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Fanfiction

Die Leiden eines jungen Vaters - Ein dunkler Abend

von Roya

Kapitel 1: Ein dunkler Abend


Molly war gerade dabei, Abendessen zu kochen und summte zufrieden vor sich hin, als es an der Tür klopfte. Verwundert wischte sich die Rothaarige die Hände an einem Handtuch ab und ging dann zur Tür. Draußen war es schon dunkel, es war Februar und bitterkalt. Mit einem Blick auf die Uhr, der ihr sagte, dass es noch zu früh für ihren Mann und Percy fürs Heimkommen war, öffnete sie die Tür. Ihr Mund war offen und die Worte schon fast über ihre Lippen, die verkünden wollten, dass Arthur zu früh von der Arbeit kam, als sie die Person erkannte, die vor der Tür im Schnee stand und sie mit steinerner Miene ansah. Sie stockte und sah perplex ihren Sohn an.
„Hi, Mum.“
Vor ihr stand ein frierender, von einem Bein aufs andere tretender Fred und sah sie nunmehr verlegen an, seine Ohren waren knallrot angelaufen. In seinen Armen, fest gegen seinen zitternden Körper gedrückt, hielt er ein kleines schlafendes Kind. Molly hatte immer noch nicht ihre Sprache wieder gefunden, als ihr Sohn sie flehend ansah, seine Augen vor Schmerz flimmernd.
„Können wir bei euch schlafen, Miriam hat mich rausgeschmissen.“
Das brach das Eis und durch Molly flutete eine Zorneswelle. Sie nickte energisch und zog Fred in die warme Küche hinein. Schnell schloss sie die Tür hinter sich und sah ihn an.
„Geh ins Wohnzimmer und wärm dich auf. Ich bringe dir einen heißen Kakao.“
Er nickte wortlos und verschwand durch die Tür ins Nebenzimmer. Mit gemischten Gefühlen trat Molly an ihre Arbeitsplatte und versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Fred war wieder da! Was auch immer vorgefallen war, sie durfte es ihm nicht vorwerfen, nicht jetzt, in seinem Zustand. Mit leicht zitternden Händen machte sich die mollige Frau daran, einen heißen Kakao zuzubereiten.

Fred ging in das ihm so vertraute Zimmer und setzte sich auf einen der bequemen, alten Sessel. Im Kamin knisterte ein warmes Feuer und beleuchtete als einzige Lichtquelle den zugestellten und verwinkelten Raum. Alles sah so aus wie immer, doch Fred fühlte sich fehl am Platz. Zu viel war vorgefallen und zu lange war er nicht mehr hier gewesen. In seinen Armen bewegte sich etwas und er sah zu dem kleinen rothaarigen Kind hinab, das nun erwachte und ihn schläfrig ansah. Er drückte es noch fester an sich und spürte Tränen in seine Augen aufsteigen.
„Ach, Chrissie, was sollen wir jetzt ohne Mami machen?“
Die Kleine gluckste als Antwort und streckte ihr kleines Händchen nach seinem Kinn aus. Er lächelte sie traurig an und hob sie hoch.
„Es ist viel zu warm hier drinnen für deinen Anorak.“
Mit immer noch kalten und klammen Händen öffnete er den Reißverschluss und schälte seine kleine Tochter aus dem dicken Wintermantel. Sie sah so zerbrechlich aus mit ihren dünnen Ärmchen und Beinchen, die aus Leggins und Pulli hervor schauten. Doch sie war alles, was er noch hatte. Noch. Fred seufzte und sah hoch, als er Geräusche hörte. Molly kam ins Zimmer und stellte eine dampfende Tasse auf den Tisch, dann erst sah sie auf. Ihr Blick wanderte zu dem kleinen Ding in seinen Armen.
„Wie geht es Christin?“
Fred nickte.
„Ihr geht es gut.“
„Bist du dir sicher? Sie sieht so abgemagert aus, ich denke, ich werde ihr etwas Nahrhaftes zum Essen machen, was meinst du?“
Es schmerzte ihn, dass sie so freundlich zu ihm war. Einmal atmete er noch tief durch, dann begann er stockend:
„Mum, ich… es…“
Ein milder Ausdruck erschien auf Mollys Gesicht, als er nicht weiterredete.
