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Fanfiction

Die zweite Chance - Wie war das mit dem Ball?

von Jane_Higgins

Hey!
Da das letzte Chap ja etwas kurz war, ist dieses jetzt etwas länger. :-)
Ich hoffe, es gefällt euch!


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Hermine wollte Seamus eigentlich nicht alleine zurück lassen und warten, bis Madame Pomfrey ihn wieder gerichtet hatte. Sie fühlte sich immernoch schuldig für den Vorfall mit Draco. Denn sie war ja anscheinend die treibende Kraft, die ihn dazu gebracht hatte auf Seamus los zugehen. Doch der verneinte nur. Es würde ja nicht lange dauern bis seine Nase wieder geheilt war und er war sich auch sicher, das Hermine bestimmt besseres zu tun hatte, als Seamus das Händchen zu halten.
„Es ist wirklich ok, Hermine. Geh nur. Ich bin schon ein großer Junge und darf in einer Viertelstunde sowieso gehen. Und hör endlich auf dich zu entschuldigen. Es war nicht deine Schuld.“ redete er beschwichtigend auf sie ein. Und damit verabschiedete sich Hermine bei ihm und ging hinaus. Seamus hatte ja recht, aber dennoch lies ihr die Sache keine Ruhe. Sie wollte doch nicht, das sich ihretwegen die Jungs schlugen. Nicht, nachdem sich alle so gut miteinander verstanden. Dann verwarf sie die Gedanken schnell wieder und beschloss sich in die Bibliothek zu begeben. Seamus hatte sie ja um einen Gefallen gebeten und der würde sie sicher genug ablenken.
Der Tag neigte sich dem Ende und Hermine war fast mit Seamus Aufgabe fertig. Er hatte bis jetzt wirklich keine gravierenden Fehler gemacht. Ab und zu war die Grammatik etwas zerstreut, aber das war für Seamus nicht untypisch. Sie überprüfte gerade konzentriert einen Absatz, als sie plötzlich aufschreckte. Jemand lies mit aller Gewalt seine Schultasche direkt neben ihr auf den Tisch knallen. Als sie den Kopf hob, blickte sie direkt auf einen immernoch vor Wut schnaubenden Draco der vor ihr stand und sie anstarrte.

