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Fanfiction

Die Hände des Teufels - Beobachtungen

von HufflepuffsUrenkel

Kurz nach Nicoletas Entdeckung wurde die Bibliothek zu ihrem Bedauern geschlossen. Sie kehrte in den Gemeinschaftsraum zurück, wo sie sofort mit Fragen gelöchert wurde. Nicht nur hatte ihr Aufzug Verdacht erregt, irgendwie hatten die anderen mitbekommen, dass sie sich in Constantin verliebt hatte. Sie gab einsilbige Antworten und verzog sich schließlich in den Schlafraum.
Ausgerechnet Astreja, von der sie tatsächlich etwas hätte wissen wollen, kam jedoch erst kurz vor der Schlafenszeit und lief dann schnurstracks ins Bad und danach ins Bett. Nicoleta dagegen konnte lange nicht schlafen. Mehrere Fragen trieben sie um: Wann würde Constantin es endlich merken? Hatte Marina den anderen etwas erzählt? Sollte sie ihr gleich von ihrer Beobachtung berichten?
Es musste schon kurz vor Mitternacht sein, als sie beschloss, den Schlafraum zu verlassen. Sie vergewisserte sich, dass alle anderen schliefen, nahm Zauberstab und Besen und schlich hinunter zum Gemeinschaftsraum und von dort aus zum Haupttor. Das Passwort zur Bibliothek, wo sich der einzige offen zugängliche Raum im Transportsystem innerhalb des Schlosses befand, hatte sie nicht.
Das Tor war selbstverständlich geschlossen, doch immerhin die Tür zum Vorraum geöffnet, sodass sie einen Mantel und Schuhe anziehen konnte. So lief sie die Treppen wieder hinauf in den dritten Stock, wo die Fenster vom Gang aus mit einem einfachen Alohomora-Zauber geöffnet werden konnten. Sie öffnete, flog hinaus, schloss wieder hinter sich und flog zum Zugang hinter dem Schloss, von wo sie sich in die Säule in der Bibliothek versetzen konnte. Problemlos gelangte sie aus der Säule heraus, ging zum Eingang zur Verbotenen Abteilung und sprach das Passwort. Sie hatte Erfolg, trat ein und schaute in mehrere Bücher, bis sie eines fand, das sich ihrer Meinung nach lohnte: Es hieß â€šKleine Verräter‘, handelte aber nicht von menschlichen Verrätern, sondern von Figuren, die oft als Talismane an Türen angebracht waren und von denen man Passwörter erfragen konnte. Sie las einige Seiten und merkte gerade noch, wie die Abteilung sich senkte, sodass sie noch rechtzeitig hinausgehen konnte.
Wiederum über den Umweg nach draußen, über den dritten Stock und den Vorraum gelangte sie zurück nach Dychanjaska. Bevor sie ihren Schlafraum betrat, schaute sie durch die Tür, ob wirklich alle schliefen, schlich hinein, kroch in ihr Bett und begann zu lesen. Der Verfasser rechnete damit, dass an den meisten Häusern in alten Gebäuden solche Talismane angebracht waren. Der Zauber, um sie zum Reden zu bringen, war nicht einfach, doch traute sie ihn sich zu.
Mit dem Buch in der Hand schlief sie schließlich doch ein und wachte ebenso auf, als die Glocke läutete. Außerdem hatte sie den Vorhang nicht ganz zugezogen. Sie konnte von Glück sagen, dass Nina, die Weckdienst hatte, sich wie üblich darauf beschränkte, die Glocke zu läuten, aber nicht genauer in den Schlafraum schaute; Nadja hätte das Buch womöglich gesehen.

Gleich nach dem Frühstück erzählte sie Marina vom neuen Passwort und dem Buch, das sie gefunden hatte. Die wollte es selbstverständlich sofort lesen und ausprobieren, ob es funktionierte. Nicoleta hatte es noch in der folgenden Nacht zu Ende gelesen und übergab es am nächsten Tag der Freundin. Zwei Tage später hatte auch Marina es ausgelesen und die beiden Mädchen gingen auf Entdeckungstour. Sie stellten fest, dass tatsächlich an fast allen Türen kleine Figuren angebracht waren, viele davon jedoch so klein, dass sie für normale Augen unsichtbar waren. Sie brauchten einige Versuche, bis die ersten Figuren reagierten und danach noch einige Anläufe, um sie richtig zu behandeln: Ein Löwe wollte ehrfurchtsvoll angesprochen werden, ein Adler hatte wenig Zeit, ein Stier antwortete kurz und grob, sodass das Passwort oft nicht genau verständlich war. Schließlich gelang es ihnen jedoch: In der Nacht von 4. auf 5. November erfuhren sie das Passwort für die Bibliothek, zwei Tage später das für das Außentor und gegen Ende der Woche konnten sie sämtliche Türen öffnen, die ihnen im Weg standen.

