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Fanfiction

Ein neues Leben - Treffen unter Freunden

von Jane_Higgins

Hallo meine Lieben!
Jetzt bekommt ihr Chap 7! Und ich will euch auch gar nicht lange auf die Folter spannen.

@ Helena Mai: Erstmal Hallo und danke für das kleine, aber feine Kommi! :-) Ja, das vermutet man sofort.^^

@ Ree: Tja, so ist unser Lucius eben. Alte Gewohnheiten legt man nur schwer ab. ^^

@ schneewittchen: Das ist wirklich das Offensichtlichste. Was er wohl Geheimnisvolles dahinter versteckt? ^^

@ Effie_Briest: Na, dann hattest du ja richtig was zu schmökern. Vielen Dank, ich geb mein Bestes. :-)

Und nun, viel Spaß!


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Totenstille. Nichts war zu hören außer dem Knistern des Feuers im Kamin. Das gelbliche Licht tauchte den Raum in eine geheimnisvolle Atmosphäre. Hermine traute sich nicht sich zu bewegen und starrte weiterhin auf den alten Malfoy. Der hatte seine Maske wieder aufgesetzt und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Innerlich jedoch war er angespannt. Er konnte sich ja nicht umdrehen, das hätte ihn verraten. Das diese Frau auch ausgerechnet jetzt hier reinkommen musste. Vielleicht würde sie ja auch einfach wieder gehen. Hermine jedoch hatte anders im Sinn. Sie hatte Lucius Gesicht in den wenigen Sekunden gesehen und wurde misstrauisch. Als sie sich von seinen grauen Augen lösen konnte, ging sie langsam zur Mitte des Raumes und ließ tarnend den Blick über alles schweifen. Nur so konnte sie unbemerkt die Wand hinter dem Mann betrachten, an der sie wusste, dass dort die Rune verborgen war. Doch nichts. Sie war verschlossen und es deutet nichts darauf hin, dass sie vor kurzem noch geöffnet war. Bis auf die kleine, hölzerne Kiste, die Lucius in der Hand hielt. Sie hätte auch aus seinem privaten Räumen sein können, aber die minimale Gesichtsentgleisung strafte sie dessen Lüge. Also ging sie einfach auf ihren Schreibtisch zu und griff sich ein beliebiges Pergament.
„Wie ich sehe, haben sie sich in meiner Bibliothek breitgemacht?!“ die Tatsache, dass Hermine Kommentarlos zu dem Schreibtisch gegangen war, machte ihn sicher, das er rechtzeitig gehandelt hatte. Nur die kleine Holzkiste hatte er nicht mehr verschwinden lassen können. Aber das würde sie wohl eh nicht interessieren. Er musste es zu einem anderen Zeitpunkt probieren.
„Ja!...Ehm…naja…meine Vorgängerin hat auch alles hier gemacht…und…es ist einfach der beste Raum dafür…also…ja.“ Mit dieser direkten Ansprache hatte Hermine nicht gerechnet. Deshalb war ihre Selbstsicherheit auch genauso schnell verflogen. Sie wusste, das es nur eine Ablenkung von ihm war, aber sie brauchte nur ein falsches Wort zu sagen und schon konnte Hermine sich einen neuen Raum zum Arbeiten suchen.
„Und die…Kinder…kommen auch hier rein?“ fragte er tonlos. Lucius merkte, das Hermine unbehaglich war und ihm ging es nicht wirklich anders. Nicht, weil sie ihn beinahe bei etwas bestimmtem erwischt hätte, sondern ihre Anwesenheit war der Grund.
„Ehm…ja. Ich unterrichte die etwas älteren Kinder in Lesen und Schreiben.“ Antwortete Hermine leise und zog es vor den Blick nicht mehr zu heben. Sie hoffte nur, das er wieder gehen würde, damit sie sich diese Wand etwas näher ansehen konnte. Und Lucius sollte sie erhören. Ohne ein weiteres Kommentar wandte er sich zur Tür und ging. Hermine schlich sich, nachdem die Tür zufiel, an die Wand heran, fand aber wie erwartet nichts. Nur irgendwie musste das doch aufgehen. Sie entschied es für heute sein zu lassen und ins Bett zu gehen. Morgen war sie schließlich verabredet und musste früh raus.
Lucius stapfte wieder verärgert nach oben. Dieser Tag war überhaupt nicht so verlaufen wie er das wollte. Das ihn das alles so aus der Ruhe bringen würde, hätte er nicht gedacht. Trotzdem hätte Aber er konnte einfach nicht anders reagieren. Was anderes hätte man auch von ihm nicht erwartet. Und ganz ehrlich, ihm hätte man doch einen veränderten Malfoy gar nicht abgenommen. Sich selbst tadelnd schüttelte er den Kopf. Warum machte er sich solche Gedanken? Ihn hatte es nie interessiert wie es anderen ging, warum sollte sie sich jetzt für ihn interessieren? Es war egal, völlig egal. Und mit diesen Gedanken legte auch er sich schlafen.

