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Fanfiction

Lebensfragen - Ein Versprechen?

von One_of_the_Old

LXXII Ein Versprechen?

Gut gelaunt verließen die Fünf das Lokal und Harry sah fragend in die Runde. „Wohin jetzt?” „Der Juwelier hat mich neugierig gemacht, Harry. Könnte ich sehen, was er gemeint hat?” „Klar, Ginny. Dann lasst uns in die Bank gehen und schauen, was er gemeint haben könnte.” Sie schlenderten zu Gringotts hinauf und betraten die Schalterhalle. Harry bestieg mit den Anderen einen der Fahrstühle und fuhr in den ersten Stock. Dort angekommen betraten sie den kleinen Raum mit dem Privatschalter. Harry grüßte den Kobold dahinter. „Ich müsste mein Verlies betreten.” Der Kobold mit der dreieckigen Brille nickte, griff nach einer Laterne und kam hinter dem Schalter hervor. Er berührte eines der Wandpaneele. Dieses schwang beiseite und gab einen Durchgang frei, der zu einem weiteren Fahrstuhl führte. Knirschend öffnete sich die Kabinentür und sie stiegen ein. Klappernd rauschte die eiserne Kabine in die Tiefe. Die Zwillinge klammerten sich an seinen Händen fest und sahen bleich zu Harry auf. „Ist gleich vorbei”, tröstete er sie flüsternd. Ruckartig stoppte das Vehikel und öffnete seine Türen. Der Kobold trat vor die entsprechende Tür und sah abwartend über seine Laterne hinweg. „Na? Wer von euch möchte öffnen?” Beide Mädchen schüttelten ihre Köpfe. Harry schob grinsend seinen Finger in die Öffnung der Tür und sie schwang auf. Er betrat das Verlies. Die Mädchen folgten ihm zögerlich und sahen sich genau wie Harry suchend um. Die Zwillinge standen wie festgenagelt vor dem Zugang und starrten mit offenen Mündern auf den Anblick, der sich ihnen bot. „Hey ihr zwei! Kommt doch bitte zu mir.”, forderte Harry sie auf. Die Kinder nickten zaghaft und traten vorsichtig ein. „Das glaube ich einfach nicht!”, staunte Nicolas. „Das gehört alles dir?”, flüsterte Laura. Harry nickte. Sie bückte sich und hob einige Münzen vom Boden auf, um sie auf einen der Haufen zu legen. „Man sieht die Wände ja gar nicht”, stellte Nicolas leise fest. Die Mädchen hatten inzwischen eine schwere Truhe gefunden und riefen nach Harry.

Der kam gefolgt von den Zwillingen zu ihnen. „Was habt ihr denn?” „Die geht nicht auf, Harry”, erklärte Ginny ihm. Harry griff an den Knauf und auf der Truhe erschien eine Schrift. 'Erbringe den Nachweis!' Harry lächelte und drückte den Siegelring gegen den Knauf. Nichts geschah. „Komisch! Ich hätte schwören können, dass das klappt”, wisperte er. Nachdenklich sah er auf den Truhendeckel und starrte auf den Satz, der dort stand. Vorsichtig tastete er mit den Fingerspitzen an den Seiten des Deckels entlang, bis sie in zwei Vertiefungen liegen blieben. Wie auch bei der Tür zum Verlies spürte Harry ein Stechen in den Kuppen und der Deckel sprang knarzend auf. „Bitte sehr, die Damen. Aber vorsichtig. Wer weiß, welche Überraschungen noch in dieser Truhe lauern.” „Wieso noch?”, erkundigte sich Hermine. Grinsend präsentierte er ihr die Kuppen seiner Zeigefinger, an denen noch die rötlichen Einstichstellen zu sehen waren. „Harry! Was wäre, wenn du dich vergiftet hättest?”, stöhnte Hermine. „Ich sollte ja einen Nachweis erbringen. Das war das Nächstliegendste für mich, nachdem der Ring nicht funktioniert hat.” Ginny wollte gerade eines der kleinen Kästchen aus der Truhe nehmen, als Hermine sie aufhielt. „Entweder macht das Harry oder ich mit dem Zauberstab, Gin!” „Wenn du unbedingt meinst!”, stöhnte Ginny genervt. „Möchtest du lieber im Mungo liegen?” „Nahein, Hermine!” „Siehst du!” Harry begann die einzelnen Schachteln aus der Truhe zu nehmen und übergab sie abwechselnd an die Mädchen. Sie öffneten sie und betrachteten den Inhalt eindringlich. Bei den Schmuckstücken lagen Pergamentstückchen dabei. Hermine nahm ein Paar schlichte Ohrringe mit Schmuckstein aus ihrer Verpackung und las den Zettel, der dabei lag. „Ändern die Farbe des Steines passend zu Kleid und oder Haarfarbe der Trägerin.” Sie legte sie an und der Stein nahm die goldbraune Farbe eines Tigerauges an. Lächelnd besah sie sich in einem runden Handspiegel mit Griff, den sie gerade von Harry erhalten hatte. Überrascht betrachtete sie ihn. „Schau mal, Harry.” „Sehen toll an dir aus.” „Nein! Schau bitte mal hier in den Spiegel.” Harry stellte sich hinter Hermine und betrachtete das Bild. Ihr Gesicht hatte sich verändert und ihre Haare waren mausgrau. Nach einem Moment verschwamm das Bild und eine schwarze Katze sah ihr entgegen. Er nahm ihr den Spiegel aus der Hand und sah direkt hinein. Auch sein Gesicht war verändert und er hatte schütteres Haar. Nach ein paar Sekunden erschien Goyles feistes Gesicht in dem Glas.

Ginny kam zu ihnen und nahm Harry den Spiegel weg. „Was habt ihr denn nur?” Sie sah in den Spiegel und danach fragend zu den Beiden. „Würdet ihr mir verraten, warum ihr so entgeistert schaut? Ich sehe nichts außer meinem Gesicht.” Sie strich sich lächelnd eine vorwitzige Haarsträhne hinters Ohr, damit sie die goldenen Ohrringe aus der Truhe an sich betrachten konnte. Hermine ging zu ihr und nahm ihr den Spiegel aus der Hand. Sie setzte sich auf einen antiken Stuhl und forderte Ginny auf ihr über die Schulter zu sehen. Diese machte große Augen. „Wie siehst du denn aus?” „So sah ich aus, als ich mit Harry nach Godric's Hollow gegangen bin an letztem Weihnachten, Gin.” Hermine zog den Spiegel an ihren Körper. Ginny sollte ihre Katzengestalt nicht sehen. Dieser Zwischenfall war ihr heute noch ziemlich peinlich. Harry kramte in dem kleinen Karton herum. Unter dem Samtkissen fand er den dazugehörigen Zettel. „Zeigt ob der Betrachter schon mit Vielsafttrank in Berührung kam und welches Aussehen er dabei hatte”, las er vor. Hermine pfiff leise durch die Zähne. „Ziemlich nützliches kleines Ding.” Harry nickte lächelnd und legte den Karton beiseite. Diverse Schachteln und Päckchen später, die die verschiedensten Ringe, Haarspangen, Colliers und Ketten beherbergten, war die Truhe fast komplett geleert. Zum Schluss waren dort noch ein großes flaches Paket und drei mit feinen Goldkordeln verschnürte Ringschachteln. Eine bekam Ginny, eine Hermine und eine behielt er selbst. Ginny drehte ihre in den Händen. „Warum diese wohl weiß sind? Und dann noch diese Kordel?”, stellte Hermine leise ihre Fragen. „Die Schachtel mit den Trauringen von Bill und Fleur sah genau so aus”, antwortete Ginny lächelnd. Sie sah auf die Unterseite. „Wonach suchst du, Ginny?” „Ihre Namen standen auf der Unterseite, Mine…” Sie sah strahlend zu Harry. „Ich hab die Ringe deiner Eltern gefunden.” Hermine drehte ihre Schachtel herum. „Hmm… Cha … Charl …” Hermine kratzte sich am Kopf. „Schade! Ist nicht mehr zu entziffern, Harry.” Auch er drehte seine Schachtel herum. „Bei mir ist die Schrift komplett verblasst.”

