Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Hände des Teufels - Gleich und gleich

von HufflepuffsUrenkel

@Aleta
Danke fĂĽr den Kommentar!
Nein, ich komme nicht aus Russland.

Was die Namen der Häuser bedeuten, wird im nächsten Kapitel erklärt.
***********************************************

Die SchĂĽler traten durch das Tor und standen vor einem riesigen Schloss, das von vier goldenen Kuppeln ĂĽberragt wurde. Neben dem Schloss stand ein kleinerer Bau.
Im Garten vor dem Schloss war unter anderem ein Quidditchfeld. Zwischen dem Schloss und dem Nebengebäude standen Gewächshäuser. Direktor Geralejev führte seine Schüler durch ein goldenes Tor in eine große Halle, deren Wände in verschiedenen Farben leuchteten.
„Die Erstklässler bleiben bitte hier stehen!“, befahl er.
Die älteren Schüler verteilten sich auf fünf Tische, von denen einer etwas abseits stand. Am Ende der Halle stand ein erhöhter Tisch quer, wohl der Lehrertisch. Vor jedem Schülertisch stand ein großer Kessel. Nicoleta vermutete, dass es sich um einen Feuerkelch handelte. Ein weiterer, noch größerer Feuerkelch stand nahe der Tür, genau vor dem Direktor.
Professor Valescu stellte sich vor den Tisch ganz links, Professor Alexejeva an den zweiten Tisch von rechts.

„Ich werde nun den Feuerkelch aktivieren“, erklärte Geralejev. „Daraufhin werden einige Medaillen in einen der Kelche vor den Tischen fliegen. Auf jeder der Medaillen steht ein Name. Die Kollegin oder der Kollege vor dem Tisch verliest daraufhin die Namen der Schüler, die in sein oder ihr Haus kommen.
Das erste Haus ist Ogonjiska, das Haus des Feuers. Es steht für Tapferkeit und Mut, aber auch für Jähzorn und Ungeduld. Zu seiner Rechten ist das zugehörige Haus für Mädchen, Svjetskaja, das Haus des Lichts.
Daneben ist Vodnikovska, das Haus des Wassers. Es steht für Gerechtigkeit, aber auch für Schwäche, so wie auch das Mädchenhaus Schit’nika, das Haus des Lebens.
Das dritte Haus ist Zemljakova, das Haus der Erde beziehungsweise Prirodina, das Haus der Natur. Seine Tugend ist die Besonnenheit, sein Laster die Faulheit.
Das vierte Haus ist Vozduchinska, das Haus der Luft. Für die Mädchen ist es Dychanjaska, das Haus des Atems. Es steht für Klugheit und Kreativität, aber auch für Träumerei und Realitätsverlust.
Alleine steht ein Haus, das wir erst vor Kurzem neu eingerichtet haben, das aber in dieser Zeit schon einiges hervorgebracht hat. Es ist Ljubovskaja für die Mädchen, Dobrotskaja, für die Jungen das Haus der Liebe und Güte. Es ist das Haus für die Muggelstämmigen, denn die Gründer haben nicht erlaubt, dass Schüler, die nicht wenigstens ein Großelternteil haben, das magisch begabt ist, im Schloss leben soll – nun, und wir wollten den Willen der Gründer nicht verletzen, den muggelstämmigen Schülern aber dennoch eine Chance geben.
Jedes Haus hat, wie Sie sehen, gute und schlechte Eigenschaften. Jedes Haus hat hervorragende und miserable Zauberer hervorgebracht, jedes groĂźe Helden und fĂĽrchterliche Schwarzmagier.
Nun gut, Feuer der Weisheit, sprich!“

