von käfer
Vorab: @minimuff: Vielen Dank für den lieben Kommi! Marvolo Riddle und sich verlieben? Ich weiß nicht...
Jetzt kriegt er erstmal einen Dämpfer...
Marvolo war unzufrieden mit seinem Leben im Allgemeinen und mit seiner Arbeit im Besonderen. Das war absolut nicht das, was er wollte: Morgens zeitig aufstehen und ins Geschäft eilen, wo einer der Chefs immer schon da war und zur Uhr sah, wenn er kam. Den ganzen Tag über Pergamente sortieren und Botengänge erledigen. Abends – und das war das Schlimmste – den Laden putzen.
Ein Erbe Slytherins sollte herrschen, nicht dienen! Doch so lange er noch kein Ding von Helga Hufflepuff in den Händen hielt, musste er weitermachen. Immerhin brachte ihn seine Stellung zu beinahe allen alten Zaubererfamilien. So unterdrückte Marvolo ein Fluchen, als er mit einer Lieferung für Orion Black an den Grimmauldplatz geschickt wurde.
Eine schnarrende Stimme fragte von drinnen: „Wer ist da?“
„Marvolo Riddle von Borgin und Bourkes mit einer Lieferung für Orion Black.“
Die Tür öffnete sich, ein uralter, hinkender Hauself ließ ihn ein. Das war die erbärmlichste Kreatur, die Marvolo je gesehen hatte. Wenn er einst den Platz innehatte, der ihm gebührte, würde er keine Hauselfen halten, sondern menschliche Diener. In der Schule hatten sie gelernt, dass man zu Hauselfen nett sein musste, wenn sie einem treu dienen sollten. Das war an sich ein Widerspruch, denn wieso sollte man zu Sklavenkreaturen nett sein?
Marvolo wurde nicht in das vorn liegende Besuchszimmer geführt, sondern wie der niederste Dienstbote in die Küche. Empörung regte sich in ihm.
Wenig später kam Walburga Black gewatschelt, einen kleinen Jungen im Schlepptau. Den Anblick der hochschwangeren Frau empfand Marvolo als Zumutung.
Ehe sie fragte, was er wolle, sagte Walburga zu dem Bengel: „Sirius! Geh spielen!“, doch der Balg gehorchte nicht; er verschwand unter dem Küchentisch.
Nachdem seine Mutter wieder fort war, kam der Bengel hervor, baute sich vor Marvolo auf und starrte ihn an.
„Hau ab!“, zischte Marvolo.
Der Bengel blieb unbeeindruckt stehen. So ein freches Gör! „Verschwinde!“ Marvolo überlegte schon, ob er den Widerling packen und nach draußen befördern sollte, da kam Orion Black herein.
„Tag, Riddle. Zeigen Sie mir die Ware.“
Schweigend packte Marvolo die beiden Pakete aus. Innerlich kochte er vor Zorn. Dauernd wurde ihm eingeschärft, dass er zu Kunden höflich zu sein hatte, er selber wurde aber behandelt wie der letzte Dreck. Er, der Erbe Slytherins!
Da fiel ihm ein: woher sollte jemand wie Orion Black wissen, dass Marvolo Riddle ein direkter Nachfahre von Salazar Slytherin war? Der Name war seit Jahrhunderten ausgestorben, Sylvester Slytherin, der letzte von ihnen, hatte keinen Stammhalter zeugen können, sondern fünf Töchter gehabt.
Black schien mit den Sachen zufrieden zu sein. Er sagte: „In Ordnung“, und zeigte zur Tür.
Das war zu viel. Marvolo tat drei Schritte, drehte sich um und sagte mit aller ihm zur Verfügung stehenden Kälte: „Es könnte in der Zukunft für Sie von Vorteil sein, Mr. Black, wenn Sie den legitimen Erben von Salazar Slytherin nicht wie einen gewöhnlichen Dienstboten behandelten.“
Black starrte Marvolo eine Minute lang an, dann brach er in schallendes Gelächter aus.
Marvolo schlug die Tür hinter sich so zu, dass es im ganzen Haus krachte und klirrte.
War ein bisschen kurz, aber die Geschichte geht natürlich weiter...
Über ein paar mehr Reviews würde ich mich schon freuen
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel