig drauf, irgendwie total verschreckt und verstört. Muss irgendetwas mit dem Pergament zu tun haben… vielleicht ein Brief.“, erklärte der Gryffindor seiner Cousine. „Oh je, hoffentlich nichts Schlimmes. Ich werde mal schauen, was ich raus finden kann.“, entgegnete Rose sichtlich besorgt. Nach einer Weile des Schweigens in der Justin und Al ihr Essen verdrückten und Rose, wie immer, über einem Buch brütete, durchbrach Justin die Stille zwischen den ihnen. „Al, du weißt schon, was wir jetzt für eine Stunde haben, oder?“, fragte er seinen besten Freund und nach kurzem Überlegen sagte dieser: „Ja, Montague.“ Nun blickte auch Rose auf und lauschte interessiert dem Gespräch. „Aber das kann mir meine Laune heute nicht verderben, Justin, du weißt was gestern passiert ist. Da fällt mir gerade ein, hast du Fred heute schon gesehen?“, versuchte er vom Thema abzulenken. „Du willst dich nicht schon wieder mit ihm anlegen oder?“, fragte nun Rose, die den etwas einfallslosen Versuch das Thema zu wechseln bemerkt hatte. „Wollen?“, sagte der Schwarzhaarige und bemerkte wie die Wut langsam in ihm hochstieg. Nicht das er sauer auf Rose wäre, eher auf die Tatsache, dass sie meinte er würde diesen Zoff mit Montague jede Stunde mögen. „Man kann nicht wirklich davon sprechen, dass ich das will, Rose. Aber ich lass mir es nun mal nicht bieten, jedes Mal wie der letzte Dreck behandelt zu werden, nur weil Montague einfach frustriert ist, weil mein Dad das geschafft hat, was ihm nie gelungen ist.“, redete er sich in Rage. „Du verbringst beinahe jeden Abend mit Nachsitzen, ist dir das schon mal aufgefallen?“, mischte sich nun Justin in das Gespräch der Verwandten ein. „Freiwillig mach ich das sicher nicht, ich häng eh schon total mit den Hausaufgaben hinterher, aber ich werde sicher nicht die Klappe halten und alles über mich ergehen lassen. Das würdet ihr an meiner Stelle auch nicht tun.“, sagte Al. „Nein, das wollen wir auch nicht, du sollst einfach nur einen Gang zurück schrauben, dann würdest du auch nachmittags wieder mehr Zeit haben.“, sagte Rose ruhig, um nicht eine lautstarke Auseinandersetzung zu provozieren. „Kann durch aus sein, dass ich das sollte, aber ich passe mich ganz der Situation an und wenn er mich immer wieder versucht fertig zu machen und ich merke, dass er heute besonders mies drauf ist, kann ich meine Antworten auch nicht mehr zurück halten.“, erwiderte er daraufhin. Rose wollte gerade zur Antwort ansetzen, als der Schwarzhaarige ihr zuvor kam. „Er macht das zwar bei allen Gryffindors, ich weiß, aber falls es dir entgangen sein sollte, Rose, er hat es auf mich abgesehen und will mich fertig machen, weil ich der Sohn von Harry Potter bin, der ihn ständig in allem geschlagen hat.“, eine Wut züngelte in ihm hoch, die er kaum mehr beherrschen konnte. Woher kam nur dieser abgrundtiefe Hass? Dieser Hass war nach nur fünf Wochen schon viel schlimmer geworden, als Anfang des Jahres. „Ich versteh dich schon, Al, ich mach mir doch nur Sorgen, du hast den Hass der Slytherins und ihrem Hauslehrer auf dir ruhen, du hast kaum noch Zeit dich um deine Hausaufgaben zu kümmern, weil du deine Freizeit damit verbringst bei einem Lehrer der dich fertig machen will nachzusitzen, dein Bruder lag drei Wochen im Koma und ist gestern wieder aufgewacht und ich glaube auch nicht, dass die Slytherins noch lange so ruhig bleiben wie sie es momentan sind.“, sagte Rose und dass sie sich um ihn sorgte schien ihn etwas von seiner Wut abzulenken.

„Ach Rose ich komm schon klar.“, sagte Al schmunzelnd. „Es ist alles okay, ich pass auf mich auf versprochen.“, fügte er hinzu und setzte sich neben seine Cousine. Sie schloss ihn in eine Umarmung, was ihn ziemlich überrumpelte. Rose war schon immer etwas sensibel und trotzdem kam er nicht auf den Gedanken, dass sie sich wirklich um ihn sorgte. Nun stellte er aber fest, dass es eigentlich ganz natürlich war, sie waren schließlich zusammen aufgewachsen, kannten beide den Anderen besser, als sich selbst und waren wir Bruder und Schwester füreinander da. Er erwiderte die Umarmung und beschloss, Rose zu zeigen, dass sie sich nicht um ihn sorgen musste. Verteidigung gegen die dunklen Künste verlief ungewohnt ruhig und Al musste sich nur mit kleinen Sticheleien rumschlagen. Verwundert über Professor Montague machte er sich zusammen mit Rose und Justin auf den Weg zur Besenflugstunde. Der Unterricht bei Professor Brooke war eine der Lieblingsstunden des jungen Gryffindor, schließlich war fliegen seine Leidenschaft. „Kapiert ihr wieso Montague heute so ungewohnt ruhig war?“, fragte der Schwarzhaarige an seine Freunde gewandt. „Mhm, nein. Es war wirklich ziemlich komisch, wie er sich heute verhalten hat.“, stellte Justin fest. Die beiden unterhielten sich noch bis Stundenanfang darüber und kamen zu dem Schluss, dass es ihnen eigentlich gleichgültig sein konnte und sie froh sein sollten, wenn er mal nicht damit beschäftigt war sie fertig zu machen.
Die Glocke kündigte das Ende des Unterrichts für den heutigen Tag an und so machten sich die drei Freunde auf den Weg in den Gemeinschaftsraum. In eineinhalb Stunden würde Al Quidditchtraining haben und bis dahin wollte er noch die freie Zeit mit Rose und Justin genießen. Es war heute einer der wenigen Tage, an denen er nicht nachsitzen musste.

