Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Hände des Teufels - Neujahr

von HufflepuffsUrenkel

Da nun die Prüfungen vorbei waren, hatte Astreja endlich Zeit, ihr Versprechen wahr zu machen und Nicoleta Ausweichtricks zu zeigen. Im Zeitlupentempo führte sie die Bewegungen vor und gab Nicoleta einige Tipps, was sie auch allein üben konnte. Diese wich meist zu weit aus. „Gar nicht so weit! Das hindert dich nur daran, anschließend zu reagieren. Wenn jemand auf deine rechte Brustseite zielt, reicht es, dich nach links zu drehen oder dorthin auszuweichen. Versuch mal, auf beiden Beinen stehen zu bleiben und die Arme am Körper zu halten! Nur mit dem Oberkörper aus dem Weg!“
Es war anstrengend für Nicoleta und Astreja war streng, doch schließlich schaffte sie es, deren Flüchen oder Schlägen auszuweichen, ohne dabei hinzufallen oder sie aus den Augen zu verlieren.
Nach einiger Zeit tauschten sie Lehrerinnen- und Schülerinnenrolle und Nicoleta demonstrierte den Protego. Astreja tat sich damit noch schwerer als Nicoleta mit dem nur leichten Ausweichen, fand aber selbst den Grund heraus: „Ich bin es gewohnt, beim Kämpfen immer schon eins weiter zu denken, also wenn ich ausweiche oder blocke schon im Kopf zu haben, ‚was mach‘ ich als Nächstes und was wird der andere als Nächstes machen?‘. Auf die Dauer muss ich das auch bei Zauberduellen reinkriegen, aber bei Flüchen muss man sich ja voll konzentrieren.“
„Genau! Also lassen wir’s einmal dabei: Ich schick einen Fluch und du blockst, aus!“ Sie versuchten es und allmählich wurde Astreja darin besser, wenn ihr auch nach wie vor nur jeder zweite Block gelang.
Nicoletas Vorschlag, beim nächsten Training Marina mitmachen zu lassen, fand Astreja gut: „Dann kann eine fluchen, eine reagieren und die dritte zuschauen und sagen, was ihr aufgefallen ist.“
Marina freilich hatte den Nachteil, dass sie zwar wendiger als Nicoleta war, aber sowohl das Ausweichen als auch den Protego noch lernen musste, weshalb sie nach der nächsten Übungsstunde ‚völlig k.o.‘ war.

Im Übrigen verging die letzte Woche des Jahres ohne größere Ereignisse. Da der 31. Dezember auf einen Sonntag fiel, fand allerdings bis zum Donnerstag Unterricht statt. Am 25. Dezember erhielt Nicoleta, so wie die übrigen Mitteleuropäer und Neukalendarier, Glückwünsche, wenn auch das Weihnachtsfest im Hause Arcan diesmal komplett nach dem alten Kalender gefeiert werden würde. Auch sie hatte selbstverständlich eine Eule nach Hause geschickt. Die Eltern fragten nach ihren Weihnachtswünschen und Plänen für Silvester; sie selbst wollten einige Kollegen, darunter die Sagriescus und andere, deren Namen Nicoleta nichts sagten, einladen.
Nicoleta schaute mehrmals auf Constantins und Cornels Post und versuchte, mitzuhören oder von den Lippen abzulesen, was Constantin vorhatte. Ihre Neugier wurde befriedigt: Sie bekam am Mittwoch eine Unterhaltung von Constantin und Cornel mit, bei der die Brüder vereinbarten, den Eltern zu schreiben, sie würden auf jeden Fall mitessen. Constantin wollte vor Mitternacht eventuell zu Freunden apparieren, wusste es aber noch nicht genau.
Nicoleta frohlockte und schrieb sofort den Eulenbrief an ihre Eltern, sie werde daheim sein. Am Abend fand sie ein Pergament an ihrem Platz am Esstisch: ‚Ich find es super, dass wir uns an Silvester sehen. Wünschst du dir etwas fürs neue Jahr? Wenn ja, leg mir eine Nachricht unter den Felsen beim Bootssteg.
Das gäbe mir auch die Gelegenheit zu zeigen, wer ich bin, wenn du mir dafür sagen würdest, dass du mich so lieb hast wie ich dich. Der dir die Ohrringe geschenkt hat.“
Das schränkte den Kreis deutlich ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Verehrer wirklich Constantin war, stieg – oder wer von den geladenen Gästen hatte sonst noch Söhne im entsprechenden Alter? Sie kam auf niemanden, der nach Durmstrang ging. Es musste Constantin sein, auch wenn die Schrift auf dem Pergament offensichtlich verstellt oder verzaubert war!
Sie schrieb auf ein Pergament: „Eigentlich wollte ich mir ein Fläschchen Lilienduft kaufen oder dich fragen, ob du es mir schenken kannst, aber allein durch deine Anwesenheit und dadurch, dass du dich mir zu erkennen gibst, würdest du mir bereits das schönste Geschenk machen, das ich mir wünschen könnte.“ Das Pergament legte sie unter den beschriebenen Stein. Sie spähte noch am Abend lange aus sicherer Entfernung, um dabei nicht beobachtet werden zu können, auf den Stein, doch ihr Verehrer schien damit gerechnet zu haben: Das Pergament flog plötzlich davon und Nicoleta war zu langsam, um seinen ganzen Weg nachverfolgen zu können.

