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Fanfiction

Die zweite Chance - Des Rätsels Lösung

von Jane_Higgins

Hallöchen ihr Lieben!
Ich weiß, es hat etwas länger gedauert. Aber da das nun das vorletzte Chap ist und ich euch den Epilog jetzt dirket hinterher schicke, brauchte das alles etwas Zeit.
Ich hoffe, das sie euch gefallen und ihr zufieden mit dem Ende seid.

Also auf zur letzten Runde und viel Spaß!


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Draco rieb sich über sein Gesicht und starrte auf den See. Er konnte das nicht. Er konnte diese Hochzeit nicht eingehen. Nicht um diesen Preis. Der Unterricht war längst vorbei. Den Blick zum Schloss erhoben, drehte er sich um. Da wollte er jetzt am wenigstens hin. Mit erhobenem Zauberstab ging er in Richtung des Quidditch-Feldes und zauberte sich seinen Besen herbei. Genau das Richtige, um den Kopf frei zu kriegen. Schwungvoll hob er ab und brauste durch die Luft. Sie war kalt, weckte seinen Verstand jedoch wieder. Mit einigen schnellen Zügen umrundete er die Torringe und lies seinen ganzen Frust ab. Während er seine Augen über die Landschaft streifen lies, bemerkte er die blonde Frau, die auf ihn zukam. Ganz automatisch flog er zu Boden und landete. Dann ging er ein paar Schritte auf die Frau zu, die alles in der Hand hatte.
„Hallo, Mutter. Was verschafft mir die seltene Ehre deines Besuchs?“ scherzte er. Doch Narzissa blieb nur vor ihm stehen und musterte ihn aufmerksam, ehe sie etwas sagte.
„Du siehst nicht gut aus, Draco, weißt du das?“ ihre Stimme war sanft.
„Warum bist du hier?“ entgegnete Draco jetzt ernst.
„Weil ich wissen will, was mit dir los ist!“
„Kannst du dir das nicht denken?“ fragte er spöttisch.
„Zu Anfang nicht, nein. Aber mittlerweile scheint es ein Fehler gewesen zu sein Astoria hier her zubringen. Und ich verstehe es einfach nicht. Ihr habt euch doch früher immer so gut verstanden. Was hat sich geändert?“
„Alles, Mutter. Alles!“ er sah sie mit festem Blick an. „Du kannst nicht von mir verlangen das ich Astoria heirate und das werde ich auch nicht tun. Sie ist...sie ist...sie passt einfach nicht zu mir und ich liebe sie nicht. Es mag sein, das wir uns früher gut verstanden haben, aber das ist eine Ewigkeit her. Ich hatte ja garkeine andere Wahl. Sie war das einzige Kind mit dem ich spielen durfte, das Lucius akzeptiert hat. Sonst hatte ich doch keine Freunde, wenn du dich erinnerst. Hat sie dir nicht erzählt, das ich vor drei Jahren den Kontakt abgebrochen habe? Nein? Sie hat mich nicht verstanden. Ich wollte das alles nicht, die Todesser-Sache und mich Voldemort unterwerfen. Für Astoria war das unverständlich und sie hat mich als schwach bezeichnet. Denkst du wirklich, das ich mit so einer Frau verheiratet sein will?“ Draco fuhr sich mit der Hand durch sein kurzes Haar und sah weg. Narzissa lies seine Worte einen Moment verhallen.
„Wer ist sie?“
Draco sah völlig überrascht zurück zu seiner Mutter. Damit hatte er nicht gerechnet.
„Was?“ fragte er ungläubig.
„Als du damals wutentbrannt aus meinem Zimmer gelaufen bist, hast du vorher gesagt: SIE hat mich aus meinem Loch geholt! Und nach deiner jetzigen Erklärung wirst du wohl nicht Astoria gemeint haben. Ich bin nicht dumm, mein Sohn und ich höre dir zu, wenn du redest. Also, wer ist sie?“ wollte Narzissa wissen. Draco überlegte kurz, bevor er ansetzte.

