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Lebensfragen - Warum gerade Du nicht?

von One_of_the_Old

LXV Warum gerade Du nicht?

Gegen vier am Nachmittag sah Harry in der Küche unternehmungslustig in die Runde. „Was meint ihr, wollen wir dann los?” Hermine sah ihn fragend an. „Wohin?” „Ich will zu Ende bringen, was ich bei dir zu Hause angefangen habe und du solltest dich bei den Millers melden, Hasi.” Hermine sah ihn komisch an. 'Mein zu Hause? Irgendwie ist es das nicht mehr.' „Muss das sein? Können wir sie nicht einfach nur besuchen und den Rest auf später verschieben, Harry?” „Nicht so gern. Ich würde schon lieber alles fertig haben. Wer weiß, wozu es gut ist?” Hermine seufzte leise. 'Molly und Lavender haben gestern das Meiste geschafft, aber Mum und Dad kommen doch eh noch nicht so schnell wieder.' Harry bemerkte den traurigen Ausdruck, der kurz über Hermines Gesicht flackerte. „Ich könnte ja allein weiter machen und du gehst mit Ginny zu den Millers?” Laura sah zu Harry. „Und was ist mit uns?” „Ich könnte mit euch in den Garten der Grangers gehen”, schlug Ginny lächelnd vor. Die Zwillinge nickten beide und sahen zufrieden drein. Hermine erhob sich ächzend und missmutig schauend. „Na dann kommt! Ich hatte zwar gehofft, nach der Aufregung gestern den Sonntag gemütlich verbringen zu können, aber offensichtlich war das eine falsche Hoffnung.” Harry kam zu ihr und nahm sie in den Arm. „Sind doch nur noch ein paar Stunden, Hasi. Wirst sehen, wenn alles fertig ist, wirst du froh darüber sein.” Hermine legte den Kopf an seine Schulter. „Ich würde trotzdem lieber wieder mit euch nach oben gehen.” Harry streichelte ihr über den Rücken. „Ich beeil mich auch.” Kurze Zeit später standen die Fünf, in Gummistiefeln und Latzhose, auf der kleinen Veranda der Grangers und Hermine öffnete die Tür mit ihrem Schlüssel. Harry ging direkt nach oben, Ginny mit den Zwillingen in den Garten und Hermine zu den Millers.

Harry öffnete das Fenster von Hermines Zimmer und sah von dort in den Garten hinunter. Lächelnd beobachtete er für einen Moment Laura und Nicolas, die lachend durch den Garten tobten. Ginny lag auf einem der Liegestühle, den sie sich von der Veranda mitgenommen hatte und ließ sich die Maisonne aufs Gesicht scheinen. Hermine erreichte gerade die kleine Pforte in der Hecke, die beide Grundstücke miteinander verband und ging zielstrebig zur Veranda der Millers, durch die Harry gestern mit den Anderen ins Haus gelangt war. Seufzend drehte er sich herum und sah missmutig auf das Chaos. 'Das schaffe ich nie im Leben alleine. Ich glaub ich hole mir Hilfe.' Kaum gedacht, verschwand er zurück in den Grimmauldplatz. Harry landete in der Eingangshalle und wurde von Kreacher begrüßt. „Was kann Kreacher für Sir Harry tun?” „Ich würde euch gern um etwas bitten. Sind die Anderen in der Küche?” Kreacher nickte und ging voraus. Nachdem die Elfen bei ihm waren, begann Harry: „Das Haus von Hermines Eltern ist von Todessern verwüstet worden. Das allein konnten wir so weit selbst beheben. In ihrem Zimmer haben sie aber solch eine Sauerei hinterlassen, dass ich es allein nicht hinbekomme. Ich will euch aber auch nicht befehlen dort aufzuräumen.” Mit großen Augen sahen die Elfen zu Harry auf. „Warum nicht?”, piepste Winky verständnislos. „Weil dieser Raum nicht nur wie eine Müllhalde aussieht, sondern auch so riecht, Winky. Außerdem ist es ein Muggelhaus”, erklärte er ihr. Tommy fasste Winky entschlossen schauend bei der Hand und zog sie mit zu Harry. „Wir werden das für sie erledigen, Sir Harry. Die Anderen von uns werden hier gebraucht, aber wir werden das sehr gern für Miss Hermine tun.” Winky sah verdattert auf Tommys Hand und danach lächelnd zu ihm herüber. „Sehr gern sogar”, bekräftigte sie Tommys Aussage. „Na dann kommt.” Harry erhob sich von seinem Stuhl. „Ihr solltet euch alte Tücher umlegen, bevor ihr mir folgt.” Harry hörte gerade noch ein „Machen wir, Sir”, bevor er aus der Küche trat.

