Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Lebensfragen - (Ein)Geständnisse?

von One_of_the_Old

LIX (Ein)Geständnisse?

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Die Wogen des Dienstagvormittages glätteten sich relativ schnell. Da Arthur und Molly sich nicht erweichen ließen, was mit George besprochen worden war mit den Anderen zu teilen, ließ man das Thema ''Fotos von Lavender'' in der Versenkung verschwinden, genau wie deren Asche im Kamin verschwand. Nur ein einziges Bild hatte sich Lavender von Molly erbeten. Mit einem Zwinkern hatte sie es Ron vor allen gegeben. „Als Andenken und Warnung für uns beide. Wir sollten es in unser Zimmer hängen.” Ron nickte nur und grinste verlegen vor sich hin. „Meinst du denn, Harry ist es Recht, wenn wir es hier aufhängen?” „Solang ihr es beim Auszug wieder mitnehmt, ist mir das egal!”, hatte er schief grinsend geantwortet. Am Freitagmorgen beim Frühstück wurden die Pläne fürs Wochenende besprochen. Schnell war man sich einig endlich Hermines Elternhaus in Angriff zu nehmen. Harry wollte darum am heutigen Freitag kurz im Ministerium wegen der eingegangenen Anträge vorbeischauen, damit die Eulen mit den ersten Zahlungen am morgigen Samstag von Gringotts aus rausgehen würden. Für den Nachmittag wollte er mit Hermine, Ginny und den Kindern ins St. Mungo. Nicolas und Laura wollten ihre Großeltern besuchen und Harry wollte nach Marc und Pansy schauen. Laura wollte unbedingt, dass ihre Grandma die Mädchen kennenlernt, die mit Harry zusammen auf sie aufpassen. So kam es, dass die Vier jetzt vor der Empfangshexe im Mungo standen und sich anmeldeten.

„Schön sie auch wieder mal zu sehen, Mr Potter! Zu Miss Parkinson?” „Auch, Ma'am. Ich würde gern vorher zu Mr Croaker, Marc Croaker.” Die junge Frau sah in ihrer Liste nach. „Ah ja hier! Zimmer drei null zwei, Abteilung für Vergiftungen, dritter Stock.” Sie stutzte. „Da muss ein Fehler vorliegen. Hier steht Pfeilgiftverletzung, Ort Winkelgasse, London.” Sie schaute verlegen zu Harry. Da hat sich einer unserer Pfleger sicher wieder einen dummen Scherz erlaubt. Wer sollte schon mit Pfeil und Bogen durch die Winkelgasse rennen?” „Das Ma'am, wüssten Mr Shacklebolt und ich auch gern, denn das Projektil war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit für ihn oder mich bestimmt.” „Wer sollte ihnen nach dem Leben trachten?” „Versprengte Todesser, schlecht gelaunte Kobolde, abtrünnige Zentauren, die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.” Die Schwester sah ihn ängstlich an. „Müssen wir uns Sorgen machen?” „So lange ich eine Zielscheibe auf meinem Körper habe, bestimmt nicht.” Harry grinste breit und zwinkerte der jungen Frau zu. Hermine, die nur seine ernsten Worte hören, nicht aber sein Gesicht sehen konnte, stieß ihn grob in die Nierengegend. Harry widerstand dem Drang, sie anzufahren. „Sie sind mir ja einer, Mr Potter! Fast hätte ich ihnen geglaubt.” Mit zusammengebissenen Zähnen lächelnd, drehte Harry sich herum und ging mit den Anderen zu den Fahrstühlen. Nachdem die Türen geschlossen waren, hielt er sich seinen Rücken. „Mann, Mine! Musste das sein?” Ginny sah ihn überrascht an. „Woher weißt du, dass sie es war? Du hast doch vor ihr gestanden.” „Weil du nicht so reagierst, Ginny, nur weil ich einen kleinen Scherz mache!” „Darüber macht man keine Scherze!”, moserte Hermine. Harry hob nur grinsend seine Schultern. „Da hast du es, Ginny. Sie tut das jedes verdammte Mal.”