„Sagt dir der Name Hermine Granger noch etwas?“ seine Stimme war leise.
„Granger? Du...du meinst dieses Muggel-Mädchen? Die, die Bella bei uns Zuhause....“
„Ja, genau die. Sie...wir...wir wurden das neue Schulsprecherpaar und ab da hat sich alles geändert. Ich kam mir noch einsamer vor, als ich sowieso schon war und sie hatte alle ihre Freunde. Potter, Weasley und all die anderen, die mit ihr Seite an Seite gekämpft haben. Anfangs wollte ich einfach nur dazu gehören, egal wie. Aber dann war Hermine da und ich wollte ihr nur noch beweisen, das ich mich auch geändert hab. Sie versteht mich, hat mir geholfen und jetzt ist das alles hin. Denn die einzige Möglichkeit um an mein Erbe zu kommen, ist die, das ich Astoria heirate.“ resignierend lies er den Kopf sinken.
„Nein, ist es nicht.“ sagte ihm seine Mutter, als wenn es das Natürlichste auf der Welt wäre.
„Bitte? Wie meinst du das?“ Draco dachte sich verhört zu haben.
„Um an das Erbe zu kommen musst du heiraten, das stimmt. Aber Lucius hat weder den Zeitraum festgelegt, noch die Frau, die es sein soll. Sie mal...“ sagte sie und holte das Testament raus, das immernoch glühte. „...hier steht lediglich, das du heiraten musst. Nicht mehr und nicht weniger.“
Draco sah verblüfft zwischen seiner Mutter und dem Testament hin und her.
„Was? Ich...und wieso hast du dann Astoria mitgebracht?“ jetzt war er wirklich verwirrt.
„Weil ich dachte das sie die logische Wahl für dich ist, durch eure gemeinsame Vergangenheit. Ich konnte doch nicht wissen, das sich meine Vermutungen wirklich erfüllen.“ Narzissa sah ihren Sohn schuldbewusst an. „Ich glaube, ich muss dir da etwas erklären, mein lieber.“
„Dann schieß mal los. Und warum leuchtet das Testament eigentlich so rot?“ er griff danach.
„Du warst zwei Jahre, als Lucius das Testament aufgesetzt hat. Als unser einziger Sohn, war klar das du alles bekommen würdest. Auch wenn der dunkle Lord zu dieser Zeit noch besiegt war, war für deinem Vater immer klar, das er irgendwann zurückkommen und die Macht übernehmen wird. Dann würden nur noch die reinblütigen Zauberer überleben. Dadurch das er die Hochzeit als Bedingung angegeben hat, wollte er sicher stellten, das unser Erbe in einer weiterhin reinblütigen Familie überlebt. Er dachte garnicht daran, eine Frau für dich festzulegen, weil er schließlich davon ausging, das alles so kommen würde, wie er das wollte.“ Draco sah ihr nicht in die Augen während sie erzählte und hörte nur zu. „Ab da hat er angefangen deine Erziehung zu übernehmen und Merlin weiß, das ich nicht mit allem einverstanden war, das er getan hat. Je älter du wurdest, umso mehr hat er versucht einen gefühlskalten Menschen aus dir zu machen. Und auch wenn du dich zuerst noch gegen ihn gestellt hast, konntest du das nicht für immer tun. Irgendwann war ich davon überzeugt, das er es endlich geschafft hatte, dir deinen freien Willen zu nehmen und deine Gefühle ganz tief in dir drin weg zu sperren.“ Jetzt nahm Narzissa das Testament wieder an sich und betrachtete es. „Also habe ich einen Zauber auf die Bedingung gelegt. Lucius wusste nichts davon, da ich es für mich behalten habe. Ich hatte geahnt, das sich die Zeiten irgendwann ändern werden, das der Frieden zurückkehrt....und das auch du dich veränderst und wieder ein stückweit der Junge wirst, der sich noch anfangs seinem Vater widersetzt hat. Mit diesem Zauber wurde bestimmt, das du nur die Frau heiraten darfst, die du wirklich liebst. Und deshalb leuchtet es auch so rot. Du hast ihr gesagt, das du verliebt in sie bist, oder?“ fragte sie vorsichtig und tätschelte ihm den Arm.

