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Fanfiction

Lebensfragen - Hilfestellung?

von One_of_the_Old

LXXI Hilfestellung?

Harrys Blick wanderte über den gut besuchten Schankraum. Einige wenige von Toms Gästen saßen noch beim Frühstück. Andere aßen schon ein frühes Mittagessen und wieder andere schienen einfach nur ihre Gedanken in ihren Gläsern zu ersäufen. 'Illustre Gesellschaft!', ging ihm durch den Kopf. Sein Blick wanderte zum Tresen und blieb dort an einer hübschen Blondine mit rosigem Gesicht hängen, die gerade versuchte einen Gast davon zu überzeugen, dass er wohl genug habe. „Nein, Sir! Sie bekommen hier nichts mehr. Sie können ja kaum noch gerade auf dem Stuhl sitzen.” Hatte der Mann es eben noch mit Schmeicheleien versucht, wurde er jetzt recht laut und resolut. „Stell dich nicht so an und gib mir noch einen!”, forderte er barsch und griff nach Hannah Abbotts Arm. Sie verzog ihr Gesicht, wusste aber wohl nicht, wie sie reagieren sollte, da sie mit der rechten ein Bierglas und mit der Linken eine Flasche festhielt. Harry ließ die Zwillinge los und war mit zwei schnellen Schritten an der Bar. Schwer ließ er seine Hand auf die Schulter des Gastes fallen. „Das lassen wir mal schön bleiben, Sir. Wenn die junge Lady sagt, dass sie genug haben, wird das wohl so sein.” Seine Stimme war leise aber eindringlich. „Pah! Dieses junge Ding hat … 'hicks' hat doch gar keine Ahnung!” Der schwammige, glatzköpfige Kerl drehte sich abrupt zu Harry und glotzte ihn aus glasigen Augen an. Sein Alkoholatem umwaberte ihn, wie ein greifbarer Nebel. Seine Züge entgleisten, als er Harry offensichtlich erkannte. Er schien sich zusammen zu reißen, was auch leidlich gelang. „Bitte entschuldigense, Sire.” Der Betrunken presste einen Rülpser zurück in seinen Magen und blies dabei die Wangen auf. „War nich meine Absicht, hier Ärger zu machen. Bin nach dem nächsten Glas direkt verschwun'en.” Er hob in einer fahrigen Bewegung seine Hand von Hannahs Arm zum Schwur. „Ich … 'hicks', schwör's” Harry wandte sich lächelnd an Hannah. „Gib ihm noch einen auf meine Rechnung. Ich warte, bis er hier, verschwindet.” „Ssu gütig, Sire”, nuschelte der Betrunkene. Hannah schenkte das Bier ein und stellte einen frischen Whisky vor den Trinker. Der prostete ihr und Harry mit einem schiefen Grinsen zu und kippte das Glas in einem Zug herunter. Danach stand er schlingernd auf, knallte seinen Geldbeutel auf die Theke und trollte sich schlingernd zum Kamin, wo er fast in die Mädchen hinein lief. „Upps! Schuldijung.”, lallte er und machte einen übertriebenen Bogen um sie. Schwer atmend hielt er sich am Kaminsims fest. Griff nach dem Flohpulver, stieß abgehackt eine Adresse hervor und entschwand in den grünlichen Flammen.

Die Mädchen sammelten Nicolas und Laura ein und kamen zu Harry an die Bar. „Hallo, Hannah!” „Was machst du denn hier?”, begrüßten sie die Blonde. „Ich verdiene mir was nebenbei. Normalerweise mach ich das nur in den Ferien, aber Tom meinte, er könnte Hilfe gut brauchen im Moment.” Sie sah dankbar zu Harry und stellte ihm einen Kürbissaft auf den Tresen. „Für meinen Retter”, zwinkerte sie ihm zu. „Danke, aber das ist nicht nötig.” „Ich weiß.” Sie nahm den Geldbeutel des Mannes, zählte die Zeche ab und verwahrte ihn in einer Klappe unter der Bar. „Der kommt morgen wieder. Das kenne ich schon von ihm. Hat Frau und Tochter an die Todesser verloren. Jetzt sitzt er von früh bis mittags hier und betrinkt sich. Das eben war ein Ausrutscher. Normalerweise ist er sanft wie ein Lamm. Irgendwas hat ihn heute besonders aufgeregt.” Hannah versank ins Grübeln. Plötzlich schlug sie sich eine Hand vor den Mund und wurde bleich. „Merlin! Seine Tochter hätte heute Geburtstag gehabt! Vorgestern hat er mir in seinem Suff davon erzählt. Sie wäre heute elf Jahre alt geworden.” Die Mädchen verzogen schmerzlich ihre Gesichter. „Hoffentlich macht er jetzt nichts Dummes”, flüsterte Ginny. Hannah hob ihre Schultern. „Hoffentlich!”, wisperte sie, musste sich dann aber um die anderen Gäste kümmern. Hannah zog ihr schönstes Lächeln auf und bediente weiter. Harry gab das Glas mit Saft an die Zwillinge. „Ihr seht aus, als ob ihr Durst hättet.” Beide nickten und tranken den Saft. Bevor sie das Lokal verließen, wandte sich Harry an Hannah: „Ich komm nachher wieder. Muss ja den Whisky noch zahlen.” Hannah winkte ab. „Der ist bezahlt.” Sie gingen auf den Hinterhof und traten nach einem kurzen Moment auf die Winkelgasse. Langsam schlenderten sie hinauf zur Bank. Auf Höhe des Scherzartikelladens begegneten ihnen Lavender und ihre Großmutter. Grinsend sah Ginny sie an. „Du strahlst ja so, Lavender. Was gibt es denn?” Diese fiel ihr um den Hals und drückte sie kräftig. 'Erinnert mich irgendwie an Mum.' „Du wirst es nicht glauben!” Lavender war anzumerken, dass sie sich freute, wie ein kleines Kind.

