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Fanfiction

Die Hände des Teufels - Auf ein Neues

von HufflepuffsUrenkel

Die Feier bei Irina, in deren Elternhaus genug Platz für fast sämtliche Mädchen aus dem Jahrgang war, verlief ohne größere Vorkommnisse. Die Mädchen lieferten sich im Garten wilde Farbballschlachten, aßen den Kuchen, von dem Irinas Mutter reichlich vorbereitet hatte und unterhielten sich bis weit in die Nacht.
Irina hatte mit ihrem Vater und ihrem Bruder ein Quidditchspiel der Teraskovy Tornado besucht und schwärmte seitdem in einer Weise für deren Sucher Arsenij Janajew, dass sie damit Julija oder Amina in den Schatten stellte. Diese sammelten zwar sämtliche Bilder und Nachrichten über ihre Idole, deren sie habhaft werden konnten, doch Irina hatte tatsächlich schon Liebeseulen geschickt. Nicoleta musste sich ein Grinsen verkneifen, als sie darüber erzählte und Marina meinte, es sei nur gut, dass ihr Bruder nichts mitbekäme.

Nicoletas Vater schien an dem Abend, an dem seine Tochter bei Irina gewesen war, weniger angenehme Dinge erlebt zu haben. Er war während der ganzen Rückreise nach Rumänien schlecht gelaunt, verzog sich sofort nach der Heimkehr in sein Arbeitszimmer und versah dieses mit einem Passwortschutzzauber, um Spionieren unmöglich zu machen. Offenbar hatte er auch einen Alarm gelegt, denn als seine Tochter sich vor die Tür stellte und durch diese hindurch versuchte, die Pergamente zu lesen, die ihr Vater schrieb, flog die Tür auf und er scheuchte sie in ihr Zimmer. Auch beim Abendessen sprach er nicht darüber.
Am nächsten Morgen stand Nicoleta extra früh auf, um die Posteule mit der Bufnita Zilnica abfangen und diese überfliegen zu können, ehe ihre Eltern sie ihr wegnehmen konnten. Sie brauchte nicht lange zu suchen: Die Schlagzeile auf der ersten Seite lautete: Russische Todesserin entkommen – Schwere Vorwürfe gegen die Auroren sämtlicher Balkanländer.
Im Artikel stand, trotz einer Gemeinschaftsaktion der Auroren Serbiens, Montenegros, Albaniens und Griechenlands sei es nicht gelungen, eine Todesserin festzunehmen, die offenbar aus Russland stammte und sich in den Bergen Albaniens versteckt gehalten hatte. Die Frau sei wohl durch Serbien und Rumänien zurück in ihre Heimat geflogen, wobei sie angeblich einen Ministeriumszauberer ermordet hatte, was das Ministerium aber noch nicht bestätigt habe.
Vor allem die englische Presse habe den zuständigen Ministerien nicht nur Stümperhaftigkeit, sondern aktive Unterstützung der Todesser vorgeworfen.
Nicoleta wusste wenig über die Fahndung nach den Todessern seit Voldemorts Tod – immerhin war sie damals noch keine fünf Jahre alt gewesen. Dass allerdings ihr Vater großen Wert darauf legte, dass Rumänien und seine Nachbarländer bei der Fahndung untereinander und mit Großbritannien als Heimat Voldemorts reibungslos zusammenarbeiteten, wusste sie.
Sie vermutete, dass es sich bei der Entflohenen um Valentina Kalinina handelte und sie fürchtete sich davor, dieser Frau womöglich zu begegnen.