„Ich würde mal sagen, dass das dann die Ältesten sind.” „Sieht ganz so aus, Ginny”, erwiderte Harry lächelnd. Er öffnete vorsichtig seine Schachtel und betrachtete sich den funkelnden, mit kleinen Diamanten und einem großen rosa Saphir besetzten Goldring. „Wow!”, hauchte Ginny. „Darf ich?” „Gern!” Ginny steckte sich den Ring an. Sie sah lächelnd auf ihre Hand. „Wo ist denn der Herrenring dazu?”, fragte Hermine leise. „In der Schachtel war nur dieser”, antwortete Harry ihr. Hermine öffnete neugierig ihre Schachtel. Sie nahm den goldenen Ring heraus, der ähnlich gearbeitet war, wie der Erste. Auch er war mit kleinen Diamanten besetzt. Der Hauptstein war jedoch ein herzförmiger Rosenquarz. „Uii!”, staunte Hermine und sah fragend zu Harry. Nachdem er genickt hatte, steckte sie sich den Ring an. „Hmm … auch kein Herrenring.” „Ich könnte schwören, dass das die Eheringe sind. Warum ist immer nur einer in der Schachtel?”, überlegte Ginny halblaut. Harry strich ihr über den Arm. Im selben Moment ging eine Verwandlung an seinem Siegelring vor sich. Der Löwe verschwand und es bildete sich ein kleiner oval geschliffener rosafarbener Saphir. Harry nahm seine Hand von Ginnys Arm und der Löwe war wieder zurück. „Merlin! Was ist das für ein Zauber?”, flüsterte sie eindringlich. „Viel besser wäre die Frage, warum der Hersteller so getan hat, als wäre es eine Neuigkeit für ihn”, erwiderte Hermine. „Naja, Mine. Es ist ein Siegelring mit einem Gryffindorlöwen. Vielleicht ahnte er nur, was er in Händen hielt.” Er strich ihr sanft über die Wange. Sein Ring passte sich dem Hermines an und es erschien ein kleines Herz aus Rosenquarz. Die Mädchen legten die Ringe wieder in ihre Schachteln. „Schau doch bitte noch in die Schachtel von Mum und Dad, Ginny.” Sie lächelte Harry zu und öffnete das Kästchen.

Erstaunt sah sie auf den Inhalt. Zwei schlichte goldene Ringe kamen zum Vorschein. Die aus drei dünnen Goldsträngen bestehenden Ringe glänzten matt im Licht der Fackeln. „Schlicht aber schön.”, stellte Hermine lächelnd fest. Ginny nickte. „Schau mal, Mine da steht etwas drauf”, flüsterte sie. Hermine besah sich die winzigen Runen. „Dafür brauche ich meine Tabellen”, runzelte sie ihre Stirn. Harry trat zu Ginny, verschloss mit sanftem Druck die Ringschachtel und hielt ihre Hand in seiner. „Steck sie ein. Sie sind bei dir in den besten Händen, meine kleine Rose.” Ginny lächelte strahlend und zog langsam ihre Hand aus seinem zärtlichen Griff. Lächelnd drehte sich Harry zu der Kiste und beugte sich vor. Als er sich wieder aufrichtete, hielt er das flache Paket in der Hand, das den kompletten Truhenboden eingenommen hatte. Er schloss den Deckel der Truhe und legte es darauf. „Worauf wartest du?”, wollte Ginny wissen. Harry besah sich das braune Packpapier und die grobe Schnur, von der es zusammengehalten wurde. Vorsichtig löste er die Knoten und öffnete das Paket. Als er das Papier beiseite schlug, sah er gebannt auf den Inhalt. Das Bild zeigte einen gemütlich eingerichteten Wohnraum mit einer schwarzhaarigen Person, die Harry sehr ähnlich sah.

„Harry? Harry, bist du das?” Er nickte stumm und starrte auf das Bild. „Lily! Komm schnell hier herüber! Es ist Harry.” Seine Mum eilte zu seinem Dad und beide sahen aus dem Bild heraus zu ihrem Sohn herauf. James strahlte ihn an und Lily kämpfte sichtlich um Fassung. „Groß bist du geworden.”, flüsterte sie. Harry nickte erneut. „Was ist? Hast du deine Stimme verloren?”, fragte sie besorgt. „Nein, es ist nur…” Ihm versagte die Stimme und Tränen kullerten über seine Wangen. Die Mädchen kamen zu ihm und legten fürsorglich ihre Arme um ihn. Lily sah mitleidig zu Harry. „Du glaubst nicht, wie gern ich jetzt bei dir wäre, um das für dich tun zu können.” Auch ihr liefen Tränen übers Gesicht. James nahm sie in den Arm und hielt Lily fest. Harry atmete tief durch und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. Schief lächelnd sah er zu seinen Eltern. „Warum war dieses Bild in der Kiste?” James schüttelte ungläubig schauend seinen Kopf. „Das Erste, was du nach so langer Zeit von uns wissen willst, ist das?” Harry nickte und Lily sah zu ihrem Mann. „Er kommt eindeutig nach dir!” „Das können Gin und ich nur bestätigen.” Harry und James grinsten verlegen. Laura drängte sich zwischen Hermine und Harry und lehnte sich an seine Seite. „Wer ist das?”, fragte sie leise. „Das sind meine Mum und mein Dad”, erklärte Harry ihr. Nicolas drängelte sich an seine andere Seite. Lily machte große Augen. „Wie alt bist du jetzt, Harry?” „Ich werde achtzehn, im Sommer, Mum. Warum?” „Ach … nur so.” James schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Lily! Hast du wirklich gedacht, es wären unsere Enkel?” Lily hob verlegen schauend ihre Schultern. „Weder er noch die beiden Mädchen sehen alt genug aus, um schon so große Kinder zu haben.” „Ach, was bist du heute wieder charmant, Jamie.” James verzog sein Gesicht, als ein schadenfrohes Lachen erklang. „Halt die Klappe, Tatze!” Harry schlug das Packpapier von der anderen Hälfte des Bildes zurück. Sirius und Remus strahlten ihm entgegen. Remus lehnte lässig am gemalten Kamin und Sirius fläzte sich auf dem Sofa herum. Er sah herausfordernd grinsend zu James. „Sonst was?” „Sonst sperre ich dich mit Moony bei Vollmond in den Keller!”

Sirius winkte lässig ab. „Du scheinst zu vergessen, dass wir hier keinen Keller haben.” Lily seufzte. „Kindsköpfe!” Harry sah mit gemischten Gefühlen auf das Bild. „Wo steckt Peter?”, flüsterte er nach einer Weile. Die Vier sahen ihn entgeistert an. Remus fing sich als Erster. „Als wir heraushatten, was er getan hat, haben wir ihn aus dem Bild geworfen.” „Wie?”, wollte Hermine direkt wissen. Sirius ging zu einer Truhe, die in der Ecke des gemalten Zimmers stand, und öffnete sie. Grob zerrte er einen gut verschnürten Peter Pettigrew daraus hervor. Er löste die Fesseln und Peter fiel auf die Knie. Ängstlich starrte er zu Harry herauf. „Ist es vollbracht?” „Ja, Peter, ist es. Nicht zuletzt dank deiner Entscheidung”, antwortete Harry leise aber bestimmt. James und Sirius sahen fragend zu ihm auf. „Welche Entscheidung?”, fragte Lily leise. „Zu guter Letzt hat er sich doch noch gegen die Befehle seines Herrn gestellt, mir mein Leben gerettet und dafür mit seinem bezahlt”, erklärte Harry ihr. Lily löste sich von James und half Peter unter den misstrauischen Blicken der Anderen auf. „Setz dich an deinen Platz, Peter. Ich glaube wir sollten dir endlich in Ruhe zuhören, wenn wir später unter uns sind.” Pettigrew schlich auf einen der Sessel und starrte in die Flammen des Kamins. Es klopfte an der Wohnzimmertür des Bildes. Sirius öffnete und Tonks trat herein. „Gute Nachrichten, Remus!” Überrascht sah sie sich um. „Seit wann ist es denn hier wieder so hell?” Sie machte ein paar Schritte, blieb prompt am Teppich hängen und wurde von Sirius aufgefangen. „Danke!”, flüsterte sie verlegen und ging zu Remus. „Immer wieder gern!”, grinste Sirius. „Schau doch mal nach vorn, Schatz.” „Ich kann doch nichts dazu, dass ich so…” Remus drehte sie so, dass Tonks aus dem Bild heraus sah. „Harry! Hermine! Ginny! Wie gut, euch zu sehen”, rief sie erfreut und sah glücklich drein, während sie sich wieder zu Remus wandte.

„Mum hat sich endlich dazu durchgerungen mein Bild ins Kinderzimmer zu hängen, Schatz. So können wir immer mal wieder nach ihm sehen.” „Das ist schön, Liebes”, entgegnete Remus lächelnd. „Prima, dann kann Andromeda dir ja direkt Bescheid geben, wenn mit Teddy was ist”, freute sich Ginny und sah lächelnd zu Harry. Der nickte und lächelte ebenso. „Was haltet ihr davon, wenn ihr mit in den Grimmauldplatz kommt?”, schlug er vor. Sirius strahlte. „Du wohnst dort?” „Wir alle tun das.”, erklärte Hermine. „Wie, ihr alle?”, fragte Lily nach. „Wir fünf und einige unserer Freunde”, antwortete Harry ausweichend. Sirius rieb sich die Hände. „Herrlich! Endlich Unterhaltung. Außerdem wird der alte Besen Gift und Galle spucken.” „Kreacher hat ihr einen Maulkorb verpasst. Die ruckt und rührt sich nicht mehr.” „Wie habt ihr das geschafft, Harry? Hat Hermine damit gedroht, ihn zu befreien?” „Nein, wir haben ihm etwas geschenkt, das ihm sehr wichtig ist. Und, was viel entscheidender ist, ihn ordentlich behandelt”, murrte Hermine. Sirius sah sie verlegen an. „Ja, schon gut, Hermine.” Tonks trat an Remus' Seite vor und sah zu den Mädchen auf. „Wir müssen uns unbedingt mal in Ruhe unterhalten, ihr zwei!” Sie zwinkerte verschwörerisch und zog Remus mit sich aus dem Gemälde hinaus. Harrys Eltern sahen verdattert hinter den Beiden her. „Was war denn das jetzt?”, fragte Lily leise. James hob seine Schultern und sah seinerseits fragend zu Harry. „Gibt es ein Bild von euch, auf dem … weniger Personen sind?”, stellte dieser leise seine Frage. Lily schüttelte ihren Kopf. „Nein, Harry. Aber die Anderen sind sicher so nett und verlassen uns kurz, wenn du mit uns allein sprechen möchtest.” Sirius nickte zwar, sah aber dabei nicht sehr glücklich aus. Peter sah gequält zu Harry. „Von mir gibt es nur dieses Bild…” „Ich helfe dir gern wieder in deine Kiste!”, entgegnete Sirius gehässig. „Tatze!”, fuhr Lily ihn an. „Was denn? Er müsste sich darin schon wie zu Hause fühlen.” „Schlimm genug!”

