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Fanfiction

Voldemorts Erbe - Geschöpfe der Nacht

von RealPhoenixx

Still und niedergeschlagen sitzen Ginny und Percy da. Stumme Tränen rinnen über Ginnys erstarrtes Gesicht.
Alles in mir drängt danach, mich zu ihr zu beugen und ihr das Nass von den Wangen zu wischen, ihr Trost zuzuflüstern und sie ganz fest in die Arme zu nehmen.
Doch als habe der Schmerz eine unsichtbare Mauer um sie errichtet, erscheint sie mir in dieser Minute unendlich fern, unerreichbar und schrecklich allein.
Und ich erkenne, dass ich trotz aller Liebe, die ich für sie empfinde, nichts, aber auch gar nichts, für meine Ginny tun kann.
Das Gefühl von ohnmächtiger Wut über dieses Unvermögen niederkämpfend wende ich mich Percy zu.
„Was wollen wir jetzt machen, Percy? Bleiben wir hier in der Herberge oder...“
Er sieht mich an wie einen Fremden. Dann, als würde er plötzlich erwachen, schüttelt er kurz den Kopf und erwidert matt: „Was sollen wir noch hier? Ist doch alles zwecklos.“
Und dann tritt auf einmal ein unguter Glanz in seine Augen und seine Stimme bekommt einen boshaften Unterton.
„Ich hätte es wissen müssen. Sie waren immer irgendwie anders als wir, bloß auf sich selber fixiert. Die Familie hat ihnen nie das bedeutet wie...“
„Das reicht!“
Alle zucken bei Ginnys empörtem Aufschrei erschrocken zusammen. Sie ist aufgesprungen und starrt Percy böse an.
„Sprich nicht so über ihn! Du hast doch überhaupt keine Ahnung, was er durchmachen musste! Nicht ein einziges Mal hast du gekämpft, hast nicht mit ansehen müssen, wie Menschen, die du liebst, neben dir sterben! Dein Arsch war ja im Ministerium die ganze Zeit über in Sicherheit!“
Percys Gesicht läuft dunkelrot an und er schnappt nach Luft wie der sprichwörtliche Fisch auf dem Trockenen. Doch als er den ersten Schock über Ginnys Vorwürfe verdaut zu haben scheint, zeichnen sich in seiner Miene deutlich Trotz und Arroganz ab.
Verächtlich schaut er Ginny an.
„Natürlich, das kannst du alles ganz genau beurteilen! Du fühlst dich sowieso als die allergrößte, seit du die Freundin des Auserwählten (er betont diese Bezeichnung ziemlich abfällig und schießt mir einen entsprechenden Blick zu) geworden bist.“

Percy ist immer derjenige gewesen, den ich von den Weasleys am wenigsten mochte. Seine ganze Art, die Kriecherei bei Vorgesetzten und die Tendenz, seinen Umhang stets in die passende Windrichtung zu hängen, brachten ihm nicht nur von mir wenig Sympathie ein.
Doch zwischen meiner bisherigen Abneigung ihm gegenüber und dem Gefühl, das mich jetzt erfüllt, liegen Welten.
Es kostet mich eine ganze Menge an Beherrschung, ihm nicht einfach den Hals umzudrehen.

„Ich kann durchaus verstehen, dass dich deine Enttäuschung über Freds Verhalten unsachlich werden lässt“, meine Stimme ist ruhig und kalt, „aber du solltest dir trotzdem überlegen, was du sagst.
Es könnte nämlich sein, dass du deine Worte irgendwann einmal bereust.“
Den letzten Satz flüstere ich direkt in sein mir zugewandtes Gesicht.
Dass er unter meinem Blick erbleicht, beurteile ich als Einsicht und Reue.
Den Ausdruck in Ginnys Augen, die abwechselnd Percy und mich fixieren, vermag ich allerdings nicht zu deuten.

Es ist schließlich Sally, die die Situation entschärft.
„Ihr solltet jetzt nicht streiten. Legt euch lieber erst mal schlafen und redet morgen noch einmal über alles.“
Sie steht auf und deutet einladend in Richtung Flur.
„Kommt, ich zeige euch eure Zimmer.“

Doch Percy, der sich anscheinend wieder völlig unter Kontrolle hat, schüttelt den Kopf.
„Wir würden lieber wieder nach Hogwarts apparieren. Es tut mir leid, aber ich möchte nicht länger als unbedingt nötig hier bleiben.
Das hat aber absolut nichts mit Ihnen zu tun“, setzt er hastig und mit entschuldigendem Lächeln hinzu.
Ich blicke Ginny an. Meinen Blick erwidernd flüstert sie nur: „Ich will nach Hause.“
Und so stehe ich auf, nehme meinen Rucksack und frage Sally: „Was sind wir Ihnen schuldig?“
Mit beiden Händen winkt sie ab.
„Nein, nein, ich nehme doch kein Geld von euch! Betrachtet euch als meine Gäste.“
Sie lächelt und setzt hinzu: „Es war mir trotz allem eine große Freude, mal wieder so viele vertraute englische Worte zu hören.“
Wir bedanken uns bei ihr und sie nimmt zum Abschied Ginny kurz in die Arme.
„Passt auf euch auf und geht nicht aus der Stadt. Am besten, ihr appariert gleich vor der Tür, denn in der letzten Zeit ist es nachts nirgends ganz sicher.“