Sie ließ von Ginny ab und fiel Hermine um den Hals. „Es ist so was von toll!” Jetzt war Harry an der Reihe. Er bekam zusätzlich noch einen Bussi auf die Wange und an ihm hielt sie sich sogar noch fest, nachdem sie die Umarmung gelöst hatte. Mit strahlenden Augen sah sie in seine. „Ron sagt, er hat eine riesige Überraschung für mich. Darum arbeitet er so viel im Moment.” Ginny räusperte sich. Lavenders Blick wanderte zu ihr. Ginny hob nur ihre Augenbrauen. Lavender lief rosa an und ließ von Harry ab. „Sorry!”, murmelte sie verlegen, was ihre Grandma zum Lachen brachte. „Könnte es sein, dass Miss Weasley sich Sorgen machen muss?” „Niemals! Ich hab mich halt nur so doll gefreut.” Sie sah zu Harry auf. „Tschuldigung.” Harry grinste schief. „Ist ja nichts passiert.” Hermine sah Lavender lächelnd an. „Hat er dir schon verraten, was es ist?” „Nee! Aber Andeutungen hat er gemacht. Ginge um unsere Zukunft, meinte er.” Ginny und Hermine machten große Augen. „Was glaubst du denn, was es sein könnte?”, fragte Harry nach. Lavender sah ihn mit rosigen Wangen an. „Aber nicht lachen.” Harry schüttelte lächelnd seinen Kopf. „Ich hoffe es ist ein Verlobungsring.” Harry nickte langsam. „Na dann drücke ich dir mal ganz fest die Daumen.” „Dankeschön!”, lächelte Lavender strahlend. Sie sah in die verdutzten Gesichter der Mädchen. Ihr Lächeln wurde deutlich kleiner. „Schaut doch nicht so komisch. So wie ich das sehe, habt ihr von Harry ja wohl schon deutlich mehr bekommen, als einen Verlobungsring.” Ginny und Hermine liefen rosa an und sahen verlegen grinsend zu Mrs Brown, deren forschender Blick dem von McGonagall deutlich Konkurrenz machte. Unsicher sahen sie zu Harry, der lächelnd zu einer triumphierend dreinschauenden Lavender sah. Ihre Blicke trafen sich und er nickte erneut. „Ja, das stimmt wohl.” Er sah dabei zu Lavenders Großmutter. Das Gesicht der alten Dame verzog sich von Erstaunen zu einem breiten Lächeln. „Na, dann besteht bei ihnen wenigstens nicht das Risiko, dass Harry irgendwann einmal fremd geht. Zwei hübsche junge Frauen sollten selbst dem potentesten jungen Mann das geben können, was ihn zur Ruhe bringt. Ich hoffe doch, dass es für sie beide reicht?!” „Granny!” „Ja bitte?” Sie lächelte ihre Enkelin süffisant an, was Lavender die Röte ins Gesicht trieb und sie schweigen ließ. Ginny und Hermine nickten und gesellten sich lächelnd zu Harry, um ihn in die Mitte zu nehmen.

„Was habt ihr denn noch vor?”, lenkte Lavender das Gespräch in eine andere Richtung. „Zur Bank, Kleidung für Pansy kaufen und zu Dimitri zum Essen.” Sprudelte Laura drauf los. Amüsiert sah Mrs Brown sie an. „Und du bist wer, dass du das so genau weißt?” „Ich? Ich bin Laura und das ist mein kleiner Bruder Nicolas.” Sie gaben Mrs Brown die Hand. „Kleiner Bruder?”, fragte sie Nicolas grinsend. „Zehn Minuten sind es. Aber sie findet das toll.” „Aha! Sehr schön, jetzt habe ich also auch ein Gesicht zu der fröhlichen Stimme aus dem Radio.” Laura lief rosa an. „Haben es wohl doch fast alle gehört.” „Wenige waren es bestimmt nicht. Aber das ist ja auch nicht schlimm. Oder hat Harry mit dir geschimpft?” Laura schüttelte ihren Kopf. „Harry schimpft nicht. Er erklärt uns, was und warum ihn etwas ärgert und dann tun wir es einfach nicht mehr.” „Wann war das denn?”, fragte Nicolas überrascht. „Als wir die Blumen von Grandma's Wiese geholt haben mit Timmy?” Der blonde Junge grinste. „Das galt dir. Dann doch wohl eher in dem Moment, als ich gesagt hab, du wärst die Verrückte von uns Zweien.” „Das galt ja eher dir.” Beide sahen sich grinsend an und danach zu Lavenders Großmutter. „Eigentlich hat Harry noch nie richtig geschimpft mit uns”, stellte Nicolas klar. „Genau, wie unser richtiger Daddy.” „Darum haben wir ihn auch so gern.” Beide stellten sich jetzt vor Harry und strahlten übers ganze Gesicht. Harry legte den Zwillingen seine Hände auf die Schulter. „Ihr habt mir ja auch noch keinen Grund gegeben” „Wir sind ja auch erst ein paar Wochen bei dir”, zwinkerte Nicolas. Harry wuschelte ihm über den Kopf. „Frechdachs”, erwiderte er lächelnd. Nicolas hob seine Schultern und sah weiterhin lächelnd zu Mrs Brown.