Ein Strahl entsprang aus dem Feuerkelch und ging zum Haus Dychanjaska. Professor Alexejeva fing die erste Medaille auf. „Arkana, Nikoleta Leonidovna“, las sie.
Kurze Zeit tat sich nichts. „Arkana, Nikoleta Leonidovna“, wiederholte die Lehrerin. Nicoleta griff sich an den Kopf und ging zu ihrem Tisch. Sie war es nicht gewöhnt, die weibliche Form des Familiennamens und den Vaternamen zu hören.
Schon kam das zweite Los: „Geraschenko, Julija Alexandrovna“ Die Ukrainerin, die als erste mit den Rumänen Summenfeuer gespielt hatte, trat neben Nicoleta.
„Jetnika, Astreja Efialtovna“ war ein ungewöhnlich großes Mädchen mit asiatisch wirkenden Gesichtszügen. Nicoleta, die für eine Elfjährige selbst eher groß war, reichte ihr nicht einmal bis zur Brust und selbst die Hauslehrerin war um deutlich mehr als einen Kopf kleiner als Astreja.
„Iljuschina, Marfa Kasparovna“. Ein blasses und etwas molliges Mädchen trat neben die Gruppe. Vor Astreja schien sie sich zu fürchten.
„Kupova, Marina Romanovna“ war jene Mascha, die Nicoleta schon auf dem Schiff aufgefallen war. Noch immer konnte diese den Grund nicht sagen. Marina oder Mascha sah aus wie viele andere Mädchen hier, lange blonde Haare, zu einem Pferdeschwanz gebunden, umrahmten ein kreisrundes Gesicht, das mit einem schlanken Körper konstrastierte.
Auch an „Maximova, Alexandra Iljevna“ war nichts Auffälliges, ebenso wenig wie an „Putnika, Irina Michailovna“. Beide hatten für Nicoleta helle Haare und blaue Augen, wenn auch Irinas Haar etwas dunkler war als das Alexandras, Julijas oder Marinas.
Nachdem Irina saß, erlosch das Feuer am Tisch des Hauses Dychanjaska. Nicoleta war enttäuscht, dass Alina und Mira nicht im gleichen Haus landeten wie sie.

Der nächste Feuerstrahl zeigte nicht auf die gegenüberliegende Bank, auf der die Jungen von Vozduchinska saßen, sondern auf Ogonjiska, jenes Haus, in dem einst Nicoletas Vater gewesen war. In dieses Haus kamen unter anderem Krus, dessen Vaternamen Damirovitsch und dessen Familiennamen Saditsch Nicoleta erst jetzt hörte und Boris (Ivanovitsch Bonew).
Die nächste Mädchenbank, die besetzt wurde, war Prirodina. Dort landeten unter anderem Iva, Nicoletas Kabinenkollegin auf dem Schiff, und Gruschenka.
Es ging weiter mit Vodnikovska, wohin es Petre und Aslan und Hristo, zwei Bulgaren, die hervorragende Summenfeuer-Spieler waren, verschlug.
Nun leuchtete der Kelch von Svjetskaja auf, wohin Alina und Mira kamen, wie sie es schon vorausgesehen hatten.
Zemljakova wurde schlieĂźlich zur neuen Heimat unter anderem fĂĽr Michail (den ukrainischen Michail, um genau zu sein) und Cosmin.
Amina, die Tartarin, die offenbar mit Marina befreundet war, kam nach Schit’nika und Marina sah ihr traurig nach. Außerdem kam eine gewisse Olga, die so auffallend klein wie Astreja groß war, dorthin.
Nachdem der Kelch von Schit’nika erloschen war, wurde endlich die Jungenbank gegenüber Nicoleta und ihren Kolleginnen besetzt. Ein Bulgare namens Todor sowie zwei Ukrainer namens Fjodor und Oleg kamen dorthin, von den Namen der Russen merkte Nicoleta sich nur einen Nikolai, wohl weil er am gleichen Tag Namenstag hatte wie sie. Nicoleta sah Cornel aufstehen und gemeinsam mit dem Hauslehrer, einem Professor Karimov, die Neulinge begrüßen. Im zugehörigen Jungenhaus gab es also einen Landsmann, was gut zu wissen war, falls sie irgendwelche Verständnisfragen haben sollte.

