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Fanfiction

Die Hände des Teufels - Nachgefragt

von HufflepuffsUrenkel

@Aleta @Kalliope

Danke für die Kommentare! Leider hatte ich in letzter Zeit wenig Zeit zum Schreiben, deshalb hat es etwas länger gedauert. Ich hoffe, das mit den Meldebändern kann im nächsten Kapitel erklärt werden.
*******************************************
„Was für eine Strafarbeit würdest du denn freiwillig machen?“, wollte Nicoleta wissen.
„Entweder Bibliothek oder im Wald bei Jakov Wissarionowitsch. Der hat in nächster Zeit sicher einiges zu tun von wegen Futterstellen anlegen für den Winter und Kanäle und Wege absichern. Und bei beiden gibt es einiges zu entdecken.“
„Ist das auch ein Tipp von deinem Bruder?“
„Das mit dem Wald ja. Sascha hat sich einige Verstecke gemerkt und bei Jakov mehr über Verhalten im Wald gelernt, sagt er, als im Unterricht. Und er war einige Male bei ihm.“
„Besonders begeistert scheint dieser Jakov Wissarionowitsch wohl nicht von ihm zu sein, wenn er das sagt mit dem ‚Regelbrechen im Blut’.“
„Das ist eine klassische Hassliebe, glaube ich. Natürlich hat Sascha auch oft was angestellt und Jakov hat ihn erwischt, aber es hat wohl seinen Grund, dass er immer wieder im Wald seine Strafarbeiten erledigt hat. Wenn ihn was interessiert, dann kann er sich auch anstrengen und Jakov hält ihn für ganz brauchbar. Jascha und Sascha, das Team für die Wälder, hat Papa mal gesagt – und warum kann dann nicht auch Jascha und Mascha funktionieren oder auch Jascha und Nikuscha?“
„Einmal Niketschka, einmal Nikuscha, ich mach mir mal ne Liste, wie du mich nennst – nur um durchzusteigen, wann du wirklich mich meinst.“
Marina grinste. „So viele, mit denen man dich verwechseln könnte, gibt es nicht – nicht einmal dem Namen nach. In echt bist du natürlich einmalig. Also, ‚Niketschka’ und ‚Nikuscha’ heißt das Gleiche – so wie bei mir ‚Mascha’ und ‚Marischa’. Wenn meine Eltern mich ‚Marina’ nennen, heißt das, dass es Ärger gibt und ‚Marischenka’ heißt, dass Sascha den großen Bruder raushängen lassen will – oder ich jemand erlaubt hab, mich so zu nennen, so wie Gruschenka oder Amischa. Du darfst ab heute auch so sagen.“
Nicoleta knickste: „Welche Ehre!“

Tatsächlich mussten Marina und Nicoleta eine zweistündige Strafarbeit ableisten und tatsächlich konnte der Wildhüter die Mädchen brauchen. Am folgenden Samstag erwartete er sie nach dem Mittagessen an der Stelle, wo der Kanal, den er wegen des Kraken abgesperrt hatte, den Durmstrangsee verließ. Auf Anraten ihrer Hauslehrerin hatten die Mädchen Wintermäntel angezogen, obwohl es am frühen Nachmittag noch ziemlich warm war.
Gemeinsam mit Jakov Wissarionowitsch gingen sie durch die Wälder und versuchten, sich zu merken, was er über verschiedene Spuren sagte. Tusik lief meist voraus und bekam immer wieder Kommandos, wonach er suchen sollte. Zunächst hatten die Mädchen etwas Angst vor dem riesigen Hund, doch bekamen sie schnell mit, dass der Wildhüter ihn völlig im Griff hatte.
Als sie an einen der zahlreichen Wasserläufe zwischen den einzelnen Teichen kamen, fiel Nicoleta etwas auf. Sie flüsterte es zuerst Marina zu, entschied sich aber doch, es auch dem Wildhüter zu sagen: „Hier, die Einfassung ist völlig zerbrochen.“
„Bei Radagast! Ja!“, knurrte Jakov, nachdem er mit einer Stange ins Wasser getastet und mit dem Zauberstab Echorufe beschworen hatte. „Möchte wissen, wer oder was hier Felswände zerstört. Eine halb eingestürzte Felswand habe ich gestern schon gesehen. Seltsamerweise aber nirgends Fußspuren von Monstern, die zu so etwas fähig wären. Entweder, das Wesen ist über die Felsen heruntergesprungen und dann wieder hinaufgeklettert oder es kann fliegen.“
„Meinen Sie, dass es hier Drachen gibt?“, fragte Nicoleta ängstlich.
„Das möchte ich doch nicht hoffen. In ganz Russland gibt es zwei Drachenreservate; eines liegt in Sibirien, etwa 300 Kilometer nördlich des Baikal, eines nördlich des Kaspischen Meeres, an der Grenze zu Kasachstan – als es eingerichtet wurde, war Kasachstan in der Zaubererwelt noch kein eigenes Land. Beide jedenfalls sind Tausende Kilometer von hier entfernt und wenn tatsächlich Drachen entkommen wären, hätten sie sich anderswo bemerkbar gemacht. Außerdem kenne ich keine Drachenart, die sich an Felsen zu schaffen macht.“
Nicoleta und Marina atmeten auf.

