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Fanfiction

Lebensfragen - Zweiter Versuch?

von One_of_the_Old

@ Forrest: Ginnys Verhalten ändert sich, wenn ihr kleines Problem behoben wird. So ab Kapitel 78 nimmt Harry das in Angriff.

@ Ollivander: Zwischen Hermine und Ginny wird sich aber vorher schon etwas verändern. ;)

@ jujaja: Dankö!

Vielen Dank für Eure Kommentare Leute. Im folgenden Chap erfahrt ihr, wie Hermines ''Großvater'' auf die Neuigkeit reagiert. Seine Frau Nadine hat natürlich auch noch ein Wörtchen mit zu reden. Ich wünsche Euch jedenfalls viel Spaß!
LG
One

LXVI Zweiter Versuch?

Laura kam direkt zu Harry gelaufen, als sie im Erdgeschoss des Hauses ankamen. „Seid ihr fertig? Können wir los?” Sie sah neugierig auf Harrys Hand, in der er die Fotos hielt. „Was sind das für Bilder? Kann ich die mal sehen?”, sprudelte sie drauf los. „Langsam, meine kleine Maus. Ja, wir sind hier fertig und ja, wir gehen gleich.” Sie nahmen Laura in die Mitte und gingen ins Wohnzimmer. Nicolas und Ginny sahen sie neugierig an. „Was hast du da, Harry?” Wollte Lauras Bruder wissen. „Bilder von Hermine und mir. Sie hat sie mir oben gezeigt.” Harry sah mit herausforderndem Blick zu Ginny, die rosa anlief und zu Nicolas schaute, der neugierig näher kam. Fragend sah er zu Hermine. „Hast du noch mehr Bilder von euch?” „Nein, Nicolas. Das sind die einzigen Beiden, die ich habe.” „Warum waren die noch hier?” „Weil sie niemand sehen sollte, bis ich Harry darüber etwas erzählt habe.” „Warum hast du sie ihm heute gezeigt?” „Weil ich dieses Haus verlasse, Laura. Ich ziehe fest nach London zu Harry. Meine Sachen sind schon komplett dort. Bevor ich dorthin konnte, musste ich ihm aber die Geschichte zu diesen Bildern erst erzählen.” Laura sah sie bittend an. „Erzählst du sie uns auch?” „Von unserem Badetag gern, aber von dem hier nicht.” „Na gut”, gab Laura nach. Sie stellte sich auf ihre Zehenspitzen um Hermine ins Ohr flüstern zu können: „Aber wenn ich zum ersten Mal verliebt bin. Dann erzählst du sie mir doch. Ja?” Lächelnd nahm Hermine sie in den Arm. „Dann vielleicht, du kleiner Frechdachs. Aber ich dachte, Jungs sind doof?”, flüsterte Hermine zurück. Laura lief rosa an. „Ein paar nicht.” Beide grinsten sich an. „Hey! Was gibt es da zu flüstern und zu grinsen?”, murrte Nicolas. „Mädchensache!”, kam breit grinsend von beiden. Nicolas verzog angewidert sein Gesicht. „Bah! Garantiert irgendwelcher Schmusekram.” Entschlossen ging er zu Ginny und setzte sich zu ihr. „Ich würde zu gern wissen, was ihr daran so toll findet.” Lächelnd zog Ginny ihn in ihre Arme und knuddelte den sich sträubenden Nicolas kräftig durch. „In ein paar Jahren wirst du ganz anders reden. Vor allem wirst du eifersüchtig über dein Schwesterchen wachen, damit sie auch ja den Richtigen nimmt.” „Die macht eh, was sie will. Da hab ich schlechte Karten. Der Einzige, dem ich zutrauen würde, das zu schaffen, wäre Harry.” Die heitere Stimmung kippte abrupt und Harry lief rosa an.

Laura sah aus Hermines Armen zu Harry auf. „Würdest du mir verbieten, mit einem Jungen zusammen zu sein, den ich mag?” „Nur, wenn ich wüsste, dass er dir wehtut. Ansonsten muss wohl jeder seine eigenen Erfahrungen sammeln, was das angeht.” Harry ging in die Hocke und sah Laura ernst an. „Egal, was es ist. Einer von uns Dreien wird immer ein offenes Ohr haben, für deine Sorgen, Nöte oder für die schönen Dinge, die du erlebt hast.” Er sah zu Nicolas hinüber, der seinen Widerstand aufgegeben hatte, und sich lächelnd an Ginny lehnte, auf deren Knien er saß. „Das gilt für euch beide.” „War schon klar, Harry.” Ginny streichelte ihm über den Kopf. Harry tat dasselbe mit Laura und erhob sich. Er übergab Hermine die Fotos und sah abschließend in die Runde. „Dann lasst uns gehen, es sei denn, ihr habt keine Lust nach Hause zu gehen.” Sofort sprang Nicolas auf und Laura wand sich aus Hermines Umarmung. Der Junge riss die Tür zur Veranda auf und stürmte auf seine Stiefel zu. Unversehens prallte er gegen eine Person, die in der Dunkelheit stand. „He! Immer langsam, mein Junge!” hörten die Vier im Wohnzimmer eine bekannte Stimme. Hermine machte große Augen. „Martin?” Ein verlegen dreinschauender Martin Miller trat ins Wohnzimmer. „Ich hoffe wir stören nicht, Jean?” Das war Nadine Miller, die hinter ihrem Mann in den Lichtkegel trat, der aus der Tür nach draußen fiel. Harry öffnete seinen Mund, doch Hermine warf ihm einen mahnenden Blick zu. „Sie glaubt ich wäre Mum und Ginny sei ich. Versau das nicht!”, raunte sie ihm eindringlich zu. Hermine dirigierte ihn direkt zu Ginny und trat zu der älteren Dame. „Was treibt euch um diese Zeit noch aus dem Haus, Nadine?” „Die Neugierde, Jean. Ich musste einfach den jungen Mann kennenlernen, der es geschafft hat, Paul sein kleines Mädchen wegzunehmen und es zu überleben.”

