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Harry Potter und der Spiegel der Wahrheit - Quidditch im Regen

von Sirius15

Ein diesiger trüber Himmel hing über den Hügeln von Hogsmeade. Die dahinter liegende Bergkette war unter der dichten Wolkendecke fast nicht mehr zu erkennen. Schon den zweiten Tag in Folge hatte sich die Sonne in Mittelschottland nicht blicken lassen.
Die peitschende Weide, der einzige magische und mit Abstand berüchtigtste Baum auf dem Schulgelände, schien im erstaunlich herbstlich frischen Wind beinahe zu tanzen. In eleganten Schlangenlinien bewegten sich die Zweige des alten Baumes durch die Luft – wüsste man es nicht besser, könnte man fast annehmen, die Weide wäre vollkommen friedlich.

Einige Schüler machten einen Nachmittagsspaziergang über das Gelände. Weniger des Wetters wegen, als vielmehr, um zumindest an diesem Samstag für kurze Zeit an die frische Luft zu kommen.
Die Anforderungen an die einzelnen Klassen waren in diesem Schuljahr keineswegs gemindert worden. Jedes Wochenende gab es in allen Fächern umfangreiche Leseaufgaben und detaillierte Aufsätze zu erledigen. Insbesondere die Schüler der siebten Klasse sehnten sich inzwischen insgeheim nach Ferien. Direktorin Mc Gonagall hatte ihnen in einer Versammlung eindringlich klar gemacht, dass sie, Krieg hin oder her, in dem Schuljahr angekommen waren, an dessen Ende die NEWT – Prüfungen stattfanden. Dass man gewisses Vorwissen absofort voraussetzen würde, sei doch hoffentlich nicht zu viel verlangt.

Und so saßen Harry und seine Freunde auch an diesem Wochenende im Gemeinschaftsraum und schrieben miteinander an einem langen Aufsatz für Professor Slughorn über die 24 Verwendungsarten von Alraunen in Zaubertränken. Das Feuer im Kamin des kleinen gemütlichen Raumes mit den scharlachroten und purpurfarbenen Plüschsesseln flackerte fröhlich vor sich hin und malte Schatten an die gegenüberliegende Wand. Zwischen den Ohrensesseln stapelten sich Bücher und Aufsätze, die Hermine und Dean für alle aus der Bibliothek besorgt hatten. Tintenfässer standen sorgfältig aufgereiht auf einem niedrigen kleinen Tisch, außer Reichweite von vorbeilaufenden anderen Schülern.

Bis auf Ron waren die anderen mit dem Aufsatz bereits fertig. Gut, dass ihnen schon vor einigen Jahren die Idee gekommen war, solche großen Hausaufgaben miteinander zu machen. So schaffte jeder eine halbwegs akzeptable Note und die Arbeit ging schneller von der Hand.

Zur allgemeinen Überraschung hatte sich Neville gerade mit diesem Aufsatz sehr leicht getan. Es ging ihm zwar schon besser in Zaubertränke, seit Professor Snape nicht mehr an der Schule war, jedoch kämpfte er auch in diesem Schuljahr wieder ziemlich. Slughorn, der einiges von Neville hielt, war allerdings sehr nachsichtig und half ihm gelegentlich bei den praktischen Übungen.

Während Ron noch über einem passenden Schlussabsatz brütete, hatten es sich die anderen bereits bequem gemacht. Hermine zog mit etwas Mühe den Tagespropheten unter „Der Alraunen Zauberkraft“ hervor. „Dann schauen wir mal, was sie heute so schreiben.“ meinte sie und breitete die Zeitung auf dem Tisch vor sich aus.

Das Titelblatt des Tagespropheten zierte ein großes Foto eines bis auf die Grundmauern niedergebrannten Bauernhofes. Das offensichtlich sehr stattlich gewesene Gebäude war umgeben von einigen hohen alten Bäumen, die immer noch kleine Rauchwolken ausstießen. „Dritter Großbrand in einer Woche. Süd-Yorkshire in Angst. Ministerium reagiert nicht.“ lautete die Schlagzeile.