Die noch nicht zugewiesenen Mädchen und Jungen setzten sich an den abseits stehenden Tisch. Der Direktor rief „Feuer der Weisheit, hab Dank!“, worauf der Kelch endgültig erlosch. „Die Hauslehrer werden Ihnen später das Nötige sagen und Ihnen den Weg zu Ihren Schlafräumen zeigen. Nun aber denke ich, dass Sie Hunger haben. Ich wünsche guten Appetit!“
Er hob den Zauberstab, ohne einen Spruch zu sagen und sofort standen riesige Schalen mit Salaten und eingelegten Fischen sowie Schwarzbrot und Teigwaren, wohl Piroggen. Die Schüler bedienten sich reichlich, obwohl ältere warnten, dies sei noch nicht das Hauptgericht.
Tatsächlich tauchten bald Töpfe mit Sauerkrautsuppe, die die anderen Schtschi nannten, auf und als auch diese aufgegessen waren und Nicoleta eigentlich schon satt war, kam gebratenes Fleisch und Krautwickel auf den Tisch. Sie versuchte auch davon, doch beim Nachtisch hielt sie sich an Obst und ignorierte die Cremetorten und anderen Süßigkeiten.

Nach dem Essen traten Professor Alexejeva und der Lehrer für Vozduchinska, der sich als Professor Karimov vorstellte, wieder an die Plätze, von denen aus sie die Namen der Neuzugänge verlesen hatten. Sie verteilten Stundenpläne und stellten die Vertrauensschüler und den Kapitän der Quidditchmannschaft vor.
„Außer Quidditch gibt es natürlich noch andere Aktivitäten“, informierte Professor Karimov. „Einen Schachclub, einen Duellierclub, einen Club für magischen Wassersport und einiges andere. Diese Clubs sind aber nicht nach Häusern getrennt und deshalb werden in den nächsten Tagen Interessentenlisten hier unten aushängen.“
Ein magischer Gong ertönte. „Bevor ich Sie nun in Ihre Häuser entlasse“, ergriff Direktor Geralejev wieder das Wort, „muss ich leider noch auf einige Regeln hinweisen. Das Zaubern außerhalb des Unterrichts ist nur im Notfall erlaubt. Duelle außerhalb des Duellierclubs, vor allem aber alle Arten von schwarzmagischen Flüchen, sind strengstens verboten. Auch ist der Einsatz schwarzmagischer Gegenstände und“ er wurde lauter „ebenso die Suche nach solchen strengstens verboten. Ich hoffe, alle haben mich verstanden.“ In normaler Stimmlage erklärte er weiter: „Das Verlassen des ummauerten Geländes ist nur unter Aufsicht, mindestens aber mit Erlaubnis eines Lehrers erlaubt. Außerdem darf bei fliegenden Händlern nur an Markttagen hier in der Großen Halle eingekauft werden. Die Gründe dafür kennen Sie.“
„Mist, wo krieg ich dann meine Wodkaration her?“, kommentierte ein Junge aus Vozduchinska halblaut. Einige andere Jungen und Mädchen grinsten.

Nachdem der Direktor geendet hatte, führten die Hauslehrer ihre Schüler durch einige Gänge. Durch manche Wände huschten Geister und ein Poltergeist freute sich diebisch, als Julijas stolperte, weil sie eine – offenbar versteckte – Stufe übersehen hatte. Nicoleta schaute ab diesem Moment hin und wieder über ihre Brille, damit ihr nicht Ähnliches passierte.
„Lass die Erstklässler in Ruhe, Gnev!“, schimpfte Professor Alexejeva. „Oder willst du unbedingt ‚Ärger?“