Sie wandte sich wieder Harry zu. „Wie wäre es, wenn du uns zuerst hier fortbringst, bevor wir uns darüber den Kopf zerbrechen? Eventuell gibt es ja dort, wo ihr wohnt, ein hübsches Landschaftsbild, in das sich Peter zurückziehen kann.” Sirius lachte dreckig. „Aber bestimmt nicht im Grimmauldplatz.” „Da wäre ich mir nicht so sicher.” Hermine lächelte breit. „Immerhin hat Harry die Gemälde aus diesem Verlies schon dort hinbringen lassen.” Überrascht sah Sirius zu Harry. „Ich hab nach einem Bild von Mum und Dad gesucht”, erklärte dieser ihm grinsend. „Das hast du ja jetzt gefunden”, entgegnete sein Dad nicht ohne Stolz. Harry nickte leicht. „Ich wickele euch wieder ein und dann geht es los.” Er wandte sich an Ginny und Hermine. „Nehmt einfach mit, was ihr tragen könnt und den Rest lasst ihr hier. Ihr wisst ja, wo ihr suchen müsst, beim nächsten Mal.” Hermine sah sich suchend um, griff sich einen der eingelagerten Samtvorhänge und wickelte kurzerhand sämtliche Schachteln aus der Truhe darin ein. Harry lächelte kopfschüttelnd. „Du weigerst dich, also noch immer, allein herzukommen?” Hermine nickte und sah auffordernd zu Ginny. „Wir sollten auch gleich noch ein wenig Geld mitnehmen, wo wir schon mal dabei sind.” „Wenn du meinst, Mine.” Ginny trat an einen Haufen mit Münzen und steckte sich einige in die Taschen. „Gute Idee!”, lächelte Harry. „Nicolas, Laura? Helft ihr Ginny dabei?” Die Kinder traten neben Ginny und füllten sich die Hosentaschen. Nachdem alle so weit waren, verließen sie das Verlies und die Fahrt ging zurück in die Eingangshalle der Bank. Sie verließen das Gebäude und disapparierten zum Grimmauldplatz. Dort gingen sie zuerst in die Küche. Harry zog eine der Schrankschubladen auf. „Packt das Geld einfach hier hinein. Wer etwas braucht, kann sich an der Schublade bedienen.” Ginny sah ihn überrascht an. „Willst du gar nicht nachzählen?” „Wozu? Denkt nur daran, dass ihr Bescheid gebt, wenn der Inhalt zur Neige geht.” Er sah sich nach den Elfen um. „Das gilt auch für euch, Kreacher. Ihr müsst schließlich Lebensmittel besorgen für uns alle hier. Dann braucht ihr mich deshalb nicht ständig behelligen.” „Sehr wohl, Sir Harry”, verneigte er sich lächelnd. „Kreacher wird ein wachsames Auge auf diese Lade haben.”

Sie verließen die Küche. Harry wickelte in der Halle das Papier vom Bild aus dem Verlies und hielt den Rahmen an ein Bild, dass eine fröhliche Picknickgesellschaft zeigte. Die dargestellten Personen sahen ihn neugierig an. „Haben sie noch Platz für einen einzelnen Herren?”, fragte er sie freundlich. „Nur immer herein mit ihm, rief ein dicklicher Mann mit dichtem Schnäuzer und rosigen Wangen. „Es reicht für alle. Vielleicht kennt er ja eine interessante Geschichte?” „Ich glaube schon”, antwortete Harry lächelnd. Peter verließ das Bild und gesellte sich zurückhaltend zu den feiernden Menschen auf der Wiese. Die Zwillinge verschwanden nach oben und die Mädchen folgten ihnen. „Wir lassen dich dann mal mit dem Bild allein, Harry. Mine und ich sind bei mir, wenn du uns brauchst.” Harry nickte und machte sich mit dem Bild unter dem Arm auf den Weg in sein Zimmer. Hermine betrat hinter Ginny deren Zimmer und warf sich direkt auf das Bett ihrer Freundin. Diese verschloss leise die Tür und legte sich seufzend neben Hermine auf den Bauch. Sie streichelte ihr über den Rücken. „Tut es noch weh?” Überrascht durch Mines mitfühlenden Tonfall, sah Ginny sie an. „Geht so”, gab sie leise zu. „War wohl etwas zu spontan das Ganze.” Hermine schüttelte ungläubig schauend ihren Kopf. „Meine Güte, Ginny! Was hat dich nur wieder dazu getrieben?” „Dieser verdammte Trank von Alecto. Seit ich den geschluckt habe, kreisen meine Gedanken ständig darum, wie ich Harry in mich hinein bekommen kann.” Hermine setzte sich im Schneidersitz auf und zog Ginny zu sich heran. Nachdenklich strich sie ihrer Freundin, deren Kopf auf ihrem Oberschenkel lag, übers Haar. „Hat es denn wenigstens geholfen?” Ginny nickte und beide schwiegen eine lange Weile. „Mine?” „Ja?” „Ich bin müde. Legst du dich zu mir?” Hermine nickte. Die Mädels erhoben sich vom Bett. Ginny zog sich komplett aus. Hermine sah sie verwundert an. „Ich möchte dich ganz nah bei mir haben”, flüsterte sie und sah ihre Freundin bittend an. Auch Hermine legte ihre Kleidung ab und kuschelten sich gemeinsam mit Ginny unter die Decke. Seufzend drückte Ginny ihre Wange gegen Hermines. „Hältst du mich?” Hermine lächelte ihr zu und legte ihren Arm um Ginny.

„Danke, dass du mir keine Vorhaltungen machst.” „Warum sollte ich?” „Ich hab nach deiner Reaktion beim Frühstück und deiner Ansage bevor wir los sind fest damit gerechnet.” „Beim Frühstück war ich so geschockt, weil ich ja wusste, was hätte geschehen können, Gin. Als wir dann los sind, war ich deshalb so komisch. Aber jetzt hab ich mich beruhigt.” Ginny gab ihr einen zärtlichen Kuss. „Wofür war der?”, fragte Hermine lächelnd. „Dafür, dass du mich bei euch sein lässt.” Hermine verzog ihr Gesicht. „Ginny, bitte hör damit auf, dir das immer wieder einzureden.” Hermine drehte sich zu Ginny auf die Seite und verstärkte ihre Umarmung. „Wenn wir uns nicht gegenseitig akzeptieren würden, wäre ich gar nicht hier, Gin.” Lächelnd legte Ginny ihren Kopf an Hermines Brust. „Ob das an den Ketten liegt, Mine?” „Ich weiß nicht, Gin. Ist mir auch egal! Ich bin nur froh, dass dir und Harry nichts passiert ist bei eurem kleinen Experiment heute Morgen.” Ginnys Lächeln wurde breiter. „Lieb von dir, dass du mich noch vor Harry nennst.” Hermine gab ihr einen Kuss. „Ich habe ehrlich gesagt im Moment mehr Angst um dich, als um ihn, Süße.” „Warum?” „Weil ich dir zutraue, dass du dir etwas antust, bevor du ihm schadest.” Wieder bekam Ginny einen Kuss. „Und zwar deutlich Schlimmeres, als dir einen wunden Hintern dabei zu holen.” Hermine sah sie nachdenklich an. Ginny grübelte kurz. 'Ob Harry ihr etwas gesagt hat?' Sie sah ihre Freundin prüfend an. 'Nein! Dann hätte Mine mir wahrscheinlich vehement den Kopf zurecht gerückt deswegen.' „Keine Sorge, Große. Ich kann dich ja schließlich nicht mit ihm allein lassen. Wer weiß, was du so anstellst, wenn ich nicht ein Auge auf dich habe.” Hermine verzog ihr Gesicht. Ginny grinste, zog sich höher und verwickelte Hermine in einen stürmischen Kuss. „Ich liebe dich!”, flüsterte sie, als sie sich von ihr löste. „Aber…” Ginny legte ihren Finger zärtlich auf Hermines Lippen. „Schht, Große.” Hermine griff sanft nach ihrem Finger. „Lass uns schlafen, Gin. Ich glaube ich bin auch müde.” „Spielst du nachher noch ein wenig mit mir?” „Vielleicht, Süße.” Beide schlossen langsam ihre Augen.

