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Fanfiction

Harry Potter und der Spiegel der Wahrheit - Der Hundsstern bringt eine Botschaft

von Sirius15

Nur der Schein einer Kerze erleuchtete das vornehm wirkende alte Wohnzimmer. Durch ein Fenster waren schemenhafte Umrisse von knorrigen, hohen Bäumen zu sehen. Die Schatten der Möbel wurden an die Wände ringsum reflektiert und verbreiteten eine gespenstische Stimmung.

Ein Mann saß in einem Ohrensessel, in ein dickes Buch vertieft. Mit seiner Cordhose, dem dazu passenden Tweed-Jackett und der goldenen Brille, die ihm beim Lesen auf die Nasenspitze gerutscht war, wirkte er beinahe wie ein Collegeprofessor. Sein Alter war schwer einzuschätzen. In den hellbraunen, kinnlangen Haaren, die ihm ein wenig in die Stirn fielen, waren bereits leichte graue Strähnen zu sehen. In seinem von einigen älteren Narben durchzogenen Gesicht zeigten sich erste Falten. Doch das Interessanteste an dem eifrig Lesenden waren seine ungewöhnlich silbergrauen Augen, die obwohl es schon relativ spät war, immer noch konzentriert und wach blickten.

Gerade hatte er sein Buch zur Seite gelegt, um sich Pfefferminztee in den Keramikbecher einzugießen, der neben ihm stand, als ein Rascheln vom Fenster her ihn aus den Gedanken riss. Mit einem Satz war der Mann bei dem Ort angekommen, von dem das Geräusch stammte. Leise murmelte er „Lumos!“ und spähte mit gezücktem Zauberstab aus dem Fenster.

Eine prächtige Schleiereule saß auf dem Holzbrett und sah ihn aus großen kupferfarbenen Augen an. Er erkannte sie sofort. „Hedwig?“ fragte er. „Was machst du denn hier?“ Angst packte ihn. War etwas mit Harry passiert? Wieso tauchte seine Eule hier im Grimmauld Place auf? Mit zitternden Fingern löste er das Pergament von den Krallen Hedwigs und las:

Lieber Remus,
es ist alles schiefgegangen. Onkel Vernon hat mich und Tante Petunia hinausgeworfen! Wir brechen sofort zum Grimmauld Place auf. Ein anderer sichererer Ort fällt mir wirklich nicht ein und ich muss schnell handeln, Onkel Vernon droht mit der Polizei. Bitte melde dich, ich brauche deine Hilfe! Harry


Remus Lupin spürte, wie es ihm eisig kalt wurde. Wochenlang hatte der gesamte Orden an einer Strategie gefeilt, wie man Harry an seinem 17. Geburtstag sicher außer Haus bringen könnte.

Erst vor wenigen Tagen war entschieden worden, für den Fall, dass die Todesser irgendwie von den Plänen erfuhren, sieben Ordensmitglieder mittels Vielsafttrankes in „Harrys“ zu verwandeln und jede verwandelte Person auf einem anderen Fluggerät mit einem Bewacher in Richtung eines anderen Hauses aufbrechen zu lassen. So sollte es den Todessern nicht mehr möglich sein, herauszufinden, wer der echte Harry war und wohin man ihn brachte. In den Häusern, die als Ziele ausgewählt wurden, war geplant gewesen, Portschlüssel zu verstecken, die alle zum Fuchsbau, dem Hauptquartier, transportieren würden.

Die Strategie schien allen Teilnehmenden gut durchdacht gewesen zu sein – und nun das. Drei Tage, bevor die Eskorte aufbrechen sollte, machte Harrys Onkel allen einen Strich durch die Rechnung. Es war klug von Harry, sofort an den Ort zu denken, an dem man ihn am wenigsten vermuten würde - waren die Todesser doch durch gezielte Falschinformationen inzwischen der Ansicht, dass der Orden nach Sirius‘ Tod Grimmauld Place Nummer 12 aufgegeben hatte. Und trotzdem – einfach so, mitten in der Nacht, zu flüchten, am Ende vielleicht noch darauf angewiesen zu sein, Magie zu benutzen, obwohl er noch nicht volljährig war … das hatte irgendwie, dachte Remus schmunzelnd, sehr viel von James.

An ein ruhiges Weiterlesen in "Zauberer und Hexen in Europa während der Inquisition" war nun nicht mehr zu denken. Sacht klappte er das Buch zu und ließ sich wieder in den Ohrensessel sinken, während Hedwig hinter ihm auf der Lehne Platz nahm. „Hoffentlich weißt du, was du tust, Harry … wenn ich wüsste, wo du gerade bist..“ So angespannt war Remus seit Jahren nicht mehr gewesen. Er konnte nicht helfen. Nur warten .. und hoffen, dass ihre Flucht gelang.

Der Ligusterweg war zum Glück für Petunia und Harry menschenleer. Flackernde orange Straßenlaternen warfen ihre Schatten auf den sauber gekehrten Gehsteig neben den perfekt gepflegten Vorgärten.