~o0o~


Hermine klopfte und trat durch die Tür ins Wohnzimmer der Millers. Mrs Miller sah überrascht vom Sofa zu ihr herüber. „Jean! Schön, dass ihr wieder hier seid”, rief sie erfreut. Mr Miller kam komisch schauend aus der Küche. Er breitete seine Arme aus und Hermine fiel ihm um den Hals. „Merlin, bin ich froh, dich wieder zu haben”, flüsterte er leise und drückte sie fest. Auch Mrs Miller kam zu ihnen. „Lass dich anschauen, Kind. Gut siehst du aus. Der Urlaub scheint dir gut bekommen zu sein. Wie geht es Paul und Mine?” Auch sie drückte Hermine fest. Diese sah fragend zu Martin Miller, der ihr einen mahnenden Blick zuwarf. „Paul ist in der Praxis und schaut nach dem Rechten, Nadine. Mine ist bei uns im Garten”, antwortete Hermine vorsichtig. „Schön, schön.” Mrs Miller setzte sich wieder und sah leise summend aus dem Fenster. „Lust auf Tee?”, wollte Mr Miller wissen. „Gern.” „Dann komm mal mit in die Küche, Jean! Ich könnte Hilfe gebrauchen.” Als sie in der Küche waren, nahm Mr Miller Hermine erneut in seine Arme. „Ich hab solche Angst um dich gehabt, Minemaus.” Hermine schluckte hart. „Es tut mir leid, dass ihr das wegen mir durchmachen musstet. Wenn ich es gewusst hätte, dann…”, flüsterte sie. „Dann hättest du uns auch dazu gebracht, fortzugehen?” Hermine hob ihre Schultern. Martin Miller hielt sie ein Stück von sich weg. „Das hätte wohl kaum funktioniert.” Er schob Hermine zu einem der Küchenstühle und sie setzte sich mit traurigem Blick. Mr Miller reichte ihr eine Tasse Tee und setzte sich zu ihr. Nachdem er ihre Hände ergriffen hatte, sah er sie fragend an. „Nu erzähl mal, Mine. Was ist alles geschehen?” Hermine begann stockend zu berichten.

~o0o~


Ginny war langweilig. Da die Zwillinge sich miteinander beschäftigten, ging sie ins Haus und schlich die Treppe rauf. 'Würde mich brennend interessieren, was die in Mines Zimmer veranstaltet haben, dass Harry sie dort nicht hineinlassen will.' Sie öffnete die Tür zu Hermines Zimmer und wurde bleich. Harry stand inzwischen schon wieder eine viertel Stunde in diesem Raum und mühte sich redlich ihn in einen sauberen Zustand zurück zu bekommen. Grimmig dreinschauend schwang er immer wieder seinen Zauberstab, um dem Dreck Herr zu werden. Leise quietschend öffnete sich die Zimmertür. Seinen Ärger runterschluckend und sich lächelnd umsehend, drehte Harry sich herum. Ginny sah sich mit großen Augen um. „Ich dachte, Neville und du, ihr hättet schon angefangen?” „Hallo, Schatz. Wolltest du auch einmal sehen, wozu Menschen fähig sein können?”, wurde sie leise von Harry begrüßt. Er wollte gerade daran gehen, gemeinsam mit Tommy den Teppich zu reinigen, während Winky die Möbelstücke über den entsprechenden Stellen schweben ließ, damit wirklich alles von dem ekligen Gemisch aus dem Teppich heraus kam. Harry trat zu Ginny und nahm sie in den Arm. „Was machen denn die Elfen hier?” „Ich wusste mir keinen anderen Rat.” „So wie das hier aussieht glaub ich dir das gern. Gut, dass Mine es nicht so sieht. Wäre dies mein Zimmer, würde ich wahrscheinlich zusammenklappen.” Ginny drehte sich aus Harrys Armen und sah naserümpfend durch das Zimmer. „Merlin, wie das stinkt!” „Dabei habe ich schon die ganze Zeit das Fenster offen und das Meiste schon beseitigt, was das auslöst.” Ginny wurde bleich. „Das Meiste ist schon fort? Wie sah es denn vorher hier aus?” „Sehr viel schlimmer, Süße, sehr viel schlimmer.”

Ginny trat ans Fenster und atmete ein paar Male tief durch. Nachdem sie ihren Brechreiz unter Kontrolle hatte, wandte sie sich erschüttert schauend an Harry. „Jetzt verstehe ich auch, warum du Mine hier nicht haben wolltest.” Winky, die gerade Hermines Kleiderschrank wieder an dessen Platz gerückt hatte, kam zu ihr und stellte sich etwas abseits neben sie ans Fenster. „Winky hat in ihrem Leben schon viel Dreck gesehen. Winky kann nicht glauben, dass dies Zauberer gewesen sein sollen.” „Glaub es ruhig, Winky”, flüsterte Ginny. „Dies waren Zauberer der übelsten Sorte.” Sie beugte sich zu der Elfe herunter und hob sie auf die Fensterbank. „Wie haltet ihr diesen Gestank nur aus?” Winky reichte ihr ein kleines Tiegelchen, dass eine Mischung aus Vaseline, Minze und Kampfer enthielt. „Kreacher hat uns das mitgegeben”, erklärte sie lächelnd. Ginny nickte und strich sich ein wenig der Paste unter ihre Nase. „Habt ihr schon in den Schrank geschaut?” „Der war leer, Schatz. Der Inhalt lag hier auf dem Boden verteilt.” „Wo sind denn Hermines Sachen?” „Tommy hat sie in den Grimmauldplatz gebracht, Miss Ginny. Die Anderen werden sie säubern und reparieren.” Ginny nickte langsam. „Ihr scheint ja ganz gut klarzukommen.” Sie half Winky von der Fensterbank. Harry stellte sich hinter sie, drehte Ginny zu sich herum und küsste sie zärtlich. „Schau bitte mal nach Mine. Dafür, dass sie erst nicht wollte, braucht sie ganz schön lange.” „Du willst mich doch nur aus dem Weg haben, um hier noch ein wenig in Mines Geheimnissen zu wühlen”, zwinkerte sie ihm zu. Ginny sah neugierig zum Nachtschrank ihrer Freundin. Harry hatte ihn als einen der ersten Möbelstücke gereinigt und einige umherliegende Dinge darauf gelegt, nachdem er auch diese gesäubert hatte.