Am Donnerstagabend empfahl Astreja Nicoleta und Marina noch einige Übungen, um die Beinarbeit zu verbessern. Sie mahnte aber auch, vorsichtig zu sein und zunächst nicht an die Grenzen zu gehen.
Das Schiff legte am Freitag frühmorgens vom Durmstrangsee ab, sodass es schon mittags den Onegasee passiert hatte und das Abendessen früh serviert wurde, damit die Russen das Schiff nicht mit leerem Magen verlassen mussten.
In Nischnij Nowgorod gab es zahllose Umarmungen, Küsse und Neujahrswünsche, ehe die russischen Schüler von Bord gingen und das Schiff mit Ukrainern, Rumänen, Bulgaren und Schülern aus anderen Ländern weiter wolgaabwärts fuhr. Nicoleta war etwas enttäuscht, dass Constantin sich während der ganzen Fahrt nichts anmerken ließ. Sie ließ sich mit Julija, Iva und einer Ukrainerin namens Katja in eine Kabine einteilen. Julija erzählte mit gewissem Stolz, dass sie an Silvester Arsenij mitbringen durfte und ihn einen Tag vor dem Weihnachten des alten Kalenders besuchen würde.
Nicoleta überlegte noch im Halbschlaf, wie wohl ihre Eltern reagieren würden, wenn es mit Constantin denn wirklich klappen sollte. Bisher war das Thema Jungen nie aktuell gewesen und die Eltern hatten in keinem ihrer Briefe darauf angespielt. Verbergen würde sie es bei einer Feier im Elternhaus jedoch nicht können. Schade, dass es nicht schon in Durmstrang begonnen hatte!

