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Fanfiction

Am Ende - Oneshot

von waterloo

Das Kerzenlicht brachte Hermines Gesicht zum Glänzen. Tränen liefen ohne Unterlass ihre Wangen hinab und hinterließen nasse Schlieren. Ihre Lippen zitterten und sie gab Geräusche von sich, wie Harry sie noch nie gehört hatte.

Hermine schien nicht das Bedürfnis zu haben, ihre Tränen zu verstecken oder sie fortzuwischen. Hocherhobenen Hauptes saß sie da.

Fast ein wenig ängstlich ließ sich Harry ihr gegenüber an dem wackligen Holztisch nieder. Es war ihm unangenehm, in Hermines tränenüberströmtes und rotgeflecktes Gesicht zu blicken. Und so fokussierte er stattdessen mit seinem Blick die zuckende Kerzenflamme.

Hermines ersticktes Schluchzen war das einzige, was die übermächtige Stille zerriss.

„Hermine …“

Hilflos verstummte Harry.

„Ich halt das nicht mehr aus!“, brach es da aus ihr heraus.

Nun blickte Harry ihr in die Augen.

„Hast du gehört, Harry? Ich halt das nicht mehr aus!“

Harry schwieg.

Hermine gab einen verzweifelten Laut von sich, der jenseits eines Schluchzens lag.

„Das ist alles viel zu viel!“

Sie schüttelte ihren Kopf und Harry konnte beobachten, wie die Tränen von ihrem Kinn herabtropften und in dem dicken Stoff ihres Pullovers versanken.

„Gib mir das Medaillon“, bat er ruhig.

Wieder schüttelte Hermine den Kopf, diesmal heftiger.

„Es geht nicht um dieses Medaillon –“

„Gib es mir einfach“, unterbrach Harry sie.

Hermine reagierte nicht, sie blickte ihn nur stumm an.

„Verdammt noch mal, Hermine. Du wirst mir jetzt dieses Medaillon geben!“

Er war laut geworden.

Aus schreckensgeweiteten Augen starrte Hermine ihn an. Wie mechanisch nickte sie, nahm dann das Medaillon ab und legte es gehorsam in Harrys ausgestreckte Hand.

Mit einem stummen Nicken legte Harry die Kette nun um seinen Hals, dann blickte er Hermine abwartend an. Sie weinte noch immer.

„Ich kann nicht mehr, Harry. Ich hab genug.“

Geräuschvoll zog sie ihre Nase hoch.

„Am liebsten würde ich alles hinschmeißen. Es ist doch eine elendige Scheiße.“ Verzweifelt rang Hermine um ihre Stimme. „Ich frag mich ernsthaft, warum ich mir das alles antue.“

Ihre Stimme zitterte noch immer, als sie fortfuhr. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt ruhig geschlafen habe. Täglich habe ich Angst, dass ich den Abend nicht mehr erleben werde.“ Ein plötzliches Schluchzen machte es ihr für einen Moment unmöglich weiter zusprechen. „Bei jedem verdammten Astknacksen kriege ich Herzrasen!“

Heftig atmend blickte sie Harry an.

„Es kommt mir wie Monate vor, dass ich das letzte Mal Sonnenschein gesehen habe. Alles ist grau in grau. Und es ist kalt.“ Sie schniefte. „Ich weiß gar nicht, warum ich am Morgen überhaupt noch aufstehe.“

Harry blickte auf Hermines Hände, die flach auf dem Holztisch lagen. Seine lagen nur wenige Zentimeter entfernt, unter seinen Fingern spürte er die raue Maserung des alten Holzes. Aber er ergriff ihre Hände nicht.

„Meine Eltern wissen nicht einmal, dass sie überhaupt eine Tochter haben“, fuhr Hermine mit stockender Stimme fort. „Ich bin endlos weit von Zuhause entfernt, dich hasse ich die meiste Zeit des Tages über und Ron ist abgehauen. Und weißt du was?“

Trocken lachte sie auf.

„Ich kann es ihm nicht mal übel nehmen, am liebsten würde ich auch abhauen!“

Alle Luft schien Hermines Lungen zu entweichen und sie sackte in sich zusammen. Ihr Weinen war verstummt. Harry musterte ihr verquollenes und geflecktes Gesicht.

Hermine starrte nun in die Kerzenflamme. Auch Harrys Blick wurde von der zuckenden Flamme gefangen genommen. Ein warmes oranges Licht ging von ihr aus und ließ die Konturen verschwimmen. An den Wänden des Zeltes zeigten sich bizarre Schatten. Langsam lief ein Wachstropfen die Kerze hinunter. Harrys Augen verfolgten ihn.

Eine lange Weile saßen sie sich so stumm gegenüber. Dann kramte Harry aus der Tasche seiner Jeans ein zerknülltes Papiertaschentuch hervor.

„Ist sauber“, meinte er und reichte es an Hermine weiter.

Ohne jedes Wort, ohne ein Heben der Augenbrauen und ohne ein spöttisches Zucken der Mundwinkel nahm sie es entgegen. Sie entwirrte das Taschentuch, fuhr sich mehrmals über das Gesicht und schnäuzte sich lautstark.

„Du solltest ins Bett gehen, Hermine“, sagte Harry leise.

Hermine deutete ein Nicken an, erhob sich und verschwand in ihrem leicht improvisierten Badezimmer. Kein Einwand war zu hören, dass es eigentlich sie war, die mit der ersten Wache für diese Nacht dran war.

Harrys Kopf sank in seine Hände. Er blickte erst wieder auf, als er bemerkte, dass sie zurück war. Sie trug nun einen zu groß geratenen Pyjama, in dem sie seltsam verloren wirkte. Mit hängenden Armen stand sie mitten im Raum und blickte ihn an.

Harry erhob sich und deutete auf sein Bett. „Du kannst heute Nacht bei mir im Bett schlafen. Ich bleibe wach und passe auf, okay?“

Hermine nickte, blieb jedoch vor seinem Bett stehen. Harry zog seine Jeans aus und warf sie auf einen der Stühle.

„Frohe Weihnachten, Harry.“

„Was?“, fragte er und drehte sich zu Hermine um.

„Frohe Weihnachten“, wiederholte sie da leiser.

Irritiert starrte Harry sie an. „Heute ist …“ Es brachte seinen Satz nicht zu Ende.

„Dir auch frohe Weihnachten“, wisperte er dann.

Unbeholfen zog er sie in seine Arme und spürte, wie sie ihr Gesicht in seine Halsbeuge presste.

Nachdem sie sich voneinander gelöst hatten, hob Harry die Decke an und Hermine kroch in das Bett, wo sie sich zusammenrollte. Harry rutschte neben sie, stopfte sich das Kissen in den Rücken und lehnte sich an das Kopfende.

Keiner sprach mehr ein Wort. In seinem Nacken spürte Harry die Kette des Medaillons, während er in die Leere starrte und neben sich Hermines ruhiger werdende Atemzüge hörte.

Es war tief in der Nacht, als die Kerze auf dem Tisch mit einem Zischen erlosch. Kerzenqualm erfüllte das Zelt, das nun in völliger Finsternis lag. Hermine war längst erschöpft eingeschlafen. Und Harry hatte sein Wort gehalten.

Er saß neben der schlafenden Hermine in seinem Bett und horchte in die Dunkelheit. Ungeachtet der Tatsache, dass es inzwischen sein Gesicht war, das nass von Tränen war.


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