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Harry Potter und der Spiegel der Wahrheit - Im Silberlicht des Mondes

von Sirius15

Silbern leuchtete der Mond am Nachthimmel über Ottery St. Catchpole und tauchte die Wiesen und Felder in ein eigentümlich glänzendes Licht. Eine sanfte Brise ließ die Blätter der Bäume rascheln. Es war fast vollkommen still.

Im weißen Festzelt im Garten der Weasleys war inzwischen Ruhe eingekehrt. Das Geschirr war fein säuberlich an einem Ende des Raumes gestapelt worden – am folgenden Tag, wenn alle ausgeschlafen waren, war noch genug Zeit, sich um die Reinigung zu kümmern. Die Instrumente der Black Squirrels, sorgfältig in ihren Taschen verstaut, lagen auf der Bühne. Sturgis würde sie auf dem Rückweg in ihrem Proberaum in Brighton abliefern.

Die Hochzeitsgesellschaft war sehr spät noch zusammengesessen. Zu viele Geschichten gab es zu erzählen, zu viele Fragen zu beantworten, von zu vielen Entdeckungen zu berichten. Wo an anderen Tagen strategische Diskussionen stattfanden und bestürzt über die neuesten Schandtaten der Todesser gesprochen oder angestrengt nachgedacht wurde, was man noch tun könnte, um sich im Kampf gegen Voldemorts Heerscharen – denn von Heerscharen konnte man inzwischen wirklich sprechen – einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen, war für kurze Zeit Ruhe eingekehrt.

Allmählich merkten aber die meisten doch, dass der Tag schon lang gedauert hatte. Mit vielen Lobes – und Dankesworten für die Familien Delacour und Weasley verabschiedeten sich die Gäste in ihre Unterkünfte. Auch die Gastgeber zogen sich zurück, nachdem man übereingekommen war, die Aufräumarbeiten zu verschieben.

Bald schliefen alle erschöpft, aber zufrieden in ihren Zimmern.

Nur Tonks war, nachdem sie sich kurz mit Hestia, Kingsley und Moody für die kommende Woche abgesprochen hatte, noch draußen geblieben. Sie mochte diese Nachtstunden ganz besonders, insbesondere, wenn sie dabei in der freien Natur sein konnte. Zu viel Zeit hatte sie seit Anfang Juli unter Tage im Ministerium verbracht, immer mit einem Auge auf der Mysteriumsabteilung. Was da drinnen wohl vor sich ging? War da vielleicht jemand eingesperrt? Dädalus hatte erst unlängst berichtet, er hatte Geräusche gehört, die darauf hindeuten könnten…

„Irgendwie auch gut, dass ich alleine bin. Ich muss mir ohnehin über ein paar Dinge klar werden.“ dachte Tonks und wollte gerade ein paar Schritte in Richtung des Fischteiches gehen, als ihr eine zweite Gestalt in der nächtlichen Landschaft auffiel. Sie stand neben dem größeren der beiden Apfelbäume, den Blick auf die weiten, beinahe endlosen Felder und Wiesen hinter Douglas Fletchers Hof gerichtet, die sich bis zum Horizont erstreckten. Einen Moment lang überlegte die junge Aurorin, wer das wohl sein konnte. Es waren doch schon alle ..?

Halt. Natürlich. Lächelnd schlich sie sich vorsichtig an die still dastehende Gestalt heran und tippte ihr vorsichtig auf die Schulter.

Remus Lupins silbergraue Augen weiteten sich einen Moment lang erschrocken. So weit war er mit seinen Gedanken weggewesen. Wieso ihm ausgerechnet dieser Abend aus seiner Schulzeit eingefallen war… Irgendeine Bedeutung musste das wohl haben. Aber davon später.

Amüsiert lächelnd musterte er die junge Frau neben ihm. So typisch Dora. Immer zu einem Scherz aufgelegt. Aber das war nur eine ihrer vielen Facetten. Unter der meistens bunten Fassade steckte eine tiefsinnige, intelligente Person, mit der man richtig gute Gespräche führen konnte.

