von käfer
Vorab: @Deadwolf: Vielen Dank für den lieben Kommi!
Da Hermine das Buch über die Horkruxe versteckt hat, kann ich nur mutmaßen, wie das mit den Seelenbröckchen darin funktioniert. Habe lange darüber nachgedacht, ein paar Teilergebnisse sind in die vorliegende FF mit eingeflossen.
Fakt ist, dass die Seelenstücke miteinander in Verbindung stehen - sonst wüsste die Erinnerung, die aus dem Tagebuch kommt, nichts von Harry Potter und würde wohl auch Lord Voldemort nicht kennen. Begründung: Der Horkrux entstand aus dem Tagebuch, lange ehe Harry Potter geboren wurde und auch bevor Tom Riddle zu Lord Voldemort wurde.
Ob es möglich wäre, dass die Seelenteile aus zwei Horkruxen wieder auferstehen und einen Körper bekommen, entzieht sich meiner Kenntnis, wäre aber ein reizvolles Thema für eine Geschichte....
Schritt für Schritt nähern wir uns dem Ende dieser FF. Wie versprochen schauen wir heute nach dem Seelenstückchen von Lord Voldemort, dass ursprünglich aus Gryffindors Stundenglas kam und uns im Kopf von Professor Quirrell begegnet ist...
Was bei den Teufeln aller sieben Höllen war es, das Quirrell so zerbröseln ließ, als Potter ihn berührte? So kurz vor dem Ziel war ich und nun hänge ich doch wieder ohne jedes Zeitgefühl zwischen den Welten fest.
Ich frage mich, ob es wirklich richtig war, Quirenius die Zunge zu binden. Er hätte Severus einweihen und um Hilfe bitten können. Severus ist viel gerissener als Quirrell. Er wäre ganz bestimmt an den Stein herangekommen.
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Wenigstens bin ich bis Albanien gekommen. Hier werden mich meine Getreuen am ehesten suchen, ich habe einigen vom Tempel der Rothilda erzählt.
Und von Indien.
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Wenn sich nur einmal eine magische Person hierher verirren und nahe genug kommen würde, um hineinzufahren! Stattdessen tauchen nur Muggelweiber auf und vollziehen dusslige Rituale.
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Uäh, was ist das denn? Ein Muggelpärchen beim Kopulieren! Und das neben MEINER Höhle! Igittigittigitt.
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Wieviel Zeit ist vergangen? Ich weiß es nicht. Mir scheint es eine Ewigkeit zu sein, seit ich das letzte menschliche Wesen hier gesehen habe.
Von dem Seelenstückchen aus dem Tagebuch spüre ich schon lange nichts mehr. Ich ahne, was das bedeutet.
Was raschelt da? Ein Muggelweib, mal wieder. Was tut die da? Legt ein Bündel ab und verschwindet wieder.
Ein Balg! Das Dumme ist nur, wenn ich von dem Besitz ergreife, kann ich mich nicht mehr selber bewegen.
Heute herrscht aber ein Begängnis! Ach, nur eine Ratte. Eine Ratte, der ein Stückchen Vorderpfote fehlt! Peter Pettigrew. Ausgerechnet der.
Aber besser Pettigrew als gar niemand. Besser ein verkrüppeltes Baby als gar keinen menschlichen Körper. Pettigrew wird mich aufpäppeln.
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Dumm hat Glück. Pettigrew hat diese Bertha Jorkins gefangen, die arbeitet im Ministerium. Sie wird mir alles verraten, was sie weiß.
Das sieht ja schlimm aus in der Heimat. Von meinen Dienern scheinen nicht mehr viele übrig zu sein. Die Lestranges, Dolohov, Rookwood und noch einige sitzen in Askaban, Barty Crouch ist dort gestorben.
Severus unterrichtet nach wie vor in Hogwarts. Lucius ist wieder ein angesehener Kaufmann, gehört zum Schulrat von Hogwarts und geht im Ministerium ein und aus, sozusagen als inoffizieller Berater des Zaubereiministers. Es bewahrheitet sich immer wieder: Geld öffnet alle Türen.
Zaubereiminister Cornelius Fudge gilt als schwach und beeinflussbar; böse Zungen behaupten sogar, die Erste Untersekretärin sage ihm, was zu tun ist. Eine erstaunliche Karriere hat Dolores Umbridge da hingelegt. Bleibt nur abzuwarten, ob sie auch weiterhin bereit ist, mir zu dienen.
Es gibt viel zu tun, aber mein dringlichstes Problem ist, einen ordentlichen Körper zu beschaffen. Wie das geht, weiß ich, nur muss ich dazu zurück nach Hause.