„Würde ich nie tun, Ginny. Weder bei dir noch bei ihr und das weißt du auch ganz genau.” „Aber ich würde es tun!” Mit diesen Worten ging sie zum Nachtschrank und öffnete neugierig die Schublade. „Ginny!” „Ach komm schon.” Grinsend zog sie zwei Taschenbücher aus der Lade hervor, die allem Anschein nach häufig gelesen worden waren und sogar, ganz gegen Hermines Gewohnheit, mehrere deutliche Eselsohren hatten. Ginny öffnete eines der Bücher an eben solch einer Stelle und überflog die folgenden Seiten. Mit rosigen Wangen klappte sie das Buch wieder zu. 'Daher hat die kleine Leseratte also ihre Informationen.' „Was hast du?”, fragte Harry leise. „Nichts. Ich weiß jetzt nur, von welchen Büchern Mine mir erzählt hat, als wir uns an dem Nachmittag, nach Colins Beerdigung ausgetauscht haben.” Sie suchte weiter in der Schublade herum. Harry schüttelte missbilligend seinen Kopf. „Du hättest wohl auch ihr Tagebuch gelesen, wenn du es gefunden hättest?” „Nö, aber sie so lang gelöchert, bis ich weiß, was darin steht.” „Das sollte ich mal mit dir machen. Da würdest du aber motzen.” Ginny stand auf und legte die Bücher zurück. „Das Meiste weißt du eh schon und das Andere wolltest du ja nicht wissen”, gab sie schnippisch zurück. Harry zog seine Brauen hoch, da Ginny die kleine Tür des Nachtschranks öffnete. „Ginny, bitte lass das.” „Ist eh nix drin, was ich nicht auch da unterbringen würde. Bis auf…” Mit leuchtenden Augen zog Ginny zwei Fotos hinter einer Schachtel mit Binden hervor. „Soso, Mine. Was du wohl gemacht hast, während du dir diese Bilder angesehen hast?”, flüsterte Ginny eindringlich.

Sie strich mit ihrem Zeigefinger über die magischen Fotos, die Harry und Hermine zeigten. Auf dem einen waren sie zu sehen, während sie eng aneinander gekuschelt auf dem Sofa des Gemeinschaftsraumes lagen und schliefen. Harry hatte seine Arme um sie gelegt und Hermines Kopf lag auf seiner Brust. Das Andere zeigte die Beiden, während sie bis zu den Knien im See von Hogwarts standen und im Wasser tobten. Harry griff sich Hermine, hob sie hoch und wirbelte sie einmal um sich herum, bevor er sie ins Wasser fallenließ. „Ginny! Lass es einfach und tu die Bilder wieder zurück!” Ginny grinste dreckig. „Gar nicht neugierig, wer oder was darauf zu sehen ist?” Harry schüttelte energisch seinen Kopf. „Es werden wohl Erinnerungsfotos sein. Also tu sie zurück und damit ist gut.” Ginny hob ihre Schultern und schob die Fotos wieder an ihren Platz. Nachdem das Schränkchen wieder verschlossen war, trat sie zu Harry und wollte ihn küssen, was der aber nicht zuließ. Ärgerlich sah er sie an. „Warum hast du das gemacht?” „Weil ich Lust, dazu hatte.” „Du solltest vielleicht daran denken, dass du es selbst auch nicht leiden kannst, wenn Ron oder deine anderen Brüder in deinen Sachen wühlen.” „Das ist auch etwas ganz Anderes”, gab Ginny trotzig zurück. „Das sind ja auch Jungs.” „Ich glaube kaum, dass Mine diese Ansicht teilt, wenn du in ihrer Privatsphäre herumschnüffelst.” „Bevor sie sich darüber ein Urteil erlauben sollte, würde ich sie an deiner Stelle mal fragen, wer auf diesen Bildern zu sehen ist. So viel zum Thema Privatsphäre!” Ginny verließ das Zimmer und Harry starrte fassungslos hinter ihr her. Nach dem Klacken der Zimmertür kam er wieder zu sich. 'Was war denn das jetzt wieder für eine Aktion?' Nachdenklich sah Harry zu Hermines Nachtschrank. 'Denk nicht mal daran. Dich geht das am allerwenigsten von allen an!', schimpfte er mit sich. „Lasst uns einfach weiter machen, Leute.” Die Elfen sahen ihn an und lächelten sich danach kurz zu.