„Nicht schon wieder.“ meinte Dean, als er das Foto betrachtete. „Sind diesmal..?“ „Nein, keine Toten.“ sagte Hermine, die den Artikel gelesen hatte. „Aber die Art, wie das Haus abgebrannt ist und die Tatsache, dass die Bäume immer noch rauchen – das lässt für mich nur einen Schluss zu.“ „Drachen.“ sagte Harry düster. „Charlie und Viktor hatten wohl Recht. Wie viele es wohl schon sind?“ „Ich will es nicht wissen. Vor allem will ich nicht wissen, was Ihr-Wisst-Schon-Wer mit ihnen vorhat. Wenn er sie jetzt schon solche gezielten Zerstörungen fliegen lässt..“

„Fertig!“ Ron legte die Feder beiseite und rollte sein Pergament ein. „Darf ich die Zeitung mal haben?“ Dean reichte sie ihm, wobei er aufpassen musste, nicht an den Tintenfässern an – oder gar eins umzustoßen.

„Danke.“ Ron überflog den Tagespropheten. „Nichts besonderes .. Untersekretärin von Minister Scrimgeour ruft zur Sammelaktion für die Opfer in Durham auf. Eintragungsfrist für die Aurorenprüfung beginnt kommenden Montag. Entscheidung über kommende Quidditch-Saison vertagt. Und – oh, hört mal!“

„Was denn?“ fragte Harry. „Ich les es euch am besten vor.“

Was macht Rufus Scrimgeour? Eine Kolumne von J.U. (Name der Redaktion bekannt)
Seit Anfang Juli werden anständige Bürger dieses Landes in Angst und Schrecken versetzt. Raubüberfälle, Angriffe auf offener Straße und bedrohliche Meldungen aus ganz Europa lassen nur einen Schluss zu – wir leben in einem Zustand des offenen Krieges. Es scheint naheliegend, dass Jener, dessen Name nicht genannt werden darf, der Drahtzieher der Verbrechen der letzten zwei Monate ist. Noch ist nur die Spitze des Eisberges sichtbar.
Doch was macht Rufus Scrimgeour? Anstatt aktives Krisenmanagement zu betreiben oder den Opfern der Brandanschläge der vergangenen Woche seine Unterstützung zu versichern, versteckt sich der zunehmend überforderte Minister feige in seinem Büro im 17. Stock des Ministeriums. Dafür wurde der einst als Zukunftshoffnung geltende Politiker vor einem Jahr sicher nicht gewählt! Seit Wochen leiden wir nun schon unter diesen Angriffen, doch von unserem Zaubereiminister ist nichts zu sehen oder zu hören.
Eine Veränderung im Führungsstil Scrimgeours ist dringend von Nöten. Ansonsten ist seine politische Karriere schneller am Ende, als ihm lieb ist. In Zeiten wie diesen braucht es eine entschlossene fähige Person an der Spitze des Ministeriums. Diese ist Rufus Scrimgeour ganz und gar nicht.


„Na großartig, die Nachrichten werden wirklich immer schlechter.“ meinte Hermine. Die Unfähigkeit Scrimgeours war im Orden ein offenes Geheimnis. Inzwischen hatte Alastor Moody die Regierungsgeschäfte inofiziell übernommen. Um Panik in der Bevölkerung zu vermeiden und vor allem mutmaßliche Spione der Todesser nicht zu alarmieren, hatte man jedoch absolutes Stillschweigen innerhalb und außerhalb des Ministeriums vereinbart. Nach außen hin sollte es weiterhin so aussehen, als hätte Scrimgeour alles in Griff.

Doch in den vergangenen Wochen hatten sich die Nachrichten über Übergriffe in ganz England gehäuft. Der Eulenverkehr zwischen dem Fuchsbau und den im ganzen Land stationierten Informanten war schlagartig verdoppelt worden. Und nun, zu allem Überfluss, schien es so, als ob jemand im Ministerium von Scrimgeours wahrer Situation wusste und seinem Ärger in einem Brief an den Tagespropheten Luft gemacht hatte. Wenn jetzt alles aufflog..

„Wer steckt bloß hinter dem Artikel?“ grübelte Ron. „Die Person muss eng mit Scrimgeour zusammenarbeiten, anders kann ich mir nicht vorstellen, dass sie so genau Bescheid weiß. Immerhin kennen außer unseren Leuten bei den Auroren und natürlich Mad-Eye selbst niemand die wahre Sachlage. Und dass von uns jemand das ganze verraten hat, will ich mir nicht vorstellen.“

„Ich glaube, ich habe da einen Verdacht.“ meinte Harry. „Alleine schon die Initialen .. J.U. Wir kennen nur eine Person im Ministerium, deren Nachname mit U beginnt. Und diese Person ist Scrimgeours rechte Hand. Warum, weiß ich nicht.“ „Nicht im Ernst?“ „Doch. Der ganze Artikel klingt so sehr nach Umbridge, dass ich fast ihre Stimme hören kann.“ Wie, um seinen Verdacht zu beweisen, begann die nur noch schwach sichtbare Narbe auf Harrys linker Hand zu brennen. Ich darf keine Lügen erzählen. „Umbridge. Wieso macht sie das?“ „Will ich das wissen?“ meinte Dean.


