Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Lebensfragen - Unterstützung?

von One_of_the_Old

Hallo, meine Leser!
Vielen Dank für Eure Kommentare, Lob und lieben Worte.
Keine Sorge! Es geht auf jeden Fall, wenn auch langsamer, weiter. 25 weitere Kapitel sind inzwischen fertig.
Viel Spaß beim neuen Kapitel.
LG
One

LXI Unterstützung?

Der Freitagabend war ruhig verlaufen. Harry und Hermine hatten den Anderen nach dem Essen erzählt, mit welcher Idee Harry versuchte, Mrs Bonham unter die Arme zu greifen. Neville war sehr still geworden, während ihrer Erzählung. Bevor er mit Luna aus dem Salon ging, brach er sein Schweigen und bat sie darum, mit ihm gemeinsam am Sonntag seine Eltern zu besuchen, da er dies schon sehr lang nicht mehr getan hatte. Luna willigte ein und er sah dankbar zu ihr und zu Harry. Hermine hatte Nicolas und Laura zu Bett gebracht und ihnen vorher, wie versprochen, von ihrem Flug mit Harry auf Federflügel erzählt. Laura war Feuer und Flamme für ihre Geschichte. Gebannt und mit großen Augen hatte sie zugehört, bevor sie lächelnd eingeschlafen war. Umso erschrockener war Hermine gewesen, als sie am frühen Samstagmorgen ihre Augen öffnete.

„Miss Hermine!”, piepste Winky eindringlich, „Schnell, wecken sie Sir Harry. Laura ruft nach ihm.” Hermine fuhr im Bett auf und rüttelte Harry wach. „Wasn?”, brummelte dieser. „Schnell, Harry! Mit Laura stimmt etwas nicht.” Harry war sofort hellwach. Beide kletterten sie aus dem Bett und zogen sich etwas über. „Hoffentlich ist es nichts Ernstes!” Harry öffnete die Zimmertür. Sie liefen nebeneinander über den Flur und stiegen gemeinsam die Treppe hinauf. „Ich glaub schon, aber krank ist sie nicht, Mine.” „Woher willst du das wissen?” „Perenelle hatte mich gewarnt, dass die Vorstellung einer Spardose nicht lange vorhält.” Hermine wurde bleich. „Warum musstest du ihr das auch erzählen?”, fuhr sie Harry an. „Ihr habt euch ja nicht getraut!”, maulte der zurück. „Sie ist zwölf, verdammt!” Harry blieb auf der letzten Stufe der Treppe stehen und hielt Hermine leicht am Arm fest. Widerwillig blieb sie stehen und er ließ sie los. „Eben deswegen, Hermine. Sie vertraut mir, weil ich ihr bisher immer die Wahrheit gesagt habe. Natürlich war ich gestern Nachmittag froh, dass wir so einfach von dem Thema fortgekommen sind, aber ich werde ihr keine Märchen erzählen, es sei denn, sie besteht auf einer Gutenachtgeschichte.” „Die Quittung bekommst du ja gerade!” Harry nahm Hermine kurz in den Arm. „Du hast ja Recht. Deshalb musst du auch nicht mitkommen, Mine.” „Ich will aber!” „Na dann komm.”

Harry klopfte vorsichtig und trat ein. Kaum war er im Zimmer, sprang Laura aus dem Bett und klammerte sich an ihm fest. Er erwiderte sanft ihre Umarmung und strich der zitternden kleinen Hexe beruhigend über ihren Rücken. „Ist doch gut, meine kleine Maus. Ich bin doch hier”, flüsterte Harry leise. Timmy stand neben Hermine und sah mit großen Augen zu Harry auf. „Tut uns leid, Sir Harry. Wir wussten uns keinen anderen Rat als sie zu wecken.” „Ist schon in Ordnung, Timmy. Wegen Nicolas und Laura dürft ihr das jederzeit.” Timmy verneigte sich beruhigt und verschwand zu den anderen Elfen. Harry schob Laura langsam zu ihrem Bett. Da sie sich nicht dazu bewegen ließ, auch nur einen Millimeter von seiner Seite zu weichen, setzte sich Harry mit in ihr Bett und zog die Bettdecke über beide. Hermine setzte sich neben sie und schob ihren Arm hinter Harrys Rücken. „Magst du uns sagen, was dich so aufgewühlt hat, Laura?” Sie nickte langsam. „Mir ist was Schlimmes eingefallen. Harry ist keine Spardose. Einen Menschen kann man nicht einfach so wieder ganz zaubern.” Dicke Tränen kullerten über ihre Wangen. Harry, auf dessen Beinen Laura saß, wiegte sich mit ihr vor und zurück. „Schh, ganz ruhig. Du weißt doch, dass ich hier bin und es mir gutgeht?” „Ja, Harry. Das weiß ich und ich bin sehr froh darüber”, schnüffelte die Kleine. „Warum ist es dann noch so schlimm?”

„Ich trau mich nicht, dir das zu sagen, Harry.” „Möchtest du lieber mit Mine darüber sprechen?” Laura sah zwischen Harry und Hermine hin und her. „Darf ich mit zu euch nach unten kommen?” Harry sah fragend zu Hermine, die einwilligte. Sie stand auf und sah zu den Beiden hinunter. „Willst du mich nicht loslassen?”, flüsterte Harry. Laura schüttelte ihren Kopf und verstärkte ihre Umarmung ein wenig. Harry rutschte umständlich mit Laura im Arm an die Bettkante. „Mine? Gehst du bitte vor und sorgst für etwas mehr Licht?” „Mach ich.” Hermine ging aus dem Zimmer und verstärkte die Flurbeleuchtung, die in der Nacht nur mit sehr geringer Intensität leuchtete. Sicheren Schrittes folgte Harry, mit Laura auf dem Arm, Hermine über Flur und Treppe. Sie öffnete Harrys Schlafzimmertür und ließ auch hier Licht aufflammen. Ginny saß hellwach im Bett und sah erstaunt zu ihnen herüber. „Was hat sie?” Hermine schlug die Bettdecken zurück. „Sie ist dahinter gekommen, was Harry gestern Nachmittag wirklich gemeint hat.” Ginnys Reaktion war ein überraschtes „Oh!” und sie verzog ihr Gesicht. Harry setzte sich wie eben auch aufrecht ins Bett und Laura saß wieder auf seinen Beinen. Hermine deckte sie zu, schlüpfte selbst wieder unter ihre Decke und rutschte, nachdem sie das Licht wieder gelöscht hatte, dicht an die Beiden heran. Nur die sterbende Glut des Kamins spendete noch ein klein wenig Helligkeit. „Ginny?” „Ja, Laura?” „Kommst du auch zu uns?” „Aber klar! Gern sogar.” Auch sie rutschte eng an Harry heran.