Ginny legte sich wieder in die Sonne und hing mit geschlossenen Augen ihren Gedanken nach. 'Die Bilder kann sie ja nur von Colin haben. Würde mich wirklich interessieren, wann er die gemacht hat.' Traurig drehte sie sich auf die Seite. 'Fragen kann ich ihn ja leider nicht mehr.' „Was hast du, Ginny?” 'Ich hab Fotos von Harry und Mine gefunden, Godric.' „Schon wieder eifersüchtig?” 'Nein, es ist nur… Die Bilder hat wohl einer meiner Mitschüler gemacht, der leider während der Schlacht umgekommen ist.' „Das ist aber nicht alles, Ginny. Ich bemerke doch deine Zweifel.” 'Wenn du an meiner Stelle wärst, hättest du die auch.' Ein leises Lachen erklang. „An den Bildern ist doch nichts Verwerfliches.” Sie lachte bitter und rief sich das Bild aus dem Gemeinschaftsraum ins Gedächtnis. 'Mine lächelt da schon, genau wie heute, wenn sie bei ihm liegt.' „Na und?” 'Ihrem Aussehen nach war das in ihrem vierten oder fünften Schuljahr.' „Wenn schon. Sie fühlt sich sicher und geborgen bei ihm, so wie es ausschaut.” 'Das ist es ja eben. Es sieht da schon so aus, als wäre es einfach richtig und trotzdem haben sie es dabei belassen, einfach nur Freunde zu sein.' „Einfach nur Freunde? Es ist manchmal schwerer ein guter Freund zu sein, als du glaubst. Aus Harrys Erinnerungen weiß ich, dass er euch seit Jahren felsenfest vertraut. Eure Loyalität zu ihm und zueinander steht für ihn völlig außer Frage. Er würde ihr alles verzeihen, genau wie dir.” 'Sah eben aber nicht so aus.' „Wundert dich das? Er hat dich mehrfach gebeten, es sein zu lassen, soweit ich es in deiner Erinnerung sehen kann.” 'Ist Harry sehr böse?' „Nein, Ginny. Er wundert sich über dein Verhalten.” 'Liegt vielleicht daran, dass sie meinen Bruder George wegen ein paar Fotos so runtergeputzt hat und selbst hat sie heimlich gemachte Bilder von sich und Harry im Nachtschrank.' „Die sie aber sicher nicht in Auftrag gegeben hat.” 'Sie waren eigentlich gut versteckt', gab Ginny zu. 'Das Bild aus dem Tagespropheten, hatte sie ja offen in ihrem Zimmer, so weit ich das von ihr weiß.' „Also sollte diese Bilder wohl niemand zu sehen bekommen.” Ginny seufzte leise und stand auf. „Dann will ich mal nach Mine sehen, damit Harry nicht doch noch sauer wird.”

~o0o~


Hermine wollte gerade beginnen Martin Miller von sich, Ginny und Harry zu erzählen, als es an der Verandatür klopfte und sie die Stimme von Mrs Miller vernahmen. „Mine! Was hast du nur gegen die Haarfarbe deiner Mutter? Dieses rot sieht ja schrecklich aus auf deinem Kopf.” Hermine sprang direkt auf und eilte ins Wohnzimmer der Millers. Dort stand eine wütend dreinblickende Ginny, die gerade ihren Mund öffnete, um ihrem Ärger Luft zu machen. Hermine sah sie beschwörend an, nahm sie in den Arm und stellte sich hinter sie. „Na so schlimm ist es doch gar nicht, Nadine. Ist halt etwas ungewohnt für dich, weil es neu ist.” Die drahtige alte Dame sah ernst zu Hermine. „Wie kannst du ihr das nur durchgehen lassen, Jean? Also zu meiner Zeit war Haarefärben nichts für ehrbare Mädchen. Und dann noch dieses…” Mrs Miller schien sich einen Kraftausdruck zu verkneifen. „Rot!” Hermine spürte, dass Ginny innerlich kochte. Deshalb schob sie diese direkt weiter in die Küche zu Mr Miller. „Bitte beruhig dich, Ginny. Sie verwechselt uns.” „Wie soll das denn gehen? Wir sehen uns nicht mal entfernt ähnlich.”, stieß Ginny mühsam beherrscht hervor. „Sie ist nicht nur verwirrt, sondern sieht auch nicht sehr gut.”, erklärte Mr Miller ihr leise. „Kein Grund mich zu beleidigen!”, schmollte Ginny. Hermine zog ihren Zauberstab und veränderte ihre Haarfarbe in ein flammendes rot. Martin Miller verzog sein Gesicht. „Naddy hat recht. Steht dir nicht wirklich, Minemaus.” Ginny kicherte leise. „Wenn Harry dich so sieht, kriegt er wahrscheinlich den Mund nicht wieder zu.” Hermine änderte ihre Haare wieder und sah angesäuert zu Ginny. „Was treibt der eigentlich so lange in meinem Zimmer?” Ginny sah sie verlegen an. „Das möchtest du gar nicht wissen, Mine.” Sie erhob sich und sah auffordernd in die Runde. „Das will ich doch wissen. Kommt ihr mit?” Mr Miller sah Hermine eindringlich an. „Du warst gerade dabei, mir etwas wegen euch zu erzählen.”