Wegen der frühen Abfahrt erreichte das Schiff bereits kurz nach halb drei Odessa und wenige Minuten nach fünf Uhr Constanza. Dort wurde Nicoleta von Vater, Mutter und Bruder herzlich begrüßt, wenn auch Cedomira Arcan ihre Tochter skeptisch ansah. Nicoleta richtete sich auf und sah auf die Mutter – hinunter. Ja, sie trug ihre Lieblingsstiefel, die Absätze hatten, aber so hoch waren die auch nicht und die Mutter reichte ihr nur bis zur Nase.
Alexandru sprach aus, was die Mutter wohl dachte: „Wie siehst du aus, Nica?“ Nicoleta machte sich klar, wie wenig die Eltern und er vom letzten halben Jahr mitbekommen hatten. Im Sommer war sie noch kleiner als die Mutter gewesen, hatte zudem noch keinen Busen gehabt – gut, den sah man momentan unter dem Wintermantel nicht – und sich weder geschminkt noch blonde Strähnen in den Haaren gehabt.
„Tja, Alexut, Kinder werden erwachsen, auch deine Schwester!“, kommentierte der Vater. „Und das heißt wohl, Mira, dass du Recht hattest: Das Kleid von Ostern letztes Jahr kann Nica unmöglich anziehen.“
„Also gut. Dann… die Geschäfte in der Calea Ingusta haben zum Glück lange genug auf.“
„Appariert nur gleich dorthin, dann habt ihr Zeit. Ich nehme deinen Koffer mit nach Hause, Nica – und du, mein Sohn, kommst mit mir.“
Ehe Nicoleta jedoch nach Bukarest reiste, verabschiedete sie sich tränenreich von den anderen. Constantin drückte sie nur kurz, doch es elektrisierte sie dabei. Cornel hielt sie etwas länger im Arm. „Wir sehen uns!“, sagte er und küsste sie ein zweites Mal auf die Wangen.

Cedomira Arcan mochte klein sein, doch Kraft genug, um mit Nicoleta an der Seite nach Bukarest apparieren zu können, hatte sie nach wie vor. Wenige Sekunden nachdem Vater und Bruder per Flohpulver nach Hause gereist waren, stand Nicoleta an der Hand ihrer Mutter am Eingang der Calea Ingusta. Schnurstracks gingen die beiden Frauen zum Kleiderladen.
Während es bezüglich des Stoffs keine Diskussion zwischen Mutter und Tochter gab, folgte diese wegen des Schnitts: Nicoleta wollte ihr Festkleid nach Muggelart tailliert und mit Ausschnitt, was die Mutter ablehnte. Schließlich gab das Mädchen nach, wohl wissend, dass sie einen passenden Gürtel besaß und auch ohne sichtbaren Ausschnitt ihren Busen zur Geltung bringen konnte, indem sie Schulterpolster aus einer anderen Tunika in Brustpolster verzauberte und an der richtigen Stelle befestigte.
Auf ihr Nachgeben konnte sie verweisen, als es um die Schuhe ging: Sie legte sich Ballschuhe mit sechs Zentimetern Absatz zu.

Als sie nach Hause kamen, hatte der Vater bereits angefangen, das Essen vorzubereiten. Die Mutter löste ihn sofort ab, während Nicoleta ihre Sachen auspackte. Vor dem Abendessen übte sie nochmals, in den Stöckelschuhen zu gehen und löste die Schulterpolster aus der Tunika. Zum Umfunktionieren hatte sie keine Zeit mehr.
Natürlich wollten die Eltern viel über Durmstrang wissen. Nicoleta erzählte vom Verdacht gegen Irhan und von den Gerüchten, wobei sie nicht versäumte, zu erwähnen, dass sie und ihre Freundinnen nichts damit zu tun hatten. Constantin erwähnte sie sicherheitshalber nicht; die Eltern hätten sonst gemerkt, wie rot sie dabei wurde.
Vor allem die Mutter ermahnte sie, sich in der Freizeit nicht zu auffällig zu kleiden, um Jungen nicht auf dumme Gedanken zu bringen. „Du weißt ja, dass…äh… dir wird sicher schon einmal unwohl gewesen sein.“
„Klar, Mama, Ende September hatte ich das erste Mal meine Tage und ich weiß auch, was ich machen muss, wenn es so weit ist – und dass Kinder nicht von Posteulen gebracht werden, weiß ich auch. Ich pass‘ schon auf!“
„Hoffentlich wissen die Jungen bei euch das auch und ziehen die Konsequenzen“, antwortete der Vater.
„Und hoffentlich bist du dir auch im Klaren, was du auslöst, wenn du dich so aufbrezelst wie du gerne möchtest“, fügte die Mutter hinzu.
Nicoleta gab keine Antwort und war froh, dass das Gespräch auf die Silvesterfeier wechselte. Damit, dass sie am nächsten Vormittag würde mithelfen müssen, hatte sie ohnehin gerechnet und die Benimmregeln, die die Eltern wiederholten, kannte sie auswendig.

