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Fanfiction

Harry Potter und der Spiegel der Wahrheit - Ein Hauch von Normalität

von Sirius15

„Wann kommen sie bloß?“ murmelte Molly Weasley und ging nervös in der Küche des Fuchsbaues auf und ab. „In der Eule von Remus stand nur, dass sie zu Mittag wahrscheinlich da sein werden, oder?“ fragte Fred, der nicht einmal versuchte, die angespannte Stimmung mit einem Scherz aufzulockern. „Schon, aber was ist, wenn ihnen auf dem Weg hierher etwas zustößt? Immerhin ist es Harry… Wenn jemand seine Flucht mitbekommen hat und die Todesser alarmiert…“ „Bloß nicht!“ rief Hermine, die am Esstisch saß und nervös ihre Serviette zwischen den Fingern drehte. „Harry kann zwar kämpfen, aber sie sind nur zu zweit. Wenn jetzt etwas passiert und wir nicht dabei sind..“

Aus dem Garten ertönte plötzlich ein lautes platschendes Geräusch, gefolgt von gedämpften Flüchen. „War das beim Fischteich?“ fragte George. Doch seine Mutter hörte ihn nicht mehr. Mit gezücktem Zauberstab war sie mit Arthur und Bill zur Tür hinausgestürzt.

Angekommen beim kleinen Fischteich – ein langgehegter Traum von Arthur, den er im vergangenen Jahr mit der Hilfe des Nachbarn, Douglas Fletcher, verwirklicht hatte – bot sich den drei Weasleys ein beinahe komisches Bild. Zwei Männer in langen Reiseumhängen standen hüfttief im tiefgrünen Teichwasser und kämpften darum, ans Ufer zu kommen. „Wie schlammig ist es hier drin eigentlich, Arthur?“ fragte der eine empört. „Helft ihr uns bitte hier raus?“

„Moment. Seid ihr wirklich Harry und Remus?“ Auf eine Weise, die Arthur nicht genau definieren konnte, fand er die Situation beinahe lustig. „Stell uns doch die Frage.“ sagte Harry – falls er es war.
„Also gut. Harry, wo hast du Hagrid kennengelernt?“ „In der Hütte auf dem Fels, am 25. Juli vor 6 Jahren.“ entgegnete Harry. „Remus – was waren Albus Dumbledores letzte Worte an uns beide?“ „Kümmert euch um Harry an meiner Stelle. Er ist unsere größte Hoffnung.“ Die Erinnerung an dieses Gespräch ließ beide erschauern. Wie Dumbledore furchtlos dem Tod entgegengegangen war…

„Ihr seid es, dank sei dem Hippogreifen!“ rief Molly Weasley erleichtert. Moveo corpores! befahl sie. Wie von einem Kran wurden Harry und Remus emporgehoben und landeten sanft auf der Wiese.
„Hast du dich etwa beim Apparieren verschätzt?“ fragte Arthur Harry. „Ja. Tut mir Leid, Remus.“ meinte Harry und warf ihm einen schuldbewussten Blick zu. „Kein Problem.“ schmunzelte der Angesprochene. „Trocknen wir uns lieber ab.“

Ein Schrei aus Richtung des Hauses ließ sie zusammenzucken. „Harry!“ Hermine kam zu ihnen gerannt und fiel ihrem Schulfreund um den Hals. „Dass das alles gut gegangen ist … ich habe mir solche Sorgen gemacht!“ „Ist schon okay.“ murmelte Harry und klopfte ihr auf den Rücken. „Jetzt bin ich ja da.“ Eigenartig. Es war nicht das erste Mal, dass seine beste Freundin ihn umarmte. Wieso fühlte es sich jetzt gerade so seltsam an?
„Ja, endlich! Alles Gute zum 17., übrigens!“ meinte Hermine. „Ich bin gespannt, was du zu meinem Geschenk sagst!“

„Ich wünsche dir natürlich auch alles Gute, Harry.“ Molly drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Remus hat es dir wahrscheinlich schon erzählt – wir haben eine kleine Feier für dich organisiert. Es werden einige vom Orden kommen, ich hoffe, das ist okay?“ Statt einer Antwort umarmte Harry die Mutter seines besten Freundes. Die Weasleys waren in den vergangenen Jahren zu einer zweiten Familie für ihn geworden. So viele von ihnen hatten sich seinetwegen schon in Gefahr begeben – und trotzdem standen sie gerade in dieser Zeit fester zu ihm als je zuvor. Wie er sich dafür je bedanken konnte, wusste er nicht. Was sie alles für ihn auf sich nahmen…
„Ihr werdet sicher hungrig sein.“ meinte Molly an Remus gewandt. „Oh ja. Wir haben nicht viel gefrühstückt.“ „Dann lasst uns hineingehen, wir sind sowieso fast fertig mit den Vorbereitungen.“