„Meinst du, das geht anderswo auch?“, fragte Nicoleta einmal. „Ich meine, dass es so etwas hin und wieder gibt, aber an so gut wie allen Türen. Und gerade so kleine Figuren.“
„Deshalb hat Karkarov sie vielleicht übersehen. Sonst hätte er sie schon entfernen lassen.“
„Oder sie stammen von Karkarov und er wollte damit sichergehen, dass er hingehen kann, wohin er will und andere Lehrer ausspionieren kann, wenn er will.“
„Nikuscha, der Mann war hier Direktor. Sicher wusste er ganz offiziell alle Passwörter. Das hat jemand anderer gemacht.“

Bei einem ihrer Erkundungsgänge wurden Nicoleta und Marina beobachtet: Eine Person im Tarnmantel stand in ihrer Nähe, verschwand jedoch, als Marina den Zauberstab auf die richtete. Auch eine längere Suche erbrachte keine Ergebnisse.
„Sie oder er scheint hier apparieren zu können“, vermutete Nicoleta.
Das gibt’s eigentlich nicht“, wusste Marina. „Hoffentlich ist es nicht die Kalinina oder sonst jemand!“
Diese Frage blieb unbeantwortet, da die geheimnisvolle Person in den nächsten Tagen nicht mehr auftauchte.

Inzwischen lag Schnee über den Ländereien von Durmstrang und zumindest nachts hatte es stets Minusgrade. Viele Schüler trugen auch während ihrer gesamten Freizeit die Pelzjacken, die Teil der Uniform waren. Nicoleta drückten die Stiefel, ein Problem, das sie mit vielen anderen Mädchen und Jungen in ihrem Alter gemeinsam hatte.
Einige warteten sehnsüchtig darauf, dass der See endlich so zufrieren würde, dass man eislaufen konnte, doch noch war die Eisschicht so dünn, dass es nicht einmal die Waghalsigsten versuchten. Dagegen schwammen Astreja, Temur und die übrigen Halbyetis, aber auch einige andere Schüler, die dies als Mutprobe sahen, immer noch in den Gewässern. Nicoleta beobachtete Astreja dabei des Öfteren, um sie irgendwann allein zu erwischen, da sie glaubte, Astreja würde vor den anderen nicht die Wahrheit sagen: Der Ausdruck ‚Gepansche‘ war inzwischen auch in Dychanjaska geläufig, wenn auch noch niemand aus Nicoletas Jahrgang ihn verwendete und das Misstrauen gegenüber Astreja und deren ‚Artgenossen‘ wieder stärker geworden, je öfter diese sich an versteckten Orten trafen und je weniger sie mit anderen darüber sprachen. Die Tatsache, dass weder der Angriff auf Radomir noch der auf Arkadij aufgeklärt werden konnte, sorgte überdies dafür, dass Gerüchte jeder Art blühten.

