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Fanfiction

Die Hände des Teufels - Strafe muss sein

von HufflepuffsUrenkel

Professor Ijeroglifova ging an Land und sprach einen Trockenzauber über die drei Jungen und ihre Kleidung. Der erste der Jungen machte die Augen auf. Temur flüsterte Astreja etwas zu und sie liefen mit schnellen Schritten vom Boot der Lehrerin weg, ohne ans Ufer zu gehen. Allmählich kamen auch die beiden anderen Jungen zu sich. Die Lehrerin sprach mit den Dreien, doch so, dass Nicoleta und Marina von ihrem Boot aus nicht alles verstanden.
„Sie haben auch keine Ahnung, wer die Angreifer sind?“, rief sie laut in Richtung Wasser. Sowohl Astreja als auch Nicoleta und Marina schüttelten den Kopf. Temur rief zurück: „Ich denke, der eine war Sergej Antonewitsch – er ist in meiner Klasse, aber in Ogonjiska. Hundertprozentig sicher bin ich mir nicht.“
„Wird sich feststellen lassen. So etwas darf nicht passieren – und wenn ich alle männlichen Schüler von drei oder vier Jahrgängen Veritasserum schlucken lassen muss. Sie sind sich sicher, dass es lauter Jungen waren?“
„Lauter vielleicht nicht, aber ich habe keine Mädchenstimme sprechen gehört“, antwortete Marina. „Hat jedenfalls ausgesehen, als ob es alles Jungen wären. Ein Boot ist dort hinten hinter die Büsche geflohen...“
„Dort hinten?“, unterbrach Temur und griff sich an den Arm. Er sagte etwas in einer fremden Sprache, was offenbar weder für Astreja noch für sonst jemand bestimmt war.
„Er benutzt ein Meldeband“, flüsterte Nicoleta Marina zu.
„Ich seh’s“, flüsterte die zurück, während Nicoleta sie wieder anstieß: „Da sind sie wieder!“ Laut sagte sie: „Äh, gerade war dort hinten ein Boot, ich glaube, die waren dabei – die Typen würd’ ich jedenfalls wieder erkennen.“

Inzwischen standen die kleinen Jungen am Ufer wieder. Professor Ijeroglifova wies die beiden Schüler, die mit ihr im Boot gewesen waren, an, das Boot zurückzubringen und rief Astreja und Temur zu, sie sollten ihre Umhänge anziehen „sonst erkälten Sie sich!“
„Wir sind Jakuten“, gab Temur zurück, „uns ist erst ab –20 °C kalt, was Asja?“
„Mir jedenfalls ist nicht kalt!“, bestätigte Astreja, tauchte die Hände ins Wasser, bespritzte ihren Landsmann mit einer Fontäne, die manche Erstklässler umgeworfen hätte und lief ins tiefere Wasser zurück. Temur rief ihr etwas zu, was wie „Kötü“ klang und lief beziehungsweise schwamm ihr nach.
„Ob Ihnen kalt ist oder nicht, ist ihre Sache. Aber ich bitte Sie trotzdem, gegen fünf Uhr ins Direktorat zu kommen. Der Herr Direktor möchte sicher Bescheid wissen“, war die letzte Anweisung der Lehrerin, ehe sie mit den drei geretteten Erstklässlern um den See zum Schloss ging.
„Da ist ein Boot hinter dem Busch“, stellte Marina fest, „sind sie das wieder?“
Nikoleta nickte, worauf Marina den Startzauber sprach. Inzwischen hatte Nikoleta Ăśbung, sich festzuhalten.
Obwohl die Jungen in dem Boot zu dritt waren, hatten sie immer noch Angst vor dem schnellen Boot, dessen Besatzung sie nicht erkennen konnten. Sie verlieĂźen den See in einen Kanal.
„Der Kanal gabelt sich ziemlich bald“, stellte Nicoleta fest. „Schau du rechts durch die Büsche, ich links!“
Sekunden später war Marina fündig geworden und startete das Boot wieder. Auch bei der schnellen Fahrt konnte Nicoleta die Heidel- und Preiselbeeren erkennen, die fast bis zum Wasser wuchsen. Immerhin war es hier nahrhaft!
Der Kanal verbreitete sich abermals zu einem See, der allerdings steile, felsige Ufer hatte. Im Wald war lautes Hundegebell zu hören. Das Boot der Jungen fuhr auf den See und blieb plötzlich stehen und einer der Jungen schrie auf.
„Da, schau! Ein Krake!“, rief Nicoleta. Ihre Augen folgten den beiden schleimigen Armen und fanden schließlich den Körper eines riesigen Monstrums unter Wasser.
„Ach du Schande! Was jetzt?“ Selbst Marina, die alles andere als schreckhaft war, bekam es mit der Angst zu tun.