Der Freitag verlief weitestgehend ereignislos und der Gryffindor hatte immer noch nichts von seinen Eltern gehört. Wenn sie ihm bis morgen nicht schreiben würden, würde er ihnen einen Brief schicken. So verging der Samstag und keine Eule brachte ihm etwas von seinen Eltern. „Kommst du mit in die Eulerei?“, fragte er am Samstag kurz vor dem Abendessen Rose. „Ja, klar.“, sagte sie und legte Verwandlung für Anfänger von Emeric Wendel beiseite. Sie stiegen durchs Portraitloch und machten sich auf den Weg in den Westturm zur Eulerei. „Warum sie sich nicht melden…“, murmelte der junge Gryffindor vor sich hin. „Weiß nicht… aber es ist bestimmt nichts Schlimmes sonst hätten sie dir Bescheid gesagt.“, versuchte Rose ihn zu beruhigen. „Mhm kann sein. Ich schick ihnen trotzdem Sheela mit dem Brief.“, sagte Al. In der Eulerei angekommen blickten sie sich in dem kleinen runden Raum nach einer Schneeeule um. So häufig vertreten waren diese Eulen auf Hogwarts nicht und deswegen fanden sie Sheela schnell. Sie kam zu ihm heruntergeflogen, setzte sich auf seine Schulter und knabberte ihm zur Begrüßung liebevoll am Ohr. Er band ihr den Brief ans Bein mit den Worten, dass er für seine Eltern bestimmt war und brachte sie zu einem der glaslosen Fenster. Rose und Al schauten ihr nach bis sie verschwunden war und machten sich dann auf den Weg in die Große Halle.
Am nächsten Morgen wachte er auf und blickte im Raum umher. Es war keiner mehr hier, was er schon ziemlich merkwürdig fand. Mit einem Blick auf seine Uhr die ihm sagte, dass es schon zehn Uhr war, zog er sich an und ging runter in den Gemeinschaftsraum. Dort angekommen blickte er sich nach seinen Freunden um. Rose saß mit Justin und Fred auf ihren Lieblingssesseln und Al gesellte sich zu ihnen. Sie unterhielten sich über allen möglichen Kram, als plötzlich das Portrait zurück schwang und Professor Longbottom herein kam. Als alle die Aufmerksamkeit ihrem Hauslehrer gewidmet hatten begann er sein Erscheinen zu erklären.

„Also ihr wisst ja, dass James Potter vor knapp vier Wochen ins St. Mungo gebracht wurde und seit Mittwoch wieder aus dem Koma erwacht ist.“, begann er. Al wollte seinen Ohren nicht ganz trauen, was war mit James? Warum kam Professor Longbottom um ihnen das zu sagen was sie schon wussten. Er hörte ihm aufmerksam zu, als er fortfuhr. „Die Heiler im St. Mungo haben sich seit er aufgewacht ist intensiv um ihn gekümmert und jetzt ist er wieder vollständig gesund und kann zurück nach Hogwarts kommen.“ Das Portraitloch stand während der ganzen Zeit seit Betreten von Professor Longbottom offen und nun konnte Al nicht glauben was er da sah. James betrat den Raum. Ganz Gryffindor hielt den Atem an, als James sich neben den Hauslehrer stellte. „Ich möchte euch nur Bitten ihn nicht mit Fragen zu löchern und ihm noch etwas Ruhe zu gönnen. Wenn er euch etwas erzählen will, dann wird er das tun. Und nun werde ich euch wieder in Ruhe lassen.“, sagte der Professor und verließ grinsend und mit einem Augenzwinkern den Raum. Der jüngste Sohn der Potters war auf seinem Sessel wie festgefroren und starrte nur seinen Bruder an, der nun grinsend im Raum stand und schon von einigen Schülern umringt wurde. Er tauschte einen kurzen Blick mit Fred und dann stürmten beiden auf James Potter zu. Der Schwarzhaarige schloss seinen Bruder in die Arme und war einfach nur glücklich. Auch Fred begrüßte seinen besten Freund mit einer Umarmung und zog ihn von den Anderen weg zu dem Platz an dem er vorher mit Rose, Al und dessen besten Freund gesessen hatte. Die Drei setzten sich und begannen sich zu unterhalten. „Ich bin froh wieder hier zu sein.“, sagte James und blickte sich immer noch grinsend im Gemeinschaftsraum um. „Und ich bin erst froh, dass du wieder hier bist!“, sagte Al und konnte sich ebenso wenig das Grinsen verkneifen wie sein Bruder.

„Du hast uns ziemlich gefehlt, weißt du das?", sagte Fred und auch ihm merkte man die Erleichterung an seinen besten Freund wieder an seiner Seite zu wissen. „Und schon eine Idee wie wir es den Slytherins heimzahlen?“, fragte James gerade heraus. Rose, Al, Justin und Fred tauschten teils besorgte, teils belustigte Blicke und zögerten alle mit der Antwort. „Willst du dich nicht noch schonen?“, sprach Rose endlich das aus was alle dachten. „Schonen? Die Heiler haben mich doch nicht ohne Grund aus dem St. Mungo entlassen.", entgegnete James amüsiert. „Also was nun habt ihr eine Idee oder nicht?“, hakte er weiter nach. „Nein.“, sagte Al knapp. „Dann wird es aber Zeit, dass sich mal jemand was ausdenkt.“, erwiderte der Zweitklässler. „Aber das können wir auch ein anderes Mal machen.“, versuchte Rose weiter von dem heiklen Thema abzulenken. „Wie lang wollen wir die denn noch ungestraft davon kommen lassen?“, fragte der Älteste und man merkte ihm langsam die Ungeduld an. „Kann ich mal unter vier Augen mit dir reden?“, sagte Rose auf einem Mal. Alle Augen der fünf Freunde richteten sich auf Rose. Etwas verdattert antwortete der Angesprochene: „Ähm … klar … klar warum nicht.“

