von Ephri Potter
Das Los entscheidet
Am nächsten Morgen wachte Harry ausgeruht auf. Er war zwar bis weit nach Mitternacht bei Hagrid gewesen, aber sobald er in sein Bett geschlüpft war, in einen tiefen, erholsamen Schlaf gefallen. Jetzt lag er in seinem Bett und ließ den gestrigen Abend Revue passieren. Er hatte gleich zwei Prioris getroffen, wobei er von einem, oder besser gesagt einer, sogar das Gesicht gesehen hatte. Er musste schmunzeln als ihm wieder einfiel wie er die junge Frau über den Haufen gerannt hatte. Sie war ihm nicht mal böse gewesen.
Harry gähnte und schlug die Bettdecke zur Seite um aufzustehen. Er streckte sich noch einmal, bevor er in sein Bad tapste. Dort genoss er als erstes eine ausgiebige Dusche. Fertig geduscht und abgetrocknet schwenkte er seinen Zauberstab und war angezogen. Er hatte sich für eine schwarze Hose und ein weißes Hemd entschieden. Darüber trug er einen schwarzen Umhang, der an den Borten die Farben Gryffindors aufwies. Er verlies das Bad, griff nach seinen Unterlagen und machte sich auf den Weg zum Frühstück.
Hermine und Ron saßen bereits am Tisch als Harry die große Halle betrat. Harry ließ seinen Blick ganz kurz zum Gryffindortisch gleiten um zu sehen, ob dort alles in Ordnung war und ging dann nach vorne zu seinem Platz. „Morgen Ron. Morgen Hermine.“ „Mor’en Harry!“, erwiderte Ron mit vollem Mund. „Guten Morgen Harry.“, kam es nun auch von Hermine. Harry setzte sich und griff nach der Kanne mit Kaffee und goss sich eine Tasse ein, als er Ron sagen hörte: „Seht mal Snape ist gerade aufgetaucht. Sieht aus als hätte er nicht unbedingt gut geschlafen. Was meint ihr?“ Drei Augenpaare waren nun auf den Zaubertränkeprofessor gerichtet. Severus, welcher die Blicke bemerkt hatte, nickte ihnen kurz zu und ließ sich dann auf seinem Sessel nieder.
Verdammt warum musste Hermine heute Morgen so gut aussehen, ging es ihm durch den Kopf. Er selbst hatte die halbe Nacht nicht schlafen können, immer wieder hatte er die abendliche Szene vor seiner Tür im Kopf und hatte versucht die Situation zu analysieren, war jedoch zu keinem Ergebnis gekommen. Missgelaunt griff er nach der Zeitung und vergrub sich darin.
„Meine lieben Schüler“, hörte man nun die Stimme des Schulleiters, „wie ihr alle wisst wurde ich von einem Haus der Priori zum Abendessen eingeladen und kann vier Schüler dorthin mitnehmen. Ich bin der Meinung, dass ein Schüler aus jedem Haus bei diesem Treffen dabei sein sollte. Welche Schüler genau die Lehrer und mich begleiten werden, wird durch das Los entschieden. Ihre Hauslehrer werden Ihnen alles Weitere in Ihren Gemeinschaftsräumen erklären.“
„Los? Hast du davon gewusst Harry?“, hörte er neben sich Hermine fragen. „Nein, das muss Albus gerade erst eingefallen sein.“, antwortete er ihr. „Wer von den Lehrern geht denn mit?“, fragte nun Ron die beiden. Harry und Hermine sahen ihn an. „Keine Ahnung Ron. Dumbledore hat, soweit ich weiß, noch keine Entscheidung diesbezüglich getroffen. Oder Harry?“ „Nicht das ich wüsste.“, kam es von Harry. „Tja, ich muss jetzt los, ich hab eine dritte Klasse Gryffindor und Slytherin. Wir sehen uns später.“, meinte Hermine, bevor sie von ihrem Platz aufstand und den Saal verließ.
Bevor sie jedoch aus der Halle trat, drehte sie sich um und warf einen Blick auf Severus und ihre Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an.[
Dumbledore hatte sich ebenfalls erhoben und gemeinsam mit Minerva verließ er den Saal. „Tja, Ron ich muss auch los.“, meinte Harry mit einem bedauernden Schulterzucken. „Bis später dann!“ Ron sah ihn aufmunternd an und widmete seine Aufmerksamkeit dann einem Brötchen, welches vor ihm lag.
„Albus, welche Lehrer werden dich denn zum heutigen Essen begleiten?“, fragte Minerva den Schulleiter als sie in seinem Büro angekommen waren. „Um ehrlich zu sein, ich weiß es noch nicht. Wegen der Schüler würde ich dich bitten mit den Hauslehrern alles weitere zu besprechen. Ich muss noch eine Nachricht an Arthur aufsetzen.“ „Natürlich, ich werde mich gleich darum kümmern.“, kam es nun von der Hexe und sie verließ eiligst das Büro.
Albus setzte sich an seinen Tisch und setzte ein kurzes Schreiben mit dem Inhalt, dass sich nun alle Priori vorgestellt hätten, an Arthur Weasly auf.