„Geht es dir jetzt besser, meine kleine Maus?”, fragte Harry nach einer Weile. „Ja und nein”, antwortete Laura zurückhaltend. „Was können wir machen, damit es dir wieder gutgeht?”, flüsterte Ginny. „Harry überzeugen, dass ich bleiben darf.” Harry, der wieder begonnen hatte, Laura sanft hin und her zu wiegen, hielt vor Schreck mitten in der Bewegung inne, besann sich aber schnell wieder und machte weiter. „Ich würde NIE verlangen, dass du gehst, Laura. Ganz egal, was auch gewesen ist”, wisperte Harry ihr zu. Laura seufzte leise. „Was bedrückt dich?” „Ich bin gemein und undankbar gewesen zu Harry, Hermine.” „Aber wo und wann soll das gewesen sein?” „Als mir eingefallen ist, dass man Menschen nicht ganz zaubern kann, Ginny.” „Erzähl es uns doch einfach, meine kleine Maus.” „Ich…, ich weiß, dass Menschen sterben, wenn sie zu stark verletzt wurden. Wenn das Gefäß eines Horkrux zerstört werden muss, heißt das also, dass auch der Mensch zerstört wird und stirbt.” Laura begann wieder zu zittern und Harry verstärkte ein wenig seine Umarmung. „Du hast dir gewünscht, dass deine Mum und dein Dad anstatt meiner zurückgekommen wären. Hab ich Recht?” Laura nickte in seine Schulter hinein und fing haltlos an zu weinen. Harry spürte, wie die Mädchen einen Arm hinter seinen Rücken schoben und den Anderen von vorn um sie legten.

Harry schwieg einfach nur, hielt Laura fest im Arm und ließ sich langsam tiefer rutschen. Gestützt von den Mädels schaffte er es recht gut, sich hinzulegen und Laura im Arm zu behalten. Die Mädchen machten etwas Platz und legten sich neben die Zwei. Laura flüsterte Harry eine Entschuldigung zu und schlief ein. „Soviel zu immer die Wahrheit sagen!”, flüsterte Hermine eindringlich. „Wie geht es dir dabei, Harry?”, wollte Ginny leise wissen. „Ich hätte an ihrer Stelle vielleicht dasselbe gedacht, Ginny. Wie soll es mir also gehen?” Ginny richtete sich ruckartig auf. „Vorsicht! Du weckst sie doch auf”, stieß Harry leise, aber sehr ärgerlich, hervor. „Es ist mir…” „Sag jetzt ja nicht, dass dir das egal ist, sonst verbringst du den Rest der Nacht bei dir!”, schnitt ihr Harry das Wort ab. „Ein Rätsel, wie du dabei so ruhig bleiben kannst, Harry”, vervollständigte Ginny langsam ihren Satz, da Harry ganz genau geahnt zu haben schien, was sie eigentlich sagen wollte. „Laura hat nichts Schlimmes getan. Die Kleine macht sich völlig unbegründet Vorwürfe, weil sie glaubt, dass es falsch war, so zu denken.” „War es doch auch!”, beharrte Ginny. „Wer von uns vergisst jetzt, dass sie gerade mal zwölf wird in knapp vier Wochen?” „Aber…” „Ginny, bitte! Wenn mir jemand erzählen würde, dass er von hinter dem Vorhang zurückkehrte, durch den Sirius gefallen ist, dann würde ich auch denken, dass es mir lieber wäre, Sirius wäre anstatt seiner von dort zurück. Oder ich würde ihn fragen, wie er es geschafft hätte, zurückzukommen.” Harry bemühte sich seine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen, da er nicht wusste, was Laura trotz ihres Schlafes davon mitbekam „Vor dieser Frage von ihr graut es mir ehrlich gesagt”, seufzte Harry. „Sag ihr doch, dass du zurückgekommen bist, weil du uns liebst”, schlug Ginny vor. „Was im Umkehrschluss für sie heißen würde, dass ihre Eltern sie nicht oder nicht besonders stark geliebt haben.” „Wie wäre es damit, dass Dumbledore dir helfen musste, damit es funktioniert?”, versuchte es Hermine. „Beides zusammen könnte klappen. Trotzdem hoffe ich, dass Laura mich danach nicht fragt.” Ginny kuschelte sich fester an Harry. 'Wenn er wüsste, wie sehr er mir aus der Seele spricht. Mir geht es mit dir genauso, mein kleiner Löwe.' Müde schlossen sie wieder ihre Augen.