Ginny schüttelte ihren Kopf. „Warum lässt du es dann nicht, Harry?” „Weil ihr dann etwas fehlen würde!” Hermine stemmte ihre Hände in die Hüften. „Mir würde bestimmt nichts…” Weiter kam sie nicht. Harry griff durch ihre Armbeugen, zog sie an sich und verschloss ihre Lippen mit den Seinen. Als die Türe sich im Dritten öffnete, löste er sich von ihr. „Und ob dir diese Entschuldigung fehlen würde.” Grinsend und winkend verließ er den Fahrstuhl und ging beschwingt zu Marcs Zimmer. Hermine lief rosa an, weil Ginny und die Kinder grinsend vor ihr standen. „Nun schaut doch nicht so! Damit hat er leider vollkommen recht.” Sie verließen den Fahrstuhl in der nächsten Etage und gingen zum Zimmer der Flamels. „Hat er das früher schon mal gemacht?”, wollte Ginny wissen, bevor sie das Zimmer betraten. „Nein, Gin. Jedenfalls nicht so. Und vor allem nicht, bis ich ihn bei euch im Garten dazu aufgefordert habe.” „Schade. Ich hätte es schön gefunden.” Lächelnd betraten die Vier das Krankenzimmer. Nicolas ging direkt wieder zu seinem Großvater und fing an, wie beim letzten Mal, ihm die Erlebnisse der letzten Zeit zu erzählen.

Laura zog Ginny und Hermine mit zu ihrer Großmutter. Vorsichtig trat die kleine blonde Hexe an deren Krankenbett und sprach sie leise an. „Grandma?” Perenelle öffnete langsam ihre Augen. Wie beim letzten Mal auch kehrte für einen kurzen Moment der Glanz in ihre müden Augen zurück, als sie ihre Enkelin erkannte. „Laura, Liebes! Wen hast du mir denn da Schönes mitgebracht?” „Es sind Ginny und Hermine, Granny.” „Harrys Freundinnen?” „Ganz genau!” „Das ist schön, Liebes. Nehmt euch doch Stühle und setzt euch zu einer alten Frau.” Nachdem die Mädchen saßen, betrachtete Perenelle sie eindringlich. „Ihr drei habt euch aber fein gemacht!” „Sind die Kleider nicht toll, Granny? Das kommt hiervon.” Laura zog ihre Kette hervor und hielt den Anhänger ganz dicht vor die Augen ihrer Großmutter. Deren Blick weitete sich. „Kind! Weißt du, was du da in Händen hältst?” Laura nickte. „Den Schlüssel zu seinen Räumen in der Schule. Die sind einfach toll, Granny.” „Du hast sie schon gesehen?” „Sowohl Nicolas als auch ich durften sie uns anschauen.” Laura dachte kurz nach. „Insgesamt sind es sieben Zimmer. Alle sehen aus, wie die Miniaturausgabe des Gryffindorturms. Es gibt einen Gemeinschaftsraum, drei Schlafräume, eine Bibliothek, ein tolles Badezimmer und…”, Laura stockte, „ein Zimmer, das wir nicht betreten dürfen. Harry hat uns erzählt, dass ein Greif und ein Hauself dort leben. Sie bewachen ganz wichtige Dinge, hat er gesagt. Es ist gefährlich dort, Granny.”

Perenelle, die dem freudigen Bericht ihrer Enkelin lächelnd gefolgt war, wurde ernst. „Holst du bitte Nicolas zu uns, Laura? Ich möchte euch etwas erzählen.” Laura stand auf und holte ihren Bruder mit ans Bett ihrer Großmutter. „Hallo, Nicolas. Wie geht es dir, mein Junge?” „Uns geht es prima. Es ist einfach toll bei Harry.” Wieder lächelnd betrachtete Perenelle den Ring am Finger des Jungen. „Er macht keine Unterschiede zwischen euch, wie ich sehe.” Nicolas lief rosa an. „Doch schon. Aber nur weil er weiß, wie es mir mit ihm geht. Laura hat er ihre Kette einfach geschenkt. Mir hat er die Wahl gelassen, ob ich den Ring annehme oder nicht.” „Ich meinte eher seine Verbindung zu euch mein Junge.” Überrascht sahen die Vier die alte Frau an. „Nun schaut nicht so! In meinem langen Leben habe ich viel gesehen und gehört. Ich weiß um die Dinge und ihre Macht, die ihr bei euch tragt. Ich weiß auch, welches Risiko Harry auf sich genommen hat, um euch beiden dieses Geschenk machen zu können und ich weiß um die beiden Bewohner des Zimmers, das ihr nicht betreten dürft.” Perenelle atmete tief durch. „Nicolas, Laura, ich muss euch etwas erzählen. Bitte versprecht mir, dass ihr Harry danach nicht böse seid oder etwas Dummes anstellt. Hört ihr?! Daran, was geschehen ist, trifft nur mich und euren Großvater die Schuld!”