Nicoleta und Marina mussten immer wieder einen Echozauber versuchen, den Jakov Wissarionowitsch ihnen zeigte: Damit konnte man schnell testen, ob eine magische Schutzwand noch funktionierte. Eine ganze Reihe Schutzzauber musste erneuert werden und mit der Zeit gelang es den Mädchen, ihre Augen so einzustellen, dass sie Reste der Schutzzauber selbst sehen konnten.
„Wie lang hält so ein Schutzzauber?“, wollte Nicoleta wissen.
„Kommt darauf an, wie stark er ist und wie viele Tiere dagegen rennen – zwischen vier und sechs Monate normalerweise.“
Aus Marinas Grinsen las Nicoleta, dass diese denselben Gedanken hegte wie sie selbst: Im Frühjahr könnten sie auf Entdeckungsreise gehen. Die Mädchen merkten sich, welche Tiere der Wildhüter in welchem Teil der Wälder vermutete.

Neben der Erneuerung von Schutzzaubern legte Jakov Wissarionowitsch, wie Marina gedacht hatte, auch Futterstellen an, füllte allerdings noch die wenigsten. „Noch finden die Tiere selbst was. Ändert sich aber schnell“, brummte er.
Einen Teil des Weges legte die Dreiergruppe in zwei Kanus zurück. Der Wildhüter hatte gesehen und sich gemerkt, dass Marina ein Boot steuern konnte wie eine Erwachsene und ihm schien auch aufzufallen, dass die Mädchen Dinge sahen, die er nicht bemerkte. „Pass auf, dass er nicht zu viel merkt!“, flüsterte Nicoleta, während Marina das Boot durch einen schmalen Wasserlauf steuerte.
„Apropos merken! Nica, schau! – Jakov Wissarionowitsch, Hilfe!“, rief Marina nun laut. „Ist da wieder ein Felsen zerbrochen?“
Die zerbrochenen Stellen waren relativ klein und Nicoleta erkannte mühelos, dass große, spitze Klauen im Felsen erkennbar waren. Wenn es keine Versteinerungen waren, musste das Tier, das diese Spur verursacht hatte, über eine gewaltige Kraft verfügen.
Der Wildhüter erkannte zunächst nichts, sprach dann aber einen Vergrößerungszauber. „Radagast hilf!“, rief er. „Ein Graphorn! Damit ist nicht zu spaßen! – Tusik, auf und such!“
Während der Hund die Felsen hinaufsprang und in den Wald hinein schnüffelte, legte sein Herr ab und am gegenüberliegenden Ufer des Kanals wieder an. „Wir müssen sehen, wie das Biest gelaufen ist!“, erklärte er. „Helft mir Spuren suchen! Aber lauft nicht zu weit weg!“
Er erklärte ihnen, dass Graphörner gefährliche Tiere waren, da sie schnell aggressiv wurden, wenn jemand in ihre Nähe kam und kaum ein Fluch durch ihren Panzer drang.
Tatsächlich fand Nicoleta eine, wenn auch unterbrochene Spur. Jakov war inzwischen wieder über den Kanal gefahren und hatte Tusik zurückgerufen, um sich von ihm die Spur zeigen zu lassen. Dasselbe tat er, nachdem er mit Hund abermals den Kanal überquert hatte, auch auf der Seite der Mädchen. Er lief ein Stück durch den Wald und kehrte an anderer Stelle wieder.
„So, wie es aussieht, haben wir einigermaßen Glück“, brummte er. „Wir sind im Moment auf einer Insel, die gestehen wir ihm zu und sperren ringsum. Wo genau wir drüben die Grenze ziehen müssen, können wir erst später sehen. Die Spur hört an einem Teich auf, aber Graphörner können halbwegs gut schwimmen – na gut, also Folgendes: Ich fahre ringsum diese Insel und beschwöre eine Bannmauer herbei und Sie fahren in die Gegenrichtung. Wenn Ihnen etwas auffällt, rufen Sie, aber kämpfen Sie keinesfalls selbst gegen das Biest! Klar?! Im Wasser sind die Biester ungefährlich, da sind Sie schneller.
Sie begegneten dem Graphorn glücklicherweise nicht, doch dauerte es eine ganze Zeit, bis Jakov Wissarionowitsch mit Tusiks Hilfe sichergestellt hatte, in welchen Teilen des Waldes das Tier sich herumtrieb. Er legte weiträumig einen Schutzzauber, sodass es nirgendwo hingehen konnte.
Als sie endlich fertig waren, war es kurz nach halb vier und es dämmerte bereits. Zugleich war es deutlich kälter geworden und Nicoleta war froh, ihren Wintermantel dabeizuhaben. Wohl konnte auch in Rumänien die Temperatur nach Einbruch der Dunkelheit stark fallen, doch so extrem wie hier war es längst nicht; außerdem war zu Hause Anfang Oktober um diese Uhrzeit noch heller Tag.
Sie sprangen in das Kanu, mit dem sie über den Durmstrangsee gefahren waren. „Hoffentlich hat er das Biest wirklich eingesperrt“, meinte Nicoleta ängstlich.
„Ich denke schon. Ich hatte den Eindruck, dass Jakov weiß, was er tut“, versuchte Marina, sie zu beruhigen. „Und Tusik scheint ja auf solche Spuren abgerichtet zu sein.“