Einige Zeit lang sprach keiner ein Wort. Harry, den seine Entscheidung, zum alten Hauptquartier des Ordens zu flüchten, ein wenig beruhigt hatte, überlegte fieberhaft, was die sicherste Art für sie beide wäre, nach London zu gelangen. Er konnte sich auf jeden Fall nicht seines Zauberstabs bedienen, noch war er nicht volljährig und jeder Versuch, Magie zu benutzen, würde sofort bemerkt werden. Fliegen wäre eine weitere Option, aber konnte er das Tante Petunia zumuten? Außerdem war er noch nie mit einer weiteren Person geflogen... Oder sollte er apparieren? Das schien ihm mit Abstand die leichteste und schnellste Variante zu sein.
Andererseits hatte Harry die Apparierprüfung noch nicht abgelegt. Er war zwar mit Dumbledore gemeinsam appariert, aber wusste er wirklich, wie Seit-An-Seit-Apparieren ging?

Während er so grübelte, hatten die beiden nächtlichen Wanderer das Ende des Ligusterwegs erreicht. Vor ihnen lag der Park mit dem alten Spielplatz, in dem Dudley und Harry vor zwei Jahren von den Dementoren angegriffen worden waren. „Und was jetzt? Wohin gehen wir?“ fragte Tante Petunia. Es waren die ersten Worte, die sie seit dem Rauswurf durch ihren Ehemann gesprochen hatte. Sie schien sich ein wenig gefangen zu haben, war aber immer noch ziemlich bleich. Harry überlegte. „Setzen wir uns einen Moment hier hin. Ich muss noch nachdenken, was das Klügste wäre.“

Nebeneinander ließen sich Tante und Neffe auf einer Parkbank nieder. Die ziemlich rostige Schaukel, auf der Harry damals gesessen hatte, als der Angriff begonnen hatte, quietschte leise. Ein Auto bog an ihnen vorbei in die Pappelallee ein. Wolken zogen über den fast schwarzen Nachthimmel.

„Harry?“ „Ja?“ „Ich wollte mich nur bei dir entschuldigen ... dass ich nicht schon längst mit der Wahrheit herausgerückt habe. Ich hatte viel zu sehr Angst, was Vernon sagen würde und deswegen…“ „Hast du lieber so getan, als ob du mich nicht leiden könntest.“ entgegnete Harry. Bei allem Verständnis für seine Tante, aber in diesem Punkt wollte er nicht so schnell nachgeben.

Tante Petunia sah schuldbewusst aus. „Ja .. ich weiß, dass das falsch war. Aber ich hatte es nicht leicht. Deine Mum – Lilly – sie war immer die große Heldin in der Familie. Die beste Schülerin ihres Jahrgangs, beliebt bei Mitschülern und Lehrern … Ich weiß nicht, warum sich bei mir nicht auch solche Fähigkeiten entwickelt haben wie bei ihr. Es war nicht einfach, ihr zuzusehen, wie sie nach Hogwarts ging und in jeden Ferien immer ganz begeistert nach Hause kam, voller Geschichten von der Schule und ihren Freunden … während ich ein ganz normales Muggelleben führte. Ich ging auf die Gesamtschule in Stratford, habe meine GCSEs gemacht, dann eine Berufsausbildung… aber trotz meiner sorgfältig aufrechterhaltenen Fassade, in Wahrheit wünschte ich mir nichts mehr, als dass ich mit ihr im Hogwarts-Express mitfahren durfte. Ich habe sie die ganze Zeit beneidet. Auch wenn ich ihr das nie gesagt habe. Die Nachricht von ihrem Tod hat mich schwer getroffen. Sie war ja meine kleine Schwester.“

Harry warf einen Blick auf seine Tante. Trotz ihrer zahlreichen Streitigkeiten in den vergangenen 16 Jahren – so kleinlaut und traurig, wie sie da neben ihm saß, tat sie ihm direkt Leid. Es entschuldigte zwar nicht alles, was Petunia ihm so an den Kopf geworfen hatte. Aber ein klein wenig konnte er sie auch verstehen. „Das hättest du mir schon viel früher sagen sollen. Aber danke, dass du jetzt ehrlich zu mir bist.“ sagte er. Tante Petunia lächelte erleichtert – das erste wirkliche Lächeln, das Harry bei ihr gesehen hatte. In diesem Moment ähnelte sie sehr ihrer Schwester. „Es tut mir Leid, dass ich so schrecklich zu dir war. Vertragen wir uns?“ sagte sie und streckte ihm die Hand hin. „Einverstanden. Und keine Sorge – dein Geheimnis ist bei mir sicher.“ meinte Harry und erwiderte ihre Geste.

„Also, wohin hattest du vor, zu flüchten?“ fragte Petunia schließlich. „Nach London, zum Grimmauld Place Nummer 12, dem alten Hauptquartier des Ordens und Haus von…“ „Dem Haus von Sirius Blacks Familie? Ein schrecklicher Ort. Aber dort wird uns sicher niemand vermuten. Gute Idee.“ sagte Petunia. „Wir müssen schnell sein. Ich weiß zwar nicht, ob es gelingt, aber ich werde versuchen, dass wir dort hin apparieren.“ „Kannst du das denn schon?“ „Einen Kurs habe ich im letzten Jahr gemacht, aber die Prüfung noch nicht. Aber es ist unsere einzige Chance. Ich weiß nicht, ob mein Besen zwei Personen aushält, anderes darf ich nicht benutzen, weil man im Ministerium sonst sofort registrieren würde, dass ein Minderjähriger unterwegs ist…“ „Gut. Dann apparieren wir.“

Ein wenig verblüfft über diese neue Art an seiner Tante stand Harry auf, froh, eine Entscheidung getroffen zu haben. „Stell dich bitte neben mich und schließ die Augen.“ sagte er und nahm sie an der Hand. Lenke deinen Willen auf das Ziel, aber appariere mit Bedacht. So hatte es Wilkie Twycross während des Kurses im Frühjahr stundenlang gepredigt.