„Was machst du noch draußen?“ fragte Tonks und trat neben ihn in das etwas höher als in der Umgebung stehende, weiche Gras. Gut fühlte sich das an, barfuß zu gehen, so hohe Schuhe waren auf Dauer doch nicht das Ihre. Aber Sportschuhe passten einfach nicht zu einem festlichen Kleid. Blödes gesellschaftliches Diktat, das.

„Du kennst mich. Ich mag die Nacht. Keine Aufgaben, nichts, das einen beschäftigt – meistens jedenfalls. Man ist mit sich und der Welt allein und es ist so angenehm ruhig.“ entgegnete er. Ihr gegenüber musste er sich nicht verstellen, sie kannte ihn einfach zu gut… Wie sie das machte, wusste er nicht.

Wann immer sie miteinander unterwegs waren, verflog die Zeit im Nu. Sie schaffte es immer, ihn auf andere Gedanken zu bringen. Er fĂĽhlte sich richtig unbeschwert, wenn er mit ihr sprach.

Sie nickte. „Sehe ich ganz genauso.“ wollte sie sagen, verkniff es sich aber. Es wäre auch ein zu blöder Kommentar gewesen. Hätte fast so geklungen, als wäre ihr nichts Besseres eingefallen. Und dass sie seiner Meinung war, das wusste er. Das war einfach zu oft der Fall in letzter Zeit.

„War ein schönes Fest, oder?“ meinte Remus. „Stimmt. Eine wirklich tolle Feier.“ antwortete sie. Es war ja nicht die erste Hochzeit, die sie miteinander besucht hatten. Hoffentlich erinnerte er sich nicht mehr – oder wenigstens nicht mehr genau - an das, was sie damals bei Lily und James aufgeführt hatte.. An dem Tag selbst war es kein Problem gewesen – sie war ja auch erst fünf gewesen – aber inzwischen ließ sie die Erinnerung daran immer noch innerlich zusammen-
schrumpfen. Wie hatte sie sich nur..?

„Woran denkst du gerade?“ fragte er. War sie wirklich rot geworden – sofern man das im Mondlicht überhaupt sagen konnte? Sie dachte doch nicht etwa auch an damals?

„An Lily und James.“ gestand Tonks. „Es ist zwar schon lange her, aber ich kann mich noch gut daran erinnern. Zu gut, für meinen Geschmack.“ „Wieso?“ Ein leises Lächeln huschte Remus über das Gesicht. War ihr das etwa immer noch peinlich? Beim Hippogreif, sie war fünf gewesen. So verhielten sich Kinder in diesem Alter eben. Außerdem war das doch wirklich süß, wie sie die Blumen, die sie eigentlich streuen sollte, auf dem ganzen Teppich zum Altar verteilt und schön mit ihren kleinen Schuhen festgetreten hatte und wie sie dann beim Essen… Schon damals hatte sie etwas wirklich Bezauberndes an sich gehabt, das aber erst in den letzten Jahren richtig zum Vorschein gekommen war. Oder hatte er einfach nur so lange gebraucht, um es zu merken?

Eigentümliche Gedanken. Überhaupt nicht passend. Sie war so viel jünger. Und doch…

„Naja, du weißt schon.. damals mit dem Buffettisch.“ Die Erinnerung schien ihr immer noch unangenehm zu sein. Was sollte – oder konnte er darauf sagen? „Ach was. Das bist eben du. Genauso kenne ich dich seit Jahren.“ meinte er lächelnd.

Hatte Tonks sich das nur eingebildet oder lag da ein ganz anderer Tonfall in seiner Stimme? Am besten nicht darauf eingehen, am Ende kam er vielleicht darauf, wie es in ihr gerade eben aussah.. Außerdem – war es nicht sinnlos, sich darüber zu unterhalten?

Schließlich war das ihr persönliches Problem, seit sie vier war. Ihre Tollpatschigkeit wurde sie einfach nicht los, da konnte sie sich konzentrieren, wie sie wollte. Und irgendwie war das nebensächlich. Natürlich hatte sie der heutige Tag daran erinnert. Aber war es für ihn nicht ungleich schmerzhafter? James und Lily waren seine besten Freunde gewesen..