„Ich glaube Mrs McGonagalls Entscheidung dich zum Lehrer zu machen, war wirklich goldrichtig. Du scheinst eine Begabung dafür zu haben, Wissen zu vermitteln und gut mit Kindern kannst du offensichtlich auch.” Bei dem Wort Begabung war Mrs Browns Blick kurz zu Lavender geflackert. Diese stöhnte leise: „Jaha! Ich werd mich anstrengen, Granny.” Fragend sahen Harry und die Mädchen zu Lavender. „Ich darf nur so lang mitmachen, wie meine Leistungen in der Schule nicht schlechter werden.” Hermine lächelte ihr freundlich zu. „Ich hab Harry durch die Prüfungen bekommen. Da werde ich dir ja wohl auch auf die Sprünge helfen können.” „Würdest du das wirklich tun?” Lavender sah Hermine mit leuchtenden Augen an. „Freu dich nicht zu früh! Mine kann grausam sein, was Unterrichtsstoff und lernen angeht”, grinste Harry. „Autsch!” Verlegen lächelnd rieb er sich den Hinterkopf. Hermine hatte ihm einen kräftigen Klaps verpasst und sah ihn herausfordernd an. „Wenn du nicht ständig mit anderen Dingen beschäftigt gewesen wärst, dann hättest auch du das locker in deinen Holzkopf bekommen.” Entwaffnend sah Harry sie an und gab ihr einen Kuss. „Nächstes Jahr wird es sicher einfacher.” Ginny schnaufte verächtlich. „Ja klar! Unterricht vorbereiten für die erste bis dritte Klasse, Training für uns Ältere und dann noch für das Ministerium pauken und arbeiten?” Sie schüttelte ihren Kopf. „Oder glaubst du vielleicht die älteren Auroren lassen sich von jemandem etwas sagen, der keine Ahnung hat?” Hermine sah überrascht zu Ginny. „Was guckst du so? Ich hab doch recht, oder?” Hermine trat zu Ginny und legte ihr einen Arm um die Hüfte. „Hast du!” Sie zog ihre Freundin dichter zu sich heran. „Eines fehlt sogar noch. Quidditschtraining!” Harry schüttelte seinen Kopf. „Das überlasse ich den späteren Profis.” Grinsend stupste er mit dem Finger gegen Ginnys Nasenspitze. „Danke übrigens, dass du Interna ausplauderst, Ginny. Hab ich wenigstens einen Grund dich wegsperren zu lassen.”

Hermine, Ginny und Lavender entgleisten die Gesichtszüge. Seine Stimme bei den letzten Worten ging den Mädchen durch Mark und Bein. Hermine stellte sich direkt schützend vor Ginny. „Du wirst doch wohl nicht?!”, fuhr sie ihn an. Harry schüttelte noch immer grinsend seinen Kopf. „Ach, iwo! Nach Mrs Cornfoots kleiner Indiskretion während der Sitzung weiß es eh der komplette Schulrat.” Harrys Stimme klang wieder fröhlich. Lavender pustete geräuschvoll die Luft aus ihren Lungen. „Ich hab trotz deines Grinsens echt gedacht, dass du ernst machst.” Auch Mrs Brown sah ihn irritiert an und nickte. „Keine Sorge.” Harry schob Hermine sanft beiseite und zog Ginny in eine Umarmung. Sie sah ihn zerknirscht an. „Sorry, Schatz. War keine Absicht.” „Ich weiß. Trotzdem musst du wirklich mehr darauf achten, wann und zu wem du etwas sagst.” Ginny nickte und legte ihren Kopf an seine Schulter. Lächelnd sah sie zu Hermine, die wieder Harrys andere Seite mit Beschlag belegte, nachdem er sich wieder zu den Browns gewandt hatte. „Habt ihr Lust, uns zu begleiten?” Lavender schüttelte ihren Kopf. „Ich will Granny noch einiges erzählen. Außerdem wollten wir gerade zurück in den Grimmauldplatz.” „Na dann viel Spaß.” „Danke, Harry. Werden wir sicher haben.” Sie trennten sich und unsere fünf gingen langsam weiter zur Bank. Harry besorgte sich einiges an Bargeld und nach ein paar Schritten standen sie in dem kleinen Laden für gebrauchte Kleider. Ein hagerer junger Mann mit langen braunen Haaren und dunkelblauen Augen kam besorgt schauend auf sie zu. „Guten Tag! Ist etwas nicht in Ordnung mit den Sachen, die sie gestern erworben haben?” Hermine lächelte ihn freundlich an und schüttelte ihren Kopf. „Nein, nein. Alles prima.” Ginny sah sich bereits im Laden um. Harry ergriff die Gelegenheit und fragte direkt: „Haben sie Kleidung für Damen in Größe achtzehn?” Irritiert sah der junge Mann ihn an. „Die passen den Damen aber sicherlich nicht.” „Sind ja auch nicht für sie.” „Ach so.” Grübelnd griff der Verkäufer sich ans Kinn. „Große Größen sind spärlich gesät. Aber wir werden sicherlich etwas finden. Bitte folgen sie mir.” Er ging vorweg und Harry folgte ihm mit den Zwillingen und Hermine.