Am Ufer wurde das Hundegebell lauter und bald war ein Hund auf einem Felsen sichtbar, der wie eine Mischung aus Pitbull und Schäferhund aussah und zwei Köpfe hatte.
„Ist ja gut, Tusik! Still!“ rief eine Männerstimme und ein kugelrunder Mann mit langem Vollbart in einem bodenlangen Mantel trat neben den Hund. Sein Kopf überragte den des Hundes kaum und Nicoleta, die von vorher noch in Erinnerung hatte, wie leicht man sich auf größere Entfernung über Größenverhältnisse täuschen konnte, fragte sich, ob der Mann so klein oder der Hund so groß war.
„Bei Radagast!“, rief der Mann. „Achtung! Desaquario!
Es war nicht zu erkennen, was genau der Zauber bewirkte, doch konnte man einen leisen Wind hören. Der Krake ließ jedenfalls plötzlich los.
„Vielen Dank, Jakov Wissarionowitsch!“, rief einer der Jungen. „Das werde ich Ihnen nie vergessen!“
„Reden Sie keinen Blödsinn, Oleg Andrejewitsch und kommen Sie ans Ufer! – Sie auch, meine Damen! Ich muss den See sperren! Noch einmal kann ich Ihnen nicht helfen und ich fürchte, das ist nicht der einzige. Los, los! Da vorne ist es flach.“
Direkt hinter Nicoleta und Marina schoss eine weiße Wand aus dem Wasser hoch, die schnell unsichtbar wurde, doch wenn Nicoleta ihre Augen adjustierte, stellte sie fest, dass sie noch da war. Dennoch versuchten die Mädchen, zur Wand hin zu fahren.
„Das geht nicht! Hören Sie schlecht oder was?“, brüllte der Mann. „Sitz, Tusik!“
Die Mädchen gehorchten und fuhren den drei Jungen nach ans Ufer, wo Jakov Wissarionowitsch inzwischen vom Felsen heruntergestiegen war. Er war nicht besonders groß, überragte die Jungen aber doch, was bedeutete, dass Tusik ein riesiges Monster sein musste.
„So, so, meine speziellen Freunde!“, stellte der Mann, der die Jungen offenbar kannte, fest. „Und die Damen? – Halt, nein, ich habe ja ganz vergessen, was sich gehört. Mein Name ist Schewaljew, Jakov Wissarionowitsch, Wildhüter – und Ihre vollen Namen, bitte?!“
„Kupova, Marina Romanovna“, sagte Marina.
„Romanovna Kupova, so so, Sie sind nicht zufällig Alexander Romanowitschs Schwester?!“
„Äh – doch!“
„Da scheint das Regelbrechen im Blut zu liegen. – Und die andere junge Dame?“
Auch Nicoleta stellte sich vor. Jakov musterte die fünf Schüler, während Tusik ruhig blieb. „Ich gehe davon aus, Herrschaften, dass allen bekannt ist, dass alle Gewässer außerhalb des Durmstrangsees für Schüler ohne Aufsicht verboten sind?! Was also haben Sie hier zu suchen?“
„Äh – wir – wir waren neugierig. Wir haben festgestellt, dass der Bann nicht mehr funktioniert...“ begann der Junge, der Oleg hieß.
„Und die Tatsache, dass der Bann nicht mehr funktioniert, gibt Ihnen das Recht, die Regeln zu brechen? Sie können von Glück sagen, dass ich Sie erwischt habe, nicht der Krake.“
„Aber die anderen auch. Stellen Sie sich vor, der Krake wäre durch den Kanal geschwommen...“ begann ein anderer Junge.
„Halt doch dein Maul!“, schimpfte ihn Oleg.
„German Rodionowitsch, der Kanal ist zu flach für erwachsene Kraken und Laichzeit ist im Moment nicht. – Nun gut, Marina Romanovna, Sie waren wohl auch nur neugierig?“
„Die drei hier haben ein anderes Boot versenkt und sind dann vor uns abgehauen“, antwortete Nicoleta für Marina.
„Spinnst du?“, gab der dritte Junge zurück. „Wir sollen vor zwei Mädchen abhauen? Außerdem, warum sollen wir den Schlammblütern etwas tun?“
„Wenn ihr das nicht wart, woher wisst ihr, dass es Muggelstämmige waren?“, gab Marina zurück.
„Wie bitte? Ein Boot mit anderen Schülern versenkt? Absichtlich? Nikoleta Leonidovna, ist Ihnen klar, was Sie da sagen?“, wandte der Wildhüter sich an Nicoleta.
„Ich schwöre bei Radagast, dass das stimmt.“
Oleg tippte sich an die Stirn: „Du willst über den ganzen See drei Leute, die du nie gesehen hast, erkennen?“