„Das klären wir später, okay? Jetzt mach ich meiner Enkelin erst einmal etwas zu Essen.“
Fred nickte, doch erleichtert war er nicht. Stattdessen war er wütend auf sich selber, dass er sich so verhielt. Doch er ließ sich nichts anmerken und zog sich erst einmal selber die Jacke aus. Ihm fröstelte es, doch es lag nicht an der Temperatur. Sein Herz war kalt. Doch um einer Erkältung vorzubeugen, trocknete er mittels seines Zauberstabes schnell seine Kleidung. Der Zauberspruch hinterließ ein warmes Prickeln auf seiner Haut, aber es erreicht nicht sein Inneres.
„Na, dann schauen wir mal, was deine Oma dir zu Essen macht, mein Schatz.“
Christine brabbelt etwas Unverständliches vor sich hin und gluckste, als Fred sie hochhob und mit ihr in die Küche ging. Währenddessen drückte er sie ganz fest an seine Brust. Molly stand am Herd, wo schon in zwei Töpfen das Abendessen bereit stand und sie nun in einem Dritten etwas erhitzte.
„So, das muss jetzt eine Weile kochen.“
Molly wischte sich ihre Hände am selben Handtuch trocken wie vor wenigen Minuten und drehte sich zu Fred um. Ihr Blick wanderte über Freds Gesicht und über seinen Körper.
„Du siehst auch ein wenig abgemagert aus.“
Er nickte nur, sagte aber nichts.
„Ron ist nicht da, er muss die ganze Nacht arbeiten. Ginny ist bei einer Freundin und kommt erst spät. Arthur und Percy müssten in wenigen Augenblicken kommen. Also sind wir heute zu Fünft.“
Fred nickte, er spürte nur bedingt, wie ihn die Erleichterung durchdrang. Ginny und Ron waren diejenigen, die am wenigstens verstanden hatten, was er getan hatte. Abgesehen von… Fred verdrängte den Gedanken und widmete sich wieder seiner Mutter, die angefangen hatte, in dem Topf zu rühren.
„Du kannst schon mal den Tisch decken.“
Fred nickte wieder, wusste aber nicht, wo er Christin hinlegen sollte. Laufen konnte sie noch nicht, nur robben und krabbeln. Aber das sollte sie in einer so voll gestopften Küche besser auch nicht.
„Ähm, Mum?“
Sie sah ihn fragend an.
„Würdest du Chrissie solange halten?“
Molly begann zu strahlen und kam rasch auf ihn zu.
„Natürlich, gerne.“
Fred gab seiner kleinen Tochter einen Kuss auf die Stirn und drehte sie dann mit dem Rücken zu ihm, Molly entgegen. Die nahm ihre Enkeltochter vorsichtig auf den Arm und strahlte sie an.
„Hallo, Christin. Erinnerst du dich noch an mich? Ich bin deine Oma.“
Chrissie begann zu lachen und patschte mit ihren Händen auf Mollys Wangen. Fred begann erleichtert, Teller und Besteck auf den Tisch zu legen und bemerkte, dass Molly sich so rührend um seine Kleine kümmerte wie um seine Geschwister und ihn früher. Doch ein tiefer Schmerz durchzuckte ihn immer und immer wieder und ein Gedanke ließ ihn wiederholt frösteln. Das alles hätte er von Anfang an haben können.
„So, ich hoffe, die beiden kommen gleich, das Essen ist fertig.“
Molly nahm das Essen für Chrissie, setzte sich an den Tisch und das kleine Kind auf ihren Schoß. Dann begann sie sie mit dem Löffel zu füttern. Vorsichtig und argwöhnisch nahm Chrissie den ersten Bissen in den Mund und zog dann die Stirn kraus, was Molly zum Kichern brachte.
„Das haben du und George auch immer gemacht als ihr klein ward.“
Da war es wieder. Das eiskalte Gefühl, das ihm die Wirbelsäule entlang lief und ihn zittern ließ. Er verdrängte den Gedanken an seinen Zwillingsbruder und konzentrierte sich auf seine Mutter und das Kind. Draußen ertönten leise Geräusche und kurz darauf hörten sie die Stimmen von zwei männlichen Personen, die sich dem Haus näherten. Fred bekam feuchte Hände und machte sich auf seinem Platz am Tisch ganz klein. Sein Herz klopfte schneller und er versuchte einen dicken Kloß herunter zu schlucken, der ihm plötzlich im Hals zu stecken schien. Die Tür öffnete sich und Arthur schritt in die Küche. Allerdings konnte man nur seinen Hinterkopf sehen, denn er diskutierte mit Percy, der hinter ihm in den Raum trat.