Am nächsten Morgen war Hermine recht früh wach. Sie beeilte sich, denn sie war mit Ginny um acht Uhr verabredet und sie wollte zum Frühstück nicht zu spät kommen. Das Haus lag noch recht still, bis auf die leisen, wenigen Schritte der ersten Kleinen, die bereits wach waren. Sie hinterließ Caro eine kurze Notiz und flohte dann zu Ginny und Harry nach Godric’s Hollow. Die Beiden hatten das Haus wieder in mühsamer Arbeit und ohne zu viel Magie zu gebrauchen aufgebaut und hatten ein schönes und friedliches Leben dort. Ginny hatte das Talent ihrer Mutter zum Führen des Haushaltes geerbt und Hermine fand das sie definitiv besser für so etwas geeignet war, als sie selbst. Sie kam gerade aus dem Kamin, da stürmte Ginny schon auf sie zu und umarmte ihre beste Freundin herzlich. Hermine erwiderte das nur zu gerne, denn es war einfach zu lange her.
„Hermine! Da bist du ja endlich! Bei Merlin, ich hab dich so vermisst.“
„Ich dich auch, Ginny. Es ist wirklich schön hier zu sein.“
Dann folgte Hermine ihrer Freundin ins Esszimmer und fand sich an einem reichlich gedeckten Tisch wieder, der alles aufgetragen hatte, was ein Herz für ein gutes Frühstück nur begehren konnte. Ginny schenkte Hermine heißen Kaffee ein und setzte sich dann selber um zu essen anzufangen. Harry war schon im Ministerium und würde wohl auch so schnell nicht dort wegkommen.
„Wie geht es James? Ich hoffe, die Erkältung ist nicht allzu schlimm?“
„Nein, es geht. Ist nur ein bisschen Schnupfen und Husten. Ich wollte ihm etwas dagegen geben, aber Harry meinte, das es seinem Sohn nicht schaden würde so etwas auf Muggelart auszustehen.“ Grinste Ginny, während sie sich ein Brötchen schmierte.
„Kaum drei Jahre alt und schon ganz der Papa, was?“
„Ja, so kann man das sagen. Wir mussten ihm zu Weihnachten einen kleinen Besen kaufen, weil er unbedingt wollte, das Harry im Quidditch beibringt.“
„Und Harry war davon natürlich sofort begeistert.“
„Natürlich. Seitdem verbringen die Beiden so viel Zeit draußen, dass ich schon ganz automatisch den Himmel nach ihnen absuche, wenn ich in den Garten gehe. Selbst wenn sie nicht da sind.“ Die beiden Frauen lachten, während sich die entspannte Stimmung endgültig entfaltete.
„Und wie läuft es bei Harry so? Ich hab von seiner Beförderung gehört.“
„Der ist stolz wie Oskar, sag ich dir. Er hätte niemals gedacht, dass er mal die Leitung der Aurorenzentrale bekommt. Umso mehr arbeitet er und versucht alles richtig und schnell zu machen. Ron machte das zu Anfang etwas missmutig. Schließlich wäre auch er in Frage gekommen. Aber du weißt ja, wie Ron ist. Der hätte wahrscheinlich mehr Chaos angerichtet, als das er Ordnung geschafft hätte. Da Harry aber nicht wollte, das Ron sich benachteiligt fühlt hat er ihm dann die Leitung des Außendienstes übertragen. Ihm macht es richtig Spaß draußen zu sein und das bisschen Papierkram am Ende eines Tages kriegt er auch locker hin. Das war also die beste Lösung für Ron, um jedem Streit vorzubeugen.“
Hermine antwortete nichts darauf. Sie wusste, was jetzt kommen würde und sie fühlte sich beklommen. Aber Ginny war ihre beste Freundin und so langsam wurde es Zeit, dass sie ihr ein paar Antworten gab. Und sie glaubte, das die Rothaarige sie verstehen würde. Sie wusste wie schwer es mit Ron sein konnte.
„Hermine? Was ist denn überhaupt bei dir und Ron vorgefallen?“