SZENENWECHSEL VOR DEM GEMEINSCHAFTSRAUM
James Sicht


Nach einem knappen Monat wieder in Hogwarts zu sein, war schon ein merkwürdiges Gefühl. Einerseits kam es ihm vor als wenn nichts gewesen wäre, andererseits dachte er daran wie viel er verpasst hatte. Er hatte bemerkt, dass sich sein bester Freund und sein kleiner Bruder verändert hatten. Genau so wie das Verhältnis zwischen Rose, Al, Fred und Justin sich verändert hatte. Es war der erste Tag wieder in Hogwarts und selbst Rose schien anders, sie wollte ihn nach einer knappen halben Stunde, die seit seiner Ankunft vergangen war, unter vier Augen sprechen, das war noch nie so. Normalerweise redeten Cousin und Cousine relativ wenig, sie waren zwar verwandt, aber hatten kaum etwas gemeinsam und außerdem hatte jeder seine eigene Bezugsperson innerhalb der Potter-Weasley Familie. Er folgte Rose verdattert aus dem Gemeinschaftsraum und sie liefen noch ein Stück weg von der fetten Dame. „Hör zu James. Ich weiß wir haben uns nicht immer gut verstanden, aber in den vier Wochen in denen du im Koma lagst, hat sich hier Einiges verändert. Vor allem haben aber Fred und Al sich verändert. Es hat die beiden fertig gemacht, dich so zu sehen. Beide haben sich große Vorwürfe gemacht und sich die Schuld an deinem Zusammenprall mit den Slytherins gegeben. Fred hätte einmal beinahe das Quidditchtraining sausen lassen und somit einen Rauswurf riskiert. Al ist einen Tag nachdem das passiert war aus dem Krankenflügel abgehauen und hat sich in einem total verlassenen Gang im dritten Stock versteckt. Dein bester Freund und dein kleiner Bruder sind dadurch sehr zusammengewachsen und waren füreinander da, als Fred nicht zum Training erschienen war ist Al ihn suchen gegangen und andersrum als dein Bruder aus dem Krankenflügel verschwunden war, genauso. Es hat die Beiden viel mehr mitgenommen als sie vor dir je zugeben werden und es steckt ihnen immer noch den Knochen, deshalb haben sie auch so reagiert, als du die Rache Geschichte angesprochen hast. Bei Justin und mir ist es ähnlich. Wir haben zwar Beide nicht so einen großen Bezug zu dir wie Al und Fred aber uns war es auch nicht egal, dass du da einfach so lagst und dich nicht geregt hast. Uns hat aber vor allem mitgenommen wie fertig dein Bruder in der Zeit war. Er hat unglaublich viel in den letzten Wochen wegstecken müssen und ich mach mir echt Sorgen um ihn. Montague macht ihn fertig wo er nur kann, fast keinen Abend in den letzten Wochen hatte er Zeit für sich, weil er immer nachsitzen musste. Die Slytherins werden auch nicht mehr so lang ruhig bleiben, er hat gehört, dass sie das nur gemacht haben um sich an ihm zu rächen und da das nun nicht geklappt zu haben scheint, werden sie es wohl demnächst bei ihm selbst probieren.“, sagte Rose ohne, dass ihn auch nur einmal zu Wort kommen zu lassen.

Völlig sprachlos blickte der Gryffindor seine kleine Cousine an. „Ähm… oh man.“, mehr brachte er nicht heraus, er war viel zu perplex über die momentane Situation in seinem Freundes – und Familienkreis und es machte ihn wütend, dass all das nur die Schuld der Slytherins, insbesondere der doch so verhassten Flints war. „Ist okay. Ich wollte nur das du Bescheid weißt.“, nahm ihm Rose jede weitere Antwort ab. Sie nickte ihm aufmunternd zu und zusammen gingen sie wieder zurück. Im Gemeinschaftsraum setzte er sich wieder an seinen alten Platz zwischen seinem kleinen Bruder und seinem besten Freund und dachte angestrengt über alles nach. Er musste eine Lösung finden wie es Al und Fred wieder besser gehen würde.

SZENENWECHSEL IM GEMEINSCHAFTSRAUM
Al’s Sicht

Al starrte immer noch auf das Portraitloch aus dem vor wenigen Minuten Rose gefolgt von James verschwunden war. Justin und Fred unterhielten sich währenddessen. Der Schwarzhaarige verharrte weiter mit dem Blick auf der Tür und auf einmal schwang das Portrait zur Seite und sein Bruder betrat mit seiner Cousine den Raum. Die Beiden setzten sich zu ihnen als wäre nichts gewesen und während James ein Gespräch mit Fred begann tat Rose das was sie immer tat, sie griff zu einem Buch. Al, der neben ihr in einem der Sessel saß, fragte sie: „Sag mal was war das denn gerade?“ Rose blickte von ihrem Buch auf und begegnete dem fordernden Blick von ihm. Etwas war merkwürdig an seiner Cousine das merkte er nur zu deutlich. So wie sie sich in letzter Zeit verhielt, kannte er sie nicht. Irgendwann musste er darüber mit ihr reden, nur war jetzt nicht der richtige Augenblick dafür, angesichts James Rückkehr. „Nichts.“, entgegnete Rose knapp. Auf einen eindringlichen Blick seiner Cousine versuchte der Schwarzhaarige auch nicht mehr heraus zu bekommen, das würde er bei einer passenden Gelegenheit nachholen. Die Tage vergingen und das sein großer Bruder da war ließ nicht nur Al zu Höchstleistungen auftrumpfen. Auch Fred war wieder ganz er selbst und glänzte regelrecht im Quidditchtraining. Der Jäger Marcus Lines wurde wieder auf die Ersatzbank geschickt und so konnte Gryffindor mit der alten Besetzung zum Spiel gegen Slytherin antreten. Das besserte auch die Stimmung der Mannschaft deutlich, denn obwohl Marcus ein guter Jäger war konnte er nicht mit James mithalten. Außerdem war Slytherin kein Gegner wie Hufflepuff sondern um einiges stärker und da konnte es ja nicht schaden wenn man den besten Jäger des Teams wieder dabei hatte.