„Wirklich, Vater, dieses Gesetz zur Erhaltung vom Muggelstämmigen Artefakten…“
Er verstummte, als sein Blick auf Fred fiel. Auch Arthur drehte sich nun um.
„Hallo…“
Auch er erkannte seinen Sohn und stockte kurz. Dann redete er weiter, als wäre nichts geschehen.
„…Molly mein Schatz. Wie geht es dir, wie war dein Tag? Tut uns Leid wegen der Verspätung, McCancy hat doch tatsächlich…“
„Arthur, dein Sohn ist da.“
Fred sah mit heißen Ohren auf seine Schuhe und spielte mit der rechten Hand mit einem Messer herum, das er vorhin gedeckt hatte. Die Stille, die sich nun in der kleinen Küche im Fuchsbau ausbreitete, war angespannt und Fred wusste, dass er irgendetwas sagen musste. Er gab sich einen Ruck und sah nach oben, direkt in die Augen seines Vaters. Doch sein Blick wischte alle Wörter aus seinem Kopf. Arthur schaute ihn nicht wütend oder sauer an. Noch nicht einmal enttäuscht. Er schaute ihn gleichgültig an.
„Was machst du denn hier? Einen deiner seltenen Besuche?“
„Arthur!“
Er drehte sich zu seiner Frau um, die die nun schlafende Chrissie hin und her wiegte. Ihr Blick war vorwurfsvoll, aber Fred merkte auch, dass sie mit den Tränen kämpfte und er hasste sich selber einmal mehr an diesem Tag. Schnell sprang er auf und sagte dann, zu Molly gewandt:
„Es war keine gute Idee, hierher zu kommen, Mum. Ich denke, Chrissie und ich gehen wieder.“
Molly stand auf und sah ihren Sohn und ihren Mann abwechselnd zornig funkelnd an.
„Hier geht niemand irgendwo hin. Ich bin sehr glücklich, meine Enkelin hier zu haben und das werde ich mir jetzt nicht vermiesen lassen. Setzt euch, es gibt Essen.“
Fred ließ sich wieder auf seinen Stuhl fallen. Mollys Worte hatten ihm die Luft aus den Segeln genommen und er fühlte sich müde und kraftlos. Dann trat Percy vor ihn und Fred sah mit gemischten Gefühlen hoch.
„Schön, dich wieder zu sehen, Fred.“
Erstaunt sah er seinem älteren Bruder in die Augen und erkannte darin ehrliche Freude. Er nickte und murmelte ein Dankeschön.
„So, wer nimmt mir die Kleine ab, ich muss das Essen servieren.“
Percy wirbelte herum.
„Das mache ich. Immerhin hab ich meine kleine Nichte noch nie gesehen.“
Fred beobachtete verblüfft, wie Percy Molly seine Kleine abnahm und anstrahlte. Chrissie war von dem Lärm wieder wach und sah neugierig zu Percy.
„Hallo, Christin. Ich bin dein Onkel Percy. Du kannst mich aber auch gerne Pöpö nennen.“
Molly begann zu kichern und auch Fred musste grinsen. Es fühlte sich seltsam an, als ob seine Gesichtsmuskeln sich sehr anstrengen mussten, seine Mundwinkel nach oben zu ziehen. Nur Arthur blickte stur in die Runde.
„Perce, sie kann noch nicht sprechen. Nur ein paar Wörter.“
„Was? Dann werd ich ihr das beibringen.“
Wider Willen musste Fred lachen, als Percy die Kleine Chrissie auf den Schoß nahm und anfing, mit furchtbaren Grimassen übertrieben genau Wörter vor sich hin zu labern.
„Pöööööööör – siiiiiiiiiiiiiiiiiiii.“
Chrissie hatte nichts Besseres zu tun als zu kichern und Percy mit ihren kleinen Händchen anzutatschen.