Es fiel ihr schwer, sich beim Frühstück nichts anmerken zu lassen und sie hatte das Gefühl, dass ihr Vater versuchte, in ihre Gedanken zu kommen. Normalerweise tat er dergleichen nicht, doch es war nicht schwer, auszurechnen, dass ihr Vater damit rechnete, dass sie früher oder später davon erfahren und es sie beschäftigen würde.
Auf eine Information von ihrem Vater musste sie bis zum Abend warten. Auch dann sprach er noch recht unsicher: „Du hast offensichtlich gemerkt, dass etwas im Busch ist und den Artikel in der Bufnita gelesen. Ich wollte dir nichts verheimlichen, aber dir auch nicht unnötig Angst machen.“
„Stimmt es, dass Valentina Kalinina entkommen ist? Das haben sie auch bei Maschas Namenstag gesagt.“
„Das stimmt. Ob sie tatsächlich zurück nach Russland gereist ist, konnten wir bisher nicht feststellen. Sie war in Rumänien, so viel ist sicher, aber offenbar – ich hoffe schwer, ich täusche mich nicht – hat sie sich nicht lange hier aufgehalten.“
„Stimmt es, dass sie einen Ministeriumsmitarbeiter ermordet hat?“
„Das weiß ich nicht. Fest steht, was schlimm genug ist, dass ein Mann aus der Abteilung für Magische Strafverfolgung vermisst wird. Dass er tot ist, ist möglich, sie kann ihn aber auch gefangen halten oder er ihr freiwillig gefolgt sein.“
„Du meinst… es gibt im Ministerium Leute, die auf ihrer Seite sind?“
„Ich tue mein Bestes, um zu verhindern, dass hier Personen Karriere machen, die es mit Verbrechern halten, aber ganz ausschließen kann man es leider nicht. Weder Legilementik noch Veritasserum ist hundertprozentig zuverlässig – zumindest nicht gegen die wirklich gefährlichen Leute.
Was ich dir aber vor allem sagen wollte: In Durmstrang bist du sicherer als irgendwo sonst. Geralejev hat die Schutzmaßnahmen verstärken lassen. Niemand kann ohne Unterstützung eines Lehrers oder Mitarbeiters auch nur das Gelände betreten und alle Lehrer und Mitarbeiter mussten sich einem Mehrfachtest unterziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand, der wirklich Böses vorhat, dabei nicht erkannt wird, ist unter drei Prozent – zumindest bei Leuten, die keine spezielle Schulung in Verteidigung gegen Gedächtnismanipulation haben und die hat laut Akten kein Lehrer dort.“
„Und wenn sie wieder einen Elf einschleust?“
„Glaube ich nicht. Selbst wenn ein Elf die Schutzzauber brechen können sollte, müsste er dort erst einmal unauffällig bleiben – ein Elf kann nicht ohne weiteres durchs Schloss rennen und nach bestimmten Schülern und Schülerinnen suchen, ohne dass das jemandem auffällt und die Hauselfen des Schlosses haben sicher außerdem die Anweisung bekommen, aufzupassen.
Nein, Nicuta, eher kann man hier in unser Haus eindringen und uns alle umbringen als nach Durmstrang – von den Häusern deiner Freundinnen oder der Calea Ingusta, wo ständig Zauberer durchlaufen, die niemand kennt, völlig abgesehen.“