Suchend sah der Inhaber an den Regalen und Ständern entlang. Bis er offensichtlich das richtige Regal ausgemacht hatte. „Hier, Sir. Eine Jeans, zwei Blusen, drei Shirts, ein etwa knielanger Rock und ein Jogginganzug. Auf dem Ständer dort hängen noch zwei Sommerkleider, ein dicker Anorak mit Kapuze und eine leichte Jacke.” Sein Blick wanderte über einen weiteren Ständer. „Ach ja, dort hängt noch eine Caprihose.” Hermine sah zweifelnd auf die Kleidungsstücke. „Meine Güte! Diese Farben sind ja übel.” Der junge Mann grinste verlegen. „Wie gesagt! Die Auswahl ist sehr beschränkt.” „Die Farben sind doch egal. Die kann man doch leicht ändern”, meldete sich Laura zu Wort. Harry nickte lächelnd. „Außerdem trägt sie ja meist einen Umhang drüber.” „Umhänge in der Größe haben wir im Moment überhaupt nicht da.” „Kein Problem! Packen sie einfach alles zusammen. Den Rest erledigen wir dann selbst.” „Wirklich alles?” Harry nickte und sah sich nach Ginny um, da sie gerade nach ihm rief. „Kommst du bitte mal?” Harry ging zu ihr. „Na? Was gefunden?” „Ich hatte es mir gestern schon angesehen. Gefällt es dir?” Ginny hielt sich ein dunkelblaues leichtes Kleid vor den Körper. „Nicht so schön, wie das Andere aber hübsch ist es wirklich.” „Ist ja auch für den Alltag gedacht, im Sommer.” „Na dann. Warum nicht?” Ginny nickte lächelnd. Hermine kam zu ihnen. Auch sie trug ein grünes Sommerkleid vor sich her. Fragend sah sie zu Harry, der einfach nur nickte. Lächelnd gingen die Mädchen zum Ladentisch. „Die kommen auch noch dazu”, erklärte Hermine auf den fragenden Blick des jungen Mannes hin. „Gern! Wieder aus Mr Potters Verlies abbuchen lassen, so wie gestern, Mrs Potter?” Hermine nickte nur, denn sie spürte Harrys überraschten Blick förmlich in ihrem Nacken. Lächelnd nahm dieser die Tüten entgegen, in die die Kleider verstaut worden waren und sie verabschiedeten sich. Auf der Winkelgasse rief Harry nach Winky. „Bring bitte diese Sachen zu Pansy Parkinson ins St. Mungo. Richte ihr bitte aus, sie soll sich die Sachen heraussuchen, die sie morgen anziehen will. Die andere Tüte kommt bitte direkt in mein Zimmer.” „Gern, Sir Harry.” Winky knickste und verschwand mit dem Einkauf.

„Was willst du denn mit unseren Kleidern?” „Ich möchte euch darin ansehen, Ginny. Und zwar in Ruhe.” Sie nickte lächelnd und Harry wandte sich an Hermine. „Und nun zu uns beiden, Mrs Potter.” Hermine war anzusehen, dass sie sich am liebsten irgendwo verkriechen würde. Verlegen spielte sie an einer ihrer Locken und sah mit rosigen Wangen zu Harry. „Böse?”, flüsterte sie. „Nein, natürlich nicht. Aber vorwarnen hättest du mich schon können.” Er nahm sie in seine Arme. „Was machst du eigentlich, wenn Gringotts sich weigert, die Buchungen durchzuführen? Immerhin gilt der Zugriff ja für Miss Hermine Jean Granger.” Hermine wurde bleich. „Große Güte! Daran hab ich gar nicht gedacht.” Sie wurde zappelig. „Verdammt! Ich dachte es wäre einfacher so, als dem Besitzer zu erklären, warum Miss Granger zugriff auf Mr Potters Verlies hat. Au weia!” Harry gab ihr einen Kuss und ging erneut in den Laden. Nach fünf Minuten stand er wieder bei Hermine. „Alles klar! Die Buchungen lauten jetzt auf Harry Potter.” „Hat er sich nicht gewundert?”, fragte Nicolas neugierig. „Nö, gar nicht. Hab ihm erzählt, dass meine Frau nicht daran gedacht hat, dass wir ja noch nicht bei der Bank waren, um sie eintragen zu lassen.” Hermine stöhnte leise. „Na toll! Das macht garantiert direkt die Runde in der Winkelgasse und in Hogwarts.” Harry hob die Schultern und ging mit Laura an der Hand vorweg in Richtung Madame Malkins. Als sie bei Georges Laden vorbei kamen, stürmte Ron aus der Tür auf sie zu. „Merlin! Dass ich euch doch noch erwische.” Harry sah ihn irritiert an. „Was ist los?” Ron zog ihn etwas beiseite. „Was hat Lavender euch erzählt?” „Dass du eine riesige Überraschung für sie hast.” „Und?” „Was und?” „Was glaubt sie, was es ist?” „Glauben tut sie gar nichts. Wünschen tut sie sich etwas.” „Bitte, Harry, lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen.” Die Mädchen kamen mit Nicolas und Laura zu ihnen. „Hallo, Brüderchen. Warum so in Eile?” „Er versucht heraus zu bekommen, was Lavender meint, was er für eine Überraschung für sie hat.” Die Mädchen fingen an zu grinsen. „Sie wünscht sich etwas Kleines.” Ron machte Kugelrunde Augen. „Aber wir wollen doch erst noch ein Jahr zur Schule!”, stieß er geschockt hervor. „Etwas Rundes für ihren Finger”, ergänzte Hermine mit einem diabolischen Grinsen. „So wie ich dich kenne, ist es das aber wohl nicht.”

