Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Kann es Friede geben? - Geständnisse

von AnimaMundi

Hallo liebe Leser! :)
Erstmal einmal eine dicke Entschuldigung, dass ich euch solange habe warten lassen, aber ich bereite mich zur Zeit auf meine Prüfungen vor und da bleibt wenig Zeit zum Schreiben. In den nächsten Wochen wird auch nicht so viel von mir zu hören sein, aber ich ich verusch wenihstens ein CHap die Woche zu schreiben.

Re-Kommis gibts in meinem FF-Thread ;)

Und jetzt viel Spaß! :D



Harry und Ginny waren beim Essen recht schweigsam gewesen.
Ginny grübelte unentwegt, wie sie ihrer Mutter das mit ihr und Harry sagen sollte, ohne dass diese gleich die Hochzeitsglocken läuten hörte. Zu einem Ergebnis war sie allerdings nicht gekommen, denn egal, welches Szenario sie sich vorstellte, es endete immer mit dem gleichen peinlichen Gespräch.
Lustlos stocherte sie in ihrem Essen herum.
„Alles klar bei dir, Ginny?“, fragte Ron etwas besorgt und beobachtete seine Schwester genauer.
„Ja ja...“, murmelte Ginny geistesabwesend, ohne genauer darüber nachzudenken.
Sie spürte allerdings plötzlich mehrere Blicke auf sich ruhen und blickte hoch. Außer Ron sahen sie noch Hermine, George und Harry an. Sie alle sahen wenig überzeugt aus, doch nur Harry schien zu ahnen, was sie so beschäftigte.
„Ginny, du musst das nicht machen, wenn du nicht willst. Ich will nicht, dass du das nur mir zuliebe tust.“, versuchte er, sie zu beruhigen.
„Ich will das doch auch!“, protestierte Ginny und sah Harry tief in die Augen.
„Aber du bist dir nicht sicher!“, hielt Harry unbeeindruckt dagegen, „Ich meine, selbst Ron hat bemerkt, dass du dich mit irgendwas rumplagst.“
„Aber wir haben doch vorhin oben entschieden, dass wir es machen wollen. Bevor Ron uns gestört hat, erinnerst du dich?“, verteidigte sich Ginny.
„WAS will sie machen? Oder nicht machen?“, mischte sich Ron mit rotem Kopf ein. Er wirkte zornig, was Ginny noch mehr aufregte.
„Das ist etwas, was dich überhaupt nichts angeht, Ron!“, erklärte sie ihm wütend.
„Achja?“ - „Ja!“
Die beiden jüngsten Weasleys starrten sich wutentbrannt an, bis Hermine sich einmischte:
„Ron, das ist anscheinend etwas zwischen Harry und Ginny, also ist das vielleicht wirklich nicht dein Ding.“
„Nicht einmischen?“, knurrte Ron immer noch wütend. „Wenn mein bester Freund versucht, meine Schwester ins Bett zu kriegen, dann ist das definitiv mein Ding!“
Stille.
Hermines Mund klappte auf und sie starrte ihren Freund entsetzt an. Harry und Ginny wurden beide rot, wobei es bei Ginny eher auf ihre Wut zurückzuführen war. George hingegen sah erst zu seiner Schwester, danach zu Harry und schließlich zu Ron. Dann fing er an zu lachen.
Er lachte so ausgiebig und befreiend, dass die Wut bei Ginny sofort verflog. Es dauerte zwar noch ein paar Sekunden, dann stimmte sie in das Lachen ein.
„Was ist daran so witzig, verdammt noch mal!“, keifte Ron, dessen rote Gesichtsfarbe sich allmählich ins braune wechselte. „Ich hab euch doch gestern gesehen, wie ihr-... wie ihr-...“
„Wie ihr was?“, fragte plötzlich hinter ihnen eine vertraute Stimme.
Sie drehten sich um und Ginny erkannte zu ihrem Verdruss, dass ihre Mutter hinter ihr stand. Sie wirkte neugierig und schaute nacheinander alle Anwesenden an.