Vor dem Schlafengehen passte sie die Schulter-/Brustpolster an die Form ihres Busens an, was ihr nach dem dritten Versuch auch gelang. Der Klebezauber ging ihr dagegen daneben, weshalb sie nach dem Anprobieren lediglich den Abstand zu den nächstgelegenen Nähten maß, um am nächsten Tag zu wissen, wo sie anzusetzen hatte.

Die Eltern wollten sich keine Blöße geben und so standen Nicoleta und ihre Mutter, zeitweise auch ihr Vater, stundenlang in der Küche, um die zehn Gänge vorzubereiten. So kam Nicoleta beim Umziehen in Zeitdruck: Sie brauchte mehrere Versuche, bis ihr Klebezauber hielt und noch häufiger musste sie üben, bis sie ihren Nagellack der Farbe ihres Kleides angepasst hatte; er hatte ein anderes Rot und das gefiel ihr nicht. So mussten beide Eltern mehrmals rufen, bis sie schließlich perfekt gestylt unten erschien, um die Gäste zu empfangen.

Zu den ersten Gästen gehörte Clara Ircean, die so alt wie Nicoleta war, aber nach Beauxbattons ging, mit ihren Eltern und ihrer Schwester. Claras Kleid war so eng, kurz und figurbetont, dass es auch Nicoleta übertrieben fand – immerhin konnte sie darauf hinweisen, wenn die Eltern über ihren Kleidungsstil schimpften. Auch Simona Montalbul, die in Trei Zimbri ihr Glück versuchte, kam mit Eltern und Geschwistern. Kurz nach ihnen trat ein kinderloses Ehepaar ein, das Nicoleta nicht kannte und dann, endlich, die Familie Sagriescu.
„Groß ist Ihre Tochter geworden, und hübsch!“, sagte Herr Sagriescu zu Nicoletas Vater, während Frau Sagriescu erst Nicoletas Mutter und dann sie selbst begrüßte. Constantin und Cornel begrüßten Nicoleta herzlich, ohne sich jedoch etwas anmerken zu lassen. Ihr Blick blieb an Constantins Gesicht hängen, doch sie sagte nichts.

Als die letzten Gäste kamen, dampfte bereits die Gemüsesuppe, die Ciorba, im Kessel. Man setzte sich zu Tisch. Nicoleta kam zwischen ihren Vater und Simona zu sitzen. Die Sagriescus saßen leider in einiger Entfernung.
Simona erzählte während des Essens Belanglosigkeiten über das Schulleben in Trei Zimbri und wollte von Nicoleta Näheres über Valentina Kalinina und die Acromantulae wissen. Es gruselte sie, als diese davon erzählte, sodass Leonidas Arcan seine Tochter schließlich aufforderte, aufzuhören.
Zwischen den Gängen musste Nicoleta beim Servieren und Abservieren helfen. Ein Glas Wein durfte sie, wie bei mehreren Festen schon, mittrinken, als nach dem Essen jedoch Schnaps gereicht wurde, bekamen die Jugendlichen nach wie vor keinen; nur Constantin durfte, aber der war ja schon siebzehn und damit erwachsen. Die Erwachsenen tranken mehrfach: Auf das Vaterland, auf die Gastgeber, auf die Familien, die Kinder und dass Valentina Kalinina endlich erwischt werden möge.