„Musst du mich so erschrecken? Oder willst du wirklich, das ich einen Herzanfall bekomme?“ sagte sie zornig. Er antwortete nicht.
„Was willst du denn?“ fragte sie etwas aufgebrachter. Wieder nichts. Draco starrte einfach nur auf sie herab. Nach ein paar Minuten rieb Hermine sich die Stirn, atmete einmal tief durch und machte sich wieder an dir Arbeit.
„Hör zu, wenn du mir nichts zu sagen hast, kannst du auch wieder gehen. Ich bin nämlich noch nicht fertig.“
„Das gehört Finnigan, oder?“ gab Draco gepresst von sich.
„Ja. Er hat mich darum gebeten, das ich mir das mal ansehe.“ sagte sie ruhig.
„Und du kannst deinem kleinen Finnigan ja nur schlecht widerstehen, wenn er dich um etwas bittet!“ erwiderte er gehässig. Damit schaffte er es, das sie ihn wieder ansah.
„Was ist eigentlich dein Problem? Falls ich dich daran erinnern darf, warst du derjenige, der in geschlagen hat. Und das auch noch völlig ohne Grund.“
„Ohne Grund? OHNE GRUND???“ schrie Draco.
„JA!“ gab Hermine genauso laut von sich. Sie starrten sich einen Moment böse an und keiner sprach. Draco's Unterkiefer spannte sich an und er löste sich etwas aus der Starre.
„Ich darf mich ja wohl noch einmischen, wenn dieser Dreckskerl sich an meine Freundin ranmacht und sie ihm auch noch vor Freude um den Hals fällt.“ sagte er bedrohlich.
Hermine starrte ihn Fassungslos an. Er dachte wirklich, das die zwei etwas miteinander hatten. Er war eifersüchtig auf Seamus und...und hatte er sie gerade seine Freundin genannt? Sie zwang sich zur Ruhe und überlegte kurz.
„Das muss ich mir nicht anhören.“ sagte sie knapp. Sie stand auf und wollte ihre Tasche packen, als Draco ihr diese aus der Hand schlug, sodass sie zu Boden fiel.
„Oh doch. Das musst du!“ erwiderte er wieder zornig. „Denn du scheinst ja sehr schnell an jemand neues geraten zu sein.“
„Das ist doch echt lächerlich, wie du dich gerade aufführst.“
„Also gibst du es zu? Du und Finnigan?“ er kochte vor Wut und hatte sich nur schwer unter Kontrolle. Draco musste sich wirklich anstrengen um nicht wieder los zu schreien. Das sie ihm keine klare Antwort gab, machte ihn wahnsinnig.
„Ich bin dir überhaupt keine Rechenschaft schuldig.“ gab sie ruhig von sich. Draco hatte vielleicht Nerven. Er verlangte von ihr etwas zuzugeben, das nicht stimmte und sich damit zu Gefühlen zu bekennen, die zwar vorhanden waren, aber nicht im Bezug auf Seamus. Dabei war er doch selber die Gefühllosigkeit in Person. Naja, ganz stimmte das nicht. Er war durchaus zu gewissen Gefühlen fähig. Nur waren die Hermine gegenüber nicht sehr tief. Und sie würde sich sicher nicht vor ihm bloßstellen.
„Damit hast du schon mehr verraten als du wolltest.“ flüsterte er ihr gefährlich ruhig zu und drehte sich auf dem Absatz um.
„Seamus war in Australien!“ Was? Nein! Das hatte sie doch jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Sie wollte ihn doch davon stürmen lassen ohne ihm eine klare Antwort zu geben. Zu spät. Draco schien sie gehört zu haben und blieb kurz vor der Tür stehen, sah aber nicht zurück. Jetzt war es sowieso egal.
„Er hat dort Verwandte, die zufällig meine Eltern kennen. Also habe ich ihm ein Weihnachtsgeschenk für sie mitgegeben. Er hat mich lediglich darüber informiert, das er es abgeben konnte und sie sich sehr darüber gefreut haben. Auch wenn sie nicht wissen, von wem es kommt. Also verzeih mir, das ich einem guten Freund für diesen Gefallen freudig um den Hals falle, wie du so schön gesagt hast. Und vielen Dank für dein Vertrauen mir gegenüber das ich dich betrügen würde!“ es war ihr egal ob das jemand mitbekam. Aber diese Bedenken waren nicht nötig. Die anderen Schüler waren alle geflohen, nachdem die beiden sich angeschriehen hatten. Hermine drehte sich zum Fenster und schlang ihre Arme um sich selbst.
In Draco zog sich alles zusammen. Er hatte die Verletzung in ihrer Stimme nicht überhört und er wusste, das sie die Wahrheit sagte. Er blickte kurz über die Schulter und sah sie am Fenster stehen, mit stillen Tränen die über ihre Wangen flossen. Was war er doch für ein Vollidiot. Er musste hier raus. Plötzlich kam ihm das ganze Schloss so klein und eng vor. Er lief aus der Bibliothek und hielt nicht an, ehe er auf den Ländereien war.

An diesem Wochenende wich Hermine nicht mehr von Harrys und Rons Seite. Die wunderten sich zu Anfang zwar, aber nachdem sie ihnen erklärt hatte, das sie einfach wieder etwas Zeit mit ihnen verbringen wollte nachdem das in den letzten Wochen eher zu kurz kam, gaben sie sich zufrieden. Sie half den zwei bei den Hausaufgaben und sah sogar ganz geduldig bei ihrem zweistündigen Quidditchtraining zu. Nur zum schlafen begab sie sich in den Nordturm und das auch nur sehr spät. Durch einen Verhüllungszauber konnte sie sich an Draco vorbei schleichen, ohne das er etwas merkte. Sie fragte sich ernsthaft was mit ihm los war. Wenn sie ihm doch soviel bedeutete, das er sie sogar seine Freundin nannte, dann verstand sie nicht wieso er es ihr nicht einfach sagte. Mittlerweile sollte er doch wissen, das sie nicht die Art Frau war, die einfach mit einem Mann ins Bett ging, nur weil sich die Gelegenheit dazu bot. Sie war schließlich nicht Pansy.