Der Erste, der reagierte, war George, indem er erklärte:
„Ginny will mit Harry schlafen und Ronny-Spätzchen ist noch zu jung, um das zu akzeptieren.“
Dabei kniff er seinem jüngeren Bruder in die Wange, was bei dessen immer stärker zunehmenden Rotfärbung im Gesicht zu kurzzeitigen weißen Flecken führte.
Hermine sah George entsetzt an, bekam aber kein Ton heraus. Ginny und Harry hingegen waren beide totenblass geworden und starrten aber George ebenso entsetzt an wie Hermine.
„Wieso sollten... Harry und Ginny...“, fragte Mrs. Weasley sichtlich verwirrt.
„Weil die beiden zusammen sind und jetzt darüber diskutieren!“, ereiferte sich Ron, der immer noch verdammt wütend war.
Dann begann Mrs. Weasley große Augen zu machen.
„Harry? Und Ginny? Aber wieso habt ihr mir denn nichts erzählt?“, fragte sie mit einer Art wachsender Freude.
„Ich-... Wir-... also-...“, begann Ginny stotternd, wusste aber nicht wirklich, was sie sie sagen sollte. Dafür würde sie Ron büßen lassen.
„Aber ihr wisst schon, dass ihr über dieses... Problem noch gar nicht nachdenken müsst, oder? Erst wird geheiratet!“, bestimmte sie lachend. „Hach, das wird eine schöne Hochzeit, wenn ihr erst mal eure Ausbildungen hinter euch habt... Wir machen das natürlich im Fuchsbau! Wäre doch gelacht, wenn-...“
„MUM!“, brüllte Ginny entgeistert dazwischen und stand auf. Sie hatte ihre Farbe mittlerweile wiedergewonnen und bedachte erst George, dann Ron und zum Schluss sogar ihre eigene Mutter mit einem derartig vernichtenden Blick, dass niemand etwas zu sagen wagte.
„Ron, du Trottel! Ich und Harry haben darüber diskutiert, ob und wann wir Mum davon erzählen, dass wir zusammen sind! Was du da hineininterpretierst ist dein Problem! In dem Sinne, danke George, dass du uns dieses Problem so elegant abgenommen hast!“, erklärte sie streitlustig und Rons Farbe wechselte derartig schnell von rot auf weiß, dass man denken konnte, ein Vampir hätte ihm sämtliches Blut ausgesaugt. George hingegen grinste immer noch belustigt.
Ginny wandte sich an ihre Mutter und ihre Stimme klang nun weniger wütend:
„Und bitte, Mum! Könntest du es bitte lassen schon unsere Hochzeit zu planen? Wir sind doch erst 17 Jahre alt und ich glaube, wir haben erst einmal andere Sachen im Kopf als heiraten!“
Mrs. Weasley sagte nichts, sondern warf abwechselnd Blicke auf Harry und Ginny.
Harry hatte sich mittlerweile neben seine Freundin gestellt und einen Arm um ihre Hüfte gelegt, um ihre Ansprache moralisch zu unterstützen. Allerdings wagte nicht einmal er, seine Freundin zu unterbrechen.
Mrs. Weasley setzte ein freundliches, wohlwollendes Lächeln auf und meinte:
„Tut mir Leid, da habe ich wohl gerade etwas überreagiert. Aber ich freue mich wirklich darüber, dass ihr beide zusammengefunden habt!“
Sie umarmte Harry und Ginny gleichzeitig und wirkte wirklich einfach nur glücklich.
„Aber ich muss trotzdem demnächst noch mit euch darüber reden, wann ein Pärchen nun intim-...“
„Mum!“, unterbrach sie Ginny wieder. „Müssen wir das hier klären?“
Den letzten Teil flüsterte sie, denn sie hatte bemerkt, dass einige Leute in ihrer Umgebung nun schon begannen, sich zu ihnen umzudrehen.
Auch Mrs. Weasley sah sich nun um und schüttelte dann den Kopf.