Draco war sprachlos. Er war erstarrt und wusste nicht was er sagen soll. Fassungslos sah er seine Mutter an. Die wartete auf eine Reaktion, als sie aber nach ein paar Augenblicken keine bekam, begann sie wieder zu reden.
„Und es tut mir furchtbar leid, was ich dir in den letzten Wochen alles an den Kopf geworfen habe. Ich konnte doch nicht wissen, das du deine Gefühle wieder zulässt. Das jemand es wirklich geschafft hatte, dein Herz zu öffnen. Ich hab dich ja noch nicht mal gefragt, wie sich dein Leben bis jetzt entwickelt hat. Mir kam es unwahrscheinlich vor, das du dich so schnell verändern würdest. Deshalb habe ich Astoria mitgebracht, weil ich dachte, das es dir das einfacher macht mit der Bedingung klar zu kommen. Es tut mir leid, das ich zwanghaft versucht habe, das ihr euch näher kommt. Sie hat mir erzählt, was sie Hermine antun wollte und auch das tut mir leid. Es war alles meine Schuld. Ich habe sie eben nach Hause geschickt und auch ich werde morgen wieder abreisen.“ schloss sie ihre Erklärung ab. Draco schien fieberhaft zu überlegen.
„Das heißt also...das ich Astoria nicht heiraten muss, um an mein Erbe zu kommen?“ fragte er nochmal nach.
„Ja. Du wirst natürlich heiraten müssen, daran führt kein Weg vorbei. Aber du hast die freie Wahl wann und wer es sein soll.“
Draco schüttelte den Kopf. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Die Tortur der ganzen letzten Wochen, war völlig umsonst. Zorn stieg in ihm auf.
„Und wieso hast du mir das nicht schon früher gesagt?“ er warf seiner Mutter einen bösen Blick zu.
„Na, weil du mich nicht gefragt hast.“ war die einfach Antwort von Narzissa.
Jetzt fiel er aus allen Wolken. Weil er sie nicht gefragt hatte? Gut, ein bisschen stimmte das schon. Er hatte zwar gefragt, was es mit der Bedingung auf sich hatte, aber nicht, ob es wirklich Astoria sein musste. Seine Mutter riss ihn wieder aus seinen Gedanken.
„Und jetzt hör endlich auf zu denken, Draco. Mach dich auf den Weg zu Hermine, erkläre es ihr und bring das wieder in Ordnung. Denn ich habe nichts dagegen, wenn du mit ihr zusammen sein willst und das weißt du auch.“ Sie hatte recht.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, rannte Draco zurück zum Schloss, zurück zu Hermine.

