Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Hände des Teufels - Es geschah in der Nacht

von HufflepuffsUrenkel

Nicoleta und Marina verschwanden in ihren Gemeinschaftsraum.
„Weißt du, was ich mir überlegt habe, Nikuscha?“, fragte Marina, erschrocken über ihre eigenen Gedanken. „Was gibt es für einen Grund, Asja umzubringen, wenn nicht den, dass sie gemeinsam mit Temur im Oktober einen Muggelstämmigen aus dem See gezogen hat, dass sie die eine Acromantula erschossen hat und dass sie verhindert hat, dass die anderen das Graphorn umbringen – mit anderen Worten: Dass sie anderen das Leben gerettet hat, die jemand hier umbringen wollte. Und weißt du auch, wer in allen diesen Fällen noch dabei war? Wer das Kanu mit Smichov &Co verscheucht, die Muggelstämmigen unter Wasser gesehen und die anderen verfolgt hat? Und wer weiß oder zumindest eine Ahnung hat, wo die Acromantulae sind?“
„Und wenn der Unsichtbare Temur umbringen wollte und Asja nur zufällig dabei war?“
„Gilt fast das gleiche: Er wollte ihn nicht deshalb umbringen, weil er ein Halbyeti ist. Das sind die anderen auch, die im Wasser waren und auf die er in aller Ruhe hätte zielen können.“
„Vielleicht hat Temur noch andere Sachen gemacht, von denen wir nichts wissen“, antwortete Nicoleta wenig überzeugt.
„Kannst ja mal Asja fragen.“
„Warum sollte die mir ehrlich antworten?“, frge Nicoleta zurück
„Wenn sie es nicht von sich aus tut, kannst du es ihr klarmachen, worum es geht: Jemand hat versucht, sie oder Temur umzubringen. Ziemlich sicher haben sie den Falschen erwischt, das heißt, der Mörder kann es noch einmal versuchen. Sie weiß ja, wenn ich mich richtig erinnere, dass zumindest du magische Augen hast. Du brauchst also auch keine Angst haben, ihr zu sagen, dass du gesehen hast, wohin der Angreifer geflohen ist. Wenn sie halbwegs Hirn hat – und den Eindruck hab ich eigentlich schon – kannst du ihr auch klarmachen, dass derjenige auf uns ebenso aus sein kann wie auf sie.“

Als Astreja in den Gemeinschaftsraum kam, sah sie ziemlich blass aus. Nicoleta ging sofort auf sie zu und fragte, wer sie angegriffen haben könnte.
„Hör zu, Nikuscha! Ich wollte sowieso mit dir darüber reden, am besten auch gleich mit Marischa, aber nicht hier, vor allen andern – und ich hätte gern, dass Tema dabei ist. Lass uns nach dem Essen in die Kellergänge verschwinden und wenn wir einen Raum gefunden haben, sag ich ihm per Meldeband Bescheid.“
„Nur eines, Asja“, flüsterte Nicoleta. Astreja setzte sich, damit Nicoleta im Stehen leichter ihr Ohr erreichen konnte. „Sag Tema nicht, dass ich – du weißt schon!“
„Ich weiß und ich habe beim Feuergeist geschworen. – Wenn du etwas gesehen hast, erzählst du es also erst mir und wir holen Tema dazu, sobald wir uns überlegt haben, wie wir es ihm klarmachen.“