Sie drängte sich energisch an ihrem Mann vorbei und sah überrascht zu Laura. „Wo hast du denn so schnell deine Stiefel gelassen, Junge?” „Das war doch mein Bruder.” Die kleine Hexe ging zu Harry, der Ginny in seinen Armen hielt. Nicolas trat grinsend neben sie. Die Kinder wussten von Ginny, dass sie offiziell Harrys Halbgeschwister sind, wenn jemand fragen sollte. „Ich bin Laura und das sind meine Brüder Nicolas und Harry.” Ein kleines Lächeln lief über Nadine Millers Gesicht. Sie kam direkt auf Harry zu und musterte ihn eindringlich. Ihr Blick blieb auf seiner Narbe hängen. „Hast einen Unfall gehabt. Was mein Junge?” Harry nickte. Ginny spürte, wie er sich anspannte und Laura sah Harry komisch an. „Lang her, wie es aussieht.” Erneutes nicken. „Harry, also.” „Ja, Ma' am.” „Naddy, bitte.”, versuchte Mr Miller das Verhör zu beenden. Doch seine Frau hob ihre Hand. „Lass mich, Marty. Ich will wissen, ob er was taugt.” „Mine ist nicht unsere Tochter.” Startete er einen neuen Versuch. „Aber unsere Enkeltochter. Das sagst du doch auch immer.” Martin Miller lief rot an. Verlegen sah er zu Hermine, die große Augen machte. 'Er wird rot, weil sie das sagt? Hat er etwa…' Nadine bemerkte ihre Überraschung und ließ für einen kurzen Moment von Harry ab. „Nun schau nicht, wie eine Kuh, wenn es donnert, Jean. Hast du in den ganzen Jahren nicht mitbekommen, dass der alte Zausel…” Sie sah liebevoll zu ihrem Mann. „… ganz vernarrt in deine Kleine ist?” „Doch, schon”, antwortete Hermine vorsichtig. „Du hättest ihn mal sehen sollen, wie er in der Küche saß, nachdem du weg bist.” Ein strafender Blick ging zu Ginny, die unwillkürlich ihren Kopf einzog. Nadine nahm wieder Harry ins Visier. Ihr Blick war bohrend und unnachgiebig.

„Also weiter. Wie lang kennt ihr euch?” „Sie haben sich auf der ersten Fahrt zum Internat kennengelernt, Nadine”, antwortete Hermine für Harry. „Ich würde das gern von ihm selbst hören, Jean.” „Es stimmt aber, Ma' am”, zog Harry das Gespräch wieder zu sich. „Wie lang seid ihr schon befreundet?” „Wie meinen sie das?” „Ihr werdet euch ja wohl nicht gleich in die Arme gefallen sein.” Harry lächelte über ihren überzeugten Tonfall. 'Sie kennt Mine wirklich gut.' „Im November werden es sieben Jahre, Ma' am.” Mrs Miller nickte zufrieden schauend. „Nimmst du Drogen?” „Naddy!” „Halt den Mund. Das ist wichtig!”, fuhr sie ihren Mann an. „Nein”, antwortete Harry bestimmt. „Zigaretten oder Alkohol?” „Nein und nur ab und zu.” „Schulnoten?” „Schlechter als Mine, aber ganz guter Durchschnitt.” „Das war mir klar. Unsere Kleine ist nicht so leicht zu schlagen.” „Schlechtestes Fach?” „Geschichte.” „Note?” „D.” „Bestes Fach?” Hermine wurde unruhig. 'Jetzt hat sie ihn. Wie soll er ihr erklären, dass er in Verteidigung gegen die dunklen Künste unschlagbar ist?' Hilfesuchend sah sie zu Martin, der nur leicht seine Schultern hob. „Gemeinschaftskunde mit A”, antwortete Harry gelassen. „Mathematik?” „B bis C. Je nach Stoff”, kam es wie aus der Pistole geschossen. Es waren zwar seine Grundschulnoten, aber das tat hier nichts zur Sache. „Bist halt ein Junge”, kommentierte Nadine seine Zensuren. „Berufswunsch?” „Polizist.” „Grund dafür?” „Familientradition, Ma' am.” „Nachname?” Irritiert sah Harry sie an. „Potter! Warum?” „Interesse. Ich war in den Vierzigern als Übersetzerin für das MI5 tätig.” Ihr Blick verklärte sich. „Schlimme Zeit, aber interessante Arbeit.” Sie sah Harry verschmitzt an. „Wollen doch mal sehen, was du mir noch verraten kannst.”