„Ich denke“, beendete Jakov den Streit, „wir brauchen nicht weiterdiskutieren. Veritasserum ist schon erfunden und ich brauche Sie wohl nicht darauf aufmerksam zu machen, dass es hier um keine Kleinigkeit geht. Schüler bei zehn Grad Wassertemperatur im See zu versenken ist ebenso wenig ein Spaß, wie jemanden falsch beschuldigen. – Sie alle haben noch genau so lange Zeit, sich zu überlegen, was die Wahrheit ist, wie wir von hier bis zum Direktorat brauchen. – Levicorpus!“
Er ließ die Boote nacheinander über den Felsen und hinter die Bannwand schweben und setzte sie dort wieder ins Wasser. „Fahren Sie zum Bootsstand, legen Sie an und bleiben Sie dort stehen, ich komme sofort nach! – Ganz ruhig, mein kleiner, Onkel Jakov kommt bald wieder.“
Weder die drei Jungen noch die beiden Mädchen machten Anstalten zu fliehen. „Unterschätz’ Jakov nicht!“, flüsterte Marina. „Er ist nett, solange du keine Zicken vor ihm machst. Wer sich aber mit ihm anlegt, bereut das – sagt Sascha und sagen alle seine Freunde.“
Wie befohlen fuhren sie über den See und legten an. Tatsächlich war der Wildhüter ihnen gefolgt.
„Priwjet, Vitja!“, rief Jakov Professor Karimov zu.
„Priwjet, Jascha! Schön, dich wieder einmal zu sehen.“
„Wir können uns nachher unterhalten. Ich muss diese Herrschaften zum Herrn Direktor bringen.“
„Oh nein! Der hat ohnehin ein paar Unruhestifter bei sich – sollen auf dem See Muggelstämmige angegriffen haben. Ist denn heute Vollmond oder was?“
Jakov antwortete nicht, sondern bedeutete den Schülern, ihm zu folgen. Sie gingen durch den Innenhof und eine Treppe hinauf. „Flamel!“, rief Jakov vor einer völlig glatten Wand und plötzlich war eine gut drei Meter hohe Doppeltür zu sehen. Er öffnete die Tür und die Schüler fanden sich in einem großen, holzgetäfelten Raum wieder. Hinter einem erhöhten Schreibtisch saß Direktor Geralejev. Astreja und Temur saßen auf einer Bank, die für sie so niedrig war, dass sie ihre Beine überkreuzen mussten. Neben ihnen saßen die drei geretteten Erstklässler, während zwei ältere Jungen standen. Auf einem Sessel rechtwinklig zu ihnen hatte Professor Ijeroglifova Platz genommen.
„Ich bin gerade beschäftigt, Jakov Wissarionowitsch!“, rief der Direktor.
„Verzeihung, Herr Direktor, aber Viktor Nikolajewitsch hat mir erzählt, bei Ihnen seien Schüler, denen vorgeworfen wird, Muggelstämmige in den See geworfen zu haben. Nun, diese Dame hier wirft diesen Herren hier dasselbe vor.“
„Was sagen Sie, Vadim Sergejewitsch? Waren diese Jungen auf einem der Boote, die Sie angegriffen haben?“, fragte der Direktor bemüht sachlich.
„Der hier!“ Er zeigte auf Oleg „Jedenfalls.“
„Gut.“ Geralejev änderte seinen Tonfall immer noch nicht. „Wenn das stimmt, geben Sie es zu und nennen Ihre Komplizen. Wenn Sie weiter schweigen, lasse ich Veritasserum bringen und wenn ich es dann erfahre, dann Gnade Ihnen Radagast!“