Harry saß mit dem Rücken gegen das Kopfende des Bettes gelehnt und sprach zu den Drei verbliebenen Personen auf dem Bild, dass wie er inzwischen erfahren hatte, das Wohnzimmer seines Elternhauses In Godric's Hollow darstellte. „Nun wisst ihr, warum Ginny, Hermine, Nicolas und Laura hier bei mir sind.” James nickte leicht. „Oh Mann, Junge! Da hast du dir aber ein ganz schönes Ei ins Nest gelegt.” Lily sah verstört zu ihm herüber. James und Sirius hatten inzwischen den dritten Whisky geleert und kratzten sich nachdenklich an ihren Köpfen. Sirius schenkte gerade nach, als Lily ihre Sprache wiederfand. „Was hast du dir nur dabei gedacht, Harry? Den Mädchen das anzutun.” „Naja, Hermine und er hatten sich ja auf etwas anderes geeinigt, bis Ginny eingegriffen hat”, warf Sirius vorsichtig ein. „Trotzdem!”, beharrte Lily. „Die Mädchen werden einiges auszustehen haben.” James kam zu ihr. „Vielleicht ja auch nicht, Lily. Immerhin haben die Anderen Harry einiges zu verdanken.” „Ach was! Das interessiert doch keinen, sobald es darum geht, ihnen irgendwas anzudichten oder ihnen übel mitzuspielen. Außerdem kann er ja nicht ständig bei ihnen sein. Solange er dabei ist, sagt sicher niemand etwas. Was wird aber, wenn die Mädchen allein unterwegs sind?” „Das waren sie schon, Mum. Ich habe nichts in dieser Richtung gehört von ihnen.” Lily schüttelte wiedereinmal ihren Kopf. Sirius kam nach vorn. „Wie kommen denn Ginny und Hermine miteinander aus?” „Gut, sie haben zwar ab und an ihre Differenzen aber auch sie beide verbindet etwas miteinander inzwischen.” „Wie meinst du das?” „Sie sind mehr als nur beste Freundinnen, Dad.” „Das klingt aber nun wirklich seehr interessant”, grinste Sirius. Er beugte sich vor. „Oben auf dem Speicher liegen noch drei Bilder von mir, Harry. Meinst du, du könntest die vielleicht…” „Tatze!”, fuhr Lily ihn an. „Was denn?”, fragte er sie mit einer Unschuldsmiene. „Wehe du machst das, Harry! Uns hängst du bitte unten in den Salon. Schließlich wird tagsüber dort am meisten los sein.”

„Ist gut, Mum. Dann lernt ihr nach und nach auch die anderen Mitbewohner unserer Zauberer-WG kennen.” Lily nickte lächelnd. „Aber vorher erklärst du uns bitte ganz genau, was es mit den Kindern und dir auf sich hat. Da ist doch mehr, als du uns gesagt hast.” „Angefangen hat es damit, was ich euch schon erzählt habe…” Harry berichtete ausführlich, wie sich die Kinder innerhalb kürzester Zeit dazu entschlossen, mehr als nur jemanden in ihm zu sehen, der auf sie achtgibt bis zum nächsten Schuljahr. „Du siehst also, Mum, dass du mit deiner Vermutung gar nicht so verkehrt gelegen hast.” Lily nickte lächelnd. „Schön, dass du solch ein gutes Herz hast, Harry. Auch wenn mir eure Entscheidung zu dritt zu Leben so gar nicht gefällt.” James nahm sie in den Arm. „Lass gut sein, Lily. Ändern können wir es eh nicht mehr. Sei froh, dass die Drei sich gut verstehen. Für den Rest sorgt Harry schon.” Sirius kam auch zu ihnen. „Na, dann hast du ja noch so einiges zu regeln, Junge. Übernimm dich nur nicht.” Harry schüttelte seinen Kopf. „Und ihr wollt wirklich nicht hier oben bleiben? Wie wäre es mit dem Esszimmer?” „Ich für meinen…” „Tatze!”, riefen nun Lily und James aus. Der hob seine Hände. „War nur ein Witz!” Harry schüttelte lächelnd seinen Kopf, stand auf und trug das Bild in den Salon, wo er es gut sichtbar für alle an der Wand befestigte. Danach ging er in die Küche, um sich eine Tasse Tee zu holen. Dort traf er auf eine traurig schauende Laura. Lächelnd ging er zu ihr und nahm sie in den Arm. „Was ist denn mit dir?”, fragte er das Mädchen leise. Sie streckte ihre Hand aus, auf der zwei Galleonen lagen. „Die hatte ich noch in der Tasche. Ich wollte sie wirklich nicht einfach nehmen, Harry. Sind mir beim Hose ausziehen aus der Tasche gefallen.” Harry sah sie freundlich an und strich ihr über den Kopf. „Schön, dass du so ehrlich bist.” Laura lächelte erleichtert. „Jetzt nimmst du sie und steckst eine in deine und die andere in die Spardose deines Bruders. Einverstanden?” Laura nickte eifrig und lief strahlend aus der Küche. Kopfschüttelnd sah Harry ihr hinterher. „Meine kleine Maus”, flüsterte er amüsiert.

„Ist aber gut zu wissen, dass auch ihre Zöglinge das in sie gesetzte Vertrauen verdienen, Sir Harry.” Harry drehte sich herum und sah Kreacher überrascht an. Er setzte sich und bat den Elf zu sich an den Tisch. „Hattest du etwa bedenken?” Kreacher hob seine Schultern. „Nun sag schon!”, forderte Harry ihn auf und wies den Elf an, sich neben ihn zu setzen. „Miss Laura und ihr Bruder sind jung, Sir Harry. Kreacher war überrascht, dass Miss Laura euch das sagen wollte, bevor sie die Münzen in die Schublade legt.” Harry nickte nachdenklich. „Meine kleine Maus überrascht auch mich manchmal mit ihrem Verhalten oder dem, was sie sagt. Man sollte nicht glauben, dass sie in ein paar Wochen erst zwölf wird, Kreacher.” Der Elf nickte. „Warum hattest du denn Bedenken wegen der Kinder?” „Ihr habt ihnen mit den Schmuckstücken einen Schutz gewährt, der sie befähigt das Werk ihrer Großeltern zu wiederholen. Timmy und Kreacher haben lange darüber gesprochen, ob dies eine gute Entscheidung war.” „Timmy traut ihnen nicht? Er kennt sie doch.” „Mein Sohn vertraut ihnen als Elf der Familie. Als der Alte, muss er aber das Wohl unserer Art in den Vordergrund seiner Überlegungen stellen.” „Hat Laura dich denn überzeugt?” Kreacher nickte erneut. „Es wird Timmy beruhigen, dass er sich nicht in ihr getäuscht hat.” „Willst du uns am Sonntag begleiten?” „Nein. Tammy und Tommy werden mit euch gehen. Kreachers Kraft reicht nicht mehr für das, was zu bewerkstelligen sein wird.” Harry sah den Elf erschrocken an. „Bitte fragt nicht, Sir Harry. Kreacher hat eh schon zu viel gesagt.” Harry nickte und der Elf kletterte vom Küchenstuhl. „Habt ihr einen Wunsch für das Abendessen?” „Ich glaube es gibt etwas zu feiern. Wie wäre es, wenn ihr ein kleines Buffet zusammenstellt, damit wir dann im Salon essen können?” „Sehr gern, Sir Harry.” Harry drehte sich herum, hielt aber inne. „Ach, Kreacher?” „Ja?” Der Elf sah ihn abwartend an. „Besorgt doch bitte ein paar Flaschen Champagner. Eine davon verseht ihr Bitte mit einer schönen Schleife. Schreibt bitte Ron und Lavender darauf und das heutige Datum auf die Rückseite der Flasche. Winky soll sie ihnen dann überreichen.” „Gern, Sir Harry.” Breit lächelnd verneigte sich der Elf. Harry nahm seine Tasse und ging in den Salon, um noch ein wenig mit seinen Eltern zu plaudern. Kreacher richtete sich auf und rief: „Ihr habt es gehört! Der beste Freund unseres Herrn wird in ein paar Stunden seine Auserwählte in diesem Haus um ihre Hand anhalten. Macht der Familie Potter keine Schande hört ihr?” Die anderen Elfen kamen zu ihm, während er einen kleinen Lederbeutel mit Münzen füllte. Kreacher sah mit wichtiger Miene zu ihnen. „Winky? Du gehst bitte in die Winkelgasse. Sir Harry wünscht Champagner. Besorge bitte eine große und eine normale Flasche. Vervielfältigen können wir sie hier. Ich vertraue auf dein Urteil, was die Qualität angeht.” Winky nickte lächelnd und nahm das Beutelchen in Empfang, bevor sie in ihrer offiziellen Kleidung verschwand. Kreacher wandte sich an seine Kinder. „Und wir werden uns um das Essen kümmern. Gebt euer Bestes Kinder!” Lächelnd und mit strahlenden Augen machten sich Tommy und Tammy an die Arbeit.