„Schluss jetzt mit dem Unsinn, wir wollen essen.“
Molly lächelte allerdings bei ihrer Aussage und gemeinsam machten sie sich ans Abendessen. Schweigend hörte Fred zu, wie sein Bruder und Vater von der Arbeit erzählten. Als sie fertig waren stand Molly auf und mit einem Schlenker ihres Zauberstabes flogen alle Tassen und Teller ins Waschbecken und begannen sich zu spülen.
„Ich bring die kleine Christin hoch und mach ihr eine frische Windel.“
„Ich komme sofort nach, Mum.“
Sie nickte Fred zu und nahm Percy das eingeschlafene Mädchen ab. Stille breitete sich aus, dann sagte der hoch gewachsene Junge:
„Lasst uns doch ins Wohnzimmer gehen.“
Still folgten die beiden anderen der Aufforderung und sie setzten sich auf das bequeme Sofa, Arthur gegenüber von Fred und Percy auf dem Sessel senkrecht dazu. Wieder kroch das Gefühl in Fred hoch, dass er nicht hier sein sollte. Der Kloß, der ihn netterweise für eine kurze Zeit verlassen hatte, während sich Percy mit seiner Tochter beschäftigt hatte, kam wieder und schien dicker und unschluckbarer zu sein als zuvor. Auch die schon gewohnte Kälte kroch in seine Glieder und ließen ihn schwerfällig werden.
„Also?“
Der ältere Mann hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah seinen Sohn heraufordernd an. Fred seufzte und sagte dann leise, mit rauer Stimme und ziemlichen Herzklopfen:
„Miriam und ich hatten ziemlich Streit und dann hat sie mich raus geschmissen. Also bin ich mit Chris hierhin und bat Mum, bei euch schlafen zu können, damit ich wenigstens heute Nacht eine Bleibe habe.“
„Wie reizend. Und da hast du sofort an deine Familie gedacht, mit der du noch so gut in Kontakt stehst?“
Dieser Seitenhieb saß und ließ Freds Herz weiter zu Eis erstarren. Hilflos sah er ins Feuer und wünschte sich woanders hin, wo ihn seine Schmerzen und diese elende Kälte nicht folgen konnten. Dann hörte er die ruhige Stimme von Percy und sah überrascht auf.
„Ich bin auch nach fast drei Jahren zurückgekommen und ihr habt mich sofort wieder aufgenommen, obwohl ich es nicht verdient hatte. Fred ist seit zweieinhalb Jahren mit Miriam zusammen und seit einem habt ihr weniger Kontakt.“
„Danke für die Aufzählung, das weiß ich selber.“
Es waren scharfe Worte, aber der Ausdruck auf Arthurs Gesicht hatte sich ein wenig gemildert.
„Wir werden sehen, wie die nächste Zeit wird. Was hast du vor?“
„Ich werde mir ein Apartment suchen und dort mit Chrissie einziehen, dann eine Arbeit suchen.“
„Wirst du nicht.“
Sie sahen auf und in Mollys Gesicht. Fred konnte nicht sagen, wie lange sie schon da stand, im Türrahmen. In ihren Augen schimmerten Tränen.
„Ich lasse es nicht zu, dass du wieder verschwindest und ein Loch zurück lässt, wo keines hin gehört. Du und Christin, ihr gehört hierher, bitte bleib.“
Ihre Stimme klang flehend und Fred wusste nicht, was er sagen sollte. Einerseits wünschte er sich nichts lieber, wieder hier zu sein, bei seiner Familie. Andererseits hatte er ihnen zu viel angetan und wollte ihnen seine Anwesenheit nicht aufzwingen. Doch er wusste, dass es Mollys Herz zerreißen würde nach all dem, was im letzten Jahr geschehen war und daher zwang er sich zur einzig möglichen Antwort.
„Okay. Danke, Mum.“
Arthur stand auf und verschwand an Molly vorbei Richtung Schlafzimmer. Fred nahm seiner Mutter das kleine Mädchen ab und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Im Schlaf lächelnd drehte sich die Kleine ein wenig.
„Du kannst in eurem alten Zimmer schlafen.“
Kälte breitete sich wieder in ihm aus und er versuchte sie zu verdrängen.