Und ich habe Lust, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Ich brauche Blut von einem Feind, warum nicht gleich das des schlimmsten nehmen, das von Harry Potter? Und ihn bei der Gelegenheit zur Hölle schicken?
Als nächstes brauche ich meinen Zauberstab zurück. Wurmschwanz wusste nichts über seinen Verbleib, die Ministeriumshexe auch nicht. Wäre er im Haus der Potters gefunden worden, hätte man das sicher allgemein bekannt gegeben.
Cassandra! Sie war doch in der Nähe gewesen, als es passierte…
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„Mylord, ich habe die Frau gefunden, die Ihr suchtet.“
„Verhülle mein Gesicht und lass uns allein.“
Die Schritte, die sich näherten, waren unsicher und ungleichmäßig.
„Cassandra Carrington?“
„Zu Diensten, Mylord. Ich bitte darum, mich mit Westermann anzusprechen, ich habe meinen Geburtsnamen wieder angenommen.“
Ist das Cassandras Stimme? So schwach und brüchig?
Die Frau vor mir zittert. Kein Wunder, sie steht seit Jahren wieder ihrem Herrn gegenüber und der ist in einem erbärmlichen Zustand. Ich werde ihre Erinnerung an diese Begegnung löschen müssen.
„Warst du an jenem verhängnisvollen Tag in meiner Nähe?“
„Ja, Mylord. Ich befand mich im Flur, so wie Ihr befohlen hattet.“
„Was ist passiert?“
Das Zittern wird stärker. Sie hat kaum Kraft zu stehen, das spüre ich. Ist sie so aufgeregt? Hat sie Angst, weil sie etwas zu verbergen hat?
„Mylord, ich weiß es nicht.“ Sie flüstert fast. Zum Glück kann ich gut hören. „Ihr wolltet den Jungen töten, doch der Blitz schlug zurück und traf Euch. Alles explodierte.“
„Hast du nach mir gesucht?“
„Ja, Mylord. Ich habe nach Euch gesucht. Aber – ich ging an den falschen Platz, nach Indien.“
Sie weint fast. Ihre Treue ist aufrichtig, nicht so ein falsches Getue wie bei Wurmschwanz.
„Weißt du, was mit meinem Zauberstab passiert ist?“
Cassandra kniet vor mir nieder. Was hat sie zu berichten? Sie sieht bleich aus und ist abgemagert. War sie auch im Gefängnis? Wo ist mein Zauberstab??!!
„Er blieb unversehrt. Ich habe ihn für Euch aufbewahrt, Mylord.“
Mach es nicht so spannend! Gib her! Ich will endlich wieder magisches Holz in der Hand halten!
Ich bin gerührt. Sie hat ein Kästchen besorgt, mit dunklem Samt ausgekleidet. Und der Stab glänzt wie neu.
„Komm näher! Ich bin noch nicht in der Lage, aufzustehen. Doch das wird bald anders sein.“
Ah! Mein Stab! Welche Kraft durchströmt mich! Wieder bin ich der Auferstehung des Lord Voldemort ein Stück näher gekommen.
„Ich danke dir, meine Freundin. Wirst du mir weiter treu dienen, auch jetzt, da ich noch nicht wieder im Vollbesitz meiner Kräfte bin?“
Sie sackt zusammen und schluchzt. So viel Rührung, oder…?
„Mylord, bitte verzeiht mir, aber dazu bin ich nicht mehr in der Lage. Eine heimtückische Krankheit hat von meinem Körper Besitz ergriffen.“
Schade. Du warst die einzige, die immer und ohne zu fragen für mich da war.
„Mylord, gewährt mir eine Bitte.“
„Lord Voldemort tut niemandem einen Gefallen. Doch für dich will ich eine Ausnahme machen.“ Es wird die erste und letzte sein. „Sprich!“
„Mylord, es wäre mir eine große Ehre, von Eurer Hand sterben zu dürfen. Um meine Überreste braucht Ihr Euch nicht zu kümmern, ich habe vorgesorgt.
Bitte Mylord, tötet mich auf der Stelle!“
Jetzt hat ihre Stimme zur früheren Festigkeit zurückgefunden. Sie steht vor mir, schmal, bleich, entschlossen. Cassandra wusste schon immer, was sie wollte.
Gut, ich tue dir den Gefallen. Das ist gleich eine Gelegenheit, zu probieren, ob ich es noch kann. „Avada Kedavra!“
Erstaunlich. Sie fiel, doch bevor ihr Körper den Boden berührte, war er verschwunden.
Gute Reise, Cassandra!
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