Gegen neun kam Nicolas ins Schlafzimmer getobt. „Harry, Harry! Laura ist ver…” Abrupt blieb er stehen und starrte auf das Bett. Langsam kam er näher und setzte sich zu Ginny auf die Bettkante. „Guten Morgen, kleiner Bruder”, grinste Laura, „Schau doch nicht so!” „Warst du die ganze Nacht hier?” Laura schüttelte ihren Kopf. „Gegen fünf haben die Elfen Harry zu mir geholt.” „Was war denn?” „Ich hab schlecht geträumt”, schwindelte Laura. „Warum bist du nicht zu mir gekommen?” „Es war ein ziemlich fieser Traum. Ich wollte sicher sein, dass es Harry gutgeht, weißt du?” Nicolas nickte langsam. „Du hast also begriffen, welche Bedeutung seine Worte hatten?” Seine Schwester nickte nur und drückte sich dichter an Harry. Hermine sah überrascht zu Nikolas herüber. „Du bist nicht entsetzt? Also wusstest du es schon, als er es gestern sagte.” „Ja, Hermine. Ich war erschrocken, konnte es aber glücklicherweise verbergen.” Vorwurfsvoll sah er zu Harry. „Warum hast du es ihr gesagt?” Harry öffnete den Mund, Laura war jedoch schneller: „Weil er aufrichtig zu uns sein will, Nicolas. Das bereitet mir zwar ab und an eine schlaflose Nacht, aber das ist egal! Für mich ist es viel wichtiger zu wissen, dass ich seinen Worten und seinen Gefühlen uns gegenüber immer vertrauen kann.” Sie nahm Harry fest in den Arm. „Auch wenn ich gestern Nacht daran gezweifelt habe und es nicht so geklungen hat. Etwas in mir war felsenfest davon überzeugt, dass du mich verstehst”, flüsterte sie ihm ganz leise ins Ohr. „Sonst hättest du es uns sicher nicht erzählt, kleine Maus”, flüsterte Harry zurück. „Ich hab dich lieb, Harry!” „Ich dich auch, Laura.” Die kleine Hexe krabbelte über das Fußende aus dem Bett, ging zu ihrem Bruder und zog ihn mit sich aus dem Zimmer. „Na komm, kleiner Bruder! Ich hab Lust auf Kreachers Kakao.” Nicolas verzog sein Gesicht und ließ sich nur widerwillig aus dem Zimmer bringen. „Du sollst mich nicht immer so nennen!” Nachdem die Zwillinge aus dem Zimmer gegangen waren, sahen die Mädels fragend zu Harry. „Ja?” „Was machen wir mit den Beiden?” „Was meinst du, Mine?” „Wir können sie ja nachher schlecht mitnehmen.” „Außerdem würden die Beiden sicher auffallen, denn um unsere leiblichen Kinder zu sein, sind sie zu alt”, ergänzte Ginny. „Sie wissen doch bereits, dass wir apparieren müssen. Das wird sie schon abschrecken.” „Klang aber gestern ganz anders! Als wir beschlossen haben zu mir nach Hause zu gehen, waren Nicolas und Laura eher so drauf, als wären sie gern dabei.” „Wir werden sehen, was sie nachher sagen, Mine. Wir sollten allerdings langsam aufstehen, sonst werden wir heute nie fertig.”

Hermine und Ginny kamen mit Harry gemeinsam ins Speisezimmer. Die Weasleys saßen mit Lavender schon beim Frühstück. Während die Drei sie begrüßten, betraten Neville und Luna den Raum. Überrascht sahen die Anderen sie an. „Wie seht ihr denn aus?!”, lachte Laura. „Warum? Wir sollten doch Muggelklamotten tragen, die für heute passend sind”, entgegnete Luna etwas abwesend. Tatsächlich steckten Neville und sie in knallgrünen Latzhosen und schwarzen Gummistiefeln. Beide trugen schwarze, grob gestrickte Wollpullover mit Rollkragen und einem kleinen Reißverschluss am Hals. Da dieser leicht geöffnet war, konnte man die Farben ihrer Shirts erkennen. Neville trug dunkelblau und Luna knalliges Pink. Hermine betrachtete die Zwei sehr eingehend. Nachdem sie saßen, meinte sie nur: „Ihr seht aus wie aus dem Prospekt eines Gartencenters, nur dass das Ganze bei Luna doch ziemlich figurbetont ist. Kannst du dich darin überhaupt bewegen?” „Klar! Soll ich es euch zeigen?” „Das möchte ich sehen!”, stichelte Ginny. Luna hob die Schultern, stand auf und machte ein paar Turnübungen auf dem Teppich, die in einem perfekten Spagat endeten. Grinsend stand sie auf und sah in die Runde, bevor ihr Blick an Ginny hängenblieb, die sie schief grinsend und mit bewundernden Blicken ansah. „Ich wusste ja gar nicht, dass du sowas kannst.” „Ich weiß! Hab dir ja schließlich noch nicht alles von mir erzählt. Außerdem ist das doch nun wirklich nichts Besonderes, wenn Frau genug Möglichkeiten zum Üben hat.” Sie zwinkerte Harry zu und gab Neville einen Kuss, bevor sie sich wieder setzte.

Neville, der bei ihrer Aussage leicht rosa angelaufen war, räusperte sich. „Du hast ganz Recht, Hermine. Wir haben den Tag gestern genutzt und sind ein wenig durch London gestreift. Luna hat mich dazu überredet, uns unsere 'Uniform' zu schnappen und uns dort umzusehen.” „Hat es denn Spaß gemacht?”, fragte Hermine neugierig. „Es war sehr interessant, Mine. Harrods war einfach umwerfend. Ich wusste gar nicht, was man für Geld alles kaufen kann”, schwärmte Luna. „Da seid ihr ja in den Sachen auch nicht unbedingt aufgefallen”, kommentierte Hermine. „Eigentlich sind wir nur in Soho dumm angeschaut worden.” „Wie seid ihr denn da gelandet?” „Irgend so ein Typ hat uns dieses Faltblatt in die Hand gedrückt, Mine.” Luna zog umständlich mehrere Prospekte aus verschiedenen Läden unter ihrem Pulli hervor. Das des Gartencenters schob sie lächelnd zu Arthur, der neugierig danach griff. Hermine und Ginny schob sie jedoch zwinkernd ein knallbuntes Hochglanzprospekt zu. Hermine grinste schief, als sie sah, dass es der mehrseitige Werbeflyer eines Sexshops war. „Ihr wart da drin?”, wollte Ginny wissen. Neville sah verlegen zu Luna. „Nö, weil Neville sich nicht getraut hat.” „An der Tür stand Zutritt erst ab achtzehn. Was hättest du denn machen wollen, wenn der Besitzer nach irgendwelchen Altersnachweisen gefragt hätte?” „Soso, du meinst also ich sehe zu jung aus, um als achtzehn durchzugehen?”, neckte Luna ihn. „Das nicht, aber Muggelausweise habt ihr nicht und das wäre sicher aufgefallen”, sprang Harry ihm bei.

