von Ephri Potter
Ankunft
Zufrieden mit den vergangenen zwei Unterrichtsstunden kam Severus in sein Quartier zurück. Wieder einmal hatte er diesen geradezu unfähigen Kindern vor Augen geführt was es hieß einen Severus Snape zu ärgern, Hufflepuff war jetzt um 50 Punkte ärmer. Mit einem Plumps ließ er sich auf das Sofa fallen und musste grinsen. Es hatte bis jetzt nie einen Jahrgang gegeben, indem nicht durch einen oder mehrere Schüler ein Kessel zum Explodieren gebracht worden wäre. Severus musste bei so viel Unfähigkeit immer wieder den Kopf schütteln. Er ließ seinen Blick durch seine Räume gleiten und stellte überrascht fest, dass anscheinend ein Hauself das Mittagsgeschirr abgeräumt und stattdessen eine Schale mit Schokoladenkeksen gebracht hatte.
Sein Blick fiel auf das Foto, das vor ihm auf dem Wohnzimmertisch lag. Unwillkürlich fragte er sich, wann die Priori wohl eintreffen würden. Er war auf dem Rückweg zu seinen Räumen Potter, Granger und Weasly über den Weg gelaufen als diese gerade heiß die möglichen Transportwege der Priori diskutierten.
Severus hatte nicht vorgehabt stehen zu bleiben, war aber dazu genötigt gewesen, als Weasly auf ihn zugekommen war um ihn zu begrüßen. Severus konnte eindeutig ein unterdrücktes Lachen im Gesicht des ehemaligen Gryffindors erkennen. Natürlich, schoss es Snape durch den Kopf. Sie hatten ihm wahrscheinlich erzählt, dass Potter Hauslehrer der Gryffindors geworden war und seine Reaktion auf diese Tatsache. Sie hatten ihn auch nach seiner Meinung zum Thema Anreise der Priori gefragt, doch Severus meinte nur, dass die Prioris wahrscheinlich keine herkömmliche Anreiseart wählen würden. Dann hatte er sich verabschiedet und war in Richtung Kerker weiter geeilt.
Jetzt allerdings hatte er das Gefühl in seinen Räumen ersticken zu müssen, aber er konnte ja wohl schlecht zurück zu dem goldenen Trio gehen. Das würde ja so aussehen als ob er ihre Anwesenheit nötig hätte. Mit einem Ruck stand er auf. Nein, er würde vor dem Schlafengehen noch einen kurzen Spaziergang am See machen, die frische Luft würde seine Gedanken klären und ihn ruhig schlafen lassen.
Am nächsten Morgen tummelten sich in der großen Halle die Schüler. Es war ein reges Treiben und man konnte von allen Seiten leises Gelächter hören. Auch am Lehrertisch wurden eifrig Unterhaltungen geführt.
Hermine und Ron diskutierten gerade über ein neu verabschiedetes Zauberergesetz, Harry lauschte einer Geschichte von Moody und auch der Schulleiter führte ein angeregtes Gespräch mit Professor McGonagall.
Nur ein gewisser Zaubertränkelehrer saß still am Tisch, in seine Zeitung vertieft, das Treiben um ihn herum nicht beachtend.
Plötzlich wurde die Tür zur großen Halle aufgerissen und Mr. Filch stürmte aufgeregt auf den Lehrertisch zu. Dabei rief er immer wieder den Namen des Schulleiters und in seiner Stimme war Furcht zu hören. „Professor Dumbledore! Professor Dumbledore! Draußen! Vor dem Schloss! Argh!“, beinahe wäre er über seine eigenen Füße gestolpert. „Vor dem Schloss, Riesenzelte, drei Stück! Aus dem Nichts! Komische Farben!“
Außer Atem blieb er vor Dumbledore’s Platz stehen. Schlagartig waren alle Stimmen in der Halle verstummt. Alle Aufmerksamkeit lag jetzt auf Filch, der zitternd vor dem Schulleiter stand. Auch Severus hatte von seiner Zeitung aufgesehen und seine Augen hatten einen wachsamen Ausdruck angenommen. „Nun Argus, beruhige dich und wiederhole doch noch einmal deine Worte.“, meinte nun der Schulleiter an Filch gewandt.
Dieser zitterte noch immer heftig und hatte Mühe sich zu sammeln.
„Ich würde vorschlagen, dass wir die Erklärungen übernehmen.“, hörte man nun eine dunkle Stimme vom Eingang der Halle her sagen. Alle Köpfe drehten sich ruckartig Richtung Tür. Dort standen ca. 13 Personen, alle in dunkle Mäntel mit Kapuzen gehüllt, welche über ihre Köpfe gezogen waren. Die Gesichter durch grüne Masken verdeckt, nur die Augen waren zu sehen. Aus der Gruppe lösten sich nun drei Gestalten, die mit festen Schritten die Halle durchquerten und geradewegs auf Dumbledore zugingen und kurz vor Filch stehen blieben. Dieser starrte die drei Personen aus großen Augen an, bevor er sich schnell hinter einen Auror stellte, der am äußeren Ende des Tisches saß.