Dann rief er einen Hauselfen und ließ den Brief in die Eulerei bringen. Im Anschluss daran begann er sich zu überlegen, welche Lehrer er zu dem heutigen Treffen mitnehmen sollte. Minerva war fix, er wollte, dass die ehemalige Gryffindor Hauslehrerin ihre Vorbehalte gegenüber den Priori ablegte.
Fawkes kurzer Schrei schreckte ihn auf und er sah verwirrt zu seinem Phönix. „Was willst du mir sagen mein Freund?“ Der Phönix ließ abermals einen kurzen Schrei verlauten und senkte seinen Kopf Richtung Tisch. Albus Blick ging zu der Lehrerliste. Warum machte er es eigentlich nicht gleich wie bei den Schülern und ließ das Los entscheiden, dachte er auf einmal bei sich. Kurz entschlossen griff er nach seinem Zauberstab und murmelte einen Zauberspruch, dabei hielt er den Stab über die Liste. Heller Rauch war zu sehen und drei Namen standen in die Luft geschrieben.
„So, so. Na dann werde ich die drei gleich einmal informieren.“, und mit einem kleinen Grinsen schrieb er drei Nachrichten, welche er einem Hauselfen zur Übermittlung gab.
Minerva hatte in der Zwischenzeit den Hauslehrern die Regeln der Losentscheidung mitgeteilt. Nun stand in jedem Gemeinschaftsraum ein magischer Topf, in welchem sich die Namen der Schüler des jeweiligen Hauses befanden. Harry stand umringt von Gryffindor Schülern, die ganz gespannt auf den Topf blickten. Harry zückte seinen Zauberstab und sprach eine kurze Formel. Dann erhob sich aus dem Kessel ein Blatt Papier, auf welchem der Name des ausgewählten Schülers stehen würde. Harry griff danach und las den Namen darauf laut vor.
„Sarah Brown, 6. Klasse.“ Harry konnte einen Freudenschrei hören und ein braunhaariges Mädchen kam auf ihn zu. „Nun Miss Brown. Professor Dumbledore erwartet sie um 18.45 Uhr in der Eingangshalle.“ In den anderen Gemeinschaftsräumen lief es nicht anders ab. Für Ravenclaw wurde Simon Jenkins, ein Schüler aus dem 3. Jahr dabei sein, Slytherin war durch Leslie Gibson, eine Schülerin aus der 2. Klasse vertreten und in Hufflepuff wurde Marc Mendes, ein Junge aus dem 7. Jahr gezogen. Alle bekamen die Anweisung pünktlich um 18.45 Uhr in der Eingangshalle zu erscheinen.
Zu Mittag trafen sich die drei Freunde in der großen Halle um zu Essen. Ron winkte Ihnen schon fröhlich zu. „Und wie war euer Tag Leute?“, fragte er sie. „Nun ja, die Schüler für heute Abend wurden gewählt. Jetzt fehlen eigentlich nur noch die Lehrer“, antworte ihm Hermine. „Und wie wars bei dir Ron?“ „Ach nichts Besonderes. Wir patrouillieren an den Grenzen Hogwarts. Gehen um die Priori Zelte, aber eigentlich ist es ziemlich ruhig. Man sieht nicht mal einen von denen.“, mit einem kurzen Schulterzucken untermalte Ron seine Ausführung. Harry und Hermine lachten kurz auf, denn ihr Freund sah in dem Moment zu witzig aus.
„Ah, Mr. Weasly haben Sie nicht das Clownskostüm vergessen?“, hörten sie jetzt jemanden spöttisch fragen. Sie mussten sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass Professor Snape hinter ihnen stand. Hermine wollte ihm gerade eine passende Antwort geben, als mit einem kurzen \'Plopp\' ein Hauself vor ihnen auftauchte. „Sirs, Madam. Cranky hat Mitteilungen für Sie von Professor Dumbledore, Sir.“, und drückte jedem ein Stück Papier in die Hand. Dann verschwand er.
Hermine las die Nachricht zuerst und ihrem Gesicht konnte man die Überraschung ansehen. „Ich werde Dumbledore heute Abend zu den Priori begleiten.“, sprach sie. Jetzt sahen auch Harry und Severus auf ihre Zettel. Beide tauschten einen ungläubigen Blick aus, auch sie würden dem Schulleiter heute Abend Gesellschaft leisten.
„Nun, wenn das so ist, dann sieht man sich um 18.45 Uhr.“, kam es nun von Severus. „Und Potter! Seien Sie pünktlich!“ Mit einem kurzen Nicken in Hermines Richtung begab er sich zu seinem Platz. „Pah, als ob ich nie pünktlich wäre.“, hörte Hermine jetzt Harry genervt sagen und sie konnte sehen wie er Snape einen bösen Blick zuwarf. „Weißt du was Harry, du holst mich einfach ab und wir gehen gemeinsam runter. Dann sind wir sicher pünktlich.“, meinte sie mit einem kurzen Lächeln auf ihren Freund. „Jetzt lasst uns aber essen.“ „Ja, Leute! Ich sterbe ja fast schon vor Hunger.“, kam es nun von Ron.
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