Sie waren fast beim Eingang des Fuchsbaus angelangt, als Ron mit einem Satz aus den Himbeersträuchern hervorgehüpft kam. „Alles Gute zum Geburtstag! Jetzt bist du auch erwachsen!“ „Schreck mich doch nicht so!“ entgegnete Harry lachend. „Ist nur fair, nach dem, was du vor vier Tagen angestellt hast.“ sagte sein bester Freund. „Das ist aber wohl etwas ganz anderes.“

Hintereinander betraten sie das trotz Georges und Fleurs Reparaturarbeiten immer noch leicht windschiefe Haus der Familie Weasley, wo sie vom Rest der Familie empfangen wurden.


„Harry, Harry, Harry.“ meinte Fred in bester Imitation von Percy. “Was machst du bloß für Sachen.” “Wir sind ja schon einiges gewohnt von dir, junger Mr. Potter, aber das ist die mit Abstand bescheuertste Idee, die dir je eingefallen ist.“ mischte sich George breit grinsend in die Predigt seines Bruders. „Freut mich auch, euch zu sehen.“ Das erste Mal seit Onkel Vernons Wutausbruch musste Harry lachen. Die Zwillinge hatten sich in den vergangenen Jahren nicht wirklich verändert, auch wenn sie inzwischen erfolgreiche selbstständige Unternehmer waren.
„Was macht das Geschäft?“ „Danke, danke, bestens.“ erwiderte George pompös. „Wir haben uns sogar leisten können, für die Hochzeit unseres lieben Bruders zwei Wochen Urlaub zu nehmen!“ „Und das in diesen Zeiten?“ „Ja, es ist wirklich unglaublich, aber die Produkte finden reißenden Absatz. Besonders das Peruanische Dunkelheitspulver mit verbesserter Zusammensetzung …“ „das wir selbst aufgebessert haben – hat es ein Todesser oder eine Todesserin in der Hand, reagiert es mit dem Dunklen Mal und bringt schwerwiegende Hautausschläge, so sehr, dass man die Hand einen Tag nicht mehr gebrauchen kann!“ ergänzte Fred. „Super Idee!“ sagte Harry begeistert.

„So super war die nicht, jedenfalls am Anfang.“ schaltete sich Arthur in das Gespräch ein. „Ich darf euch noch daran erinnern, wer euch zwei Wochen lang mit Diptam behandelt hat, weil ihr das Pulver unbedingt an euch ausprobieren musstet?“ „Das war ein Betriebsrisiko, das kommt vor.“ sagte George und wollte weiter von den neuen Errungenschaften für Weasleys Zauberhafte Zauberscherze berichten, doch ein Blick seiner Mutter brachte ihn davon ab. „Schon okay, danke, Dad. Wir hätten ja nicht wissen können, dass Algen den Ausschlag in zwei Tagen abheilen lassen.“ „Jetzt wisst ihr es wenigstens und ich hoffe, das war euch eine Lehre.“

„Hallo, Harry. Gratuliere.“ sagte Fleur, die sich im Hintergrund gehalten hatte. „Danke!“ Er gab ihr die Hand. „Wie kommt ihr mit den Vorbereitungen voran?“ „Es geht. Meine Eltern kommen leider ein bisschen später, sie sind zu Hause noch sehr eingespannt .. aber noch mache ich mir keine Sorgen, bis zum 11. August ist noch ein bisschen Zeit.“ antwortete die junge Französin lächelnd in fast perfektem Englisch. „Wir werden alle Hilfe brauchen können. Es haben sich 130 Gäste angekündigt.“ sagte Mrs. Weasley. „130? Wie..?“ „Douglas borgt uns ein Zelt.“ sagte Mr. Weasley. „Alles Weitere dann in den nächsten Tagen. Jetzt kommt, lasst uns essen.“

Mrs. Weasley und Bill trugen dampfende Teller voll mit Kartoffelsuppe zum Esstisch. „Guten Appetit!“ sagten sie und setzten sich hin. Das Apparieren hatte Harry schon wieder ziemlich hungrig gemacht.
Schweigend aßen sie die Suppe, auf die eine nicht weniger köstliche Lasagne mit Spinat und von Fleur nach Familienrezept gekochte Crème brulée folgte.