Ein dunkles Lachen war hinter den Masken zu hören. Abschätzend und überlegen. „Nun Albus Dumbledore.“, kam es von dem Mann, welcher sich direkt vor den Schulleiter gestellt hatte. „Das Haus der Kalé grüßt euch und eure Lehrer. Die komischen Farben, die euer“, ein herablassender Blick glitt über Filch, „Hausmeister erwähnt hat, sind die Farben unseres Hauses. Grün und gold, in diesen Farben sind unsere drei Zelte gehalten, die wir vor eurer Schule aufgeschlagen haben.“
hatte sich bereits aus seinem Sessel erhoben und war nach vorne getreten. „Es ist uns eine Ehre das erlauchte Haus der Kalé in Hogwarts willkommen heißen zu dürfen.“
„Vielen Dank Professor.“, erwiderte nun der Zweite. „Wie ihr seht sind wir 13 Personen und es werden noch einige Mitglieder unseres Hauses folgen, deshalb würden wir euch bitten uns, wenn es euch keine Umstände macht, zwei bis drei Hauselfen zur Verfügung zu stellen.“, fuhr er fort. Ein erstauntes Raunen ging durch die Reihen der Schüler und auch die Lehrer sahen sich überrascht an. Niemand hatte mit so vielen Leuten gerechnet. Albus hingegen setzte ein freundliches Lächeln auf und meinte:
„Dies meine Herren wird kein Problem darstellen. Ich werde sofort drei Hauselfen in eure Zelte schicken lassen, die euch bis zum Ende eures Treffens zur Verfügung stehen werden.“ Freundlich nickte der Schulleiter den drei Personen vor ihm zu. Diese erwiderten kurz das Nicken bevor sie mit wehenden Mänteln die Halle verließen und ihren bereits wartenden Tross mit sich nahmen.
„Sag mal Ron, wusstet ihr, dass wesentlich mehr Prioris zu dem Treffen kommen würden als 15?“, fragte Harry nun seinen langjährigen Freund. Dieser starrte ihn kurz an, bevor er antwortete. „Nein, wir wussten nichts und ich glaube auch nicht das Zaubereiministerium, sonst hätten sie sicher mehr Auroren hierher geschickt.“ „Also ich denke ja, dass die Prioris absichtlich nicht die genaue Zahl der Anwesenden bekannt gegeben haben.“, meinte Harry nun und sein Blick glitt über die Köpfe der Schüler. Er konnte in den Gesichtern Erstaunen aber auch Angst und Besorgnis sehen.
„Wir sollten auf alle Fälle die Augen offen halten, besonders da jetzt allem Anschein nach mehr Prioris als erwartet auf dem Gelände sein werden.“, äußerte sich Harry nun. „Sieh an, Mr. Potter ist zu klaren Überlegungen fähig.“, konnte man nun eine spöttische Stimme hinter ihnen hören. Alle drei blickten in schwarze Augen, unter spöttisch hochgezogenen Augenbrauen.
„Nun Professor Snape ob Sie es glauben oder nicht, auch ich bin zu logischem Denken fähig.“, erwiderte Harry mit einem höflichen Lächeln. Severus sah ihn daraufhin an und konnte ein Lachen nur mit Mühe unterdrücken. Hermine schien das zu bemerken und schaute ihn daraufhin komisch an. Severus fing ihren Blick auf und zum ersten Mal registrierte er, dass hier nicht mehr eine ehemalige Schülerin vor ihm stand, sondern eine junge Frau, die inzwischen Professorin für Arithmantik in Hogwarts war.
„Bei Merlin, wie mir scheint, hat Mr. Potter seine Pflichten als Lehrer erkannt. Nun kann es ja nur mehr bergauf gehen.“, und mit diesen Worten verließ der Zaubertränkeprofessor die Halle und ließ drei Personen zurück, welche ihm ungläubig hinterher starrten.
„Hat er gerade eben einen Scherz gemacht?“, wollte Ron verwundert wissen. „Anscheinend Ron. Wer hätte das gedacht, Severus hat also doch Sinn für Humor.“, antworte Hermine ihm bevor sie auch vom Tisch aufstand und auf den Ausgang zusteuerte. Ron und Harry blickten sich an und man konnte sehen dass sie im Moment dasselbe dachten. Seit wann, bei Merlin, nannte Hermine Snape beim Vornamen?
Unbemerkt von den Auroren, Schülern und Lehrern, waren weitere Zelte auf dem Gelände Hogwarts erschienen. Alle in den verschiedensten Farben und Formen. Menschen, eingehüllt in langen Mänteln, eilten dazwischen hin und her.
Die Priori waren angekommen.
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