Nicoleta war wenig beruhigt, schlief in der Nacht unruhig und hatte Bauchschmerzen, als sie am nächsten Morgen mit ihren Eltern nach Konstanza reiste, wo sie das Schiff nach Durmstrang bestieg. Während die Erstklässler ihre Kennenlernspiele machten und sich anschließend auf die Russischprüfung vorbereiteten, unterhielten sich die Älteren über ihre Ferienerlebnisse, aber auch über die Vorkommnisse der letzten Tage. Offensichtlich war Aslans Entführung in Bulgarien anders als in Rumänien in der Zeitung gestanden, denn Iva, Boris und einige andere wollten von Nicoleta Genaueres wissen, während Alina und Mira erschrocken zuhörten. Nicoleta erzählte alles, auch das, was in Montenegro und Albanien geschehen war und schloss mit den Aussagen ihres Vaters über die Sicherheit in Durmstrang im Vergleich zu anderen Orten. Dies tat sie weniger aus Überzeugung, als weil sie hoffte, wenn sich die anderen nicht zu sehr beunruhigten, mit ihren eigenen Ängsten fertig zu werden.
Constantin Sagriescu ereiferte sich gegenüber jedem, mit dem er sprach, über die Unterstellungen über das rumänische Ministerium. „Sicher steckt wieder diese englische Reporterin dahinter, die in der Harry-Potters-Biographie auch so schlecht wegkommt“, schimpfte er. „In England werden sie inzwischen wissen, dass sie nichts als Lügen erzählt, sonst hätte dieser Crivei oder wie man den Verfasser der Biographie ausspricht, das sicher nicht schreiben dürfen. Jetzt versucht sie’s eben bei uns. Kein Wort davon wahr!“
In einem unbeachteten Moment fragte er Nicoleta in etwas ruhigerem Ton: „Du, Nica, dein Vater nimmt diese Sachen, von wegen, dass unsere Auroren für Voldemorts Leute arbeiten, doch nicht ernst, oder?“
„Er redet daheim nicht darüber, er hat nur gesagt, ausschließen kann man es nicht.“
Constantin stöhnte. „Wenn er das im Ministerium auch sagt, wird alles noch schlimmer. Meine Eltern sind ganz fertig; niemand traut niemandem mehr im ganzen Ministerium, sagt Mama. Auf jemanden wie ihn würden sie vielleicht hören.“
„Ich denke, es kennen ihn nicht einmal alle.“
„Nach dem, was meine Eltern erzählen, weiß nicht jeder, was er genau macht, aber alle wissen, dass er ein hohes Tier ist. Kannst gern andere Kinder von Ministeriumsleuten fragen, mit dem Namen Arcan kann jeder was anfangen.“
„Mist!“
„Warum?“
„Wenn du Recht hast, hab ich nicht nur ein Problem, weil ich letztes Jahr den Muggelstämmigen geholfen habe, sondern auch, weil ich eine Arcan bin.“
„Davon würde ich an deiner Stelle ausgehen“, antwortete Constantin trocken. „Da bist du aber nicht die einzige, die sich fürchten muss: Meine Eltern sind zwar einige Chargen unter deinem Vater, aber bekannt genug, dass jemand, der es auf Ministeriumsleute abgesehen hat oder das Ministerium erpressen will, sie auch kennt – zumal sie beide nie mit ihrer Meinung über diesen Reinblüter-Unsinn hinterm Berg gehalten haben.“
„Das tun die wenigsten, oder?“
„Nica, nicht jeder Reinblutfanatiker wird gleich zum Todesser. In Rumänien gab es, wenn ich mich nicht täusche, überhaupt nur einen verurteilten Todesser – aber wenn du dich mal umhörst, wie viele Leute ein Problem mit Muggelstämmigen im Ministerium haben oder auch mit Muggelstämmigen in Durmstrang oder in Trei Zimbri, dann würde ich nicht behaupten, dass wir keine solchen Idioten mehr haben; Papa meint, wahrscheinlich haben wir im Verhältnis mehr als die Engländer, nur dass die unseren nicht so weit gegangen sind und, Radagast sei Dank, es in Russland oder Rumänien keinen Führer wie Voldemort gegeben hat. – Übrigens, wenn wir gerade beim Thema sind: Karimov hat einen Brief an mich geschrieben und auch an den neuen Vertrauensschüler, wir sollen aufpassen, von wegen Mobbing und Cliquenbildung. Das hat er letztes Jahr nicht getan. Pass du, bitte, auch auf, was bei euch Mädchen in diese Richtung läuft!“
„Warum erzählst du das mir? Bis ich Vertrauensschülerin bin, wird es noch dauern.“
„Ach nee, Nica! Weißt du, du bist so gewachsen, dass ich dich gleich für drei Jahre älter gehalten hätte! – Nö, aber im Ernst: Zu Nadja habe ich volles Vertrauen, sowohl, dass sie mit den Reinblutfanatikern nichts im Sinn hat als auch, dass sie aufpasst und sich durchsetzen kann. Wer die neue ist, weiß ich aber nicht und in eurer Fünften sind einige Damen, denen ich aus unterschiedlichen Gründen nicht traue. Du dagegen bist zwar noch klein, aber auf der richtigen Seite und du siehst viel.“ Er grinste, worauf Nicoleta erschrak. Wusste er etwas? Sie hoffte, dass er keine Legilementik konnte.
„Also, wenn dir was auffällt, sag Bescheid! Ich bin bestimmt nicht der Typ Vertrauensschüler, der es verpfeift, wenn jemand im Unterricht Liebesbriefe schreibt oder die Hausaufgabe abschreibt oder anderen Juckzauber ins Bett hext, aber letztes Jahr ist schon einiges passiert, was wirklich schlimm war und nicht passieren darf. Das werde ich noch einigen anderen sagen, von denen ich weiß, dass ich ihnen trauen kann. Also, Nica, ich bitte dich, du weißt wohl, wovon ich rede.“
„Klar, Conu!“ Sie fühlte sich geehrt, dass der vier Jahre ältere Vertrauensschüler sie mit einbezog.