Nicolas, der inzwischen mit leuchtenden Augen gemeinsam mit Arthur durch das Prospekt blätterte, rief aufgeregt: „Sowas wie ihr tragt, Luna, haben sie auch in unserer Größe!” Nicolas grapschte nach dem Papier und wuselte damit zu Hermine. „Kriegst du das hin? Dann könnten wir doch mitkommen. Bitte, bitte!” „Wir müssten aber immer noch apparieren, um zu mir nach Hause zu kommen”, versuchte Hermine ihn zu bremsen. „Ach”, Nicolas winkte ab, „Wenn wir nicht zu viel essen und du vielleicht noch so ein Kaugummi für uns hast, sollte es wohl nicht so schlimm werden.” Harry sah fragend zu Laura. „Was ist mit dir?” Die kleine Hexe sah nicht unbedingt glücklich aus, als sie antwortete: „Wenn Nicolas unbedingt mit will, dann komm ich auch mit euch.” „Du könntest auf jeden Fall hier bleiben, da die Elfen ja auch nicht mit uns kommen werden.” Laura schob ihren halbvollen Teller beiseite. „Ich komme mit, Hermine. Irgendwann werde ich mich schon an das dumme Apparieren gewöhnen.” „Ich hab festgestellt, dass es mit Harry gar nicht so schlimm ist”, erklärte Molly ihr lächelnd. Laura kam zu Harry. „Warum war es dann das letzte Mal so schlimm?” „Naja…, es war dein erstes Mal und außerdem hat uns da ja Tommy begleitet. Vielleicht lag es ja daran.” Harry sah fragend zu Hermine , die aber nur ihre Schultern hob. Entschlossen stand sie auf und ließ sich von Nicolas das Prospekt zeigen. „Na dann zeigt mir mal, was ihr anziehen wollt.”

Nach einer viertel Stunde waren alle reisefertig. Im Gegensatz zu Ron wollte Lavender die Anderen unbedingt begleiten. Mit wichtiger Miene und den Worten: „Ich muss George im Laden helfen. Ist immer viel los am Wochenende, sagt er”, verschwand Ron nach dem Frühstück durch den Kamin. Lavender legte Hermine eine Hand auf den Arm. „Gräm dich nicht, Mine. Die Quittung für seine Drückebergerei bekommt er noch von mir.” Sie zwinkerte Hermine zu. „Ehrlich gesagt, stört es mich nicht, wenn er heut nicht dabei ist. Aber wenn du meinst, ihn dafür bestrafen zu müssen, dann nur zu.” Ein süffisantes Lächeln umspielte Hermines Lippen. Arthur und Molly wechselten einige schnelle Blicke und sahen danach nachdenklich drein. Harry straffte sich. „Na dann mal los! Was hältst du von der kleinen Veranda als Landepunkt, Mine?” Hermine nickte. „Nimmst du Molly und Arthur? Dann kümmere ich mich um Nicolas und Laura.” Die restlichen Vier traten ein paar Schritte zurück. Sekunden später standen Harry und Hermine mit ihrer Begleitung auf der Veranda der Grangers. Harry beugte sich direkt zu den Kindern und sah sie besorgt an. „Alles klar, Harry!”, lächelte Laura tapfer, „Dieses Mal brauchen wir keinen Eimer.” Hermine zog ein kleines Schlüsselbund aus der Tasche und öffnete die Hintertür. „Geht schon hinein! Wir sind sofort wieder bei euch.” Harry und sie verschwanden nach London, um innerhalb kürzester Zeit mit den Anderen anzukommen. „Na?” Hermine sah auffordernd in die Runde. „Was sagt ihr?”

„Sicherlich ganz hübsch, wenn wir erst einmal aufgeräumt haben”, entgegnete Molly vorsichtig. Hermine, der zum ersten Mal das Chaos richtig bewusst wurde, gefror ihr Lächeln auf dem Gesicht. Bleich ließ sie sich auf die staubige Couch ihrer Eltern fallen. Harry und Ginny traten zu ihr und legten ihre Hände auf Hermines Schultern ab. Hermine erwachte aus ihrer Starre. „Ich wusste nach deiner Reaktion, dass es schlimm sein musste, Harry, aber das hier?” Sie schüttelte ihren Kopf. „Wie sieht es bei mir oben aus?”, flüsterte sie ihre Frage. „Bevor ich dich da rein lasse, gehen Neville und ich da durch, um das Gröbste zu beseitigen.” Harry ruckte mit dem Kopf und verschwand mit Neville zu Hermines Zimmer. Molly holte tief Luft. „Lavender, fängst du hier an?” „Gern, Molly.” „Ginny, du kommst mit mir! Wir nehmen uns die Küche vor.” „Was soll ich machen?” „Du Luna, kommst mit uns und bringst Hermine einen Tee, damit sie sich beruhigt. Danach gehst du mit Nicolas, Laura und ihr in den Garten. Arthur?” Mr Weasley sah abwartend zu seiner Frau. „Du gehst in den Keller und schaust dort, ob alles in Ordnung ist.” Arthur zog seinen Stab und stieg die Treppe hinab. Hermine raffte sich vom Sofa auf. „Ich kann euch doch nicht…” Molly, die sich bereits auf die Suche nach der Küche gemacht hatte, kam wieder in den Wohnraum. Ihr Blick ließ Hermine verstummen. „Du bleibst da sitzen, trinkst deinen Tee und kümmerst dich danach mit Luna und den Kindern um den Garten! Haben wir uns verstanden?” Hermine nickte langsam. „Danke, Molly”, flüsterte sie. Molly lächelte aufmunternd und scheuchte Luna vor sich her. „Komm, komm! Es gibt viel zu tun.” Lavender reinigte die Couch, bevor sie Hermine aufforderte, sich zu setzen und ihr nicht im Weg zu stehen. „Du hast Molly gehört. Setz dich und trink in Ruhe deinen Tee, bis Luna wieder kommt und ihr draußen anfangt.”