Bevor sie nachdenken konnte, ob es so klug war, war ihr schon die Frage entschlüpft, die sie eigentlich nicht hatte stellen wollen: „Wie geht es dir eigentlich mit heute? Es ist ja das erste Mal seit…“ Gleich darauf biss sie sich auf die Lippen. „Entschuldigung, ich hätte das nicht ansprechen sollen. Typisch ich.“

„Kein Problem.“ sagte Remus. Niemand sonst hatte daran gedacht – oder es gewagt, ihn danach zu fragen. Aber auf eine seltsame Weise verstand sie, was in ihm vorging.. und von ihr akzeptierte er diese Fragen auch ohne weiteres. „Einfach ist es nicht. Natürlich habe ich den ganzen Tag die beiden vor mir, wie sie damals im siebten Himmel waren… Wir hätten es alle nicht geglaubt, wenn wir erfahren hätten, was später passieren würde… Sie fehlen mir. Sie fehlen mir schrecklich. Genau wie..“ – diesen Namen konnte er nicht aussprechen. Die Tränen, die ihm – jetzt auf einmal und wieso eigentlich, wenn sie dabei war? – in die Kehle gestiegen waren, hastig hinunterschluckend, fuhr er etwas leiser fort: „Aber es ist eben so. Und ich weiß, dass sie irgendwie heute anwesend waren. Frag mich nicht warum, es ist so.“

„Hatte ich nicht vor.“ dachte Tonks. Schließlich hatte auch sie so ein merkwürdiges Gefühl gehabt… „Ganz werde ich mich nie daran gewöhnen, dass wir Lily und James auf diese Weise verloren haben. Aber mit der Zeit wird es leichter.“ „Und in deiner Gegenwart sowieso.“ fügte er in Gedanken hinzu und wunderte sich irgendwie gar nicht, dass er so dachte…

„Was meinst du, was Voldemort gerade ausheckt?“ überlegte Tonks. „Ich weiß es nicht.“ erwiderte Remus. „Bestenfalls ist er weit weg. Aber selbst das kann sich bald ändern. Er sucht überall nach Verstärkung. Riesen, Drachen, Meermenschen… das Heer wird immer größer. Uns steht eine unglaubliche Schlacht bevor. Wie wir das überstehen, weiß nur der Hippogreif.“ „Ich hasse diese Ungewissheit.“ seufzte sie. „Es ist irgendwie, als stünden wir an einer Weggabelung … es ist dunkel und man kann nicht sehen, wohin der Wegweiser führt.. und eine unsichtbare Hand zieht uns nach vor, wir wissen nicht, wohin…“

Remus trat einen Schritt näher zu ihr. „Ich wünschte, ich könnte jetzt etwas sagen wie „ich habe es schon einmal überstanden, wir schaffen das ein zweites Mal.“ Aber das ist nicht meine Art und das weißt du. Außerdem ist es jetzt anders. Größer und bedrohlicher als im ersten Krieg. So viel ist seither geschehen und es ist unsicherer als je zuvor, seit es Voldemort gibt. Wenn Harry es nicht schafft…“ „Daran will ich gar nicht denken. Und in Harrys Haut will ich auch nicht stecken. Von ihm hängt alles ab und er weiß nicht einmal, wo er anfangen soll.“ „Das schon. Dumbledore – Albus – war sehr hilfreich in seinem letzten Lebensjahr. Wir haben endlich Hinweise, was Voldemorts Geheimnis ist oder sein könnte.“

Sie schwieg. Stellte keine Fragen, ob er wusste, was gemeint war. Sah ihn einfach nur an, mit einem Blick, in dem so viel Verständnis – auch für die Dinge, die er ungesagt gelassen hatte – lag…


