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Fanfiction

Harry Potter und der Spiegel der Wahrheit - Ratte auf Abwegen

von Sirius15

Untitled
Ratte auf Abwegen
Bray-Dunes im Nordosten Frankreichs war ein ganz normales und nicht sehr bemerkenswertes kleines Dorf. Es war auf fast keiner Landkarte zu finden und besaß außer einem sehr breiten weißen Sandstrand, der von seinen Bewohnern gerne für diverseste Sportarten genutzt wurde, keine besonderen Attraktionen.
Die Gegend um Bray-Dunes war die meiste Zeit friedlich und ruhig. Kaum ein bekannterer Zauberer, der aus der Region stammte, kaum jemand, der das Nord-Pas de Calais überhaupt auf der Karte einordnen konnte.
Genau diese Eigenschaft war es aber, die das nordfranzösische Dorf zum idealen Stützpunkt für Voldemorts Anhänger gemacht hatte. Ein altes, halb verfallenes Gutshaus am Ostende der Hauptstraße, vor neugierigen Blicken durch eine meterhohe Thujenhecke geschützt, wurde seit einigen Wochen von einer kleinen Gruppe Todesser frequentiert. Von hier aus organisierten sie Rekrutierungsmissionen und koordinierten die Arbeit der beinahe stündlich anwachsenden Helfer auf dem Kontinent. Alles im Hinblick auf das große Ziel, wann auch immer es eintreffen würde. Denn dass es eintreffen würde, davon gingen die vier Menschen, die sich in diesem wenig einladenden Haus einquartiert hatten, aus. Dazu lief der Krieg einfach viel zu gut.
Soeben war die Sonne untergegangen. Ein frischer Herbstwind brachte angenehm salzige Luft vom Meer. Etwas entfernt hörte man das Brummen eines Geländewagens auf der Landstraße.
Hinter ziemlich staubigen Butzenscheiben im Erdgeschoss des alten Gutshofes flackerte das Licht mehrerer Kerzen - kaum sichtbar von draußen. Früher war in diesem Raum einmal die herrschaftliche Küche gewesen, doch daran erinnerten nur noch das in rotbrauner, ziemlich abgeblätterter Farbe gemalte Wappen über dem Eingang und der große Herd gegenüber dem Fenster, auf dem drei beeindruckend saubere Kupferkochtöpfe standen. Alles andere, insbesondere der dunkelbraune Holztisch, war von den derzeitigen Bewohnern hinzugefügt worden.
Vier Menschen - zwei Frauen und zwei Männer - saßen an dem Tisch, eine detaillierte topographische Karte der Region vor sich ausgebreitet, auf der diverse Punkte in dunkelgrün markiert waren. Der ältere der beiden Männer, eine große, muskelbepackte Gestalt mit beinahe schwarzen Augen und harten Gesichtszügen, fuhr mit dem Zauberstab in einem Kreis über den Tisch.
„Diese Region haben wir heute abgehakt.“ sagte er mit unverkennbar tschechischem Akzent.
„Großartig!“ Die Frau rechts neben ihm klatschte begeistert in die Hände. Sie hatte wirre schwarze Locken, die ihr kreuz und quer vom Kopf abstanden und kleine, böse funkelnde Augen. „Antonin, es war die beste Entscheidung, dich an die Spitze dieser Abteilung zu setzen. Auf diese Weise haben wir Frankreich in weniger als vier Monaten wahrscheinlich komplett auf unserer Seite.“
„Danke, Bellatrix.“ sagte der Angesprochene knapp und fuhr fort. „Auf jeden Fall müssen wir darauf achten, dass wir die 200 Neuen, die sich in den letzten zwei Wochen unserer Bewegung angeschlossen haben, gefügig machen. Lassen sie vielleicht ein paar kleinere Sabotageaktionen starten oder ähnliches. Alles, damit der Feind weiß, dass wir es ernst meinen.“ „Ob das hier so viel bringt? Die Region ist unseres Wissens nach nicht gerade übersät mit Mitgliedern des Ordens.“ meinte Bellatrix. „Es geht ja auch darum, ein Zeichen zu setzen. Angst zu verbreiten. Allen zu zeigen, dass die Anhänger des Dunklen Lords zahlreich sind und man sich ihnen nicht entgegenstellen sollte.“ wandte die andere Frau ein, die bisher geschwiegen hatte.