„Wann seid ihr zusammengekommen?” „Vor ein paar Wochen.” Nadine schüttelte ihren Kopf. „Geht es nicht genauer?” „Neunter Mai, gegen zwei Uhr in der Früh.” Harry grinste herausfordernd. Mrs Miller ließ nicht locker. „Ihr Geburtstag?” „Neunzehnter September1980, Sternzeichen Jungfrau.” „Ist das noch zutreffend?” „Naddy! Lass das verdammt!” „Wie sollte jemand sein Sternzeichen verlieren?”, fragte Harry scheinheilig nach. „Klugschwätzer!”, kommentierte, Nadine Miller, seine Frage. Lächelte aber wissend. „Eltern und Beruf?” „Jean und Paul. Zahnärzte.” „Deine Eltern, du Filou.” Ein erneutes Lächeln von der alten Dame in seine Richtung. „Lily und James. Beide im Staatsdienst, weil sie Lust dazu hatten.” Harry grinste heftig über das verdutzte Gesicht seines Gegenübers. „Will heißen?” „Sie hätten nicht arbeiten müssen.” „Geld ist also vorhanden?” „Naddy!” „Mehr als genug. Mine kann also studieren oder arbeiten. Je nachdem, wozu sie Lust hat.” „Hast also ernste Absichten und das nach der kurzen Zeit?” „Wir kennen uns fast sieben Jahre, Ma' am. Zeit genug, um die gegenseitigen Macken zu finden und liebzugewinnen.” Das hatte gepasst. Nadine Miller lächelte breit und wandte sich an Hermine. „Ein Bengel, wie er im Buche steht, Jean, aber ein liebenswerter!”, verkündete sie ihr Urteil. Sie ging zu ihrem Mann. „Reiß dich zusammen und klär das mit Mine. Immerhin ist sie nicht unsere Tochter. Deren Mann kann sich von diesem Jungen noch eine dicke Scheibe abschneiden!” Sie verließ nach einem kurzen Nicken das Haus. Hermine ging zur Couch und ließ sich pustend darauf fallen. „Meine Güte! War das knapp.” Ginny drehte sich in Harrys Armen herum. „Polizist? Staatsdienst?”, fragte sie lächelnd. „Auroren sind die Polizei der Zauberer. So weit ich heraus bekommen habe, haben Mum und Dad als Auror ohne Bezahlung gearbeitet und beide waren im Orden. Also auch dort für unsere Gemeinschaft tätig.”

Harry ging mit Ginny zum Sofa und streichelte Hermine über die Wange. Wir lassen euch jetzt allein. Ich glaube, ihr beide habt etwas zu bereden, Mine.” Hermine sah ärgerlich auf. „Ihr bleibt! Bring von mir aus die Zwillinge vorher zurück. Aber ich mach das nicht allein mit ihm.” „Gut.” Harry sah zu Nicolas und Laura. „Dann holt mal eure Sachen, Kinder. Ich bring euch Heim.” Beide wuselten mit leuchtenden Augen auf die Veranda und Harry folgte ihnen nachdenklich. Nicolas und Laura reichten ihm die Hände und ab ging die Post. Nach der Landung in der Eingangshalle des Grimmauldplatzes drückte Nicolas sich kurz mit einem geflüsterten Danke an Harry und lief direkt in die Küche. Fragend sah Harry zu Laura, denn auch die kleine Hexe stand mit noch immer leuchtenden Augen vor ihm und strahlte ihn an. „Was habt ihr?” Sie drückte sich an Harry und er schloss sie direkt in seine Arme. „Es liegt daran, was du gesagt hast, Harry.” „Was habe ich denn gesagt?” Er wusste nicht, was sie meinen könnte. „Du hast sonst immer vermieden, was du eben gesagt hast.” Harry starrte Laura fragend an. „Du hast Kinder, zu uns gesagt. Für uns klang es wie meine Kinder.” „Bitte entsch…” „Nicht, Harry. Alles gut. Du hast uns nicht nur in dein Herz geschlossen. Du versuchst, ohne es zu wollen, uns unbedingt das zu geben, was dir so lange gefehlt hat. Nicolas und ich sind inzwischen beide bereit, das voll und ganz zu akzeptieren.” Sie zog Harry an seinem Shirt etwas zu sich herunter und sah ihm direkt in die Augen. „Wir SIND deine Kinder. Mit allem, was dazugehört. Geh zu ihnen, Harry. Mommy Hermine und Mommy Ginny brauchen dich, Dad.” Harry bekam einen Bussi und Laura verschwand, genau wie ihr Bruder, lächelnd in die Küche.

~o0o~


Martin Miller stand noch immer an derselben Stelle. Die Mädchen saßen auf der Couch. Es ploppte leise und Harry stand mitten im Wohnzimmer, im Hause der Grangers. „Warum strahlst du so?” „Später, Ginny. Mine? Hast du etwas dagegen, wenn Mr Miller sich setzt?” „Natürlich nicht, aber er scheint sich nicht setzen zu wollen.” Hermines Stimme klang traurig und unsicher. Harry setzte sich, nachdem die beiden Mädchen ihm Platz gemacht hatten, zwischen sie. Er griff nach ihren Händen und hielt diese leicht fest. Ginny lächelte ein wenig und Hermine sah ihn dankbar an. Martin Millers Blick veränderte sich schlagartig. Wütend starrte er zu Harry. „Nimm die Finger von ihnen.” Harry sah unbewegt zu dem älteren Herrn. „Wenn es ihnen dann leichter fällt.” Er wollte seine Hände zurückziehen. Beide Mädchen jedoch drückten diese fester und hielten sich fest. „Die bleiben da, wo sie sind”, kam bestimmt von Hermine. Miller starrte sie an, als wären sie geisteskrank. Sein Blick fokussierte sich wieder auf Harry. „Nimm sofort diesen Zauber von ihnen!” Alle Drei starrten entgeistert zurück. „Was für ein Zauber?”, versuchte Harry Klarheit zu bekommen. „Frag nicht so blöd!”, schrie Miller und seine rechte Hand zuckte zur Innentasche seines Jacketts. Hermine sprang auf, riss ihren Zauberstab heraus und schrie los: „Wage das ja nicht! Bist du denn völlig übergeschnappt?” „Du bist doch diejenige, die ihren Verstand verloren hat!”, brüllte Miller zurück. Beide starrten sich mit gezogenem Zauberstab an. Millers Hand begann zu zittern. Das war das Zeichen für Harry. Ein Schild baute sich zwischen den Streitenden auf und er erhob sich. Die starke, bis zur Zimmerdecke reichende Wand aus Magie schien aus verfestigtem Nebel zu bestehen.