„Oh nein, wie schrecklich.“ sagte Hermine, die die Zeitung soeben fertig gelesen hatte. „Es ist schon wieder eine dreiköpfige Familie verschwunden. Wieder am hellichten Tag, keiner hat was gesehen. Die Nachbarin wollte ihnen selbstgemachte Marmelade vorbeibringen, fand die Haustür offen und das Haus komplett menschenleer.“

Eine gedrückte Stille senkte sich auf den Gemeinschaftsraum bei diesen Worten. Meldungen dieser Art waren in den vergangenen Wochen an der Tagesordnung. Und doch nahm mit jeder neuen Vermisstenanzeige das Gefühl zu, dass der Krieg nun wirklich tobte – da draußen, weit entfernt von Hogwarts. Aber gleichzeitig unheimlich nahe, Teil ihrer Gespräche, ihrer Gedanken und Überlegungen. Es herrschte zwar eine gewisse Sicherheit im und um das Schloss. Während aber die jüngeren Schüler, vielleicht auch, weil sie wenig vom derzeitigen Geschehen verstanden, relativ unbeschwert waren, gelang es gerade den Mitgliedern des Ordens zunehmend weniger, sich auf anderes als die Kriegsgeschehnisse zu konzentrieren.

„Wie soll das nur weitergehen?“ murmelte Dean. „Jeden Tag verschwinden Leute und man liest Berichte von Überfällen. Und dann noch diese Sache mit den Drachen .. ist Ihr-Wisst-Schon-Wer denn durch gar nichts aufzuhalten?“

Harry schwieg. Er verstand Fragen dieser Art zwar gut und von Leuten aus dem Orden störten sie ihn auch nicht. Immerhin wussten gerade sie am besten Bescheid, welcher wachsenden Bedrohung sich die Zaubererwelt gegenübersah. Allerdings hatte er in den vergangenen Monaten immer mehr das Gefühl gewonnen, dass die anderen – vielleicht mit Ausnahme von Hermine, Remus und Ron – nur darauf warteten, dass er, Harry James Potter, Auserwählter nach der Prophezeiung von Sybil Trelawney, die ganze Sache im Alleingang entschied. Das war ja auch seine Aufgabe – aber noch hatte er viel zu wenig Anhaltspunkte. Und solange er nichts Konkretes darauf sagen konnte, umging er diese Frage.

„Ich würde die Hoffnung noch nicht aufgeben.“ sagte Ron, der es sich in den vergangenen Tagen zur Aufgabe gemacht hatte, die Stimmung im Gemeinschaftsraum ein bisschen aufzulockern. „Es ist immerhin noch früh, wir wissen zwar nicht, wann Vol .. na, ihr wisst schon – zuschlägt, aber noch haben wir alle Chancen, ihn zu stoppen. Der Orden des Phönix hat schon den ersten Krieg überstanden und wird es auch diesmal wieder. Wie, weiß ich nicht, aber ich weiß, dass wir es schaffen.“ Harry warf seinem besten Freund einen dankbaren Blick zu.

„Nachdem wir jetzt eh alle mit den Hausaufgaben fertig sind – was haltet ihr davon, wenn wir draußen Quidditch spielen gehen? Derzeit hätten wir das Stadion für uns, das Wetter ist nicht ganz so schlecht und wir sollten sowieso ein bisschen trainieren, die Hausmeisterschaft beginnt in ein paar Wochen.“

„Quidditch? Jetzt?“ Hermine verdrehte die Augen. Sie mochte Quidditch als Sport zwar sehr gerne, fand das gelegentlich an Besessenheit grenzende Interesse ihrer Freunde aber hin und wieder etwas anstrengend. „Ihr wisst schon, dass wir am Dienstag eine Großwiederholung in Zauberkunst haben?“ „Ja und? Es würde uns nicht schaden, wenn wir auch ein bisschen raus an die frische Luft kommen. Und ich glaube, wir brauchen die Ablenkung.“ meinte Dean, der bereits aufgestanden war, um seinen Besen zu holen. „Harry, sag du auch mal was!“ bat Hermine.