Die freie Hand fest an der Tasche aus Knieselfell um seinen Hals, schloss Harry die Augen und konzentrierte sich so lange, bis er die alte Stadtvilla der Blacks deutlich vor sich sah. Zum Grimmauld Place Nummer 12! dachte er, als würde er den Satz laut rufen.
Einen Moment lang geschah gar nichts. Dann erschien es den beiden, als würden sie vom Wind emporgehoben. Ein gewaltiger Ruck ging durch Harry und Petunia und mit enormer Geschwindigkeit wurden sie vorwärts gerissen.

Fast genau eine Minute später landeten sie neben einem großen Baum in einer Wohnhaussiedlung, nicht unähnlich dem Ligusterweg. Sämtliche Straßenlaternen schienen ausgefallen zu sein und es war fast stockdunkel. „Sind wir hier richtig?“ fragte Petunia leise. Harry kniff die Augen zusammen und spähte über die Straße. Ein nobel wirkendes schmiedeeisernes Schild mit weißen geschwungenen Lettern stand direkt gegenüber von ihnen. London, SW, Grimmauld Place. „Es hat geklappt!“ „Gratuliere.“ sagte Petunia und klopfte ihrem Neffen auf die Schulter.

Harry musste unwillkürlich schmunzeln. Vorsichtig überquerten sie die Straße und blieben neben dem Schmiedeeisenschild stehen. Ein alt wirkendes Wohnhaus, dessen Vorgarten von einem hohen Zaun umgeben war, ragte direkt vor ihnen auf. „Kannst du die Hausnummer lesen?“ fragte er. „Elf, glaube ich.“ antwortete sie. „Sehr gut.“ flüsterte Harry zurück.

Sie gingen am Zaun entlang, bis sie die Grenze zu Haus Nummer 13 erreicht hatten. Ein leichter Kloß war in Harrys Kehle gewachsen. Das erste Mal wieder an jenen Ort zurückzukehren, wo Sirius ihm .. Nein, genug jetzt, das lenkte ihn nur ab. Viel wichtiger, erst einmal in Sicherheit zu sein.

Mit seinem Zauberstab beschrieb er ein Pentagramm in der Luft und dachte dazu das Passwort, das Moody ihnen weitergegeben hatte- „Albus.“ Ein fast unhörbares Brummen setzte ein und die Häuser Nummer 11 und 13 schoben sich auseinander, um den Blick auf ein weiteres Haus freizugeben.

Das Haus war wesentlich höher als die anderen in der Siedlung. Es schien düster und verlassen. Majestätische alte Bäume, die den Garten wohl schon einige Jahrhunderte überblickten, rahmten das Gebäude, oder vielmehr die Villa, ein und verliehen ihr eine Athmosphäre wie auf einem alten Gemälde. Ein kühler Windhauch war aufgekommen und jagte den beiden Wartenden am Gartentor einen Schauer über den Rücken.

„Hoffentlich hat Remus das Signal bemerkt, falls er da ist.“ murmelte Harry. Inzwischen hatte er wirklich Panik bekommen. Hatte er etwas falsch gemacht? Normalerweise hätte Remus im Inneren des Hauses einen roten Lichtblitz beim Gartentor sehen müssen und sofort reagiert. So funktionierte der Passwort – Zauber jedenfalls, wenn man Moodys Erklärungen glaubte.

Oder war Remus am Ende gar nicht im Haus? Aber wo war er dann? Hatte Snape den Todessern am Ende doch verraten, dass der Orden das fürnehme und gar alte Haus der Blacks doch noch nutzte? Waren Voldemorts Anhänger bereits dagewesen und hatten alle Anwesenden…?

Harrys Magen krampfte sich zusammen. War Remus etwas geschehen? Würde Harry schon wieder mit dem Verlust eines Menschen fertig werden müssen, der ihm nahe stand?
„Remus?“ rief Harry mit zitternder Stimme. Angespannt lauschte er in die Nacht hinaus.

„Harry? Bist das du?“ erklang eine Harry nur zu gut vertraute, leicht heisere Stimme aus der Richtung des Eingangs. Auch in dieser Stimme lag ein angespannter Unterton, den Harry so schon lange nicht mehr gehört hatte. „Ja, aber stell mir die Frage!“ Da auch die Todesser sich des Vielsafttrankes bedienten, hatte Professor McGonagall auf der letzten Sitzung des Ordens eine neue Devise ausgegeben. Die Ordensmitglieder sollten untereinander Fragen ausmachen, die nur sie selbst beantworten konnten, um nicht in eine Falle zu laufen.