„Danke, das war wirklich gut!“ meinte Remus eine gute Stunde später. „Freut mich! Übrigens, Remus, wir haben dir Charlies altes Zimmer im ersten S tock gegeben, ich hoffe, das passt?“ sagte Molly. „Selbstverständlich, aber wo ist Charlie eigentlich?“ fragte Remus zurück. Molly Weasleys Gesicht verfinsterte sich. „Wir wissen es nicht so genau.. er war ja immer noch in Transsilvanien in diesem Drachenreservat, aber seit drei Wochen haben wir nichts mehr gehört!“ „Das klingt gar nicht gut!“ rief Harry entsetzt. Charlie, der zweitälteste Sohn der Weasleys, war schon seit einigen Jahren als Zoologe quer in Europa unterwegs, um die auf dem Kontinent verstreut lebenden Drachenpopulationen zu studieren und Basis für ein europaweites Schutzprogramm zu schaffen. „Allerdings .. wenn man den letzten Berichten unserer Informanten glaubt, dann sind auch die Todesser hinter den Drachen her.“ meinte Bill ernst.

„Findet ihr nicht, dass das heute wenigstens ein bisschen in den Hintergrund treten sollte? Es ist Harrys 17. Geburtstag!“ sagte Molly und kam damit einer Frage Harrys zuvor. Bei den Dursleys war es immer extrem schwierig… gewesen, sich in Angelegenheiten des Ordens auf dem Laufenden zu halten. „Wir reden oben!“ flüsterte Ron seinem besten Freund ins Ohr. „Mum, wann kommen die anderen?“ fragte er laut. „Um halb sieben!“ „Gut, dann schauen wir solange rauf in mein Zimmer.“

„Danke für das Essen!“ sagten Harry und Hermine und gingen hinter Ron die enge Wendeltreppe hinauf in den zweiten Stock des kleinen Häuschens, unter dessen Dach Ron seit Mr. Weasleys letzter Gehaltserhöhung im vergangenen Sommer und den anschließenden Umbauten ein eigenes Zimmer hatte.

Harry war kaum eingetreten, als Hermine die Tür hinter ihm schon magisch versiegelte.

„Das Zimmer ist mit einem Muffliato gesichert. Damit wir uns in Ruhe unterhalten können.“ erklärte sie. „Ja, Mum scheint irgendwie zu ahnen, dass wir mehr wissen, als wir zugeben. Das macht es nicht gerade einfach.“ sagte Ron. „Ich verstehe sie schon. Sie hat Angst um uns, jetzt wo der zweite Krieg ausgebrochen ist. Aber jetzt erzählt ihr erst einmal. Wir haben Informanten?“ fragte Harry. „Ja, ein ganz neuer Plan von Mad-Eye. Erzähl es nicht herum, aber der hat inzwischen schon fast die Geschäfte von Scrimgeour übernommen. Der werte Herr Minister traut sich keinen Schritt mehr alleine.“ antwortete Ron. „Ja, und Mad-Eye berichtet, dass seit Wochen in den unterschiedlichsten Abteilungen im Ministerium mutmaßliche Vol.. ihr-wisst-schon- Sympathisanten angestellt werden. Also haben wir auch Leute dort eingeschleust, wo es neue Mitarbeiter gibt. Einer davon hat unlängst erzählt, dass es Hinweise gibt, wonach Voldemort sich darum bemüht, an Drachen zu kommen. Daraufhin hat Charlie sich bereit erklärt, vor Ort in Transsilvanien genaueres zu recherchieren. Er kennt sich dort ja gut aus.“ „Ich hoffe, dass ihm nichts passiert ist. Mir hat die Sache mit Dad vor zwei Jahren gereicht .. und dann noch Bill im Juni. Nicht dass ich dir einen Vorwurf mache, du warst besessen..“ murmelte Ron.

Harry schwieg. Seinetwegen begaben sich alle in Gefahr .. Voldemort führte diesen Krieg nur, um seiner habhaft zu werden, um seinen Feind aus der Prophezeiung zu eliminieren und endgültig unbesiegbar zu werden.. und egal, wie oft sie ihm versicherten, dass sie mindestens genau für Voldemorts Sturz kämpften wie er, es war unmöglich, dieses Schuldgefühl loszuwerden.

