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Fanfiction

Die Hände des Teufels - Ein rätselhafter Angriff und ein unbekanntes Gefühl

von HufflepuffsUrenkel

„Was für ein Verdacht ist das?“, fragte Nicoleta.
„Es gibt bei uns viele Zauberer, die keine Zauberstäbe verwenden, sondern mit ihren bloßen Händen zaubern können. Ich habe es gelernt, aber bin miserabel darin; ich kann gerade mal einen leichten Gegenstand auf diese Art schweben lassen. Sogar meine neunjährige Schwester schafft mehr. Yanuk aber ist ziemlich gut und auch stolz darauf; kann sein, dass er es den anderen vorgeführt hat.“
„Deshalb passiert doch nicht so was!“
„Täusch dich nicht, Nica! Dinge zu können, die sonst niemand kann, ist kein gutes Zeichen – du weißt das ja selbst und verhältst dich entsprechend“ Sie bewegte ihren Finger kaum merklich in Richtung von Nicoletas Brille. „Und es kann natürlich auch sein, dass jemand Yanuk dumm angemacht und er ihn dann angegriffen oder etwas Gefährliches getan hat. Dummheiten sind schnell passiert, zum Beispiel Anfang Juli: Wir waren im Wald unterwegs, Yanuk, Lida, meine Schwester, ich und einige andere, die du nicht kennst und Lida wollte Yanuk überreden, über den See zu schwimmen; Yanuks Mutter aber, die dabei war, ließ ihn nicht. Dazu musst du wissen, dass es im Juli bei uns zwar um einiges wärmer ist als hier, das Wasser aber immer noch kalt, höchstens zehn Grad und das auch nur bei Seen, die nicht tief sind und auf die kein Schatten fällt. Vielleicht hätte er es tatsächlich nicht geschafft. Lida gelang es, aber kurz bevor sie am Ufer war, hat Yanuk, der inzwischen um den See herumgelaufen war, sie plötzlich mit einem seiner Fingerzauber gelähmt und sie ist sofort gesunken. Wir waren alle geschockt. Zum Glück habe ich schnell genug reagiert und konnte dort, wo das passiert ist, schon stehen, Lida fast auch schon. Vielleicht hätte sie es selbst geschafft.
Woran Yanuk vielleicht nicht gedacht hat, obwohl er es wissen müsste, ist, dass man, wenn man sich bewegt, viel mehr Kälte aushält als wenn man in Ruhe bleibt. Ich kann bei 30, 40 Grad Kälte nackt herumlaufen, kein Problem, aber wehe, ich bleibe stehen oder setze mich hin. Yanuk hat vielleicht gedacht, wir halten Kälte unbegrenzt aus, aber so ist es auch nicht; für uns wird es vielleicht bei ein paar Grad weniger gefährlich als für euch, aber die Regeln sind die gleichen.
Ja, das ist vorbei und weder ich noch Lida sind heute noch ernsthaft sauer auf Yanuk, aber dir ist klar, was ich meine.“
„Also er hat irgendeine Dummheit gemacht, zum Angeben oder so, und deshalb das Ganze?“
„Gut möglich. Schauen wir mal, was weiter passiert.“

Glücklicherweise geschah in den nächsten Tagen nichts wirklich Gefährliches. Yanuk war nicht ernsthaft verletzt, einige der Angreifer entschuldigten sich sogar bei ihm, doch er blieb ein Außenseiter. Auf Astrejas Tasche schrieb jemand ‚Gepansche‘, während sie diese unbeaufsichtigt im Gemeinschaftsraum stehen ließ. Professor Alexejeva konnte die Schrift magisch entfernen, beließ es im Übrigen aber bei einer Ankündigung, Aktionen von Schülerinnen gegeneinander nicht zu dulden.
Astreja selbst war natürlich neugierig, zumal nur ein Mädchen aus Dychanjaska, eventuell noch ein Junge aus Vozduchinska, als Täter in Frage kamen, fand jedoch nichts heraus.