In den nächsten Tagen machte sich jedoch zu ihrem Glück weder das Graphorn oder der Krake bemerkbar, noch bewahrheitete sich Temurs Befürchtung, dass die Clique um Sergej Smichov sich rächen würde. Einer der heimlichen Händler musste gekommen sein, denn Professor Alexejeva fand eines Tages eine leere Flasche D’javolska-Wodka im Gemeinschaftsraum und hielt den Mädchen aus den oberen Jahrgängen eine Standpauke. Offenbar war aber niemand auffällig betrunken gewesen und die Hauslehrerin hielt es auch nicht für nötig, Veritasserum anzuwenden.
„Nach dem, was Sascha erzählt“, kommentierte Marina, „säuft so ziemlich jeder ab der Vierten ab und zu. Da kontrollieren sie nicht ständig.“

Marina bat Nicoleta, ihr etwas Rumänisch beizubringen. „Damit wir uns unterhalten können, ohne dass gleich jemand Verdacht schöpft.“
Nicoleta willigte ein, doch merkte sie bald, dass es ihr schwer fiel, Wendungen ihrer Muttersprache zu erklären. Immerhin lernte sie selbst durch Marinas Fehler einiges über die Eigenheiten der russischen Sprache, was ihr bisher nicht klar gewesen war.

Das erste Quidditchspiel für Dychanjaska und Vozduchinska – wie bei internationalen Spielen spielten Jungen und Mädchen gemeinsam – war beinahe eine Katastrophe: Zemljakova und Prirodina hatten mit Ana-Maria Valescu (inzwischen hatten die Erstklässlerinnen den Namen der Tochter des Fluglehrers erfahren) eine erstklassige Hüterin und mit Temur einen Treiber, der allein der Kraft nach seinen Gegnern weit überlegen war. Dadurch, dass Antonin Petrowitsch Baruschin den Schnatz holte, gab es immerhin noch ein Unentschieden. Julija, die zunächst enttäuscht gewesen war, selbst nicht Sucherin geworden zu sein, gratulierte Antonin als eine der ersten.
„Nächstes Jahr fang ich den Schnatz“, verkündete sie später, „und Astja spielt als Treiberin – da passt dann wenigstens die Größe. Und Ana-Maria Dimitrovna ist dann nicht mehr da; die seh’ ich erst wieder, wenn ich die Ukraine zur Weltmeisterschaft führe.“
„Träum weiter!“, rief Cornel ihr im Vorbeigehen zu.
„Recht hat er – Juletschka, ich wünsche dir zwar alles Gute, aber wenn du in deiner Nationalmannschaft gegen sie spielst, dann hört die Freundschaft auf – Traiasca România! Es lebe Rumänien!“, pflichtete Nicoleta ihm bei, obwohl Quidditch sie nicht sehr interessierte.