~o0o~


Hermine erwachte langsam und sah sich im ersten Moment verwundert um. Ginny, die beim Einschlafen ihren Kopf an Hermines Schulter gelegt hatte, war tiefer gerutscht. Sie lag schlafend auf ihr und drückte ihren geöffneten Mund gegen die Spitze von Hermines Brust. Irritiert beobachtet sie die nuckelnden Mundbewegungen ihre Freundin, die sich fest an sie klammerte. 'Was träumst du nur wieder, Gin?' Hermine bewegte sich leicht, was Ginny dazu veranlasste sich noch fester an sie zu drücken. Vorsichtig begann Hermine, ihr über den Kopf zu streicheln. Ginnys Griff lockerte sich. Aber die saugenden Mundbewegungen hörten nicht auf. Hermine entschloss sich, Ginny zu wecken. „Gin?”, flüsterte sie. „Ginny, du musst wach werden. Dein Bruder kommt bald aus der Winkelgasse zurück.” „Ist es schon so spät?”, nuschelte Ginny gegen Hermines Brust. Überrascht schlug sie die Augen auf, da sie bemerkte, dass sie offensichtlich etwas ziemlich festes im Mund hatte. Sie hob den Kopf und starrte perplex auf Hermines steil aufgerichtete und ziemlich nasse Brustwarze. Ginny zuckte grinsend ihre Schultern, leckte Hermines Brust weitestgehend trocken und Kuschelte sich an ihren Hals. „Tschuldige, Große.”, flüsterte sie ihr zu. Hermine schloss ihre Arme um Ginny. „Schon gut, Süße. Wenn du solchen Hunger hast, dann sollten wir uns langsam wieder anziehen.” Ginny schüttelte leicht ihren Kopf. „Daran liegt es nicht, Mine.” „Sondern?” „Aber bitte nicht lachen oder motzen.” Hermine verstärkte ihre Umarmung. „Versprochen, Gin.” Ginny überlegte kurz, wie sie es Hermine sagen sollte. „Ich fühle mich zu dir ebenso stark hingezogen, wie zu Harry. Sogar noch etwas mehr, seit du mir versprochen hast, mir ein paar meiner Wünsche zu erfüllen.” Ginny atmete tief durch. „Ich weiß, dass ich bei euch…, bei dir nicht ständig das toughe Mädchen sein muss, für das mich alle halten.”

Verwundert sah Hermine sie an. Lächelnd fuhr Ginny fort. „Siehst du? Du bist auch überrascht.” „Ein wenig schon.” „Du hast dir nichts gefallen lassen von mir, stehst aber zu mir, wenn ich dich brauche. Jedes andere Mädchen hätte ich mit meinen Aktionen in die Flucht geschlagen, nur dich nicht.” Ginny küsste Hermine zärtlich, da diese etwas erwidern wollte. „Ich weiß, dass du mir sagen willst, dass Harry ebenso zu und hinter mir steht. Glaub mir, Große. Niemand weiß das besser als ich.” „Aber?” „Er sieht uns als gleichberechtigt an.” Hermine öffnete wieder ihren Mund. „Das ist auch gut so!”, fuhr Ginny rasch fort. „Aber ich komme damit nicht unbedingt zurecht.” „Weshalb?” „Ich empfinde inzwischen so viel für dich, dass ich Harry gegenüber ein schlechtes Gewissen habe.” Ginny strich mit ihrer Hand langsam über Hermines Seite. „Aber er akzeptiert es doch.” Ginny nickte lächelnd und sah verträumt zu Hermine. „Mein kleiner Löwe will, dass ich glücklich bin. Er scheint zu spüren, dass ich dich brauche, wie die Luft zum Atmen, Große.” Hermine riss ihre Augen auf. „War das also ein Eingeständnis vorhin und kein Versprecher?” Ginny nickte und lief rosa an. Verlegen sah sie zu Hermine auf. Diese sah nachdenklich zu ihr herunter. Nach einer Weile straffte sie sich und legte ihre Kette ab. „Was tust du da?” „Ich will etwas herausfinden.” „Und was?” „Leg bitte deine Kette ab, Ginny. Ich muss wissen, ob es an ihrer Magie liegt oder nicht.” Ginny richtete sich auf und nahm die silberne Kette von ihrem Hals. „Und nun?” „Hat sich bei dir etwas verändert?” Ginny kuschelte sich wieder an Hermine und legte ihren Kopf erneut gegen deren Hals. „Nein, Mine. Ich spüre noch immer dieses innige Gefühl, der Zusammengehörigkeit. Genau wie bei Harry.” Hermine seufzte leise und legte ihre Kette wieder um. Ginny tat es ihr gleich. Beide saßen jetzt im Bett und verschränkten ihre Hände ineinander. „Mine?” „Ja?” „Liebst du mich?” Hermine sah zu Ginny. „Ja! Genau wie Harry auch.” Erleichtert atmete Ginny durch. „Tust du etwas für mich?” „Wenn ich kann.” Ginny öffnete die Schublade ihres Nachtschrankes und zog das Faltblatt daraus hervor, dass Luna und Neville nach Soho geführt hatte. „Lass uns morgen dort hingehen, wenn Harry bei Pansy ist und sie abholt. Ich möchte schauen, ob sie etwas haben, dass wir gebrauchen können, Mine.” „Was möchtest du denn dann tun?” „Das bestimmst du für mich.” „Ginny…” Ginny verschloss Hermines Lippen mit einem drängenden Kuss. „Ich weiß, Mine. Lass mich dein Spielzeug sein. Bitte bestimme und ich werde es befolgen”, flüsterte sie zärtlich. „Und jetzt lass uns nach unten gehen. Die Anderen werden schon auf uns warten.”

Überrumpelt nickte Hermine, stand auf und zog sich an. Sie war gerade dabei sich ihre Jeans anzuziehen, als Ginny schon in Rock und Bluse an die Tür trat. „Wie bist du so schnell…?” Frech grinsend schob Ginny ihren Rock hoch und präsentierte Hermine ihre blanke Rückseite. „Zwei Teile sind halt fix angezogen. Kann ja sein, dass du oder Harry vielleicht doch noch mit mir spielen wollen.” Bevor Hermine sie aufhalten konnte, trat Ginny aus dem Zimmer auf den Flur. Dort wurde sie direkt von Harry in den Arm genommen. „Gerade wollte ich nach euch schauen, meine kleine Rose.” „Hermine kommt gleich. Die zieht sich nur rasch etwas an.” Harry strich über Ginnys Rücken. Überrascht sah er sie an. „Fehlt da nicht etwas?” „Nö, warum?” Hermine trat auf den Flur. „Und ob da was fehlt!” Ihr Blick ließ Ginny zu Boden sehen. „Ab in dein Zimmer und Anziehen!” Ginny nickte mit rosigen Wangen. „Ja, Mine.” Grinsend gab ihr Hermine einen kräftigen Klaps auf den Po, als Ginny an ihr vorbei musste. „Wehe nicht! Ich werde das kontrollieren”, zischte sie ihr leise zu. „Ja, Mine.” Ginny verschwand in ihrem Zimmer. Harry sah komisch zu Hermine. „Möchte ich wissen, was das war?” „Nein, Hase.” Harry lächelte verstehend und reichte Hermine seinen Arm. Ginny kam nach fünf Minuten aus ihrem Zimmer. „Können wir jetzt?”, fragte er leise. „Moment noch.” Hermine ließ tastend ihre Hand über Ginnys Kehrseite streichen. „Kann losgehen, Harry.” Ginny hakte sich lächelnd bei ihm unter und sie gingen langsam nach unten. Die Zwillinge, Luna und Neville standen vor dem Bild, dass Harrys Eltern zeigte. Die Drei traten zu ihnen und sahen auch aufs Bild. „Puh!”, seufzte Sirius. „Deine beiden Kleinen können einem ja ein Loch in den Bauch fragen.” Harry nickte grinsend, da sich Laura gerade wieder ärgerlich Luft machte. „Wir sind nicht klein. Wir sind schon fast zwölf!” „Na dann”, erwiderte Harrys Dad amüsiert. Lily sah lächelnd zu Harry. „Weißt du eigentlich, wie sehr dich die Zwei mögen?” „Ich glaube schon, Mum.” Es klopfte sowohl im Bild als auch an der Haustüre. Remus und Tonks kamen ins Bild und Lavender betrat mit ihrer Großmutter den Salon.

„Hallo, Harry!” Grüßte die Blonde fröhlich. Harry wandte sich ihnen zu und ließ Hermine und Ginny bei den Anderen. „Ein neues Bild?”, fragte Lavenders Großmutter direkt. „Ja, Mrs Brown. Wir haben es heute gefunden.” Interessiert trat die alte Dame an das Bild und betrachtete es eingehend. Lavender war ihre Nervosität an der Nasenspitze anzusehen. „Mann! Wann kommt der denn endlich?” „Ganz ruhig, Lavender. Es ist doch erst zwei Minuten nach sechs.” Lavender seufzte und nestelte an ihrer Bluse herum. Harry griff nach ihrer Hand und führte sie zu einem der Sessel. „Setz dich einfach. Du machst Shui mit deiner Hibbelei ja ganz nervös.” Lavender lächelte gequält, setzte sich aber. Sprang jedoch direkt wieder auf, da sich die Flammen des Kamins grün verfärbten. George trat grinsend aus dem Kamin. „Hast wohl jemand Anderen erwartet?” Lavender plumpste in ihren Sessel und zog eine Schnute. George kam zu Harry. „Brüderchen kommt gleich. Er holt nur schnell Mum und Dad ab.” Harry nickte und bot George einen Platz an. „Lass nur, ich stehe lieber.” Kurz darauf verfärbten sich die Flammen erneut. Molly und Arthur traten aus dem Kamin. „Einen guten Abend, wünschen wir.” Harry ging auf die Beiden zu und begrüßte sie freundlich. Molly zog ihn in ihre Arme. „Wie geht es meiner kleinen Ginny?”, flüsterte sie ihm zu. „Sehr gut, Molly. Sie steht dort drüben. Geh doch einfach zu ihr und frag sie das selber.” Harry lächelte sie aufmunternd an. „Sie vermisst dich, Molly.” Mit einigem Nachdruck schob er Mrs Weasley in Richtung ihrer Tochter.