Draco war Hermines Verhalten natürlich aufgefallen. Aber er fand es garnicht so schlimm, das sie etwas Abstand voneinander nahmen. Draco war immernoch verwirrt. Unverständlich für ihn wie er sich nur so aufführen konnte, zog er sich zurück. Wie ein pubertierender, kleiner Junge hatte er sich benommen und so kannte er sich garnicht. Was hatte Hermine nur mit ihm angestellt? Das einzige Mal, das er sich unter Leute begab war Sonntagnachmittag. Er musste mit Millicent das Referat fertig stellen. Dabei gab es einige Dinge, die er lieber getan hätte. So saß er mit ihr in der Bibliothek und ihm rauchte der Kopf. Es war unglaublich wie wenig Auffassungsvermögen diese Frau hatte. Draco hatte langsam auch keine Lust mehr alles immer und immer wieder von vorne zu erklären. Aber das war das letzte Treffen vor Mittwoch und dann war er sie endlich los.

Montag war eigentlich immer Hermines Lieblingstag. Der Anfang der Woche, in der neue Aufgaben auf sie warteten gelöst zu werden. Doch diese Aussicht ließ den drückenden Schleier auch nicht weichen. Diesen Samstag war der Ball und das bedrückte sie nur noch mehr. Alles hätte so schön sein können. Jetzt hatte sie eine Freistunde und saß in der großen Halle, um sich auf den nächsten Unterricht vorzubereiten und an ihren Hausaufgaben zu arbeiten.
„Eine Freistunde und du lernst trotzdem? Na, du scheinst die Ablenkung aber wirklich zu brauchen.“ Hermine hob den Kopf und sah in das lächelnde Gesicht von Blaise.
„Hey, Blaise. Was verschafft mir die Ehre?“ grinste sie zurück.
Er lies sich ihr gegenüber am Tisch nieder und sah sie dann ernst an. Sie vermutete schon, worum es ging.
„Ich wollte dich fragen, was mit Malfoy los ist.“ Hermine atmete laut aus.
„Das wirst du ihn wohl selber fragen müssen, denn ich weiß es wirklich nicht.“ sagte sie leise.
Blaise beobachtete Hermine einen Moment nachdenklich um dann wieder zu sprechen.
„Was ist passiert?“ fragte er.
Hermine schloss die Augen und rieb sich über das Gesicht. Unentschlossen, ob sie Draco's bestem Freund gegenüber so offen sein sollte. Aber sie musste mit jemandem reden und wenn sich jetzt die Möglichkeit bot...
„Da weiß ich nichtmal wo ich anfangen soll!“
„Wie wäre es, wenn du einfach von vorne beginnst?“ schlug er sanft vor.
Und das tat sie dann auch. Hermine erzählte Blaise alles. Wie Draco und sie sich angenähert hatten, die Sache mit dem dunklen Mal, das sie verliebt in ihn war und wie weit sie und Malfoy gegangen waren, der Brief von seiner Mutter, den Vorfall mit Seamus und schließlich der Streit in der Bibliothek.
„...und dann hat er mir wirklich unterstellt, das ich was mit Seamus hätte! Eigentlich wollte ich ihm die Sache garnicht erklären. Ich meine, was denkt er denn von mir? Das ich mich jedem beliebigen Kerl an den Hals werfe? Aber als er dann dabei war wieder zu gehen....da konnte ich nicht anders. Seitdem herrscht Funkstille.“ endete sie resignierend.
„Ok, das sind ziemlich viele, neue Informationen auf einmal. Sein Vater ist wirklich gestorben?“
„Ja, aber das macht ihm wider erwarten nichts aus. Zumindest nicht so viel wie das Testament. Und ich bin mittlerweile der festen Überzeugung, das ich definitiv die falsche Person war, mit der er darüber reden konnte.“
„Der Meinung war er aber anscheinend nicht.“
„Trotzdem hätte er lieber mit dir darüber reden sollen. Du bist immerhin sein bester Freund.“ erwiderte Hermine.
„Und dennoch hat er sich an dich gewandt. Ehrlich gesagt, weißt du jetzt schon mehr über ihn als ich und ich kenne Draco schon seit wir klein waren. Wenn das mal nichts zu bedeuten hat?!“
„Und wieso redet er dann nicht einfach mit mir und sagt mir, was in ihm vorgeht? Die Dinge könnten so einfach sein!“ gab sie verzweifelt von sich.
„Weil Draco in sowas nicht gut ist. Er hat es ja nicht wirklich gelernt. Bei so einem Vater wie Lucius...was macht ihr eigentlich mit dem Ball?“
„Ich denke, das wir dort zusammen auftauchen werden. Irgendwie.“ Blaise erkannte die verfahrene Situation und beschloss zu handeln.
„Dann werde ich mal mit dem Herrn reden müssen. Ich kann zwar nicht versprechen, das es klappt aber ein Versuch ist es wert.“
Hermine lächelte schwach und nickte Blaise zu. Der stand wieder auf machte sich auf den Weg. Sie sah ihm nach und hoffte, das er etwas bei Draco erreichen könnte. Auch wenn es nicht einfach werden würde.