Ron schüttelte seinen Kopf und lief rot an. „Was ist es denn überhaupt?”, hakte Harry nach. „George macht mich zum Teilhaber. Ich bekomme also regelmäßig Geld aus den Einnahmen. Dadurch können wir uns eine kleine Wohnung nehmen und sie sogar halten, wenn wir wieder in Hogwarts sind.” „Ohne Verlobung werdet ihr wohl kaum das Einverständnis ihrer Eltern bekommen”, zweifelte Ginny. Ron raufte sich die Haare. „Wo bekomme ich jetzt auf die Schnelle einen Ring her?” „Von einem Juwelier?”, stellte Ginny genervt ihre Gegenfrage. „Ha, ha! Weißt du, was der für Preise in seinem Schaufenster stehen hat?” Hermine verdrehte ihre Augen. „Es gibt doch auch günstige Verlobungsringe, Ron!” „Jaha, Mine. Trotzdem wüsste ich dann garantiert nicht, welchen ich nehmen soll.” „Du wirst doch wohl ungefähr wissen, was Lavender gefallen könnte?” „Naja, sie mag Silberschmuck lieber als Gold. Das hab ich schon herausbekommen.” „Ist doch schon mal was.” Ginny lächelte ihn aufmunternd an. Ron kratzte sich verlegen am Kopf. „Würdet ihr vielleicht…?” Die Mädels sahen sich an. „Wir?” „Naja…, vielleicht.” „Ach komm schon, Mine. Wird sicher lustig.” „Meinst du wirklich, Gin?” Ginny sah bittend zu Hermine. „Och komm.” Hermine nickte zaghaft. „Also gut.” Sie sah zu Harry. „Ich geh dann mit den Kindern zu Madeleine. Treffen wir uns dann bei Dimitri zum Essen?” Die Mädels verabschiedeten sich mit einer Umarmung von Harry. Ginny flüsterte ihm zu: „Wenn wir etwas finden, das uns gefällt, dürfen wir es dann kaufen?” „Ihr dürft es euch zurücklegen lassen und ich schau es mir dann an.” Ginny lächelte breit und hakte sich bei Hermine unter. „Hast du deinen Geldbeutel dabei, Brüderchen?” Ron nickte und die drei gingen weiter in Richtung der Apotheke, neben der der Juwelier einen kleinen aber feinen Laden betrieb. Harry ging mit den Zwillingen zu Madame Malkins.

Die Inhaberin stand hinter ihrem Ladentisch und sah lächelnd zu den Neuankömmlingen. „Guten Tag! Sie wollen sicher zu Madeleine, Mr Potter.” Harry nickte und Madame Malkin führte ihn in die hinteren Räume, wo die Schneiderei und das Lager untergebracht waren. „Hallo! Bin gleich bei dir”, wurde er freudig begrüßt. Madeleine saß mit rosigen Wangen und angestrengtem Blick hinter ihrer Nähmaschine und arbeitete fleißig. Nach einer Weile zog sie das Kleidungsstück ein wenig zu sich heran, schnitt den Faden ab und hielt es prüfend schauend vor sich. „Sehr schön. Die Nähte sind kaum zu sehen und das weiche Leder hat einen überraschend hellen cremefarbenen Ton. Wir sollten es eventuell ins Programm aufnehmen, Madame.” Sie sah fragend zu ihrer Chefin. „Ich weiß nicht, Madeleine. Wenn meine Kundinnen heraus bekommen, was sie da tragen, könnte es zu einigen komischen Reaktionen kommen.” Die junge Frau hob ihre Schultern und sah zu Harry. „Komm! Schau es dir mal an.” Harry ging neugierig schauend an den Nähtisch und begutachtete den Body für Pansy. „Und? Wie gefällt er dir?” Harry grinste dreckig. „Mir muss er nicht gefallen, Madeleine.” Sie lief rosa an. „Ach komm schon. Sag mir einfach, was du davon hältst.” Harry besah sich das Ganze genauer und befühlte es vorsichtig. „Weich ist er ja wirklich. Sowohl von innen als auch von außen. Fasst sich angenehm an. So wie ein feiner Lederhandschuh.” Harry sah genauer hin. „Die Nähte sehen eher aus wie Ziernähte.”, stellte er anerkennend fest. Madeleine nickte lächelnd. „Ich habe die Felle extra so zugeschnitten, dass die Nähte Ornamente bilden, die auch auf normalen Spitzenbodys zu finden sind.” Harry nickte anerkennend. „Ich habe zwar davon keine Ahnung, aber aussehen tut es toll.” Madeleine zog einen zweiten Body hervor. „Die Felle haben für zwei Stück gereicht.” „Für den Zweiten wohl nicht so ganz.” Harry deutete lächelnd auf die nur halb ausgearbeiteten Körbchen. „Das ist Absicht! Kann ja sein, dass Miss P. mal etwas trägt, das deutlich weiter ausgeschnitten ist.”

