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Fanfiction

The Sun is often out - Oneshot

von Lord Dingsda

In ganz Großbritannien würden die Zauberer und Hexen heute den Atem anhalten. Es war der 2. Mai 1999. Zwei Jahre waren seit dem Niedergang Voldemorts vergangen; eines seit dem tragischen Tod seines Bezwingers. Das ganze Land war hin und hergerissen zwischen dem Bedürfnis das Ende des zweiten Krieges zu feiern und den Verlust ihres Retters zu betrauern.

Tower bridge is closing
And all of Bermondsey's asleep


In Gedanken versunken schlenderte Ronald Weasley durch die Straßen Londons. Die ganze Stadt schien zu trauern. Aber vielleicht lag es nur daran, dass ihm heute Morgen all diese Kleinigkeiten auffielen oder er interpretierte in viele nichssagende Aspekte etwas hinein. Er war auf dem Weg zur offiziellen Trauerzeremonie des Ministeriums. Lange war die Frage, wie der heutige - im doppelten Sinne - Jahrestag begangen werden sollte, diskutiert werden. Die Zaubererwelt hatte ihren Helden verloren, mochte aber trotzdem nicht auf die Feierlichkeiten anlässlich des Sieges über Voldemort verzichten. Gerade da diese letztes Jahr abgesagt worden waren.

Street light walk the waters
Rising fast and dark and deep


Letztendlich hatte man sich auf eine morgendliche Trauerfeier in London geeinigt und für den Nachmittag einen Festakt auf dem Gelände in Hogwarts organisiert. Ron plante genau wie die übrigen Weasleys, nicht dort zu erscheinen.
Es war vor allem die Frage nach dem „Warum“, die ihn nicht nur heute plagte. Natürlich hatte Ron gewusst, dass der Tod seiner kleinen Schwester Harry belastet hatte. Sie alle hatten Schwierigkeiten gehabt mit dem Verlust umzugehen. Aber nie hätte er sich träumen lassen, dass sein bester Freund letztendlich keinen Ausweg mehr sehen würde.

Was your work of art so heavy that it would not let you live?
You'll be missed


Ron war es gewesen, der auf dem Astronomieturm Harrys Tagebuch gefunden hatte. Außer ihm wusste niemand von seiner Existenz. Er hatte das Gefühl seinem Freund soviel schuldig zu sein. Ron selber hatte gelegentlich in dem Dokument geblättert, vereinzelte Einträge gelesen und das Bucht immer wieder nach nur kurzer Zeit weggelegt. Angesichts der handgeschriebenen Worte war er jedes mal aufs Neue erschüttert, nichts von all dem geahnt zu haben.
Ihm erschien es so, als habe sein bester Freund vergessen, dass es auch neben Ginny noch immer Menschen gegeben hatte, denen er wichtig gewesen war. Für die er mehr als nur der „Befreier“ und nicht nur eine Figur des Krieges gewesen war.
Die Ausmaße der bevorstehenden Trauerfeier waren selbsterklärend. Man vermisste Harry James Potter, auch wenn er selbst das Gefühl gehabt hatte, nach der „Erfüllung seiner Pflicht“, niemandem mehr ausreichend viel zu bedeuten.
Oder war es das Wegbrechen einer Lebensaufgabe, die Harrys emotionalen Werdegang so stark beeinflusst hatte. Sein bester Freund hatte sich immer voll und ganz mit dem Kampf gegen Voldemort identifiziert. Es war sowohl die Vergeltung für den Tod seiner Eltern und sein damit verbunder Verlust einer Kindheit als auch Harrys Streben nach einem friedlichen Lebensraum, die ihn antrieben.

Soon there'll be flowers in the river,
Tears being shed,
You'll be missed.


Mittlerweile war Ron an der abgesonderten Wiese direkt an der Themse angekommen. Er war sehr früh da, die meisten Gäste würden vermutlich erst in einer halben Stunde eintreffen. Das Ministerium hatte eigens für diesen Anlass ein Gebiet am Rande Londons entsprechend präpariert und verzaubert. Der räumlichen Entfernung zu Hogwarts war Ron sehr dankbar. Er und seine Familie hatten nun erst recht keinen Grund mehr dazu, den 2. Mai als einen Feiertag zu betrachten.
In Gedanken versunken setzte er sich auf einen Stuhl der in einiger Entfernung zu der kleinen Bühne stand. Er war froh, sich noch einmal sammeln zu können, bevor der große Ansturm der Gäste hier eintreffen würde.
Der Sparziergang hierher hatte geholfen, den Kopf etwas klarer zu bekommen. Eigentlich sollte er heute eine Rede halten. Ganz untypisch für ihn, hatte er sie ins letzte Detail bereits schon sehr lange ausgetüftelt. Jetzt aber, war er drauf und dran seine Notizen einfach ins Wasser zu werfen.
Keine Worte konnten seinem besten Freund auch nur im entferntesten Sinne gerecht werden. Harry hatte zu Ron gestanden, hatte ihm das Selbstbewusstsein gegeben, doch nicht so viel schlechter als seine älteren Brüder zu sein. Und er hatte ihm verziehen nachdem Ron ihm eine Weile den Rücken zugewendet hatte. Einfach so, als sei nichts gewesen. Ron bewunderte ihn für diese Eigenschaft, so einfach verzeihen und seine Mitmenschen einfach lieben zu können.