Constantin war gerade gegangen, als das Schiff langsamer wurde. In der Ferne war bereits selbst für gewöhnliche Augen der Hafen von Odessa zu sehen und Nicoleta konnte nach kurzer Zeit sogar Gesichter unterscheiden. Bis das Schiff anlegte, dauerte es allerdings noch kurze Zeit. Julija hatte das Deck kaum betreten, als sie schon Nicoleta in die Arme fiel, als ob sie sich tagelang nicht mehr gesehen hätten. Bei ihr war ein Junge, den sie als ihren Cousin Viktor vorstellte.
„He, Juletschka!“, schrie Viktor plötzlich. Aufgeregt rief er etwas auf Ukrainisch und wandte sich danach an Nicoleta und einige andere, die fragend danebenstanden. „Die beiden da, das sind doch Gepanschte, oder?“ Er zeigte auf ein Mädchen und einen Jungen, die den anderen höchstens bis zur Brust gingen, obwohl das Mädchen bereits einen erkennbaren Busen hatte und auch dem Gesicht nach recht erwachsen wirkte.
„Gepansche sagt man nicht!“, tadelte ihn Julija scharf. „Weder auf Russisch noch auf Ukrainisch!“
„Du bist nicht meine Mutter. Ich sage ‚Gepansche‘ sooft ich will. Gepansche, Gepansche!“
„Halt’s Maul oder ich helfe nach!“ Julijas Gesicht ähnelte nun dem einer Furie oder Professor Ugurtschijas, wenn diese sehr schlechte Laune hatte. Sie zog ihren Zauberstab. Viktor ließ sich jedoch nicht beeindrucken.
„Silencio!“ rief Julija, doch der Fluch hielt keine zwei Sekunden.
„Was ist das für ein Lärm hier?“, rief Professor Alexejeva, die nun die Treppe heraufkam. „Julija Alexandrovna Geraschenko, hier wird noch nicht gezaubert.“
„Schaut, das Gepansche haut ab!“, rief Viktor einigen anderen Erstklässlern zu.
„Wer haut ab?“, fragte die Lehrerin ruhig, aber ernst.
„Das Gepansche.“ – „Kommen Sie mit! Sofort! – Julija Alexandrovna, haben Sie den Jungen deshalb verhexen wollen?“
„Ja, Frau Professor.“
„In diesem Fall gibt es keine Bestrafung – und mit Ihnen, junger Freund der Magie, werde ich ein ernstes Wort reden müssen.“

„Was ist denn das für ein Wort ‚Gepansche‘?“, fragte Nicoleta. „Nie gehört.“
„Dein Glück!“, antwortete Julija, immer noch etwas aufgeregt. „Das ist ein ziemlich deftiges Schimpfwort für Mischwesen, also Halbriesen, Halbkobolde, Halbyetis, Halbelfen, ganz egal. So ungefähr wie ‚Schlammblut‘ für Muggelstämmige. Weiß der Unterwasserdämon, wo Vika den Ausdruck herhat. Seine Eltern sind nicht so drauf und von mir oder meinem Bruder hat er das bestimmt auch nicht gehört.“
„Wenn er den in Durmstrang zu oft verwendet, wird es sein Problem“, meinte ein Ukrainer, den Nicoleta nicht kannte. „Die Halbyetis machen ihn zu Brei wenn er ihnen damit auf die Nerven geht – und die beiden Kleinen, egal ob sie jetzt Kobolds- oder Elfenmischlinge sind, sollte man auch nicht unterschätzen. Könnten durchaus einige Fähigkeiten haben, von denen ein Erstklässler noch gar keine Ahnung hat. – Auf jeden Fall hab ich jetzt Hunger, ihr auch, oder?“
„Klar! Alexejeva wird sich den schon kaufen! – Komm, Nikuscha!“, bestätigte Julija und sie gingen in den Speisesaal.