Zur selben Zeit hatte Lucius unangemeldeten Besuch von Kingsley. Er war sichtlich überrascht, als der Minister plötzlich in seinem Kaminzimmer erschien, während er dort am Fenster saß und seine Tasse Kaffee genoss. Kingsley ging einen Moment durch den Raum ehe er sich auf dem Sessel neben dem Kamin niederließ und lässig ein Bein über das andere schlug. Lucius wandte seinen Blick wieder nach draußen und wartete.
„Wie mir zu Ohren gekommen ist, hast du dich an deinem ersten Tag hier wieder gut eingelebt.“
Kingsley beobachtete Lucius ruhig, der sich nicht die Mühe machte ihn anzusehen, sondern weiterhin unberührt aus dem Fenster sah. Lucius wusste, das Kingsley alles im Auge behalten würde. Dennoch gab er ihm keine Antwort.
„Willst du dich nicht mal dazu äußern?“ Nichts.
„Du könntest mir auch einfach sagen wo dein Problem liegt?!“ Doch der Blonde schwieg weiter.
„Also wirklich, Lucius. Ich dachte, du hättest etwas aus der Therapie gelernt.“ Gab Kingsley resignierend von sich und erhob sich wieder.
„Was erwartest du eigentlich von mir, Kingsley?“ jetzt musste Lucius einfach etwas sagen. „Das ich innerhalb von einem Tag einfach alles ändern kann? Natürlich hab ich etwas gelernt, dafür habt ihr ja auf sehr überzeigende Weise gesorgt. Aber falls du es vergessen hast, ich habe fünfunddreißig Jahre meines Lebens, bevor ich nach Askaban kam, so gelebt. Mein Vater vor mir genauso. Ich kann nun mal einfach nicht aus meiner Haut! Ich habe immerhin ein Bild und einen Ruf zu wahren. Und jetzt muss ich mir MEIN Haus mit diesen Kindern teilen. Kinder, die…und dann auch noch Granger!“
„Gut. Wie du willst. Dann sei wieder der arrogante, eingebildete, hochnäsige Aristokrat, der du schon immer warst. Mir war klar, dass wir das niemals ganz aus dir herausbekommen. Aber könntest du dann wenigstens versuchen nicht mehr so verletzend und herrisch zu sein? Wie du mit deinen Hauselfen umgehst, sei dir überlassen. Aber den Kindern habt ihr doch schon genug Angst gemacht. Und von Hermine brauch ich ja wohl nicht anzufangen, oder?“
„Ich hatte gestern einfach einen schlechten Tag. Ich muss mich erst an die neue Situation gewöhnen.“ Sagte Lucius tonlos.
Ja, das musste er, denn eine andere Wahl blieb ihm nicht. Nur die Sache mit der kleinen Granger ließ ihn nicht los. Wäre die Therapie nicht gewesen, dann hätte er nie diese Einblicke in die ganzen Gefühlswelten bekommen. Naja, freiwillig hatte er das zu Anfang nicht gemacht und eigentlich war seine Beherrschtheit immer etwas, mit dem er angeben konnte. Doch irgendwann war auch seine Fassade gebröckelt und das alles ließ ihn nicht mehr unberührt. Die ganzen Wochen über, in denen er alles miterlebte, hatten ihm schwer zu schaffen gemacht. Vor allem seine letzte Begegnung, in der er sich wie ein treuer Todesser verhalten hatte, die letzte Begegnung vor Ende des Krieges mit Granger, war die schlimmste Erinnerung. Und jetzt war sie hier und er konnte seine Gedanken nur noch schwer von ihr fernhalten. Seit dem gestrigen Aufeinandertreffen war da etwas, das er nicht benennen konnte. Aber er wusste eins, und zwar das es nichts Gutes war. Kingsley war wieder zum Kamin gegangen und drehte sich ein letztes Mal zu Lucius um.
„Pass auf. Du musst Hermine nur sieben Monate ertragen. Ihr Vertrag läuft dann aus. Und wenn ihr euch bis dahin nicht gegenseitig umgebracht habt, kann sie eine andere Arbeit annehmen. Das Waisenheim allerdings bleibt. Also…versuch dich einfach ein bisschen zurück zu halten, ja?“
Lucius bedachte ihn nun mit einem geschlagenen Blick und nickte ihm kurz zu.
„Gut. Dann wünsch ich dir noch einen schönen Tag. Wir sehen uns.“
Und mit diesen Worten war Kingsley auch wieder in den grünen Flammen verschwunden und ließ einen nachdenklichen Lucius zurück.