Nicoleta und Marina hielten sich oft, manchmal auch nach Schließungszeit, in der Säule in der Bibliothek auf, da sie hofften, der Bibliothekar oder ein Lehrer möge irgendwann die Tür zur verbotenen Abteilung öffnen und dabei das Passwort laut genug sagen, dass sie es hören konnten. Einmal holte Stojkov zwar für einen Fünftklässler ein Buch aus der Verbotenen Abteilung, sprach das Passwort aber so leise und schnell, dass weder Nicoleta noch Marina es mitbekam.
„Wir sollten ihm ne Flasche Wodka schenken“, kommentierte Marina. „Dann trinkt er die, vielleicht allein, vielleicht mit jemand anderem und lässt inzwischen einen Schüler Aufsicht führen. Dann könnten wir wieder Glück haben.“
„Die Idee ist gut, nur woher kriegen wir Wodka? An uns werden sie den kaum verkaufen.“

Der erste illegale Verkäufer kam bereits einige Tage später. Nicoleta und Marina erfuhren im Vorhinein nichts, sahen aber die Folgen: Bereits am frühen Abend lagen leere Flaschen herum und kurz vor der Nachtruhe stolperte jemand über die Treppe, sodass man es im Schlafraum der Zweitklässlerinnen hörte. Nicoleta schaute neugierig durch die Wand und sah ausgerechnet Nadja, die sonst so brave Vertrauensschülerin, am Boden liegen. Eine Freundin half ihr allerdings auf und brachte sie zur Krankenstation.
Nicoleta erzählte es Marina. „Mist! Hätten besser aufpassen sollen. Wenn wir uns an jemand angehängt hätten, hätten wir vielleicht gesehen, wo der Verkäufer steht und auch was gekriegt fürs Dichthalten.“
„Zu spät. Und von dem, was Nadja gekauft oder geschenkt bekommen hat, ist vermutlich nicht mehr viel übrig.“

Wie im Vorjahr gab es eine Strafpredigt von Professor Alexejeva, die jedoch bei den meisten Schülerinnen nur Grinsen auslöste.
„Bis du selbst in das Alter kommst, dass ein Junge dir eine Flasche Djavolska schenkt, kannst du den Text auswendig“, flüsterte eine Fünftklässlerin namens Jelena Marina zu.

Der erste offizielle Besuch eines Händlers wurde für Anfang Oktober angekündigt. Die Mädchen aus Dychanjaska beratschlagten bereits, was sie kaufen würden. Alexandra hatte von ihren Eltern Geld für neue Winterkleidung bekommen und wollte sie auch dafür ausgeben, während Nicoleta noch auf ihren Namenstag und Weihnachten hoffte; ihre alten Winterstiefel drückten leicht, passten aber noch und in der Calea Ingusta gab es sicher mehr Auswahl als bei fliegenden Händlern.
Marina wollte zum einen das neueste Klangholz der Gilderoys kaufen, zum anderen ließ sie sich von Viertklässlerinnen Schminktipps geben. Noch besaß sie nur Nagellack in verschiedenen Farben, einer davon konnte auch die Farben wechseln, und Wimperntusche, doch seit die ersten Mädchen aus Svjetskaja geschminkt im Unterricht erschienen waren und nicht einmal Professor Ugurtschija etwas dagegen gesagt hatte, wurde das Thema auch in Dychanjaska interessant.
Nicoleta las die Schminktipps, die Marina anschleppte, mehr, um mit der Freundin ernsthaft reden zu können als aus eigenem Interesse, was sich allerdings änderte, als sie in einem der Hefte ein Mädchen mit heller Tunika und Stiefeln aus Viperzahnleder sah
Mit einem Zauber, der im selben Heft beschrieben war, färbte sie die dunkelblonden Haare des Mädchens auf dunkelbraun, passte die Figur ihrer eigenen an und besah sich im Spiegel. Was sie sah, gefiel ihr; sie besaß auch eine ähnliche Tunika wie auf dem Bild dargestellt, wenn die ihre auch noch in ihren Augen ziemlich kindermäßig, also ohne Betonung von Taille und Busen, geschnitten war; vielleicht ließ sich das ja durch einen Zauber ändern, wenigstens, bis sie einen Busen bekommen würde, der diese Bezeichnung verdiente.
Auch Marina stimmte zu, dass das Mädchen auf dem Bild Nicoletas Typ war, worauf diese sich sämtliche Schminktipps, die das Model im Magazin abgegeben hatte, genau notierte. Marina selbst fand ihr Spiegelbild nicht so leicht. Ein Model hatte ein zu schmales Gesicht, wohl eine Westeuropäerin, ein anderes einen zu großen Busen – vielleicht würde das in drei Jahren aktuell sein.

Noch vor dem ersten Einkaufstag würde das erste Quidditchspiel gegen Zemljakova / Prirodina stattfinden. Da Astreja die einzige Halbyeti in ganz Dychanjaska war und auch Vozduchinska keinen von ihnen hatte, war sie als Treiberin gesetzt. Zudem fiel kurz vor dem Spiel Radomir, bisher Sucher der Mannschaft, aus, was Julija in die Mannschaft brachte.
Die junge Ukrainerin war mächtig stolz und sprach in den nächsten Tagen von nichts anderem mehr. Astreja dagegen war skeptisch. „Kostja erzählt nicht, warum Radek krank ist“, vertraute sie Nicoleta an. „Zumindest mir oder Juletschka nicht. Mit Gleb, dem Hüter, hat er mal darüber gesprochen, zumindest hab ich den Namen Radek gehört, aber sie haben das Thema gewechselt, als ich mich daneben gestellt habe.