Zwei Tage später war es soweit. Doppelstunde Arithmantik. Wie gerne hätte die ganze Klasse darauf verzichtet. Aber vor allem Hermine, da sie sicher war das sie das nicht überleben würde und Draco, der befürchtete durch Millicents Unfähigkeit genauso doof dazustehen und auch noch eine schlechte Note zu kriegen, weil er ihr ja geholfen hatte. Professor Vektor schien auch nicht gerade begeistert und ließ Millicent direkt zu Anfang nach vorne kommen.
„Danke, Professor Vektor. Das Referat das ich für heute vorbereitet habe, mit der großzügigen Hilfe meines lieben Draco, handelt von Rudolf, dem rüstigen Rümpler und seine Voraussage über das Ende der Riesenkriege von 1684. Rudolf war der Ansicht...“ und dann fühlte es sich so an, als würde es kein Ende mehr nehmen. Millicent redete und redete und hört nicht mehr auf. Hermine wusste jetzt schon, das ihr nach Unterrichtsende die Ohren klingeln würden.
Draco schämte sich mir jedem Satz mehr und mehr. Als Bulstrode ihn 'meinen lieben Draco' genannt hatte, reichte es ihm schon und er hätte sie gerne zum schweigen gebracht. Aber das was sie von sich gab war nicht mal annähernd das, was er ihr unter größter Anstrengung versucht hatte zu erklären. Er schrumpfte auf seinem Stuhl immer mehr zusammen, während Millicent strahlend vor Freude weiter sprach. Nach einer halben Stunde unterbrach Professor Vektor ihren Vortrag.
„Miss Bulstrode, so sehr ich ihre...durchaus übergreifende Erarbeitung des Themas auch schätze, frage ich mich dennoch was sie da überhaupt gemacht haben? Die Summe achthundertdreißig stand nicht für die Krönung von Vingart dem Schrecklichen, sondern für den Fall seines Volkes. Und die Zahlen vier und sieben bedeuten die Geburt seiner beiden Kinder und nicht die Errungenschaft und Vertilgung der Fleischvorräte. Aber von den ganzen falschen Deutungen mal abgesehen, scheinen sie die Geschichte nicht verstanden zu haben. Es tut mir leid, aber ich werde bei ihrer ursprünglichen Benotung bleiben müssen.“
„Aber Professor!“ protestierte Millicent sofort. „Das ist genau das, was ich mit Draco erarbeitet habe!“ sie zeigte auf ihn und er war nur eine Sekunde später auf den Beinen. Seinen Stuhl hatte er dabei umgerissen.
„Das stimmt überhaupt nicht! Den Mist, den du da gerade von dir gegeben hast, hab ich dir nicht erzählt. Zieh mich jetzt bloß nicht....“
„Ich bin mir sicher...“ übertönte Professor Vektor den wütenden Draco, der daraufhin verstummte. „...das sie sich die größte Mühe mit Miss Bulstrode gemacht haben, Mister Malfoy! Aber wie sich jetzt gezeigt hat, hat es wohl nichts gebracht. Und damit ist das Thema beendet, Miss Bulstrode!“ Enttäuscht lies sich Millicent neben Draco nieder, der ihr weiterhin vernichtende Blicke zuwarf. Für den Rest der Doppelstunde war es ruhig und Hermine begrüßte das sehr.