„Steckt die Dinger weg!”, flüsterte er eindringlich. Hermine reagierte sofort. Seufzend schob sie ihren Stab in ihre Jeans und ließ sich, mit Tränen in den Augen, wieder aufs Sofa fallen. Ginny zog sie in ihre Arme. Sie tröstete die weinende Hermine und starrte Miller böse an. „Zufrieden?”, stieß sie ärgerlich hervor. „Wie sollte ich, wenn meine Kleine in ihr Unglück rennt?”, rief Martin Miller noch immer aufgebracht und starrte dabei wütend zu Harry. „Bescheuerter Egoist!”, spie Ginny ihm entgegen. „Und lassen sie Harry in Ruhe. Ich habe dafür gesorgt, dass es jetzt so ist zwischen uns. Mine und Harry hatten sich darauf geeinigt Freunde zu sein…” „Schöner Freund, der sie in Lebensgefahr bringt und mit ihren Gefühlen spielt”, unterbrach Miller sie barsch. „Freunde, trotzdem sie wussten, dass viel, viel mehr zwischen ihnen ist”, fuhr Ginny unbeirrt und in scharfem Ton fort. „Die Einzigen, die mit Hermines Gefühlen gespielt haben, waren mein Bruder und ich. Harry hat nur das getan, was sein Herz, seine Liebe zu ihr ihm gebot, als wir Mine so grausam mitgespielt haben. Er hat ihr den Glauben an Freundschaft und Liebe wieder zurückgegeben. Harry hat es zwar uns überlassen, was geschieht. Aber Hermine ist diejenige, die mich bei ihnen sein lässt.” Ginny sah liebevoll zu Hermine. „Schau nicht so, Mine. Ihr lasst es mich nicht spüren, aber ich weiß, dass wir zwei inzwischen die Rollen getauscht haben.” „Ach quatsch, Gin!” Hermine nahm Ginny ihrerseits in den Arm.

„Du weißt ganz genau, dass das nicht stimmt. Du warst es schließlich, die es uns bewiesen hat.” „Bewiesen? Dass ich nicht lache. Wie kann man so etwas beweisen?”, stieß Miller ärgerlich hervor. „Ihr seid doch beide noch gar nicht…” Hermine wurde ärgerlich. „Jetzt ist es aber gut!” Sie erhob sich mit funkelnden Augen. „Was glaubst du von mir? Dass ich zu klein bin, um zu wissen, wer es gut mit mir meint?” Miller machte große Augen. „Es stimmt also”, fuhr sie resigniert fort. „Ich bin achtzehn, Onkel Martin. Ich könnte seit über einem Jahr als Hexe tun, was ich will!”, rief sie und starrte den älteren Herrn böse an. „Minemaus…” „Hat sich was, mit Minemaus.” „Pack endlich den verdammten Stab weg. Wer weiß, was du damit anrichtest. Kannst ihn ja nicht mal ruhig halten, alter Mann.” Das war Ginny. Harry und Hermine sahen sie böse an. Sie jedoch starrte weiter ärgerlich zu Miller. Fragend sah Hermine zu Harry, der nur seine Schultern hob. „Sie hat ja Recht”, stöhnte Miller leise. Er ließ langsam seinen Stab sinken und Harry wischte den Schild mit einer lässigen Handbewegung fort. Miller wurde bleich und sank auf einen der Sessel. „Du erschaffst solch einen Schild ohne Stab?” Harry nickte. Miller schob seinen Zauberstab komisch schauend in seine Innentasche zurück. „Was sehen sie mich so an?”, wollte Ginny angespannt wissen. „Sag mir, wie?” „Wie, was?” Stellte Ginny angenervt ihre Gegenfrage. „Wie hast du es ihnen bewiesen?” Ginny zog die Kette mit dem Anhänger hervor. „Was soll das sein? Habt ihr euch also von seinem Geld einwickeln lassen?” Sein enttäuschter Blick ging zu Hermine. Ginny seufzte leise. 'Na herrlich. So wäre es also ungefähr abgelaufen, wenn Dad vorher von dem Geld gewusst hätte.' Hermine wurde bleich. Sie stand auf und trat direkt vor Mr Miller. Ihre Stimme zitterte vor Wut, als sie zu sprechen begann.