„Nein, du hast Recht.“, gab sie zu. „Aber wir reden noch darüber!“
Ginny bemerkte, dass Hermine und Ron sich angeregt unterhielten, wobei Hermine ziemlich wütend aussah. Anscheinend hielt sie ihm eine Standpauke. Sehr zu Ginnys Zufriedenheit.
George hingegen hatte immer noch ein undefinierbares Grinsen im Gesicht und auch wenn Ginny noch etwas sauer auf ihn war, freute sie sich doch, ihn endlich mal wieder etwas fröhlicher zu erleben, als in den letzten Tagen, seitdem Fred gestorben war.
Da allerdings immer mehr Leute zu ihnen herübersahen, erklärte sie sich damit einverstanden, dass sie später noch über dieses Thema mit ihrer Mutter reden würde. Jetzt aber zog sie Harry mit aus der Großen Halle raus.

Später im Gryffindor-Gemeinschaftsraum saßen Harry und Ginny auf einer Couch vor dem Kamin. Harry hatte seinen Arm um die Schultern seiner Freundin gelegt, die mit geschlossenen Augen an ihn geschmiegt war. Ron saß daneben in einer weiteren Couch versunken und stierte ins Feuer.
Er hatte sich kurz zuvor bei Ginny entschuldigt und sie hatte ihm verziehen, allerdings war sich Harry nicht ganz sicher, ob sie es dabei belassen würde.
Hermine kam in diesem Moment durch das Porträtloch geklettert und ging zu ihren drei Freunden hinüber. Sie ließ sich neben Ron fallen und legte ihren Kopf auf dessen Schulter. Dann erzählte sie in euphorisierter Stimmung:
„Ich habe gerade mit Professor McGonagall geredet und wisst ihr, was sie geplant hat? Einen Ball! Zu Ehren unseres Sieges über Voldemort!“
Ginny hob interessiert ihren Kopf und sah zu Hermine, doch Harry kam ihr mit seiner Frage zuvor.
„Was haben die geplant?“, keuchte er entsetzt.
„Einen Ball.“, wiederholte Hermine ruhig. Ihr Blick war auf den Kamin gerichtet, wodurch sie nicht erkennen konnte, dass nicht nur Harry, sondern auch Ron kreidebleich geworden war.
Beide schienen etwas die Fassung verloren zu haben, denn einen verständlichen, normalen Satz bekam keiner von ihnen heraus.
Ginny grinste bis über beide Ohren und hatte Schwierigkeiten beim Anblick ihres Bruders und ihres Freundes nicht laut loszulachen. Harry hatte mittlerweile sein Gesicht in den Händen vergraben und murmelte frustriert vor sich hin. Ron hingegen starrte weiter auf den Kamin und seine Gesichtsfarbe machte der des fast kopflosen Nick alle Ehre.
Unvermittelt riss Harry den Kopf wieder hoch und starrte Ginny an:
„Ich-... ich kann nicht tanzen! Du-... warte-... nein, dass-... Ich geh da nicht hin!“
Das letzte klang jedoch mehr verzweifelt als entschieden und Ginnys Lächeln erstarb sofort.
„Vergiss es, Harry! Wir gehen da hin, und wenn ich dich dahin hexen muss!“, bestimmte sie selbstbewusst. Das würde sie sich nicht entgehen lassen. Sie dachte zurück an den letzten Ball, auf dem sie gewesen war. Sie war mit Neville hingegangen und auch wenn er durchaus freundlich und nett gewesen war, so erinnerte sie sich schaudernd daran, wie er getanzt hatte. Wobei
'tanzen' vielleicht das falsche Wort war. Ihre Füße hatte noch mehrere Tage nach dem Ball geschmerzt. Noch einmal wollte sie das nicht durchmachen.
„Ich bring dir das Tanzen bei, okay?“, schlug sie nicht ganz uneigennützig vor.
„Das ist eine gute Idee, Ginny!“, warf Hermine ein, die sich jetzt aufgerichtet hatte. „Da Harry vermutlich den Eröffnungstanz machen muss...“
„Ich muss bitte WAS?“, keuchte Harry. „Er-... Eröffnungstanz?“
„Ach, komm schon Harry! Schalt doch mal dein Gehirn ein. Du hast Voldemort besiegt. Es gibt einen Ball zu Ehren des Siegs über Voldemort. Die Schlussfolgerung, dass du den ersten Tanz führen darfst, solltest du auch hinkriegen.“, erwiderte Hermine auf Harrys entsetzte Frage.