Es war doch nicht zu glauben, was dieses Weibsbild sich erlaubte. Nur weil sie die Intelligenz eines Kanarienvogels und die Aufmerksamkeitsspanne eines Lamas besaß, musste sie ihn nicht in den Abgrund mitziehen. Er hatte zur Zeit wirklich andere Probleme. Am liebsten hätte er Bulstrode von ihrem Stuhl geschmissen, nachdem sie sich wieder kleinlaut setzte. Sein Kopf dröhnte und hämmerte unnachgiebig. Doch bevor er nach dem Unterricht den Klassensaal verlassen konnte, war Blaise bei ihm aufgetaucht.
„Hey Malfoy! Hast du Zeit? Ich würde gerne mal mit dir reden.“ sagte Blaise freundlich.
„Klar Blaise. Lass uns losgehen.“ erwiderte er und packte seinen besten Freund am Arm, um so schnell wie möglich von Millicent weg zukommen. Zwei Stockwerke tiefer blieben sie endlich stehen.
„Bulstrode scheint dich ja echt geschafft zu haben. Du siehst ziemlich fertig aus, mein lieber.“ grinste Blaise frech.
„Wundert dich das? Nach dem Auftritt?“ fragte Draco aufgebracht. „Aber egal jetzt, du wolltest mit mir reden? Was gibt’s?“
Jetzt musste Blaise genau überlegen, was er sagte. Er durfte nicht sofort von Hermine anfangen, denn dann hätte Draco auf Rückzug geschaltet. Also versuchte er so neutral wie möglich zu klingen.
„Ich hab gehört, das du Seamus eine rein gehauen hast. Stimmt das?“
„Ja. Warum?“ antwortete Draco knapp.
„Aber wieso denn? Ich meine, Seamus? Nach allem was du mir erzählt hast, hätte ich es verstanden, wenn du Nott eine geknallt hättest. Aber Finnigan? Was hat er denn gemacht?“ Blaise versuchte so neugierig wie nur möglich auszusehen. Und es schien zu funktionieren.
„Er hat sich an Hermine rangemacht.“
„Was?“ ungläubig beäugte er Draco und hoffte weiterhin, das der ihm das abnahm.
„Ich hab sie zusammen im Innenhof gesehen und er hatte plötzlich dieses Lächeln drauf. Und als Hermine ihm dann auch noch um den Hals gefallen ist, ist es mit mir durchgegangen.“ erklärte Draco.
„Und deshalb brichst du ihm die Nase? Weil Hermine einen guten Freund umarmt?“ gluckste Blaise. Draco nickte fast unmerklich mit dem Kopf und fixierte seinen Freund.
„Kann es sein, das wir Eifersüchtig sind, Malfoy?“ fragte Blaise nun ernst.
Doch der gab ihm keine Antwort und sah in nur abschätzend an.
„Was ist los mit dir, Draco? Seit Tagen redest du kaum noch und bist ständig irgendwie abwesend. Ich mach mir langsam echt Sorgen um dich. Also sprich endlich. Wo ist dein Vertrauen mir gegenüber?“ das musste er noch nicht einmal spielen und damit hatte er Draco.

