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Fanfiction

Nest von lohen Flammen - Kaminfeuer

von Laticia

Manchmal wachte er auf, starrte die steinerne Decke an und betastete die Decke im Bett neben sich. Obwohl er wusste, dass sie nicht mehr neben ihm lag.
Manchmal erwischte er sich dabei, dass er einen Liter Wasser aufkochte, zwei Tassen bereitstellte und sie mit Tee füllte, obwohl sie ihn nicht mehr trinken würde. Dann saß er da, stundenlang, starrte auf die Tasse mit dem erkaltenden Tee und klammerte sich an seiner eigenen fest, wie an einem Rettungsanker in der Vergangenheit. Doch der Anker saß tief in der Gegenwart fest und der Tee in der zweiten Tasse blieb, wo er war. Sie war nicht geblieben.
Manchmal, wenn er von der Arbeit nach Hause kam, erwartete er insgeheim, dass das Licht im Vorzimmer brannte, dass das leise, heimelige Geräusch von bereits flackernden Kaminflammen die beschauliche Stille im Haus erfüllte und dass sich die Küchentür öffnete, ihr zartes Gesicht darin auftauchte und ihm ein Lächeln schenkte, begleitet von Sätzen wie: Heute bist du aber spät dran... oder Wie war dein Tag, mein Herz?
Wenn er nun nach Hause kam, den Schlüssel im Schloss drehte und in die dunkle, kalte, geruchlose Wohnung blickte, war da kein begrüßendes Licht, kein einlullendes Feuer im Ofen und schon gar kein wunderschönes Gesicht im Spalt der Küchentür. Nichts.

Seine Abende waren lang. Oft ging er vor Verzweiflung aus, betrank sich oder rauchte zu starken Tabak, nur um nicht zurück in die Leere gehen zu müssen - und schon gar nicht, um alleine ins kalte, viel zu große Bett gehen zu müssen, wo der Schlaf ohnehin auf sich warten ließ. Wie eine Dunstglocke hing der Wunsch nach ihr über ihm, wenn er im Bett lag, und mit jedem Augenblick wurde ihm mehr bewusst, wie weit weg sie war - emotional und körperlich. Wenn er es gar nicht mehr aushielt, stand er auf, warf die Decke über die Schulter und setzte sich in seinen bequemsten Lehnstuhl, um dort, vor dem schwach glimmenden Feuerchen, in einen trübseligen Dämmerschlaf hinüberzusinken, der ihn am Morgen mit Nackenschmerzen und kalten Füßen belohnte.

Mehrfach hatte er darüber nachgedacht, das Haus zu verkaufen, in eine kleine Wohnung im Herzen Londons zu ziehen und möglichst jede Erinnerung an sie zu verdrängen, doch er konnte nicht. Zu heftig war die Liebe gewesen, zu intensiv ihre Berührungen, zu leidenschaftlich ihre Worte an ihn - sowohl im Guten als auch im Streit.

An diesem Abend kam er erst spät nach Hause, sodass es bereits dunkel war. Seine Schlüssel klirrten in die Schüssel, die auf der Kommode im Vorzimmer stand, und lustlos warf er seinen Mantel über den Garderobenhaken.
Wie jeden Tag ging er ins Wohnzimmer und griff nach dem Zauberstab, um ein Feuer im Kamin zu entfachen, doch etwas hinderte ihn daran. Sein bereits gehobener Stab sank langsam hinab, denn seine Augen hatten den magischen Kalender über dem Kaminsims erblickt: 23. April. Klappernd fiel der Zauberstab zu Boden, als wäre es ein lebloses Stück Holz, das im Herbst vom Baum gerissen wurde.
Er fiel auf die Knie und barg das Gesicht in den Händen, um seine Tränen zu verbergen. Um sie vor sich selbst zu verbergen.
Am 23. Mai hatten sie sich zum ersten Mal geküsst... und wie. Sie waren übereinander hergefallen, hatten die Welt um sich vergessen, ignoriert, dass rundherum alles in Trümmern lag - mitten im größten Chaos von Hogwarts hatten sie sich gefunden, es sich eingestanden, dass sie sich liebten...

Ron krallte seine Hände in den Teppich und erbebte unter der Last der stummen Tränen, die ihm übers Gesicht glitten wie Regen entlang von Fensterglas.
Langsam, fast wie gelähmt, tastete er sich am Kaminsims hoch, griff zu der kleinen, verstaubten Schachtel von Streichhölzern und zog eines heraus. Als der Funke anschlug und den Kopf in Brand setzte, griff er nach einer alten Zeitung, steckte sie an und warf sie auf die Feuerstelle, die mit Holzscheiten bedeckt war und nur darauf wartete, Wärme im Raum zu verbreiten. Flackernd breitete sich die kleine Flamme aus, das Holz gab hohle Geräusche von sich, als es aufloderte.
Hermine hatte immer mit den Streichhölzern angezündet; so hatten ihre Eltern es immer getan und sie wollte die Erinnerung an ihre Muggelherkunft immer in Ehren halten. Vor einem Jahr waren sie noch hier zusammen auf dem Teppich gekauert, hatten das Holz in den Kamin hineingeschichtet und unter Gelächter hatte er versucht, eines der dünnen Hölzchen zum Brennen zu bringen...
Ron starrte in die rotgelben Glutherde, die ihm entgegenleuchteten und sah wortlos zu, wie die Asche davon abfiel.
So wie Feuer war ihre Liebe gewesen, ein reines Glutnest, atmend, lodern, loh, heiß... doch wie bei jeder Glut sammelt sich Asche an, verlieren die Funken ihre Strahlkraft und verglühen. Und offenbar war es mit Hermines Liebe ebenso passiert. Ein langes, erhitztes Strohfeuer, das verloschen war?
Ron griff erneut nach einem Streichholz und entzündete es am Feuer im Kamin. Ein Zischen und es brannte. Er barg es in seiner hohlen Hand und sah zu, wie das Hölzchen langsam verzehrt wurde. Der Rauch biss in seinen Augen, doch das war nicht der Grund, weshalb er weinte. Schluchzend ballte er die Hand mit dem brennenden Streichholz zur Faust und genoss für einige Augenblicke das Gefühl des Schmerzes, dass in seine Handfläche schoss, ehe seine Tränen darauftropften.


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