„Ach Ginny…hat Ron dir von seinem zweiten Heiratsantrag zu seiner ersten Beförderung erzählt?“
„Nein, hat er nicht. Und Harry hat davon auch nichts erwähnt.“
„Ich hab auch den wieder abgelehnt. Das war kurz vor Ende meines Studiums und ich wollte danach unbedingt arbeiten gehen. Das hab ich ihm versucht zu erklären, aber er wollte es nicht hören. Und seitdem lief nichts mehr bei uns. Irgendwann hat er die Nachtschicht übernommen und wir haben uns gar nicht mehr gesehen. Unsere ganze Beziehung lag in Scherben vor uns und die haben wir einfach nur hin und her geräumt. Er wollte, dass ich so wie du werde. Ehefrau und Mutter, sein kleines Heimchen. Aber das wollte ich nicht und das hat er nicht akzeptiert.“
„Ron kann so ein Trottel sein. Aber musstest du dich deswegen direkt von ihm trennen? Hätte eine Beziehungspause nicht vielleicht auch…“
„Ginny! Ich konnte so nicht mehr leben.“ Hermine sah ihre Freundin verzweifelt an. „Er hat mich ja nicht mal mehr beachtet. Ein Jahr lang…und am Anfang hab ich ja noch versucht alles irgendwie hinzubiegen. Aber dann hatte ich keine Lust mehr das alleine zu machen. Immer wieder von mir ausgehende Anfänge zu starten, um diese Streitereien zu beheben. Ich liebe ihn nicht mehr. Zumindest nicht so wie ich sollte. Er bedeutet mir noch viel, schließlich ist er mein bester Freund. Aber mehr auch nicht.“
Hermine griff nach ihrer Kaffeetasse und blickte aus dem Fenster. Ginny sah sie mitleidig an und verstand sie. Ron hatte das Ganze etwas anders geschildert und sie hatte ihrem Bruder gleich zu Anfang seine Version der Geschehnisse nicht abgenommen. Sie wusste wie engstirnig und stur er sein konnte und das er solche Sachen niemals zugeben würde. Trotzdem machte sie es traurig, das diese Beziehung zu Ende war. Hatten die beiden doch all die Jahre über damit zu kämpfen gehabt überhaupt erst zusammen zu kommen.
„Und warum hast du uns nicht gesagt, wo du jetzt arbeitest? Wir haben uns solche Sorgen gemacht.“
„Weil ihr dann nur versucht hättet mich zu einem erneuten Gespräch mit Ron zu überreden und das wollte ich auf keinen Fall. Ich will ihn in nächster Zeit nicht sehen. Es muss erst mal Gras über die ganze Sache wachsen. Und wenn er eine neue Freundin gefunden hat, dann sieht er es vielleicht auch ein. Dann hat er sich vielleicht wieder soweit beruhigt, das wir das in einem ruhigen und vernünftigen Ton klären können. Wobei ich das eher bezweifle.“
„Ich versteh dich, Hermine. Du brauchst einen Mann, der dich unterstützt und nicht einfach so fallen lässt. Aber ihr beide habt solange gebraucht, da ist das einfach irgendwie unvorstellbar.“
Hermine lächelte schwach und musste Ginny recht geben. Sie und Ron hatten wirklich lange gebraucht, bis es endlich geklappt hatte. Aber da hatte sie auch noch andere Vorstellungen von der Zukunft gehabt. Sie dachte, dass er durch den Krieg soweit gereift war, das er sie verstehen würde. Doch da hatte sie sich eindeutig getäuscht.
„Aber sagst du mir denn jetzt wenigstens wo du arbeitest?“ Hermine überlegte kurz.
„Ich hab die Leitung des Waisenheims vom Ministerium übernommen.“ Sagte sie schlicht und spürte Ginny’s ungläubigen Blick auf sich. Mit so einer Reaktion hatte sie schon gerechnet.
„Was? Du…du arbeitest im Malfoy Manor? Aber Hermine…“
„Glaub mir, es macht mir nichts aus. Ich hab das überwunden. Und da er sich seit seiner Rückkehr im dritten Stock verschanzt, haben wir größtenteils nichts mit ihm zu tun.“
Ginny wollte etwas erwidern aber für Hermine war das Thema erledigt. Sie lenkte das Gespräch auf etwas anderes und Ginny verstand den Wechsel. Die Stimmung wurde wieder gelassener und eine Stunde später waren beide satt und mit den neusten Informationen ausgestattet. Irgendwann fing James an nach seiner Mama zu rufen und Hermine verabschiedete sich. Sie machte auch mit der Rothaarigen ab, sich öfter zu sehen, damit sie auch Harry mal zu Gesicht bekam. Keine zwei Minuten später fand sie sich in der Bibliothek des Manors wieder und hörte schon die ersten Jungs herumtoben. Sie begab sich aber erst zu ihrem Schreibtisch um ihre Arbeit zu erledigen. Das würde heute noch genug Zeit in Anspruch nehmen.