Harry sah fragend zu Madeleine. „Miss P.?” „Madame Malkin meinte, dass ich sie lieber so in mein Büchlein eintragen soll und sie hat es bei sich auch schon geändert. Schließlich soll ja niemand wissen, dass sie noch hier einkaufen kann.” „Ich glaube kaum, dass sich dafür noch jemand interessiert. Aber schaden tut es sicherlich nichts.” Beide Damen nickten leicht. „Wie viele Bodys brauchst du denn für Pansy?” „Gute Frage! Kann man sie einfach so vervielfältigen?” Madeleine nickte. „Ich kann das schon, da ich sie ja hergestellt habe.” Harry überlegte einen Moment. „Ein Dutzend von den Kompletten und ein Halbes von den anderen?” Madeleine schwang ihren Zauberstab und die Kleidungsstücke erschienen nach und nach auf dem Nähtisch. Sie wickelte die Ware in Packpapier und übergab die Pakete lächelnd an Harry. „Hier, die sind für dich. Abrechnen tust du bitte mit meiner Chefin.” „Ich habe da noch eine Frage. Die Sache mit den Büchlein hat mich auf eine Idee gebracht.” Beide Frauen sahen ihn abwartend an. Harry bat um Papier und Tinte. Madame Malkin besorgte das Gewünschte. Er schrieb die Namen derer aus der DA auf, die mit ihm nach Hogwarts zurückkehren würden, und setzte auch Charleens Namen hinzu. Lächelnd übergab er die Liste an Madame Malkin. „Haben sie die Daten dieser Personen?” Sie nickte nur. Er wandte sich an Madeleine. „Ich bräuchte eine Mischung aus Muggeltrainigsanzug und Schulumhang.” „Du meinst etwa so, wie eine Duellierrobe?” Harry sah sie fragend an. Madeleine kramte Block und Stift hervor. Sie skizzierte eine eng anliegende Robe mit einem kleinen Kragen und einer Kapuze, an deren Schultern sich ein knielanges Cape anschloss. „So etwas hat man früher angezogen, wenn es um ein Duell mit öffentlichem Interesse ging. Also wenn zwei Familien eine Fehde beilegen wollten oder bei großen Turnieren.” „Ich glaube so was hab ich schon mal gesehen.” Madeleine machte große Augen. „Wo? Die Dinger sind schon ewig aus der Mode.” „In meinem Schlafzimmerschrank in Hogwarts. Zumindest die Mädels hatten so etwas. Wir haben uns schon gefragt, welchen Zweck diese Sachen haben.”

„Verarsch' mich nicht, Harry!”, fuhr Madeleine auf. Madame Malkin räusperte sich vernehmlich und Harry grinste breit. „Sind Erbstücke.” Er tippte mit dem Finger auf seinen Siegelring. Die junge Frau wurde knallrot. „Darf ich die mal sehen? Ich kenne die Sachen nur aus Büchern oder von Gemälden. Es wäre einfach toll, wenn ich ein Original als Muster nehmen könnte.” „Wie wäre es mit morgen Abend?” Verwirrt sah Madeleine ihn an. „Ja…, ja klar!” Sie machte Anstalten, Harry zu umarmen, verkniff es sich aber im letzten Moment, da Madame Malkin ihre Brauen anhob. „Holst du mich wieder ab?” „Sonst kommst du ja nicht in die Räume.” „Auch wieder wahr.” Harry verabschiedete sich von Madeleine und ging mit ihrer Chefin zurück in den Verkaufsbereich. Am Ladentisch blieben sie stehen. „Es werden eventuell noch einige Namen dazu kommen, Madame. Gibt es Hogwartsschüler, die sie nicht in ihrem Buch haben?” „Nur einige sehr wenige.” „Sehr schön. Was bin ich ihnen schuldig?” „Warte bitte, Harry!” Überrascht sah sich Harry um. Laura kam auf ihn zugelaufen und hielt einige Kleidungsstücke in der Hand. Die kleine Hexe kam mit ihrem Bruder zu ihm und reichte ihm mehrere Paar Strümpfe und einige Schlüpfer. „Sind die nicht etwas zu groß für dich?” „Sind ja gar nicht für mich. Aber die braucht Pansy doch sicher auch noch!” „Woher weißt du denn ihre Größe?” „Brauchte ich nicht. Laut Regalschild passen die jeder.” „Genau wie die Schuhe hier.” Nicolas überreichte ihm ein Paar flache schwarze Damenschuhe. „Wenn ich euch nicht hätte.” Harry drehte sich lächelnd zu Madame Malkin. Die ältere Dame sah ihn erschrocken an. „Nicht mal das hat sie bei sich?” „Nein! Das Einzige, was Pansy trug als ich sie ins Mungo brachte, war ein zerrissenes und blutverschmiertes Nachthemd.” „Merlin! Was gibt es nur für Menschen?” Sie schob ihm einen Zettel zu und Harry beauftragte sie mit der Abbuchung der Summe aus seinem Verlies. Nachdem die drei aus dem Laden getreten waren, rief Harry erneut nach Winky und ließ sie die Kleidung wieder zu Pansy bringen. „Welches Zimmer wünscht, Sir Harry, für Miss Parkinson?” „Sie übernimmt das, aus dem Ginnys Eltern ausgezogen sind. Bitte bereitet alles so weit vor.” Winky verneigte sich und verschwand.