Hermine setzte sich wieder. 'Mist! Ich hatte gehofft, dass es beim zweiten Mal leichter wird, aber Pustekuchen. Mann, Harry! Warum bist du jetzt nicht hier?' Ginny griff nach ihrer Hand. „Soll ich es ihm sagen, Mine?” „Nein, Gin.” Sie sah zu ihrem Gegenüber. „Weißt du, Onkel Martin, das war so…” Mr Miller lächelte breit. „Na? Was hast du angestellt, Minemaus? Weißt du, wie lang ich diesen Satz von dir schon nicht mehr gehört habe?” Hermine lief rosa an, drückte Ginnys Hand etwas fester und beichtete. Der alte Herr schüttelte langsam seinen Kopf, nachdem Hermine geendet hatte. Sie sah ihn an, als suche sie etwas. 'Bitte versteh es. Bitte schau mich an und versteh mich.' Als sie nicht fand, was sie in seinen Augen suchte, schlug sie die Lider nieder und seufzte leise. Die Zeit schien stehengeblieben zu sein. Eine unangenehme Stille breitete sich in der Küche der Millers aus, bis Mrs Miller aus dem Wohnzimmer rief: „Jean? Was sind denn das für Kinder, die da an der Pforte stehen?” Da Mr Miller keine Anstalten machte, sich zu erheben, ging Hermine ins Wohnzimmer und zog Ginny mit sich mit. Die Zwillinge standen an dem Durchlass in der Hecke und sahen neugierig herüber. „Das sind die Geschwister von Mines Freund”, schwindelte Hermine, die ehrlich bemüht war, nicht aus der Rolle ihrer Mutter zu fallen. Skeptisch sah Nadine Miller zu Ginny herüber. „Warum hast du den jungen Mann nicht mitgebracht?” Sie hob ihre Schultern. „Ich wollte sowieso grad wieder zu ihm. Er wartet sicher schon sehnsüchtig auf mich.” Mit einem schiefen Lächeln verließ Ginny das Haus und ging zu Nicolas und Laura zurück zum Haus der Grangers. Hermine stand mitten im Zimmer und ihr wurde immer stärker bewusst, dass sie hier fehl am Platz war. Das anheimelnde Gefühl, das dieser Raum noch vor einer Stunde in ihr ausgelöst hatte, schien verloren gegangen zu sein. Traurig ging sie in die Küche, säuberte ihre Tasse und sah noch einmal zu dem Menschen, von dem sie als Letztem erwartet hatte, dass er sie nicht versteht.

Nach einer flüchtigen Umarmung für den alten Herrn und einem geflüsterten Abschied verließ sie das Haus. Nachdem Hermine durch die kleine Pforte getreten war, drehte sie sich noch einmal herum und erwiderte, mit einem gezwungenen Lächeln, das freundliche Winken von Mrs Miller. In Gedanken versunken, trottete sie niedergeschlagen zurück. Ginny half gerade Nicolas aus seinen Gummistiefeln, als Hermine die kleine Veranda erreichte. „Was hast du, Hermine?” Wollte der Junge direkt wissen. „Nichts, Nicolas. Lass uns rein gehen. Es ist ziemlich kühl geworden auf einmal. Mal sehen, ob ich mir Mollys Kakaorezept gemerkt habe.” Nach einer viertel Stunde saßen die Mädchen und die Zwillinge im Wohnzimmer der Grangers und tranken warmen Kakao. Fragend sah Hermine in die Runde, die aus den letzten Vorräten von Molly das heiße Getränk zubereitet hatte. „Na? Schmeckt es euch?” Die Zwillinge nickten mit leuchtenden Augen. Sie wandte sich an Ginny. „Dir auch?” „Und wie!” Sie zwinkerte Hermine zu. Diese hatte nämlich einen guten Schuss Rum, aus dem Notversteck ihrer Mum, in die Tassen der Mädchen gegeben. Ginny setzte ihre Tasse ab und zog Hermine zu sich heran. Vorsichtig nahm sie ihre Freundin in den Arm. „Hat er noch etwas gesagt?” „Nein”, flüsterte Hermine bedrückt. Ginny seufzte leise und streichelte Hermine tröstend über den Kopf. Traurig sah sie Ginny an. „Gerade bei ihm war ich mir so sicher, Gin.” „Vielleicht muss er einfach ein wenig darüber nachdenken, Mine. Immerhin sieht er etwas in dir, was du mit Sicherheit nicht mehr bist.” Irritiert sah Hermine zu ihrer hintergründig lächelnden Freundin. „Was meinst du, Gin?” „Denk mal daran, was der falsche Miller zu Dad gesagt hat.” Hermine überlegte kurz, was ihr Entführer zu Arthur gesagt hatte.

'Er sieht mich als Teil seiner Familie. Ich war…, bin die kleine Enkeltochter, die er nie hatte.' Seufzend erhob sich Hermine. „Oh Mann, Gin. Wenn Martin schon so reagiert, was werden dann meine Eltern sagen?” Ginny hob ihre Schultern. „Zumindest haben mich meine Eltern deswegen nicht vor die Tür gesetzt.” Nachdenklich sah Hermine zu Ginny und ein Entschluss schien in ihr heranzureifen. 'Diese Entscheidung werde ich Dad abnehmen, sollte er es nicht verlangen, auch gut.' „Danke, Gin. Jetzt weiß ich, was ich tun werde. Zumindest dem kann ich vorgreifen.” Entschlossen schauend ging Hermine nach oben und ließ die Drei verdutzt dreinblickend zurück. „Was hab ich denn jetzt wieder gesagt?”, flüsterte Ginny hörbar. Laura kam zu ihr und setzte sich neben sie. „Sie ist nur mit Widerwillen hier hergekommen, heute Nachmittag. Ich glaube sie hat sich gerade endgültig von diesem Ort losgesagt.” „Aber warum? Dies ist doch ihr zu Hause.” „Schwere Entscheidungen sind leichter zu ertragen, wenn man sie selbst trifft, anstatt sie aufgezwungen zu bekommen.” Überrascht sah Ginny die kleine Hexe an. „Weißt du, was du da gerade gesagt hast? Wie alt bist du eigentlich?” Nicolas lachte leise. „Du klingst genau wie Grandma, Ginny. Mein Schwesterchen hat sie mit solchen Aussagen schon oft an den Rand der Verzweiflung getrieben, denn komischerweise stimmt meist, was sie sagt.” Ginny nahm Laura in den Arm. „Du bist wirklich viel erwachsener, als ich, Kleines”, flüsterte sie ihr zu. 'Damit ist es wohl endgültig besiegelt. Mine bleibt und ich kann nichts mehr daran ändern.'