„Du kennst mich von klein auf und traust mir zu, dass ich mich bezahlen lasse, wie eine Nutte?” Miller verzog schmerzlich sein Gesicht. „Das wollte ich damit nicht sagen, Hermine.” „Was denn dann? Etwa, dass ich nicht weiß, was ich mache, weil ich keine Ahnung habe, was Liebe ist?” Sie schnaufte verächtlich, als Miller sie ertappt ansah. „Hast du eben nicht zugehört, was er Nadine geantwortet hat? Sieben Jahre, Martin. Es werden sieben Jahre, in denen wir uns beigestanden haben. Harry hat mir immer geholfen, wenn er konnte. Ohne Hintergedanken. Er hat mich nie bedrängt. Ich bin aus freien Stücken bei ihm gewesen und so ist es auch jetzt. Er hat seine Gefühle für mich in den Jahren nie in den Vordergrund gestellt. Er war einfach nur da, wenn ich ihn brauchte. Ich bin schwer enttäuscht worden, was Liebe und Vertrauen angeht. Harry hat es nicht zugelassen, dass dieser Umstand zwischen ihm und mir etwas verändert hat. Erst beim letzten Mal, als das passierte und er genau wusste, dass auch wir eine gemeinsame Zukunft haben könnten, hat er es zugelassen, dass sich etwas zwischen uns verändert. Und das nicht, weil er mich einfach nur flach legen wollte, sondern weil er Sorge hatte, dass ich den Glauben an das verliere, was ihm seit Jahren festen Halt gibt.” „Aber warum um Merlins willen, ist er mit beiden von euch zusammen?” „Weil er uns beide liebt.” Martin Miller schnaufte verächtlich. „Und du bist der Meinung, dass dies stimmt?” Er schüttelte seinen Kopf und sah finster zu Harry. Ginny reichte es jetzt endgültig. Sie stellte sich neben Hermine und legte ihre Arme um sie. „Ich hätte nicht übel Lust, mein Kätzchen mit ihm spielen zu lassen”, flüsterte sie grimmig. Hermines Gesicht wurde weicher.

„Ich auch.” Ernst schauend traten beide Mädchen zu Harry, der sie vom Sofa aus beobachtete. „Was habt ihr vor?” „Das, was gestern auch funktioniert hat”, antwortete Hermine hintergründig lächelnd. „Ich glaub ihr solltet es erst allein versuchen.” Harry zwinkerte ihnen zu. „Bin mal gespannt, ob er wenigstens unsere Verbindung akzeptiert. Auf das dumme Gesicht von ihm freue ich mich jetzt schon.” Ginny grinste fies bei diesen Worten. „Na dann los, Gin.” Beide Mädchen drehten sich und kamen gleichzeitig in den Farben Gryffindors und mit gezogenem Zauberstab zum Stehen. Martin Miller starrte sie ungläubig an. „Expecto Patronum.”, flüsterten beide und die Löwinnen erschienen brüllend auf der Bildfläche. Miller sprang auf vor Schreck. Beide Großkatzen knurrten vernehmlich. „Merlin! Was ist das?” „Das sind unsere Patroni.”, erklärte Hermine ernst. „Auch wenn du schon länger nicht unter uns lebst, weißt du sicher noch, was es bedeutet, wenn zwei Zauberer oder Hexen den gleichen Patronus hervor bringen?” Miller nickte langsam und die Mädchen riefen die Lichtwesen zu sich heran. „Es besteht eine innige Verbindung zwischen ihnen. Heißt das etwa…” Ginny nahm Hermine in den Arm und küsste sie zärtlich. Miller wurde wieder bleich. Er schien zumindest ihre Verbindung zueinander akzeptieren zu können, denn Hermine sah das, was sie heute Nachmittag in seinen Augen vermisst hatte. Herausfordernd sah sie ihn an. „Ach? Damit, dass ich was mit einem Mädchen habe, scheinst du ja keine Probleme zu haben.” Miller wurde verlegen. „Es ist anders, aber zumindest nachvollziehbarer für mich, als das Andere.” „Dann schau jetzt mal ganz genau hin, Martin.” Sie wandte sich um. „Harry?” Er erhob sich, und noch während er aufstand, erschien ein rot-goldener Strahl aus der Spitze seines Fingers. Harrys Löwe manifestierte sich brüllend und trottete zu seinen Partnerinnen, um ihnen liebevoll über die Schnauzen zu lecken. Die drei Großkatzen legten sich auf ihre Pfoten, wobei die Löwinnen Harrys Löwen flankierten und sahen neugierig zu ihren Herren.

Hermine sah skeptisch an Harry herunter. „Ihr hättet euch wenigstens umkleiden können, Sire.” Sie grinste frech. Harry küsste zärtlich ihre Wange. „Euer Wunsch ist mir wie immer Befehl, Mylady.” Seine Kleidung veränderte sich im Nu. Martin Miller starrte auf das Trio. Sein Blick schien sich in Harrys Augen zu bohren. „Brauchst du überhaupt noch deinen Stab für irgendetwas?” „Nein, Mr Miller. Aber das ist jetzt auch nicht das Thema.” Harrys Stimme war ungeduldig und mahnend. Millers Blick ging zu Ginny. „Was sagt Arthur zu der Sache?” „Dad findet es nicht gut. Akzeptiert es aber ebenso, wie die Anderen aus meiner Familie.” „Alle?” „Tante Muriel nicht, aber die ist mir egal. Und Percy hat es wohl auch nicht so damit. Lässt uns aber in Ruhe.” Miller nickte langsam. „Hätten sie einen Moment unter vier Augen, Mr Potter?” „Sicher. Ist mir eh lieber, wenn sie ihren Ärger an mir auslassen, anstatt an Mine.” Die Mädchen wollten Harry nicht gehen lassen und hielten ihn fest. Er gab beiden einen Kuss. „Schon gut, meine Schönen. Ich kann auf mich aufpassen.” Hermine verdrehte ihre Augen. „Ich mach mir eher Sorgen um Martin. Wer weiß, was du mit ihm anstellst.” „Nichts, solang er nicht wieder vor deiner Nase mit seinem Zauberstab herumfuchtelt!” Die letzten Worte hatte Harry extra betont und etwas lauter ausgesprochen. Miller wurde bleich, ging aber trotzdem mit ihm auf die Veranda.