Arthur trat hinter Lavender und unterhielt sich mit ihr. Molly war inzwischen bei den Mädchen angekommen. Sie räusperte sich leise. „Wie geht es dir, Ginny?” Ginny drehte sich langsam zu ihr herum. „Gut, so weit.” Molly nickte langsam. „Das ist schön, Kind.” „Schau mal, was wir heute gefunden haben.” Ginny deutete auf das Bild an der Wand und trat einen Schritt beiseite. Molly betrachtete lächelnd die Szenerie. „Ich wusste gar nicht, dass es ein Bild von euch gab.” Lily und James lächelten Molly entgegen. „Das war auch so gewollt, denn immerhin bestand ja das Risiko, dass es zerstört wird”, erklärte James ihr. Molly drehte sich herum. „Woher habt ihr es denn, Gin…” Ginny war nicht mehr neben ihr. Traurig sah Molly zu Hermine, die schief lächelnd ihre Schultern hob. „Sie ist direkt aus dem Salon gegangen, Molly.” „Wo ist sie hin?” „Küche oder nach oben schätze ich.” „Sie ist oben, Granny Molly.” Laura umarmte Molly herzlich. „Hallo, Laurakind. Wie geht es euch?” „Prima! Nicolas und ich planen schon unseren Geburtstag. Ihr kommt doch auch?” „Wenn wir dürfen?” „Aber klar dürft ihr. Eure Einladung ist schon fertig.” „Da freuen wir uns aber.” „Molly?” „Ja?” „Ginny ist sehr traurig.” „Ich weiß, Liebes.” „Wirst du zu ihr gehen?” Molly nickte und ging zu Ginnys Zimmer. Sie trat direkt ein. Ginny saß weinend auf ihrem Bett. Ihre Mum schloss leise die Tür. Vorsichtig setzte sie sich neben ihre Tochter und zog sie in ihre Arme. „Scht, Kleines. Ich bin ja bei dir.” „Sorry, Mum. Aber ich konnte einfach nicht länger unten bleiben. Ich wollte einfach nicht vor allen in Tränen ausbrechen.” Molly hielt sie fester und begann leise zu sprechen. „Ich hätte dir das nicht antun dürfen, Ginny.” „Dass du herkommst?” „Nein, Kind. Dass ich dir nicht beigestanden habe und dein Vertrauen in mich zerstört habe.” Erschrocken sah Ginny sie an. „Hast du nicht, Mum. Ich würde auch jetzt noch zu dir kommen, wenn du mich lässt.” Molly nickte leicht. „Lieb von dir, Kind. Danke, dass du deiner alten Mum verzeihen kannst.” Ginny lachte bitter. „Ich habe euch solchen Kummer gemacht und du sagst so etwas?” Molly nickte erneut. „Ich hab dich lieb, Mum. Bitte lass mich wieder zu euch kommen.” „Gern, Ginny. Aber jetzt sollten wir wieder nach unten gehen.” Molly zog ein Taschentuch hervor und trocknete Ginnys Tränen.

Gerade, als Ron aus dem Kamin trat, kamen die Zwei wieder in den Salon. Arthur kam zu ihnen und nahm beide lächelnd in seine Arme. Hermine und Harry sahen glücklich zu ihnen hinüber. „Gut, dass sie wieder eine Familie sind”, flüsterte Hermine ihm zu. Harry nickte und strich Laura übers Haar, die zufrieden schauend zu Molly und Ginny sah. Ron sah mit großen Augen in die Runde. Ein kleines Lächeln glitt über sein Gesicht, als sein Blick seine Eltern und Ginny streifte. Er räusperte sich kurz und kratzte sich verlegen am Kopf. „So wie es aussieht, sind deutlich mehr Leute hier, als ich erwartet hatte.” Aus dem Lächeln wurde ein verlegenes Grinsen. Er begrüßte Lavender mit einem zärtlichen Kuss zog sie vom Sessel hoch und führte sie mitten in den Salon. „Ich hatte meiner Lavender heute früh erzählt, dass ich eine Überraschung für sie habe, da sie unbedingt wissen wollte, warum ich so wenig Zeit mit ihr verbringe. Offensichtlich wisst ihr inzwischen davon?” Alle nickten breit grinsend mit dem Kopf. „Tja, Lav. Ich hoffe mal du bist nicht enttäuscht.” Ron hielt sie an beiden Händen und sie sah zu ihm auf. „Mein Bruder George hat mich zum Teilhaber gemacht.” Hermine und Ginny verdrehten ihre Augen. Lavender lächelte mehr als gezwungen. Ihr war anzusehen, dass sie mit den Tränen kämpfte. Tapfer flüsterte sie mit heftig zuckenden Mundwinkeln: „Das…, das freut mich sehr, Ron.” Ron nickte strahlend. „Danke, Schatz. Denn dadurch habe ich die Möglichkeit für etwas anderes.” „Ron, was…?”, hauchte sie leise. Die Blonde machte kugelrunde Augen, als Ron vor ihr auf die Knie ging. „Lavender Brown vor den hier Anwesenden frage ich dich: Willst du meine Frau werden?” Lavender brach in Tränen aus und ging ebenfalls auf die Knie. Sie umarmte Ron und küsste ihn stürmisch. Komisch schauend hielt Ron seine Freundin im Arm. Nach einer Weile flüsterte sie mit tränenerstickter Stimme: „Ja, ich will.” Lächelnd zog Ron die kleine Ringschachtel aus der Tasche und griff sanft nach Lavenders linker Hand. „Was hast du vor?”, hauchte sie ihm ins Ohr. „Diese Ringe sollen uns an diesen Moment erinnern, Lav. Bis wir die Möglichkeit haben unser gegebenes Versprechen einzulösen.” Ron schob Lavenders Ring sanft auf den Ringfinger ihrer linken Hand. Danach reichte er ihr die Schachtel und sie steckte ihm seinen Ring an. Beide knieten mitten im Salon, bis Lavenders Großmutter die Initiative ergriff. „Nun steht aber langsam mal auf ihr zwei. Oder sollen sich zwei alte Frauen bücken, um euch Jungspunden zu gratulieren?”

Ron erhob sich und zog Lavender galant zu sich herauf. Molly war direkt bei Lavender und Mrs Brown nahm Ron in eine erdrückende Umarmung. „Meine Schwiegertochter wird kochen, wenn sie es erfährt. Aber das gönne ich diesem dummen Huhn. Mach mir nur meinen kleinen Sonnenschein richtig glücklich, hörst du?” „Ich werde mir alle Mühe geben, Mrs Brown.” „Das heißt ab sofort Daisy. Haben wir uns verstanden?” Ron nickte und sein Dad kam zu ihm. Der zog ihn etwas beiseite. „Gut gemacht, Junge.” „Das ist nicht allein mein Verdienst”, flüsterte Ron verlegen. „Wie?” „Wenn Ginny, Mine und Harry mir nicht gesteckt hätten, was Lavender glaubt, was es ist, hätte es heute wohl keine Freudentränen gegeben.” Arthur sah eindringlich zu seinem Sohn. „Aber es ist dir doch ernst mit deinem Versprechen.” Ron nickte. „Sonst hätte ich es Lavender nicht gegeben.” „Dann ist alles gut, mein Sohn. Ich bin stolz auf dich.” Molly kam mit Lavender zu ihnen. „Warum hast du uns nichts verraten, Junge? So ein schöner Grund zum Feiern und nichts vorbereitet. Eine Schande ist das.” Ron wurde rot und auch Lavender lief rosa an. „Ich…” Harry und die Mädchen kamen zu ihnen. „Wer sagt denn, dass nichts vorbereitet ist?” Die frisch verlobten starrten Harry an. Der zwinkerte ihnen zu und rief: „Ihr könnt auftragen, Kreacher!” Harrys Elfen erschienen in ihren offiziellen Kleidern im Salon und deckten einen langen Tisch ein, auf dem sich nach einem kleinen Moment diverse Köstlichkeiten befanden. Von irgendwoher erklang beschwingte Musik. Winky kam mit der geschmückten Champagnerflasche zu Lavender getapst. „Eine kleine Aufmerksamkeit, von Sir Harry für sie beide”, piepste sie voller Stolz. „Danke!”, flüsterte Ron. Er nahm Winky die Flasche ab. Lavender nahm Harry kurzerhand in den Arm und drückte ihn fest. „Vielen, vielen Dank, Harry.”, flüsterte sie ihm zu. „Gern, Lavender. Ich hoffe für euch, ihr werdet richtig glücklich.” „Nach so einem tollen Start, ganz bestimmt.” Lavender löste sich von Harry und sah strahlend zu den Mädchen. „Ich bin heute der glücklichste Mensch der Welt, glaube ich.” Hermine nahm sie in den Arm und drückte sie fest. „Ich wünsche euch jedenfalls alles Gute für die Zukunft, Lavender.” „Danke, Mine.”