Luna hatte gerade Hermine ihren Tee gebracht, als die Hintertür krachend aufflog und ein wütend dreinblickender, weißhaariger Mann mit gezogenem Zauberstab in den Wohnraum trat. „Was um Merlins Willen treibt ihr elenden Missgeburten in diesem Haus?”, schrie er los. Hermine kreischte vor Schreck und ließ ihre Tasse fallen. Die Kinder versteckten sich hinter Lavender und Harry tauchte grimmig schauend mitten im Wohnzimmer auf. Gerade als er seine Hand mit dem Zauberstab hob, schrie Hermine: „Nicht, Harry! Das ist Mr Miller!” Hermine sprang auf und stürzte zu dem alten Herrn. „Ich bin es, Mr Miller, Hermine!” Der alte Mann sah überrascht auf die junge Frau, die sich ihm an den Hals warf. „Minemaus? Was machst du denn hier?” „Aufräumen!”, schniefte Hermine. Mr Miller schloss Hermine in seine Arme. „Mädchen, du hast dich aber verändert. Ich habe dich gar nicht wiedererkannt.” „Wie kommst du dazu, hier so hereinzuplatzen? Wenn hier nun Todesser gewesen wären?” Hermine erstarrte. „Ist das ein echter Zauberstab?” Mr Miller nickte. „Ich bin, genau wie du und im Gegensatz zu meiner Frau ein Zauberer.” Hermine und die Umstehenden machten große Augen. Molly und Arthur kamen mit Ginny und Neville in den Wohnraum. „Was ist denn hier los?”, fragte Arthur scharf. „Arthur, Molly! Schön, dass es euch noch gibt.” „Martin Walker”, keuchten beide. Hermine drehte sich herum und sah zu den Weasleys. „Ihr kennt euch?!” „Er war unser Muggelkundelehrer auf Hogwarts”, erklärte Molly. „Er war es auch, der Arthurs Begeisterung für die Muggel geweckt hat.” Hermine hatte das Gefühl, ihr würde der Boden unter den Füßen fortgerissen. Mit geschlossenen Augen sackte sie in sich zusammen.

Mr Miller hielt sie fest und legte Hermine auf die Couch. „Geht es wieder?”, fragte er besorgt, als Hermine ihre Augen wieder aufschlug. Die Anderen saßen im Halbkreis vor dem Sofa und sahen gespannt auf ihre bleiche Freundin. „Darum hast du dich nicht über den Brief gewundert, den ich dir gezeigt habe und mit dem ich nicht allein zu meinen Eltern wollte.” Miller nickte langsam. „Ich habe früh bemerkt, dass du ein ganz besonderes kleines Mädchen bist, Minemaus.” Hermine lief knallrot an und der alte Mann lachte laut. „Ich seh schon. Du bist erwachsen geworden. Ist dir Mine weiterhin recht?” Hermine nickte und lächelte. „Aber warum Miller? Warum hast du dich mir nie offenbart?” „Um meine Frau und mich zu schützen. Ich habe bei unserer Heirat ihren Namen angenommen und ihr geschworen, nur im absoluten Notfall zu zaubern.” Hermine nickte langsam. Laura kam zu ihnen. „Du hast einem Fremden deinen Hogwartsbrief gezeigt, aber bei deinen Eltern hast du dich nicht getraut?” Hermine überlegte kurz, wie sie es der kleinen Hexe erklären sollte. „Mir ging es mit ihm, wie dir mit Harry, weißt du?” Laura nickte und lächelte breit. „Du bist wirklich mit Hermine gemeinsam zu ihren Eltern?”, fragte Arthur überrascht. „Ja, ich weiß, Arthur. Ich habe eine wichtige Regel gebeugt, aber wenn du mal Enkel hast, wirst du es verstehen.” Verlegen lächelnd sah Mr Miller in die Runde. „Mine war halt vom ersten Tage an so etwas wie meine kleine Enkeltochter.” „Jetzt weißt du auch, wie er das mit den Tischdecken hinbekommen hat”, grinste Ginny breit. Hermine und Miller nickten beide.

„Egal, was ich auch angestellt habe, ich konnte mit allem zu ihm kommen.” „Waren deine Eltern nicht sauer, dass du es ihnen nicht selbst gesagt hast?”, wollte Lavender neugierig wissen. „Nur beim ersten Mal. Danach hat er mit ihnen allein gesprochen und sie haben es akzeptiert. Sie wussten dann immer schon, wenn er unangekündigt klingelte und ich noch nicht zu Hause war, dass ich mal wieder wegen irgendwas Ärger hatte.” Harry grinste schief. „Du? Wie kannst du Ärger gehabt haben?” Miller lächelte nachsichtig. „Unsere Mine war ein sehr impulsives kleines Mädchen. Was glauben sie, wie oft ihre Freundin mit einer Benachrichtigung aus der Schule nach Hause kam, weil mal wieder etwas wegen ihr zu Bruch gegangen war, Mr Potter?” „Woher wissen sie, wer ich bin und wie ich zu Mine stehe?” Walker tippte sich an die Stirn und zog seine Brieftasche hervor. „Das hier fiel mir vor ein paar Jahren zufällig in die Hände.” Lächelnd zog er ein Stück Pergament hervor und reichte es Harry. „Das Foto aus dem Tagespropheten”, flüsterte Harry. Hermine verzog ihr Gesicht. „Dieses Bild verfolgt mich wohl überall hin.” Überrascht sah Miller sie an. „Stört es dich, dass ich davon weiß?” Hermine lief rosa an. „Nein…, es ist nur so, dass daran damals nicht ein wahres Wort war.” „Das Bild sagte mir auch mehr als der Text dazu, Mine.” Er steckte das Pergament wieder ein.