„Welches Tier befand sich in meinem Büro, als mich Harry Potter das erste Mal besucht hat?“ „Ein Grindeloh.“ antwortete Harry, dem das Sprechen, dem wachsenden Kloß in seinem Hals zufolge, immer schwerer fiel.
Von der Tür kam ein erleichterter Ausruf. Eilige Schritte näherten sich auf dem langen Plattenweg.

Schließlich erschien die Gestalt von Remus Lupin am Gartentor. Der Mond, der sich inzwischen einen Weg durch die Wolken gebahnt hatte, erleuchtete sein blasses Gesicht. Seine silbergrauen Augen wirkten eigentümlich hell. Harry sah ihn an und spürte, wie sich ein vertrautes warmes Gefühl in ihm ausbreitete.

„Gesegnet sei der Hippogreif, du bist es wirklich, Harry! Ich habe mir Sorgen gemacht .. alleine zu flüchten, mitten in der Nacht… wer weiß, was da passieren hätte können..“ Remus schloss Harry in die Arme und drückte ihn fest, mühsam gegen Tränen der Erleichterung kämpfend.

Harry merkte, wie die Nervosität und Angst des Abends sich ein wenig von ihm löste.
Ungeduldig blinzelte er die Tränen weg, die ihm in die Augen gestiegen waren, löste sich vorsichtig aus der Umarmung und sah Remus an. „Ein Glück, dass wir es geschafft haben. Was machst du eigentlich..?“ „Später, Harry.“ meinte Remus, dessen Stimme noch ein wenig belegt klang. „Komm lieber zuerst ins Haus, es ist hier nicht sicher. . Oh, hallo, Petunia.“ „Hallo, Remus.“ Tante Petunia schien eigenartig verlegen, als wäre ihr eine unangenehme Szene in den Sinn gekommen. Falls ihr Gegenüber davon etwas merkte, überging er es aber taktvoll und öffnete das Gartentor, das mit einem langgezogenen Quietschen aufschwang. „Wir überlegen drinnen weiter. Kommt!“

Mit gezücktem Zauberstab ging er voran und leuchtete ihnen den Weg. Ein akkurat angelegter Weg aus Granitplatten zog sich vorbei an Nussbäumen und niedrigeren kleinen Büschen, die aussahen, als wären sie schon seit Jahren nicht mehr geschnitten worden, schlängelte sich durch den Garten und endete schließlich vor einem imposanten steinernen Eingangsportal. In fast abblätternder, aber im Licht von Remus’ Zauberstab noch sichtbarer grüner Farbe war das Familienwappen der Blacks über dem Portal eingraviert. Sachte öffneten sie das Tor aus massivem Baumfarnholz und traten ein.

Mit einem Lächeln registrierte Harry ein unglaublich hässliches klobiges Gebilde gleich vor ihm. Der Schirmständer. Tonks würde sicher froh sein, zu wissen, dass er nun an einem Ort stand, an dem niemand mehr über ihn stolpern konnte. Doch eine Frage nach ihr hob er sich für später auf. Es gab jetzt wichtigeres.

Remus ließ sich in einem Biedermeiersessel, der mit grünem Chintzstoff überzogen war, nieder und die beiden anderen nahmen ihm gegenüber am Fuß der wie die meisten Gegenstände in diesem Haus imposant ausgestalteten schwarzen Marmortreppe Platz. „Ich muss mich entschuldigen“, sagte der Gastgeber, „aber mehr Licht können wir hier nicht machen, sonst würde es gleich sehr laut..“ Harry fing Remus‘ Blick auf und beide grinsten. Es war ohnehin schon ein Wunder, dass das krakeelende Portrait von Sirius‘ Mutter, das auf dem Stufenabsatz vor dem ersten Stock hing, durch ihr Eintreten nicht munter geworden war.

„Wie gehen wir jetzt vor?“ „Ich weiß es nicht.“ sagte Petunia. „Harry hat es dir ja geschrieben – Vernon hat alles erfahren. Ich kann nicht mehr nach Hause. Und mit ihnen flüchten kann ich auch nicht. Es wird ohnehin Zeit, dass ich das Versteckspiel beende und nicht mehr so tue, als wäre ich eine .. naja.“ Remus nickte ihr anerkennend zu. „Gut, dass du endlich die Wahrheit gesagt hast.“

„Was ist denn, wenn wir dich zu Tonks‘ Eltern bringen? Ihr Vater ist Muggel, die beiden wohnen weit genug weg.“ fragte Harry, der angestrengt nachgedacht hatte. So sehr auf eine sichere Unterkunft konzentriert, entging ihm – abgesehen davon, dass das schwache Licht des Zauberstabs es kaum sichtbar machte – dass bei der Erwähnung von Tonks‘ Namen ein Lächeln über Remus‘ Gesicht glitt. „Wer ist denn Tonks?“ wollte Petunia wissen. „Sie ist auch im Orden und Aurorin im Ministerium. Eine wirklich engagierte Widerstandskämpferin und ein sehr netter Mensch, du würdest sie sicher auch mögen. Und ihre Eltern sind auch total auf unserer Seite.“

„Gute Idee.“ sagte Remus. „Am Besten, wir machen uns gleich auf den Weg und ich erkläre Andromeda und Ted alles. Ich bin bald wieder zurück.“ fügte er hinzu, als er Harrys Blick bemerkte.
„Also dann..“ meinte Tante Petunia, die nun, da sie sich in Sicherheit wusste, erleichtert schien. Harry stand auf und reichte ihr die Hand. Irgendwie fiel ihm der Abschied mit einem Mal seltsam schwer. Durch die Flucht waren sie einander näher gekommen.

