Flashback aus Remus Sicht
Ich schloss die Tür hinter mir und disapparierte, ohne wirklich zu wissen, wohin ich wollte. Sie würde sich schrecklich fühlen, wenn sie aufwachte. So schrecklich. Aber es war besser so und ich war mir sicher, dass sie dies eines Tages verstehen würde. Spätestens dann, wenn unser Kind da ist. Unser Kind ... Sie müsste es ohne mich großziehen ... aber es war besser so. Ich war ein Werwolf. Ein verdammter Werwolf. Diese Tatsache hatte mir schon so oft das Glück aus meinem Leben genommen, warum sollte es dieses Mal anders sein? Sie hatte etwas besseres als mich verdient. Ich war arm, viel zu arm. Und nun arbeitete auch sie nicht mehr - wegen mir. Ich hatte gesehen, wie niedergeschlagen sie gewesen war, nachdem sie 'gekündigt' hatte, auch wenn sie es natürlich nicht zugeben wollte. Wir hatten also kaum Geld, bis auf das, was sie noch hatte, aber ich sollte derjenige sein, welcher sich um sie kümmern sollte nicht andersrum. Ich war nicht nur der Mann, sondern auch älter und hatte die Verantwortung ... oh ja, ich war älter, viel zu alt. Warum konnte sie sich keinen in ihrem Alter suchen? Das wäre viel einfacherer gewesen, ihn hätte sie mehr verstanden. Doch zwischen uns beiden lagen Welten ... große Welten. Und wir schafften es nicht, den Abstand zu überwinden. Ich war ein verdammter Werwolf und sie realisierte das nicht. Wusste sie denn nicht, was das bedeutete? Wusste sie nicht, dass ich bei einem kleinen Fehler sie umbringen könnte? Bis jetzt hatte ich jede Vollmondnacht heimlich verbracht, doch was war, wenn sie mir irgendwann nachkommen würde (und sie würde es tun, dem war ich mit sicher)? Ich würde sie angreifen, sie verwandeln oder töten. Und mit dieser Last konnte ich nicht leben, doch sie verstand es einfach nicht. Sie verstand es nicht! Und das Kind ... oh, was würde wohl aus dem Kind werden? Ein Werwolf, wie ich es war? Oder gar irgendeine Mischung? Und wenn es normal war, was würde es dann über mich denken? Einen Werwolf ... sein Vater...
Nein, es war gut, dass ich weg gegangen war. Nach einer Weile würde sie es verstehen, ganz sicher ... Oh, ich schaffte es nicht mal, an ihren Namen zu denken. Hatte ich Angst davor?
Tonks ... Dora ... Wie sollte ich sie nennen? Immer, wenn es ernst wurde, ich wütend auf sie war oder ähnliches, nannte ich sie wie früher bei ihrem Nachnamen. Doch wenn mir dann plötzlich wieder vor die Augen kam, dass wir verheiratet waren oder wie sehr ich sie liebte ... dann war sie einfach nur Dora für mich. Meine Dora ... welche ich verlassen hatte...
Was sollte ich jetzt tun? Wohin sollte ich gehen?
Harry, schoss es mir blitzartig durch den Kopf. Er war mit den anderen beiden beim Grimmauldplatz. Und schon disapparierte ich wieder, ohne zu wissen, wo ich überhaupt gewesen war...
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