Godrics warme Stimme erklang in ihrem Geist. „Ich hatte dich gewarnt, Ginny. Überleg dir also in Zukunft genau, was du tust. Nur noch eine Macht der Welt kann das Band zwischen ihnen jetzt noch trennen. Solltest du diesen Schritt wagen, wird dieser euch und alles, wofür Harry und ihr gekämpft haben, in den Abgrund reißen.” 'Die Gefahr ist doch beseitigt.' „Ist sie das? Harry steht als Bollwerk zwischen ihr und euch allen.” 'Woher weißt du das alles?' „Dort, wo ich bin, spielen Zeit und Ort keine große Rolle, Ginny. Alles wird sich wiederholen, Kleines. Mine hat heute, ohne es zu wissen, eine wichtige Entscheidung getroffen, die euer aller Zukunft nachhaltig und vor allem positiv beeinflusst hat. Sie verschafft euch die Zeit, die ihr braucht, um euch für das Kommende zu wappnen.” 'Was erwartet uns?' „Euer Leben, Ginny. Eure Entscheidungen sind getroffen und nun bekommt ihr die Gelegenheit es zu meistern.” Godrics Stimme verhallte wie ein leises Echo in ihrem Geist. Ein kalter Schauer überlief Ginnys Rücken und sie schüttelte sich leicht. Laura kuschelte sich an sie und drückte verstohlen Ginnys Hand, was dieser ein kleines Lächeln auf ihr trauriges Gesicht zauberte.

Harry drehte sich erschrocken herum, als Hermines Zimmertür aufflog. „Was zum Geier treibst du hier so lang, Harry!?” „Wir sind gerade fertig, Miss Hermine”,piepste Winky, die gerade Hermines Ballkleid in den Schrank schweben ließ. „Was macht ihr denn hier?” „Tommy und ich haben geholfen, sonst wäre, Sir Harry, noch nicht am Ende mit dieser Aufgabe.” Hermine ließ ihren Blick durchs Zimmer wandern. Sie setzte sich aufs Bett und strich mit der flachen Hand über die Tagesdecke. Auffordernd und mit leuchtenden Augen sah sie zu Harry und klopfte mit der Hand auf ihr Bett. Harry trat vor sie und nahm ihre Hände. „Liebend gern Mine aber nicht so, wie ich im Moment aussehe und vor allem rieche, Hasi.” „Komm schon her, du kleiner Stinker!” Hermine zog Harry ruckartig zu sich heran und gab ihm einen Kuss. Danach schob sie ihn schnell wieder von sich weg. „Puh! So wie du riechst, will ich gar nicht wissen, wie es hier aussah.” Hermine sah zu Tommy und Winky. „Vielen dank ihr zwei. Das habt ihr richtig toll gemacht.” An Harry gewandt, fuhr sie fort: „Du bekommst dein Dankeschön erst, wenn du geduscht bist. Ab mit dir ins Bad. In dem kleinen Schränkchen unter dem Waschbecken liegen Handtücher und Duschzeug.” „Bist du dir sicher?” „Lavender hat die Sachen gestern dort hingelegt. Sie hat es mir beim Abendessen erzählt.” Harry sah sie fragend an. „Lav meinte, diese Dinge wären für den Fall, dass wir uns hier mal ungestört vergnügen wollen. Du hättest mal Rons Gesicht sehen sollen dabei.” Ein fieses Grinsen lief über Hermines Gesicht. „Sehr fürsorglich die junge Dame. Was hab ich doch für ein Dusel.” „Bild dir ja nichts ein.” Hermine hielt mit funkelnden Augen ein Kissen in der Hand.

„Tommy wird sich um eure Kleider kümmern, Sir Harry.” Mit einem vorsichtigen Blick auf Hermine zog der Elf einen herausfordernd grinsenden Harry aus dem Zimmer. Hermine ließ lächelnd das Kissen sinken. 'Als wenn ich das auch nur im Ansatz glauben würde.' Sie sah zu Winky. „Würdest du mir helfen, meine Sachen zu packen und in den Grimmauldplatz zu schaffen?” Winky machte einen Knicks und sah Hermine mit großen Kulleraugen an. „Miss Hermine will diesen Ort endgültig verlassen?” „Ja, Winky. Mein Entschluss steht fest.” Hermine stand auf und begann mit ein paar Schwüngen ihres Zauberstabes ihre Bücher zu kleinen Stapeln zu verschnüren und ihre persönlichen Sachen in zwei großen Schrankkoffern zu verstauen. Harry stieg nach einer viertel Stunde aus der Dusche und rubbelte sich trocken. Tommy erschien neben ihm und reichte Harry seine frischen Kleidungsstücke. „Kreacher erwartet uns zum Essen, Sir Harry. Tommy war so frei, ihm mitzuteilen, dass wir bald zurück sein werden.” Harry nickte lächelnd, zog sich Jeans und Shirt über und ging wieder zu Hermines Zimmer. Tommy verließ, nachdem er sich um das Bad gekümmert hatte, den Raum und ging hinunter, um Ginny und die Kinder zu benachrichtigen, dass sie wohl bald aufbrechen würden. Harry betrat Hermines Zimmer und traute seinen Augen nicht. 'Was ist denn hier passiert?' Ungläubig starrte er auf die leeren Bücherregale und den leeren Kleiderschrank. Hermine saß wieder auf dem Bett und sah, Harry ignorierend, zu Winky. „Vielen Dank, Winky. Du kannst zurück zu uns nach Hause, wenn du möchtest.” Die Elfe verneigte sich und sah fragend zu Harry. „Habt ihr noch einen Wunsch?” Harry konnte nur seinen Kopf schütteln und starrte ungläubig zu Hermine. Winky verschwand und Hermine sah ihn lächelnd an.