So life has blessed you with a gift boy,
That you've gone and thrown away

Im Gegensatzt zu Hermine, war Harry nie ein Musterschüler gewesen. Seine Noten waren werder perfekt noch überragend. Aber er hatte seine Stärken. Sein unbändiger Wille hatte ihn immer wieder angetrieben. Dazu noch seine Liebe zu seiner Familie und schon hatte ihn kaum etwas stoppen können. Die Menschen hatten Harry einfach gemocht. Er war ihnen vermutlich ein Wenig wie der Ritter in der strahlenden Rüstung vorgekommen. Jemand, der ihnen Hoffnunf in einer dunklen Zeit vermittelt hatte.
Harry hatte unabhängig von seinen ZAG Ergebnissen, bereits eine Zusage für die Aurorenakademie erhalten. Zudem hatten mehrere Quidditch-Mannschaften ihr Interesse bekundet, ihn in ihre Trainingskader aufzunehmen. Alle hatten eine goldene Zukunft für ihn erwartet. Man hatte ihm Vieles zugetraut, nur eben nicht das, was er schließlich getan hatte.

And with it your whole future
and left behind your family


Lange Zeit war Ron wütend auf seinen besten Freund gewesen. Nach dessen Tod hatte er sich verlassen und im Stich gelassen gefühlt. Harry hatte durch seinen Suizid noch weiteres Leid und weitere Trauer über Rons Familie gebracht. Er war schon seit Jahren ein festes Mitglied des Weasley-Clans gewesen und seine Mutter hatte es kaum verkraftet ein weiteres Kind so unerwartet auf so grauenhafte Art und Weise zu verlieren.

In seinen Grübeleien hatte Ron nicht gemerkt, wie sich die Wiese langsam gefüllt hatte. Erst als eine Hand die seine griff sah er auf und blickte direkt in die rot verquollenen Augen seiner Frau. Seufzend legte er einen Arm um Hermine.
„Ich kann das nicht, glaube ich“, flüsterte er ihr in Ohr. Beide wussten, dass er die erwartete Rede meinte. Hermine nickte nur stumm.

Die eigentliche Trauerfeier ging größtenteils an ihm vorbei. Jedes Mal, wenn er versuchte den Rednern zuzuhören - die meisten waren alte Klassenkammeraden oder Professoren aus Hogwarts - schweifte er gedanklich ab und konnte nur daran denken, wie sehr er diesen Menschen vermisste.

They're throwing flowers in the river
Prayers are being said, you are missed.


Ron hing zurück und beobachtete stumm, wie die Trauergäste Blumen in die Themse warfen. Ein Jahr. Es fühlte sich nicht an wie ein Jahr. Es war eine Ewigkeit und gleichzeitig nur ein paar Stunden her, seit er Harry das letzte Mal gesehen hatte. Dieses eine Jahr war schwierig gewesen ohne Harry, aber die Erinnerungen an ihn waren so lebendig, dass es sich nicht wie so eine lange Zeit anfühlte.
Verstohlen strich er sich eine Träne aus dem Auge, bevor er eine einzelne Lilie ins Wasser gleiten ließ und disapparierte.

~~
Missed.
~~


Auf dem Gras direkt am Flussbett saß ein Mann, der sichtlich mit sich him Reinen war. Er sah nicht unbedingt glücklich aus, strahlte aber eine beneidenswerte innere Ruhe aus. Obwohl es für Mai ein recht trüber Tag war, trug er keine Jacke. Das scheinbar einzige, was er bei sich trug war ein altes in Leder gebundenes Buch und Strauß mit Blumen. Er blätterte für einige Minuten in ihm, ehe er ganz in Gedanken auf die Wasseroberfläche starrte.

Now I sit down here at low tide,
And I wait for the Peregrines.