Das große Spiel, dem die gesamte Schule entgegen fieberte, war in einer knappen Woche und der Gryffindor freute sich auf eine neue Gelegenheit es den Slytherins zu zeigen. Es war nicht zu übersehen, dass die Rivalität der Löwen und Schlangen auch die Schüler der anderen Häuser ansteckte und so teilte sich auch eine Woche zuvor die Schule schon in Fans der Gryffindors und Fans von den Slytherins.
Heute war Sonntag und Al genoss die Ruhe, die er schon so lange nicht mehr hatte. In letzter Zeit fühlte er sich merkwürdig ausgelaugt, was er sich nicht ganz erklären konnte. Mit seinem Bruder war wieder alles in Ordnung, denn er war seit einer Woche wieder in Hogwarts und bei bester Gesundheit. Also daran konnte es nicht liegen, dachte er. Er hatte eigentlich nur den üblichen Stress mit Montague, der ihm ständig Nachsitzen aufbrummte und hing dadurch etwas in den Hausaufgaben hinterher. Seine freie Zeit verbrachte er meistens mit dem Quidditchtraining oder damit, die Hausaufgaben zu machen, die er sonst während seines Nachsitzens erledigen würde. Auch wenn man es sich nicht so vorstellen konnte, bekamen die Erstklässler eine Menge an Hausaufgaben und wenn man nicht Rose Weasley hieß, nahm es oft viel Freizeit in Anspruch. Der junge Potter saß in einem Sessel des Gemeinschafsraumes und unterhielt sich mit Lorcan, Justin, Luke und Louis, seinen Zimmergenossen und Jahrgangskameraden.

Sein Blick schweifte gerade in dem doch ziemlich vollen Gemeinschaftsraum umher und blieb bei Rose hängen. Diese saß in einer anderen Ecke und unterhielt sich mit Joanna. Al hatte nicht vergessen was an dem Tag nach James Erwachen passiert war und wie merkwürdig Joanna sich seitdem verhielt. Er hatte Rose gefragt ob sie herausfinden könnte was los war, bisher aber noch nicht danach gefragt. Der Erstklässler fragte sich gerade ob seine Cousine in diesem Moment versuchte den Grund für Joannas Verhalten zu erfahren. Zu sehr hatte er sich auf die Mädchen fixiert, sodass ihm gar nicht auffiel als Lorcan seinen Namen rief. „Al!“ … „Al!“ … Erst als er von seinem Freund geschüttelt wurde, bemerkte er dass nach seiner Meinung gefragt wurde.
„W – Was?“, fragte er verwirrt. „Was meinst du wer dieses Jahr britischer Meister wird?“, fragte Lorcan nun laut und deutlich, sodass sich ein paar Mädchen in ihrer Nähe zum Ursprung des Lärms umschauten. „Mhm … ich denke die Holyhead Harpies oder die Caerphilly Catapults dürften gute Chancen haben.“, erwiderte er. Nun war er wieder völlig in der Gegenwart und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Die Jungs unterhielten sich noch eine ganze Weile über Quidditch und die britischen Mannschaften als der junge Gryffindor auf einmal Jemanden seinen Namen rufen hörte: „Al, können wir mal reden?“, fragte dieser Jemand und als der Angesprochene sich umwandte erkannte er seine Cousine Rose. Sofort und vollkommen neugierig nickte er zustimmend. Erst würde er ihr zuhören und dann würde er mit ihr darüber reden, dass ihm aufgefallen war wie sie sich verändert hatte. Die beiden besten Freunde gingen in den Jungenschlafsaal der Erstklässler und setzten sich in dem leeren Raum auf Al’s Bett. „Was ist los?“, fragte dieser nun seine Cousine. „Ich hab mit Joanna geredet, sie hat es mir anvertraut aber ich hab das Gefühl, dass es nicht alles war.“, begann sie zu erzählen, während der Schwarzhaarige ihr aufmerksam zuhörte. „Ihre Eltern haben sich getrennt. Sie kommt damit nicht gut klar und weiß nicht zu wem sie soll, da sie an beiden sehr hängt.“ „Oh.“, war das einzige was Al sagen konnte. Unwillkürlich schoss ihm der Gedanken durch den Kopf was wäre, wenn seine Eltern sich trennen würden. Nein, das durfte nicht passieren, sagte er sich schnell. Wie würde das denn dann mit seinen Geschwistern werden? … Würden sie getrennt aufwachsen? Wieder schüttelte er den Kopf, als wenn er eine lästige Fliege verscheuchen wollen würde. Er durfte erst gar nicht daran denken. „Sie tut mir so leid, fast jeden Abend weint sie sich in den Schlaf und essen tut sie auch kaum noch.“, erzählte Rose weiter. „Außerdem zieht sie sich sehr zurück, wenn ich daran denke wie sie Anfang des Schuljahres drauf war.“, führte Al ihre Überlegungen weiter.