Harry ließ sich in seinen Sessel sinken und legte seine Hände auf sein Gesicht. Der Gedanke, bei einem Ball, wo vermutlich viele wichtige und angesehene Leute sein würden, allein mit Ginny auf der Tanzfläche zu tanzen, machte ihm tatsächlich Angst.
Er spürte plötzlich Ginnys Kopf auf seiner Schulter und sie flüsterte ihm zu:
„Hast du etwa solche Angst davor? Ich meine, du hast dich gegen Voldemort gestellt... Und das ist nur ein Ball.“
„Mit Voldemort musste ich ja auch nicht tanzen...“, konterte Harry frustriert und entlockte seiner Freundin damit ein leises Kichern.
„Harry, du hast genau zwei Möglichkeiten. Entweder wir bringen dir das Tanzen bei und du beeindruckst alle oder du wirst dich jämmerlich blamieren.“, erläuterte Ginny ihm in einem sehr sachlichen Ton.
„Oder ich versteck mich einfach irgendwo!“, ergänzte Harry, wobei er allerdings wenig überzeugt klang. Ginny zog nur eine Augenbraue hoch und sah Harry eindringlich an. Dieser seufzte noch einmal schwer und murmelte dann:
„Ist ja schon gut... Dann lerne ich halt tanzen.“
Dann sah er auf die Uhr und bemerkte erstaunt:
„Ach, ich wollte mich ja in einer halben Stunde mit Bill treffen. Da muss ich mich jetzt aber ganz schön beeilen.“
„Wieso triffst'n du dich mit Bill?“, fragte Ron neugierig.
„Er hat versprochen, mit zu Gringotts zu kommen. Da gibt’s ja noch einige Dinge zu klären.“, erwiderte Harry angespannt. Abgesehen davon, dass er die Sache wegen dem Familien-Verließ der Potters klären wollte, gab es ja noch den Einbruch und die Flucht auf dem Rücken eines Drachen und Harry ahnte, dass das nicht ohne Folgen bleiben würde. Bill hatte ihm gesagt, dass die Kobolde in der Chef-Etage von Gringotts vollkommen aus dem Häuschen waren und schon seit Tagen überlegten, wie sie die Sache handhaben wollten. Was sie entschieden hatten, wusste er allerdings auch nicht zu berichten.

Als Harry sich, in seinen Umhang gewickelt, auf einem der Barhocker im Eberkopf niederließ, erkannte ihn Aberforth sofort:
„Oh, welch hoher Besuch! Was kann ich Ihnen bringen, Mr. Potter?“
Ein ganz leicht höhnisches Grinsen stahl sich auf Aberforths Lippen, während er fragte und gleichzeitig versuchte, ein Glas mit einem ziemlich verdreckt wirkenden Geschirrtuch zu polieren. Das Ergebnis wirkte aber ebenso wenig einladend wie der Rachen eines besonders aggressiven Knallrümpfigen Kröters.
„Ein Butterbier, bitte.“, antwortete er und nachdem Aberforth das Butterbier geöffnet hatte und Harry das ebenfalls bereitgestellte Glas geflissentlich ignoriert hatte, ergänzte er noch:
„Und bitte nennen Sie mich Harry, Mr. Dumbledore!“
„Welch Ehre!“, kommentierte Aberforth immer noch mit einem recht sarkastischen Unterton.
Dann wurde er etwas versöhnlicher:
„Da du jetzt wohl gezeigt hast, dass du doch mehr drauf hast, als ich dachte, muss ich mir wohl eingestehen, dass ich dich unterschätzt habe, Junge!“
Harry hatte keine große Lust, sich jetzt darüber zu unterhalten, was er geleistet hatte und was nicht, denn er hatte Dringlicheres im Kopf.