Dieser Ort in London hatte eine ganz besondere Wirkung auf Ron. Er schien in magisch anzuziehen. Während es zu schmerzhaft war, nach Hogwarts zu fahren, war diese kleine Wiese der Ort, an den Ron kam um zu trauern. Und das obwohl das Grab in Godrics Hollow stand und die kleine Gedenkplatte in Hogwarts in den Boden eingelassen worden war. Es war die richtige Mischung aus Ruhe und Abgeschiedenheit. Gelegentlich kamen ein paar Raaben vom Tower of London hierher geflogen. Ron musste immer schmunzeln, wenn er die Tiere sah. Kein anderes Tier erinnerte ihn so sehr an Harry. Er würde zudem den gesamten Inhalt seines Gringotts-Verlieses darauf wetten, dass dieses Harrys Animagusfigur gewesen wäre.

This is where i live now,
And I have overcome my demons.


Ron lebte nun mitten in London. Er fand dies ziemlich beachtlich, wenn man bedachte, wie wenig er noch vor ein paar Jahren über die Muggle gewusst hatte. Jetzt aber lebte er gemeinsam mit Hermine und seinen Kindern in einem hübschen Stadthaus in einer Mugglenachbarschaft. Das Haus lag in bequemer Nähe zum Zaubereiministerium, in dem Hermine als Juristen tätig war und Ron es letztendlich bis zum Leiter des Aurorenkorps geschafft hatte. Es hatte einige Zeit gedauert an diesem Punkt anzugelangen und Ron konnte es manchmal nicht so recht fassen, seinen ältesten Sohn im September zum allerersten Mal zum Hogwartsexpress zu bringen. Seine Familie hatte sich Sorgen gemacht um ihn. Er hatte sehr lange gebraucht, um mit den Verlust Harrys zu verkraften.
Der Schmerz war zwar nicht geringer geworden, aber er hatte gelernt, damit umzugehen. Hermine hat ihm gestanden, dass sie monatelang Angst gehabt hätte, ihr Ehemann könnte ihrem besten Freund folgen.

I have grown out of that thinking
that would not let me live
or give
.


Auch wenn er zugeben musste, einige Zeit mit dem Gedanken gespielt zu haben, war er nun meilenweit davon entfernt. Es waren vor allem seine Kinder, die Ron das Lachen zurückgegeben hatten. James war gerade eben elf geworden und seine kleinen Schwestern, die Zwillinge Ruby und Virginia würden in zweieinhalb Jahren in Hogwarts anfangen. Die Namensgebung war eine schwierige Angelegenheit gewesen. Hermine und er wollten Harry und Ginny zwar gedenken, aber kein Kind sollte unter der Last leiden, den exakten Namen eines vermissten Menschen zu tragen. Dem jüngten Sohn, der gerade einmal 4 Jahre alt war, hatten sie letztendlich aber doch den Namen Anthony Harold gegeben.

I throw my flowers in the river
The tears have been shed, you are missed


Es waren mittlerweile fünzehn Lilien, die Ron in den Fluss warf. Eine für jedes Jahr ohne seinen besten Freund.

And the poem reads,
I remember the days,
They told me that the sun is often out.


Nur noch ein bisschen Bedauern dabei, wenn er daran dachte, dass er Harry hätte sagen sollen, dass es viele schlechte Tage gab, die guten diese aber wieder aufwiegen würden. Diese Gewissheit war es zumindest, die Ron geholfen hatte. Vielleicht, ganz vielleicht hätte dies ja etwas ändern können

Why didn't you know that the sun is often out?
I wish I had known better
The sun is often out.


Der Blick auf das Tagebuch mit Harrys dunkelsten Gedanken half ihm, nicht zu sehr zu hoffen.
Die Trauer verging, aber der Schmerz würde bleiben. Das wusste er zu gut aus eigener Erfahrung.

Was your work of art so heavy, that it would not let you live?

~~





A/N: Das Lied, das dieser Songfic zugrunde liegt, stammt von Patrick Wolf. Dieser hat es für den befreundeten Dichter und Schriftsteller Stephen Vickery geschrieben, der sich jung das Leben genommen hat. Es ist ein großartiges Lied und schafft es die Gefühle von Hinterbliebenen zu vermitteln, wie wenige andere. Hört es euch unbedingt an ;-).
Damit der Text bessre passt habe ich einige Teile (vor allem Wiederholungen) entfernt. Alles Wesentliche ist aber dringeblieben.
Außerdem vielen Dank an dieser Stelle, an die jenigen, die mir für „Every Day is Exactly the Same“ ein Kommentar dagelassen haben.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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