Am Spieltag war es kalt und trocken, wie meist um diese Jahreszeit. Der erste Schnee würde vermutlich nicht mehr lange auf sich warten lassen. Die Zuschauer waren in ihre Winteruniformen gehüllt und trugen lediglich darüber Schals mit den Häusersymbolen.
Constantin flog an der Spitze der Mannschaft von Vozduchinska und Dychanjaska auf Temur zu, neben dem er klein und schmächtig wirkte. Die beiden gaben sich die Hand und der Quaffel wurde frei gegeben.
Slawa war von insgesamt vier Treibern der einzige in Normalgröße, doch er zielte mit seinen Klatschern sehr sicher, sodass er die ersten beiden Angriffe der Gegner vereiteln konnte. Auch Astreja machte ihre Sache gut, flog immer wieder in die Schussbahn gegnerischer Klatscher und schlug diese von ihren Jägern weg. Am besten allerdings waren die Jäger, Nina, Constantin und Tomasch, die sehr schnell kombinierten und so die Mannschaft von Vozduchinska / Dychanjaska bald mit 30:0 in Führung brachten.
„Das wird kein Problem. Die anderen spielen viel zu bieder“, kommentierte Irina. „Hoffentlich lässt Julija sich nicht nervös machen!“
Die dachte gar nicht daran, sondern versuchte es ihrerseits bei Cosmin, der bei Zemljakova / Prirodina die Sucherposition spielte: Sie flog immer wieder davon, schlug Haken und zwang den Jungen dazu, ihr hinterherzufliegen.
Beim Stand von 50:10 beantragte Temur eine Auszeit und nahm sich sowohl seine Jäger als auch Cosmin zur Brust. „Der Gepanschte dort drüben wird nervös!“, kommentierte Stepan, ein Junge aus Nicoletas Klasse. „Gut so!“
„Er heißt Temur!“, warf Nicoleta ein.
„Egal, wie er heißt. Zeigen wir’s diesen Gepanschten.“
„Asja ist auch eine von ihnen und spielt bei uns.“
„Halt’s Maul, dummes Weib!“
Nicoleta wollte schon den Zauberstab ziehen, doch Alexandra hielt sie zurück: „Bringt nur unnötigen Ärger. Den hat der Typ nicht verdient!“
Bald führte Vozduchinska / Dychanjaska mit 100:20, als plötzlich der Schnatz auftauchte. Julija und Cosmin sahen ihn fast gleichzeitig, doch das Mädchen hatte die etwas günstigere Ausgangsposition. Temur schlug einen Klatscher in ihre Richtung, doch Astreja konnte diesen rechtzeitig abwehren. Der zweite Treiber der Gegner kam nicht mehr rechtzeitig an den Klatscher und raste in Julija hinein. Cosmin hatte die Hand schon am Schnatz, als der Pfiff ertönte.
„Freiwurf Vozduchinska!“, rief Professor Valescu, der das Spiel leitete. Constantin verwandelte eiskalt, ließ sich bejubeln und sah anschließend nach Julija, die glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt zu sein schien.
„Nerven wie Drahtseile!“, lobte Irina.
„Und nett von ihm, dass er sich um Julija kümmert“, fand Nicoleta. Sie konnte den Blick nicht vom Kapitän ihrer Quidditchmannschaft lassen und ertappte sich dabei, dass sie unter seinen Quidditchumhang schaute. Was sie sah, gefiel ihr.

Die Führung war auf 140:30 gestiegen, als der Schnatz ein zweites Mal auftauchte. Diesmal verfehlte Astreja, zum ersten Mal im Spiel. Ihr Gegner erwischte den Klatscher, schoss auf Julija, die sich zwar noch rechtzeitig ducken konnte, aber so Cosmin an sich vorbeifliegen lassen musste.
„Scheiß Gepansche!“ brüllten einige. Temur und sein Landsmann überhörten es, während sie sich erst gegenseitig in die Arme fielen und anschließend Cosmin hochleben ließen. Julija war dagegen zur Erde geflogen, saß da und heulte. Constantin und andere taten alles, um sie zu trösten, doch für das Mädchen war eine Welt zusammengebrochen.
Sie war auch noch nicht besser gelaunt, als sie nach dem Duschen und Umziehen wieder im Gemeinschaftsraum erschien.
„Komm, Juletschka, wenn, dann war das mein Fehler!“, versuchte Astreja, sie zu trösten, ihrem Gesicht nach zu urteilen nicht zum ersten Mal.