„Kommst du bitte zu mir?” Er nickte und setzte sich neben Hermine aufs Bett. „Bevor wir nach Hause gehen, möchte ich dir etwas zeigen, Harry.” „Nach Hause? Aber ich dachte hier wäre…” Hermine unterbrach ihn mit einem zärtlichen Kuss. „Dies ist mein Elternhaus, Harry. Mein zu Hause wird immer bei dir sein. Egal ob im Grimmauldplatz, in Godrics Hollow oder in einem winzigen Zelt bei Sturm und Kälte.” Harry lief rosa an. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. „Mine, was…” Wieder unterbrach sie ihn mit einem Kuss. „Bitte hör mir einfach zu.” Harry nickte langsam und legte seinen Arm um ihre Taille. „Martins Reaktion auf unsere Beziehung zueinander hat den letzten Anstoß geliefert. Ich wollte schon heut Nachmittag nicht unbedingt her. Mich verbindet kaum noch etwas mit diesem Haus.” Hermine sortierte kurz ihre Gedanken. „Meine Eltern fehlen mir, aber das ist etwas anderes. Mir ist bewusstgeworden, dass es Zeit ist, zu meiner Entscheidung zu stehen. Ich möchte, dass es auch nach außen hin sichtbar wird, was ich will.” Hermine sah angespannt zu Harry. „Wenn meine Eltern zurückkehren, werde ich sie zu uns einladen. Ich werde nicht hier im Wohnzimmer vor ihnen stehen und es ihnen kleinlaut erzählen, sondern sie werden bei uns sein und es hoffentlich akzeptieren, wenn ich sie vor vollendete Tatsachen stelle.”

Hermine verstummte und sah entschlossen zu Harry. „Martin hat es nicht akzeptiert, hab ich Recht, Mine?” „Naja, er hat mich einfach nur angestarrt. Ich hab mich in diesem Moment so verdammt hilflos gefühlt.” Hermine sackte in sich zusammen. „Und alles nur, weil du nicht bei mir warst”, flüsterte sie leise. Harry legte beide Arme um sie und hielt sie fest. „Wenn Martin in diesem Moment nichts gesagt hat, dann wird er es vielleicht tun, wenn er sich sicher ist, was er sagen will.” Hermine sah zu Harry auf und lächelte ein wenig. „Du tust es schon wieder.” „Was meinst du?” „Du lässt die Sonne für mich scheinen, Hase.” Hermine wand sich aus Harrys Umarmung und öffnete die Tür ihres Nachtschrankes. Verlegen schauend gab Hermine ihm die Fotos daraus. „Dies ist das Einzige, was ich dir noch von mir vorenthalten habe.” Harry betrachtete sie eingehend. Lächelnd sah er zu ihr auf. „Woher hast du die und warum lagen sie in dem Schränkchen?” „Colin hat sie gemacht. Das vom See heimlich und das Andere hat er für mich geschossen, weil ich ihn darum gebeten habe.” Unsicher sah sie Harry an, der seine Stirn krauszog. „Hase?” „Wie konnte er uns so, mit Absicht fotografieren? Ich meine…, das war allem Anschein nach in unserem vierten oder fünften Schuljahr. Was wolltest du mit diesem Bild von uns?” Harry legte wieder seinen Arm um sie und beide sahen auf ihr schlafendes Selbst. Hermine begann leise zu sprechen. „Bei den Vorbereitungen für die DA-Treffen ist uns das öfter passiert.” „Ich weiß, Mine. Ich war ja dabei.” Harrys geflüsterter Kommentar ließ Hermine einen wohligen Schauer über den Rücken laufen. „Er hat gerade mal zwei Wochen gebraucht, bis ich es bekam. Ich…” Sie stockte kurz. „Du bist nicht böse, weil ich es heimlich habe machen lassen?” „Nein, Mine. Aber warum?” Sie lehnte sich stärker gegen ihn und lächelte.