~o0o~


Ron betrat, gefolgt von den Mädels den hell erleuchteten Laden. Staunend betrachtete er die Glasvitrinen mit den verschiedensten Schmuckstücken, bis ein ziemlich alter Zauberer mit weißen Haaren und langem Bart zu ihnen herantrat. „Was kann ich denn für die jungen Leute tun? Einen Freundschafts- oder sogar einen Ehering vielleicht?” Der Blick des Juweliers blieb auf Ginnys Kette hängen, die sie heute über der Bluse trug. „Dürfte ich?” Ginny schüttelte ihren Kopf. „Nicht so gern, Sir.” „Sie wissen also um die Geschichte dieses Gegenstandes?” „Sie auch?”, warf Hermine überrascht ein. „Viele meiner Zunftkollegen forschen seit Jahrhunderten nach der Magie, die auf diesen Gegenständen liegt.” Interessiert betrachtete der Alte Rons Hände. „Der Ringträger ist heute nicht bei ihnen, Miss…” „Weasley”, stellte sich Ginny vor. „Ah ja! Dürfte ich erfahren, wer der junge Mann ist?” „Das hier ist mein Bruder Ron.” „Nein, Miss Weasley. Derjenige, der ihnen die Kette gab.” „Unser Freund!”, warf Hermine ausweichend ein. Hintergründig lächelnd betrachtete der Juwelier Hermines verschlossen wirkendes Gesicht. „Und sie sind?” „Hermine Granger.” „Also ist es doch der Zweig der Familie Potter, in den die Linie der Peverells und damit die der Gryffindors mündet, die von keinem Geringeren abstammen als vom großen Merlin höchstselbst. Was aber kein allzu bedeutender Umstand ist, da alle vier Gründerlinien sich auf diesen Umstand berufen können. Daraus resultierte auch ihre anfängliche Verbundenheit zueinander. Merlin und Nimue waren … recht aktiv. Aus ihrer Liaison sind zwei Mädchen und zwei Knaben hervorgegangen.” Ron sah fragend zu Hermine. „Nimue?” Diese verdrehte ihre Augen. „Geschichte der Zauberei erstes Jahr? Die Herrin vom See?” Der Alte Zauberer sah sie lächelnd an. „Schlaues Kind.” „Danke!”, erwiderte Hermine knapp.

„Warum so abweisend?” „Weil sie mir etwas zu genau über diese Dinge Bescheid wissen, Sir. Der Letzte, der davon wusste, entpuppte sich als verkappter Todesser, der irgendwas von der Herrschaft der Vier faselte, als er unter Veritaserum vernommen wurde.” Ohne zu zögern, schob der Mann seine Ärmel hoch und präsentierte seine Unterarme. „Keine Sorge, Miss. Mein Wissen resultiert aus reiner Neugierde, die schon von meinem Lehrherren geweckt wurde. Einem wahren Meister seiner Zunft, der stets darauf bedacht war, seinen Kleinodien magische Fähigkeiten, zum Nutzen ihrer Träger mit auf den Weg zu geben. Was wäre da besser geeignet als die Studien der alten Magie und ihrer Verwendung in der Geschichte?” Hermine lächelte entwaffnend und sah den Juwelier neugierig an. „Was wäre das denn so in etwa?” Der Mann lächelte verschmitzt. „Nette Dinge, wie ich finde!” Der Alte Herr sah sich lächelnd um. Er trat an eine Vitrine und nahm ein Paar Ohrringe heraus. „Diese beiden hier verhindern zum Beispiel, dass die Auserkorene allzu sehr hinter anderen Herren herschaut. Dasselbe gibt es natürlich auch für den Herren in Ringform.” Nachdem die Mädels sich die silbernen Ohrstecker mit den kleinen Diamantsplittern interessiert angesehen hatten, legte er sie wieder beiseite und kam mit einem schmalen verzierten Ring zurück. „Dieses gute Stück verhindert recht eindrucksvoll, dass der Träger sich überhaupt zu einem Schäferstündchen bereitfinden könnte.” Zwinkernd hielt er ihn Ron entgegen. Der hob abwehrend die Hand. „Den brauche ich bestimmt nicht!” „Ob Miss Granger derselben Meinung ist?” Hermine schüttelte ihren Kopf. „Mich betrifft es sicherlich nicht.” Irritiert sah der Juwelier sie an. „Wenn nicht für sie, für wen soll, der Schmuck dann sein?” „Für meine Freundin und mich. Es soll eine Überraschung werden. Ginny und Mine sind nur zum Aussuchen mitgekommen”, erklärte Ron leise. Lächelnd ging der Mann zum Ladentisch und kam mit einem kleinen Samttablett zurück auf dem ungefähr dreißig Ringpaare steckten.