Schnell fanden die drei Mädchen nach dem Abendessen einen leeren Raum in den Kellern. Nicoleta berichtete, was sie gesehen und gehört hatte. „Kannst du dir einen Grund vorstellen, warum der Typ – oder die Typin – dich oder Temur umbringen wollte?“, schloss sie.
„Ich schätze, wegen der Sache mit dem Graphorn – oder wegen der Sache mit Smichovs Opfern.“
Nicoletas ohnehin nur geringe Hoffnung sank: „An eine andere Möglichkeit glaubst du nicht?“
„Wir haben das auch schon miteinander besprochen. Der war ganz klar auf Tema oder mich aus – sonst hätte er alle Zeit der Welt gehabt, die anderen anzugreifen, während wir unter Wasser waren. Und das ist alles, was wir uns vorstellen können, warum jemand Tema oder mich umbringen will, nicht aber Irja und die anderen von uns.“
„Das heißt im Klartext, dass Mascha und ich auch in Gefahr sind“, stellte Nicoleta fest. „So, und jetzt das andere: Ich habe jemand in den Wald fliehen sehen und der Jemand war nicht dieser Tomasch oder Tomek, den sie erwischt haben. Der war es also nicht oder zumindest nicht allein – und drüben in Vozduchinska trauen sie es ihm auch nicht zu.“
„Woher weißt du das?“
„Mascha und ich sind rüber, nachdem Karimov mit diesem Tomasch von Geralejev zurückgekommen ist und haben mit einigen Jungs gesprochen. Ich kenn den Vertrauensschüler von drüben und seinen jüngeren Bruder ganz gut – unsere Eltern sind befreundet.“
„Dann brauchst du Tema ja gar nicht erzählen, dass du was gesehen hast. Oder höchstens, dass du gesehen hast, woher der Fluch kam und nicht glaubst, dass derjenige so schnell den Ort wechseln konnte – Apparieren geht ja auf dem Gelände nicht, wenn ich das richtig mitgekriegt habe.“
„Okay, dann also so.“ Nicoleta nickte und Astreja griff an ihr Armband und flüsterte etwas. Kurz darauf stand auch Temur im Raum, dem Astreja die vereinbarte Version erzählte.
„Seine Freunde drüben kennen ihn wohl am besten“, bestätigte Temur. „Das heißt, wir müssen aufeinander aufpassen.“
„Und du solltest auch öfter deinen Schutzumhang anziehen“, meinte Astreja.
„Erstens passt mir der nicht mehr richtig und zweitens bringt das genau nichts, Asja“, widersprach Temur. „Jeder, der ein bisschen Ahnung hat, kann die schwachen Stellen in einem solchen Umhang finden und wer den Avada Kedavra zustande bringt – von allem anderen ganz abgesehen, Acromantulae züchten und so – der ist kein Anfänger.“
Er wechselte kurz ins Jakutische und fuhr danach, an Nicoleta und Marina gewandt, fort: „Wir dürfen nicht mehr allein auf dem Gelände rumlaufen. Schade, gerade jetzt, wo es Sommer wird, aber es geht nicht anders. Wenn ein Lehrer in der Nähe ist, kann niemand so ohne weiteres angreifen – schon gar nicht, wenn auch Auroren zuschauen. Ihr habt ja gesehen, wie schnell die auch einen Unsichtbaren finden können.“
„Und wenn ein Lehrer mit denen unter einer Decke steckt. Wir ha...“ Marina stockte, da sie merkte, dass sie sich beinahe verplappert hätte. „Wir glauben nicht, dass irgendein Schüler das alles hinbekommt, mit den Acromantulae und so.“
„Könntest recht haben, Marischa“, bestätigte Astreja. „Aber wem traust du so was zu?“
„Ich werde aus Smichova nicht schlau“, vermutete Temur. „Klar, sie ist Hauslehrerin von Ljubovskaja, aber sie scheint auch irgendwie mit diesem Sergej Smichov verwandt zu sein. Und wer könnte leichter in Ljubovskaja etwas an die Wand schreiben als die Hauslehrerin von Ljubovskaja?“
„Aber – etwas ganz anderes“, fiel Marina ein. „Ich hab gehört, wie sie über die Schrift gesprochen haben. Es war ziemlich miserables Russisch, heißt es. Und über diesen Tomasch sagen sie, dass er immer noch nicht richtig Russisch kann. Wie, wenn er doch irgendwie mit drin hängt?“
„Aber du hast doch gehört, Marischa, was Conu gesagt hat?!“, widersprach Nicoleta.
„Klar hab ich. Ich bin mir genau so sicher wie du, dass Tomasch es nicht alleine war und dass derjenige, der es war, noch frei herumläuft. Das muss aber nicht heißen, dass er gar nichts damit zu tun hat“, blieb Marina bei ihrer Meinung.
„Da könntest du Recht haben, Marischa“, bestätigte auch Temur. „Wenn ich ehrlich bin, ist es mir aber ziemlich egal, wer irgendwelchen Blödsinn irgendwohin schmiert. Wichtig ist folgendes: Hier läuft jemand herum, der entweder Asja oder mich umbringen will – und ziemlich sicher demnächst auch euch beide, denn ihr wart bei allem, weshalb ein Schwarzmagier etwas gegen uns haben kann, irgendwie mit dabei. Das heißt, wir müssen aufeinander aufpassen. Ich schlage vor, wir legen den Surrzauber an unsere Meldebänder.“
„Was ist das?“, wollte Marina wissen.
„Das heißt, dass wir es sofort merken, wenn jemand von uns angegriffen wird – und dass jeder merkt, wenn jemand anderer von uns sich ans Meldeband greift. Wir müssen gar nichts sagen. Mit der neuesten Verbesserung kann man, wenn man sein Meldeband mit dem Zauberstab berührt und ‚Se Opsomai’ und den Namen sagt, auch herausfinden, wo der andere ist. Soll ich...“
„Kriegen wir dann alles voneinander mit?“, fragte Nicoleta.
„Solange du willst. Du kannst ja jetzt schon mit jedem, mit dem du durch den Verbindezauber Kontakt hast, sprechen, wenn du willst – und du kannst beide Zauber jederzeit aufheben – oder wenn du es selbst nicht schaffst, bittest du deinen Vater oder deine Mutter“, erklärte Astreja. „Den Verbindezauber könnte ich selbst legen, den Surrzauber kann ich leider nicht richtig.“
„Also, soll ich? Dann streckt eure Arme mit den Bändern vor!“, drängte Temur.
Nicoleta und Marina taten, wie er sagte und er murmelte mehrere Sätze, ehe er dreimal im Wechsel Nicoletas Band und sein eigenes, darauf dreimal Marinas und sein Band, dann Nicoletas und Marinas Band berührte.
„Asja, du auch!“, befahl er und verband auch diese magisch mit Nicoleta und Marina.

„So, damit ihr es jetzt mal seht!“ Temur steckte seinen Zauberstab weg und griff blitzschnell Astreja an die Kehle, als ob er sie würgen wollte. Nicoletas und Marinas Bänder surrten leise; hätten die Mädchen nicht gewusst, was der Grund war, hätten sie es für ein Insekt gehalten.
Astreja packte Temurs Arm und drehte ihn mit einem geschickten Griff weg. Nun surrten Nicoletas und Marinas Bänder in einem ebenso leisen, aber etwas tieferem Ton.
„Versucht den Se Opsomai!“ zischte Astreja ihnen zu und ließ ihre Faust vorschnellen. Temur drückte ihren Arm mit seiner Hand zur Seite. Erneut surrten die Bänder.
Astreja attackierte ein zweites Mal, diesmal mit einem Handkantenschlag. Als Temur ihn parierte, rief Marina ‚Se opsomai’ und sah gleich darauf ein Bild der beiden in Miniatur an ihrem Handgelenk. Darunter erschien noch kleiner die Schrift ‚neben dir’ wie auf Marinas Haut tätowiert.
„Der Vorteil ist, dass man nicht nur denjenigen sieht, sondern auch, was er in dem Moment tut oder wie der andere angreift. Man kann also auch sehen, ob man gefahrlos miteinander sprechen, ob man dem anderen helfen oder was man sonst tun kann.“
„Oder sich ausspionieren“, stellte Nicoleta fest.
„Klar, deshalb gibt es ja auch den Löschzauber oder man legt das Armband ab. Und, falls ihr Angst habt, dass ich Spionieren will: Am letzten Schultag lösche ich euch. Was ihr in den Ferien treibt, interessiert mich nicht, was ich mache, geht euch nichts an und helfen kann ich euch von Jakutien aus nicht – selbst, wenn ich apparieren könnte, wäre das zu weit.“
Astrejas Oberkörper krümmte sich kurz.
„Ist dir nicht gut?“, fragte Nicoleta fürsorglich. Auch Temur schien etwas aufgefallen zu sein.
Astreja schüttelte den Kopf. „Alles in Ordnung!“
„Alles klar dann?“, fragte Temur. „Ihr wisst, wie ihr damit umgeht. Kommst du mit, Asja, ich möchte dir noch was zeigen.“
„Glotzen bringt nichts. Wir legen die Bänder ab, wenn es interessant wird“, fügte Astreja hinzu, als ob sie die Gedanken der anderen Mädchen erraten hätte.
„Als ob uns das interessieren würde“, antwortete Marina, bemüht, ihre Enttäuschung zu verbergen. „Komm, Nikuscha! Wir haben auch unsere Geheimnisse!“
„Eure Sache – aber solange wir hier sind, sollten wir die meiste Zeit die Bänder tragen – also Ciao!“, verabschiedete sich Temur.