„Ich wollte dich bei mir haben. Halt das Bild mal an dein Ohr. Dann weißt du warum.” Harry hielt das Bild an sein Ohr und vernahm ein leises, regelmäßiges Pochen. „Wie hast du das hinbekommen?” „Ich bin eine kleine Hexe, wie du weißt.” Hermine lächelte verschmitzt. „Eine hübsche und ziemlich geniale, kleine Hexe, sogar.” Harrys stolzer Blick ließ Hermine erröten. Er küsste sie zärtlich und sah in ihre glänzenden Augen. „Warum hast du solch ein Geheimnis daraus gemacht, Hasi?” „Ich wollte, dass es echt ist. Nicht gestellt, für die Kamera.” Hermine wurde knallrot, da Harry sie forschend ansah. „Schon gut, Mine. Musst es ja nicht erzählen.” Sein Blick wurde warm und zärtlich. Hermines Herz machte einen Hüpfer, in ihrem Bauch schienen Schmetterlinge zu flattern und ihre Wangen wurden wieder kühler. „Doch, Harry. Wenn ich dir schon mit Sack und Pack auf die Bude rücke, dann sollst du es auch genau wissen”, wisperte sie. Harry streichelte ihr über den Rücken. 'Genau das ist es gewesen, Harry. Ich krieg schon wieder dieses Kribbeln.' Hermine sah ihn mit schimmernden Augen an und setzte sich aufrecht. Harry sah abwartend zu ihr hinüber. „Ich habe dir doch gesagt, dass es bei mir anfängt zu kribbeln, wenn du mich berührst.” Harry lächelte. „In unserer ersten gemeinsamen Nacht.” „Es war nicht die Erste.” „Naja, die Erste, in der wir…” Harry brach ab, da Hermines Wangen wieder mehr Farbe bekamen. Er wurde bleich. „Was habe ich angestellt?” „Nichts Schlimmes, Harry. Keine deiner Berührungen waren mir unangenehm. Egal wann und wo.” „Jetzt bin ich aber neugierig.” „Wir waren mal wieder vor dem Kamin eingeschlafen. Mitten in der Nacht bin ich wachgeworden, weil deine Hände über meinen Körper gewandert sind. Es war einfach unglaublich. Ich wusste, dass du schläfst, denn dein Atem war gleichmäßig und ruhig.” „Ich habe was?”, fragte Harry leise aber eindringlich nach. „Du hast geträumt, Hase und dabei ganz süß gelächelt.”

Harry sah sie überrascht an. „Das hast du zugelassen?” „Du sahst in diesem Moment so glücklich aus. Dazu noch das schummrige Licht vom Kamin…” Hermines Augen nahmen einen verträumten Ausdruck an. Sie drehte ihn so, dass sie ihre Stirn an seine legen konnte. „Ich wusste, dass es egoistisch war, und habe trotzdem noch mehr getan, Harry.” „Was?” „Ich habe dafür gesorgt, dass du auch die richtigen Stellen triffst.” „Wie?” „Na wie schon. Du müsstest doch wissen, wie ich so etwas anstelle.” „Was hättest du getan, wenn ich wachgeworden wäre?” „Nichts. Du bist…, warst ''nur'' mein bester Freund. Dir wäre es megapeinlich gewesen. Du warst in Cho verknallt und hättest ihr oder mir wohl ein paar Tage nicht in die Augen sehen können. Es wäre für immer unser Geheimnis geblieben, denn weder Ginny noch ihrem Bruder hättest du davon erzählen mögen.” Hermine lächelte hintergründig, als Harry nickte. „Es war ein großes Risiko. Aber das war es mir wert. Ich habe in dieser Nacht endlich erfahren dürfen, wie es sich anfühlen kann…, sollte, wenn ein Anderer mich zärtlich berührt. Wir waren Freunde, Harry. Wie toll musste es erst sein, wenn ich denjenigen finden würde, der mich…, den ich liebe? Jemand, dem ich vertraue und für den ich alles aufgeben würde. Ich wusste ja nicht, dass ich denjenigen bereits in dir gefunden hatte.” Harry schloss sie wieder in seine Arme. Hermine kuschelte sich an ihn und sprach leise weiter. „Deshalb wollte ich dieses Bild und habe es hier in meinem Zimmer versteckt, bevor wir losgezogen sind.”

Hermine sah Harry direkt in seine Augen. „Ron hat mir gesagt, er liebt mich. Ich konnte es aber nicht glauben, nicht akzeptieren. Ich wusste ja, was du als Freund in mir auslöst. Darum habe ich mit Ginny diese kleine Absprache getroffen. Ich wollte sicher sein, dass ich mich nicht an den Falschen gebe. Als du mich dann auf dem Sofa in deine Arme gezogen hast, um mich zu trösten, war alles wieder da. Sogar noch viel, viel intensiver als an dem Abend am Kamin. Durch Ginnys Kette wusste ich von unserer Verbindung und mir wurde schlagartig klar, dass niemand auf der Welt mir geben kann, wonach ich die ganze Zeit gesucht habe, außer dir. Das ist der Grund, warum Ron nur ein Freund sein kann und ich diesem Ort heute endgültig den Rücken kehre.” „Du gehst aber im Guten von hier fort?” Hermine lachte herzlich und wuschelte ihm durch die Haare. „Aber natürlich, Hase. Das Haus hat mir nichts getan. Es ist nur nicht mehr mein zu Hause.” Harry lächelte breit. „Na dann lass uns nach Hause gehen, Mine. Und die Bilder stellen wir auf deinen Nachtschrank, in MEINEM Schlafzimmer.” „Du meinst sicherlich UNSER, Hase. Ab sofort ist deins auch meins.” „Noch sind wir nicht verheiratet oder wenigstens verlobt, Miss Granger. Aber das wird sich ändern.” Harry stand auf und zog Hermine grinsend zu sich heran, die ihn mit großen Augen ansah. „Was hast du, Mine?” „War das eben dein Ernst?” Harry nickte. „Wann, wie und wo wird aber nicht verraten. Ihr werdet schon merken, wenn ich euch einen Antrag mache. Bis da hin muss sich aber noch einiges regeln.” Beide gingen nach unten, nachdem Hermine einen letzten, zufriedenen Blick über das leere Zimmer schweifen ließ und das Licht löschte.


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