Er zwang sich, sich nichts anmerken zu lassen und sagte: „Ich muss euch auch etwas sagen. Remus und ich haben im Grimmauld Place etwas gefunden. Etwas, das uns wahrscheinlich sehr viel weiterhelfen wird. Es könnte sein, dass wir die erste Spur haben.“ Er griff nach der Knieselfelltasche von Tonks, die er immer noch um den Hals trug. „Moment... hier ist es.“ Mit großen Augen verfolgten Hermine und Ron, wie er aus der scheinbar kleinen Tasche eine Ledermappe zog. „Woher hast du die?“ fragte Hermine beeindruckt. „Das ist doch eine von den Knieselfelltaschen mit Vergrößerungszauber, oder? Haben die nicht nur die Auroren, oder täusche ich mich da?“ „Stimmt schon. Tonks hat sie mir zum Geburtstag geschenkt.“ entgegnete Harry. „Apropos Tonks, da gibt es auch Neuigkeiten.“ meinte Ron. „Später, okay? Lest euch das einmal durch.“ sagte Harry, öffnete den Verschluss der Mappe und reichte sie seinen Freunden.

Wie er es erwartet hatte, waren Ron und Hermine genauso verblüfft wie er. „Regulus Black? Darauf wäre ich nie gekommen. Aber das erklärt, was Si .. was wir über ihn gehört haben.“ sagte Ron. „Kreacher hat ihm geholfen, das Medaillon zu stehlen. Er ist schließlich ein Hauself, Voldemort hat ihn offensichtlich nicht als vollwertige magische Kreatur angesehen – und der Trank hat ihm auch nichts ausgemacht.“ erklärte Harry. „Wirklich? Dann müssen wir uns ja direkt bei Kreacher entschuldigen!“ „Allerdings sollten wir das. Besonders du, du hast dich ihm gegenüber ja wirklich grässlich benommen. Ich sage euch schon seit Jahren, wir…“ „Unterschätzen die magischen Fähigkeiten der Hauselfen und sollten sie endlich mehr respektieren – wenn wir das tun, sind wir ein Vorbild für unsere ganze Umgebung.“ ergänzten Harry und Ron im Chor. „Danke, Hermine, wir sind ja eh in B.Elfe.R. Das wissen wir.“ Hermine schmunzelte. „Schön, dass ihr es verstanden habt.“

„Was anderes.“ meinte Ron und wechselte das Thema. „Wie tun wir jetzt weiter? Gehen wir nach Hogwarts oder nicht? Ich fände es ja klüger, anstatt so kreuz und quer durchs Land zu reisen, wir wissen ja nicht einmal, wo wir zu suchen anfangen sollen. Und in Hogwarts ist auch Slughorn, der hat ja das ganze Schlamassel irgendwie angefangen .. der kennt sich mit Horcruxen besser aus als so manch anderer.“
„Remus meint, er hat zu Schulzeiten auch schon von Horcruxen gehört.“ sagte Harry, der auf die ganze Hogwarts oder nicht – Diskussion gerade irgendwie keine Lust hatte. „Ja? Stimmt, Remus sollten wir auch da mit einbeziehen. Und ich recherchiere weiter zum Thema Koboldsilber – ich habe mir ein paar Bücher aus der Ordensbibliothek ausgeborgt, da ist vielleicht etwas dabei.“ „Ein paar Bücher ist leicht untertrieben.“ sagte Ron lachend und deutete auf einen fünfzig Zentimeter hohen Stapel neben seinem Bett. „Je mehr Material wir haben, desto besser.“ entgegnete Hermine. „Das ist die beste Literatur, die ich finden konnte.“

„Das ist alles sehr gut, aber können wir das ganze morgen besprechen? Das Wetter ist viel zu schön. Wollen wir vielleicht Fred und George fragen, ob sie mit uns Quidditch spielen?“ schlug Ron vor. „Habt ihr auch noch etwas anderes als euren Sport im Kopf?“ Hermine rollte gespielt-genervt mit den Augen. „Ja, schon, aber…“ „Komm schon, Hermine. Es schadet uns allen nicht, wenn wir heute noch etwas anderes machen.“ sagte Harry, der die Idee ausgezeichnet fand. Wer wusste schon, ob es nicht vielleicht die letzte Gelegenheit war…
„Na gut. Soll ich wieder Schiedsrichterin sein? Fliegen kann ich ja wirklich nicht.“ gab Hermine sich geschlagen.
„Wie du meinst.“

Fred und George waren Feuer und Flamme für die Idee. Seit sie das Geschäft aufgebaut hatten, waren sie nicht mehr dazugekommen, Quidditch zu spielen.
Im Nu entwickelte sich eine ausgelassene und sehr flotte Partie auf dem Rasen zwischen den Apfelbäumen. Hermine flitzte von einem Tor zum anderen und kam kaum mit dem Zählen der Punkte hinterher.