Malfoy lies sich auf einer steinernen Bank in dem Gang nieder, stütze seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab, um dann sein Gesicht in seinen Händen zu vergraben. Blaise setzte sich leise neben ihn und wartete.
„Ich weiß nicht mehr, was mit mir los ist, Blaise. Wirklich nicht. Ich und eifersüchtig? Und dann auch noch wegen Hermine Granger? Wenn du mir das vor einem Jahr gesagt hättest, dann hätte ich dich für verrückt erklärt. Aber trotzdem ist es so. Und es stört mich. Es stört mich wirklich, wenn ich auch nur einen anderen Mann in ihrer Nähe sehe, den sie anlächelt.“ er machte eine kurze Pause. „Hab ich dir eigentlich schon erzählte, das mein Vater gestorben ist?“ fragte Draco leise.
„Nein, das hast du nicht.“ gab ihm Blaise ruhig zur Antwort.
„Meine Mutter hat es mir vor einiger Zeit geschrieben. Aber es geht mir nicht um Lucius, sondern um sein Testament. Du weißt wie er in den Monaten nach der Schlacht drauf war und ich hab Angst, das ich das Familienerbe nicht mehr bekomme. Ich will es aber haben, denn es ist das einzige, was mir von meiner verkorksten Familie bleibt, wenn Mutter irgendwann auch nicht mehr da ist.“ Draco fixierte einen beliebigen Punkt an der Wand gegenüber und sprach mit leiser, ruhiger Stimme weiter.
„Ich wollte es Hermine erklären, aber ich hab, mal wieder, die falschen Worte gewählt und wir haben uns gestritten. Dann kam die Sache mit Finnigan und es war wieder Streit angesagt. Seitdem herrscht Funkstille und das macht mich Wahnsinnig. Ich sehe sie nichtmal mehr in unserem Turm, nur im Unterricht oder auf den Gängen. Und sie hat wieder angefangen nachts die Tür ihres Schlafzimmers magisch abzuschließen. Wenn ich versuchen würde, es ihr erneut zu erklären, würden wir uns nur wieder streiten und das will ich nicht.“ hier brach er ab und sah auf den Boden. Darauf folgten ein paar Minuten Stille.
„Was willst du dann?“ fragte Blaise zu Draco's Überraschung und der sah zu ihm auf.
„Ich will Hermine.“ antwortete Draco ohne jeden Zweifel in der Stimme. „Ich weiß nicht was diese Frau mit mir angestellt hat, aber wenn ich sie nicht sehe, hab ich schlechte Laune. Und wenn sie mich nicht ansieht oder nicht mit mir redet, dann verschlechtert sie meine Laune nur noch mehr. Und dann fühle ich mich....“ wieder brach er ab und begann zu überlegen. Seine Gedanken rasten und er konnte nicht weiter reden. Er sagte Blaise gerade die komplette Wahrheit, aber es kam ihm vor, als wäre sein bester Freund der falsche Zuhörer. Wie fühlte er sich ohne Hermine? Das war einfach. Verlassen. Einsam. Alleine. Ungeliebt. Aber liebte sie ihn überhaupt? Konnte sie wirklich allen Hass und Groll, denn sie je gegen ihn gehegt hatte, einfach so überwinden? Er glaubte nicht daran. Auch wenn es sich in ihrer gemeinsamen Nacht anders angefühlt hatte. Diese Hoffnung traute er sich nichtmal im geringsten in Betracht zu ziehen. Blaise riss ihn aus seinen Gedanken.
„Aber so ist das nun mal, wenn man verliebt ist, Malfoy.“ gab er leise von sich.
„Was?“ mehr konnte Draco nicht sagen. Verliebt? Er und verliebt? Das war wirklich das dümmste...aber dann machte sein Herz einen großen Hüpfer bei diesem Gedanken. Plötzlich fühlte er sich unendlich erleichtert und es kam ihm vor, als hätte er gerade die Lösung auf alle seine Fragen bekommen. Der kleine Bücherwurm hatte es geschafft ihn in seinem Innersten zu berühren und etwas in ihm zu erwecken, von dem er nicht geglaubt hatte, das es überhaupt da war. Er war verliebt in Hermine Granger und dieser Gedanke machte ihn gerade sehr glücklich.
„Du musst es ihr sagen, Draco.“ stellte Blaise fest.
„Aber das kann ich nicht!“
„Und warum nicht?“ wollte der Schwarzhaarige wissen.
„Denkst du etwa, das sie mir das glauben würde?“ fragte Draco mit erhobener Stimme. Und Blaise musste sich eingestehen, das er damit Recht hatte.
„Und was hast du dann vor?“
„Ich weiß es nicht.“ sagte Draco leise. Die beiden Männer blieben noch eine ganze Zeit still neben einander sitzen, bevor sie sich auf den Weg zur großen Halle machten.