Die Lehrerin erklärte, wo das Zimmer für Zauberkunst, jenes für Verwandlungen, für Muggelkunde und für Zaubertränke waren. Dennoch fanden die meisten Mädchen es verwirrend, zumal einige Treppen erst aufgerufen werden mussten.
Schließlich öffnete Professor Alexejeva einen großen Raum, an dessen beiden Seiten zahlreiche durch Holzwände voneinander abgetrennte Tischgruppen standen. Auch in der Mitte stand ein großer Tisch. Unter den riesigen Fenstern waren einzelne Stühle. Alle diese Stühle, aber auch die Tische und selbst die Schränke, standen nur auf sehr dünnen Beinen. Die Stühle am Fenster hatten zudem Bespannungen wie Liegestühle, sodass sie zu schweben schienen.
„Keine Angst, die Möbel sind stabiler als sie aussehen. Und für Sie, Astreja Efialtovna, haben wir gleich einen speziellen Sessel. Engorgio!“
Einer der StĂĽhle wuchs auf fast die doppelte Breite an.
„Nun gut, der Gemeinschaftsraum von Vozduchinska ist gegenüber, auf der anderen Seite des Ganges. Dort können Sie sich in Ihrer Freizeit aufhalten, nicht aber in den Schlafräumen der Jungen – ebenso wenig wie die Jungen in den Ihren. Das Passwort für beide Gemeinschaftsräume ist „Geisterstunde.“
Ihre Schlafräume liegen einen Stock höher und sind jeweils mit der Nummer der Jahrgangsstufe bezeichnet. Die Treppe ist dort hinten. Noch einen Stock höher ist mein Zimmer. Wenn also jemand dringend Hilfe braucht – aber nur dann! Wer nachts nur hinaufgeht, um zu sagen, dass sie nicht schlafen kann, bekommt eine Strafarbeit, nach der sie so kaputt ist, dass sie auch im Stehen schlafen kann – wissen Sie Bescheid.
Gut, wenn es keine Fragen mehr gibt, können Sie sich häuslich einrichten! Das Gepäck müsste inzwischen dort sein.“

Im Schlafraum standen sieben Himmelbetten, neben jedem ein Schrank und ein Nachtkästchen und in der Mitte sieben Koffer. Außerdem gab es einen Waschraum und eine Toilette direkt daneben. Neben der Tür war ein riesiger Kamin, der allerdings nur schwach geheizt war.
„Ob der mit Flohpulver funktioniert?“, fragte Julija.
„Kann ich mir nicht vorstellen“, kannte sich Irina aus. „Soviel ich weiß, kann man nicht so einfach nach Durmstrang reisen – meine Schwester hat mal was darüber gelesen.“
Nicoleta belegte ein Himmelbett, packte ihre Sachen aus und verzierte die Wände ihres Betts und ihres Schranks mit zahlreichen Tierpostern: Knuddelmuffs, aber auch geflügelte Pferde, zwei Hippocampi und einen Feuersalamander.
Auch einige andere Mädchen hatten Tierposter. Julija klebte einen Klabbert auf ihre Bettwand, dessen Beule, wie Nicoleta feststellte, tatsächlich funktionierte. Astreja und Alexandra bevorzugten dagegen größere Tiere wie Greifen und Drachen. Marina hatte eher eine Vorliebe für Landschaftsposter und besaß ein Bild der englischen Boygroup „Gilderoys“. Marfa bevorzugte dagegen Helden der russischen Sagen, von denen Nicoleta nur einige kannte.

„Sag mal!“, fragte Julija Astreja. „Du bist nicht zufällig eine Halbriesin oder so? Ich mein’, ich hab nichts dagegen, aber...“
„Fünf!“, antwortete Astreja leise.
„Was? Fünf Halbriesinnen?“, fragte Marina und alle kicherten.
„Nö, die fünfte, die mich das seit Nischni Nowgorod fragt. Und zum fünften Mal: Ich weiß es nicht. Bei uns im Dorf sind alle so groß, mein Vater hat mal versucht, herauszufinden, warum, aber nichts herausgefunden. Meine Eltern und Großeltern sind jedenfalls keine echten Riesen und ich fress’ auch keine kleinen Kinder.“
„Schon gut, war nicht so gemeint. Hätte ja sein können, dass du es weißt.“
Nicoleta überlegte, warum Astreja ihr auf dem Schiff nicht aufgefallen war. Hatte das Mädchen einen Verwirrzauber benutzt, besaß sie einen Tarnmantel oder war sie zwischen den anderen im Entenmarsch gegangen, um nicht aufzufallen?

Einige der Mädchen taten sich schwer, einzuschlafen. Marina und Irina oder Mascha und Ira, wie sie sich anredeten, unterhielten sich noch über die Gilderoys. Nicoleta fragte Marfa über die Helden an ihrem Bett aus.
Nach und nach gingen die Vorhänge aber doch zu. Auch Nicoleta war eigentlich müde, doch als ihr Blick auf das Buch über Harry Potter und den Kampf gegen Voldemort fiel, konnte sie nicht widerstehen. Wie war es Harry nach dem Misserfolg in der Höhle ergangen?

