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Fanfiction

Die Hände des Teufels - Ein Anschlag

von HufflepuffsUrenkel

„Hast du eigentlich eine Ahnung, was für Schriften gemeint sein könnten?“, erinnerte Nicoleta sich an die Rede des Direktors.
„Habe ich nicht. Aber das können wir feststellen.“
„Meinst du, wir kommen ohne Probleme rein? Und wenn die Schmiererei wieder weg ist?!“
„Ich meine, wir müssen nicht rein, Nikuscha. Überleg mal, was Geralejev gesagt hat: Das traut er keinem Schüler zu. Irgend etwas an die Wand schmieren ohne dass es der Hauslehrer sieht, kann jeder Idiot. Wenn es nur das gewesen wäre, hätte Smichova oder Svobodnik die Schmiererei entfernt, vielleicht vorher noch einen Spurenleg-Zauber gesprochen, der Betreffende hätte seine Strafarbeit bekommen und fertig. – Ich schätze, die Schmiererei ist im Gemeinschaftsraum und wo der ist, finden wir von außen heraus und sie ist mit einem Zauber haltbar gemacht, den Smichova und Svobodnik nicht brechen konnten. Also los!“
„Halt! Wir werden einige Zeit brauchen, um etwas herauszufinden. Ich hab eine Idee.“ Nicoleta stapfte durch das nasse Gras, öffnete das Tor, zog ihre Schuhe aus und lief hinauf in ihren Schlafraum.
„Was suchst du?“
„Besen, damit wir abhauen können und das da!“ Sie zeigte Marina einen faustgroßen, feuerroten Ball. „Wir tun so, als ob wir Farbball spielen. Dabei werfen wir absichtlich hin und wieder daneben und während eine von uns den Ball sucht, schaut die andere durch die Wand. – Wie du die Flecken los wirst, weißt du?“
„Klaro weiß ich das. Ich bin ja nicht von Blödbach.“

Beim Farbball wurde ein Ball hin- und hergeworfen. Wer den Ball nicht fangen konnte oder mehr als eine durch einen einfachen Zauber festlegbare Distanz am Partner vorbeiwarf, bekam automatisch einen roten Fleck auf dem Gesicht oder der Kleidung. Glücklicherweise waren die Flecken aber leicht durch Zauber zu entfernen.
„Ich stell’ auf eine Pratschine ein, da müssen wir uns öfter strecken“, erklärte sie, während sie mit Marina wieder hinunterlief.
„Eine Pratschine, das sind...?“, fragte Marina, die von rumänischen Maßen nichts verstand.
„Sechs Meter sechsundsechzig oder neuneinhalb Arschin.“
„Viel zu wenig, wenn wir fliegen. Es muss schon ernsthaft schwierig sein, die Bälle zu erwischen. Mach mindestens das Vierfache!“
„Okay, aber beschwer dich nicht, wenn du nachher überall rot wirst!“ Nicoleta tippte den Ball nochmals an, ehe sie ihre Stiefel anzog. Gemeinsam gingen die Mädchen hinaus, wo der Regen inzwischen ganz aufgehört hatte, flogen auf dem Vorplatz auf und „zufällig“ genau vor dem Nebenhaus warf Nicoleta den Ball zum ersten Mal. Marina flog in die richtige Richtung, verfehlte allerdings den Ball, sodass der im Gebüsch landete.
„Du holst!“, befahl sie.
Nicoleta starrte auf das Gebüsch und fand den Ball sofort, tat aber, als ob sie noch suchen müsse. Währenddessen starrte Marina auf die Wand. Auch Nicoleta drehte sich zwischendurch um und schnell fanden ihre Augen den Gemeinschaftsraum der Jungen. Dort war allerdings keine Schrift zu sehen. Sie holte den Ball aus dem Gebüsch und flog erneut auf, während Marina zur Seite flog – offenbar war sie fündig geworden.
„Marischa! Es geht weiter!“, rief Nicoleta und warf. Diesmal fing Marina, täuschte geschickt nach oben und warf knapp unter der auffliegenden Nicoleta hindurch. Sie starrte nochmals kurz auf die Wand, ehe sie den Ball holte. Nicoleta nahm indessen Marinas Platz ein und schnell sah sie, was auch der Freundin aufgefallen war: Vor ihren Augen lag hinter der Wand der Gemeinschaftsraum der Mädchen, an dessen Wand etwas geschrieben stand.
„Brotokrovki“, überlegte sie halblaut. Was weiter unten stand, konnte sie nicht erkennen. Sie schaute immer noch durch die Wand, als der Ball haarscharf an ihr vorbei flog.