„Mhm… wenn ich ihr doch nur helfen könnte.“, seufzte seine Cousine. „Ja, wenn man ihr nur irgendwie helfen könnte, aber wie?“, fragte er. „Ich hab keine Ahnung…“, erwiderte Rose. Die Beiden dachten noch eine ganze Weile darüber nach, wie sie ihrer Mitschülerin helfen konnten, bis dem Älteren einfiel, was er noch mit seinem Gegenüber besprechen wollte. „Kann ich dich mal was fragen, Rose?“, begann er und auf einen verdutzten aber interessiertem Blick antwortete sie: „Klar, schieß los.“ „Na ja, du bist in letzter Zeit ziemlich merkwürdig, ich kann es nicht so richtig beschreiben. Aber ich kenn dich nicht so. Du wirfst mir manchmal so merkwürdige Blicke zu. Eine Mischung aus Vorwurf und irgendwas was ich nicht zuordnen kann. Und du verheimlichst was vor mir, z.B. Warum du letzten Sonntag mit meinem Bruder unter vier Augen reden wolltest.“, sagte er und ließ seine Cousine und beste Freundin dabei nicht aus den Augen. Ihr Blick sagte ihm, dass sie sich ertappt fühlte. „Ich ... ähm ... du darfst aber nicht sauer sein, okay?“, fragte sie leise. „Ich geb mir Mühe, wenn es nichts Schlimmes ist, verspreche ich dir nicht sauer zu sein.", entgegnete der Schwarzhaarige. „Ich ... Ich hab mit James darüber gesprochen, dass ich mir Sorgen um dich mache.“, begann sie zaghaft. „Ich hab ihm gesagt, was alles passiert ist in der Zeit in der er weg war und wie schlecht es Fred und dir ging. Und wie schlecht es dir immer noch geht, wegen dem Stress den du mit Montague hast.“ Al musste schlucken, er wusste das Rose es nur gut meinte, doch es kränkte ihn, dass sie das mit seinem Bruder besprach ohne ihm etwas davon zu sagen. Außerdem machte er sich Gedanken darüber, ob es wirklich so offensichtlich war, dass ihn die ganzen Ereignisse so fertig machten. Denn dann würde der Slytherinhauslehrer sein Ziel erreicht haben. Er bemerkte erst nach einer Weile, dass Rose ihn erwartungsvoll anblickte und wahrscheinlich hoffte, dass er ihr nicht an die Gurgel springen würde. Bemüht sich nichts anmerken zu lassen, sagte der Erstklässler knapp: „Ach so okay.“ Und Rose blickte skeptisch, sogar etwas ängstlich zurück. Stumm verständigten die Beiden sich darauf wieder hinunter zu den Anderen zu gehen und auf dem Weg dahin bedankte Al sich bei ihr, dass sie mit Joanna gesprochen hatte.

Im Gemeinschaftsraum setzte sich der Gryffindor Erstklässler wieder zu den Jungs aus seinem Jahrgang, während Rose etwas niedergeschlagen zurück zu ihrem Sessel trottete, weil sie, wie Al wusste, es nicht mochte, dass die Jungs sich andauernd über Quidditch unterhielten. Er war vielleicht nicht sauer, aber verletzt, dass stand fest. Obwohl er wusste, dass sie es nur gut meinte, wollte der junge Potter nicht, dass alle dachten er sei schwach. Gerade wollte er sich ablenken indem er sich voll und ganz dem Gespräch zwischen Justin, Lorcan, Louis und Luke widmete, als das Portrait zur Seite schwang und James mit Fred im Schlepptau herein kam. Nun wurde ihm bewusst, dass er auch auf seinen Bruder sauer war, denn dieser tat seit einer Woche als wenn nix wäre. Dem Jüngeren ging ein Licht auf. James war in letzter Zeit ständig in seiner Nähe, weil er ihn beschützen wollte. Nach Roses Ansage musste er ja denken, dass sein kleiner Bruder den Stress mit den Slytherins und ihrem Hauslehrer nicht allein in den Griff bekam. Ihm schwirrte der Kopf voller Gedanken, er musste an die frische Luft, raus aus dem stickigen und überfüllten Gemeinschaftsraum, er brauchte einen klaren Kopf. Also stand der Erstklässler auf und verließ ohne auf irgendwen zu achten den Raum.

Nach einem langen Spaziergang setzte der Schwarzhaarige sich an den See, lehnte sich an einen großen Baum und starrte auf das kalte, schwarze Wasser. Er hatte über alles nachgedacht, das was Rose ihm gebeichtet hatte, das was er über Joanna wusste, wie James sich ihm gegenüber verhielt... klar das Verhältnis zwischen den Brüdern hatte sich eindeutig verbessert, James’ unfreiwilliger Krankenhaus Aufenthalt hatte sie zusammen geschweißt, aber dass er jetzt den Beschützer für Al spielen wollte, gefiel diesem überhaupt nicht. Er konnte auf sich selbst aufpassen und auch das mit den Slytherins würde er auch alleine schaffen. Jetzt wollte er erstmal das gesamte Vertrauen Joannas gewinnen und für sie da sein. Er mochte sie sehr und schätzte ihre Gesellschaft, weil sie weder Al’s Problem mit Montague und den Slytherins ansprach, noch nach der Sache mit James fragte oder ihm predigte vorsichtig zu sein. Zu seinem Bedauern hatte er diese Woche erst zweimal mit ihr reden können, weil sie sich die meiste Zeit im Mädchenschlafsaal aufhielt, vermutlich um allein zu sein und zu weinen, wie Rose ihm schon gesagt hatte. Der Einzige mit dem er sich zurzeit noch halbwegs normal unterhalten konnte war Justin auch wenn das Verhalten seiner Cousine und seines Bruders schon etwas auf seinen besten Freund abgefärbt hatte. Am liebsten hatte der junge Potter in letzter Zeit einfach seine Ruhe, denn dann konnte er sich entspannen oder einfach über alles nachdenken, wie z.B. gerade jetzt. Es war fast schon etwas zu ruhig... Er hatte eigentlich erwartet, dass früher oder später jemand aus seiner Familie oder seinem engeren Freundeskreis auftauchen würde. Heute war es wahrscheinlich später, dachte er und ließ sich ins Gras fallen. Es war ein schöner sonniger Tag, vermutlich einer der letzten in diesem Jahr. Als wenn Al seine Gedanken mit dem Stimmverstärkungsspruch durch die gesamte Schule gerufen hätte, tauchte nun mehr der Teil seiner Familie auf den er momentan so gar nicht sehen wollte. James kam mit Fred auf die große Buche zu an der Al gerade so schön lag. „Na kleiner Bruder.“, sagte der Ältere, als er den Platz erreicht hatte. „Hey.“, erwiderte dieser knapp. „Was machst’n hier so ganz alleine?“, fragte der Braunhaarige weiter. „Nachdenken.“, erwiderte er erneut knapp und hoffte, dass die kurzen Antworten seinem Bruder zeigten, dass er nicht mit ihm reden wollte. Im Augenwinkel sah er, dass James Fred einen Blick zu warf, aber genaueres konnte Al nicht sagen, denn er hatte sich nicht gerührt. Wie erstarrt hatte er weiter im Gras gelegen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und in den Himmel blickend.