Nicolas und Laura sahen sich kurz an. Nicolas nickte seiner Schwester zu und begann leise zu sprechen: „Wir wissen es schon, Grandma. Harry hat es uns erzählt.” Perenelle wurde noch bleicher, als sie eh schon war. „Warum hat er das getan?”, flüsterte sie erschrocken. „Er wollte erst nicht. Wir haben ihn bedrängt, weil ich ein Gespräch mit seinen Freunden mitbekommen habe und er danach völlig verändert war.” „Er hat sich richtig mies gefühlt, Granny. So schlecht ging es ihm noch nie in der Zeit, während wir bei ihm waren. Ich hab das gespürt und habe so lange gedrängelt, bis er es uns erzählt hat”, fuhr Laura fort. „Ich war während des Gesprächs so wütend auf Harry, dass ich ihn verprügeln wollte, weil er sagte, dass ihr etwas genommen habt, was euch nicht gehört und dass Mum und Dad es auch versucht haben”, erzählte Nicolas weiter. „Nachdem er dann erzählt hat, dass unsere Paten und unsere Eltern dabei gestorben sind, weil ihr doch diesen Stein für uns haben wolltet, kam mir die Befürchtung, dass es unsere Schuld war, dass sie tot sind.” „Wie hat er reagiert, Laura?”, kam tonlos von Perenelle. „Harry war sehr bestürzt. Er hat mir gesagt, dass ich das nie wieder auch nur denken dürfte. Bevor wir das tun, sollten wir lieber ihm die Schuld geben, weil es ja der Greif seines Urgroßvaters war”, endete Laura niedergeschlagen. „Laura und ich haben danach noch lange miteinander geredet. Wir haben beschlossen weder ihm, noch euch Böse zu sein. Harry kann gar nichts dafür und ihr habt gedacht, dass es richtig ist, was ihr macht.”

Die Kinder traten ans Bett und nahmen ihre Großmutter kurz in den Arm. Laura hielt danach ihre Hand fest. „Keine Sorge, Granny. Alles ist gut.” Ginny und Hermine beobachteten gerührt, was zwischen Großmutter und Enkeln geschah. Laura konzentrierte sich kurz, Perenelles Anspannung floss ab und wich einem zufriedenen Lächeln. „Was war das, Kind?” „So fühlt es sich für mich an, wenn ich Harry berühre.” Perenelles Augen wurden feucht. „Das ist wunderschön, Kind! Du glaubst nicht, wie froh ich bin, dass wir den richtigen Ort für euch gefunden haben.” Beide lächelten sich zu und Laura setzte sich wieder zu Nicolas. „Hast du am Montag Radio gehört?” „Sie haben den Bericht über euch in alle Zimmer übertragen.” Laura strahlte glücklich. „Dann hast du mich ja gehört. Lee fand es gut, was ich gesagt habe. Du auch?” „Nicht alles, Kind.” Laura war sichtlich enttäuscht. „Was denn nicht?” „Warum hast du allen erzählt, dass ihr bei Harry lebt?” „Weil es eh jeder sehen konnte, Granny.” Lächelnd schüttelte Perenelle ihren Kopf. „Na dann war es wohl doch gut, dass es jetzt das ganze Land weiß.” Sie wandte ihren Kopf zu Ginny und Hermine. „Nun erzählt mir mal, ihr zwei! Wie lebt es sich denn so mit Harry Potter? Alte Frauen sind unheimlich neugierig, wie ihr wisst.” Perenelle zwinkerte und lächelte ihnen auffordernd zu.