„Hättest was sagen können, dass es weiter geht!“, schimpfte sie.
„Hab ich doch. Dein Problem, wenn du träumst. – Los, Nikuscha, hol den Ball! Wenn ich so knapp an dir vorbeiwerfen kann, ist das dein Problem!“
Nicoleta brauchte wieder nicht lang, um den Ball zu finden, doch ehe sie wieder warf, fragte sie Marina: „Hast du eine Ahnung, was dort steht?“
„Russisch ist das nicht“, stellte Marina fest. „Aber was? Ukrainisch? Weißrussisch? Das erste Wort heißt sicher ‚Schlammblüter’. ‚Krov’ heißt auch auf Russisch ‚Blut’. Und das andere – irgend etwas mit ‚Vergessen’; bin aber nicht sicher – wahrscheinlich ‚Wir werden nicht vergessen’, aber vielleicht werden auf Ukrainisch oder Weißrussisch die Formen anders gebildet und es heißt „Haben nicht vergessen.“
Nicoleta sah nochmals durch die Wand. „Das kann ‚wir zeigen es euch’ heißen.
„Wo liest du ‚wir’?“
„Ist ‚-emo’ nicht die Wir-Endung? Vielleicht muss man auf Ukrainisch auch kein ‚wir’ schreiben.“
„Könnte sein – aber wen fragen wir?“
„Julja, warum?“
„Willst du ihr alles sagen, Nikuscha?“
„Wir müssen ihr ja nicht auf die Nase binden, wo wir das gesehen haben. Wir sagen ihr, jemand hat es an die Wand geschrieben und Svobodnik hat es inzwischen gelöscht.“
„Gute Idee – Achtung, da kommt jemand vom See her! Lass uns mal weiterspielen!“

Der Jemand entpuppte sich als der Wildhüter. „Marina Romanovna!“ rief er hinauf.
„Was ist? Wir spielen Farbball, nichts weiter.“
„Haben Sie ein schlechtes Gewissen? Ich habe nie etwas gesagt. – Haben Sie zufällig Professor Sjuganow gesehen? Oder Temur Samsonowitsch?“
„Weder – noch!“, rief Marina hinunter, während sie den Ball warf.
Nicoleta fing. „Ich auch nicht. Tut mir leid!“, rief sie hinunter.
Die Mädchen setzten das Spiel fort, bis ihre Gesichter und Tuniken bis über die Brust voller Flecken waren. Anschließend säuberten sie sich per Zauber und sagten sich gegenseitig vor, was sie gelesen hatten, um es nicht zu vergessen.

Julija war, wie nicht anders zu erwarten, nicht im Gemeinschaftsraum – sicher war sie als leidenschaftliche Quidditchspielerin und Fliegerin irgendwo im Gelände unterwegs.
Erst kurz vor dem Abendessen kehrte sie zurück.
„Du, sag mal, Juletschka?!“, fragte Marina.
„Was ist denn?“
„Wir haben eine Schmiererei auf einer Außenmauer gefunden – Smichova hat sie inzwischen gelöscht. Ich glaube, etwas Muggelfeindliches. Russisch war es nicht. ‚Brotokrowki – stjereschit’sja, nje zabudjemo’. Gibt das auf Ukrainisch einen Sinn?“
„Wie? Brotokrowki? Nicht ‚Brudnokrowki’? Das zweite heißt ‚Schlammblüter’. Ja – ‚stereschit’sja’ heißt ‚aufpassen!’ und das andere ‚zabudemo’ heißt ‚nicht vergessen werden’ – da fehlt wohl ein ‚my’, ‚wir’ davor. – Auf jeden Fall ist es eine Schweinerei, so etwas zu schreiben.!“
„Also kann das Ukrainisch sein?“
„Möglich, aber, wenn du dir das richtig gemerkt hast, war das jemand, der kein Ukrainer ist und die Sprache auch nicht richtig kann.“
„Aber warum schreibt jemand Ukrainisch, wenn er es nicht kann?“
„Keine Ahnung. Vielleicht will er oder sie jemand von uns in Verdacht bringen. – Warst du schon bei Alexejeva?“
„Ist wohl nicht nötig. Smichova hat es ja gesehen, hab ich doch gesagt.“

Nach dem Abendessen wagte Nicoleta einen weiteren Vorstoß: Sie fragte Astreja, ob sie sich vorstellen konnte, was Jakov Wissarionowitsch von Temur gewollt haben könnte.
„Tema hat was erzählt, vorhin“, antwortete diese. „Das Graphorn ist ziemlich brutal erlegt worden.“
„Du hast nicht etwa Mitleid mit einem Graphorn?“, wunderte Nicoleta sich.
„Schön, wenn du mich für tierlieb hältst“. Astreja lachte auf. „Aber dafür bin ich zu sehr Jägerstochter und gelegentlich selber Jagdhelferin. Aber es gibt ganz andere Gründe, warum man ein Graphorn nicht einfach irgendwie töten soll.“
„Und zwar?“
„Wenn man es vergiftet oder sonst irgendwie so tötet, dass es lange leidet dann verkrampft die Haut am Bauch. Auf die aber kommt es an. Die Rückenplatten sind fluchfest, aber du kannst keine Rückenplatte über Ellenbogen oder Knie legen, wenn du einen Schutzanzug aus dem Graphornleder machst – oder du kannst deine Arme oder Beine überhaupt nicht mehr bewegen. Die Haut am Bauch ist verhältnismäßig weich und geschmeidig. Daraus macht man die Gelenkpartien – ich kann es dir vorführen.“ Sie ging in den Schlafraum und holte jenen Mantel, von dem im Winter Nicoletas und Marinas Flüche abgeprallt waren, hervor.
„Hier, Nikuscha, versuch hier mal was zu biegen!“ Sie hielt Nicoleta ein Stück des Ärmels hin und diese versuchte vergeblich, das harte Leder irgendwie zu verformen.
„Und jetzt versuch dasselbe hier!“ Astreja ließ ihre Hände zum Ellbogengelenk des Ärmels heruntergleiten. Nicoleta musste zwar ebenfalls ihre ganze Kraft aufwenden, um das Gelenk zu bewegen, doch es ging.
„Das hier ist Bauchleder“, erklärte Astreja. „Und das Problem ist: Unter dem Bauchleder liegen ziemlich empfindliche Nerven. Das Bauchleder besteht aus kleinen Stücken, ein geübter Jäger bringt sogar einen Fluch oder einen Pfeil dazwischen.
Wie so eine Graphornjagd abläuft, hast du ja schon gesehen – mit der Ausnahme, dass man für den Todesstreich einen erfahreneren Mann braucht als Tema es ist. So einer schafft es, dem Graphorn einen Avada Kedavra oder auch einen Pfeil entweder ins Maul oder zwischen die Bauchplatten zu jagen – und wenn er es nicht schafft, springt er zur Seite und das Ganze fängt von Neuem an.
Das Graphorn, das Jakov Wissarionowitsch auf die Insel gesperrt hat, wurde vergiftet. Deshalb haben die Nerven sich verkrampft und die Bauchplatten übereinander geschoben. Ungefähr die Hälfte des Bauchleders ist deshalb unbrauchbar. Aber derjenige, der das Graphorn getötet hat, hat auch nur ein Stück davon weggeschnitten – er brauchte nur einen Mantel für eine Person.“
„Sonst macht man wohl mehr daraus?“
„Für drei oder vier Leute jedenfalls – unter den Leuten, die du als normal groß bezeichnen würdest, wohl noch mehr. Sonst wäre es auch zu aufwändig. Graphörner sind nicht so häufig und sie richtig zu jagen, ist nicht einfach. Meinem Vater und seiner Gruppe ist einmal eines tagelang immer wieder entkommen, sie mussten es immer wieder laufen lassen, damit eben das mit den Bauchplatten nicht passiert.“