German knickte als erster ein: „Ja, es stimmt! Sergej hat vorgeschlagen, die Schl... die drei Jungs hier vom Boot zu zaubern.“
„German Rodionowitsch, ich weiß nicht, ob Sie das Thermometer angeschaut haben. Wir haben sieben Grad Luft- und vielleicht zehn Grad Wassertemperatur. Mit anderen Worten: Wer kein Jakute ist – er sah Astreja und Temur an – oder den Wärmezauber beherrscht, kann schon bei einer Schwimmstrecke von hundert Metern sterben. Noch mit anderen Worten: Was Sie getan haben, steht auf einer Stufe mit unverzeihlichen Flüchen. Sie wissen, was auf unverzeihliche Flüche steht?Lebenslang Smertjadom oder das ewige Eis. Im schlimmsten Fall die Todesstrafe oder der Dementorenkuss.“
Alle anwesenden SchĂĽler erschraken.

„Aber, Herr Direktor, sie haben doch überlebt, oder?!“
„Dank dieser beiden hier ja. Das ist nicht Ihr Verdienst. – Also, Oleg Andrejewitsch, Sie wollen gestehen?“
„Muss ja wohl, Herr Direktor. Aber es stimmt, Sergej ist auf die Schnapsidee gekommen.“
„Welcher Sergej?“
„Antonowitsch Smichov.“
Plötzlich verzog der Direktor das Gesicht. Er zog einen Zweiwegespiegel aus der Schublade und rief hinein: „Schicken Sie Sergej Antonowitsch Smichov sofort zu mir!“ Jemand anderem befahl er, Veritasserum zu bringen.

Sergej, ein blonder, bulliger Junge von etwa vierzehn oder fünfzehn Jahren, und die Tränkemeisterin mit dem Veritasserum erschienen etwa gleichzeitig. Sergej weigerte sich zuerst, etwas zu sagen, doch es war schon zu spät. Vadim hatte ihn als einen der Angreifer erkannt.
Der Direktor beförderte mit einem Schwenk seines Zauberstabs eine Anzahl Gläser auf das Pult. „Trinken Sie! Alle!“, befahl er, nun wieder scheinbar ruhig.
Kurz danach wiederholte er die Frage, wer der Anführer gewesen war. Sergej gab es zu und gestand, er habe Durmstrang von Muggelstämmigen säubern wollen.
„Nun, Sergej Antonowitsch“, fuhr der Direktor in sachlichem Ton fort. „Ende des letzten Jahres waren Sie schon einmal wegen eines gewalttätigen Angriffs auf Muggelstämmige hier. Ein drittes Mal wird es nicht mehr geben. Ich bitte Sie sehr höflich, Ihre Sachen zu packen. Ihre Eltern werde ich schriftlich informieren und für morgen früh einen Portschlüssel bestellen. Ich wünsche Ihnen besseren Erfolg auf Ihrer neuen Zauberschule. Da Sie so freundlich waren, sofort zu kommen, werde ich von einer Mitteilung an die Abteilung für magische Strafverfolgung vorläufig absehen. Der Ausdruck ‚vorläufig’ dürfte Ihnen geläufig sein? Monsterzucht in Sibirien, Jakutien oder Magadan ist kein Berufsziel, das ich mir wünschen würde. Also benehmen Sie sich dort, wohin Sie nun gehen.“
„Herr Direktor, ich...“
„Ich würde an Ihrer Stelle gehen und meine Sachen packen. Noch kann ich es mir anders überlegen in Sachen Mitteilung ans Ministerium und eine Eule ist schnell in Moskau.“