Hermine war völlig aufgewühlt. Während sie nun zurück in die Bibliothek ging, spürte sie immernoch Draco's Arme, die sie festhielten und ihre Lippen brannten heiß von dem Kuss. Er hatte sie gefragt, ob sie wusste, was er für sie fühlte. Darüber war sie sich bis eben aber nichtmal wirklich sicher gewesen. Nur die Tatsache, das er sie am See geküsst hatte, wo jeder sie hätte sehen können, führte es ihr vor Augen. Er hatte sie in der Öffentlichkeit geküsst und es machte ihm nichts aus. So könnte es immer sein, wenn nicht diese Hochzeit wäre. Sie musste sich ablenken und sie wollte Draco heute auf keinen Fall mehr begegnen. Die Sehnsucht nach ihm hatte der Kuss nicht gestillt, nicht im Geringsten. Es hatte nur noch mehr in ihr freigelassen und sie war sich nicht sicher, ob sie ihm widerstehen konnte, wenn er vor ihr stand.
Sie ging in die hinterste und abgeschirmteste Ecke, die die Bibliothek zu bieten hatte und vergrub sich wieder in Büchern. Sie sah auf die Buchstaben die alle zusammen ein Wort ergaben, aber dennoch wollte die Bedeutung nicht zu ihr vordringen. Ihre Gedanken hingen am See und bei dem Mann, den sie nicht haben konnte. Nach einiger Zeit hielt sie es für Sinnlos und gab es auf. Sie erhob sich wieder und machte sich mit gesenktem Kopf auf den Weg zum Ausgang der Bibliothek. Plötzlich hielt sie in ihrer Bewegung inne, als von hinten ihr Name an ihr Ohr drang. Aber nicht von irgendwem. Langsam drehte sie sich um und sah auf Draco der keine fünf Meter von ihr entfernt stand. Er hatte sich in einer Sitzgruppe nach ihr umgesehen, als sie an ihm vorbeiging. Sie wandte sich direkt wieder zum gehen.
„Hermine, warte doch. Ich hab dich gesucht. Ich muss mit dir reden!“
Sie drehte sich wieder um, ging aber weiter auf die Tür zu.
„Ich aber nicht mit dir. Draco, hör doch endlich auf. Wir beide wissen, wie das alles enden wird und wenn wir es jetzt nicht endlich sein lassen, wird es uns nur schwerer fallen, es zu akzeptieren.“ ihre Stimme zitterte.
„Aber das ist es doch. Wir wissen eben nicht wie das alles enden wird. Meine Mutter war eben bei mir und um das Erbe zu bekommen....“
„...musst du Astoria heiraten, ich weiß.“ unterbrach sie ihn. „Hör auf mir das ständig unter die Nase zu reiben.“ schrie sie ihn an. Unter den Blicken der anderen Schüler, die ebenfalls in der Bibliothek waren, drehte sich Hermine um und lief nun geradewegs auf die Tür zu um hinaus zustürmen, während sie Draco noch etwas nach ihr rufen hörte.
„Aber ich muss Astoria doch garnicht heiraten!“ und dann schloss sich die Tür wieder. Draco stand wie angewurzelt da und sah nach vorne. Vielleicht kam sie zurück, nachdem er ihr das nachgerufen hatte. Würde eine Erklärung verlangen, weil sie dem Gesagten keinen Glauben schenkte. Würde sie? Nach unzähligen Minuten hatte er seine Antwort. Sie würde nicht. Sie kam nicht zurück. Sie glaubte ihm einfach nicht.
Hermine hatte ihn noch gehört, aber ihr Verstand ermahnte sie weiterzulaufen. Es könnte eine Falle sein. Hinter der nächsten Ecke jedoch kam sie zum Stehen und lehnte sich an die kalte Wand. Unweigerlich fiel ihr seine Aussage wieder ein, das er Astoria nicht heiraten müsste. Das konnte sie nicht glauben. Wenn dem wirklich so war, wieso hatte er ihr das nicht früher gesagt? Die ganzen Streitereien und das sie getrennt waren...das alles hätte nicht sein müssen. Sie könnte zurück gehen und ihn fragen. Aber den Gedanken verwarf sie wieder. Sie hatte keine Kraft mehr um zu hoffen.

Am nächsten Morgen machte sich Hermine schon früh auf den Weg zum Frühstück in der großen Halle. Die Nacht, die sie hinter sich gebracht hatte war eine eher unruhige. Ständig träumte sie von dem Satz den Draco ihr gestern noch nachgerufen hatte, um sich dann bei seiner Trauung mit Astoria unter den Gästen vorzufinden. Da sie diese Bilder irgendwann nicht mehr verdrängen konnte, beschloss sie aufzustehen und dann als eine der Ersten hinunter zu gehen. So hatte sie wenigstens noch ein bisschen Ruhe bevor die Schüleranzahl zunahm. Sie saß schon an ihrem Tisch, als einzige Gryffindor, und stocherte in ihrem Essen, als sie von Narzissa Malfoy angesprochen wurde.
„Miss Granger? Entschuldigen sie die Störung, aber dürfte ich mich kurz mit ihnen unterhalten, bevor ich abreise?“
Hermine sah auf in das Gesicht der blonden Frau, die sie freundlich anlachte. Zuerst wollte Hermine verneinen, aber es hätte ja sowieso nichts gebracht.
„Natürlich Mrs Malfoy. Wie kann ich ihnen helfen?“ auch Hermine versuchte höflich zu klingen.
„Ich glaube, ich muss hier etwas klarstellen und das hätte ich schon viel früher tun sollen.“ sagte sie und setzte sich Hermine gegenüber. Sie holte aus ihre Tasche ein weißes Pergament und legte es auf den Tisch. „Ich weiß von ihnen und Draco. Er hat es mir erzählt. Deshalb bin ich gekommen, um mich bei ihnen zu entschuldigen. Ich wusste nicht in was für eine Lage ich sie beide mit meinem Auftauchen bringen würde. Und das dann Astoria auch noch versucht hat, ihnen etwas anzutun...das tut mir auch leid. Ich habe sie gestern ohne zu zögern zurück nach Hause geschickt.“
„Mrs Malfoy, entschuldigen sie mich, wenn ich sie unterbreche, aber warum erzählen sie mir das?“ Hermine hatte keine Lust auf dieses Gespräch. Womöglich würde Narzissa noch anfangen von den Hochzeitsplänen zu sprechen oder es sogar wagen, sie zu fragen ob sie Brautjungfer werden will.
„Weil ich denke, das es wichtig ist, das sie das erfahren. Mein Sohn war gestern Abend noch bei mir, nachdem er vergebens versucht hat noch einmal mit ihnen zu reden. Miss Granger, ich kann ihre Zweifel verstehen und auch verstehe ich, das sie keine Hoffnung mehr haben. Aber sie sollten sie wirklich nicht aufgeben. Hier.“ damit schob sie Hermine das Pergament zu. „Das ist das Testament von Lucius. Bitte lesen sie es.“
Hermine wusste nicht recht worauf das hinauslaufen sollte. Sie wollte es nicht noch schwarz auf weiß vor ihren Augen haben. Da sie aber auch nicht unhöflich sein wollte, faltete sie das Pergament auf und las es durch. An der bestimmten Stelle war sie dann ziemlich überrascht und sah Narzissa fragend an.
„Verstehen sie jetzt, was ich damit meine, das sie nicht aufgeben sollen? Ja, Draco muss heiraten, um an das Erbe zu kommen. Aber eine Frau wurde für ihn nie festgelegt. Er hat die freie Wahl. Die Bedingung wurde ihm Nachhinein an einem Zauber geknüpft, der vorschreibt, das Draco nur die Frau heiraten darf, die er liebt. Ich weiß das klingt kitschig, aber ich fand es zur damaligen Zeit einfach eine sichere Lösung.“