Beide standen hinter dem kleinen Geländer und sahen in die Dunkelheit. Miller stand steif wie ein Brett neben Harry. 'Nur keine unbedachte Bewegung', ging ihm immer wieder durch den Kopf. 'Jede Berührung von ihm, könnte das Letzte sein, was ich spüre.' Vorsichtig, ganz vorsichtig schob er seinen linken Fuß von Harry weg und zog den Rechten nach. Ganz langsam brachte er etwas Abstand zwischen sich und Harry. Dieser grinste in sich hinein. „Angst, dass so was ansteckend ist?” „Wie?” Martins Kopf zuckte herum. „Sie versuchen, auf Abstand zu gehen. Keine Sorge. Auch diese Reaktion hatten wir schon.” „Hattet ihr schon”, wiederholte er leise. „Wer weiß denn alles davon?” „Ginnys Familie, unsere Freunde und wahrscheinlich fast alle Zauberer Englands.” Miller hörte Harrys breites Grinsen aus seiner Stimme heraus. „Wie haben eure Freunde reagiert?” „Die kommen damit klar. Wenn nicht, haben sie es uns nur am Anfang gezeigt.” „Weil sie Angst haben?” Harry wollte laut auflachen, doch er unterdrückte diesen Reflex. 'Du hast Mine schwer enttäuscht. Ich glaube ich lass dich ein wenig schwitzen, alter Mann.' „Möglich.” Selbstgefälligkeit und eine Prise Arroganz, schwangen in seiner Stimme mit. 'Ich höre mich an, wie Draco', dachte er amüsiert. „Ich dachte deine Freunde könnten dir vertrauen?” „Das dachte Mine von ihnen auch.” Miller schluckte hart. „Mal ins Blaue hinein: Was würde geschehen, wenn ich dich überreden würde, Mine gehen zu lassen?” „Ich halte sie nicht fest. Sie kann gehen, wenn sie das will. Ich wäre der Letzte, der ihrem Glück im Wege stehen würde. Dasselbe gilt übrigens für Ginny.” 'So viel zum Thema Liebe', dachte Martin grimmig. „Was sie wohl sagt, wenn sie das erfährt?” „Fragen wir sie doch.” Harry öffnete die Verandatür. „Hasi? Kommst du bitte mal kurz?” Hermine sah überrascht auf und befreite sich aus Ginnys Armen. In der Verandatür blieb sie stehen. „Was gibt es?” Martin hatte ein falsches Lächeln aufgelegt. „Mr Potter hier meinte, du könntest jederzeit gehen.” Hermine nahm Harry in ihre Arme. „Sicher kann ich das. Ginny würde er ebenso ziehen lassen, wenn sie damit glücklicher wäre.” Harry bekam einen zärtlichen Kuss von ihr. „Lass uns endlich gehen, Hase. Es ist mir inzwischen egal, was er denkt. Ich komm eh nicht so schnell hier her zurück.” Herausfordernd sah Hermine zu dem älteren Herrn. „Ich wäre zu gern dabei, wenn du das Naddy erklärst.” Sie zog Harry von der Veranda und verschloss die Tür von innen. „Starrsinniger alter Esel!”, rief Hermine aufgebracht. Sie sah Harry komisch an. „Was hast du, Mine?” „Ich würde diesen Blödmann am Liebsten verhexen.” Harry grinste breit. „Hast du doch schon.” „Bitte?” „Er hat die Hosen voll und trotzdem hat er weiter gegen unsere Verbindung argumentiert.” Harry nahm sie in den Arm. „Er hat dich gern, Hasi. Darum ist es so schwer für ihn.” „Wenn das so wäre, würde er es akzeptieren!”, gab sie trotzig zurück. Hermine sah auf. 'Jetzt schaut er schon wieder so. Mann, Harry. Ich habe Recht. Das weißt du ganz genau.' „Schon gut, Mine. Lass uns ein paar Schutzzauber über das Haus legen und dann gehen.”

Martin Miller beobachtete Harry und Hermine durch das Glas der Verandatür. 'Sie schaut ihn an, wie mich früher.' Sein Blick wanderte zu Harry. Mr Miller sog zischend die Luft ein und pfiff leise durch seine Zähne vor Überraschung. 'Ich denke du bist erst achtzehn?' Martin schüttelte langsam seinen Kopf. „Das war es also”, flüsterte er kaum hörbar zu sich selbst. Martin Miller schlich leise von der Veranda und verließ das Grundstück der Grangers durch die kleine Pforte. Nachdenklich stand er in der Dunkelheit und sah Hermine dabei zu, wie sie offensichtlich Zauber über ihr Elternhaus legte. „Du gehst also von hier fort, meine Kleine. Ich wünsche dir alles Gute, Minemaus.” Er ging hinein zu seiner Frau. Diese sah ihn herausfordernd an. „Hast du mit ihr gesprochen?” Er hob seine Schultern. „Was hat sie gesagt?” „Ich sei ein sturer alter Esel.” Nadine Miller lächelte süffisant. „Kluges kleines Ding, unsere Hermine.” Mrs Miller sah abwesend zu ihrem Mann. „Konntest also auch bei ihr nicht über deinen Schatten springen?” „Naddy…” „Sie erhob wiedereinmal ihre Hand und brachte ihn, wie schon so viele Male vorher, damit zum Schweigen. Sie stand auf und ging zum Schreibtisch ihres Mannes. Nadine wühlte ein wenig in den Schubladen. Breit lächelnd griff sie nach einer alten Feder, Tintenfass und Pergament. Mit diesen Dingen kam sie zurück und legte sie vor ihren Mann auf den Wohnzimmertisch. „Dieses Mal wirst du kein Jahr damit warten, Marty.” Nadine lächelte ihrem Mann zu und ging zu Bett. Seufzend beugte sich Martin Miller über den leeren Bogen Pergament, zog seinen Zauberstab und schärfte die Schreibfeder nach, die seit Jahrzehnten unbenutzt darauf wartete, wieder mit Tinte und Pergament in Berührung zu kommen. 'Du weißt nicht, welchen Tag wir haben. Aber wo ich meine Schreibsachen aus alten Tagen aufbewahre, weißt du sehr genau.' Miller lächelte. „Ich liebe dich, Mrs Nadine Miller”, flüsterte er gegen das leere Stück Papier.