„Aber wie komme ich zu der Ehre, dass du in meinem bescheidenen Lokal ein Butterbier zu dir nimmst?“, fragte er belustigt, aber auch etwas neugierig. „Sind die Drei Besen nicht etwas eher für den großen Helden geeignet als diese Spielunke?“
Harry hob eine Augenbraue.
„Sie sprechen aber ganz schön schlecht über Ihren eigenen Laden.“, bemerkte er. „Vielleicht finde ich ja die Atmosphäre hier sehr angenehm?“
Aberforth gluckste und entgegnete:
„Was für eine Atmosphäre? Hier ist niemand...“
„Eben!“, knurrte Harry. „Im Drei Besen hätte ich doch keine ruhige Minute...“
„Wohl wahr!“, erwiderte Aberforth lachend und damit schien das Gespräch beendet. Aberforth ging ins Hinterzimmer, während Harry an seinem Glas nippte und geduldig auf Bill wartete, mit dem er sich hier verabredet hatte.
Es dauerte noch ungefähr zehn Minuten, bis das Türglöckchen erneut klingelte und Bill den Eberkopf betrat. Er warf die Kapuze seines Umhangs zurück und Wasser tropfte von ihm herab.
Verwundert sah Harry nach draußen und erkannte nur strahlenden Sonnenschein.
Bill entzifferte Harrys Blick und begrüßte ihn mit den Worten:
„Hi, Harry! In London regnet es heute wie aus Kesseln. Die Winkelgasse ähnelt im Moment eher einem Fluss als einer Straße.“
Harry lächelte und schüttelte Bills Hand.
„Hallo Bill.“, begrüßte er den ältesten Weasley und bot ihm den Platz an der Bar zu seiner Rechten an.
Bill setzte sich und bestellte bei Aberforth einen kleinen Feuerwhisky.
„Also, wie schlimm ist die Lage?“, fragte Harry schließlich, nachdem Bill einen Schluck seines Feuerwhiskeys genommen hatte.
Bill seufzte und antworte betrübt:
„Ich habe ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer, Harry. Die Kobolde haben nichts verlauten lassen und auch meine Kontakte konnten mir nichts genaueres sagen. Als ich direkt in der Chef-Etage nachgefragt habe, wurde ich mit der Begründung abgewiesen, dass das eine Angelegenheit zwischen ihnen und dir sei.“
Harry runzelte die Stirn und hakte nach:
„Aber ich kann dich doch trotzdem zu den Gesprächen mitnehmen, oder? Du hast viel mehr Ahnung, wie man mit Kobolden umgehen muss...“
„Ich denke, das sollte nicht das Problem sein.“, beruhigte ihn Bill. „Ich hoffe nur, die versuchen dich nicht irgendwie aus Rache reinzulegen.“
„Ist das denn wahrscheinlich?“, fragte Harry besorgt. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, war eine Racheaktion von ein paar aufgebrachten Kobolden.
Glücklicherweise schüttelte Bill den Kopf.
„Soweit ich das mitbekommen habe, bist du ja seit geraumer Zeit einer ihrer größten Kunden.“, erklärte er grinsend, „Sie werden nicht riskieren, dich als Kunden zu verlieren.“
„Was soll das heißen: einer der größten Kunden?“, erwiderte Harry irritiert. „Ich weiß, ich hab viel Geld von meinen Eltern geerbt, aber so viel ist das doch auch wieder nicht...“
Dieses Mal runzelte Bill die Stirn.
„Ich weiß auch nichts Genaues. Ich hab nur hier und da Gerüchte aufgefangen. Da war von einem Erbe die Rede...“, rechtfertigte er sich und Harry schien plötzlich ein Licht aufzugehen.
„Naja, ich habe das Familien-Verließ von meinem Vater geerbt. Ich habe allerdings keine Ahnung, was da drin ist.“, erklärte er und dachte darüber nach, was eigentlich alles in diesem Verließ sein könnte. Wenn die Gerüchte stimmten, von denen Bill ihm gerade berichtet hatte, dann musste dort einiges an Geld lagern.