Aufatmend trete ich als erster auf die dunkle Straße. Die Laterne über dem Herbergsschild und das aus den kleinen Fenstern der Schenke fallende Licht erhellen kaum die nächste Umgebung.
Percy tritt neben mich und deutet nach vorn.
„Was hältst du davon, wenn wir auf den Platz mit der Eiche gehen und von dort apparieren?“
Seine Stimme klingt etwas belegt und er bemüht sich um einen betont beiläufigen Tonfall.
Ich hebe die Schultern.
„Ist eigentlich egal, aber warum nicht?“

Wir gehen los. Ginny fasst meinen linken Arm kurz über dem Ellbogen und drückt sich an meine Seite.
„Ich finde es unheimlich hier“, murmelt sie und schaut über die Schulter nach hinten, „wir sollten so schnell wie möglich apparieren.“
Ich gebe ihr im Stillen recht und konzentriere mich auf das vor uns liegende Stück Weg. Bis zu dem Platz mit dem Baum sind es nur noch ein paar Schritte und ich will Percy eben sagen, dass wir am besten sofort von hier verschwinden sollten, als alles auf einmal ganz schnell geht.
Die Stille der Nacht wird von einem eigenartigen Rauschen unterbrochen, undeutliche Schemen huschen durch die Dunkelheit und der leise Wind trägt einen Geruch nach Erde und noch etwas anderem herüber, das ich eindeutig als Blut identifiziere.
„Lumos!“
Unsere Zauberstäbe erstrahlen und entreißen dem Dunkel vor uns die Umrisse von ein paar abenteuerlich aussehenden Gestalten.
Alle tragen sie lange, dunkle Umhänge, unter denen bei zweien weiße Rüschenhemden und Manschetten hervorblitzen. Eines davon weist große, dunkle Flecken auf. Auch auf einigen Umhängen glänzt es dunkel und feucht.
Ein großer Kerl mit langen, dunkelbraunen Locken, anscheinend der Anführer, zischt ein paar Worte in einer unverständlichen Sprache, worauf ihn Percy ziemlich höflich bittet, uns in Ruhe zu lassen und seiner Wege zu gehen.
Der andere richtet jetzt erneut das Wort an seine Kumpane, die daraufhin johlend auflachen und sich mit eindeutigen Angriffsabsichten um uns verteilen.
Als wir die Zauberstäbe senken, brüllt der Anführer nur ein Wort. Was dann geschieht, lässt Ginny erschrocken aufschreien und jagt auch mir einen jähen Kälteschauer über den Rücken.
Die Kerle verändern sich mit rasender Geschwindigkeit. Die Gesichter werden zu hässlichen Fratzen, in denen die Augen in einem düsteren Rot erglühen und aus den aufgerissenen Mäulern glänzen lange, spitze Reißzähne.
Wir stehen Vampiren gegenüber.

Während die Kreaturen der Nacht langsam näher kommen, überlege ich fieberhaft, was mir noch über Möglichkeiten, sie zu vernichten, im Gedächtnis geblieben ist.
Eines weiß ich mit Sicherheit: Mit einem Fluch töten kann man sie nicht, denn ihr Leben wurde schon vor langer Zeit beendet.
Dann durchzuckt mich eine Idee.
„Incendio!“
Mein Zauberstab speit eine lange Flammenzunge auf den mir bedrohlich nahe gekommenen Anführer der Vampire und setzt im Nu Kleidung und Haare des Untoten in Brand.
Unmenschlich kreischend und brüllend schlägt er mit beiden Armen um sich, doch erst als zwei seiner Kumpane ihre Umhänge über ihn werfen, gelingt es ihnen, die Flammen zu ersticken.
Aufgebracht und rachsüchtig fauchend rücken inzwischen die anderen Vampire näher. Percy und Ginny setzen mit ihren Flüchen zwei von ihnen in Brand und auch ich schieße noch einen Feuerzauber auf die Reihe der Monster ab, doch die übrigen kümmern sich nicht um ihre lodernden, schreienden Artgenossen und strecken bereits gierig die Finger mit den klauenartigen Nägeln nach uns aus.
Als ich versuchen will, die Kreaturen mit dem Sectumsempra-Fluch abzuwehren, ertönt plötzlich ein wütendes Brüllen und wie ein tödlicher Wirbelwind fährt etwas in die Reihen der Vampire.
Ich sehe ein langes Schwert blitzen, ein Vampirkopf rollt vor die Füße der aufschreienden und zurückstolpernden Ginny. Ein zweiter prallt nur wenige Fuß von mir entfernt auf den Boden.
Dann werden hölzerne Pflöcke in atemberaubender Geschwindigkeit herumgewirbelt und dringen kurz nacheinander mit hässlichen Geräuschen in zwei Vampire ein. Denen bleibt nicht einmal mehr die Zeit zum Schreien und sie zerfallen stumm zu lockeren Aschehäufchen.
Als das Schwert erneut aufblitzt, trifft es nur noch einen Vampir und trennt ihm sauber den Kopf von seinem untoten Körper. Auch er zerfällt zu Staub und Asche.
Die übrigen sind in heilloser Flucht davongestoben.