Am Mittwoch setzte Direktor Geralejev offiziell die Schüler davon in Kenntnis, dass und warum Auroren das Gelände sicherten. Dadurch änderte sich allerdings wenig am Alltagsleben der Schüler, zumal die Prüfungen allmählich näher rückten. Auch Nicoleta und Marina hielten sich nun häufiger in der Bibliothek und im Gemeinschaftsraum auf und lernten.
Am Samstagnachmittag jedoch, es war inzwischen unter tags halbwegs warm, passierte erneut etwas. Astreja, Temur und einige andere Halbyetis schwammen im See, als plötzlich aus großer Höhe ein grüner Fluch auf das Wasser schoss. Gerade hatte Temur Astreja gepackt und untergetaucht, als der Fluch dort, wo beide vorher gewesen waren, aufschlug. Nicoleta und Marina, die gerade erst aus dem Schloss heraus gekommen waren, schauten erst in die entsprechende Richtung, als sie den folgenden Aufruhr hörten. Professor Bulbova und ein Zauberer, den die Mädchen nicht kannten, flogen in die Richtung, aus der der Fluch gekommen war und schickten Echozauber.
Nicoleta stellte ihre Augen schärfer und erkannte schließlich die Konturen eines Menschen mit schulterlangen Haaren. Offenbar hatte diese Person einen so komplizierten Tarnzauber verwendet, dass nicht einmal Nicoleta sie genau erkennen konnte. Sie vermochte weder zu sagen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte, noch, welche Haarfarbe er oder sie hatte oder ob sie ihn oder sie je gesehen hatte. Über dem Wald verlor Nicoleta das Wesen aus den Augen. An Marinas Grummeln merkte sie, dass es der Freundin ebenso ergangen war.
Ein Kopf tauchte aus dem Wasser; da die nassen Haare das Gesicht verdeckten, konnten Nicoleta und Marina nicht erkennen, um wen es sich handelte. Ein zweiter Kopf folgte und einer derjenigen, die vorhin bei Astreja und Temur gewesen waren, brüllte etwas in einer fremden Sprache. Sofort tauchten die Köpfe wieder unter und im nächsten Moment sauste ein grün schimmernder Fluch in ihre Richtung, der aber auf dem Wasser keine Wirkung zu zeigen schien.

Diesmal brauchten Nicoleta und Marina den Verursacher nicht lange zu suchen: Der fremde Zauberer war aufmerksam geworden und ein Zauberspruch von ihm machte am gegenüberliegenden Ufer einen dunkelblonden Jungen in Schuluniform sichtbar. Professor Bulbova entwaffnete ihn, ehe er reagieren konnte. Im nächsten Moment lag er gefesselt am Boden und wenige Sekunden später steuerte Professor Karimov ein Boot dorthin, der Junge musste ins Boot steigen und mit den Professoren Bulbova und Karimov über den See zurückfahren.
Astreja und Temur waren inzwischen, weit entfernt von der Stelle, wo der Fluch zum ersten Mal ins Wasser gegangen war, aufgetaucht. Ein anderer Junge schwamm mit weiten Kraulstößen auf sie zu und sobald er nahe genug war, begann ein aufgeregtes Gespräch zwischen den dreien. Leider führten sie dieses in ihrer Muttersprache, sodass weder Nicoleta noch Marina ein Wort verstand.