„Ganz ehrlich – wir haben jetzt sowieso zwei Stunden gearbeitet. Es tut uns glaube ich gut, wenn wir was anderes machen, als hier zu sitzen und zu lernen. Und Ron hat Recht, die Hausmeisterschaft beginnt bald und wir haben einen Ruf zu verlieren.“ sagte Harry.
Hermine gab sich geschlagen. „Na gut. Irgendwie habt ihr nicht Unrecht. Braucht ihr wieder eine Schiedsrichterin?“ „Na klar, wer kann das besser als du?“ sagte Ron grinsend.

Während die anderen ihre Uniformen und Besen aus den Schlafsälen holten, suchte Hermine die Holzkiste mit den Bällen, die Harry vor einiger Zeit in den Gemeinschaftsraum mitgenommen hatte. Eigentlich war es Schülern verboten, Quidditch-Spielgeräte aus dem Stadion zu entfernen, aber Professorin Mc Gonagall hatte im Falle „ihrer“ Hausmannschaft ein Auge zugedrückt.

Die Kiste stand an ihrem gewohnten Ort, schräg links vom Kamin, der inzwischen einen unangenehmen Räuchergeruch verbreitete – ein Indiz dafür, dass in der Schulküche, wo das zentrale Feuer brannte, irgendetwas beim Kochen des Abendessens schief gegangen war.

„Können wir?“ fragte Harry, seinen Feuerblitz über der Schulter. „Ja, klar! Trägt jemand die Kiste mit mir?“ „Das mache ich.“ sagte Neville. „Ich kann ja sowieso nicht spielen.“ „Nichts da, Mr. Longbottom.“ sagte Ron und gab ihm seinen Ersatzbesen. „So schlecht bist du wirklich nicht.“

Neville, der in den vergangenen Jahren seine Schüchternheit ziemlich abgelegt hatte, aber immer noch unter einem sehr geringen Selbstbewusstsein litt, grinste verlegen. „ Danke! Gehen wir.“

Zu fünft machten sich die Freunde auf den Weg ins Erdgeschoss. Das Schulhaus war wie immer an einem Samstag Nachmittag fast menschenleer. Die Lehrerinnen saßen über den Hausaufgaben der vergangenen Tage, die meisten Schüler lernten in der Bibliothek, schickten aus der Eulerei Briefe nach Hause oder entspannten sich in ihren Gemeinschaftsräumen.

Nur Peeves, der schulbekannte Poltergeist, war wie üblich alles andere als unbeschäftigt. Sie trafen ihn im Korridor zum dritten Stock, als er gerade mit Fettkreide eine Karikatur von Professor Slughorn an die Wand malte und dazu ein sehr unanständiges Lied sang. Zum Glück war Peeves so auf sein Kunstwerk konzentriert, dass er die vorbeigehenden Gryffindors nicht registrierte.

Für die Jahreszeit unangenehm kalte Luft empfing die fünf, als sie hinaus auf das Schulgelände traten. „So früh ist es noch nie Herbst geworden.“ sagte Hermine und schüttelte sich. „Ja, stimmt. Passt aber irgendwie, finde ich.“ meinte Dean.

Das Quidditch-Stadion war über den Sommer renoviert worden. In wochenlanger Schwerstarbeit hatten Madam Hooch und einige freiwillige Helferinnen aus Hogsmeade die einzelnen Tribünen in den Farben der vier Häuser bemalt, die Torstangen frisch lackiert und die schon seit langem baufällige Sprecherkabine innen neu verkleidet. Auch in den Kabinen für die Mannschaften waren Bänke ausgetauscht und bessere Heizungssysteme installiert worden.

„So schön war es hier schon lange nicht mehr.“ meinte Harry, als er in seine scharlachrot-goldene Uniform schlüpfte. „Ein würdiger Ort, um unseren vierten Pokal zu feiern.“ stimmte ihm Ron zu. „So optimistisch?“ fragte Dean. „Sag uns einen Grund, warum wir das nicht sein sollen.“

„Was üben wir jetzt eigentlich?“ fragte Neville. „Freies Spiel. Und schaut, dass ihr Ron so viel prüft, wie es nur irgendwie geht.“ „Hey!“ protestierte der Angesprochene. „Du bist Hüter, das ist deine Aufgabe. Gehen wir.“

Es war schon eigenartig, wie sehr Sport immer wieder für Ablenkung sorgen konnte. Schon während sie auf ihre Besen stiegen, um sich auf Hermines Signal alle gleichzeitig vom Boden abzustoßen, merkte Harry, wie die schlechte Laune des Nachmittags seiner üblichen Quidditch-Stimmung wich. Volle Konzentration darauf, den bei diesem Wetter noch schwieriger als sonst zu findenden goldenen Schnatz zu entdecken – und gleichzeitig auch dieses wunderbare Gefühl, in der Luft zu sein.