Hermine traute ihren Ohren nicht. Draco hatte also doch recht. Er musste Astoria nicht heiraten und wollte es ihr mitteilen. Das plötzliche Gefühl des Glücks vertrieb für einen Moment ihre schlechte Laune.
„Sie haben dieses Zauber auf die Bedingung gelegt?“ fragte Hermine.
„Ja, und das schon vor vielen Jahren. Mein Mann war ein grausamer Mensch und Draco ist der einzige Mann, den ich immer lieben werde. Für meinen Sohn würde ich alles tun. Ich wollte das er eines Tages glücklich wird. Ich hoffte immer auf eine neue, bessere Zeit und die ist jetzt gekommen. Leider war ich zu blind um zu merken, das Draco's Leben sich von grundauf geändert hat. Mit ihrer Hilfe. Also bitte ich sie nochmals mit ihm zu reden. Geben sie sich und ihrer Beziehung eine zweite Chance.“ Hermine erkannte die Ehrlichkeit in Narzissas Worten.
„Aber ich hab ihn in den letzte Wochen sooft abgewiesen. Und gestern hab ich ihn auch noch angeschriehen. Er wird mich doch garnicht mehr wollen. Das macht kein Mann auf Dauer mit. Es gibt keine Chance mehr.“ sagte Hermine in traurigem Ton.
„Und genau deshalb bitte ich sie darum nochmals mit meinem Sohn zu reden, Miss Granger. Geben sie ihm die Möglichkeit sich zu erklären. Entschuldigen sie mich, aber ich muss los. Ich wünsche ihnen noch einen schönen Tag.“ und damit stand Narzissa wieder auf und verschwand aus der großen Halle um abzureisen. Hermine hielt immernoch das Testament in Händen und besah es sich wieder. Das Glücksgefühl war einer erneuten Traurigkeit gewichen. Sie konnte nicht mit Draco reden. Nicht nach der gestrigen Aktion. Der Gedanke, das sie durch die Sache, einen Schritt zu weit gegangen war, hatte sich in ihrem Bewusstsein manifestiert. Er wollte endgültig alles aufklären und sie hatte ihn nicht einmal zu Wort kommen lassen. Es war vorbei.