„Seit wann bist du so begeistert von unserer gemeinsamen Sache geworden, Narcissa?“ fragte der Mann mit Namen Antonin. Die mit Narcissa angesprochene Frau warf ihm einen empörten Blick zu. „Wie kannst du es wagen, an der Überzeugung eines Mitglieds der Familie Malfoy zu zweifeln?“
„Naja, Cissy.“ sagte Bellatrix in einem zuckersüßen Tonfall, der so gar nicht zu dem hämischen Grinsen passen wollte, das nun um ihren kleinen Mund spielte. „Du wirst uns wohl zugestehen, dass wir ein bisschen misstrauisch sind? Nach Lucius` suboptimalem Betragen in der Mysteriumsabteilung? Und dann scheitert auch noch Draco spektakulär? Man könnte ja beinahe glauben, dass die Malfoys vom rechten Weg abgekommen sind?“
Das schon von Natur aus blasse Gesicht Narcissa Malfoys hatte nun endgültig jede Farbe verloren. „Du wirst noch sehen, was du von deiner Arroganz hast, Bellatrix Lestrange. Der Dunkle Lord sieht durch dein Gehabe hindurch. Schleimerinnen wie du werden bei Lord Voldemort nicht weit kommen.“ fauchte sie eisig.
„Aber meine Damen, das ist hier nicht der richtige Zeitpunkt dafür.“ versuchte Antonin den aufkommenden Streit im Kern zu ersticken. Fast jeden Tag gingen die beiden Todesserinnen inzwischen aufeinander los. Meist waren es Kleinigkeiten - wer durfte zu den neu rekrutierten Mitstreitern sprechen, wer war für die Beschaffung des Essens zuständig und ähnliches. Warum Voldemort ausgerechnet diese beiden gemeinsam hier her entsandt hatte, war Antonin Dolohov schleierhaft. So spinnefeind, wie sie sich waren, gefährdeten sie nur die Mission. Wenn sich hier doch Mitglieder des Ordens verbargen? Wenn alles aufflog? Dann wären drei - nein, vier, natürlich hatte er Pettigrew vergessen - Todesser aus dem engsten Kreis Voldemorts in größter Gefahr. Und das konnte nicht im Sinne ihrer gemeinsamen Sache sein.
„Ich glaube, du weißt genau, was ich meine, Antonin.“ sagte Bellatrix zähneknirschend. „Aber du hast Recht. Ich weiß ohnehin nicht, warum ich mich mit dieser Person hier unterhalte. Sie ist es nicht würdig, im engsten Gefolge des Dunklen Lords zu sein. Aber wer bin ich, dass ich Seine Entscheidungen in Frage stelle?“ Den letzten Satz hatte sie in einem fast demütigen Tonfall gesprochen.
Antonin seufzte in Gedanken. Wieso eigentlich immer er derjenige war, der dazwischen gehen musste… „Narcissa, wie geht eigentlich diese Sache bei euch voran?“ Narcissa Malfoy, die erst mühsam den letzten Rest an Zorn auf ihre Schwester hinunterschlucken musste, antwortete etwas zögerlich. „Meines Wissens - aber Lucius hat sich nun auch schon eine Woche nicht mehr gemeldet - ist alles noch beim Alten. Der Keller ist noch gesichert.“ „Sehr gut.“ sagte Antonin. „Das ist von elementarster Wichtigkeit, dass das so bleibt.“
„Verstanden.“ meinte Narcissa, obwohl sie in Wahrheit schon längst nicht mehr davon überzeugt war. Vor zwei Jahren war es noch eine große Ehre gewesen, diese Aufgabe zu übernehmen. Aber vor zwei Jahren war sie auch noch eine absolut überzeugte Anhängerin des dunklen Lords gewesen. Viel war seither geschehen. Es war einer Malfoy - und noch vielmehr einer Black - unwürdig, umzukehren. Und doch hatte sie manchmal diese seltsamen Gedanken..