Noch bevor das Boot angelegt hatte, lief Nicoleta los.
„Wohin willst du, Nikuscha?“, rief Marina ihr hinterher.
„Zu Geralejev. Die bringen ihn bestimmt dorthin.“
„Hää? Was willst du dort?“
„Hast du nicht gesehen, dass der andere Typ über den Wald verschwunden ist? Der war nie so schnell wieder am Ufer – außerdem hatte der Kerl, den sie jetzt haben keinen Besen bei sich.“
„Und?“
„Und? Marischa, der Fluch muss ziemlich schwer gewesen sein, sonst hätten Bulbova und der Fremde nicht sofort reagiert. Wir müssen ihnen sagen, dass ihnen jemand entkommen ist.“
„Und wie willst du das anstellen? Willst du Geralejev oder auch nur Karimov auf die Nase binden, dass du durch Tarnmäntel sehen kannst?“
„Wenn dir nichts Besseres einfällt, Marischa, ja. Lieber als dass dieser Typ hier ungeschoren davonkommt.“

Da Marina nichts Besseres einfiel, lief Nicoleta tatsächlich in Richtung Direktorat. Sie überlegte kurz und rief schließlich: „Flamel!“
Nichts tat sich. Sie konnte durch die Wand erkennen, dass der Junge vor Geralejev stand und Karimov hinter ihm saß, doch das Passwort schien wirkungslos.
„Weg da!“ piepste eine Stimme. Vor den Mädchen stand ein Hauself.
„Der Herr Direktor ist nicht zu sprechen! Gehen Sie oder Serberik muss Gewalt anwenden!“
Nicoleta überlegte kurz: Elfenmagie war nicht zu unterschätzen, aber vielleicht hatten sie zu zweit eine Chance. „Petrificus Totalus! rief sie, doch der Fluch wurde einen Meter vor dem Elfen abgelenkt und ihr Zauberstab flog in hohem Bogen in die Hand des Elfen. Marina kam erst gar nicht dazu, den ihren zu ziehen, ehe sie ebenfalls entwaffnet wurde.
„Verschwinden Sie!“, zischte Serberik nun entschiedener. „Sofort!“
Nicoleta und Marina leisteten Folge, da sie keine Wahl hatten. Auf der Treppe gab der Elf ihnen die Zauberstäbe wieder.
Sie waren noch nicht weit gegangen, als vom Direktorat her Türknarren zu hören war. Nicoleta schaute durch die Wände und erkannte Karimov sowie den Jungen, der zu weinen schien.
Sie gingen absichtlich langsam, sodass Karimov und der Junge sie beinahe eingeholt hatten, bevor sie ihren Gemeinschaftsraum erreichten.
„...sogar besser für Sie, Tomasch Andrejewitsch!“, hörten sie Karimovs Stimme. „Wenn es wirklich so sein sollte, wie Sie behaupten, können Sie das dort eher beweisen.“
„Herr Professor, bitte, ich weiß nicht, wie das passiert ist! Warum lassen Sie mich nicht Veritasserum trinken?“
„Sie müssen zugeben, dass alles gegen Sie spricht. Also holen...“
Er brach abrupt ab, als er um die Ecke bog und die Mädchen vor der Tür zu ihrem Gemeinschaftsraum stehen sah.
„Kommen Sie, Tomasch Andrejewitsch!“, befahl er. Der Junge folgte ihm in seinen Gemeinschaftsraum.
Marina zog ihren Zauberstab, richtete ihn auf die Tür hinter den beiden und rief „Geisterstunde!“
„Was soll das?“ fragte Nicoleta verständnislos.
„Komm! In den Gemeinschaftsraum dürfen wir, hat Alexejeva gesagt! Also los!“

Der Gemeinschaftsraum der Jungen war nicht viel anders eingerichtet als der der Mädchen. Allerdings lagen auf den Tischen Quidditchmagazine statt Berichten über die Gilderoys, Ruslan oder andere Stars der magischen Musikwelt herum. Um diese Zeit waren wenige Schüler im Haus. Unter einem der Fenster unterhielt sich Constantin mit einigen anderen über einen offenbar komplizierten Verwandlungszauber.
„Oh, Damenbesuch!“, rief er. „Was verschafft uns die Ehre, Nica? Kommt rein, wir beißen nicht.“
„Wir...wir wollen Karimov sprechen.“
Der erschien zwar an der Brüstung, doch hatte er kein Auge für die Mädchen. „Konstantin Aurielowitsch, bitte kommen Sie zu mir herauf!“, befahl er. Constantin gehorchte, während die anderen grinsten.