Der Nachmittag verlief ohne besondere Ereignisse. Viktor verhielt sich nun ruhig, Nicoleta und andere spielten an Deck Summenfeuer, während einige Jungen die vergangene Quidditchweltmeisterschaft kommentierten. Julija beteiligte sich an den Gesprächen, Nicoleta war dagegen froh, dass sie mitbekommen hatte, dass der Weltmeister England hieß. Offenbar war Finalgegner Bulgarien lange überlegen gewesen, doch Englands Hüter Oliver Wood, dessen Foto die Runde machte, hatte viel gehalten und ein Klatscher eines gewissen Derrick hatte Viktor Krums Schnatzfang verhindert.
„Das ist Woods Frau.“ Ein Junge zeigte auf ein Bild, das eine hübsche Spielerin im Englischen Nationaldress zeigte. „Hier heißt sie noch Bell. Hunderttausende weibliche Quidditchfans werden sie hassen wie die Pest.“
„Blödsinn, Petja!“ widersprach Julija. „Wood ist der beste Hüter der Welt, klar, aber als Mann – den kann diese Katie Bell gern haben!“

Sie verließen das Schwarze Meer und beobachteten die Lehrer bei den Muggelabwerzaubern, die sie an der Donmündung vollzogen. Für die Zweitklässler war dies jedoch bereits wesentlich weniger spektakulär als für die Anfänger.
Nicoleta teilte diesmal die Koje mit Iva, Julija und einer anderen Ukrainerin namens Stassja. Alina und Mira hatten dagegen mit zwei Mädchen aus ihrem Haus eine andere bezogen. Noch in der Koje unterhielten sich die Mädchen über Valentina Kalinina und die Vorkommnisse im Sommer.
„Könnte mir gut vorstellen, dass sich die Muggelhasser und die Mischwesenhasser zusammentun“, meinte Julija.
Stassja schüttelte den Kopf. „Die Riesen und die Kobolde waren doch auf der Dunklen Seite, oder? Und Halbwesen waren in Durmstrang nie ein Thema.“
„Weiß nicht, ob das so für alle stimmt. Aber eins weiß ich: Ob du etwas gegen jemanden hast, weil seine Eltern Muggel sind oder weil ein Elternteil kein Mensch war, ist im Prinzip das Gleiche“, gab Nicoleta ihrer Hauskameradin Recht.
„Stimmt – und ich weiß nicht, wie ich drauf gewesen wäre, wenn ich unter Karkarov in Durmstrang gewesen wäre und gelernt hätte, dass Muggel der letzte Dreck, Zauberer, die Muggel heiraten, Blutschänder und Muggelstämmige nie richtige Zauberer sind – und womöglich meine Eltern genauso drauf gewesen wären. Denk bloß daran, wie schnell wir uns wegen Asja alle einig waren und das nur wegen diesem Buch.“