„Schön, dass sie sich wenigstens heute ablenken können.“ meinte Arthur, der das Treiben im Garten von der Küche beobachtete. „Allerdings.“ sagte Remus. „Gibt es eigentlich Neuigkeiten von Moody? Er hat doch heute sein Treffen mit Scrimgeour, oder?“ „Das wird wohl noch ein bisschen dauern. Scrimgeour wird immer anstrengender in letzter Zeit. Und in der Mysteriumsabteilung tut sich auch wieder einiges. Kingsley hat gestern bei der Nachtwache ein eigenartiges Geräusch aus dem Raum mit dem Schleier gehört .. und Lucius Malfoy ist unlängst auch da herumgeschlichen, lange nachdem seine Abteilung zu hatte.. Wir müssen die Wachen verstärken. Die Auroren bleiben ohnehin zwei Mal in der Woche nach ihrer Schicht dort, aber es wäre gut, wenn zumindest eine Person vom Orden sie begleiten würde. Wenn da wirklich etwas vorbereitet wird, dann ist es einfach besser, wenn zumindest zwei von uns dort sind.“
„Mich kannst du dafür einteilen, so oft du willst. Ich habe ja ohnehin genug Zeit.“ meinte Remus halb-sarkastisch. „Das könnte sich bald ändern..“ entgegnete Arthur lächelnd und warf seiner Frau einen versteckten Blick zu. Remus überging den Kommentar. „Brauchst du Hilfe in der Küche, Molly? Es werden ja doch einige heute Abend kommen.“ „Oh ja, danke!“

Der Nachmittag verging. Das Quidditch-Spiel wurde schließlich, nachdem sich keiner mehr so richtig erinnern konnte, wer wie viel Punkte erzielt hatte, für unentschieden erklärt.

Harry und Ron spazierten durch den Garten und pflückten ein paar frische Himbeeren von den Sträuchern. Es schien beinahe ein ganz normaler Sommertag zu sein. „Was ist jetzt eigentlich mit deinem Onkel und Dudley?“ fragte Ron. „Keine Ahnung. Mir haben sie nicht gesagt, wo sie hinwollen. Aber ganz ehrlich – zumindest, was Onkel Vernon angeht, ist es mir vollkommen egal.“ „Verstehe ich.“ „Ihnen wird wohl kaum etwas passieren.“ sagte Harry, obwohl er insgeheim vom Gegenteil überzeugt war.

„Ganz etwas anderes – wie geht es Ginny eigentlich?“ fragte er. Ein bisschen mulmig war ihm schon vor der Antwort. Immerhin waren erst fast zwei Monate vergangen, seit er Schluss gemacht hatte.
„Überraschend gut.“ sagte Ron. „Ich meine – natürlich war sie sehr traurig, aber es ist schon viel besser als Anfang Juli. Ich glaube, sie sieht es inzwischen ein, dass das mit euch keine Zukunft hat. Hermine war ihr da eine große Hilfe.“ „Das freut mich.“ sagte Harry. Die drei Monate mit Ginny waren wunderschön gewesen, aber auf Dauer würde diese Beziehung einfach nicht funktionieren. Das war ihm inzwischen klar geworden. „Ich hoffe, wir können irgendwann einfach wieder ganz normal Freunde sein.“ „Ich glaube, das will sie auch.“ sagte Ron. „Aber wenn du ihr irgendwelche falschen Hoffnungen machst, bekommst du es mit mir zu tun.“


Mrs. Weasley musste sie insgesamt fünfmal rufen, dass sie ins Haus kommen sollten.
Mit der Hilfe von Fred und Bill war der Tisch im Esszimmer innerhalb kurzer Zeit festlich geschmückt worden. Goldene Girlanden, an denen ein Banner mit der Aufschrift Herzlichen Glückwunsch zum 17., Harry! hing, schwebten über dem aus Baumfarnholz handgefertigten Möbelstück, das von oben bis unten mit kleinen bunten Sternchen dekoriert war. In den Ecken hingen rote und gelbe Luftballons und verliehen dem Raum eine unbeschwerte, fröhliche Athmosphäre. „Sieht großartig aus.“ sagte Bill anerkennend, nachdem er den letzten Ballon angebracht hatte. „Naja, es ist ja auch ein 17. Geburtstag.“