Sergej verließ grußlos den Raum. Geralejev schrieb etwas. „Nun gut, wer war sonst noch beteiligt?“; fragte er schließlich.
Oleg nannte ihm drei weitere Namen.
„Das verteilt sich hübsch auf die Häuser. Pro Person fünfzig Minuspunkte und eine Strafarbeit, die Ihnen Ihr jeweiliger Hauslehrer nennen wird. – Sie können gehen.“
Die Übeltäter murrten, gehorchten aber schließlich.
„Gut, und für die Rettungsschwimmer gibt es natürlich auch Pluspunkte. Hundert Punkte holt Temur Samsonowitsch für Zemljakova für zwei Gerettete, fünfzig Astreja Efialtovna für Dychanjaska. Zudem – man hat mir gesagt, dass ein Schnellboot die Angreifer vertrieben und die Besatzung die Rettungsschwimmer eingewiesen hat.“ Er grinste. „Man konnte mir nicht sagen, wer wie weit beteiligt war, da es aber dem gleichen Haus zugute kommt, erhalten Nikoleta Leonidovna und Marina Romanovna je zwanzig weitere für Dychanjaska! – Sie alle vier muss ich trotzdem ermahnen, dass Ihr Verhalten lebensgefährlich war – und nun Sie, Jakov Wissarionowitsch.“
Der Wildhüter berichtete kurz, wie die beiden Boote in den verbotenen See gefahren waren und dass er den Bann erneuert hatte. „Ich bitte um Verzeihung, Herr Direktor, dass es mir nicht rechtzeitig aufgefallen ist.“
„Diesmal haben wir ja Glück gehabt – Erneuern Sie in den nächsten Tagen alle Schutzbannvorrichtungen, bevor es zu dunkel wird! – Nun, und Ihnen, meine Damen, muss ich leider je zehn Punkte wieder abziehen. Sie haben selbst gesehen, warum es verboten ist, den Durmstrangsee zu verlassen. Über weitere Konsequenzen werde ich mit Ihrer Hauslehrerin sprechen. – Nun gut, für die drei anderen gibt es jeweils ebenfalls zehn Minuspunkte und die Strafarbeit wird sich noch weiter in die Länge ziehen.“

Er entließ nun auch die letzten Schüler. „Übrigens, eines!“, wandte Temur sich an Marina und Nicoleta. „Habt ihr Meldebänder?“
Beide schĂĽttelten den Kopf.
„Solltet ihr euch zulegen. Smichov hat eine ganze Menge Kumpels und noch mehr gibt es, denen es nicht passt, dass hier neuerdings auch Muggelstämmige oder sonstige Nicht-Reinblütige zur Schule gehen können. Ich fürchte, die werden sich an uns rächen – wir müssen ein bisschen aufeinander aufpassen. Wir beide sowieso und ihr, weil ihr uns geholfen habt“
„Er hat Recht“, bestätigte Astreja. „Die Aktion ist ihnen gründlich danebengegangen, sie sind vor zwei Erstklässlerinnen abgehauen und ihr Boss ist geflogen. Da blüht uns einiges. Ich besorg’ mir jedenfalls ein Meldeband, sobald ein Händler kommt, der welche verkauft.“
„Wann kommt denn einer?“, wollte Nicoleta wissen.
„Offiziell Ende Oktober, inoffiziell wird sicher schon einige Zeit vorher einer kommen – mal schauen, was der außer Djavolska-Wodka und Tabak zu verkaufen hat und ob wir’s erfahren.“
„Da kennt sich jemand aus“, stellte Astreja fest.
„Hab nen großen Bruder hier.“