„Lumos!“ Ich hebe den aufleuchtenden Zauberstab über meinen Kopf und erkenne in seinem Licht wirres rotes Haar und den langen Fellumhang.
Mit Augen, die fast so bedrohlich glimmen wie die der Vampire, tritt Fred auf uns zu.
„Warum musstet ihr eigentlich noch hier herum rennen? Apparieren kann man auch direkt vor der Herberge, und außerdem ist es dort viel sicherer.“
Ginny und ich erwidern nichts, doch Percy beginnt irgendetwas zu stottern und mir geht plötzlich ein Licht auf.
„Percy wollte dich wohl noch mal sehen, und zwar möglichst in action. Stimmts, Perce?“
Die aufflammende Röte in dessen Gesicht bestätigt meine Vermutung.
Fred beginnt bei dem Anblick böse zu grinsen und neben mir faucht Ginny auf wie eine wütende Katze.
„Bist du jetzt total verrückt geworden? Bloß weil deine fixe Idee, Fred von hier wegzuholen, nicht funktioniert hat, benutzt du uns einfach als Köder für diese Bestien, damit Fred kommt und uns raushaut? Und was, wenn das schief gegangen wäre?“
Zum zweiten Mal in dieser Nacht scheint sie drauf und dran, ihrem ältesten Bruder an die Gurgel zu springen.
Der stottert schon wieder und wir entnehmen seinem Gestammel, dass es so nun auch wieder nicht wäre und er würde nie seine Schwester in Gefahr bringen und überhaupt sei das alles ein Irrtum.
Fred, dessen Grinsen erloschen und wieder dieser erschütternd ausdruckslosen Miene gewichen ist, winkt ab.
„Red keinen Blödsinn, Perce. Dafür kennen wir dich zu lange und zu gut. Verzieh dich einfach und beherzige, was ich dir gesagt habe. Vergiss, was hier passiert ist. Vergiss mich. Und nun hau endlich ab!“
Mit einer wedelnden Geste unterstreicht er seine Worte.

Percy sieht seinen Bruder nicht mehr an. Den Blick auf mich gerichtet meint er nur leise und mit verkniffenem Gesicht: „Die Straße nach Hogsmead, eine halbe Meile vor Hogwarts“ , macht einen Schritt zur Seite und verschwindet im Wirbeln seines Umhanges.

Ginny steht neben mir und wirkt so traurig und niedergeschlagen, dass es mir einen tiefen Stich versetzt, als ich sie anschaue.
Sie blickt Fred an und öffnet den Mund, als wolle sie etwas sagen, aber dann atmet sie nur tief auf und murmelt zu mir gewandt: „Bis gleich.“
Erneut wirbelt ein Umhang und sie ist ebenfalls verschwunden.

Fred und ich stehen da und schweigen uns an.
Wieder versuche ich in dem Mann vor mir den Freund aus früheren Tagen zu finden und wieder habe ich keinen Erfolg.
Hier steht ein Kämpfer, den nur noch der Wunsch nach Rache und die Sehnsucht, im Tod wieder mit seinem Zwillingsbruder vereint zu werden, aufrecht erhalten.
Und so sehr die Erkenntnis, auch noch diesen Freund für immer verloren zu haben, auch schmerzt, so sehr verstehe und akzeptiere ich seinen Wunsch.
„Ich wünsche dir, dass du dein Ziel erreichst.“
Ein schwaches, aber dieses Mal wirkliches Lächeln erhellt bei meinen Worten die verwüsteten Züge. Wir beide wissen, dass ich ihm hiermit den Tod gewünscht habe.
„Ich danke dir.“ Er meint das, was er sagt.
Schon hebe ich zum Abschied die Hand und schicke mich an, zu apparieren, da umschließen Freds Finger meinen Unterarm wie ein Schraubstock.
„Eins noch, Harry“, sein Blick brennt sich in meine Augen, „ich habe in dir vorhin ein paar sehr ungute Gefühle bemerkt. Lass dich nicht von ihnen beherrschen, sondern bekämpfe sie, so lange du es noch kannst. Es wäre schade, wenn du so enden würdest wie ich.
Und nun leb wohl.“
Sein Griff löst sich, er wendet sich um und ist kurz darauf im Dunkel verschwunden.

Gedankenvoll schaue ich ihm nach.
Dann konzentriere ich mich auf mein Ziel und disappariere aus dem nächtlichen Krasztova.


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