Ein paar Minuten saßen Harry und Bill noch dort und tranken aus. Dann erhob sich Bill zuerst und Harry folgte ihm. Aberforth kam zu ihnen herüber und fragte geschäftsmäßig:
„Zusammen oder getrennt?“
Ehe Bill reagieren konnte, hatte Harry schon ein paar Sickel aus der Tasche gezogen und auf den Tresen gelegt.
„Der Rest ist für dich und die überragende Atmosphäre hier.“, kommentierte er und sah, wie sich Aberforth Lippen zu einem ganz leichten Lächeln kräuselten. Bill sah etwas verwundert aus, sagte allerdings nichts. Stattdessen trat er aus dem Lokal und Harry folgte ihm.
„Apparieren wir zum Tropfenden Kessel?“, fragte Harry etwas abwesend, während sein Blick über die Dächer des Dorfes zum Schloss hochwanderte.
„Apparieren? Wann hast du denn deine Prüfung gemacht? Oder hast du etwa vor, das Gesetz zu verletzen?“, entgegnete Bill mit übertriebener Ungläubigkeit.
„Was-...“, erwiderte Harry irritiert, unterbrach aber, als es bei ihm 'Klick!' machte..
„Ach stimmt, offiziell darf ich ja gar nicht apparieren...“
Bill lachte kurz und hielt Harry dann seinen Arm hin.
„Ist ja kein Ding, ich nehm dich einfach per Seit-an-Seit-Apparieren mit. Nach Gringotts können wir ja noch ins Ministerium. Ich denke, Kingsley oder Dad können dir bei Twycross vermitteln. Solange er immer noch für die Apparierausbildung zuständig ist.“, erklärte er grinsend.
Harry legte seine Hand auf Bills ausgestreckten Arm und kurz danach spürte er, wie sie apparierten.

Im Tropfenden Kessel war eine Menge los. Harry konnte sich zumindest nicht daran erinnern, dass er den Pub jemals so voll erlebt hatte. Vorsorglich hatte er sich seine Kapuze tief über den Kopf gezogen, da er keine Lust hatte, von den Leuten hier aufgehalten zu werden.
Bill tat es ihm gleich und so zwängten sie sich durch die Menschenmasse zum Hinterausgang.
Die Winkelgasse selbst war menschenleer, was wohl unweigerlich mit dem Regen zusammenhing, der die Gasse tatsächlich in einen Fluss verwandelte. Zwar ging das Wasser Harry höchstens bis zur Oberkante seiner Schuhsohlen, dafür war die Gasse aber auch in voller Breite mit einem Wasserfilm überzogen.
Etwas frustriert von dem schlechten Wetter stakten die beiden durch die Gasse auf das große Gringotts-Gebäude zu, dass hinter dem Regenschleier allerdings eher grau als weiß wirkte.
Als sie die Stufen der Bank erreicht hatten, ging Bill voran und öffnete Harry die Tür, der schnell in des Gebäude hineinschlüpfte.
Er schüttelte seine Kapuze ab, die, vom Regen durchnässt, ruhig vor sich hin tropfte. Bill folgte ihm hinein und nahm seine Kapuze ebenfalls ab.
Während Harry sich fragend zu Bill umwandte, kam jedoch auch schon ein Kobold auf sie zu. Er verbeugte sich leicht und sprach erst Harry an:
„Willkommen, Mr. Potter. Wenn Sie mir bitte folgen würden? Ihr Begleiter kann gerne im Wartebereich Platz nehmen.“
„Ich würde es bevorzugen, wenn Mr. Weasley uns begleiten könnte. Wenn es Ihnen keine Umstände macht, Mr.-...“, antwortete er, ließ aber den Satz unvollendet, da der Kobold sich nicht vorgestellt hatte. Allerdings hatte dieser es auch nicht vor, denn er nickte nur und bedeutete den beiden, ihm zu folgen.
Sie fuhren mit einem Lift in die – wie Harry beunruhigt feststellen musste – oberste Etage. Wie es schien musste er sich wirklich mit den obersten Gringotts-Kobolden auseinandersetzen.