Es war halb elf Uhr abends als der Nachtisch abgeräumt wurde. Nicoletas Vater ließ die Esstische sich mit einem Wink seines Zauberstabs an die Wand bewegen, sodass im großen Salon eine Freifläche entstand. Das magische Klavier setzte sich in Bewegung und die ersten Tänzer wagten sich aufs Parkett.
Beim zweiten Lied trat Cornel Sagriescu neben Nicoleta. „Liebe Nica! Darf ich dich auf die Tanzfläche bitten!“
Sie hätte zwar lieber mit Constantin getanzt, der statt ihrer Simona aufforderte, doch Cornel führte sie immerhin sicher. Zwei Lieder später bekam sie außerdem ihren Wunsch erfüllt: Sie schmiegte sich an Constantin und glitt mit ihm über den Boden des Salons. Umso enttäuschter war sie, als er sich nach der Runde verabschiedete: „Hab mit Freunden was ausgemacht: Wir wollen den Jahreswechsel an der Donau bei Giurgiu feiern. Im neuen Jahr komm‘ ich aber zurück.“
Immerhin küsste er sie auf die Wangen, ehe er davon apparierte.

„Na, Nica! Was starrst du Löcher in die Luft? Trinkst du ein Glas mit?“ Cornel kam auf sie zu und drückte ihr ein gefülltes Glas in die Hand. „Keine Angst! Die Alten haben zu viel Intus, um zu sehen, dass das kein Wasser ist! – Palinka, ein Muggelrezept.“
Nicoleta wollte sich keine Blöße geben und nippte am Glas. Immerhin war hier nicht Russland, wo man austrinken musste.
„Du siehst toll aus!“, fand Cornel. „Wie niemand sonst, weder hier, noch in Durmstrang!“
„Danke!“
Sie fragte, was Constantin genau vorhatte.
„Wollen sich das Feuerwerk auf der Donau anschauen. Soll toll aussehen, auf dem Wasser. Leider gibt es dort keinen Kamin, um per Flohpulver hinzureisen und ich kann noch nicht apparieren. – Aber immerhin bin ich hier bei dir!“
„Conu hat keine Freundin dort, oder?“
„Soviel ich weiß, nein. Ich schätze schon, dass Mädchen mit dabei sind, aber wenn er was Festeres hätte, wüsste ich das. – Aber muss uns das interessieren?“

Nicoleta wurde es warm, zum einen vom Schnaps, zum anderen wurde ihr klar, worauf Cornel aus war. Schlecht sah er nicht aus, doch die Schmetterlinge, die immer wieder in ihrem Bauch aufflogen, wenn Constantin sich ihr nur näherte, befanden sich im Winterschlaf, solange nur Cornel bei ihr war.
Andererseits: Hieß es nicht, dass es eine gute Methode war, Jungen eifersüchtig zu machen, indem man tat, als ob man hinter einem anderen her war? Hatte nicht Hermine Granger dasselbe getan?
Sie tanzte bereitwillig mit Cornel, als die Musik wieder aufspielte, hatte aber auch nichts dagegen, als sie abgeklatscht wurde.
Zwischendurch sah sie, dass Elena Sagriescu offenbar doch noch einigermaßen klar sah: Cornels Mutter zielte mit ihrem Zauberstab auf eine herumstehende Schnapsflasche und ließ sie in Richtung Küche fliegen. Dasselbe wiederholte sie mit einer anderen Flasche und nahm anschließend zwischen ihrem Mann und Nicoletas Mutter nahe der Küche Platz.
Alexandru saß halb eingenickt auf einer Bank, wachte jedoch wieder auf, als ein Signal zu hören war.
„Zieh dich um, Nica!“, rief die Mutter ihr zu. Nicoleta lief in ihr Zimmer, zog den Wintermantel über, kam zurück, stellte ihre Ballschuhe in die Garderobe und zog die Stiefel an.