„Besprechen wir noch die morgigen Aufgaben?“ schlug Antonin vor, froh, dass wenigstens heute das ganze Geplänkel zwischen Bellatrix und ihrer Schwester nicht in einen handfesten Streit ausgeartet war. „Sicher.“
Zu dritt beugten sich die Todesser über die Karte. „Also, in Courquin findet morgen die zweite Rekrutierungsphase statt. Wir nehmen die potentiellen neuen Mitglieder genauer unter die Lupe. Vielleicht können wir schon einige für kleine Aktionen einteilen. Und in Bergues sollte morgen eigentlich die Operation Post anlaufen…“
So sehr waren die drei in ihre Planungen vertieft, dass sie den anderen Mann am Tisch gar nicht bemerkten.
Er wirkte noch relativ jung, hatte aber bereits schütteres dunkelblondes Haar, das ihm bis zu den Ohrläppchen reichte. Sein langes schmales Gesicht mit der spitzen Nase und den prominenten Vorderzähnen, zusammen mit seiner gedrungenen Gestalt, vermittelte ein wenig den Eindruck einer Ratte. Seinen dunkelgrünen Todesser-Umhang hatte er hinter sich auf den Sessel gehängt. Nachdenklich drehte er den Zauberstab - Erle und Einhornhaar, neun Zoll - zwischen den Fingern.
Er war es ja gewohnt, dass Bellatrix, Antonin und Narcissa ihn so behandelten, als sei er gar nicht anwesend. Er war ja bloß Peter „Wurmschwanz“ Pettigrew. Der, den man immer übersah. Der 12 Jahre lang auf die Chance gewartet hatte, zu Voldemort zurückzukehren. Und wofür? Nicht mehr als ein billiger Hilfsarbeiter, ein Knecht, das war er. Kaum beachtet, aber natürlich immer derjenige, der die Drecksarbeit übernehmen musste.
Erst gestern hatten sie ihn wieder an der Spitze einer Gruppe neuer Rekruten ausgeschickt. Ein paar Brandzauber gegen Gebäude - nichts großes, aber doch so, dass es jeden vernünftig denkenden Menschen sofort darauf hingewiesen hätte, dass da dunkle Magie im Spiel gewesen sein musste - das war die Aufgabe gewesen. „Wenn jemand dabei zu Schaden kommt, auch egal.“ hatte Bellatrix gesagt und dabei ihr sadistisches, schrilles Kichern gekichert. Wie Peter diese Frau inzwischen hasste!
„Gut, ich glaube, das wäre alles für morgen.“ sagte Antonin und rollte die Karte ein.
„Was ist mit Wurmschwänzchen?“ fragte Bellatrix hämisch grinsend. Irgendetwas - woher es kam, wusste er nicht - in Peter krampfte sich bei der Nennung seines alten Spitznamens schmerzhaft zusammen. „Für den finden wir schon eine Aufgabe. Er war ja heute eigentlich ganz erfolgreich.“ sagte Narcissa.
„Dann lasst uns den Tag beenden. Bald schon werden größere Aufgaben auf uns zukommen.“ meinte Antonin. Die drei entfernten sich in Richtung des ersten Stockes, wo sich einst die Schlafzimmer der Familie befunden hatten. Peter hörte gerade noch so mit, wie Bellatrix zu Antonin sagte: „..weiß wirklich nicht, was Er in dieser kleinen Ratte hier sieht…“
Er wartete ein bisschen, bis die anderen drei ganz sicher auf ihren Zimmern waren und ging dann erst die Treppe hinauf. Im Licht seines Zauberstabes waren mächtige Spinnweben sichtbar - an der Decke, am Geländer neben ihm, sogar am Boden hatte eine Spinne ihr Netz hinterlassen. Löcher an den Wänden ließen darauf schließen, dass sich einst Gemälde oder ähnliche Kunstobjekte befunden hatten.
Sobald er in seinem Zimmer war, schloss er die Tür mit einem einfachen Versiegelungszauber ab. Hauptsache ungestört, wenigstens für diese Nacht.