„Alles Gute.“ sagte sie. „Dir auch.“ „Lass was von dir hören, wenn es geht.“

Mit diesen Worten verließ Petunia Evans, verheiratete Dursley, die Villa der Blacks und trat neben Remus hinaus auf die erste Marmorstufe vor dem Portal.

Harry ließ sich rückwärts in den unsagbar hässlichen Chintzsessel fallen. Es hatte geklappt. Obwohl sie die Flucht Hals über Kopf geplant hatten, war alles gutgegangen. Was nun auf sie alle zukommen würde, war ihm unklar. Und auch wenn gerade in diesem Haus so viele alte traurige Erinnerungen hochkamen, im Moment gab es einfach keinen besseren Ort, um in Ruhe weitere Pläne zu schmieden.

Nun merkte er aber doch, dass es bereits spät am Abend war. Das erste Seit-an-Seit-Apparieren und die überstürzte Abreise hatten ihm viel Kraft gekostet … Hoffentlich klappte alles bei Tonks‘ Eltern … warm war es hier in der Eingangshalle und der Sessel war schön weich .. aber er musste doch noch wach bleiben, um auf Remus zu warten…

Mehr oder weniger unsanft landete Remus Lupin vor dem Eingangstor.
Es war eine wirklich seltsame Nacht. Ein Wunder, dass nichts passiert war..

Vorsichtig betrat er das Haus. „Harry? Alles ist gut gegangen!“ Keine Antwort. Gerade wollte Remus anfangen, nach ihm zu suchen, als ihm eine Gestalt im Sessel weiter hinten in der imposanten Eingangshalle auffiel. Leise schlich er sich hin und sah Harry, den Kopf auf der Armlehne, einen Arm darübergelegt. Seine Beine ragten auf den schwarz-weißen Marmorboden hinaus.

Remus spürte einen Stich bei diesem Anblick. Wie oft war James im Gemeinschaftsraum genauso eingeschlafen, wenn sie am Abend zuvor wieder einen ihrer nächtlichen Streifzüge unternommen hatten..
Mit einem traurigen Lächeln, in dem aber auch viel Zuneigung für den schlafenden Jungen vor ihm lag, beugte er sich vor und gab Harry einen sanften Stoß in die Seite. „So bequem ist es hier nicht.“ flüsterte er. Harry war einen Moment lang erschrocken. Als er das vertraute Gesicht bemerkte, entspannte er sich aber wieder. „Hat alles geklappt?“ „Ja. Aber mehr davon morgen. Komm, im alten Dienerzimmer ist noch ein Bett frei.“

Nacheinander kletterten – denn ein anderes Wort passte auf die enorme Marmorstiege mit ihren riesigen Stufen nicht – sie hinauf in den ersten Stock und ließen sich in die nebeneinanderstehenden, einfach wirkenden Holzbetten mit den weichen Decken fallen. „Es war die beste Idee, hier her zu kommen.“ dachte Harry und bevor er noch weiter überlegen konnte, hatte der Schlaf ihn übermannt.

„Was machst du eigentlich hier?“ fragte Harry am nächsten Morgen beim Frühstück, das Kreacher ihnen in der Küche zubereitet hatte. „Ich recherchiere. Diese ganze Geschichte mit dem Medaillon, das Dumbledore bei sich hatte, als er im Juni gestorben ist, hat mich nicht mehr los gelassen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es damit mehr auf sich hat .. und ich bin mir auch sicher, dass ich da vor langer Zeit etwas gehört habe..“ Harry sah ihn überrascht an. Wieso hatte er nicht gleich daran gedacht? Aber wie viel konnte er Remus verraten?

Nach einer längeren Nachdenkpause begann er schließlich vorsichtig: „Nun ja, Dumbledore hat mir da letztes Jahr etwas erzählt .. ich weiß, warum Voldemort unsterblich ist. Er hat Horcruxe. Sechs zumindest, glaubte Dumbledore.“ „Horcruxe?“ Remus‘ silbergraue Augen weiteten sich überrascht. „Sag nicht, du weißt da mehr darüber?“ „Naja .. also, wenn ich ehrlich bin..“ Angestrengt überlegte Remus. Hatte Professor Al-Harani nicht vor so vielen Jahren davon erzählt, in dieser unglaublich spannenden Stunde zum Thema „Dunkle Artefakte“? Aber viel hatte er nicht verraten, der weise Araber, der Remus‘ Lieblingslehrer geblieben war, unter all den unterschiedlichen Personen, die er in seinen sieben Jahren Schulzeit erlebt hatte. Nur, dass es sich um äußerst komplexe Magie handelte, und dass Horcruxe von … was war es doch, das er gesagt hatte? Wie konnte man Horcruxe zerstören?