Die nächsten Tage passierte nichts Ungewöhnliches. Alle Schüler lernten für die Prüfungen und hatten daher ohnehin wenig Zeit für Freizeitaktivitäten.
Am Freitag wurden die Siebtklässler verabschiedet und nach dem Abendessen die Große Halle für die jüngeren Schüler gesperrt. Da am Montag die Jahresabschlussprüfungen begannen, hatten die meisten ohnehin zu tun. So gab es nicht einmal um die um eine Stunde vorverlegte Ausgangssperre Debatten.
Als die Schüler am Sonntagabend zum Essen gingen, klagte fast jeder, von Erst- bis zu Sechstklässlern, wie schwer der Stoff war und wie wenig er oder sie selbst konnte. Die Erstklässlerinnen von Dychanjaska waren dabei keine Ausnahme und redeten noch darüber, während der Suppentopf herumwanderte.
„Igitt!“, rief Julija plötzlich und schob ihren Teller von sich weg. „Die Roten Rüben müssen völlig verfault gewesen sein!“
Auch Irina verzog das Gesicht, kaum, dass sie ihren ersten Löffel gegessen hatte. „Nein, das ess’ ich nicht. Auch wenn es hinterher nichts mehr gibt.“
Nachdem auch Marina und Alexandra ähnlich reagierten, probierten Nicoleta und Astreja gar nicht erst, sondern schütteten ihre Portionen gleich in den Suppentopf zurück. Nur Marfa mampfte unverdrossen.
„Es gibt nachher nichts mehr, wenn ihr nicht aufesst!“, sagte sie.
„Blödsinn!“, widersprach Julija. „Das hat noch nie interessiert, wenn der Suppentopf nicht leer geworden ist. Sollen die Küchenelfen oder wer immer hier kocht, das Zeug selber fressen. Das hier ist jedenfalls kein Borschtsch, das ist Gift!“
Tatsächlich verschwanden Topf und volle Teller und das Fleisch erschien auf dem Tisch. Dieses schmeckte allen, ebenso wie die Früchte zum Nachtisch, sodass sie alle gut satt wurden.

Schon bald nach dem Abendessen musste Marfa sich erbrechen. Während andere noch lästerten, stand Alexandra als erste auf und kam kurz darauf mit Professor Alexejeva wieder. Die sah sich Marfa an, kündigte an, einen Anti-Übelkeits-Trank brauen zu wollen und brachte tatsächlich Marfa eine Viertelstunde später eine Tasse mit einem braunen Gebräu.
„Am besten, Sie gehen gleich ins Bett! Der Trank beruhigt zwar Ihren Magen, aber er macht auch müde. Morgen früh sollte aber alles vorbei sein. Gute Nacht, Marfa Kasparovna!“

Als die anderen Erstklässlerinnen in ihren Schlafsaal geschickt wurden, schlief Marfa bereits tief und fest.
Als Nicoleta kurz darauf vom Duschen zurückkam, sah sie kurz ein Leuchten durch das Fenster. Julija stemmte sich an den Dächern ihres und Nicoletas Himmelbetts in die Höhe, da die Fenster hoch oben lagen. Nicoleta spähte durch die Wand, konnte aber nicht erkennen, was das Leuchten verursacht hatte. Als sie schon in ihr Bett gehen wollte, rief Julija: „Asja, kannst du sehen, wer das ist?“
„Karimov, glaube ich“, kam die Antwort. Astreja konnte im Stehen durch das ihr am nächsten liegende Fenster sehen. „Soll ich dich hochheben, Juletschka?“
Die Angesprochene schüttelte den Kopf, während Nicoleta ihren Blick wieder durch die Wand richtete. Tatsächlich stand Karimov draußen auf der Wiese, ging kurz auf den Wald zu, dann allerdings wieder zurück und seine Gestalt wurde langsam dunkler.
„Jetzt ist er ganz weg“, hörte Nicoleta Astrejas Stimme.
„Egal. Ich bin müde“, ließ Julija sich vernehmen.
„Außerdem solltet ihr Marfa schlafen lassen“, mahnte Alexandra.
„Um die brauchst du dir keine Gedanken machen. Die schläft tief und fest“, meinte Julija, deren Bett neben Marfas stand.
Astreja ging vom Fenster weg, legte sich ins Bett und zog die Vorhänge zu. Auch Julija, Irina und Alexandra schlossen die ihren. Nicoleta schaute nochmals nach draußen, sah Karimovs dunklen, für andere unsichtbaren Schatten und schloss kurz darauf die Augen.