Arthur sah nachdenklich zu Mr Miller. „Wenn du deiner Frau versprochen hast nur im Notfall zu zaubern, warum bist du dann hier?” „Nadine ist bei unserer Tochter. Sie wurde ohne Kräfte geboren, daher wohl auch mein Interesse an Mine und ihrem Werdegang.” Er holte tief Atem. „Während die Todesser hier gewütet haben, konnte ich nichts unternehmen. Als ich aber mitbekam, dass sich hier Muggel rumtrieben, die hier nichts zu suchen hatten, hab ich meinen Stab vom Dachboden geholt und bin hergekommen.” Traurig sah er zu Hermine. „Bitte glaub mir, Mine. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich es verhindert.” Hermine griff lächelnd nach Millers Hand. „Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass du nichts unternommen hast.” „Wo sind denn deine Eltern?”, fragte Mr Miller sie leise. „Ich habe Mum und Dad dazu gebracht, unter falschem Namen nach Australien zu ziehen.” „Ohne dich?” „Sie wissen nicht, dass es mich gibt.” Der alte Mann nahm Hermine fest in seine Arme. „Mädchen, warum hast du ihnen das angetan?” „Ich wollte Harry helfen und sie sollten in Sicherheit sein.” Mr Miller drehte seinen Kopf zu Hermines Ohr. „Soviel dazu, dass daran kein Wort wahr war.” „Jetzt ist ja alles so, wie es sein soll.” Hermine spürte, wie sich Mr Miller anspannte. „Was ist?” „Arthurs Tochter hat gerade Mr Potter in den Arm genommen und der hat sie geküsst.” „Beruhig dich bitte! Ich hab mal wieder was angestellt. Ginny und ich sind beide mit Harry zusammen.” „Dein Dad wird kochen, Minemaus. Diesmal werde ich es wohl nicht schaffen, ihn davon zu überzeugen, dass es nicht so schlimm ist.”

„Kannst du es akzeptieren?” „Du weißt, dass ich dir nichts abschlagen kann oder etwas nicht verstehe, wofür du mir gute Gründe lieferst, Mine.” „Wir… Ich liebe ihn, Onkel Martin.” „Ich weiß, Minemaus. Ich hoffe nur, dass du das Richtige tust. Was sagt denn Arthur dazu?” „Er akzeptiert es mit Vorbehalten, steht aber hinter uns, damit wir jemanden haben, wo wir hin können, falls es Probleme gibt.” „Immer noch der alte Optimist. Er hat früher schon immer an das Gute an einer Sache geglaubt, egal wie schwierig diese für ihn auch zu begreifen war.” Martin Miller drückte Hermine noch einmal fest an sich. „Sag mir nur noch eines, Mine! War es eure Idee oder seine?” „Wie kommst du darauf, dass es nicht wirklich von Harry ausging? Die Anderen…” „Ich kenne dich, Mine. Du bist nur dazu bereit dich zu arrangieren, solange du von etwas überzeugt bist. Du würdest dir nie von einem Jungen so etwas aufdiktieren lassen.” Hermine zog sich aus Martin Millers Umarmung zurück und holte die Kette unter ihrem Pulli hervor. „Dies hier hat ihm, Ginny und mir bewiesen, wie stark unsere Verbindung zueinander ist.” „Du lässt dich von ein wenig Schmuck dazu überreden? Das hätte ich jetzt nicht von dir gedacht.” Seine Stimme klang enttäuscht und er sah Harry misstrauisch an. Hermine stand auf und trat zu Harry, der ebenso wie Ginny das ungleiche Paar sehr eindringlich beobachtet hatte. „Nicolas, Laura, kommt ihr bitte mal zu mir?”, forderte Hermine die Zwillinge lächelnd auf. Nachdem die Zwei auch bei ihnen waren, sah Hermine entschlossen zu dem alten Herrn. „Das ist nicht nur einfacher Schmuck, Onkel Martin.”

Sie wandte sich an Harry und Ginny. „Wir sollten ihm wohl besser beweisen, wie es um uns steht. Es ist mir sehr wichtig, dass er es akzeptiert.” „Na dann mal los.” Harry schaffte mit einem Schlenker seines Zauberstabs, den Tisch beiseite und rückte die Couch mitsamt Mr Miller aus dem Weg. Nach einem aufmunternden Nicken zu den Kindern standen die Fünf nur Sekunden später in den Farben Gryffindors im Wohnzimmer und drei leuchtende Großkatzen lagen ihnen zu Füßen. Martin Miller starrte mit aufgerissenen Augen und offenem Mund auf das sich ihm bietende Bild. „Es gibt sie also wirklich?! Und alles ist wahr, was sich so hartnäckig als Gerücht gehalten hat über die Jahrhunderte?”, flüsterte er nach einer Weile. Hermine trat lächelnd zu ihm an die Couch und ihre Löwin folgte ihr schnurrend. Nach ein paar Schritten blieb diese jedoch stehen und nieste laut. „Dies, Onkel Martin, ist der Grund. Harrys Verbindung zu uns ist so stark, dass sogar die Zwillinge dazu in der Lage sind, es zu zeigen.” Miller starrte auf die Kinder. Unbehaglich sah Laura zu ihm zurück und drückte sich an Ginny. „Warum schauen sie uns so an?”, fragte sie ängstlich. Als der alte Herr sich nicht rührte, stupste Hermine ihn an der Schulter an. „He! Du machst Laura Angst”, flüsterte sie ihm zu. „Entschuldige, Kleine. Ich kann nur nicht fassen, was ich gerade erfahren habe.” Miller erhob sich und nahm Hermine bei den Händen. „Ich weiß wirklich nicht, was ich sagen soll, Mine. Aber überzeugt habt ihr mich jedenfalls.” Hermine gab ''ihrem Onkel Martin'' einen Bussi auf die Wange und schloss ihn in die Arme. Ein erleichterter Seufzer erklang aus ihrem Mund. „Du glaubst nicht, wie wichtig mir das ist.”