„Ja, ich habe davon gehört.“ fuhr Lupin zögerlich fort. „Aber es ist schon sehr lange her, ich weiß nicht, ob mir noch etwas einfällt .. deswegen wollte ich ja in den Archiven der Blacks nachschauen. Die bezaubernde Walpurga..“ – er schnitt eine Grimasse – „war so begeistert von schwarzer Magie, vielleicht gibt es hier etwas, das uns Hinweise gibt, was es mit dem Medaillon auf sich hat..“


„Gute Idee. Ich helfe dir.“ sagte Harry. Gemeinsam räumten sie den Tisch ab – obwohl sie genau wussten, dass Kreacher es nicht leiden konnte, wenn man ihm Arbeit abnahm, aber sie wollten den alten Hauselfen etwas entlasten. Die jahrelange Be- oder besser – Misshandlung durch seine alten Eigentümer hatten Kreacher, obwohl er noch so eifrig wie immer war, schon sehr zugesetzt.

Im ersten Stock des Stadthauses der Blacks befand sich am Ende des Ganges, der voller alter Portraits und unheimlich lebensechter Köpfe – waren es Hauselfen? besser nicht nachdenken. – hing, eine kleine, fast unscheinbare Tür. Mit einem hässlichen, fast erstickten Quietschen, schwang sie zur Seite, als Harry dagegen trat.

Der Raum, in dem sie sich befanden, war so staubig, dass beide husten mussten. Tergeo! murmelte Remus und schwang seinen Zauberstab. In einer Sekunde war der Staub verschwunden und gab den Blick auf eine ganze Reihe voller Bücherregale, die bis zur Decke ragten, frei. Ein Sofa, wenn man das enorme ausladende Biedermeiermöbel aus Teakholz mit smaragdgrünen Samtüberzug so nennen konnte, zwischen den Bücherregalen und daneben ein kleiner Tisch mit einer Messinglampe fiel ihnen sofort ins Auge. „Wie passend für das fürnehme und gar alte Haus der Blacks.“ meinte Harry halb-sarkastisch. „Wo fangen wir an?“

„Die ersten Morde, die Voldemort zugeschrieben werden, sind in den Fünfzigern passiert.“ sagte Remus und legte den Kopf in den Nacken, um einen besseren Überblick über die Regale zu bekommen. „Da.“ Er deutete auf ein Regal neben dem Sofa, auf dem ein kleines Messingschild mit der Aufschrift 1950-1960 angebracht war. Sich streckend, nahm Harry fünf schwarze Ledermappen aus dem Regal und gab sie Remus.

Sie ließen sich nebeneinander auf dem Teakmöbel nieder, schlugen die Mappen auf und begannen zu lesen.

Als der Abend hereinbrach, hatten Remus und Harry es, mit einer kleinen Pause für das Mittagessen, bereits bis zum Jahr 1955 geschafft. Mit leichten Kopfschmerzen von den dutzenden Artikeln aus so einschlägigen Magazinen wie Reinheit des Blutes: Wie wir die Zukunft unserer Gesellschaft sichern können, die sie lesen mussten, begaben sie sich hinunter in den Salon.

„Wirklich ekelhaft.“ meinte Harry. „‘Deswegen kann es die einzige Chance für ein Weiterbestehen der magischen Gesellschaft sein, sich auf Dauer von diesen Lügnern und Betrügern, die nichts anderes als Schlammblüter sind, abzugrenzen. Reinstes Blut darf nicht mit minderwertigen Kreaturen vermischt werden.‘ Kein Wunder, dass ..“, den Namen auszusprechen, fiel ihm immer noch schwer, „ Sirius geflohen ist.“

Remus nickte verständnisvoll.„Ich habe mich auch noch nicht ganz daran gewöhnt.. es ist gerade einmal ein Jahr her..“
Er stand auf und ging zu dem großen dreiflügeligen Fenster, das hinaus in den Garten führte. Seine Augen brannten plötzlich wie Feuer. Den Blick fest auf den Baum vor ihm gerichtet, merkte er nicht, wie Harry neben ihn getreten war.

Schweigend sahen sie hinaus in den Abendhimmel. Ein besonders heller Stern über dem Nussbaum fiel Harry auf und er fragte leise: „Ist das..?“ „Ja.“ antwortete Remus mit belegter Stimme. „Der Hundsstern. Sirius. Jeden Abend seit der Schlacht schaue ich zu ihm hinauf…“ „Ich dachte, es wird langsam einfacher.“ murmelte Harry. „Aber dann kam Dumbledores Tod.. und jetzt ist der Krieg ausgebrochen… und er fehlt mir. Er fehlt mir unglaublich.“ Remus legte ihm einen Arm um die Schultern. „Mir auch, Harry.“ flüsterte er fast unhörbar.

Lange standen sie so da, vereint im Gedanken an leuchtend grüne Augen und ein fast bellendes Lachen, an einen bärengroßen schwarzen Hund, der bis aufs Blut kämpfen konnte, aber danach sanft und gemütlich vor dem Kaminfeuer ausgestreckt lag, an einen engagierten und temperamentvollen Widerstandskämpfer..