In diesem Moment klopfte es an der Eingangstür.
„Sind wir zu früh dran?“ erkundigte sich eine vertraute, irgendwie verträumt klingende Stimme. Eine junge Hexe mit weißblonden Haaren, von Kopf bis Fuß in hellrot gekleidet, stand in der Tür. Hinter ihr, ganz offensichtlich ihr Vater, ein Mann mit ebenso langen blonden Haaren, der einen quietschgelben Reiseumhang und eine merkwürdige Kette um den Hals trug. „Xenophilius und Luna! Schön, dass ihr da seid.“ sagte Arthur. „Bitte, kommt rein!“ „Pass bloß auf.“ warnte George Harry leise. „Lunas Dad kann sehr sehr lange reden, wenn du ihm eine einfache Frage stellst. Und er ist – naja – es ist schon klar, woher Luna das hat, wenn man sich ihn so anschaut.“ „Harry Potter.“ sagte Xenophilius, der Georges Kommentar nicht mitbekommen hatte. „Endlich lernen wir einander kennen. Einen herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Unser Geschenk hat Luna eigentlich – gibst du es ihm bitte, Schatz?“
Luna zog ein längliches Paket aus einer ihrer Umhangtaschen. „Alles Gute, Harry.“ Vorsichtig – er kannte Lunas „Erfindungen“ – öffnete Harry das Papier und zog eine Brille, nicht unähnlich seiner eigenen, hervor. „Danke, Luna! Aber eigentlich habe ich ja schon eine..“ „So eine bestimmt nicht! Das ist eine von Daddys neuesten Erfindungen, eine Nachtbrille. Du kannst sie auch beim Schlafen auflassen und wenn du in der Nacht oder irgendwo im Dunkeln unterwegs bist, siehst du durch ihr fluoreszierendes Glas genauso gut wie am Tag.“
„Wir haben sie mit speziellen Denkkristallen ausgestattet und Nargeln eingearbeitet. Dadurch stärkt sie nicht nur deine Sicht, sondern auch dein Denkvermögen. Denkkristalle sind wirklich faszinierend, ich..“ „Danke, Mr. Lovegood.“ sagte Harry und meinte es auch so. Obwohl er immer etwas skeptisch war, schien ihm diese Nachtbrille eine der ersten gelungenen Erfindungen von Lunas Vater, der für seine exzentrischen Anwandlungen bekannt war, zu sein. „Was tragen Sie da eigentlich für eine Kette? Ich sehe, Luna, du hast das selbe auf dem Hut, was ist das?“
„Das erkläre ich dir ein anderes Mal. Oh, hallo, Ron, dich habe ich ja gar nicht bemerkt!“ rief Luna und schüttelte ihm die Hand. „Au, nicht so fest!“ beschwerte er sich. „Schöner Umhang, übrigens!“ „Danke, deiner auch.“ sagte Luna lachend. „Was gibt es heute zum Essen?“ „Viel. Aber warten wir, bis alle da sind.“

Weitere Gäste waren angekommen. Dädalus Diggle, Hestia Jones und Sturgis Podmore, die noch ihre Aurorenuniformen trugen, Seamus Finnigan, der nach eigener Aussage „seine Mum zu Hause gelassen hatte, solange sie so Blödsinn über dich verbreitet, Harry“, Arabella Figg, die alte katzenvernarrte Nachbarin der Dursleys und Professorin Minerva McGonagall, die designierte Direktorin von Hogwarts.
„Alles Gute, Potter.“ sagte sie und gab ihm die Hand. „Ich weiß, ich kann mich nicht in Ihre Entscheidungen einmischen und ich weiß auch nicht genau, was Dumbledore Ihnen anvertraut hat – aber sollten Sie irgendwelche Informationen benötigen oder Nachforschungen anstellen, ist Ihnen Hogwarts immer offen. Ich würde Sie nur bitten, mich rechtzeitig vorher zu kontaktieren.“ Harry nickte.

„Setzt euch doch, die Suppe ist gleich fertig!“ sagte Mrs. Weasley. „Fehlt da nicht noch jemand?“ fragte Ron. „Moody ist noch mit dem Herrn Minister beschäftigt.“ meinte Sturgis Podmore lachend. „Scrimgeour ist wirklich ein Wahnsinn.“ pflichtete Dädalus Diggle bei. „Gut, dass Moody ein Auge auf ihn hat.“ sagte Hermine. „Wo du Recht hast, hast du Recht. Was ist eigentlich mit Tonks?“
„Eingeladen haben wir sie schon und sie hat auch gesagt, dass sie die Nachtschicht heute mit Kingsley tauschen wird.“ sagte Mr. Weasley leicht skeptisch. „Sie kommt gleich, glaube ich. Sie war direkt hinter uns beim Ausgang.“ entgegnete Hestia Jones.