Die Katzen und die Kleider verschwanden wieder. Miller kam lächelnd mit Hermine zu den Anderen. „Jetzt hab ich auch keine Bedenken mehr, sie mit ihnen ziehen zu lassen, Mr Potter.” „Was meinen sie, Sir?” „Wollen sie nicht mehr gegen sie wissen schon wen antreten?” „Ich glaube, es wird dringend nötig, dass wieder eine Zeitung erscheint”, kommentierte Luna entschlossen Millers Aussage. Irritiert sah Martin Miller in die Runde der strahlenden Gesichter. „Voldemort ist tot, Martin”, erklärte Arthur ihm. „Aber ihr seid doch frühestens im Juni mit der Schule fertig?” Hermine lief rosa an. „Ich hab das letzte Jahr geschwänzt und Harry begleitet. Harry hat Voldemort in den frühen Morgenstunden des zweiten Mai in der großen Halle vor unser aller Augen ins Jenseits befördert.” „Er hat zugelassen, dass du mit ihm in so ein Abenteuer gezogen bist?” „Ginnys Bruder war auch dabei.” Fragend sah Miller zu Ginny. „Mich haben sie nicht mitgenommen. Ich musste zu Hause sitzen und warten!” „Du weißt ganz genau, warum Harry das nicht zugelassen hat!”, ereiferte sich Molly. Ginny wurde rot und schlug ihre Lider nieder. Mr Miller sah fragend zu Harry. „Dürfte ich ihnen die Damen kurz entführen?” „Ungern, aber wenn es sein muss”, antwortete Harry langsam. Er schob Ginny vorsichtig zu Mr Miller und sah, nachdem dieser sich herum gedreht hatte, eindringlich zu Neville und Luna. Er gab ihnen mit dem Kopf einen Wink, den Dreien nach draußen zu folgen.

„Was hast du für ein Problem, Harry?”, wollte Arthur leise wissen. „Kommt es euch nicht komisch vor, dass der Typ hier direkt auftaucht, nachdem wir gerade gelandet sind? Und das sogar noch auf der abgewandten Seite zu den Millers!” „Außerdem hat mir der Mann Angst gemacht”, meldete sich Laura leise. „Hermines Patronus hat auch so komisch reagiert”, überlegte Molly laut. Harry überlegte kurz. „Molly, bleibst du bitte hier? Arthur und ich werden ihnen folgen.” Mrs Weasley nickte und zog Laura in ihre Arme. Mit gemischten Gefühlen sah sie hinter den beiden Männern her. 'Merlin, wenn den Mädchen nur nichts geschieht.' Laura verzog ihr Gesicht und Nicolas sah fragend zu seiner Schwester. Diese schüttelte nur leicht ihren Kopf, was Molly dennoch bemerkte. „Laura, was hast du?” „Nichts…”, antwortete sie zögerlich. Molly drehte die kleine Hexe zu sich herum und sah sie freundlich an. „Magst du mir nicht endlich sagen, was das mit dir ist? Ihr zwei gehört doch eh zur Familie.” Molly ließ sich auf dem Sofa nieder und auch die Zwillinge setzten sich. Laura sah fragend zu ihrem Bruder, der ihr aufmunternd zulächelte. „Weißt du, Molly. Das ist so...” Laura erzählte leise, aber ausführlich über ihre Gabe und Mrs Weasley hörte ihr sehr aufmerksam zu. „Und weil die Leute manchmal komisch reagieren, wenn sie das von mir erfahren, erzähle ich es nur sehr ungern”, schloss sie ihre Erzählung. „Darum hängt dein Herz so an Harry.” Laura nickte. „Es war ein Gefühl…” Laura sah zu Molly auf. „Darf ich?” „Was denn, Liebes?” „Es dir zeigen.” „Ja, aber wie?” Laura griff nach Mollys Hand und drückte sie leicht. Mrs Weasley saß überrascht schauend da und sagte kein Wort. Eine starke Welle aus Vertrauen, Zuversicht und Kraft, gepaart mit Zuneigung und Sorge, machte sich in ihrem Innern breit. „Woher kommt die Sorge?”, fragte sie nach einer Weile leise. „Er hatte uns gerade vor dem Vertrauensschüler beschützt.” Molly nickte langsam. „Fühlt er nur für dich so?” „Nein, Molly. Für uns alle, die wir bei ihm sind.” „Die ganze Zeit?” „Meist ja. Im Moment macht er sich um Ginny und Hermine aber mehr Sorgen als um uns andere.”

Arthur und Harry hatten Neville und Luna gerade an der Haustür der Millers erreicht. „Wie lange sind sie schon da drin?” „Knapp fünf Minuten, Harry”, antwortete Neville direkt. Aus dem Innern des Hauses ertönte ein Knall. Harry riss seinen Zauberstab hervor und sprengte die Tür aus den Angeln. „Bist du verrückt? Was, wenn die Mädchen hinter der Tür gestanden hätten?”, fuhr er Harry an. „Disappariert!”, stieß Harry hervor und stürmte ins Haus. „Luna, Neville, ihr nach unten! Ich gehe nach oben und du schaust dich hier um, Arthur!” Harrys Gesichtsausdruck ließ Arthur das Blut in den Adern gefrieren. „Timmy, Tommy, Tammy, sofort zu mir!” Es ploppte direkt und die Elfen sahen erschrocken zu Harry. „Ginny und Mine sind verschwunden. Versucht sie irgendwie zu finden! Es ist mir egal, wem ihr dafür auf die Füße treten müsst. Habt ihr verstanden?” Die Elfen nickten und blieben wie angewurzelt stehen. Irritiert sah Harry sie an. „Worauf wartet ihr?” „Wir können Zauberer nur orten, wenn sie nicht im Appariervorgang stecken. Sobald wir die Misses entdecken, teilen wir uns nach und nach auf und bilden so eine Suchkette”, antwortete Tommy. Harry nickte und stürmte nach oben. Kaum hatte er das Ende der Treppe erreicht, als er das vertraute Ploppen seiner Elfen vernahm, die sich auf die Suche machten. „Gut so, Jungs. Findet sie!”, murmelte er grimmig. Er betrat das erste Zimmer und stand im Bad. Harry schaute sich gehetzt um und sein Blick blieb an seinem Spiegelbild hängen.