Und tatsächlich, es war schon später Nachmittag, als Hermine alles soweit erledigt hatte. Da sie sich bei ihrer Rückkehr von Ginny nicht bemerkbar gemacht hatte, wusste auch jetzt noch keiner, das sie wieder da war. Also räumte sie soweit alles beiseite, verschickte die wichtigen Briefe und öffnete dann gerade die Tür der Bibliothek, als es an der Haustür klingelte. Da sie sowieso nur zwei Meter entfernt war, öffnete sie gleich selber. Vor ihr stand nun ein hochgewachsener, schlanker Herr gesetzten Alters, der sie abschätzig musterte. Hermine kannte ihn nicht und wusste auch nicht so recht, was er wollen könnte. Nur eins wusste sie, er war ihr auf höchstem Grade unsympathisch. Er hätte fast als Bruder von Mister Wyde durchgehen können.
„Ja, bitte?“ fragte sie also vorsichtig.
„Ist Mister Malfoy da?“ da war jemand wohl ungeduldig.
„Worum…worum geht es denn?“
„Ich wüsste nicht, was sie das angeht. Ich bin ein Geschäftspartner von ihm und müsste ihn dringend sprechen.“
„Also...ich…ich bin mir nicht sicher, ob er ihm Haus ist…“
Zwei der Jungen liefen lautstark an ihnen vorbei und jagten sich gegenseitig. Hermine beobachtete das ganze belustigt, aber ihr ‚Gast‘ schien davon eher angewidert zu sein.
„Kinder.“ Murmelte er verachtend. „Also was ist denn jetzt? Ist er da? Oder beherrschen sie ihren Job als Hausmädchen nicht?“ fuhr er sie an und Hermine lag schon die passende Antwort parat, als…
„Mister Roberts.“ Zwei Worte in einer so samtenen und doch bedrohlichen Stimme gesprochen, das Hermine sich gar nicht umzudrehen brauchte. Sie wusste auch so wer das war, aber dennoch tat sie es. Und da stand er, auf dem Treppenabsatz und blickte kühl und arrogant zu den beiden hinab. ‚Er hat es wirklich nicht verlernt.‘, dachte Hermine. Als er dann die Stufen nach unten stieg, sah sie ganz automatisch in eine andere Richtung. Lucius ganze Gestalt strahlte nur so vor Autorität und das schien auch dieser Mister Roberts zu merken, denn er wurde nervös. Mit dem Gehstock in der Hand stand er nur noch knapp einen Meter von dem Besucher entfernt und musterte ihn abwertend.
„Was verschafft mir denn diese Ehre, Mister Roberts?“
„Wir müssen reden, Malfoy. Sie haben mich über den Tisch gezogen.“ Er klang im ersten Moment wirklich verärgert, doch seine Nervosität gewann wieder die Überhand.
„Und was veranlasst sie zu dieser Annahme? Falls sie es vergessen haben, war ich die letzten fünf Jahre nicht anwesend, um auch nur eines meiner Geschäfte selbst zu regeln oder abzuschließen. Warum bin es also ausgerechnet ich, der sie, wie sie es so schön ausdrückten, über den Tisch gezogen hat?“
„Sie wissen ganz genau was ich meine, Malfoy. Und ihr Schnösel von einem Sohn wusste genau, wie er das weitertreiben konnte. Aber sie entziehen sich einfach der ganzen Konsequenz, lassen sich nicht einmal in der Öffentlichkeit blicken. Natürlich musste ich mich heute selbst davon überzeugen, das sie wieder da sind. Man soll den Gerüchten ja nicht immer glauben. Und jetzt sitzen sie hier als ‚Samariter‘ der Nation, machen sich mit ihrem Vermögen ein schönes Leben, während ich dabei bin alles zu verlieren. Und um der Krone noch eins aufzusetzen öffnet mir hier ein Schlamm…“
„ Mister Roberts!“ jetzt hatte sich Lucius bedrohlich vor ihm aufgebaut und obwohl der fremde Mann größer war, wirkte er neben Lucius Person um so viel kleiner. Hermine hielt immer noch den Türknauf fest, war nicht fähig sich zu bewegen und sah verlegen zu Boden.