~o0o~

Harry hatte das kleine Krankenzimmer noch immer lächelnd betreten und blieb in der Tür stehen. Neben Marcs Bett saß Eve und sie hielten sich verliebt schauend bei den Händen. Harry räusperte sich. „Störe ich gerade?” Eve lief rosa an und entzog Marc ihre Hand. „Komm ruhig rein, Harry.” „Ich hatte aber geklopft.” Marc kratzte sich verlegen schauend am Kopf. „Eve hat sich freigenommen, weil ich wahrscheinlich morgen nach Hause komme.” Harrys Lächeln wurde breiter. „Das ist doch super! Ging ja verdammt fix.” „Das verdanke ich Hermine und ihnen, Chef.” Harry setzte sich neben Eve und sah Marc eine Weile an. „Mir verdankst DU in erster Linie das Loch in deiner Schulter. Danke dass du das gemacht hast, Marc!” Harry reichte dem jungen Auror seine Hand. „Nenn mich bitte in Zukunft Harry.” Sie schüttelten sich die Hände. „Auch im Dienst?”, wollte Marc vorsichtig wissen. „Im Ministerium schon. Später in der Schule ist es wohl unüblich, es sei denn wir treten gemeinsam als Lehrer auf.” Eve und Marc machten große Augen. „Du willst Marc als Ersatz für Moreau?”, flüsterte Eve. „Wenn du nichts dagegen hast, dass er dann nur am Sonntag bei dir sein kann? Ja!” „Was sagt denn Kingsley dazu?”, wollte Marc wissen, „Immerhin waren meine bisherigen Leistungen ja nicht so umwerfend.”

Harry stand auf, machte ein ernstes Gesicht und zog eine Rolle Pergament mit dem Siegel des Ministeriums aus seinem Umhang hervor. „Willst du selbst oder soll ich es Eve geben?” Marc starrte ihn an. „Was hast du da?” Harry reichte ihm das Pergament und er entrollte es vorsichtig. Stumm las er dessen Inhalt und ließ danach die Arme auf das Bettdeck sinken. Abwesend starrte er zur Tür. Eve sah ihn besorgt an. „Marc, was hast du denn?” Mechanisch reichte er ihr das Pergament und starrte jetzt zu Harry. „Wann habt ihr das beschlossen?” „Heute Vormittag! Morgen sollen ja die ersten Zahlungen von Gringotts an ihre Empfänger gehen.” „Das geht nicht, Harry! Das ist…”, seufzte Marc. „Wunderbar!”, jubelte Eve, „Du wirst befördert! Du bekommst Moreaus Posten!” Eve sprang auf, drückte Harry an sich und gab ihm einen Kuss. Mit knallrotem Gesicht wandte sie sich ihrem Freund zu und viel ihm um den Hals. Nach ein paar Sekunden sah sie ihn verdutzt an. „Freust du dich denn gar nicht?” „Schon Eve, aber was wird dann aus uns?” „Wie meinst du das?” „Kingsley drückt wegen uns eh schon beide Augen zu. Ich weiß nicht, ob er das noch will und kann, wenn ich nicht nur einfacher Auror bin.” Entschlossen schauend gab er Harry das Pergament zurück. „Ich kann das nicht, Harry.” Er sah wieder zu Eve. „Ich bleibe, was ich bin und wir bleiben auf jeden Fall ein Paar! Auch wenn du grad meinen Chef geküsst hast!” Grinsend stupste er ihr auf die Nase. Eves Gesichtsfarbe machte einer roten Ampel Konkurrenz.

„Du würdest wegen mir auf so eine Chance verzichten?” „Was heißt würde? Ich tu es grad.” Sie küsste ihn stürmisch und Harry räusperte sich vernehmlich. Beide fuhren auseinander. „Kingsley hat Recht. Manchmal bist du einfach zu dämlich, Marc!” Croaker zog seine Stirn kraus. „Was ist daran dämlich, dass ich sie liebe?!”, fuhr er auf. „Nichts! Ehrlich gesagt fände ich es nur schön, wenn du erst einmal nachdenkst, bevor du absagst!” „Da gibt es nichts nachzudenken, Harry!” Harry seufzte leise. „Mann, du blöder Spinner! Kingsley ist dann Minister und du mit Eve nicht mehr in einer Abteilung, zum Donner noch mal! Bin ich denn nur von Idioten umgeben?” Das Pärchen starrte Harry an. Eve jubelte laut los. Keine Sekunde später hing sie wieder an Harrys Lippen, um direkt danach glücklich weinend in Marcs Armen zu liegen. „Ich hoffe mal das wird nicht zur Gewohnheit, Schatz?” „Natürlich nicht!”, schnüffelte sie. Entschuldigend sah sie zu Harry. „Ist ja nicht so, dass es unangenehm wäre!”, erwiderte dieser grinsend. „Nur meine Mädels sollten dich dabei nicht erwischen.” Jetzt grinsten alle drei.