„Ich serviere inzwischen die Suppe, das dauert ohnehin.“ Überwacht von ihrem Weißdornzauberstab, ließ Molly zahlreiche Porzellanteller ins Zimmer schweben, die sich, ohne etwas zu verschütten, sanft vor den Anwesenden hinstellten. Sie hatte sich gerade hingesetzt und wollte zu essen beginnen, als es noch einmal an der Tür klopfte.

„Tut mir Leid, dass ich zu spät bin, habe mich leider beim Apparieren vertan!“ sagte eine wohlbekannte Stimme. „Schön, dass du es geschafft hast, Tonks.“ meinte Arthur und half ihr aus dem Umhang. „Das ist ja eine richtig tolle Versammlung! Wo kann ich mich hinsetzen?“ „Da ist noch was frei!“ sagte Bill und deutete auf einen leeren Sessel am unteren Ende des Tisches.

„Alles Gute, Harry!“ sagte Tonks und umarmte ihn. „Der 17. ist halt schon kein Geburtstag, wie jeder andere! Ich kann mich noch sehr gut an meinen erinnern.. was ich aufgeführt habe, als ich das erste Mal außerhalb der Schule..“ Sie lachte. „Aber davon später, ich halte euch sonst auf. Ich .. oh, hi.“ Erst jetzt war ihr aufgefallen, neben wem sie da Platz gefunden hatte. Eine hellrote Strähne leuchtete in ihren braunen Haaren auf. „Hallo, Tonks.“ sagte Remus und schenkte seiner Sitznachbarin ein freundliches Lächeln. „Schön, dass du da bist.“
„Gut, jetzt wo alle da sind – Mahlzeit!“ sagte Molly und das Festmahl begann.

Es wurde ein fröhlicher, ausgelassener und beinahe vollkommen normaler Abend.
Molly und Fleur hatten Harry eine vierstöckige Erdbeer-Himbeer-Torte gebacken, die Fleur mit einem handgefertigten Schnatz aus Marzipan und der Aufschrift „17 Jahre“ versehen hatte. Zu Crème brulée und Pudding erzählten Tonks und der beim Dessert dazugestoßene Moody allerlei unterhaltsame Geschichten aus dem Ministerium, während Arthur und Bill Anekdoten aus ihrer Schulzeit – insbesondere amüsiert belauscht von Professor McGonagall, der offensichtlich einiges Erzähltes neu war – zum besten gaben.
Über den Krieg wurde während des Essens ausdrücklich nicht gesprochen.

Molly und Arthur schenkten Harry, wie es unter Zauberern zur Volljährigkeit Brauch war, eine goldene Uhr, deren nachtblaues Zifferblatt verziert mit kleinen leuchtenden Sternen und geschwungenen silbernen Zahlen war. Von Fleur bekam er ein Handbuch der Heilkräuter, von George und Fred eine Sonderpackung zahlreicher Artikel aus ihrem Geschäft. Ron schenkte ihm eine neue bruchsichere Hülle für seinen Zauberstab und - so dass es die anderen nicht sahen- ein Buch mit dem Titel „Wie man Hexen verzaubert“, Seamus, Sturgis und Hestia eine große Schachtel Pralinen aus dem Honigtopf.

„Mein Geschenk ist oben im Zimmer, ich hole es.“ sagten Remus und Hermine unbeabsichtigterweise gleichzeitig und mussten beide lachen.

Während sie weg waren, fragte Luna: „Wie schaut es jetzt aus mit der Hochzeit? Haben wir schon einen Zeremonienleiter?“ „Ja, Albus‘ Bruder hat mich gestern kontaktiert, er wird das ganze übernehmen.“ antwortete Moody. „Aberforth Dumbledore? Na das kann ja was werden.“ sagte Sturgis lachend. „Wieso? Ich kenne ihn ja, aber ist er so .. seltsam?“ fragte Harry. „Oh ja. Wenn du wüsstest, was der im Eberkopf..“

Weiter kam der junge Auror mit seinen Ausführungen nicht, den in diesem Moment unterbrach ihn Hermine. „Alles Gute zum Geburtstag, Harry.“ Sie bückte sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange, der ihn leicht rot werden ließ. „Ich hoffe, das ist das Richtige?“ Neugierig öffnete Harry das säuberlich verpackte Paket. Es enthielt ein großes Set verschiedenster Substanzen in Glasbehältern verpackt. Als er die Etiketten, die Hermine in schönster Schreibschrift beschriftet hatte, las, wusste er einen Moment lang nicht, was er sagen sollte. „Felix Felicis … Reinheits und Feuerschutz … Veritaserum … Flugessenz .. Hermine, hast du die alle etwa selbst gebraut?“ „Ja. Und sie mit einem Nachfüllzauber belegt, damit sie, egal wo wir hin aufbrechen, nicht ausgehen. Ich habe mir gedacht, die Tränke könnten wir brauchen.“ Sprachlos umarmte Harry seine beste Freundin. Eigentlich war Hermine nie großartig begeistert von Zaubertränken gewesen, es war sogar das Fach, in dem sie sich am ehesten schwer tat. Dass sie sich die Mühe gemacht hatte und sich sogar an so schwierigen Dingen wie Felix Felicis versucht hatte..