Sie schlief noch nicht richtig, als sie ihr Meldeband spürte. „Da ist wieder dieses Licht – und Karimov geht in den Wald“, flüsterte Marina. „Kannst du sehen, was er dort macht?“
Ein Geräusch war zu hören. Nicoleta schaute angestrengt durch die Wand, konnte den Lehrer aber nicht finden. Plötzlich fiel ihr aber etwas anderes auf.
„Da sind schwarze Schatten im Wald“, flüsterte sie. „Kann nicht genau erkennen, welche.“
Einige Zeit kam keine Antwort. „Sie bewegen sich auf das Nebenhaus zu. Und Karimov ist noch nicht wieder da. Komm, Nikuscha, da ist was im Busch!“
Leise setzte Marina sich auf, schob den Vorhang ihres Betts beiseite und schlich zum Schrank. Nicoleta tat dasselbe, denn auch sie war neugierig. Die Mädchen zogen ihre Umhänge über die Nachthemden und nahmen ihre Besen mit. Ehe sie den Raum verließen, sah Nicoleta nochmals von Bett zu Bett. Nur Julija hatte die Augen offen. Falls eine der anderen etwas gehört hatte, schien es sie nicht zu stören.
„Ab!“, flüsterte sie.
Sie gingen in den Gemeinschaftsraum, zogen sich dort ihre Socken an und banden die Umhänge zu.
„Glaubst du, man kann nachts raus?“, fragte Nicoleta.
„Probieren geht über studieren“, antwortete Marina und versuchte, die Tür zu öffnen. Es ging.
Die Mädchen huschten hinunter in die Vorhalle, wo Nicoleta nochmals nach draußen sah. „Mascha, das sind Acromantulae!“, rief sie. „Ganz viele!“
„Verdammt!“ Auch Marina hatte durch die Wand geschaut. „Alarm! Alarm! ALARM!“
„Bringt rein gar nichts“, stellte Nicoleta fest.
„Wir müssen irgendwas versuchen!“, rief Marina verzweifelt.
„Aber was? Wir werden nicht mit so vielen fertig.
„Vielleicht können wir sie ablenken. Wenn wir fliegen, kommen die uns nicht nach. Los, keine Zeit verlieren!“
Das Tor ließ sich jedoch nicht öffnen.
„In die Bibliothek und durch die Säule!“, rief Marina. Auf Schuhen rannten die Mädchen durchs Haus bis zur Bibliothek, wo Marina das Passwort sagte. Sie traten ein, liefen weiter zur Säule, öffneten und versetzten sich hinter das Schloss, wo sie sofort aufstiegen.

Während Marina vor den ersten Acromantulae niederging, fiel Nicoleta etwas ein. Sie berührte ihr Meldeband. „Tema!“ schrie sie.
Marina schickte einen Fluch auf eine der Acromantulae. Der Fluch prallte zurück. Das Mädchen flog nahe heran, bis die Riesenspinne ihre Schere öffnete. Gerade noch rechtzeitig flog Marina aus der Reichweite des Tiers.
„Mascha, pass auf!“, schrie Nicoleta.
„Ich komme!“, war Temurs Stimme aus dem Meldeband zu hören.

Nicoleta und Marina versuchten erfolglos, die Spinnen abzulenken. Ihre Flüche prallten von den Panzern ab. Tatsächlich wandten einige Acromantulae sich ab, doch schon machte sich die erste am Tor des Nebenhauses zu schaffen. Es würde nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sie es eingerissen hatte.
Da kam Temur herbeigeflogen. Er musste irgendein Fenster gefunden haben, das groß genug für ihn war.
Schnell erfasste er die Situation. „Zu dritt haben wir keine Chance!“
Er flog an die Acromantula, die gerade an der Tür riss und zielte auf ihren Bauch. „Stupor! rief er. Das Tier kippte zur Seite. Zwei andere griffen Temur an, der sich gerade noch in die Höhe rettete.
„Trubugör!“, rief er, worauf für einige Sekunden ein ohrenbetäubender Lärm wie von mehreren Sirenen gleichzeitig zu hören war. Die Acromantulae waren zunächst irritiert, doch es dauerte nur einen Moment, bis die nächste die Tür angriff. Marina versuchte, ihren Bauch zu treffen, doch scheiterte sie. Das Holz brach.
„So nicht! Lumos Maximale“ rief eine Frauenstimme und plötzlich wurde es strahlend hell.
Nicoleta und Marina hatten nicht auf die junge Hexe geachtet, die nun hinter ihnen auftauchte.
„Denselben Spruch! Los!“, befahl die Frau.
Temur gehorchte als erster und Nicoleta und Marina folgten. Die Helligkeit tat fast körperlich weh.
Im gleichen Moment spürte Nicoleta ihr Meldeband.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 3. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Die tiefere Psychologie, das Netz der Motive und die kriminalistischen Volten erweisen Joanne K. Rowling erneut als Meisterin.
Tagesspiegel