„Was gibt es denn nachzudenken?“, fragte James weiter. Er schien nicht zu bemerken, dass Al von seiner Gesellschaft nicht angetan war. Jetzt setzte der junge Gryffindor sich auf und blickte die beiden Anderen an. „Ist doch egal.“, erwiderte er auf die Frage des Älteren. Einzig Fred schien zu bemerken, dass sein kleiner Cousin seine Ruhe haben wollte. Unsicher blickte er zwischen den Geschwistern hin und her. „Und was wollt ihr hier draußen?“, setzte der Schwarzhaarige nun zur Gegenfrage an. „Frische Luft schnappen und dann haben wir dich gesehen und wollten mal schauen was du so treibst.“, sagte James. Billige Ausrede, dachte sich Al. „Ich liege hier im Gras und denke nach, das treibe ich hier, und beim Nachdenken will man meistens ungestört sein.“, entgegnete der Jüngere und legte sich demonstrativ wieder ins Gras. James schien langsam zu begreifen und doch würde er sich nicht so schnell geschlagen geben, dafür kannte Al ihn zu gut. „Aber...“, versuchte er ein Gegenargument hervorzubringen, doch zum Erstaunen des jungen Potters wurde er von Fred zurück gehalten.

„Komm lass uns gehen, du siehst doch das er allein sein will.“, sagte dieser. Nur widerwillig ließ sein Bruder sich zurück ins Schloss führen und der Erstklässler war seinem Cousin in dem Moment verdammt dankbar. Nachgedacht hatte er über alles, jetzt wollte er nur noch die Sonne genießen und sich entspannen. Nach noch einer weiteren Stunde machte er sich auf den Weg zurück ins Schloss und begegnete dabei den üblichen Massen an Schülern die sicher die letzten Sonnenstrahlen noch einmal genießen wollten. Als er so durch die Gänge lief wurde er immer wieder von Schülern gegrüßt, die schon seit Anfang des Jahres seine Aufmerksamkeit suchten. Das nur weil er der Sohn des berühmten Harry Potter war, es nervte ihn und doch war er stolz auf seinen Dad. „Sirupbonbons.“, sagte er zur fetten Dame und diese gab drauf den Eingang der hinter ihrem Portrait lag, frei. Der Gemeinschaftsraum hatte sich nur teilweise geleert, der Großteil der Gryffindors war immer noch hier, was der Schwarzhaarige aufgrund des schönen Wetters überhaupt nicht verstand. Er durchquerte den Raum und hielt dabei Ausschau nach bekannten Gesichtern aus Familie und Freundeskreis. Da entdeckte er in einer Ecke auch schon seinen Bruder, Fred, Rose und Justin. Der Gryffindor konnte sich die Situation schon super vorstellen. Rose hatte James und dessen besten Freund gebeten nach ihm zu schauen und nach der Zurückweisung, die er den Beiden erteilt hatte sind sie wieder zu Rose und haben Bericht erstattet. Jetzt saßen sie da und diskutierten bestimmt darüber wie schlecht es ihm doch gehen würde und was sie tun sollten. Al wollte testen ob er mit seiner Vermutung recht hatte und ging zu den Vieren hin und tatsächlich sobald sie ihn entdeckt hatten verstummte ihr Gespräch. Der junge Potter musste innerlich lachen, sie waren so leicht zu durchschauen. „Na wie geht es dir, Al?“, fragte seine Cousine. Es ruhten vier Augenpaare auf ihm als er genervt sagte, dass es ihm gut ginge und er sich auf den einzigen noch freien Sessel fallen ließ. So saßen die vier Freunde eine Weile da bis Al es nicht mehr aushielt und sagte: „Ich muss noch Hausaufgaben machen.“ Er stand auf und ging nach oben in den Schlafsaal um seine Schulsachen heraus zu kramen. Die Aufgaben wollte der junge Potter hier oben auf seinem Bett machen, da ihm unten ständig besorgte Blicke zugeworfen wurden als würde er jeden Moment ohnmächtig zusammenbrechen. Am restlichen Tag ging er den Anderen so gut es ihm möglich war aus dem Weg, da er noch etwas Zeit für sich brauchte.

Nach dem Abendessen in der Großen Halle ging der Erstklässler allerdings mit Justin und Fred zurück in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und Fred sprach ihn auf das Thema an, das Al den ganzen Tag schon beschäftigte. „Al du weißt aber das Rose es nicht böse gemeint hat, oder?“, fragte er. „Klar Fred, aber wie würdest du dich denn fühlen, wenn hinter deinem Rücken darüber geredet wird, wie scheiße es dir doch gehen würde und man dir nicht mal zutraut mit Slytherins fertig zu werden. Dein Bruder plötzlich den Beschützer spielt und deine besten Freunde dich behandeln wie ein rohes Ei.“, sprudelte die Wahrheit aus ihm heraus bevor er drüber nachgedacht hatte. Al warf einen Seitenblick auf seinen Cousin und seinen besten Freund die neben ihm liefen. Er sah, dass sie untereinander Blicke austauschen und sogar etwas geschockt wirkten. „So ist das doch aber nicht gemeint, wir machen uns doch nur Sorgen. Seit das mit James war hast du dich verändert. Du bist, wenn du mit uns zusammen bist, so ruhig geworden und wirkst total geschafft und auf der anderen Seite, bei Montague und den Slytherins, bist du viel selbstbewusster geworden und kälter.“, versuchte Fred weiter zu erklären während Justin eifrig zustimmend nickte. Verändert hatte er sich, das war ihm selbst schon bewusst geworden, nur wie Fred es formulierte klang es merkwürdig. „Was soll ich denn deiner Meinung nach machen, Fred?“, fragte der Schwarzhaarige und versuchte nicht genervt oder wütend zu wirken, denn langsam war er das.