„Seid ihr eigentlich verwandt?“, wollte Nicoleta wissen.
Astreja überlegte: „Ich glaub nicht – halt, doch, weitläufig. Ein Onkel von mir ist mit einer Kusine von ihm verheiratet. Aber unsere Väter sind Jagdfreunde und wir kennen uns, seit wir laufen können.“
„Jagden in Jakutien bringen es mit sich, dass auch mal die ganze Sippe im Haus des anderen zusammenkommt, wenn man gerade gute Beute gemacht hat“, erklärte Temur. „Und mein Vater hat Asjas Vater empfohlen, die Kinder hierher zu schicken – war bisher nicht unbedingt üblich bei uns.“
„Und bei euch schwimmt man echt bei zehn Grad Wassertemperatur im See?“, war Nicoleta neugierig.
„Bei uns schwimmt man in Seen und Flüssen, solange bis das Eis fest genug ist, um drüber zu laufen“, antwortete Astreja. „Ich hab mich heute Nachmittag schon gewundert, warum keiner schwimmt.“
„Dann könnt ihr sicher Wärmezauber?“, fragte Marina ungläubig.
„Wärmezauber? Wir sind, wie gesagt, Jakuten. Bei uns hat es im Winter 40 Grad und mehr Kälte, das härtet ab“, antwortete Temur. „Echt, ich verarsch’ euch nicht. Dafür kann ich ein Boot nicht in einem solchen Tempo sauber lenken wie du. Wo hast du das gelernt?“
„Ich bin Karelierin“, antwortete Marina. „Flüsse und Seen sind meine Heimat und das Kanu mein Kinderzimmer. Echt, ich verarsch’ euch nicht!“
Astreja lachte. „Glaub ich dir. Na ja, dann hast du ja nicht weit heim.“

Sie erreichten die Treppe zum Haus Dychanjaska und beschworen die Treppe herbei. Während Nicoleta und Marina hinaufgingen, hielt Temur Astreja zurück. Die verzog das Gesicht, als er ihr etwas auf Jakutisch zuflüsterte. „Keine Müdigkeit vortäuschen, Asja!“, befahl er. Das Mädchen fügte sich und folgte ihm den Gang entlang.

„Was hat er mit ihr vor?“, fragte Marina.
„Ich glaub’, nichts wirklich böses, sonst hätte sie mehr gemeckert. Kriegen wir schon noch raus Meinst du echt, die Leute in Jakutien schwimmen im Eiswasser?“, fragte Nicoleta.
„Keine Ahnung. Ich glaub’ auch nicht, dass alle Jakuten so groß sind. Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass die beiden rein menschliche Wesen sind. - Aber dass es dort verdammt kalt werden kann, stimmt.“
„Vielleicht erzählt uns Astja ja mal mehr – aber egal, was sie sind: Heute waren sie auf unserer Seite.“ Nicoleta kramte in ihrem Koffer und fand schließlich eine magische Karte von Russland. „Jakutien!“, befahl sie. Vier Blätter Pergament erschienen und verschwanden, ehe eine Region mit wenigen, ihr unbekannten Namen sichtbar wurde.
„Langsam blättern!“, befahl sie und konnte so allmählich den Weg von Moskau über den Ural und durch Sibirien nachvollziehen. Das erste Blatt reichte bereits von der Westgrenze des Landes bis zur Wolga und dieses Jakutien nahm das gesamte vierte ein.
„So weit ist das – kein Wunder, wenn man wenig über das Land weiß. Und jetzt schauen wir uns an, wo wir hier sind und ich zeig’ dir, wo ich daheim bin – Karelien!“
Das erste Blatt wurde sichtbar und Marina zeigte auf einen Punkt. „Das müsste Durmstrang sein, am Nordrand von Karelien, fast schon auf der Kola-Halbinsel. Und ich wohne im Süden, nicht weit von Petersburg.“
Sie hatte sich nicht getäuscht und die Schriftzüge für „Durmstrang“ sowie für „Karelien“, „Kola“ – Durmstrang lag im Grenzgebiet zwischen beiden – die große Stadt St. Petersburg und Marinas Heimatdorf Kentavrijsk tauchten auf. Vergleichsweise lag dies tatsächlich nahe beieinander. Um den Vergleich zu haben, schaute Nicoleta auf den unteren Rand der Karte, auf dem auch noch die Osthälfte ihres Heimatlandes zu sehen war. Die Entfernung von Kentavrijsk nach Durmstrang entsprach wohl mindestens jener von Temeschburg nach Konstanza, mit anderen Worten der West- Ost-Ausdehnung Rumäniens – im Vergleich zu Entfernungen in Russland ein Katzensprung.

„Falls Geralejev Alexejeva etwas sagt und wir eine Strafarbeit kriegen, hab ich eine Idee“, begann Marina plötzlich.


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Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
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