Es dauerte einige Zeit, bis Nicoletas Mühe belohnt wurde: Astreja hatte mit einem Jungen, wenn Nicoleta sich nicht täuschte, war es Irhan, gekämpft und war danach noch eine Runde geschwommen, während Irhan den nächsten Kampf begonnen hatte. Nun zog sich Astreja wieder an und verließ auf ihrem Besen die versteckte Insel in Richtung Schloss.
Nicoleta flog ihr entgegen und holte aus ihrem Nimbus 2001 heraus, was ging, um Astreja noch deutlich vor den belebteren Gegenden zu erreichen, was ihr auch gelang. Astreja leuchtete ihr mit dem Besenlicht entgegen. „Nica! Wo willst du denn so eilig hin? Pass auf, dass du mit niemandem zusammenstößt!“, rief sie.
„Ich möchte mit dir reden, Asja. Am besten irgendwo, wo niemand es sehen und hören kann. Hast du kurz Zeit?“
„Eigentlich schon. Kann man da drüben runter? Siehst du sicher besser als ich.“
Nicoleta schaute hin und machte eine Stelle aus, die versteckt lag, aber nicht gesichert war. „Hab was gefunden. Komm hinter mir her!“
Die beiden Mädchen landeten und Nicoleta berichtete, was Constantin ihr gesagt hatte. „Und ich soll euch sagen, es ist nichts gegen euch. Im Gegenteil: Er will auch die Meinung von demjenigen hören, der den Jungen aus Dobrotskaja ins Krankenhaus gebracht hat.“
„Wenn es an dem Tag war, an dem auch du deinen Unfall hattest, weißt du ja auch, wo ich war: Ebenfalls im Duellierclub. Ich war’s also nicht und hab auch nichts gesehen.“
„Aber als einzige von euch. Kannst du dich mal umhören oder hast du einen Verdacht?“
Astreja legte ihre Stirn in Falten. „Sarpad war zumindest mal bei der Viertürmebewegung; Tema und ich haben es ihm versucht, auszureden und ich hab ihn zumindest seit Wochen nicht mehr mit dem Wappen und auch nicht mehr zusammen mit den anderen Trollen gesehen. Außerdem und vor allem: Es gibt einen heiligen Eid beim Geist des Feuers, die Kampfkunst nur zur Übung oder zur Verteidigung gegen Menschen anzuwenden. Wenn ich jemanden angreifen würde, nur weil er mich ‚Gepansche‘ nennt, würde ich verbrennen.“
„Meinst du nicht, dass jemand das weniger streng sieht als du?“
„Sein kann alles. Vielleicht hat der Typ, Arkadij oder wie er heißt, ja auch angefangen und den anderen entwaffnet. Dann wäre es sogar in Ordnung gewesen.“
„Kann sein. Deshalb wollen wir es ja wissen.“
„Wir? Was hast du damit zu tun? Bist du Gehilfin der Vertrauensschüler?“
Nicoleta wurde rot. „Blödsinn. Ich hab was dagegen, dass Leute andere angreifen, nur weil der andere muggelstämmig oder ein Mischwesen ist. Und auch dagegen, dass jemand falsch beschuldigt wird. Solange aber nicht herauskommt, wie es war, seid ihr alle verdächtig. Das willst du doch nicht, oder?“
„Nika, einige hier sind so blöd, dass du ihnen nie beibringen kannst, dass wir keine Menschen fressen. Daran hab ich mich schon gewöhnt.“
„Um die geht es nicht. Aber sicher ist Alexejeva nicht so drauf und Nadja oder Nina auch nicht – und Kostja eben auch nicht. Die sollten erfahren, wie es wirklich war, bevor sie einen deiner Freunde falsch verdächtigen.“
„Meiner Artgenossen oder meiner Kampfkameraden, nicht meiner Freunde. Als Freund seh‘ ich hier nur Tema an und der macht so was bestimmt nicht – oder, wenn er unschuldig wäre und das ganze ein Unfall, hätte er es zugegeben.“
Nicoleta wollte bereits fragen, wie sie es meinte, dass Temur ihr Freund sei, biss sich jedoch auf die Zunge. „Wie immer du sie nennst: Du kannst bestimmt nicht wollen, dass einer von ihnen falsch in Verdacht gerät.“
„Gut, ich hör mich um – aber ich versprech nichts. Wenn derjenige wirklich der Angreifer war, wird er es uns gegenüber noch weniger zugeben als sonst jemandem.“
„Warum meinst du?“
„Weil wir dann dem Feuergeist vorgreifen würden und der oder diejenige Prügel von uns allen bekäme. Es gibt Dinge, die macht man einfach nicht und das gehört dazu. – Egal, ich versuche jedenfalls, etwas rauszukriegen, aber versprechen kann ich dir nichts.“

In den nächsten Tagen fand Astreja jedoch nichts heraus. Auch in ihrer zweiten Mission, die Nina betraf, war Nicoleta nicht erfolgreicher: Sie hatte das Gefühl, dass Nina merkte, dass sie sie beobachtete und immer wieder verschwand diese im letzten Moment aus dem Wald. Nicoleta gab jedoch nicht auf.