„Nein danke, Mum. Ich schlaf mit Chrissie hier im Wohnzimmer. Dann bin ich näher am Bad und an der Küche, falls sie Hunger hat oder eine neue Windel braucht.“
Molly nickte ein wenig zu verständnisvoll für seinen Geschmack, aber sie sagte nichts, was eine Welle der Erleichterung und der Dankbarkeit durch seinen Körper jagte. Wenigstens konnte er solche Gefühle noch spüren.
„Dann mach ich dir hier unten ein Bett. Wo soll Christin schlafen?“
Fred eilte zu seiner Jacke und kramte in der Tasche herum. Zum Vorschein kamen ein Kinderbett und ein Rucksack, alles per Zauber minimiert.
„Hier drinnen, das ist ihr Reisebett.“
Mit einem Schlenker seines Zauberstabes wuchs das Bett zu seiner vollen Größe heran und Fred legte seine Tochter hinein. Sanft deckte er sie zu und streichelte ihr noch einmal über den Kopf. Dann legte er ihr einen kleinen Bären in den Arm, den sie lächelnd umklammerte.
„Schlaf gut, meine Kleine.“
Molly lächelte ihn an und dann fand sich Fred in einer warmen Umarmung wieder.
„Es ist so schön, dass du wieder da bist. Bitte bleib bei uns, die anderen werden sich schon wieder einkriegen.“
Fred nickte und erwiderte die Umarmung scheu. Sein Herz pochte schnell dabei und er zitterte wieder. Zu lange war niemand mehr sanft und zärtlich zu ihm gewesen.
„Gute Nacht, Mum. Und danke. Für alles.“
Sie strahlte ihn an und zauberte dann Bettwäsche für ihn aus dem Nichts.
„Bis morgen früh, Schatz.“
Dann war sie verschwunden. Fred ließ sich seufzend auf die Couch fallen und lehnte sich müde zurück. Was für ein Tag. Endlich kam er zur Ruhe und konnte in Frieden nachdenken. Auch wenn das wahrscheinlich nicht die beste Idee war. Durch seinen Kopf rauschten die Bilder dieses Tages. Miriam mit diesem fremden Mann, der schon oft bei ihnen gewesen war. Ein Kollege. Natürlich. Der Streit danach, die Trennung. Dann der Rausschmiss. Und der Streit um Chrissie. Niemals hätte er sie zurück gelassen, eher hätte er Miriam verflucht und wäre dann geflüchtet. Aber um nichts in der Welt hätte er seine kleine Tochter, sein Ein und Alles, allein mit ihr lassen können. Er spürte, wie ihm die Tränen der Erschöpfung und der Trauer über die Wangen liefen, doch es interessierte ihn nicht. Warum sollte es auch. Es war eh alles egal. Bald würde Christin ihr gehören. Doch dagegen würde er kämpfen, kampflos würde Miriam seine Tochter niemals bekommen.
„Fred?“
Er schreckte hoch und wischte sich automatisch über die Augen. Eine junge Frau mit langen, roten Haaren stand in der Tür und sah ihn mit großen Augen an. Seine Stimme klang brüchig, als er ihren Namen aussprach:
„Ginny.“
Sie kam langsam auf ihn zu und er sagte leise und bittend:
„Bevor du jetzt ausrastest, dass ich es wage, mich hier blicken zu lassen, lass uns raus gehen, Chris schläft grad so tief.“
Doch Ginny rastete nicht aus. Sie setzte sich schweigend ihrem großen Bruder gegenüber und sah ihn an. Ihr Blick durchbohrte ihn und ihre Stimme klang weder anklagend, noch wütend. Es war eine einfach, kleine Frage, die jedoch sehr viel beinhaltete.
„Warum?“
„Weil ich ein Idiot bin.“
„Das hast du gut erkannt.“
„Sie hat mich betrogen.“
Ihre Augen weiteten sich.
„Miststück.“
Er nickte schwerfällig.
„Erzähl es mir.“
Ihre Stimme klang sanft und bestimmt, aber nicht neugierig. Sie musste es wissen, denn sie würde ihn vielleicht verstehen. Das war etwas, was Ginny schon immer gekonnt hatte: jemanden eine Chance geben, auch wenn er sie vielleicht nicht verdient hatte. Fred holte tief Luft und begann zu erzählen.


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Ich hoffe, euch gefällt das erste Kapitel meiner neuen Fanfiktion und ihr hinterlasst mir ein kleines Feedback?
LG Roya


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