Die Drei landeten in der Eingangshalle des Grimmauldplatzes. Sie gingen in die Küche, in der Lavender mit den Zwillingen saß und Ron beim Essen zusah. Winky und Tommy kamen mit ihrem Essen. „Sind Luna und Neville schon wieder zurück?” Tommy nickte und zog ein Stück Pergament aus seinem Tuch hervor. „Der ist von Miss Parkinson, Sir Harry.” „Wie kommt der denn hier her?” „Einer der Heiler hat ihn Neville gegeben”, kam die fröhliche Antwort von der Tür. Luna kam zu ihnen und umarmte Hermine und Ginny herzlich, bevor auch Harry gedrückt wurde. „Danke für den tollen Nachmittag”, flüsterte sie ihm zu. „Dank nicht mir. Dank Neville.” „Hab ich schon!” Sie grinste anzüglich und zwinkerte ihm zu. „Na dann.” Harry widmete sich seinem Abendessen und Luna setzte sich zu Ron. „Meine Güte, Ron. Schlägst du dir noch immer den Bauch voll? Du sitzt jetzt schon…” Luna sah skeptisch auf ihre Uhr. „Seit einer Stunde hier und kaust in dich rein.” „Hab ja auch den ganzen Tag gearbeitet.” „Wo denn das bitte, an einem Sonntag?” Ron verschluckte sich hustend und Lavender lief rosa an.” Ginny schien ihren Bruder am Liebsten etwas an den Kopf werfen zu wollen und Hermines fragender Blick ging zu Lavender, die noch etwas an Farbe gewann und ein wenig ihr Gesicht verzog. Harry, der das gesehen hatte, sah ihr aufmunternd ins Gesicht und lächelte. „Danke übrigens für die Duschsachen. Konnte ich vorhin prima brauchen.” Lavender lächelte zurück und schien für diese Ablenkung dankbar zu sein.

Nun war es an Ron, sauer zu seiner Schwester zu schauen. Diese entschied das Blickgefecht zwischen ihnen für sich, da sie ja ein reines Gewissen hatte. „Gern, Harry. Bist du denn fertig geworden?” Dieser nickte und aß ein paar Bissen, bevor er auffordernd zu Hermine sah. „Willst du es ihnen nicht erzählen?” Sie räusperte sich und sah mit strahlenden Augen zu Lavender. „Ich bin übrigens heute hier eingezogen.” Ron sah sie an, als wäre sie verrückt. „Du wohnst doch schon hier.” Hermine verdrehte ihre Augen. „Ja, Ron!”, gab sie genervt zurück. Luna sprang auf und nahm Hermine in den Arm. „Na du traust dich ja was”, grinste sie ihr entgegen. „Halb so wild”, wiegelte Hermine ab. „Bist du fertig?” Hermine sah Luna fragend an. „Mit essen.” Lunas Stimme war ungeduldig. Hermine nickte, sah zu Lavender, die ihr zulächelte, und erhob sich. „Gin?” „Au ja! Wir helfen dir gern beim Einräumen.” Die vier Mädchen gingen schwatzend aus der Küche. Hermine drehte sich in der Tür herum. „Laura?” Die kleine Hexe sah überrascht auf. „Ich darf mit?” Hermine nickte lächelnd. „Wenn alle Mädels, dann auch wirklich alle.” Laura sprang auf und wuselte zu Hermine. Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, schob Harry seinen Teller beiseite und zog das Pergament von Pansy hervor. „Seit wann bekommst du denn Post von der?”, wollte Ron abfällig wissen. „Seit ich für ihre Gesundheit sorge. Ist das noch nicht zu dir durchgedrungen?” Harry hob seine Augenbrauen und sah zu Ron, der ungläubig starrend zu ihm herüber sah. Harrys Freund machte ein wichtiges Gesicht. „Viel zu tun, weißt du?” Harry unterdrückte ein spöttelndes Grinsen. „Kenne ich.” „Also? Was treibt ausgerechnet dich dazu der kleinen Schlange zu helfen?” „Nächstenliebe, Berechnung, geistige Umnachtung.” Harry hob seine Schultern. „Such dir aus, was dir am Besten gefällt, Ron. Wenn möglich das, was dir die wenigsten Kopfschmerzen und mir die wenigsten Fragen beschert.” „Eindeutig geistige Umnachtung!”, bestimmte Ron. „Passt prima zu dem, was ihr drei hier veranstaltet.” Ron grinste provozierend. Harry hob seine Schultern und beließ es dabei. Ron schaute dümmlich, als Harry einfach nur den Bogen Pergament entrollte. „Was ist?” „Nichts.” Beleidigt verzog sich Ron aus der Küche. Harry grinste dreckig. 'Da musst du schon mehr bringen, um mich aus der Reserve zu locken.' Und begann zu lesen.