Sie überzogen die Nachtruhe und zweimal kam Professor Alexejeva in die Koje, um die vier zu ermahnen, endlich leise zu sein, doch schließlich schliefen sie alle ein.
Wie im Vorjahr erreichte das Schiff bereits vor dem Frühstück Nischnij Nowgorod, wo die Mehrzahl der Schüler wartete. Schon hatte Nicoleta Marina unter den anderen ersäht und sie spürte, wie auch diese das Deck geradezu ableuchtete. Nachdem das Schiff angelegt hatte, drängte sie sich an anderen vorbei die Gangway hinauf und lief zielsicher auf Nicoleta zu, um sie sofort umarmen zu können.
Als die Russen an Bord waren und ihr Gepäck verstaut hatten, begrüßten Nicoleta, Marina und Julija auch ihre anderen Schlafraumkolleginnen ausgiebig. Astreja, die mit einer schweren Goldkette behängt war, hob die anderen einzeln hoch, um sie auf die Wangen küssen zu können.
„Schicke Kette“, fand Irina. „War sicher teuer?!“
„Wir haben Gold gefunden – Genug, dass meine Eltern mich und später meine Schwestern nach Durmstrang schicken können und noch ein bisschen mehr“, informierte Astreja.
„Ja ja, der Sack Juwelen, den der Engel in Jakutien verloren hat“, kommentierte Alexandra. Als sie die verständnislosen Gesichter einiger anderer sah, erklärte sie näher: „Der Engel sollte Gold und Edelsteine in ganz Asien verteilen. In Jakutien aber war es so kalt, dass sein ganzer Körper steifgefroren und sein Sack ihm heruntergefallen ist. Da haben die anderen Engel noch einmal eine Eisschicht draufgeworfen, damit man das Zeug schwerer findet – jedenfalls, dort liegen Schätze unter der Erde, die wir uns gar nicht vorstellen können, aber eben unter Metern von tiefgefrorenem Boden – ist es so, Asja?“
Die Angesprochene nickte. „Es kommt immer wieder vor, dass man etwas findet, aber es ist ein Glücksspiel. Metertief in den gefrorenen Boden zu graben, ist nicht einfach, selbst für unsereinen nicht. Insofern haben wir uns natürlich alle gefreut – zumal wir auch unseren Händler haben, schon länger, wenn auch bisher nur gelegentlich für Graphornhaut und –horn.“ Sie zeigte mit einem Grinsen auf einen stämmigen Jungen mit halblangen, schwarzen Haaren, der ihr nur bis knapp über den Bauchnabel ging. „Yanuk ist sein Sohn.“
„Priwjet!“, begrüßte dieser schüchtern die Mädchen, ‚hallo!‘. „Ich bin schon neugierig. Meine Eltern und meine Geschwister sind von Verwandten unterrichtet worden. Es war schließlich Asjas Vater, der meinem geraten hat, mich nach Durmstrang zu schicken. Außer ihr kenne ich niemanden.“
„Wirst du schon noch kennen lernen“, meinte Marina. „Wir, also Asja, Nika, Sanja, Julija und ich, kannten uns alle vor einem Jahr noch nicht.“
„Mit den meisten ist ganz gut auskommen, Jungen und Mädchen“, bestätigte Nicoleta. „Und ein paar Idioten gibt es immer.“
„Aber die haben vor allem was gegen Muggelstämmige oder Mischlinge mit nichtmenschlichen Wesen“, stieg Alexandra ein. „Du wirst dich also leichter tun als Asja.“

Es dauerte nicht lange, bis einige Jungen Yanuk mit Beschlag belegt hatten. Die Mädchen aus Dychanjaska gingen zusammen aufs Deck hinauf.
„Mal schauen, was dieses Jahr so passiert“, meinte Irina. „Hab das Gefühl, dieses Jahr gibt’s noch mehr Erstklässler als bei uns. Und mindestens einen neuen Lehrer.“
„Und ein paar Wechsel in der Quidditchmannschaft“, kannte Julija sich aus. „Ich bewerb mich als Sucherin – und dich, Asja, bräuchten wir als Treiberin.“
„Mal sehen!“
„Hey, was ist denn das?“ Alexandra zeigte auf die Wand des Oberdecks, an der nun die Darstellung eines pyramidenartigen Gebäudes mit vier Spitzen entlang wanderte. Nun war dasselbe Bild auch auf den Umhängen einiger Schüler zu sehen. Bei einem Teil von ihnen verschwand es wieder, bei dem einen oder der anderen blieb es aber auch.
„Nie gesehen“, antworteten Nicoleta, Marina, Julija, Irina und Astreja.


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