„Also, ich heiße Slawa!“, stellte einer der Jungen, ein bulliger Typ mit schwarzen Haaren, sich vor. Die beiden anderen hießen Gleb und Danil.
Nicoleta grinste und deutete einen Knicks an. „Ich bin Nika, wie ihr mitbekommen habt und meine Freundin heißt Marischa.“
„Was wollt ihr von Karimov?“
„Ihm sagen, dass der, den er vorhin reingebracht hat...“
„Tomek?“, unterbrach Danil.
„Weiß nicht, wie er heißt – jedenfalls, dass er unschuldig ist.“
„Oder zumindest nicht allein schuldig“, schränkte Marina ein. „Wir haben jemand anderen gesehen.“
„Unschuldig an was?“, hakte Slawa ein.
„Muss nicht jeder wissen“, gab Marina zurück.
„Wir kriegen es raus. Ich kann Legilementik!“, gab Slawa an.
„Glaubt dir jeder!“ antwortete Marina grinsend. „Und ich bin Staatsmeisterin in Okklumantik.“

Oben ging eine Tür. Im nächsten Moment kam Constantin die Treppe herunter.
„Niciodata!“, sagte er zu sich selbst, niemals!
„Ce este niciodata?“, fragte Nicoleta, was ist niemals?
„Könnt ihr das einmal in eine Sprache übersetzen, die man hierzulande versteht?“, bellte Gleb sie an. „Oder ist das rumänisches Staatsgeheimnis?“
Constantin schüttelte den Kopf: „Tomek soll zweimal versucht haben, ein Mädchen aus Dychanjaska, eine von diesen Halbyetis, umzubringen – und, haltet euch fest, mit einem ungesagten Avada Kedavra!“
Den anderen Jungen standen die Münder offen.
„Tomek?“, fragte Slawa schließlich. „Der schafft doch nicht einmal den Petrificus Totalus.“
„Hab ich mir auch gedacht – und Karimov hat nichts gesagt, aber ich bin sicher, er sieht es ähnlich“, antwortete Constantin.
„Und jetzt? Geflogen?“, wollte Gleb wissen.
„Und jetzt zum Gamot nach Moskau. Avada Kedavra geht über Schulstrafen hinaus. Das ist eine Reise nach Sibirien ohne Rückfahrkarte, wenn er Pech hat. – Ich soll euch das erzählen, aber auch sagen, dass noch nichts bewiesen ist.“
„Das hättest du uns nicht sagen müssen. Wenn Tomek das wirklich alleine war, geh ich freiwillig ins hinterste Tschuktschien!“, kommentierte Danil. „Ein Typ, der nach fünf Jahren hier weder vernünftig Russisch kann noch einen vernünftigen Zauber zustande bringt. – Ich meine, nichts gegen Ausländer...“ Er sah Constantin an.
„Ich fühl’ mich nicht angesprochen. Ich kann Russisch – und Nica auch. Aber Tomek, das stimmt. Nie im Leben.“
„Warum sagst du den anderen nicht, dass er krank geworden ist?“, fragte Nicoleta. „So verdächtigt ihn doch jeder, und wenn es nicht stimmt...“
„Erstens haben wohl einige gesehen, wie sie ihn raufgebracht haben – hat zumindest Karimov gesagt – und zweitens: Niemand, der Tomek kennt, verdächtigt ihn ernsthaft. Da bin ich ganz sicher, bei Radagast. – Aber:“ Er wurde deutlich ernster. „Karimov sagt, sie haben Tomeks Zauberstab überprüft. Wenn Tomek wirklich unschuldig ist – und darauf wette ich 1000 Galleonen, falls irgend jemand dagegen wettet – dann läuft der Schuldige noch frei herum.“
Sämtliche Zuhörer erschraken.


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Manchmal nützt es, mich vor all den Leuten lächerlich zu machen, die mich als Autoritätsperson erleben. Auch ich habe nicht auf alles eine Antwort parat, und die Mitarbeiter geben nur ihr Bestes, wenn sie mich nicht für vollkommen halten.
Mike Newell