Nachdem sie den Aufzug verlassen hatten, folgten sie dem schweigsamen Kobold bis vor eine große Eichen-Tür, die von zwei großen, weißen Marmor-Säulen umrahmt war. Über der Tür war in den Marmor die Aufschrift 'Kommission für die Ermittlung rechtswidriger Handlungen' eingraviert.
Harry schluckte und schaute unwillkürlich zu Bill, dessen Miene allerdings unergründlich schien.
Der Kobold vor ihnen öffnete die Tür und ließ die beiden hinein.
Dort saßen fünf Kobolde an einem langen Tisch. Ihnen gegenüber war ein Stuhl aufgestellt worden. Der Kobold, der sie gebracht hatte, verschwand kurz in einen Nebenraum, kam danach allerdings mit einem weiteren Stuhl zurück.
Harry fühlte sich unwillkürlich an seine Anhörung im Ministerium vor nicht ganz drei Jahren zurückerinnert, als er und Bill sich setzten. Das hier kam ihm auch irgendwie vor, als wäre es eine Gerichtsverhandlung.
„Mr. Potter...“, begann der Kobold in der Mitte plötzlich. „Mein Name ist Barphook. Ich bin der Leiter der Sonderkommission 'Drache' und ich denke damit sollte schon geklärt sein, warum wir Sie heute hergebeten haben. Bevor wir irgendwelche Entscheidungen treffen, möchten wir allerdings gerne Ihre Schilderung der Dinge, die am 1. Mai diesen Jahres geschahen. Möchten Sie ihre Teilnahme an dem Geschehenen abstreiten?“
Harry sah verwirrt zu Bill, der ihm leise zuflüsterte:
„Standard-Frage. Einfach wahrheitsgemäß antworten.“
Mit einem Nicken signalisierte Harry, das er verstanden hatte.
„Ich streite meine Beteiligung an den Geschehnissen um den Einbruch in ein Hochsicherheitsverließ und die Flucht eines Drachens am 1. Mai nicht ab.“
Er betonte das Wörtchen 'nicht' besonders und der Kobold nickte.
„Nun gut, Mr. Potter. Wie Sie sich vielleicht denken können, stellt uns Kobolde dieser Einbruch vor einige ernsthafte Probleme. Abgesehen von den beträchtlichen Schäden und dem Verlust eines Drachen, kommt erschwerend hinzu, dass es Ihnen gelungen ist, mit einem Gegenstand aus einem Hochsicherheitsverließ zu entkommen. Diese Rufschädigung ist inakzeptabel.“
Der Kobold machte eine ernste Miene.
„Wir sind bereit über all dies hinweg zu sehen, da Sie mittlerweile zu unseren größten Kunden zählen. Allerdings müssen Sie diese Einverständniserklärung unterzeichnen.“
Barphook winkte den Kobold, der sie hierher begleitet hatte, zu sich und übergab ihm ein Pergament. Der Kobold brachte es zu Harry, der es sich durchlas. Bill tat es ihm gleich.
Vom Inhalt her war es etwas, das Harry erwartet hatte. Er musste sich bereit erklären, über die Geschehnisse in den Hochsicherheitsverließen zu schweigen.
Bill sah von dem Pergament auf und meinte zu Barphook nüchtern:
„Ich denke, diese Vereinbarung wird für die Kobolde eher von Nachteil als von Vorteil sein.“
Die fünf Kobolde an dem langen Tisch starrten Bill eindringlich an und auch Harry warf ihm einen erstaunten Blick zu.
Unbeirrt davon erklärte Bill den Sachverhalt:
„Wie es aussieht, liegt der Gringotts-Bank viel daran, nichts nach außen dringen zu lassen, dass es jemandem gelungen ist, hier erfolgreich einzubrechen. Allerdings ist es ein Ding der Unmöglichkeit das geheimzuhalten, da Harry ja mithilfe eines Drachen geflohen ist. Das ist den Leuten draußen aufgefallen.“
Der letzte Satz klang etwas sarkastisch.