Sie las weiter und erschrak, als sie las, wie Snape Dumbledore getötet hatte. Gehörte Snape doch zu den Bösen? Obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, am Ende des so genannten „sechsten Buches“ aufzuhören, las sie weiter. Es lief ihr eiskalt den Buckel herunter, als sie über Voldemorts Grausamkeit und Kaltblütigkeit las und sie konnte nun endgültig nicht schlafen.
Mitten in der Lektüre fiel ihr aber ein Lichtstrahl auf, der von außerhalb ihres Himmelbetts zu kommen schien. Sie legte das Buch hin und schaute genauer. Der Strahl kam vom Fußende ihres Bettes her, aber tatsächlich durch den Vorhang und verschwand schließlich.
Sie schaute selbst durch den Vorhang. Astreja hatte die Augen offen, ihr übergroßes Bett stand jedoch quer und ihr Kopf lag Richtung Wand, sodass sie, wenn überhaupt, schräg hergeschaut hätte. Es blieben Ira oder Mascha, doch beide hatten die Augen geschlossen.
Nicoleta las das Kapitel zuende und schaute noch einige Male zwischendurch hinĂĽber, doch konnte sie nichts mehr feststellen.
Die Frage, woher das Licht gekommen war, lieĂź sie jedoch noch weniger schlafen als die Erlebnisse Harry Potters. Sie traute eigentlich niemandem zu, einen Lichtzauber ungesagt zu beherrschen. BesaĂź irgend jemand hier eine andere magische Lichtquelle? Oder hatte gar auĂźer ihr noch jemand magische Augen?

Sie schlief irgendwann doch ein und tief und fest, bis die Glocke zum Wecken ertönte. Als sie ins Bad ging, fiel ihr das Erlebnis von der Nacht vorher noch einmal ein. Ira kam ihr gerade entgegen und sie schaute ihr scharf in die Augen.
„Was ist? Wieso schaust du mich so an?“, fragte Ira entgeistert.
„Ich? Nichts. Da täuschst du dich.“ Sie musste noch lernen, unauffälliger zu beobachten.
Als sie aus dem Bad kam, war Mascha gerade beim Anziehen. Sie schaute ihr unauffällig ins Gesicht und wurde sofort fündig: Maschas Augen leuchteten hell auf wie kleine Sterne. Nun sah auch Mascha ihr ins Gesicht.
„Du also auch?!“, sagte sie halblaut.
„Ich...was?“, tat Mascha, als ob sie nichts gemerkt hätte und legte den Finger auf den Mund. „Nachher!“, flüsterte sie.

Nach dem Frühstück, vor der ersten Stunde (Zaubertränke) winkte Mascha ihr, in einen Seitengang zu gehen.
„Du weißt es also, Niki?“
„Ich hab dich gestern durch die Vorhänge schauen sehen. Oder täusch’ ich mich da?“
„Nein. Ich hab mich gewundert, weil es bei dir noch ein bisschen hell war, und dann habe ich nachgeschaut. Ich habe auch gemerkt, dass du was gesehen hast und dann getan, als ob ich schlafen würde.“
„Meinst du, noch jemand hat etwas gesehen?“, fragte Nicoleta ängstlich.
„Ich denk’ eher nicht. Das Licht war viel schwächer als ein Lumos-Zauber – zumindest für alle außer dir. Mein Vater liest auch noch manchmal im Bett – er hat auch magische Augen – und Mama schläft dann tief und fest, aber ich seh’ es – selbst durch die Tür.“
„Kennst du mehr Leute mit magischen Augen?“
Marina schüttelte den Kopf. „Papa, Oma – also Papas Mutter – und ich, das war’s. Mama und meine Brüder nicht. Sascha behauptet, er hat es noch bei keinem gesehen. Angeblich hat das weniger als jeder tausendste Zauberer. Man sieht es aber auch verschieden stark.“
„Stimmt. Bei dir ist es mir auf dem Schiff nicht aufgefallen.“
„Aber du trägst wohl deshalb die Brille? Das habe ich auf dem Schiff auch schon gemerkt: Sobald du allein warst, hast du die Brille immer wieder mal vorgeschoben und drübergeschaut.“
„Stimmt. Bei mir sieht es sonst jeder, der ein bisschen Ahnung hat, sofort. – Aber cool, dass wir beide...– Ich kenn’ sonst niemand mit magischen Augen. – Sag es bitte nicht allen! Ich kenn’ Leute, die sind durchgedreht, als sie es gehört haben.“
„Okay, Niki, wir wissen es voneinander, aber niemand erfährt es von uns. Hand drauf!“
„Eingeschlagen, Mascha!“
„Ist besser so. Es gibt Versteckzauber gegen magische Augen, die aber ziemlich kompliziert sind, sagt Papa. Solange niemand sie anwendet, bekommen wir hier vielleicht einiges mit – aber sobald es jeder weiß, nützt es uns nur die Hälfte.