Am 19. November war Alexandras Namenstag nach russischer Zählung und zwei Tage vorher hatte Irina den Vorschlag gemacht, ihr gemeinsam ein Armband zu schenken, das aus zwei zusammengeflochtenen Bändern bestand: Eines war golden und die Namen der Mitschülerinnen aus demselben Schlafsaal waren eingraviert, das andere konnte die Farbe wechseln.
Alexandra freute sich sehr über das Armband und legte es sofort an. Von ihren Eltern hatte sie zahlreiche Süßigkeiten geschickt bekommen, die sie großzügig mit den anderen teilte. Marinas Idee, eine Flasche Djavolska zu besorgen, erntete nur leises Gekicher: Alexandra war ein sehr braves Mädchen, das sicher noch nie Alkohol getrunken hatte. Gleichzeitig war sie jedoch, wenn es nicht gerade um Streiche gegen Lehrer ging, eine Freundin, auf die man sich verlassen konnte und die sich für andere einsetzte – nach Meinung anderer heiße Kandidatin für die Vertrauensschülerin für die Jahre 2009 bis 2011.
Auch ohne harte Getränke war die Stimmung gut und die Mädchen unterhielten sich, bis Antonina sie zum zweiten Mal ermahnte, schlafen zu gehen und von Alexandras Gebäck nur noch vereinzelte Brösel auf Decken und Boden übrig waren.

Zwei Tage später kam es zur nächsten Attacke: Irhan, ein Halbyeti, war im Schlaf angegriffen und mit einem Fluch, der Eiterbeulen am ganzen Körper hervorrief, belegt worden. Die Zauberstäbe seiner Schlafraumkollegen waren sauber, was neue Spekulationen hervorrief.
„Der Vertrauensschüler kommt in jeden Schlafraum“, wusste Irina.
Alexandra schüttelte den Kopf: „Sie werden doch nicht gerade jemand zum Vertrauensschüler machen, der so etwas tut. Oder meinst du, Zvezdanov hat mit diesen Leuten zu tun?“
„Zvedzanov kann sich auch täuschen“, widersprach Marina.
„Nicht so extrem. Er kennt denjenigen ja seit vier oder fünf Jahren und ich glaube nicht, dass jemand so lange unauffällig bleibt und dann so etwas tut.“
„Mir ist noch etwas eingefallen“, meinte Marfa. „Elfen können doch innerhalb von Durmstrang apparieren, oder?! Wir haben sowohl Hauselfen für die Arbeiten als auch Halbelfen unter den Schülern, wenn ich mich nicht ganz täusche.“
„Auf die Hauselfen wird Geralejev besser aufpassen“, meinte Alexandra nach kurzer Überlegung. „Aber Halbelfen – könnte sein. Keine Ahnung, ob die das noch können.“

Die folgenden Tage über waren alle Schülerinnen und Schüler damit beschäftigt, für die Trimesterprüfung zu lernen. So passierte bis in den Dezember hinein nichts Auffälliges. Dann jedoch, am 5. Dezember spät nachmittags, sah Nicoleta wieder einmal Antonina in den Wald laufen, doch plötzlich war die Vertrauensschülerin verschwunden und so sehr Nicoleta auch ihre magischen Augen kreisen ließ, sie sah sie nicht wieder.
Am Abend kam Astreja auf sie zu und bat sie, mit ihr aus dem Gebäude zu gehen und zu einem stillen Ort zu fliegen.
„Ich weiß, wer es ist und was los war“, erzählte sie. „Aber, Nica, du musst schwören, keinem Lehrer etwas zu sagen.“
„Gut. Also?“
„Es war Irhan und es ist gelaufen, wie wir vermutet haben: Sie haben sich gegenseitig beschimpft, dann hat Arkadij angegriffen und es ist ihm gelungen, Irhan zu entwaffnen. Darauf hat er zugeschlagen – offenbar ein bisschen zu hart – und sich seinen Stab wieder geholt. Es tut ihm leid, dass Arkadij deshalb den Krankenflügel musste, sagt er.“
„Also nur ein Unfall?“
„Sieht so aus.“
Nicoleta blieb skeptisch. Selbst wenn es so war: Irhan war Arkadij deutlich körperlich überlegen und wenn es ihm gelungen war, diesen zu attackieren, hätte er sich problemlos seinen Zauberstab zurückholen können.