„Apropos Mädels, die Heiler waren ganz aus dem Häuschen und wollten wissen, wer die Wunde versorgt hat. Nachdem Miss Chang ihnen verklickert hatte, dass Hermine es gewesen war, machten sie große Augen. Später erfuhr ich dass der von ihr angewandte Zauber wohl Abschlussniveau eines Heilers hatte. Woher kann sie das?” „Bücher und gesammelte Erfahrungen aus unserer gemeinsamen Zeit”, antwortete Harry ausweichend. „Was ist nun? Kann ich auf dich zählen oder meinst du, du überstehst die Trennung auf Zeit von Eve nicht?”, wechselte er das Thema. „Das kriegen wir schon hin. Wir treffen uns einfach jeden Samstagabend in Hogsmeade”, bestimmte Eve. „Na dann ist es ja gut, dass ich jetzt mehr Geld verdiene. Die Zimmer in den drei Besen sind nicht billig, wie du weißt”, stöhnte Marc. „Dafür sparst du die Miete für deine Junggesellenbude hier in London!”, konterte Eve grinsend. „Wenn ich die aufgebe, ist sie weg. Wo soll ich denn dann in den Ferien hin?” „Zu mir natürlich! Wir haben schließlich einiges aufzuholen in den paar Wochen Schulfrei!” „Da siehst du es, Harry. Man sagt einmal, dass man sie liebt und schon wird man sie nie wieder los!” Harry nickte grinsend. „Vor allem krempeln sie dein Leben gründlich um, wie du sicher bemerkt hast.” „Kerle!”, nölte Eve. „Weiber!”, gaben Marc und Harry im Chor zurück. „Du sei mal ganz still, Harry. Du kriegst den Hals von uns Frauen doch eh nicht voll! Sonst wärst du nicht mit zweien von unserer Sorte zusammen!”, stichelte Eve. „Hermine und Ginny sind überzeugt, dass ich für eine eh zu viel zu bieten habe.” Harry nickte den Beiden grinsend zu und verließ das Zimmer. Eve sah fragend zu Marc. „Wie meint er denn das jetzt wieder?” „Wenn wir nicht im Krankenhaus wären, würde ich es dir praktisch vorführen, Schatz.” Marcs dreckiges Grinsen ließ Eve erneut erröten.

Harry fuhr mit dem Fahrstuhl nach unten, um zu Pansys Zimmer zu gelangen. Er legte die Schutzkleidung an und betrat leise den Raum. Heiler Hooper war gerade dabei, Pansy die Verbände von Armen und Beinen abzunehmen, als Harry hinter den Sichtschutz trat. „Soll ich so lang draußen warten, bis sie fertig sind, Sir?” „Ah, Mr Potter! Nein, nein. Ich bin in einer Sekunde fertig.” Hooper ließ abschließend einen prüfenden Blick über Pansys Gliedmaßen wandern und nickte zufrieden. „Sehr schön! Zumindest diese Sache ist ausgestanden, Miss Parkinson.” Der Heiler reichte Pansy lächelnd seine Hand. „Dann machen sie es mal gut. Bis heute Abend dann.” Er wandte sich Harry zu. „Miss Parkinson macht gute Fortschritte.” Langsam kam er auf Harry zu. „Haben sie vielleicht eine Minute Zeit?” „Sicher!” Der Heiler zog Harry vor den Sichtschutz und senkte seine Stimme. „Es sieht wirklich ganz gut aus, nur keine Sorge”, erklärte er Harry sofort, weil er dessen Blick gesehen hatte. „Zumindest körperlich geht es ihr besser!” „Das heißt jetzt was?” „Sie ist einsam, Sir.” „Ihre Großeltern?” „Die kamen nur am nächsten Tag noch einmal. Sie kommen nur schwer mit den Verletzungen der jungen Frau zurecht.” „Das hätte ich jetzt nicht von John gedacht.” „Ihn hat es noch schwerer getroffen als seine Frau, Sir, was sein Schwiegersohn seiner Enkelin angetan hat.” „Warum bestraft er dann Pansy dafür?” „Nicht jeder hat ihre Stärke, Mr Potter. Sie glauben nicht, wieviele Angehörige es über Wochen oder Monate nicht schaffen offen mit solchen Verletzungen ihrer Partner oder Kinder umzugehen.” „Ich bin zwar eher ein Außenstehender, aber was hat ihn so geschockt?”