Kurz darauf ging die Tür auf und Constantin stand im Raum. Ein Junge ohne weibliche Begleitung im Mädchengemeinschaftsraum war, obwohl erlaubt, ungewöhnlich, sodass sich viele Mädchen sofort umdrehten.
„Hört mal bitte zu, Mädels!“, rief er, die Aufmerksamkeit ausnützend. „Ich hab drüben soeben das gleiche gesagt: Erstens, du, Juletschka, hast überhaupt nichts falsch gemacht. Zweitens: Du, Asja, hast einen Fehler gemacht, aber einen, der passieren kann. Deswegen brauchst du dich nicht aufregen – und niemand von den anderen muss ihr deshalb Vorwürfe machen. Drittens: ‚Typisch Gepansche!‘ oder so will ich nicht hören; Temur hat, ebenso wie Astreja, fair gespielt und Serhan hat Juletschka einmal gefoult, dafür haben wir auch den Freiwurf gekriegt. Die Aktion, die zum Schnatzfang für die anderen geführt hat, war in Ordnung.
Völlig klar, ich bin genauso traurig wie jeder andere, dass wir verloren haben, nachdem wir so hoch vorne gelegen sind, aber wir alle wissen, so ist Quidditch eben. Es gibt keinen Grund, irgendjemandem Vorwürfe zu machen, weder einem der Spieler, noch einem der Gegner noch Valescu als Schiedsrichter! Das nächste Mal haben wir mehr Glück, okay?!“
„Scheint einiges los gewesen zu sein bei den Jungs, wenn er solchen Wert darauf legt“, meinte eine Drittklässlerin.
„Toll jedenfalls, dass er sich vor seine Leute stellt. Viele andere würden die fertigmachen“, fand Nicoleta.
„Hast schon Recht“, meinte die andere gleichgültig.

Gerüchte, was mit Radomir passiert war, gingen die nächsten Tage über um, zumal, da er mehrere Tage in der Krankenstation blieb. Es hieß, er sei mit einer muggelstämmigen Schülerin liiert gewesen und deshalb von einem der Viertürmer angegriffen worden. Marfa wollte sogar den Namen des Mädchens, Aljona Michailovna, genannt Lena, aus der dritten Klasse von Ljubovskaja gehört haben. Lena war ein recht hübsches, aber im Grund unauffälliges Mädchen.
Andere behaupteten, Radomir hätte selbst mit der Viertürmebewegung zu tun gehabt. Nadeschda und Antonina fühlten sich als Vertrauensschülerinnen verpflichtet, die jüngeren zu ermahnen, keine Gerüchte in die Welt zu setzen.
„Eins verstehe ich nicht“, sagte Julija einmal im Schlafsaal, als die Zweitklässlerinnen sich wieder darüber unterhielten. „Egal, wer Radek verflucht hat: In der Krankenstation können sie doch jeden Fluch und jede Verletzung innerhalb von einem Tag heilen, oder? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Schüler einen Fluch drauf hat, den sie so lange nicht hinkriegen.“
„Bist du dir sicher, dass er immer noch krank ist?“, fragte Nicoleta.
„Keine Ahnung. Hab mit den Fünftklässlern sonst auch nicht viel zu tun – Frag Nina, wenn du Lust hast!“, gab Julija zurück.
Nicoleta hatte keinen Grund, etwas gegen Antonina zu haben, doch sie hatte bisher mit der Vertrauensschülerin nicht viel zu tun gehabt. Sie war sich einigermaßen sicher, dass die Antwort sein würde, es gehe sie nichts an.
„Oder frag Kostja. Mit dem scheinst du ja ganz gut zu können“, schlug Irina vor. „Oder ist es nur, weil er dein Landsmann ist?“
Nicoleta war froh um die Dunkelheit, weil niemand sehen konnte, dass sie vermutlich rot wurde – das hieß, fast niemand und Marina war, wenn sie etwas sah, so fair, nichts zu sagen.