Da draußen im Garten des ehemaligen Gutshofes musste es einmal sehr schön gewesen sein. Hohe alte Obstbäume, manche davon würden sicher bald Früchte tragen. Eine inzwischen schon komplett verwilderte Hecke begrenzte die Wiese mit ihren fast verblühten Blumen. Weit hinaus in die Landschaft konnte man von diesem Fenster aus sehen. Und in der Ferne war das Rauschen des Meeres zu hören.
Schön friedlich. Und gerade richtig für Peters derzeitige Stimmung.
Die Art, wie Bellatrix ihn vorher „Wurmschwänzchen“ genannt hatte, hatte ihn irgendwie getroffen. Komisch, er hatte geglaubt, dass er gegen Gedanken dieser Art inzwischen immun war. Er hatte seine Wahl getroffen, damals an diesem Abend mit Snape in Spinner's End. Ein Platz an der Sonne im neuen Regime Voldemorts wartete nur auf ihn, das hatte Severus ihm versichert. Und nichts hatte der 17jährige Peter Pettigrew mehr herbeigesehnt als einen Moment, in dem auch einmal für ihn die Sonne scheinen würde.
Immer war er im Schatten seiner anderen drei Freunde gestanden. Er war kein genialer Flieger wie James, nicht so beliebt und gutaussehend wie Sirius und nicht so klug und fleißig wie Remus. Peter Pettigrew war schon immer jemand gewesen, den man leicht übersah. Trotzdem hatten ihn diese drei zum Freund auserwählt. Gemeinsam mit James und Sirius hatte er die schwierige Aufgabe auf sich genommen, ein Animagus zu werden. An den Moment, damals in der Heulenden Hütte, als sie das Ritual durchgeführt hatten und Sirius sich das allererste Mal in den großen schwarzen Hund verwandelt hatte, erinnerte er sich noch jetzt gerne. Wie sie sich gefreut hatten. Was das ihnen für Möglichkeiten geboten hatte.
Ja, die Jahre mit Moony, Tatze und Krone, sie waren schon schöne Jahre gewesen. Unbeschwerte Zeiten. Die ganzen nächtlichen Streifzüge über das Schulgelände. Der Tag, als sie Sherlock Dervish vor der Hütte fast zu Tode erschreckt hatten. Als sie Aberforth Dumbledores Ziegen aus dem Gehege gelassen hatten.
Aber diese Zeit war vorbei, unwiderruflich vorbei. James war tot, Sirius auch. Wo Remus gerade war, wusste Peter nicht. Eigentlich sollte es ihm auch egal sein. Er hatte seine wahre Berufung gefunden. Er war ein Teil der Todesser. Einer aus Voldemorts engstem Kreis. Einer ersten, die ihr Recht erhalten würden, wenn Voldemort am Ziel war. Dann würde auch Peter Patrick Pettigrew endlich jemand sein, der es wert wäre, beachtet zu werden. Ein so treuer Unterstützer Voldemorts musste doch belohnt werden.
Und doch waren da diese Erinnerungen, die er einfach nicht los wurde.
Sirius` erleichterter Blick, nachdem Peter den Plan, der neue Geheimniswahrer für James und Lily zu werden, angenommen hatte. Und gleichzeitig das sichere Wissen, dass das Vertrauen der anderen in ihn nicht gerechtfertigt war. Dass er schon längst den Auftrag hatte, Voldemort alles weiterzuleiten, was er von Seiten des Ordens erfuhr. Dass er auch davon erzählen würde - erzählen musste.
Die Konfrontation mit Remus und Sirius vor fast vier Jahren in der Heulenden Hütte. Der unglaubliche Hass in den Augen seiner beiden ehemals besten Freunde, die nun beide die Wahrheit kannten. Wie sie über ihm gestanden hatten, die Zauberstäbe gezückt, entschlossen, ihn zu töten. Harry hatte ihn damals gerettet. Wieso eigentlich? Das war eine Frage, die Peter sich bis heute nicht beantworten konnte. Doch noch immer fühlte er - oder zumindest ein kleiner Teil von ihm - wie unfassbar weh ihm diese Auseinandersetzung getan hatte.