Hallo, Harry!
Ende nächster Woche soll ich entlassen werden. Dummerweise hab ich nur die Klamotten hier, die ich bei der ''Einlieferung'' trug. So nennen es zumindest die Leute hier, die sich um mich kümmern.

Hooper meinte, er hätte Besseres zu tun, als dich darum zu bitten. Ich soll dich gefälligst selbst bitten, meinte er. Ich hätte schließlich genug Zeit, mir einen passenden Text zu überlegen. Dabei weiß der Blödmann ganz genau, wie ungern ich das mache. Er hat sogar den Schwestern und Pflegern untersagt, dies für mich zu tun. So ein, riesiges Arschloch!

Und nur, weil Grandpa sich nicht mehr gemeldet hat, muss ich mich wieder an dich wenden. Da mein verdrecktes Zeug nicht mehr zu retten war, brauche ich wirklich alles neu. Bitte glaub mir, Harry. Wenn es ginge, würde ich dich nicht bitten, aber offensichtlich komme ich ohne deine Hilfe nicht mehr zurecht. Allein der Gedanke hier nackt raus zu müssen, treibt mich in den Wahnsinn. Bitte hilf mir.
Grüße
Pansy


Harry legte lächelnd den Brief beiseite. Nicolas, der ihn still beobachtet hatte, sprach ihn leise an. „Geht es ihr besser?” „Ja! Sogar so gut, dass sie schon wieder schimpfen kann.” „Das ist schön.” „Scheinst ja eher erleichtert, als traurig zu sein.” Der Junge nickte langsam. „Sie hat mir einen fiesen Streich gespielt, wie du weißt.” Er schnaufte kurz durch. „Laura hat mir gesagt, dass ihr Dad, Pansy, sehr wehgetan haben muss. Du hast ihr erzählt, dass das Blut an deinen Händen von ihr war. Weißt du noch?” Harry stand auf und setzte sich neben Nicolas. Aufmunternd sah er den Jungen an. „Ja.” „Warum hat er das gemacht?” Harry überlegte eine Weile. „Ich glaube er hatte Angst, dass ich sauer auf Pansy bin und es auch an ihm auslasse. Außerdem hat Pansys Mum ihre Zauberkräfte verloren, als Pansy zur Welt kam. Das hat ihn wohl schon länger sehr wütend gemacht.” „So ein Blödmann!” Nicolas sah zu Harry auf. „Wann kommt sie?” „Wahrscheinlich Ende nächster Woche. Keine Angst. Ich werde sie nicht bei euch auf der Etage unterbringen.” „Aber wo denn dann? Kann doch sein, dass Granny Molly und Grandpa Arthur wieder herkommen.” „Wenn es nach Hermine ginge, würde Pansy im Keller untergebracht, bei Wasser und Brot.” Belustigt sah Harry auf das geschockte Gesicht des Jungen. „Bitte mach das nicht”, stöhnte Nicolas. „Dann ziehe ich lieber mit Laura zusammen und sie kommt zu uns auf die Etage.” „Woher der Sinneswandel?” Harry beobachtete die Veränderung in Nicolas' Gesichtszügen. Sie wurden sehr ernst und er schien einen wichtigen Entschluss zu fassen.

„Als ich im Krankenflügel lag, war sie ein paarmal an meinem Bett. Ich hab immer so getan, als ob ich schlafe, wenn sie hereinkam, um ihren Trank zu holen. Par… Pansy hat mir zugeflüstert, dass es ihr leidtut. Mach es ihr hier genau so schön, wie uns. Sie muss sich sicher noch eine Weile ausruhen, wenn sie so lang im St. Mungo gelegen hat.” Nicolas sah zu Harry auf. Dem Blick des Jungen konnte man einfach nichts abschlagen. Harry wuschelte ihm über den Kopf. „Schau nicht so, mein Junge. Hast du wirklich geglaubt, ich sperre sie in den Keller?” Nicolas strahlte ihn an. „Nein! Obwohl ich immer daran denken musste, dass du Ginny und Hermine normalerweise keinen Wunsch abschlägst.” „Mine hat es auch nicht ernst gemeint, als sie das gesagt hat.” Nicolas hob seine Schultern. „Ich weiß nicht, Harry. In jedem Scherz steckt auch ein klein wenig Wahrheit. Hat Grandpa immer gesagt.” „Kluger Mann, dein Großvater.” Nicolas nickte lächelnd. Harry wandte sich wieder dem Pergament zu. „Jetzt hab ich nur noch ein Problem.” „Welches?” Harry gab Nicolas den Brief. „Bist doch auch ein schlaues Kerlchen. Vielleicht kommst du selber drauf.” Nicolas grinste schief und las aufmerksam den Brief. Nach einem Moment sah er frech grinsend auf. „Wenn du mir jetzt sagst, welche Klamottengröße sie hat, dann kann ich Hermines Wunsch nur allzu gut verstehen.” „Lausebengel!”, grinste Harry. „Aber genau das ist mein Problem.” Nachdem Harry sich noch eine Weile mit Nicolas unterhalten hatte, brachte er ihn nach oben und ging selbst auch zu Bett. Von Ginny und Hermine, war nichts in Sicht gewesen. Auch Lauras Zimmer war noch verwaist und das, obwohl es schon weit nach elf Uhr abends war. Harry legte sich zu Bett und schlief recht zügig ein.


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