„Und Greyback?“ fragte sie. Remus holte tief Luft. Tonks war eine der wenigen, die genau wusste, was er im vergangenen Jahr als Spion in der Werwolfgemeinschaft herausgefunden hatte und warum er sich weigerte, diese Aufgabe noch einmal auszuführen. Irgendwie schien es natürlich gewesen zu sein, ihr das anzuvertrauen.. „Keine Ahnung. Mir wird schlecht beim Gedanken, wie viele Unschuldige er in den letzten Vollmondtagen getötet hat…“ murmelte er. „Und wenn alles schief geht, bin ich genauso wie er…“

„Bist du nicht.“ Tonks sah irgendwie wütend aus. „Du bist einer von uns. Kein Meuchelmörder und Sadist, wie es Greyback wahrscheinlich immer schon war. Und wenn der Tag kommt, wirst du derjenige sein, der seinem Treiben ein Ende bereitet.“ Wie unglaublich idiotisch hatte das gerade geklungen? Was musste er jetzt von ihr denken? Wenn sie ihm bloß sagen hätte können, was sie wirklich dachte… oder wusste er es schon längst? Dann hielt er es sicher für Blödsinn. Schließlich war sie doch um so viel jünger… Das konnte ja nie… Andererseits…

Er würde nie ganz so werden wie die anderen. Dafür hatte Greyback vor 33 Jahren gesorgt. Jemand wie er durfte eigentlich keine Kontakte haben außer zu anderen Werwölfen. Sollte aggressiv sein, einzelgängerisch. Und doch waren ihm immer wieder Menschen begegnet, die ihn einfach so akzeptierten, wie er war. James, Sirius, Lily, Peter .. der Peter, der er damals gewesen war.., Albus Dumbledore… Im Lauf der Jahre hatte er den Wert wahrer Freundschaft zu schätzen begonnen, fühlte sich im Orden wohler als sonst irgendwo..

Doch niemand, nicht einmal seine drei Freunde, hatte ihn so verstanden wie sie. Ihr gegenüber musste er oft nicht einmal sagen, was ihn beschäftigte, oder woran er gerade dachte. Ein Blick in ihre – in letzter Zeit meistens unglaublich grünen – Augen genügte. Mit der Zeit war sie seine wichtigste Vertraute geworden, auf eine Weise, wie es selbst Lily, die seine beste Freundin gewesen war, nicht geschafft hatte…

„Wenn es zum Äußersten kommt, werde ich derjenige sein müssen.“ meinte er und sprach aus, was ihn schon lange beschäftigte. „Auch, wenn es mein Leben kostet…“ „Daran will ich gar nicht denken!“ rief Tonks entsetzt. Dass er sich opferte, um Greyback zu töten … Dass er vielleicht den Krieg nicht überlebte…

Remus merkte, wie erschrocken sie schon bei dem Gedanken war und korrigierte sich hastig: „Das ist noch längst nicht entschieden. Und ich hoffe, es kommt auch noch länger nicht dazu, auch wenn ich das natürlich nicht sagen kann..“

„Das hoffe ich auch.“ flüsterte Tonks. Ganz nahe stand sie jetzt neben ihm, so, dass ihre im aufgekommenen Wind flatternden Haare ihn an der Wange kitzelten. Gänsehaut. So stark wie noch nie.
„Ich bin froh, dass ich diesen Krieg nicht alleine erlebe.“ flüsterte er und nahm ihre Hand. Sanft erwiderte sie seinen Druck. „Ich bin froh, dass es dich gibt.“ entgegnete sie fast unhörbar.

Hand in Hand standen Remus und Tonks da und sahen in die Landschaft hinaus. Es schien ihnen, als sei die Zeit stehen geblieben. Gut tat es, einander so nahe zu sein, Halt zu geben in diesen Zeiten. Zu wissen, dass man nicht allein war, dass man sich jemandem anvertrauen konnte… oder vielleicht noch mehr als das…

Wie es weitergehen wĂĽrde? Das konnte keiner von ihnen sagen.
Aber in diesem Moment war das auch nicht wichtig.

Silbern leuchtete der Mond am Nachthimmel.

Und in der Ferne schrie eine Eule.


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