Kreidebleich, mit Schweißperlen auf der Stirn und einem panischen Blick, starrte er sich an. Harry schlug die Hände vors Gesicht und begann sich die Haare zu raufen. 'Geschieht dir ganz Recht, du blöder Idiot!', schalt er sich in Gedanken. 'Warum hörst du auch nicht auf deine eigene Eingebung? Hat dir ja auch nur schon ein paarmal den Hals gerettet! Dir war doch klar, dass da was faul ist.' „Was ist los, Junge?”, hallte Godrics Stimme durch seinen Kopf. 'Ginny und Mine sind verschleppt worden.' „Merlin, von wem?” 'Ganz miese Typen. Der eine hat sich als Mines Muggelnachbar ausgegeben und uns was vorgespielt, damit ich Hammel sie ihm auch noch freiwillig mitgebe.' „Beruhig dich, Junge. Er muss gut gewesen sein, damit du ihm glaubst.” 'Sogar hervorragend. Selbst Molly und Arthur sind auf ihn hereingefallen. Dabei kennen sie ihn schon als Lehrer aus der Schule.' „Den Verbrecher?” 'Nein, den Nachbarn.' „Jetzt beruhige dich erstmal! So aufgebracht nutzt du ihnen nichts, Harry. Du machst selbst mich ganz konfus. Ich versuch sie zu erreichen und du ordnest deine Gedanken. Deine Panik ist absolut kontraproduktiv.” Godrics Stimme verhallte und Harry starrte sich ungläubig im Spiegel an. Er beobachtete, wie sein rechtes Augenlid unkontrolliert zu zucken begann. Nachdem er ein paarmal durchgeatmet hatte, warf er sich kaltes Wasser ins Gesicht und wartete, bis sich seine Nerven etwas beruhigt hatten.

Harry war gerade dabei, die zweite Tür im Obergeschoss zu öffnen, als ihn die Anderen nach unten riefen. Er stürzte Hals über Kopf die Treppe herunter und stand plötzlich vor einem bleichen, ziemlich gerupft und zerzaust aussehenden, Martin Miller. Erschrocken hob dieser seine Arme. Harry kämpfte seine Gefühle und den Drang nieder, seinen Gegenüber anzuschreien. Abwartend sah er den alten Herrn an, der schuldbewusst seinen Kopf einzog. „Ich konnte nichts tun. Ich war ja schon froh, dass sie Naddy in Ruhe gelassen haben.” „Wie geht es ihnen und ihrer Frau, Mr Miller?”, fragte Harry vorsichtig. „Es geht, wenn man davon absieht, dass wir über mehrere Monate in unserem eigenen Keller eingekerkert waren und meine Minemaus jetzt wohl in großer Gefahr schwebt.” Harry nickte langsam. „Nach den Mädels lasse ich schon suchen.” Irritiert sah Miller auf. „Den Mädchen?” „Ginny ist auch dabei, Martin”, antwortete Arthur tonlos. „So, Mrs Miller, jetzt setzen sie sich erst einmal auf ihre Couch und wir besorgen ihnen einen heißen Tee und etwas Wärmeres zum Anziehen”, erklang Lunas fürsorgliche Stimme hinter den Männern. „Sie sind zu liebenswürdig, Miss. Kennen wir uns nicht irgendwoher?” „Sicher nicht. Aber wer weiß das schon?” Mrs Miller lächelte leicht und Arthur zog die Brauen hoch. „Das Alter, Arthur. Naddy ist geistig nicht mehr auf der Höhe. Was können wir froh sein, dass unsere Magie uns sehr viel länger vor diesem Zustand schützt als er die Muggel ereilt”, erklärte Martin ihnen. „Andererseits haben sie uns so wenigstens abgenommen, dass wir wirklich Muggel sind.” Martin rümpfte seine Nase, als er hinter Luna seine Küche betrat. „Ich hasse den Geruch von Vielsafttrank”, stöhnte er. „Wer sind denn sie?”, wollte Neville wissen, der Mr Miller fragend eine Wolldecke zeigte. Dieser nickte und lächelte dankbar. Nachdem er sich darin eingewickelt hatte, saß er zitternd am Küchentisch. „Das Nächste, was ich im Keller einbauen lasse, ist eine Heizung! Mann, war das im Winter kalt da unten”, motzte er zu sich selbst. Harry berührte ihn sacht an der Schulter. „Wie viele waren es, Mr Miller?” Verlegen sah der Alte auf. „Oh, Entschuldigung. Wir haben jetzt ja andere Probleme.” Miller überlegte kurz. „Mindestens drei, wenn nicht sogar vier.” Er nahm Luna die Teetasse ab, die sie ihm reichte.

„Zwei von ihnen, ein Mann und eine Frau, waren aber nicht ständig hier. Die kamen immer nur dann, wenn mein Double etwas brauchte oder sie wieder etwas von uns wissen wollten. Dieses verdammte Veritaserum sollte man unter Strafe stellen und die Zutaten verbieten!” Arthur sah seinen alten Lehrer mitfühlend an. „Gräm dich nicht, Marty. Dagegen kann keiner etwas ausrichten.” „Ich habe ihnen einfach alles erzählt, Arthur, jede noch so kleine Sache, die sie für wichtig hielten.” „Aber dass sie ein Zauberer sind nicht?” „Nein, Mr Potter. Dass es so sein könnte, auf diesen Gedanken kamen sie glücklicherweise nicht.” Harry nickte langsam. Mrs Miller rief nach ihrem Mann. „Ich komm schon, Naddy!” Marty stand auf und begab sich ins Wohnzimmer, wo Luna sich um seine Frau kümmerte. Nadine Miller sah ihren Mann stirnrunzelnd an. „Warum hast du mir verschwiegen, dass wir neue Nachbarn haben?” „Wie kommst du auf diese Idee, Naddy?” Sie wies mit dem Finger aus dem Wohnzimmerfenster, durch das man über eine brusthohe Hecke auf die Rasenfläche der Grangers schauen konnte. Dort standen Molly, Lavender und die Zwillinge und sahen besorgt herüber.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Damit die Schüler nicht so einförmig aussehen, boten wir jedem eine Auswahl an: Unterhemden, Pullis, Strickjacken und andere Uniform-Varianten.
Jany Temime, KostĂĽmbildnerin