„Dann ist hier vielleicht etwas für sie dabei. Schauen sie nur ganz in Ruhe.” Er stellte das Tablett auf eine der Vitrinen und zog sich etwas zurück. Ron griff nach dem ersten Paar in der obersten Reihe und besah sich das kleine Preisschild. Mit großen Augen legte er es behutsam wieder an seinen Platz. „Wow!”, flüsterte er. Hermine schüttelte lächelnd ihren Kopf. „Keine Panik, Ron. In den unteren beiden Reihen stecken die Günstigen.” „Woher weißt du das?” „Machen die immer so. Da oben guckt man grundsätzlich zuerst hin”, erläuterte sie grinsend. „Wenn genug Geld da ist, nimmt man zuerst diese, obwohl vielleicht ein günstigerer viel hübscher ist.” Zielsicher griff Hermine nach zwei silbernen Ringen, mit winzig kleinen violetten Amethystsplittern und winzigen Verzierungen. „Schau dir die mal an. So wie ich das sehe, lassen die sich sogar innen gravieren. Auf dem Herrenring sind außerdem keine Steine.” Ron lugte als Erstes wieder auf das Preisschild und lächelte zufrieden. „Du bist klasse, Mine.” Ginny verzog sich nach einem verächtlichen Schnaufen und sah sich interessiert im Laden um. 'Wenn du das nur früher bemerkt hättest, du Hohlkopf!' Bis der Eigentümer zu ihr trat, streifte sie neugierig an den Auslagen entlang. „Nichts für sie dabei, Miss Weasley?” Ginny schüttelte langsam ihren Kopf. „Irgendwie nicht.” „Es liegt hoffentlich nicht an meinem Können?” „Nein, natürlich nicht. Es ist nur so, dass ich einfach nichts finde, was mich anspricht im Moment.” Der Juwelier nickte. „Es ist schwer etwas Neues zu finden, wenn man schon alles hat.” Ginny sah den allwissend lächelnden Mann ungläubig an. „Die Familie Potter gehörte schon zu den Kunden meines Lehrherren und sind mir als seinem Nachfolger treu geblieben, müssen sie wissen. Sie haben mit traumwandlerischer Sicherheit grundsätzlich die besten Stücke herausgepickt. Bei Weitem nicht immer die Teuersten, aber immer jene, die von der Magie oder der Verarbeitung her kleine Meisterwerke waren.” „Sie kennen Lily und James Potter?”, fragte Ginny verblüfft. „Kennen ist übertrieben. Ich hatte die Ehre, sowohl die Beiden als auch seine Eltern, Groß- und Urgroßeltern mit ihren Eheringen beliefern zu dürfen. Bei den Urgroßeltern war ich natürlich nur der kleine Botenjunge, der das Paket überbrachte. Sehr zur Freude der alten Dame. Die Galeone, die sie mir als Trinkgeld gab, besitze ich noch heute. Es war meine Erste, wissen sie?” Der Juwelier lächelte mit verträumtem Blick in sich hinein.

„Die Großeltern und Eltern von Mr Potter trugen übrigens ganz besondere Ringe. Sie waren mein Gesellen- beziehungsweise Meisterstück bei seinen Eltern. Und nun habe ich wohl die Möglichkeit auch ihrem Enkel dienlich sein zu können. Vier Generationen Eheringe an ein und dieselbe Familie übergeben. Das können nicht viele von sich behaupten.” Hermine und Ron kamen zu ihnen. Hermine trug das Tablett und Ron hielt die Ringe in der Hand, die Hermine ausgesucht hatte. „Diese sollen es sein?”, fragte der Alte freundlich. Ron nickte lächelnd. Er nahm das Tablett und besah sich die Ringe. „Eine hervorragende Wahl. Offensichtlich hat ihre Freundin, Miss Granger, ein sicheres Händchen und Geschmack, was Schmuck angeht.” Hermine lächelte wegen des Komplimentes. „Soll ich etwas eingravieren?” Ron nickte. „In den für die Dame bitte Ron und in den anderen bitte Lavender.” Der Juwelier verließ kurz den Laden und ging in seine Werkstatt. Nach ein paar Minuten kam er mit einer kleinen Ringschachtel in der Hand wieder zurück. „Ich hab beide in eine Schachtel getan. Hat etwas Symbolisches, wie ich finde.” Ron nahm die kleine Samtschachtel entgegen und schob sie in die Tasche. Lächelnd zahlte er den verlangten Preis und sie verließen den Laden. Draußen nahm er Hermine in den Arm und drückte sie. „Danke, Mine.” Er spürte, wie sie sich leicht versteifte, und ließ los. Verlegen schauend kratzte er sich am Kopf. „Schon gut, Ron. Ich hoffe, Lavender gefällt dein Geschenk.” Ron nickte und verschwand wieder zu George in den Laden. Die Mädchen gingen langsam zu Dimitri, wo sie schon erwartet wurden. „Aah! Guten Tag, ihr zwei. Was darf ich euch bringen? Harry und die Kinder haben schon gewählt.” Wurden sie freudig von Elias begrüßt. „Kürbissaft wäre toll und mit dem Essen, überrasch uns einfach.”, entgegnete Ginny grinsend. Elias verschwand in die Küche und die Mädchen setzten sich rechts und links neben Harry.

„Habt ihr etwas finden können?”, fragte Harry, nachdem er sie mit einem Kuss begrüßt hatte. „Für Lavender schon, für uns nicht.”, antwortete Ginny lächelnd. „Für uns?”, wollte Hermine wissen. „Ups!” Ginny sah Hermine entschuldigend an. „Hab ich ganz vergessen, dir zu erzählen.” Hermine winkte ab. „Da waren zwar ein paar hübsche Sachen, aber nichts, was ich wirklich unbedingt hätte haben wollen.” Ginny atmete erleichtert auf. „Wir gehen demnächst mal in das Verlies der Potters, Mine. Der Juwelier meinte, die besten Stücke von ihm wären eh dort zu finden.” „Darüber habt ihr also gesprochen.” Ginny nickte. „Er hat mir auch erzählt, dass er die Eheringe für deine Eltern hergestellt hat.” Sie ergriff Harrys Hand und sah ihm lächelnd in sein überraschtes Gesicht. „Das ist ja mal eine Neuigkeit!”, hauchte er leise. Ginny nickte leicht. „Er freut sich schon darauf, noch einmal für deine Familie arbeiten zu dürfen.” „Den Wunsch kann ich ihm sicher leicht erfüllen.” Hermine lehnte sich an Harrys Schulter. „Er wird staunen, wenn er erfährt, dass du drei Ringe benötigst.” Elias kam mit dem Essen und sie ließen es sich schmecken.


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