Zur gleichen Zeit war auch Draco schon unterwegs. Nur hatte dieser eine andere Richtung eingeschlagen. Er hatte ebenso sehr schlecht geschlafen, jedoch aus einem anderen Grund. Draco hatte die ganze Nacht darüber gegrübelt, was er noch machen konnte um Hermine endlich alles erklären zu können. Irgendwann hatte er in seiner Verzweiflung eingesehen, dass er das alleine nicht schaffen würde. Er brauchte Hilfe. Ja, Draco Malfoy brauchte Hilfe. So war er nun auf dem Weg zum Gryffindor-Turm, als er in einem Gang auf die Gruppe zukam. Harry, Ron, Ginny und Neville waren gerade bei einer angeregten Unterhaltung, als er sie ansprach.
„Leute! Ihr müsst mir helfen.“ sagte er in ernstem Ton.
„Wir dir helfen, Malfoy? Nach der Sache mit deiner Verlobten und...“ gab Harry von sich, aber Draco viel ihm ins Wort.
„Lasst es mich wenigstens erklären! Bitte!“ das Erstaunen über das letzte Wort aus Draco's Mund wurde nur noch durch Rons Aussage übertroffen, die er ein paar Momente später machte.
„Na dann fang an.“ sagte er in ruhigem Ton, was ihm die Blicke aller einbrachte. Diese Stille nutze Draco, nachdem er sich schnell wieder gefasst hatte und erklärte alles. Die Sache mit dem Tod von Lucius, das Testament, das Erbe, die Hochzeit und die Bedingung. Die vier Freunde hörten ihm geduldig zu und unterbrachen ihn nicht.
„...und gestern wollte ich es ihr endlich erklären, aber sie lässt mich nicht mehr an sich ran. Ich hab das doch nicht gewollt und es war auch bestimmt nicht geplant. Ich will sie doch einfach nur zurück, aber ich weiß nicht mehr was ich machen soll.“ sein Besorgnis war deutlich zu hören.
„Ich hab dir doch gesagt, das Worte alleine nichts bei Hermine bringen.“ erwiderte Neville, was ihm einen anerkennenden Blick von Ginny einbrachte.
„Danke, Longbottom. Das baut einen wirklich auf.“
„Aber er hat doch recht.“ sagte nun Ginny. „Du musst etwas machen, das Hermine völlig überrascht und womit sie nicht rechnen würde. Dann ist sie nämlich erstmal sprachlos und du kannst ihr das sagen, was du wolltest.“
„Ach ja, Mini-Weasley? Und was schwebt dir da so vor?“ fragte Draco neugierig.
Daraufhin begann Ginny nachzudenken. „Sag mal, Malfoy, weiß eigentlich noch jemand von euch beiden, außer uns?“ unterbrach sie ihre Gedanken.
„Nein, ich glaub nicht. Wie hatten ja nicht wirklich die Möglichkeit unsere Beziehung richtig auszuleben. Warum?“ gespannt wartete er auf eine Antwort. Nach ein paar weiteren Minuten schien Ginny eine Antwort zu wissen.
„Ich hab da so eine Idee.“ sagte sie mit funkelnden Augen.

In den ersten beiden Stunden hatten sie heute Zaubertränke. Hermine hatte sich einen Platz weit weg von Malfoy gesucht um ihn nicht ansehen zu müssen. Er war nicht beim Frühstück gewesen, was sie erleichterte. Aber im Unterricht hätte er schlecht fehlen können. Sie erwischte sich dabei, wie sie ab und zu zu ihm hinsah. Doch er machte keine Anstalten ihren Blick zu suchen. Ganz im Gegenteil, er schien sie zu ignorieren. Aber was hatte sie auch anderes erwartet. Sie war gerade dabei, ihre Zutaten in den Trank zu geben und bemerkte dabei nicht, wie Neville und Draco einen Blick austauschten, ehe Draco wieder nach vorne sah und Neville Harry und Ron zunickte. Hermines beste Freunde begaben sich in Deckung, als es keine zwei Sekunden später hinter ihr gefährlich zu zischen begann. Sie drehte sich um und bemerkte, das es in Nevilles Kessel brodelte. Als dann auch noch der ganze Kessel zu wackeln begann, brachten sich alle unter ihren Tischen in Sicherheit, während man Professor Slughorn ein lautes 'In Deckung!' schreien hörte, ehe der Kessel mit einem lauten Knall zersprang. Schlagartig löste sich der Trank in einen gelbem, übelriechenden Rauch auf, der sich rasend schnell im ganzen Schloss zu verbreiten schien und nicht verwehen wollte, sondern immer mehr wurde.
Alle stürmten hinaus und irgendwann verlor Hermine den Blick auf Harry und Ron in der Schülerschaft, die nun aus allen Klassenräumen stürmten. Durch den Nebel, der einen schlimmen Brechreiz hervorrief und die Sicht ziemlich beeinträchtigte, erkannte sie gerade noch so den Weg auf den Innenhof. Frische Luft. Genau das brauchte sie jetzt. Jedoch war ihr der Gedanke wohl nicht alleine gekommen. Nur ein paar Minuten später hatte sich die Hälfte aller Schüler auch dort eingefunden. Hermine stand genau in der Mitte von allen und versuchte ihre Freunde in der Menge ausfindig zu machen. Das war nicht ganz einfach, doch irgendwo mussten sie sein. Aber was dann geschah, hätte sie nie im Leben geglaubt.