Einige Schüler, vor allem Tartaren, lieferten sich gelegentlich Ringkämpfe, was Marinas Freundin Amina, mit der sich Nicoleta allmählich auch anfreundete, als „Muggelkram“ abtat. Dagegen schien Astreja sich dafür zu interessieren: Immer wieder stand sie daneben und schaute den Jungen bei ihren Rangeleien zu, doch stets versteckt. Nicoleta sprach sie einmal darauf an, doch statt einer Antwort kam die Bitte, nichts weiterzusagen.

Ab Mitte Oktober wurde es auch tagsüber merkbar kälter. Am 14. Oktober fiel der erste Schnee, zwei Tage später blieb der Neuschnee auf den Ländereien liegen. Schüler aus dem Süden erfuhren, dass sich daran wohl nichts ändern würde. „Im Winter selbst fällt weniger Schnee als jetzt“, erklärte Marina. „Aber es taut auch nichts weg und es wird noch um zehn bis zwanzig Grad kälter als momentan.“
„Nur noch zwanzig Grad?“, gab Astreja an. „Das ist doch kein Winter mit nur –20 Grad und wenn womöglich noch Schnee fällt.“ Nicoleta und Julija zitterten dagegen schon bei der Erwähnung dieser Temperaturen.

Am 22. Oktober kam endlich offiziell ein Händler und viele Schüler deckten sich bei ihm mit Wintersachen und Besenlampenhaltern ein. Nicoleta und Marina kauften Meldebänder, jene Vorrichtungen, die wie gewöhnliche Armreifen aussahen, mithilfe derer man sich aber über Hunderte von Kilometern mit anderen unterhalten konnte, sofern man ein gemeinsames Passwort vereinbart hatte. Dies taten die beiden sofort und tauschten auch mit Astreja und Julija Passwörter aus.
Außerdem kaufte Marina sich das neue Buch aus der Serie „Nachgefragt“. Es ging um Gilderoy Lockharts Bücher „Ein Jahr bei einem Yeti“ und „Trips mit Trollen“. Nicoleta besaß bereits Bücher aus derselben Reihe, die in Rumänien unter dem Titel „Adevarat sau nu?“ (Wahr oder nicht) lief. Eines beschäftigte sich ebenfalls mit einem Buch dieses Lockhart, nämlich ‚Wanderungen mit Werwölfen’. Sie erinnerte sich, dass Lockhart zwar als Lügner, der keine einzige der geschilderten Heldentaten erlebt hatte, seine Schilderungen über Werwölfe jedoch als zutreffend beschrieben wurden.
„Toll sieht er aus, findest du nicht?“, stellte Marina fest. „Kein Wunder, dass die Gilderoys so heißen.“
„Ja. So geschniegelt wie er und singen so schlecht wie er zaubert“, erklang die Stimme ihres Bruders von hinten.
„Troll!“, giftete sie ihn an.