Die beiden Mädchen gingen zum Klassenzimmer für Zaubertränke und setzten sich nebeneinander. Eine etwas mollige Frau mit asiatischen Gesichtszügen stand hinter dem Lehrerpult. Neben den Mädchen aus Dychanjaska saßen auch die Jungen aus Vozduchinska sowie die Mädchen aus Prirodina und die Jungen aus Zemljakova im Raum. An jedem Platz stand ein Gestell für die Kessel sowie ein Mischkrug. Jeder musste außerdem sein Namensschild daneben stellen.
Pünktlich um neun begann die Lehrerin: „Guten Morgen! Mein Name ist Ugurtschija, Serafima Jurijewna.“ Die gesamte Klasse stand auf und rief „Guten Morgen!“
„Bevor wir mit dem ersten Trank beginnen, einige grundsätzliche Dinge zum Tränkebrauen: Überzeugen Sie sich, dass ihr Kessel fest eingerastet ist! Stellen Sie immer alle Zutaten bereit, bevor Sie mit dem Brauvorgang beginnen! Beachten Sie unbedingt die Zusatzhinweise in den Rezepten – wenn Sie beispielsweise auf Seite 15 schauen...“
Es handelte sich um einen Färbtrank. „Hier steht: Trank erst nach Erkalten mit Wasser verdünnen und eine Stunde ohne Rühren wirken lassen. – Wir haben regelmäßig Schüler, denen es danebengeht, weil sie zu wenig Geduld haben. – Das soweit: Nun einiges zu magischen Farben im Allgemeinen...“ Sie erklärte gut zwanzig Minuten Einzelheiten, bevor die Schüler die Zutaten für ihren ersten, kalt anzurührenden Trank zusammensuchen sollten und kontrollierte sämtliche Plätze.
„Ivona Danielovna, sind Sie sich sicher, dass Ihnen nichts fehlt?!“ fragte sie schließlich Iva mit falscher Freundlichkeit. Die klopfte sich auf die Stirn und lief zum Schrank.
„Es gibt weit kompliziertere Tränke und deshalb ist es tödlich, wenn Sie sich jetzt schon Schusseligkeiten erlauben. Zwei Minuspunkte für Prirodina!“

„Puh, die ist ganz schön hart“, flüsterte Nicoleta.
„Besser als ihr Vorgänger. Der hat missglückte Tränke austrinken lassen.“ Marina verzog das Gesicht.
„Marina Romanovna, haben Sie Fragen?“, kam es von vorne. Marina schüttelte den Kopf.
„Dann gehen Sie an die Arbeit und seien Sie leise! Drei Minuspunkte für Dychanjaska!“
Nicoleta schrieb auf ein Pergament: „Wir unterhalten uns besser so.“ und legte es unter dem Tisch auf Marinas Knie. Die Nachbarin grinste.
„Du lernst schnell, deine Fähigkeiten zu nutzen“, stand auf dem Zettel, als er auf Nicoletas Knie zurückwanderte. Sie schob die Brille vor und konnte so unauffällig unter den Tisch sehen.
Der Trank erforderte jedoch ihre volle Konzentration, weshalb sie nicht weiterschreiben konnte.
„Nicht zu oft, sonst merkt es bald jeder“, schrieb sie auf das Pergament, als ihr Trank halbwegs fertig war.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spürt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
Mike Newell ĂĽber Ralph Fiennes