„Die Entstellungen, die das heiße Wasser hinterlassen hat, werden nur langsam verschwinden. Selbst nach ihrer Entlassung muss Miss Parkinson ständig Salben auftragen und ihren Körper vor zuviel Sonnenlicht schützen, ein Umstand, der noch zusätzlich den Druck auf Miss Parkinsons Großeltern erhöht.” „Kann ich irgendwas tun, um den Beiden zu helfen?” „Mr McGuffin meinte, sie hätten eh schon so viel für sie getan, so dass er ihnen eine weitere Belastung ersparen wollte, Sir.” „Hören sie bitte, Mr Hooper. Was halten sie davon, wenn sie Pansy am Tage ihrer Entlassung den Vorrat an Medikamenten und Salben mitgeben, den sie bis Anfang September ungefähr benötigt?” „Die McGuffins sind nicht dumm, Sir. Sie werden ahnen, dass sie dafür geradestehen.” „Aber wissen tun sie es nicht.” „Darf ich fragen, woher der Grund für ihre Großzügigkeit kommt?” „Meine Mutter hat mich in einem Brief darum gebeten. Wie sie sicher wissen, hat sie mir mehr als einmal das Leben geschenkt. Ich fühle mich ihrem Wunsch überaus verpflichtet.” „Dann werde ich mal unsere Tränkemeister darauf ansetzen, damit sie die gewünschten Mengen auch bis zur Entlassung von Miss Parkinson vorrätig haben.” Harry nickte lächelnd.

Hooper druckste etwas herum. Auf Harrys aufmunternden Blick hin begann er ihm den Grund zu erklären. „Wir sind zwar von Voldemort mehr oder weniger in Ruhe gelassen worden, aber trotz allem ist unser Haus in eine finanzielle Schieflage geraten. Wie sie wissen, ist die Erstversorgung kostenlos für jeden, der an unsere Tür klopft. Nur die stationär aufgenommenen Patienten bekommen eine Rechnung von uns, von denen auch nur diejenigen, die nicht auf der Janus-Thickey-Station liegen. Die Behandlung dieser Patienten wird durch Spenden und den Brunnen im Ministerium finanziert. Unglücklicherweise ist durch die derzeitigen Umstände weder von den Spendern, noch aus dem Brunnen mit viel Unterstützung zu rechnen.”

„Wieviel kostet mich denn so ein Tag bei ihnen für Pansy?” „Knappe zwanzig Sickel.” Harry überlegte kurz. „Also etwas mehr als eine Galleone am Tag. Was bekommt sie dafür?” „Alles, was nötig ist, Sir.” „Das ist ja nun wirklich nicht viel.” „Unser Direktor und sie würden sich gut verstehen, denn im Gegensatz zu ihnen sind die Meisten nicht dieser Meinung.” Harry lächelte leicht. „Hexen und Zauberer sind es halt gewohnt, dass es vieles gibt, was sich schnell und einfach durch Magie erledigt. Die Behandlung hat also wenn möglich sofort und nachhaltig zu erfolgen. Dementsprechend einfach ist es auch ein Bett bei uns zu bekommen”, seufzte Hooper gequält. „Wissen sie was? Ihr Direktor soll mir eine Eule schicken, wenn er einen freien Termin hat. Ich würde mich gern etwas mit ihm unterhalten.” Hooper tat so als wären seine Arme Flügel und bewegte sie auf und ab. Dabei versuchte er, wie eine Eule zu krächzen. Grinsend griff er in seinen Umhang und gab Harry ein Stück Pergament. „Wir haben ein wenig getrickst. Der Empfang sollte mir Bescheid geben, wann und bei wem sie hier zu Besuch erscheinen. Ich war mir ziemlich sicher, dass sie bei Miss Parkinson allein erscheinen werden. Daher habe ich hier auf sie gewartet.” „Eigentlich mag ich solche Aktionen gar nicht, aber wenigstens hatte Pansy ein wenig Unterhaltung.” Harry sah stirnrunzelnd auf das Stück Papier. 'Bitte kommen sie jederzeit!' „Scheint ja wirklich dringend zu sein?!” „Sonst hätte ich sie auch nicht so plump überfallen, Mr Potter.” „Wo finde ich den Herrn?” Hooper grinste breit. „Mrs Bonham sitzt im Verwaltungsbereich hier im Erdgeschoss.” „Ich werde sie aufsuchen, bevor wir das Haus verlassen, Mr Hooper.” „Mehr können wir nicht erwarten.” Der Heiler nickte Harry lächelnd zu und ging.