„Ich würde eher vorschlagen, dass wir die Story, die Harry erzählen muss, etwas frisieren.... sie etwas abändern. Sie muss spektakulär sein, darf aber weder die Neutralität der Kobolde verletzen, noch durchschimmern lassen, dass es ein paar wenigen Zauberern gelungen ist, einzubrechen.“
Harry dachte über das Gesagte nach und insgeheim musste er Bill Recht geben. Es machte keinen Sinn, das Ganze verheimlichen zu wollen, denn zu viele wussten schon von der Flucht auf dem Drachen.
Die Kobolde schienen nach kurzer Besprechungspause zu dem selben Schluss zu kommen, denn Barphook fragte bei Bill nach:
„Wie stellen Sie sich denn ein solche Geschichte vor, Mr. Weasley?“
Harry spürte, wie sich Bill neben ihm etwas entspannte. Er schien das Schlimmste für überstanden zu halten. Anscheinend hatte er das so oder so ähnlich schon vorausgeahnt. Insgeheim wünschte sich Harry, dass Bill mit ihm diese Sache vorher durchgegangen wäre.
Nun war es jedoch zu spät dafür und so lauschte Harry der Geschichte, die Bill vorzuschlagen hatte:
„Soweit ich informiert bin, können mehrere Zauberer bestätigen, dass Bellatrix Lestrange an besagtem Tag hier gesehen wurde, richtig?“
„Das ist korrekt, bestätigte Barphook. „Allerdings handelte es sich dabei nicht um Mrs. Lestrange, sondern um eine der Diebe.“
„Diese Tatsache ist allerdings niemandem bekannt, außer den beteiligten Kobolden, oder? Und Mrs. Lestrange ist wohl nicht mehr in der Lage, unserer Geschichte zu widersprechen.“
Ein kurze Pause entstand, in der Bill den Kobolden etwas Zeit zum Nachdenken gab, dann fuhr er fort:
„Gehen wir also davon aus, dass Harry und seine Freunde regulär zu den Verließen runtergebracht worden sind. Ebenso wie Bellatrix Lestrange, die zu ihrem Verließ wollte. In den Verließen trafen nun Bellatrix und Harry zufällig zusammen, wobei Bellatrix einen Gegenstand aus ihrem Verließ entnommen hatte, der erstens nach Vertragsbedingungen der Gringotts-Bank gar nicht hätte dort sein dürfen, da es sich um einen schwarz-magischen Gegenstand handelte, und zweitens nicht gestohlen war, da er ja bereits entnommen wurde. Bei dem darauf folgenden Kampf, bei dem die Kobolde beide Parteien aus den Verließen zu bringen versuchten, konnten Harry und seine Freunde mithilfe eines Drachen fliehen.“
Nach dem er abgeschlossen hatte, musste Harry zugeben, dass diese Geschichte brilliant war.
Bill erklärte noch ergänzend:
„Da Mrs. Lestrange den Gegenstand bereits entfernt hatte, kann nicht von einem direkten Einbruch in ein Verließ gesprochen werden. Somit ist gewährleistet, dass niemand denkt, die Verließe wären nicht sicher genug. Außerdem kann mit dieser Geschichte nachgewiesen werden, dass die Kobolde sich neutral verhalten haben.“
Dieses Mal entstand eine längere Pause, doch schließlich nach einer längeren Besprechung der fünf Kobolde erklärte Barphook:
„Wir erklären uns einverstanden. Ein Kobold wird den Text entsprechend verfassen und Ihnen später zur Unterschrift vorlegen.“
Damit schien die Unterredung beendet zu sein, denn alle Kobolde außer Barphook erhoben sich. Harry wollte es ihnen gleichtun, allerdings hielt ihn Bill zurück. Verwundert ließ sich Harry wieder auf seinen Stuhl fallen und bemerkte erst jetzt, dass Barphook immer noch dort saß.
„Mr. Potter, ich wurde aus meiner Hauptfunktion als Finanzberater für die Besitzer der Hochsicherheitsverließe darum gebeten, Sie in ihr Erbe einzuführen.“
Es ging also um das Erbe.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, Kostümbildnerin, über Prof. Trelawney