Marina begann noch am selben Abend, das Buch zu lesen und hörte auch nach der Nachtruhe nicht damit auf. Nicoleta versuchte, durch die Vorhänge mitzulesen, doch sie erkannte zwar ihre Freundin gestochen scharf, ihren Blick so um das Eck lenken, dass sie den Buchtext lesen konnte, gelang ihr jedoch nicht.
Am Morgen allerdings erzählte Marina ihr aufgeregt davon: Dass Trolle und Yetis miteinander verwandt waren, hatte Nicoleta in Erinnerung. Im Buch hieß es allerdings, dass Lockhart behauptete, einem Yeti die Sprache der Menschen beigebracht und auch von diesem viel über die Geschichte seines Stammes gehört zu haben.
„Klar war Lockhart nie bei einem Yeti“, kommentierte Marina. „Aber er hatte sicher auch nicht viel mit Trollen zu tun, aber was er über Trolle schreibt, stimmt – und mit Trollen kann man nicht über so was reden. Offenbar sind Yetis doch nicht ganz wie Trolle.“
„Dieser Lockhart war doch bestimmt nicht der einzige, der was über Yetis geschrieben hat“, meinte Nicoleta. „Schauen wir einmal in der Bibliothek, was es dort gibt!“
In der Bibliothek wurden die Mädchen jedoch enttäuscht. Über Yetis gab es nur vereinzelte Sagen und einige Hinweise in anderen Büchern. Viel wussten offenbar nicht einmal die Zauberer Chinas, Tibets, Tadschikistans und Ostturkestans, der Länder, in denen es Yetis gab. Die wenigen Stellen, die es gab, berichteten, dass Yetis menschenfressende Monster und ihr Pelz weiß wie Schnee war.
In Lockharts Buch hieß es angeblich, dass Yetis teilweise Kontakt mit Menschen hatten und einige sogar Menschenfrauen geheiratet hätten. Marina las einmal, als sie und Nicoleta sich in einen dunklen Raum zurückgezogen hatten, vor: „Lockart schreibt: ‚Er erzählte mir, dass Angehörige seiner Sippe verstoßen worden waren, weil sie Kinder von Menschenfrauen hatten. Er wusste aber nur, dass diese Yetis mit ihren Frauen und Kindern nach Norden gegangen waren. Ich nahm mir damals fest vor, nach Ostturkestan zu reisen, um nach diesen Mischlingen zu suchen, doch da ich, kaum aus Tibet ins Flachland zurückgekehrt, eine Nachricht erhielt, dass eine Todesfee mehrere Zaubererdörfer in Japan bedrohte, hielt ich es für meine Pflicht, den Japanern zu helfen, sie zu bekämpfen. Genaueres werde ich später ausführen.’
Über seine angebliche Aktion in Japan schreibt Lockhart in ‚Tanz mit einer Todesfee’. Offenbar fand er niemand, der die Yetimischlinge gesehen hatte und dem unser ‚Held’ die Informationen stehlen konnte, denn in keinem seiner Bücher ist von solchen Wesen die Rede.“
„Der mag diesen Lockhart nicht“, kommentierte Nicoleta. „Aber zurecht.“
Marina lies sich nicht beirren und las weiter: „ ‚Gibt es also diese Mischlinge nicht? – Darauf kann niemand eine seriöse Antwort geben. Es gibt keine verwertbaren Berichte über sie, doch nördlich von Tibet liegen Ostturkestan, danach die Mongolei, das Baikalgebiet und schließlich Jakutien – extrem dünn besiedelte Gebiete, in denen sich diese Wesen leicht vor Menschen verstecken könnten. Da es bekanntlich Halbriesen gibt, kann man nicht ausschließen, dass auch Yetis mit Menschenfrauen Kinder zeugen oder Yetifrauen Kinder von Menschen gebären können. Falls dies so wäre und die Angaben über Größe und Aussehen von Yetis stimmen, müssten diese Mischlinge als Erwachsene zwischen 2,30 und 2,70 Meter groß sein und zumindest eine stärkere Körperbehaarung haben als Menschen.’ – Denkst du dasselbe wie ich, Nica?“
„Eigentlich passt alles. Dünn besiedeltes Gebiet, die Größe, gut, Körperbehaarung ist mir nicht so aufgefallen, obwohl, dieser Temur hat schon ziemlich viele Haare – ja, und das mit dem Schwimmen im See bei unter zehn Grad Wassertemperatur. Wenn Yetis im Himalaja leben, macht ihnen Kälte sicher nichts aus.“
Sie waren nicht die einzigen, die dies vermuteten. Wenige Tage später flüsterte Marfa Nicoleta heimlich zu: „Sie hat Haare am Körper – weiße Haare! Ich hab’ es in der Dusche gesehen.“
Julija war sogar der Meinung, die Nachkommen von Yetis seien gefährliche Monster. „So leicht vergisst man keinen Instinkt – ich mein’, ich bin jetzt nicht auf dem Reinblut-Trip oder so, nichts dagegen, dass wir hier Muggelstämmige haben, aber Monsternachkommen, nein danke!“
„Sollen wir zu Geralejev gehen?“, schlug Marfa vor, doch Julija gab keine Antwort, da im selben Moment Astreja den Gemeinschaftsraum betrat.
Später meinte Julija, falls Geralejev nichts veranlassen würde, müssten Wachen aufgestellt werden. „Ich hab Astja schon mal in der Nacht rausrennen gesehen. Womöglich tut sie nächstes Mal wirklich jemandem was.“


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