Kälter… vor allem das letzte Wort von Freds Erläuterung seiner Veränderung hallte in seinem Kopf nach. „Vielleicht nicht alles in dich rein fressen, sondern mal mit uns reden? Wir sind nicht umsonst deine besten Freunde.“, erwiderte Justin stattdessen. Das könnte schon sein, dass er mal mehr mit ihnen reden sollte, doch wusste der Erstklässler selbst nicht richtig woran es lag, dass er sooft seine Ruhe wollte. Immer öfter war er von der Anwesenheit von Rose, James, Justin oder Fred genervt. Am wohlsten fühlte er sich in Joannas Gesellschaft, weil sie eine Ruhe ausstrahlte, die auf ihn überging und sie keines der Themen ansprachen, die bei seinen anderen Freunden zu Dauerdiskussionen führten. „Mhm keine Ahnung, kann schon sein, aber ich brauche auch keinen Beschützer, wenn ich James’ Hilfe brauche, melde ich mich bei ihm. Ich versteh auch nicht, dass ich mit euch reden soll, aber ihr hinter meinem Rücken die ganze Zeit über mich redet, denkt ihr ich merk das nicht?“, fragte der junge Potter und ging neben den Beiden her, den Blick weiter geradeaus gerichtet. Im Augenwinkel sah er erneut die Blicke die Justin und Fred austauschten und er wusste, dass sie sich stumm darüber verständigten. Es nervte ihn tierisch doch als er erneut begann zu sprechen, klang er ruhiger als er erwartet hatte. „Genau das meine ich, ich sehe doch wie ihr euch ständig Blicke zuwerft und vorhin im Gemeinschaftsraum als ich von draußen rein gekommen bin, habt ihr mich andauernd beobachtet, als wenn ich jeden Moment ohnmächtig zusammenklappe.“, sagte er und wartete auf eine Antwort, doch es kam nichts. Das sagte ihm, dass er recht hatte und resigniert ging er weiter. Im Gemeinschaftsraum ließen Justin und Fred sich in die roten Sessel fallen und Al wollte sich einfach nur in sein Himmelbett legen und Ruhe vor allem haben. „Ach und vergesst nicht, Rose und James alles zu erzählen.“, sagte er kühl und ging ohne ein weiteres Wort die steinerne Treppe nach oben. An diesem Abend ließ er keinen mehr mit sich reden, denn er hatte die Vorhänge seines Bettes zugezogen und tat so als wenn er schlafen würde, wenn jemand den Raum betrat.

Der nächste Tag kam schneller als gedacht und müde machte der Gryffindor sich auf den Weg in die große Halle. „Al, kommst du mal bitte her.“, hörte er Fred sagen. Der Schwarzhaarige ging hin und Fred sagte: „Ich habe gestern noch mit James und Rose gesprochen…“, Al schnaubte, war doch klar gewesen. „Bist du einverstanden, wenn wir dann in der Mittagspause mal reden?“, fuhr er unbeirrt fort. Der Jüngere nickte, es war ihm nur recht, er wollte die Sache klären, die momentan zwischen ihm und seinen besten Freunden stand. Zu dem Entschluss war er gestern Abend während er im Bett lag gekommen. Der Unterricht verlief so normal wie immer und die Mittagspause kam schneller als gedacht. Rose, Justin und Al hatten Fred und James vom Klassenraum abgeholt und zu fünft begaben sie sich dann nach draußen. An dem Lieblingsplatz des jungen Potter setzten sie sich hin und Fred nahm sofort den Faden in die Hand. „Also, das betrifft jetzt vor allem Rose, James und Al. Jeder von euch sagt einmal seine Sicht der Dinge, ohne dass er durch einen Anderen unterbrochen wird. Rose beginnt. Ist das für jeden okay?“, fragte er. Skeptisch blickte der Zweitjüngste die anderen Drei an und sah sie nicken. Auch er nickte und richtete seinen Blick auf seine Cousine.

„Also, Al. Es geht ja um dich. Ich will nicht, dass du sauer bist, ich habe nur aus dem Grund mit James gesprochen, weil ich mir Sorgen um dich mache und er wissen musste was während seiner Abwesenheit passiert ist. Ich will dich nicht hintergehen und deswegen hab ich dir, wenn auch ziemlich spät, davon erzählt. Wir alle hier haben gemerkt, dass du dich verändert hast und wollen dir helfen. Du bist so ruhig geworden, das ganze Gegenteil zu der Zeit bevor das mit James war und in Gegenwart von den Slytherins bist du kalt und berechnend. Das ist irgendwie unheimlich, so kenne ich dich nicht, du bist nicht so wie sie, du bist ein echter Gryffindor und die Slytherins verändern dich.“, erklärte die Rot-Braunhaarige und blickte ihren Cousin direkt an. Dieser musste schlucken und sich zusammenreißen nicht irgendetwas zu erwidern, denn das kam, wenn alle gesprochen hatten. „James, jetzt du.“, sagte Fred und Al richtete seinen Blick jetzt auf seinen Bruder. Dieser wiederum erwiderte den Blick und begann zu erklären. „Ich weiß, dass unser Verhältnis bevor du auf Hogwarts gekommen bist, nicht gut war, aber ich denke doch, dass es sich deutlich gebessert hat seit du da bist und ich mache mir einfach nur Sorgen um dich, du bist schließlich mein kleiner Bruder. Ich weiß selbst wie Montague sein kann und spreche aus eigener Erfahrung, dass dieser Typ einen echt fertig machen kann. Nur nach dem was ich gehört hab scheint er es auf dich am meisten abgesehen zu haben und ich will dir einfach nur helfen. Was die Slytherins angeht, glaube ich genau so wenig, dass sie noch lange ruhig bleiben werden. Sie werden wieder angreifen und deswegen lass ich dich nicht gerne alleine. Es tut mir leid, dass ich nicht mit dir geredet habe, aber ich will dich doch nur beschützen, weil ich gemerkt habe, zu was diese Schlangen fähig sind.“, sagte James.