„Hermine!“ rief plötzlich eine ihr bekannte Stimme über den ganzen Innenhof. Sie drehte sich zur Tür um, aus der sie gekommen war. Zuerst erkannte sie nichts, aber als dann die anderen Schüler vor ihr eine Gasse bildeten, sah sie Draco dort stehen, der sie fixierte. Das Stimmengewirr, das vorher überall zu hören war, war vollkommen verstummt und alle Schüler sahen nun nervös zwischen Draco und Hermine hin und her. Sie konnte sich nicht bewegen und dann kam Draco auch noch schnellen Schrittes auf sie zu. Sein Gesicht wirkte ausdruckslos, aber er lies sie nicht aus den Augen. Ehe Hermine sich versah, war Draco schon bei ihr angekommen, packte ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie kurz und innig. Sie war so perplex das sie nichts sagen, sich nicht bewegen konnte. Was ging hier nur vor? Draco löste sich wieder von ihr, behielt aber seine Hände weiter auf ihrem Platz.
„Erinnerst du dich noch daran, was du mich damals in der Bibliothek gefragt hast? Was ich will?“ fragte er sie sanft, aber bestimmend. Hermine sah ihn erschrocken an und da sie immernoch unfähig war zu reden, nickte sie nur.
„Ich will drei Dinge! Erstens will ich, das du mir endlich glaubst. Zweitens will ich dich. Und drittens will ich, das du uns nicht aufgibst. Denn wenn du uns nochmal eine Chance gibst, dann lasse ich dich nie mehr gehen!“ er klang viel fester, als er sich fühlte. Weiter ihr Gesicht in den Händen haltend, sah er sie an und wartete auf eine Antwort.
Jetzt erst begriff Hermine langsam was hier geschah. Draco war nicht sauer auf sie, nein wer wollte sie immernoch. Und das gab er sogar, hier vor allen anderen, zu. Wenn sie nicht schon vorher das Testament gesehen hätte und somit wusste, das alles stimmte, hätte sie ihn nun zur Rede gestellt. Aber das war nicht mehr nötig. Der Weg war endlich frei. Sie sah im in die Augen und bemerkte seinen Stimmungswechsel. Sie stand wohl länger als gewollt stumm vor ihm, was er als ein 'Nein' aufzufassen schien. Und in dem Moment, da Draco seine Hände wieder senkte und sich umdrehen wollte, schlag Hermine ihre Arme um seinen Nacken und küsste ihn stürmisch. Ein paar Sekunden später legte er seine Arme um ihre Taille, zog Hermine so fest wie möglich an sich und erwiderte den Kuss. Das allgemeine Raunen und Flüstern, das durch die Schüler um sie herum ging, wurde von ihrem Freundeskreis unterbrochen. Die standen alle klatschend und jubelnd zusammen und wurden durch Seamus 'Na endlich!' Gebrüll nur noch verstärkt. Nach unzähligen Minuten lösten sich ihre Lippen von einander und Hermine legte ihren Kopf etwas zurück um Draco anzusehen.
„Du lässt mich nie mehr gehen?“ fragte sie mit einem ängstlichen Gesichtsausdruck. Sie war sich immernoch nicht sicher, ob das alles nicht doch nur ein Traum war. Aber Draco schenkte ihr ein sanftes lächeln, das sie beruhigte.
„Nie mehr!“ war seine Antwort, bevor ihre Lippen wieder aufeinander trafen.


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