Am nächsten Morgen hatte allerdings eben Marina eine Idee: „Du, Nika, hast du eine Ahnung, wer der Wiesel-Animagus war, den wir im Frühjahr bei Jakov Wissarionowitsch gesehen haben?“
„Nein. Wie denn?“ Nicoleta hatte das Erlebnis schon beinahe vergessen.
„Ist mir heute Nacht eingefallen. Julija hat Recht: Ein Schüler bekommt kaum einen Fluch zustande, den sie in der Krankenstation nicht in Griff bekommen. Wenn es aber diese Valentina Feliksovna war oder einer ihrer Kumpane?“
„Traust du ihr so einen Fluch zu? Und vor allem: Wie kommt sie aufs Gelände?“
„Offensichtlich war sie gut, selbst für eine Siebtklässlerin. Und vielleicht kann ein Tier – oder ein Animagus in Tiergestalt – die Barriere durchbrechen. Ich hab jedenfalls nichts gehört, dass die Sache mit dem Wiesel weiter untersucht worden ist.“
„Wir haben es auch niemand erzählt, Mascha.“
„Weiß ich, Nikuscha. Vielleicht war das der Fehler. Vielleicht sollten wir mit Nina oder Nadja reden – oder auch mit Kostja.“
„Vielleicht…Aber…“
„Nikuscha?!“
„Was ist los, Maschenka?“
Marina unterdrückte ein Grinsen. „Okay, ich gehe zu Nina oder Nadja, ganz egal, wen ich zuerst treffe und du redest mit ihm. Viel Erfolg!“
„Meinst du wirklich?“
„Ja, warum nicht?“

Am Vormittag hatte die zweite Klasse wenig Pausen. Zum Mittagessen erschien Constantin mit einigen seiner Klassenkameraden, sodass Nicoleta sich nicht traute, ihn anzusprechen.
Nicoleta klopfte das Herz, als sie den Gemeinschaftsraum der Jungen betrat und sie wusste nicht ob sie froh oder traurig sein sollte, dass Constantin nicht da war. Ein Drittklässler versprach, ihm auszurichten, er solle nach dem Abendessen hinüber in den Gemeinschaftsraum der Mädchen gehen. Soweit er wüsste, hätte die Sechste den Nachmittag über fast durchgehend Unterricht.
Nicoleta trödelte beim Abendessen, bei dem Constantin am anderen Ende des Tisches saß und ging auch nicht in den Gemeinschaftsraum, sondern drückte sich in eine dunkle Ecke, nicht ohne durch die Wände zu schauen. Tatsächlich kam er hinüber und verließ den Mädchenschlafsaal sofort wieder.
Nicoleta hastete durch den Gang, um ihn zwischen beiden Gemeinschaftsräumen abzufangen. Dort war es dunkler, sodass er ihr Gesicht nicht zu genau sehen würde.
„Ciao Conu!“, brachte sie heraus.
„Nica? Du wolltest mit mir reden?“
„Ja. Ich wollte von dir…wissen…ob Radek wieder gesund ist… und ob ihr einen Verdacht habt, wer ihm einen Fluch angehängt hat.“
„Morgen, sagen sie, kommt er raus. War eine ziemlich komplizierte Sache – soviel ich mitgekriegt habe, eher Gift als ein Fluch, aber anscheinend wissen sie noch nicht, was für ein Gift.“
„Wer, glaubst du, steckt dahinter?“
Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung; die Gerüchte kennst du ja vermutlich selber, aber davon ist kein Wort wahr. Kaum ein Schüler bringt so etwas zustande.“
„Das…das haben wir uns auch gedacht.“ Hastig erzählte sie von dem Hermelin, ohne allerdings näher zu beschreiben, wie sie und Marina vor die Hütte des Wildhüters gekommen waren.
„Hm. Glaub auch, dass ein echtes Wiesel schneller geflohen wäre. - Wär natürlich geschickter gewesen, ihr hättet gleich was erzählt, aber das ist einmal ein Anhaltspunkt. Ein Wiesel ist eine ganz gute Animagusgestalt zum Lauern, weil man es leicht übersieht und weil es ein Schleichjäger ist, also es nichts Besonderes ist, wenn es stundenlang im Gebüsch hockt. Ich geb auf jeden Fall mal weiter, dass man da aufpassen muss – egal, ob dieser Wieslomagus Hermelinowitsch wirklich Radek angegriffen hat, besser man passt auf.“
„Toller Ausdruck! Muss ich mir merken.“
„Na ja, ihr Kleinen sollt ja von mir was lernen. Danke jedenfalls!“ Er berührte ihre Schulter leicht, was ihr einen Stich gab, verabschiedete sich und ging in seinen Gemeinschaftsraum hinüber. Auch sie ging, wobei sie ihm den Rücken zudrehte. Sie hoffte, dass er nicht merkte, wie ihr Herz klopfte.


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