„Frohes Neues Jahr!“, rief Vater Arcan. Die gesamte Gästeschar beglückwünschte sich mit Umarmungen und Küssen. Schließlich war Cornel bei Nicoleta. „Tätäratää! Frohes Neues Jahr, liebste Nica!“ Er griff sich in die Tasche und zog ein Parfümfläschchen heraus.
„Du!“ Nicoleta tat überrascht.
„Ja, ich.“ Er küsste sie. „Ich will’s aber auch riechen! Jetzt oder spätestens nachher!“
„Im Gesicht hab ich zu viel Schminke und sonst ist nichts frei. Also nachher!“

Anschließend verteilte Mutter Arcan den Neujahrskuchen und es dauerte nicht lang, bis Clara jubelte: Offenbar hatte sie das Stück mit dem Knut und war nun die Königin. Sie suchte sich Pavel Lupescu als ihren Begleiter aus und schickte ihren Vater um Getränke.

Kurz darauf begann das Feuerwerk. Die Männer hatten ihre ganze Zauberkraft darauf verwendet und Löwen, Greifen, Bären und immer wieder der Adler des Staatswappens flogen in den Himmel.
„So möchte ich das auch mal hinkriegen!“, flüsterte Cornel Nicoleta zu. „Toll, oder!“
„Ja, schön!“ Sie ließ es zu, dass er den Arm um sie legte, erwiderte die Geste aber nicht. Dagegen war sie, als das Feuerwerk nachließ, zu einem kurzen Spaziergang bereit. Ihre Mutter würde Alexandru ins Bett bringen, ihr Vater hatte mit den Gästen zu tun und sie wollte Cornel nicht enttäuschen: Vielleicht würde es wirken, wenn Constantin sie in den Armen seines Bruders sah.

Gegen halb eins kehrten die beiden Jugendlichen ins Haus zurück. Nicoletas Eltern waren nicht in der Nähe und Frau Sagriescu schien erfreut, als Cornel Nicoleta aus dem Mantel half und sie wie eine Fremde vorstellte: „Mama, das ist Nica. Nica, das ist meine Mutter.“
„Freut mich sehr für euch beide! Kommt mit! Auch Papa wird mittrinken wollen!“
Sie schenkte beiden Kirschsekt ein, was Nicoleta, die nun wieder ihre Ballschuhe trug, den Rest gab: Sie knickte um. Cornel musste sie festhalten und trug sie mehr zur nächsten Bank als dass sie selbst ging.
„Mann, peinlich, vor deinem Vater! Hoffentlich sieht Mama das nicht.“
„Braucht dir nicht peinlich zu sein, Nica. Papa ist was gewohnt – außerdem trinkt er auch ganz gern ein Glas mehr.“

Nicoleta musste an seiner Seite eingenickt sein, als sie Constantins Stimme hörte: „Frohes Neues Jahr, Bruderherz! Auch dir, Nica, Frohes Neues Jahr! Und Glückwunsch euch beiden!“
Sie stand auf und wäre beinahe wieder umgefallen, doch Constantin hielt sie fest. „Zieh deine Stelzen lieber aus!“, lästerte er.
Nicoleta wurde rot. Ja, sie hatte Constantin an der Seite seines Bruders begrüßen wollen, aber nicht betrunken – und es schien noch dazu, als ob Constantin sich geradezu freute.

Sie hatte nicht viel Zeit, sich Gedanken zu machen, denn plötzlich lief ein anderer Junge, nicht im Festgewand, durch das Tor: „Conu! Wo sind deine Eltern? Und wo ist Direktor Arcan?“
„Mann, was ist denn los, Mateu? Du kannst doch hier nicht einfach reinschneien wie auf einer Kinderparty? Du bist hier bei…“
„Ich weiß, wo ich hier bin! Das Dunkle Mal schwebt über der Donau und zwei Leute schwimmen drin – sicher tot!“
„Papa? Wo bist du?“, schrie Nicoleta. Cornel legte den Arm um sie, um sie zu beruhigen, doch auch er zitterte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Game of Thrones - 4. Staffel
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Hau mich ruhig.
Tom Felton zu Emma Watson bei den Dreharbeiten zur Schlagszene im dritten Harry-Potter-Film