Auch bei James’ Worten musste der Schwarzhaarige schlucken. Nun war er an der Reihe und er wollte einfach darauf losreden, er hatte sich vorher keine Worte zurrecht gelegt. „Nun du, Al.“, sagte Fred und nickte ihm zu. Der Angesprochene atmete noch einmal tief durch und begann einfach zu sagen, was er dachte. „Ich bin einfach nur verletzt, weil alles hinter meinem Rücken beredet wird und ich von euch behandelt werde wie ein Schwerkranker. Ihr werft euch ständig Blicke zu und schaut andauernd nach mir, als wenn ich jeden Moment umkippen würde und wenn ich einfach mal meine Ruhe will, so wie gestern, dann kommt ihr trotzdem um mich zu kontrollieren. Klar, Montague hat es auf mich abgesehen und zugegeben es schlaucht mich ganz schön, aber deswegen müsst ihr mich nicht wie ein rohes Ei behandeln und ihr könntet auch einfach mal mit mir darüber reden und nicht untereinander alles besprechen. Als ich gestern dazu gekommen bin, habt ihr aufgehört zu reden und ich bin nicht blöd, ich weiß, dass es über mich war. Ich gebe zu, dass mich die ganzen Ereignisse der letzten Zeit ziemlich schaffen und mich auch irgendwie verändert haben, aber ihr müsst auch mal akzeptieren wenn ich meine Ruhe will und nicht ohne Unterbrechung auf dem Thema Montague oder Flint herum hacken.“, sagte Al. Nun hatten alle gesagt was sie los werden wollten und der junge Gryffindor fühlte sich um einiges erleichtert. Fred schien weiter das Gespräch zu leiten und sagte nun: „Okay jetzt hat jeder gesagt, was er sagen wollte und jetzt könnt ihr darüber diskutieren. Wir fangen mal damit an, dass Al was zu etwas zu Rose und James sagen kann und zum Schluss könnt ihr was zu Al sagen.“

Ohne groß darüber nachzudenken sprach der junge Potter darauf los. „Rose, ich weiß doch das du es nicht böse gemeint hast, aber es hat mich einfach verletzt, dass ihr hinter meinem Rücken über mich geredet habt, ihr hättet doch von Anfang an offen sein können, ich hätte euch schon nicht den Kopf abgerissen. Aber wie ich schon sagte, ihr habt mich alle behandelt wie einen schwer Kranken und habt von dem Thema Montague einfach nicht locker gelassen. Manchmal brauch ich einfach meine Ruhe oder will nicht darüber reden und wenn ich bei euch war habt ihr mir andauernd Blicke zugeworfen, als wenn ich jeden Moment zusammenklappe. Ständig habt ihr Blicke ausgetauscht und euch darüber verständigt, anstatt mit mir zu reden und dann soll ich noch mit euch reden?“, sagte der junge Gryffindor und schaute seine Cousine dabei direkt an. Er ließ die anderen nicht zu Wort kommen denn er machte sofort mit James weiter. „Und James, ja unser Verhältnis hat sich gebessert, ich bin auch froh dich zu haben und dankbar, dass du auf mich aufpassen willst, aber ich bin kein Kleinkind und werde mich bei dir melden, wenn ich deine Hilfe brauche. Ich kann auch selber mit Einigem fertig werden, durch eure ständige Kontrolle, komm ich mir so vor, als wenn ihr denkt, dass ich nichts alleine schaffe. Wegen den Slytherins, ich weiß selbst, dass sie nicht mehr lange ruhig bleiben, doch bringt es auch nichts wenn ständig jemand meinen Leibwächter spielt.“, sagte er und ließ seinen Bruder dabei nicht aus den Augen. Jetzt ruhten wieder alle Augen auf ihm und er wartete, dass ihm jemand etwas entgegen setzte. Seine Freunde sahen aber nur betreten drein und auch ihre Sorge schien nicht verschwunden zu sein.

„Es tut mir so leid, Al.“, sagte Rose plötzlich und schloss ihn schluchzend in eine Umarmung. Al war so überrumpelt von dem Gefühlsausbruch seiner Cousine das er nur unbeholfen die Umarmung erwidern konnte. „Ich hasse es, wenn wir uns streiten oder nicht miteinander reden.“, sagte sie. „Ist okay, Rose.“, sagte der Erstklässler. Jetzt kam sein Bruder auf ihn zu und umarmte ihn ebenfalls mit den Worten: „Tut mir leid, kleiner Bruder, ich hätte mit dir reden sollen.“ Der Angesprochene lächelte und sagte: „Es ist in Ordnung.“ „Nur zusammen schaffen wir das.“, sagte James.
Nachdem auch Justin und Fred sich entschuldigt hatten, gingen die fünf Freunde zurück ins Schloss um noch eine Kleinigkeit zu essen, denn für mehr hatten sie keine Zeit mehr, der Unterricht ging bald weiter. Sie betraten die Eingangshalle und im gleichen Moment erschienen an der Treppe, die zu den Kerkern führte, Lucas und Dylan Flint gefolgt von ihrer Slytherinclique. Al bemerkte die Blicke voller Abscheu und Hass untereinander und vor allem die zwischen Lucas und ihm, sowie Dylan und seinem Bruder. Der Gryffindor fühlte sich, nun da mit seinen Freunden und seiner Familie wieder alles in Ordnung war um einiges stärker und ging ohne weiter auf die Slytherins zu achten in die Große Halle.


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Selbst Muggel wie wir sollten diesen freudigen, freudigen Tag feiern! Jenen nämlich, da sich der Londoner Verlag Bloomsbury entschloss, die Manuskripte der britischen Autorin Joanne K. Rowling zum Druck anzunehmen und sie der breiten, nichtmagischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Susanne Gaschke, Die Zeit