Ginny drückte ihren Bruder. „Alles Gute, Brüderchen.” Die Mädchen tauschten die Plätze. Hermine drückte Ron ebenso fest, wie Lavender. „Alles Gute, Ron.” Sie zog ihn ein wenig an den Ohren. Irritiert sah er sie an. „Wehe, du versaust das!”, flüsterte sie ihm zu und sah prüfend zu ihm. Als er verlegen wurde, zog sie ihre Stirn kraus. „Was hast du?”, fragte sie ihn misstrauisch. „Tut mir leid, was ich gemacht habe, Mine”, flüsterte er. Sie nickte leicht. „Lass dir das eine Lehre sein. Wenn du etwas mit ihr anstellst, dass sie nicht will oder sie betrügst, kannst du schon mal beten, dass Harry dich vor mir findet.” Ron bekam einen Bussi auf die Wange von ihr. Jetzt sah er sie misstrauisch an. „Harry?” Der sah genau wie Lavender und Ginny überrascht zu Hermine. „Ich?” „Ja, du! Denn du bist der Einzige, der mich davon abhalten könnte, ihm seinen Hals umzudrehen.” Hermine ging entschlossen zu George und forderte ihn zum Tanz auf. Schief grinsend sah Ginny zu Lavender und legte einen Arm um sie. „Tja, Schwägerin.” Sie betonte das Wort so sehr, dass Lavender leicht zusammenzuckte und Harry sie mahnend ansah. „Da drücke ich dir jetzt schon beide Daumen. Für mich gilt nämlich dasselbe, was dich angeht.” Ginny schnappte sich ihren Bruder und schleifte ihn zu Hermine und den anderen Weasleys, die sich zur Musik drehten. Mit offenem Mund starrte Lavender hinter Ginny her. Harry trat zu ihr und tippte ihr vorsichtig mit dem Finger gegen das Kinn. Heftig blinzelnd sah sie Harry an. „Warum denken nur alle…” Harry unterbrach sie mit einer sanften Berührung seines Fingers an ihren Lippen. „Nicht alle, Lavender ich nicht und was viel wichtiger ist: Ron auch nicht. Genieße einfach den Abend und kümmere dich nicht um die Beiden.” Lavender lächelte ihm zu. „Danke, Harry.” Ihr Lächeln wurde hintergründig. „Darf ich bitten?” Harry nickte, sah aber nicht besonders glücklich aus. „Stell dir einfach vor, wir wären gerade bei Mum gewesen”, zwinkerte sie ihm zu. Lächelnd nahm er ihre Hand und führte sie zu den Anderen.

Lavenders Grandma hatte das Geschehen interessiert beobachtet. Lächelnd wandte sie sich an das Bild hinter ihr. „Einen tollen Sohn haben sie, Mrs Potter.” Lily lächelte unsicher zu ihr zurück. „Was haben sie?” „Sicher sind wir stolz auf ihn, Mrs Brown.” „Aber?” „Ich habe meine Bedenken, was seine … Partnerwahl angeht.” „Na hören sie mal! Die Weasleys sind eine sehr alte Familie und Miss Granger…” Erkenntnis machte sich auf Daisy Browns Gesicht breit. „Wissen sie, Mrs Potter. Ich kannte die Drei ja nur von Erzählungen meiner Enkelin. Ihren Harry habe ich jedoch vor ein paar Wochen während der Sitzung des Schulrates allein und mit den beiden Damen heute Vormittag gemeinsam erleben dürfen. Sie können sicher sein. Dieser junge Mann geht seinen Weg! Und das mit den Beiden an seiner Seite. Egal, wohin sein Weg ihn führt, die Mädchen werden zu ihm stehen.” „Aber die Mädchen werden es irgendwann zu spüren bekommen.” „Wer sollte das wagen?” „Die anderen Mitschüler, ihre späteren Kollegen, unsere Gemeinschaft? Harry ist noch so jung”, sagte Lily traurig. Mrs Brown lachte leise. „Reden wir von demselben jungen Mann, der selbst das Gerücht schürt ein Mörder zu sein, nur um das Mädchen, dass er angeblich getötet hat vor seinem jähzornigen Vater zu schützen und dieser jungen Frau jedwede Hilfe zukommen lässt, obwohl sie ihn lauthals an den Unnennbaren ausliefern wollte?” „Das klingt schon eher nach meinem Patensohn!”, rief Sirius stolz und hob sein Glas. Auch James sah sehr zufrieden drein. „Ach ihr!”, rief Lily aufgebracht. Sie drehte sich herum und lief in Dumbledores Arme hinein. „Entschuldige, Albus”, nuschelte sie. „Oh, es ist meine Schuld, meine Liebe. Immerhin bin ich ja hier zu Gast.” „Das ist auch schön, aber…” „Es wird funktionieren, Lily. Da bin ich mir ganz sicher!”, flüsterte er ihr eindringlich zu. Sie sah ihn einen Moment an und nahm den alten Schulleiter in ihre Arme. „Dann bring mich bitte auf andere Gedanken, Albus.” Lächelnd begann Dumbledore, sich mit ihr zu drehen. „Nur zu gern, Miss Evans.” Er zwinkerte ihr zu. James sah ihnen enttäuscht nach. Plötzlich tippte ihm ein frech grinsender Sirius auf die Schulter. „Darf ich bitten?” Zuerst wusste James nicht, was er sagen sollte, doch dann schlich sich ein diabolisches Grinsen auf sein Gesicht. „Nur zu gern, junge Dame.” „Wie jetzt?” „Wer von uns hat denn hier lange Haare?”, fragte James seinen Freund zwinkernd. Auch der zwinkerte und sie bewegten sich im Gegensatz zur Musik im schnellen Polkaschritt lachend und johlend durchs Bild. Kopfschüttelnd wandte sich Lavenders Grandma ab und ging neugierig schauend zum Buffet.

Nach einem langen feucht fröhlichen Abend kehrte irgendwann Ruhe ein im Grimmauldplatz Nummer Zwölf. Ginny, Harry und Hermine saßen bei einem letzten Glas Wein auf dem Boden vor dem Bild und genossen noch ein wenig die Ruhe, während sie lächelnd, die noch immer feiernden Personen darauf beobachteten. Lily tanzte gerade mit James und Dumbledore drehte sich mit Tonks im Kreis. Remus und Sirius prosteten Harry zu, was dieser lächelnd erwiderte. Dumbledore brachte Tonks zu Remus und gesellte sich danach zu Peter, der wieder auf seinem Sessel saß. Lily und James traten in die Bildmitte, nachdem diese ihren Tanz beendet hatten. „Meine Güte tun mir die Füße weh”, seufzte Ginny. Lily pustete etwas. „Was bin ich froh, dass ich gemalt bin. Nach diesem Abend täten mir wohl auch die Füße weh.” Die Mädchen legten müde ihre Köpfe an Harrys Schultern und zogen ihre Schuhe aus. „Wem sagen sie das, Mrs Potter.”, erwiderte Hermine mit verzogenem Gesicht. Zufrieden seufzend bewegten sie spielerisch ihre Zehen. „Bitte sagt doch Lily und James, ihr Süßen.” Trotz ihrer Müdigkeit strahlten die Augen der Mädels. Nach einem kurzen Moment verzog Hermine ihr Gesicht. „Mist jetzt bekomme ich auch noch einen Krampf!”, beschwerte sie sich. „Kein Wunder, so viel, wie wir getanzt haben”, entgegnete Ginny lächelnd. Sie löste sich von Harry und half Hermine den Schmerz aus ihrem Bein zu bekommen. „Sogar unser Harry hat sich zu einigen Tänzen hinreißen lassen”, sprach sie währenddessen weiter. „Fiel mir aber auch nicht schwer, bei so tollen und vor allem nachsichtigen Partnerinnen.” „Du wirst das schon noch lernen, Hase. Da bin ich mir ganz sicher.” Hermine lächelte dankbar zu Ginny hinüber. „Danke, Gin. Geht wieder.” Ginny setzte sich auf Hermines Schoß und hielt sich leicht an ihr fest. Ihr Kopf lag an Hermines Schulter, ihre Beine auf Harrys Knien. Der sah zu seinem Dad und drehte seinen Kopf zu den Mädchen als Sirius Dumbledore an stupste und zwinkernd zu den Beiden deutete.