„Ich bin froh, dass du da bist.“ murmelte Harry und schluckte den letzten Rest der Tränen, die ihm in die Kehle gestiegen waren, hinunter. Remus konnte nicht anders, als zu lächeln, obwohl ihm bei diesen Worten schon wieder .. „Lassen wir es für heute gut sein. Gute Nacht.“ „Gute Nacht, Remus.“

Die nächsten Tage vergingen in ähnlicher Weise. Während ihrer Recherchen stießen sie immer wieder auf Zeitungsartikel über die Reinheit des Blutes, die teilweise noch übelkeiterregender geschrieben waren, als der erste. Eine Reportage, geschrieben von einer Rosamund Kimmkorn, stellte Lord Voldemort als innovativen, modernen neuen Zauberer dar und war mit Abstand das Schlimmste, das ihnen unterkam. Jemand hatte den Artikel säuberlich ausgeschnitten und fast penibel eingeklebt. „Da steht John Lupin!“ meinte Harry, dem beim Lesen fast das Mittagessen hochgekommen war. „Ist das..“ „Mein Vater, ja.“ bestätigte Remus. Ein Schatten der Erinnerung lief über sein Gesicht. „Er hat es ganz schön bezahlen mussen. Irgendjemand im Ministerium – Crouch, ich vermute – hat ihm eine hartnäckige Lungenentzündung auf den Hals gejagt. Fast die ganzen Sommerferien war er krank. Aber..“ „Das war es wert.“ meinte Harry. „Mutig von ihm.“

Am darauffolgenden Morgen, dem 31. Juli, wurde Harry früher als Remus wach.

Siebzehn Jahre war er nun alt. Erwachsen. Endlich. Keine Spur mehr auf ihm, frei, Magie einzusetzen, wie er wollte. Nur, um sich zu beweisen, ließ er seine Brille mit den Zauberstab auf die Nase fliegen. Es hatte schon seine guten Seiten, so alt zu sein, dachte er bei sich und musste an Rons Geburtstag im März zurückdenken. Diese Schokokessel .. Leise in sich hineinlachend schlüpfte Harry in seine Schuhe und schlich sich hinaus auf den Gang, um Kreacher beim Frühstück machen zu helfen.

Schon fast im Erdgeschoss befand er sich, als ihm plötzlich ein Gedanke kam. Harry drehte auf dem Absatz um und ging hinauf in den zweiten Stock, wo sich die Schlafzimmer von Sirius und Regulus befunden haben mussten. Vielleicht war dort etwas, was ihnen weiterhelfen konnte. Immerhin war Regulus einige Zeit bei den Todessern gewesen ..

Vor einer Tür, auf der in der selben geschwungenen goldenen Schrift wie auf den Bücherregalen der Name Sirius prangte, blieb er stehen. Das war also das Zimmer seines Paten gewesen. Einen seltsamen Druck auf der Brust verspürend holte er kurz Luft und öffnete dann vorsichtig die Tür.

Das Zimmer war groß, und musste einst sehr hübsch gewesen sein. Ein ausladendes Kingsize-Bett mit weicher Bettwäsche, ganz in Gelb gehalten, stand in der Mitte. Eine Wand war mit Zeitungsausschnitten von Quidditch-Spielen und Ereignissen aus Hogwarts bedeckt. Ein paar Muggelposter – rote und silberne Motorräder und sich nicht bewegende junge Frauen im Bikini – prangten neben dem Schreibtisch, der vor dem Fenster in den Garten stand. Gegenüber vom Bett hatte jemand auf die Wand einen riesigen Gryffindor-Löwen gemalt und das Wappen des Hauses, das Sirius’Familie so verabscheute, war auch an vielen anderen Stellen noch zu finden.

Mit einem Lächeln dachte Harry, dass es wohl kaum eine größere Provokation für die Blacks gegeben haben musste, als dieses Zimmer ihres Ältesten und Stammhalters, in den Orion und Walpurga solche Hoffnungen gesteckt hatten. Das war eben Sirius gewesen. Rebellisch und aufmüpfig, aber durch und durch ein Gryffindor.

Neugierig durchstöberte er das Zimmer. Alte Schulbücher lagen neben Fotos und mit Sirius’typischer geschwungener Schrift beschriebenen Zetteln, auf denen er Gedanken und Pläne festgehalten hatte.

Doch etwas auf dem Fensterbrett, auf dem ersten Blick eher klein und unscheinbar, erweckte Harrys Neugier. Vorsichtig nahm er es in die Hand. Es war eine von schwarzem Leder, den selben, mit denen die Blacks ihre Familienchroniken und Zeitungsarchive zusammengebunden hatten, umgebene Sammlung an losem Pergament. Harry öffnete den Druckknopf an der Ledermappe und las:

An den Unbekannten, der diese Aufzeichnungen findet!
Diese hier enthaltenen Informationen sind streng vertraulich und dürfen nicht in falsche Hände gelangen! Keineswegs dürfen sie an die Öffentlichkeit geraten, denn wenn Er erfährt, dass jemand um sein Geheimnis weiß, so ist der jenige dem Tod geweiht. So wie ich es bin.
Ich hinterlasse diese Aufzeichnungen meiner Arbeit an einem sicheren Ort, in der Hoffnung, dass sie jemand finde, und richtig zu verstehen und umzusetzen wisse. Auf dass die Welt von diesem Schrecken befreit werde!
R.A.B

Eine jähe Aufregung ergriff ihn. „Remus! Komm sofort hier rauf!“ rief Harry mit sich fast überschlagender Stimme. Es dauerte einige Zeit, doch schließlich erschien die Gestalt seines Gefährten, leicht außer Atem und mit besorgtem Blick an der Zimmertür. „Was ist? Ist etwas passiert?“ „Ich glaube .. wir haben etwas gefunden.“ meinte Harry leicht heiser und reichte ihm die lederne Mappe.

