Harry
Nach all den Jahren wusste ich nicht, wie es dazu gekommen war. Wir waren immer Feinde gewesen, haben uns bis ins letzte Blut gedemütigt, wollten einfach nichts von dem jeweils anderem wissen. Und doch ist es geschehen. Es ist einfach geschehen. Draco Malfoy hatte sich ohne Vorwarnung in mein Leben geschlichen, es vollkommen durcheinander gebracht und alles auf den Kopf gestellt. Noch nie hatte ich sowas für eine Person meines Geschlechts empfunden. Es war einfach anders. Anders als mit Cho oder Ginny. Anders, fremd ... aber schöner. Viel schöner, als ich es mir hätte erträumen können. Es fühlte sich fast verboten an, wenn wir die Tage und Nächte zusammen verbrachten, uns zärtlich streichelten und küssten. Doch dies hatte etwas verlockendes. Ich konnte ihm einfach nicht widerstehen.
Es war seltsam, nach all den Jahren der Feindschaft. Aber Liebe ist Liebe und man kann sie nicht bestimmen.
Draco
Ich hatte es niemanden gesagt. Alle hätten mich für verrückt erklärt. Wahrscheinlich hatte ich dies am Anfang selber getan, doch nun war dies nicht mehr so. Ich fühlte mich wohl. Wohl mit meinem wohl größtem Feind. Es war komisch, beinahe Absurd, aber doch war es einfach wunderbar. Eine Welle des Glücks, welche mich jedes Mal wieder von neuem überströmte, wenn ich sein Gesicht sah, ihn berührte. Ich wusste nicht, wann ich das letzte Mal so gefühlt hatte. Noch nie hatte ich mich wirklich zu Frauen hingezogen gefühlt, doch natürlich hätte ich dies niemals zugegeben. Einmal war es eine kleine Romanze mit Blaise gewesen, aber er hatte sich unwohl dabei gefühlt. Und ich hatte versucht, mit Mädchen auszugehen, ob jegliche Gerüchte, welche schon damals leise die Runde machten, zu unterdrücken.
Niemand wusste etwas davon, erst recht nicht meine Eltern. Und ich hatte auch nicht das Bedürfnis, es ihnen zu sagen. Würde ich mit Harry Potter jemals glücklich werden. Oder musste ich meines eigenen Stolzes und dem Ehren meiner Familie wegen gegen meine Gefühle handeln?
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Vielleicht haben einige bemerkt, dass ich ins Präteritum gewechselt habe, aber das liegt schlicht daran, dass ich mich in dieser Zeit wohler fühle.
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