„Wie sie sich nun selbst überzeugen konnten bin ich wohl auf und befinde mich bester Gesundheit. Was meine Geschäfte angeht, so habe ich noch keinen Kontakt mit meinem Sohn aufgenommen um mich auf den neusten Stand zu bringen. Wie sie der Presse vielleicht entnommen haben, hat das Ministerium freie Verfügung über mein Haus. In diesem Artikel ist ihnen bestimmt auch die neue Verwendungsmöglichkeit für so ein großes Domizil wie meines aufgefallen. Da Miss Granger hier die Leitung über alles hat, habe ich mit ihrer Beschäftigung nichts zu tun. Und das ist auch gar nicht ihre Sache. Ihr Anliegen hätten sie mir durchaus schriftlich mitteilen können. Dafür hätten sie mit ihrer glänzenden Erscheinung nicht persönlich hier erscheinen müssen. Wenn sie jedoch gekommen sind um mich auf meinem Anwesen zu beleidigen und mich in meine nicht vorhandenen Schranken zu weisen, dann gebe ich ihnen gerne eine Kostprobe davon, was sie als Dank von mir zu erwarten haben.“ Und nach einer kurzen Pause, tippte Lucius extra laut mit seinem Gehstock auf den Boden. Auch wenn er völlig ruhig gesprochen hatte, so nahm man sie unterschwellige Drohung deutlich war. Und das Mister Roberts sehr wohl wusste, zu was Lucius alles fähig sein konnte, entwich ihm jegliche Gesichtsfarbe.
„Nein...nein. Natürlich nicht. Ich…auf Wiedersehen, Mister Malfoy.“ Und mit schnellen Schritten lief er den Kieselweg zurück zum Tor. Hermine sah ihm noch kurz nach und schloss dann wieder die Tür. Sie drehte sich zurück zur Eingangshalle, nur um einem verärgerten Lucius entgegenzusehen.
„Miss Granger! Mir ist ihr übertriebener Gerechtigkeitssinn was die Hauselfen betrifft, durchaus bekannt. Aber trotzdem habe ich hier welche in Beschäftigung. Und da das schon seit vielen Jahren so ist, wissen auch diese genau, was zu tun ist, wenn so jemand wie dieser Mister Roberts vor der Tür steht. Also benehmen sie sich nicht wie ein unterwürfiger Hauself und unterlassen sie es die Tür zu öffnen. Dafür habe ich schließlich Personal.“
Und ohne auch nur eine Antwort abzuwarten rauschte er wieder die Treppe hinauf. Hermine öffnete und schloss mehrmals den Mund ohne das auch nur eine Silbe den Weg über ihre Lippen fand, als Caro sich zu ihr gesellte.
„Was war das denn, Hermine?“ Anscheinend hatte sie alles mitgehört.
„Das war Lucius Malfoy. Zwar noch nicht ganz so, wie ich ihn kenne, aber trotzdem schon sehr nahe dran.“


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