Remus überflog das Pergament und wurde noch blasser als vorher. „Das gibt es nicht.“ flüsterte er fassungslos „Was gibt es nicht? Kennst du die Handschrift?“ „Ja, allerdings! Das ist die Schrift von Sirius‘ jüngerem Bruder, Regulus!“ „Regulus? Aber ich dachte, er war ein Todesser!“ „War er ja auch, aber er ist geflohen.. damals konnten wir uns keinen Reim darauf machen, wieso, er war doch immer so ein Fanatiker… aber wenn er wirklich R.A.B ist .. dann erklärt das alles..“

Mit einem unbestimmten Gefühl, auf eine Spur gestoßen zu sein, setzten sie sich nebeneinander auf das Bett und begannen, die Aufzeichnungen durchzublättern. Es dauerte eine Weile, oft war die Schrift sehr schlecht zu entziffern, da der Autor offensichtlich in größter Heimlichkeit gearbeitet hatte.

Doch schließlich war ein Ende erreicht. Ich tue dies in der Hoffnung, dass du, wenn du einst deinen Meister finden wirst, wieder sterblich sein wirst. Offensichtlich hatte Regulus sich genau überlegt, seines nahenden Todes gewiss, mit welchen Worten er Voldemort noch so richtig provozieren konnte …

Ungläubig sahen sie einander an. „Regulus hat das Medaillon gestohlen .. er ist hinter das Geheimnis gekommen.. und Kreacher war sein Gehilfe. Kein Wunder, er war der einzige Black, der ihn nicht wie Dreck behandelte. Kreacher war es sicher auch, der die Mappe hier versteckt hat. Aber was sollte der Kommentar da unten? Kobolde und Silber?“ fragte Remus und deutete auf einige hastig hingeworfene Worte am Ende der vorletzten Seite. „Vielleicht ist das auch ein Hinweis, wie man die Horcruxe beseitigen kann? Vielleicht dachte Regulus, dass von Kobolden verarbeitete Dinge – das muss es sein! Und wir wissen auch von einem Koboldsilber-Artefakt, dem ..“ „Schwert von Gryffindor.“ sagten sie beide im Chor. „Endlich sind wir weiter gekommen! Aber wo ist das Medaillon?“

„Keine Ahnung. Vielleicht wissen die anderen mehr .. wir sollten heute aufbrechen, es ist immerhin schon der 31. und..“
Remus unterbrach sich mitten im Satz. „Entschuldigung, fast hätte ich es vergessen! Alles Gute zum 17., Harry!“ Er umarmte ihn. „Dein Geschenk bekommst du bei den Weasleys heute Abend. Anscheinend plant Molly eine kleine Feier für dich.“ Beim Gedanken an Molly Weasleys Küche merkte Harry, wie hungrig er war. „Essen wir was und brechen dann auf. Und die Mappe nehmen wir mit. Vielleicht können uns die anderen ja helfen.“ schlug er vor.
Während sie nebeneinander in die Küche gingen, warf Harry einen Seitenblick auf Remus. Vier Jahre kannten sie einander inzwischen … und schon damals, als sie noch Lehrer und Schüler gewesen waren, verband sie etwas, das er nicht in Worte fassen konnte, aber inzwischen besser verstand. Was es genau war, wusste er nicht. Doch etwas sagte ihm, dass er sich gerade auf diesen Menschen neben ihm bis zum Ende verlassen konnte.
So in Gedanken vertieft war er, dass er nicht merkte, wie Remus ihn ebenfalls mit diesem für ihn so typischen leichten Lächeln, das seine silbergrauen Augen fast ein wenig strahlen ließ, betrachtete. So ähnlich war er James – genau der selbe Sturkopf und der ausgeprägte Gerechtigkeitssinn. Ein unermüdlicher Kämpfer für den Orden, aber genauso, wenn es darum ging, Schwächeren zu helfen. Ein wirklich bemerkenswerter Junge, der nie den Mut verlor. Und auch für Harry stellte es keinen Unterschied dar, ob jemand arm war oder reich, ob jemand gesund war, oder ein – Remus musste schmunzeln – „pelziges Problem“ hatte.
„Harry, ich lasse dich nicht im Stich. Vielleicht bin ich nicht Sirius, aber ich werde immer für dich da sein.“ dachte Remus und gewährte dem Siebzehnjährigen mit einer galanten Handbewegung den Vortritt in die Küche, wo bereits eine von Kreacher gebackene Schokoladentorte auf sie wartete.


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Schon als mir zum ersten Mal klar wurde, dass Bücher von Menschen geschrieben werden und nicht einfach so auf Bäumen wachsen, stand für mich fest, dass ich genau das machen wollte.
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