Hermine, die alles andere als eine gute Fliegerin war, öffnete die Kiste und ließ den Schnatz und die drei Quaffel fliegen. Ron begab sich zu „seinen“ drei Torstangen gegenüber der Sprecherkabine und das Spiel begann.

Auch wenn es an diesem Samstagnachmittag nicht um Punkte für die Hausmeisterschaft ging, nahmen die fünf Freunde ihr Spiel sehr ernst. Und schon bald stellte sich heraus, dass Neville im vergangenen Schuljahr einiges dazugelernt hatte. Während er vor einem Jahr noch darum gekämpft hatte, den Quaffel überhaupt zu fangen, war er inzwischen richtig sicher auf dem Besen geworden. Mehr als einmal gelang ihm ein direkter Wurf auf das Tor, den Ron gerade noch so abwehren konnte.

„Neville ist in jeder Hinsicht erwachsen geworden.“ dachte Harry, der kreuz und quer über das Spielfeld flog, in der Hoffnung, irgendwo vielleicht das goldene Funkeln des Schnatzes zu entdecken. Aus einem Augenwinkel beobachtete er „seine“ Mannschaft. Hätte ihm vor sechs Jahren jemand gesagt, dass er einmal Kapitän von Gryffindor werden würde, hätte er solche Spekulationen als Blödsinn abgetan. Aber so wie alles, was ihm in Hogwarts widerfahren war, war er auch im Quidditch mehr oder weniger ins kalte Wasser gestoßen worden – und hatte inzwischen schwimmen gelernt.

Ein leichter Nieselregen hatte inzwischen eingesetzt. Kein unangenehmes Wetter für ein Quidditch-Spiel, solange der Wind nicht stärker wurde. Die Sicht war dadurch allerdings noch schlechter als vorher. Angestrengt spähte Harry in Richtung der Zuschauerränge.
Halt – hatte es da unten bei der ersten Reihe nicht gerade golden aufgeleuchtet? Tatsache. Hinterher!

Harry lehnte sich flach nach vorne auf den Feuerblitz und setzte zum Sturzflug an – so schnell, dass Hermine, die Dean gerade einen Strafstoß ausführen ließ, erschrocken aufschrie und fast vom Besen gekippt wäre. „Tut mir Leid!“ rief er seiner besten Freundin hinterher, war sich aber nicht sicher, ob sie ihn überhaupt gehört hatte. Der Wind rauschte in seinen Ohren und der kleine goldene Ball mit den Flügelchen war deutlich zu erkennen. Noch zehn Meter .. noch fünf .. noch zwei.. Gleich konnte er die Hand ausstrecken und ..
„Hab ihn!“ rief Harry zu den anderen empor.

„Gut gemacht, Mr. Potter.“ sagte eine Stimme neben ihm.
Etwas verwirrt drehte er sich um. „Professorin Mc Gonagall? Ich habe Sie gar nicht kommen sehen!“ „Die Faszination des Quidditch-Spieles – man vergisst alles um sich herum.“ meinte die Direktorin lächelnd, wurde aber gleich wieder ernst. „Sagen Sie Ihrer Mannschaft, sie soll bitte herunterkommen.“

Die anderen waren da aber bereits neben Harry gelandet.
„Was gibt es denn, Frau Professor?“ fragte Hermine besorgt. „Wir haben unsere Hausaufgaben schon erledigt, falls Sie das meinen.“ sagte Ron. „Das weiß ich.“ sagte die Direktorin. „Ich habe soeben eine Eule aus Norwich erhalten.“ „Ist etwas passiert?“

„Allerdings.“ Direktorin Mc Gonagall wandte sich an Neville.
„Mr. Longbottom – Ihre Großmutter ist verschwunden.“


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Wenn man wie ich über Böses schreibt und wenn einer der beschriebenen Figuren im Grunde ein Psychopath ist, hat man die Pflicht, das wirklich Böse zu zeigen, nämlich, dass Menschen getötet werden.
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