von SummerSky
Sie rannte durch die Gänge.
Ihr Atem ging schnell und sie bekam kaum noch Luft, doch sie konnte nicht anhalten.
Jede Sekunde die verging trennte sie weiter von ihm.
Sie spürte es.
Er war dabei einen Fehler zu tun, obwohl er ihr versprochen hatte, sie nie alleine zu lassen.
Die Korridore waren dunkel und die Fackeln schon lange aus, nur Mondlicht huschte hin und wieder über den Boden, wenn die Wolken weiterzogen.
Aber sie kannte den Weg.
Ihr Schritte hallten von den Wänden wieder und ihre Kehle war wie zugeschnürt.
Ihr Hände zitterten.
Endlich erreichte sie das Eingangsportal.
Kühle Sommerluft wehte ihr entgegen – das Portal stand offen.
Sie quetschte sich durch den Spalt, ihr Herz schien einen Moment ausgesetzt zu haben.
Unsicher irrte ihr Blick über die Ländereien, doch sie sah nicht sehr weit und dann rannte sie weiter.
Gras umspielte ihr Knöchel, Grillen zirpten im Dunkeln.
Nach endlosen Metern erreichte sie die Appariergrenze, er stand reglos vor dem Tor und hatte sie noch nicht bemerkt.
Sie konnte nun nicht mehr anhalten, wenn sie ihn so sah, sie rannte auf ihn zu und schlang ihre Arme von hinten um ihn.
Ihr ganzer Körper zitterte, Tränen brannten hinter ihren Augen.
„Was…?“, fragte er erschrocken, doch er erkannte sie und drehte sich zu ihr um.
Das Mondlicht spiegelte sich in seinen Augen und wollte ihr einmal mehr den Atem rauben, während sie nur noch mit Mühe die Tränen unterdrückte.
Sie konnte nichts sagen, sonst wäre es um ihre Beherrschung geschehen.
Und wieso lächelte er nun so sanft?
Wütend schlug sie mit ihren geballten Fäusten auf seine Brust ein, wollte ihn verletzten, wie er es ihr gerade angetan hatte.
Ruckartig nahm er sie in seine Arme und hielt sie fest an sich gedrückt.
Sie verbarg den Kopf an seiner Brust und spürte seine starken Hände in ihrem Rücken.
„Ich wäre nie gegangen“, flüsterte er. „Nicht ohne dich.“
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.