Der Samstag kam viel zu schnell und Hermine wurde immer nervöser. Sie hatte den ganzen Tag mit Luna und Ginny in der Bibliothek verbracht, bis die beiden sie mitschleiften um sich für den bevorstehenden Ball fertig zu machen. Hermine und Draco sprachen immernoch nicht miteinander.
„Wisst ihr was? Ich brauch mich doch garnicht fertig zu machen. Es ist ja nicht mal sicher, das Dra...Malfoy überhaupt noch mit mir da erscheinen will. Ich bleibe einfach hier.“ versuchte Hermine sich raus zuwinden.
„Nichts da!“ gab ihr Ginny bestimmend zur Antwort und schleppte sie weiterhin mit Luna zum Nordturm. „Du gehst jetzt da rein, machst dich fertig und ziehst dein Kleid an. Lass dir doch wegen diesem Idioten nicht den Abend verderben. Wir sehen uns nachher in der großen Halle und ich dulde keine Widerrede!“ Ginny zeigte mit ihrem Finger auf Hermine und die nickte nur. Es würde nichts bringen, sich zu verstecken und sie wollte den Abend gemeinsam mit ihren Freunden verbringen. Sie stieg durch das Portrait und ging die Treppe hoch. Vor ihrem Zimmer blieb sie stehen und vernahm die Dusche im Bad. Er war also auch da und machte sich fertig. Sie schloss ihre Tür hinter sich und lehnte sich einen Moment mit geschlossenen Augen an das kühle Holz. Dann ging sie zum Schrank und nahm ihr Kleid heraus. Automatisch umspielte ein lächeln ihre Lippen. Sie hatte sich sofort in dieses Kleid verliebt, als sie es gesehen hatte.
Hermine setzte sich auf ihr Bett und lauschte nach der Badezimmertür. Als sie hörte das Draco rauskam, ging sie mit ihren Sachen in der Hand hinaus auf den Flur und wandte sich direkt zum Bad. Sie wollte ihn nicht ansehen. Kurz bevor sie durch die Tür war, sagte Draco etwas.
„Ich werde dann....also ich...ich warte vor der großen Halle auf dich.“ er hörte sich fast etwas ängstlich an. Hermine wartete noch einige Sekunden ehe sie selber im Bad verschwand. Die Dusche tat ihr gut und als sie eine halbe Stunde später aus dem Bad kam, wusste sie das Draco nicht mehr da war. Aber er hatte gesagt, das er auf sie warten würde. Also wollte Draco doch mit ihr auf dem Ball erscheinen. Oder nicht? Hatte er das nur so gesagt? Es würde zumindest zu ihm passen. Aber er war doch nicht mehr der alte Malfoy. Wie verwirrend das alles doch war.

Das goldene Licht der vielen Laternen hüllte die große Halle in eine sanfte, gemütliche Atmosphäre die bis vor die Türen leuchtete. Dort stand Draco und wartete nervös auf Hermine. Sie hatte ihm nicht geantwortet, hatte ihn nicht mal angesehen, aber trotzdem hoffte er das sie ihn immernoch als ihren Tanzpartner sah. Es war kurz vor acht und eigentlich müsste sie schon längst da sein. Unpünktlichkeit war garnicht typisch für Hermine. Jetzt machte er sich wirklich Gedanken, das sie doch nicht kam.
Hermine war schon seit fünf Minuten da, aber sie traute sich nicht auf Draco zuzugehen. Er stand dort vor der Tür in seinem schwarzen Anzug und sah so unverschämt gut aus, das sie spürte wie ihre Knie weich wurden. Gerade wollte sie sich in Bewegung setzten, als sie sah wie Seamus mit Hannah um die andere Ecke bog und Draco ihn aufhielt. Hermine ging wieder zurück und lauschte.
„Finnigan? Warte mal.“ und Seamus blieb stehen.
„Es tut mir leid, das ich dich geschlagen hab. Ich war an dem Tag nicht ich selbst und wollte das auch nicht. Aber wenn es um Hermine geht, dann bin ich irgendwie nie ich selbst.“ und dann hielt Draco Seamus die Hand hin. Der wartete keine Sekunde und ergriff sie.
„Ich schon ok, Malfoy. Ich weiß, wie das ist wenn es um Frauen geht.“ gab er zurück und zwinkerte Draco zu. Der begann zu grinsen und sah Finnigan und seiner Begleitung nach, wie sie in die Halle gingen. Hermine war überrascht von dem, was sie gerade gehört hatte und das gab ihr etwas Mut um endlich auf Draco zuzugehen.
Draco spürte Enttäuschung in ihm aufsteigen, als er den zwei nachsah und dann die ganze Paare bemerkte, die sich schon an den Tischen versammelt hatten und auf die Musik warteten. Dann wandte er seinen Blick wieder zurück zur Treppe und ihm stockte der Atmen. Da war sie und kam direkt auf ihn zu. Mit ihrem seidenen, weinroten Kleid, das fließend bis zum Boden reichte und ihre Hochsteckfrisur, aus der ein paar Strähnen auf ihre Schultern fielen, sah sie aus wie ein Engel und es kam ihm vor, als hätte er noch nie eine schönere Frau gesehen. Sofort begann sein Herz zu rasen und er wusste nicht mehr wie er sich verhalten sollte.