Die Prüfungen fielen ihr dagegen nicht allzu schwer. Noch immer im Lernstress befand sie sich, als am 6. Dezember eine Glückwunschkarte, Süßigkeiten und Geld von ihren Eltern sowie ein Päckchen von einem anonymen Schenker eintrafen. Das Päckchen enthielt Ohrringe, keine besonders großen, aber solche, in denen sich die umgebende Landschaft spiegeln und deren Farbe man magisch verändern konnte.
Nicoleta überlegte, von wem sie sein könnten. Der jemand war kein Russe, wenn er ihr am 6. Dezember des neuen Kalenders ein Geschenk machte. Er musste sie auch beobachtet haben und wissen, dass sie nicht unbedingt auf riesige, protzige Schmuckstücke stand, aber das Spiel mit Farben liebte. Auch ihr Lieblingsanhänger war ähnlich verzaubert wie die Ohrringe und sie bevorzugte Nagellack, der auf Kommando die Farbe wechselte oder zu leuchten begann. Gut, das wussten wohl die Jungen ihrer Klasse aus Vozduchinska, aber die waren alle Russen. Stammte das Geschenk von einem anderen Jahrgangskollegen? Petre oder Cosmin? Unwahrscheinlich. Die interessierten sich nicht für Mädchen. Krus? Nicoleta war sich nicht sicher, ob die Serben den alten oder den neuen Kalender benutzten. Oder womöglich…? Das wäre zu schön, um wahr zu sein.
Sie teilte am Abend brav die Süßigkeiten mit den anderen, ohne sie einzuweihen, nahm sich aber vor, die Jungen genauer anzuschauen.

Zwei Tage später ging Nicoleta nach Vozduchinska hinüber und berichtete Constantin von Ninas Entkommen und von Astrejas Aussagen über Irhan, wobei sie dessen Namen nicht nannte.
„So etwas habe ich auch schon gehört. Der Typ heißt Irhan Rinatowitsch, stimmt’s?“
Nicoleta antwortete nicht.
„Mir erzählt er jedenfalls nichts. Und auch die Vertrauensschüler in Vodnikovska und Schit’nika sind sich nicht sicher.“
„Glaubst du, dass einer von deren Vertrauensschülern diesen Irhan nachts angegriffen hat?“
„Sieht so aus; in Schlafräume kommt man nachts nicht ohne weiteres. Soviel ich weiß, liegt ein Zauber drauf, der nur beim zuständigen Hauslehrer und den beiden Vertrauensschülern nicht wirkt.“
„Hat Geralejev sich die Leute kommen lassen?“
„Hat er, aber ich weiß nicht, was rausgekommen ist. Offensichtlich ist er sich nicht sicher, sonst wäre entweder Zvezdanov oder einer der beiden Vertrauensschüler schon weg.“
„Wegen Nina übrigens: Was hältst du davon, dass sie so einfach verschwindet?“, fiel ihr ein.
„Keine Ahnung. Gibt viele Verschwindezauber. Auf jeden Fall ist das weit weniger verdächtig als die Geschichte mit Irhan. Bei dem bin ich mir sicher, dass entweder Zvezdanov oder einer der Vertrauensschüler dahinter steckt. Wer. wird sich finden.“
„Was willst du jetzt weiter tun?“
„Noch keine Ahnung. Mit Karimov hab ich geredet, aber der kann auch bloß was machen, wenn er was sieht. – Und du: Kannst du weiter auf Nina aufpassen? Ich hab das Gefühl, irgendetwas bei ihr ist faul!“
Constantin spazierte nur eine kurze Strecke mit ihr am See entlang und hielt auch nur einen Moment ihre Hand, aber immerhin, diesen Moment gab es. Nicoleta lag die Frage auf der Zunge, ob die Ohrringe, die sie trug, von ihm stammten, doch sie fragte doch nicht: Was, wenn er ‚Nein‘ sagte?

Einen Tag vor ihrem „russischen“ Namenstag am 19.12 erhielt Nicoleta ihre Noten. Abermals hatte sie gut abgeschnitten, mit einem „Brillant“ in Kampfzauber und Verwandlungen. Immerhin darüber konnte sie sich freuen, zumal dies teurere Geschenke und weniger Debatten bezüglich neuer Kleidung und Stiefel bedeuten würde.
Ansonsten kam sie dagegen bis zum Beginn der Weihnachtsferien keiner Lösung näher: Constantin verhielt sich freundlich, ohne ihr zu viele Hoffnungen zu machen und Nina ließ sich nicht mehr an verdächtigen Orten sehen.


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Elisabeth Sparrer, Abendzeitung