„Scheinen sich ja wirklich blendend zu verstehen deine beiden!”, feixte er. Harry nickte abwesend. „Hey?! Wo bist du denn mit deinen Gedanken?” „Bei morgen, Ginny. Ich dachte gerade an Pansy.” „Das Mädchen, das du angeblich umgebracht hast?” „Ja, Sirius. Genau an dieses.” „Magst du mir sagen, warum du gerade jetzt an sie denkst?” Harry hob seine Schultern. „Liegt wohl am Anlass für diesen Abend, Mum.” Lily sah ihn fragend an. „Sie wird wohl lange warten dürfen, bis ihr so etwas passieren könnte.” „Warum?” „Pansy ist zwar am Leben, aber ihr Aussehen hat sich sehr verändert, Mum. Zwar nicht auf den ersten Blick, aber auf den Zweiten.” Lily nickte verstehend. Ginny löste sich von Hermine und wechselte zu Harry. „Du fragst dich, ob es genug war, was du getan hast, habe ich recht, mein kleiner Löwe?” Sie drückte sich fest an ihn, als Harry nickte. „Du und Mine haben so viel für sie getan und du tust es sogar noch immer, Harry.” Sie gab ihm einen Kuss. „Du kannst stolz auf dich sein!” „Da muss ich Miss Weasley zustimmen, Harry. Es braucht einiges, um einer Person zu verzeihen, die einem so viele Steine in den Weg gelegt hat.” „Ach wissen sie, Professor…, dieses haben auch andere getan. Bei ihr wusste ich aber immer, woran ich war.” Harry sah lächelnd zu seinen Eltern. „Auch, wenn ich bei Pansy immer mit dem Schlimmsten gerechnet habe, konnte man sich darauf wenigstens verlassen.” Er wischte sich müde über die Augen. „Das Leben kann so einfach sein”, stellte er ernüchtert fest. Er prostete dem verstehend schauenden Sirius erneut zu und trank sein Weinglas leer. „Würdet ihr uns bitte einen Moment mit Mum und Dad allein lassen?”, bat Harry die Anderen leise. Dumbledore trat nach vorn. „Es ist ja auch schon recht spät geworden. Remus? Bringst du bitte Tonks zurück?” Der nickte, legte seinen Arm um seine Frau und sie verließen nach einem freundlichen „Gute Nacht, ihr drei” das Bild. Dumbledore drehte sich herum. „Sirius, Peter? Warum begleitet ihr mich nicht?” „Aber…” „Nun komm schon, Sirius sei ein braver Hund und komm einfach mit.” Der ehemalige Schulleiter sah den jungen Mann mit der wilden Mähne eindringlich an. Der schnaufte verächtlich, gab sich aber geschlagen.

Harry zuzwinkernd verließ Dumbledore nach den beiden Anderen das Bild. Lily und James setzten sich auf ihre Couch und sie legte die Füße hoch. James sah stolz zu seinem Sohn. „Albus hat mir erzählt, dass Ron und du eure Differenzen hattet.” Harry nickte. „Und trotzdem hast du das heute für ihn getan?”, fragte Lily leise. „Wir waren beide nicht unschuldig daran, Mum. Außerdem hab ich es nicht nur für ihn getan.” Sein Vater nickte langsam. „Mrs Brown hat uns berichtet, was du wegen ihrer Enkelin getan hast.” James wurde ernst. „Das hätte auch schief gehen können, mein Sohn.” „Ich glaube es wäre eher schief gegangen, wenn ich nicht eingegriffen hätte.” „So, wie bei Pansy?” „Das werden wir glücklicherweise nie erfahren, Dad.” Seine Mum hob ihren Kopf von der Schulter seines Dads. „Warum hältst du dieses absurde Gerücht wegen Pansy am Leben, Harry?” „Das löst sich spätestens morgen eh in Wohlgefallen auf, Mum.” „Wieso?”, fragte Hermine leise. „Weil ich mit Pansy in die Winkelgasse gehe nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus.” „Wofür?”, wollte Ginny wissen. „Sie braucht noch Umhänge und einige andere Kleidungsstücke. Außerdem muss ich mit ihr noch zu Mr Ollivander.” Beide Mädchen sahen ihn fragend an. „Im Moment besitzt sie keinen Zauberstab, ihr zwei.” Lächelnd küsste er seine Mädels. „Wollt ihr mit?” „Nö, Harry. Wir haben morgen etwas anderes vor.”, erwiderte Ginny grinsend. „Ach? Und was?” „Sei nicht so neugierig, Hase.” „Na dann. Dabei fällt mir gerade ein: Morgen Abend gehe ich mit Madeleine noch einmal nach Hogwarts.” „Warum wollt ihr dort hin?” „Ich möchte sie mit etwas beauftragen, dass der DA zugutekommen soll.” „Verrätst du uns auch, was es ist?” „Duellroben für die Trainingsstunden. Wir haben ja schon welche.” „Du meinst diese komischen eng anliegenden Dinger mit den Capes?” „Genau die, Mine.” „Das wird sicher lustig, wenn wir damit durch Hogwarts rennen”, grinste Ginny. „So schön eng, wie die anliegen dürften einige Jungs ziemlich blöd schauen, wenn wir da drin stecken”, stimmte Hermine zu. „Sind ja nur fürs Training gedacht. So viel enger, wie unsere Quidditschklamotten sind die übrigens auch nicht, Ginny.” „Wir werden sehen, mein kleiner Löwe.”

Lily gähnte herzhaft. „Was wolltest du denn mit uns besprechen, Harry?” „Es geht um eure Eheringe, Mum. Warum sind die nicht wie die älteren Beiden und was bedeuten die Runen darauf?” James lächelte hintergründig. „Deine Mum wollte sie so haben. Sie wollte nichts Protziges, um ihre Schwester nicht gleich wieder in Verlegenheit zu bringen. Dein lieber Onkel hatte nämlich deutlich andere Prioritäten zu diesem Zeitpunkt.” Aus dem Lächeln wurde ein fieses Grinsen. Lily patschte ihm auf die Brust. „Lass das, James! Tunia und du ihr habt euch doch auch gut verstanden.” „Es ging ja auch nicht gegen sie! Ich hätte liebend gern dafür gesorgt, dass sie sich nicht so ein billiges Muggelteil an den Finger stecken lassen muss. Er war es schließlich, der…” Lily verschloss seine Lippen mit einem Kuss. „Beruhige dich bitte. Ich weiß es doch.” Lächelnd sah Lily zu Harry. „Was die Runen angeht, ihr drei. Sie binden eine besondere Magie an die Ringe.” Harry streckte seinen Arm aus und die Ringschachtel erschien auf seiner Handfläche. Sein Dad sah ihn erstaunt an. „Du warst also schon dort?”, fragte er leise. Harry nickte. „Bevor oder nachdem du gegen ihn angetreten bist?” „Danach, Dad.” „Gut!” Harry öffnete die Schachtel und hielt sie so, dass die Mädchen die Ringe ebenso genau betrachten konnten, wie er. „Wenn ihr euch die Ringe anseht, werdet ihr feststellen, dass jeder von ihnen aus drei verschiedenfarbigen goldenen Fäden geflochten wurde. Rot-, Gelb-, und Weißgold. Jeder Faden enthält einen anderen Bestandteil eines Phönix. Im Roten ein Stück seines Gefieders, im Gelben ein Teil von Krallen und Schnabel und im Weißen einige seiner Tränen”, fuhr seine Mum fort. „Diese Ringe bringen ihren Träger an einen vorbestimmten Punkt. Egal, welche Magie dabei zu überwinden ist.” „Warum waren sie dann in der Kiste und nicht an eurem Finger in dieser Nacht? Warum trugt ihr Gryffindors Schmuckstücke nicht? Ihr hättet mit ihnen fliehen können, Mum.” Harry hatte geflüstert und sackte merklich in sich zusammen. Ginny und Hermine nahmen ihn fest in ihre Arme.

Einzelne Tränen liefen über seine Wangen. Tröstend strichen die Mädchen ihm über Kopf und Rücken. Lily und James sahen mitleidig zu ihrem Sohn. „Die Schmuckstücke durften unter keinen Umständen in andere Hände fallen, denn diejenigen, die sie hätten nutzen können waren glühende Verehrer Voldemorts und die Ringe bringen ihren Träger nur an einen Ort, Harry.” „Welchen Ort, James?”, fragte Hermine leise. „Unser Zuhause, Hermine. Die Ringe bringen ihren Träger immer dorthin zurück. Was ich für eine gute Idee hielt, brachte uns schlussendlich in große Gefahr.” „Aber warum, wenn die Ringe dort sind, wo sie euch hinführen sollten?”, fragte Ginny. „Sirius hatte uns überredet, Peter zum Geheimniswahrer zu machen. Remus…, wie du ja aus dem Brief inzwischen weißt, Harry, hatten er und ich ein ganz besonderes Vertrauen zueinander…, hat mich bekniet, diese Dinge vor Peter in Sicherheit zu bringen. Er konnte mir nicht erklären warum. Er hat tagelang auf mich eingeredet, bis ich glücklicherweise nachgegeben habe.” Lily lächelte leicht. „Es war wohl der Instinkt des wilden Wolfs in ihm, der uns ein paar weitere Wochen an deiner Seite und dir das wahre Erbe deiner Familie geschenkt hat.” Harry wischte sich über die Augen und küsste beide Mädchen zärtlich. „Danke, dass ihr hier bei mir seid”, flüsterte er sanft. Er verschloss die Schachtel und gab sie mit einem Zwinkern wieder an Ginny. „Du gibst sie wieder an mich?” „Ich sagte doch, sie sind bei dir in guten Händen.” Ginny sah fragend zu Hermine, die sich darauf aber auch keinen Reim machen konnte und ihre Schultern hob. Ginny stand seufzend auf. „Kommt ihr mit hoch?” Harry und Hermine nickten und standen auch auf, damit sie gemeinsam nach oben gehen konnten. Harry versiegelte den Kamin, wünschte seinen Eltern eine gute Nacht und löschte das Licht im Salon.


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