Sie hatte seinen Blick bemerkt und musste unwillkürlich grinsen. Hermine kam vor ihm zum stehen und sah zu ihm auf. Wie gerne hätte sie sich zu ihm hoch gestreckt und ihn geküsst.
„Du siehst umwerfend aus.“ brachte Draco gerade noch in einem Flüsterton heraus. Hermine lächelte sanft und sah verlegen zu Boden. Draco streckte ihr seinen Arm hin und sie hakte sich bei ihm ein. Aber dann ging er nicht mit ihr zu dem Tisch, an dem ihre Freunde saßen, sondern steuerte direkt auf die Tanzfläche zu. Die Musik hatte gerade begonnen zu spielen und sie mischten sich unter die ersten Paare. Sie bewegten sich zu den langsamen Klängen der Musik und sagten eine ganze Zeit lang nichts, sahen sich nur an. Dann verlagerte Draco seine rechte Hand, die die ganze Zeit auf Hermines Hüfte gelegen hatte, auf ihren Rücken und zog sie näher an sich. Jetzt konnte sie wieder seinen Duft einatmen und fühlte sich sofort sicher und geborgen. Dann unterbrach er endlich die Stille.
„Hermine, ich....ich war so ein Idiot.“ aber zu mehr kam er nicht.
„Draco? Draco???“ rief plötzlich eine helle Frauenstimme. Die beiden erstarrten in ihrer Bewegung und sahen sich mit geweiteten Augen an.
„Draco? Jetzt gib mir doch mal Antwort.“ diese Stimme war über die ganze Tanzfläche zu hören.
„Mutter?“ murmelte Draco, während er Hermine immernoch unverändert ansah. Plötzlich ließen sie von einander ab und standen nun gut drei Meter auseinander. Gerade rechtzeitig.
„Draco! Na, da bist du ja. Ich hab dich schon überall gesucht.“ sagte Narzissa Malfoy fröhlich, während sie ihren Sohn an sich drückte. Der sah aber immernoch verwirrt aus.
„Mutter? Was machst du denn hier? Ich dachte du bist im Urlaub.“
„Nein, mein lieber. Ich bin schon vor vier Tagen wieder zurück gekommen. Der Grund, warum ich hier bin, ist das Testament deines Vaters. Ich durfte es doch gestern einsehen.“ lächelnd blickte Narzissa zu ihrem Sohn auf, aber der war erstarrt. Es war soweit.
Hermine sah ihm die plötzliche Anspannung an und versteifte sich selber in ihrer Haltung.
„Und?“ fragte Draco mit zitternder Stimme.
„Also wirklich, Draco. Sie mich nicht so an. Du weißt doch, das Lucius es niemals zugelassen hätte, das du das Familienerbe nicht bekommst. Schließlich steht es dir zu und so ist es auch in seinem Testament verfasst.“
Draco's Anspannung wich der Erleichterung und auch Hermine atmete beruhigt aus. Wie konnte Draco auch nur davon ausgehen, das er es nicht bekam. Doch dann tätschelte Narzissa seinen Arm und sprach weiter.
„Jedoch ist daran eine Bedingung geknüpft worden. Aber die ist ja im Endeffekt nichts neues. Es stand sowieso schon die ganzen Jahre über fest.“ sagte sie in einem beiläufigen Ton. Jetzt war Hermine diejenige, die erstarrte. Lucius verlangte also etwas von Draco. Sogar nach seinem Tod lies er ihn nicht in Frieden. Er schien das gleiche zu denken, denn sein Blick verfinsterte sich.
„Du sprichst in Rätseln, Mutter.“ erwiderte er leise.
„Nein, tue ich nicht, Draco. Die Bedingung ist die, das du das Erbe nur bekommst, wenn du heiratest.“ Narzissa machte eine bedeutungsvolle Pause und während Hermine geschockt die Augen aufriss, verengte Draco sie automatisch und begann seine Fäuste zu ballen.
„Und ich bin heute hier und bringe dir deine Verlobte.“


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