„Von mir bekommst du natürlich auch noch etwas.“ sagte Remus. „Es wird an der Zeit, dass ich es dir gebe. Ich habe es von meinem Vater geerbt und ich glaube, du wirst es gut brauchen können.“ Er überreichte ihm eine kleine, aus Rosenholz gefertigte Schachtel, deren Deckel mit einem Pentagramm versehen war. „Mein Vater hat mir vor Jahren beigebracht, wie man solche Beschwörungen durchführt. In dieser Schachtel befindet sich ein Geist. Öffne sie nur, wenn du dringend Hilfe brauchst und der Geist wird dir zu Hilfe eilen. Und noch etwas..“ Er griff in die Tasche seiner Cordhose. „Dieses Messer hat mir James kurz vor seinem Tod überlassen. Es ist aus Stygium und Diamantstahl gefertigt und schneidet alles, es öffnet sogar Verliese. Sei vorsichtig, es ist sehr scharf!“ Als er Harrys Blick bemerkte, lächelte Remus traurig. „Ich habe selbst eines und James hat mir damals gesagt, wenn du alt genug bist, dann soll ich es dir geben. Wofür du es auch brauchen kannst. Damals ist er ja noch davon ausgegangen, dass er dir beibringen kann, wie man damit umgeht..“ Ohne ein Wort drückte Harry ihm die Hand. Etwas sagen wollte und konnte er in diesem Moment auch nicht.

Noch lange saßen die Ordensmitglieder zusammen. Moody brach erst nach Mitternacht auf, um dringend benötigten Schlaf nachzuholen, gefolgt von Sturgis und Hestia, die Kingsley vor der Mysteriumsabteilung ablösten. Seamus ging gemeinsam mit Mrs. Figg, bei der er vorübergehend untergekommen war. Professor McGonagall verabschiedete sich zur allgemeinen Überraschung auch erst in den späten Nachtstunden – „die Abwechslung hat wirklich gut getan!“, wie sie zum Abschied meinte. Luna und Xenophilius gingen kurz darauf, sie waren laut eigener Aussage auf Plimpy-Fang und zelteten ein wenig vom Fuchsbau entfernt.

Schließlich war nur noch Tonks übriggeblieben. „Weißt du schon, wo du heute Nacht bleibst?“ fragte Molly. „Eigentlich.. wie soll ich sagen.. stört es dich, wenn ich schon hier bleibe? Ich weiß, ich wollte erst am 7. kommen, aber in meiner Wohnung ist das totale Chaos und ich habe jetzt vier Tage frei .. und du brauchst dann ohnehin Hilfe, wenn die Delacours kommen … geht das?“ „Selbstverständlich, das ist hier ja das Hauptquartier. Du kannst bei Hermine schlafen, Ginny kommt erst übermorgen aus London.“ sagte Molly lächelnd. „Danke.“ gähnte Tonks. „Ich werde dann langsam ins Bett gehen.. Nacht allerseits.“

Auch Harry merkte, wie müde er inzwischen wurde. „Vielen Dank für alles, Mrs. Weasley.“ sagte er und umarmte sie. „Harry, du bist inzwischen 17. Es wird langsam Zeit, dass wir auch „du“ sagen, finde ich.“ „Einverstanden. Gute Nacht.. Molly.“ „Gute Nacht, Harry, mein Lieber.“

Bevor er einschlief – Ron schnarchte bereits friedlich neben ihm – warf Harry noch einen Blick aus dem Fenster. Es war doch ein guter Tag gewesen, dieser 17. Geburtstag. Ein dringend benötigter Hauch von Normalität in einer dermaßen ungewissen Zeit. Irgendwo da draußen wartete seine Aufgabe auf ihn .. aber jetzt wollte er erst einmal nicht daran denken. Es konnte seine letzte Chance sein, sich ein wenig zu entspannen.

Und wennn dann der Tag gekommen war, würde er den Kampf aufnehmen.
Mit diesem guten Gefühl schlief Harry schließlich ein.


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