Voldemorts Aufstieg vor drei Jahren. Die erste Besprechung kurz vor der Schlacht in der Mysteriumsabteilung. „Tötet alle, die ihr seht. Aber Potter lasst ihr mir.“ hatte Voldemort zu seinen Todessern gesagt, in dieser kalten, grausamen, emotionslosen Stimme. Wie Peter sich im Hintergrund gehalten hatte, die anderen beobachtet hatte. Wie Narcissa und Bellatrix Blicke ausgetauscht hatten, als Sirius durch den Schleier gefallen war. Die Gewissheit, dass da mehr dahinter war, als simple Freude über den Tod eines ihrer letzten großen Widersacher. Und die unglaubliche Leere, die Peter empfunden hatte, als der zweite ihres Viererbundes verschwunden - gestorben? - war.
So hatte er sich das damals vor 19 Jahren nicht vorgestellt, als er mit Snape gemeinsam zum ersten Treffen der Todesser gegangen war. Aber er war nun ein Teil dieser Bewegung. Er musste sie unterstützen, koste es, was es wolle. Musste er das wirklich?
Immer weniger konnte er mittragen, was in den vergangenen Wochen geschehen war. Diese sinnlosen, scheinbar zufälligen Angriffe. Die sadistische Freude insbesondere bei Bellatrix, wenn ein Angriff geglückt und wieder jemand brutal ums Leben gekommen war. Die Begeisterung der anderen und die sichere Überzeugung, dass der endgültige Sieg nur mehr eine Frage der Zeit war.
Nein, das war nicht mehr der Grund, der ihn einst zu Voldemort gebracht hatte. Absolut nicht. Aber hatte er eine Möglichkeit, dem Ganzen zu entkommen?
Der Orden wollte garantiert nichts mehr mit ihm zu tun haben. Das war irgendwie offensichtlich. Und so richtig wollte Peter auch nicht mehr zurück. Dazu hatte er irgendwie zu viel Angst davor, was die anderen sagen würden, wenn er so einfach auftauchte.
Was konnte er also tun? Scheinbar gab es niemanden mehr, der ihn wirklich unterstützen konnte.
Nachdenklich ging Peter im Zimmer auf und ab. Leise quietschten die Bretter des Parkettbodens unter seinen Füßen. Ein schwaches Mondlicht fiel durch das Fenster und erleuchtete den kleinen Raum mit dem schlichten Holzbett und dem alten staubbedeckten Kleiderschrank. Mond… Moment.
Komisch, dass ihm das gerade jetzt eingefallen war. Diese alte Geschichte. Der Spiegel der Wahrheit.
Genau konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Aber besaß der Spiegel nicht…?
Peter Pettigrew war mit einem Mal hellwach. Das wäre eine Möglichkeit. Die Botschaft an den Orden überbringen, ohne dass dessen Mitglieder überhaupt merkten, von wem sie gekommen war.
Wohin dann? Das war ihm nicht klar.
Aber hier konnte er nicht mehr bleiben. Fliehen. Das war seine einzige Chance.
Mit einem ungesagten Zauber verkleinerte Peter seinen Stab. Ein letzter Blick in das Zimmer - nichts mehr hier, das er wirklich brauchen konnte. Wahrscheinlich würde es eine Zeit dauern, bis die anderen seine Flucht bemerkten. Sicher würden sie sich darüber freuen, dass er ihnen nicht mehr auf die Nerven ging.
Peter Pettigrew schloss die Augen, den geschrumpften Zauberstab zwischen den Zähnen, und dachte die so oft erprobte Animagus-Formel. In Sekundenschnelle war die Gestalt des Zauberers verschwunden.
An seiner Stelle huschte eine kleine graue Ratte über den Parkettboden, schlüpfte durch ein winziges Loch in der Wand neben der Zimmertür und flitzte die Treppe hinunter aus dem Haus.
Vielleicht konnte er sich auf eins der großen Fischerboote schmuggeln, die am Strand vor Anker lagen. Die Fischer fuhren mindestens einmal am Tag in den Hafen nach Dunkerque, um dort ihren Fang zu verkaufen. Wenn er erst einmal dort war, wäre es ein Leichtes, ein Boot nach England zu erwischen.
England. Zum Orden.
Zum Spiegel der Wahrheit.
Vielleicht Peters letzte Chance, zu helfen.


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