Harry schüttelte seinen Kopf und ging zu Pansy. Diese empfing ihn mit einem strahlenden Lächeln. „Schau mal hier! Arme und Beine sind wieder OK!” Grinsend fuchtelte sie mit den Armen und hob ihre Beine an, die jetzt unter einer leichten Decke lagen, die bis zur Mitte ihrer Oberschenkel gezogen war. „Na? Wolltest du mal schauen, ob dein Geld auch gut angelegt ist?” Harry setzte sich, nahm vorsichtig Pansys Hand in seine und betrachtete ihren Arm. „Sieht wirklich viel besser aus! Herzlichen Glückwunsch.” Pansy sah ihn nachdenklich an. „Hast lang nichts von dir hören lassen, Harry.” „Ich dachte, du hältst dich an unsere Abmachung und meldest dich, wenn du etwas brauchst?” „Soll ich etwa täglich darum betteln, dass du mich besuchst?” Pansy war laut geworden, doch ihr Blick war nicht wütend und ihre Wangen überlief ein rosiger Schimmer. „Entschuldige! Es ist nur so schrecklich eintönig hier drin.” Sie sah traurig zu Harry. „Ach wer weiß, wozu es gut ist. Gewöhn ich mich schon mal ein für das nächste Jahr.” „Du wirst sicherlich einiges auszustehen haben, Pansy, aber allein oder einsam wirst du sicher nicht sein.” Sie schnaufte verächtlich. „Ja klar! Mann, Harry! Selbst die Slytherins werden mich piesacken für das, was ich angestellt habe.” „Warum machst du dir wegen denen Sorgen?” „Weil ich bei denen wohne?!” „Ach ja? Soweit ich weiß bist du eine Ravenclaw, meine Liebe! Du wirst genau wie Luna auch das Haus wechseln.”

Pansy lief erst rosa an und wurde danach blass. „Was ist?”, wollte Harry besorgt wissen. „Tut dir was weh? Ist dir nicht gut?” „Nein, nein! … Es ist nur…” Sie bekam eine deutlich gesündere Gesichtsfarbe. „Ja?” Pansy wurde noch dunkler und zog den Kopf ein. „An unseren neuen Umgangston muss ich mich eindeutig noch gewöhnen, Harry.” „Was habe ich denn gesagt?” Harry sah sie irritiert an. „Meine Liebe!?”, flüsterte Pansy. „Ach, komm schon. Da ist doch nichts dabei, Pansy. Ich rede mit dir wie mit jedem anderen Mädchen auch.” „Das bringt mich ja so ins Rudern, Harry.” Sie richtete sich ein wenig auf und klammerte sich dabei an Harrys Arm. „Wir haben jahrelang kein vernünftiges Wort miteinander gewechselt. Hämische Bemerkungen, Sticheleien und Anfeindungen, von mir deutlich mehr in deine Richtung als anders herum, da du dich ja auf Draco eingeschossen hattest.” „Das beruhte aber auf Gegenseitigkeit.” Pansy schüttelte ihren Kopf. „Das meinte ich gar nicht. Es geht hier um uns und nicht um euch.” Harry grinste hinter seinem Mundschutz. 'Na prima. Jetzt heißt es schon uns.' „Grinst du etwa?” Harry schüttelte seinen Kopf. „Doch, natürlich grinst du! Ich sehe es doch an deinen Augen.” Zu Harrys Überraschung glitt ein Lächeln über ihr Gesicht.

„Nimm bitte dieses dumme Ding vom Gesicht.” „Das geht nicht, Pansy!” „Wohl geht das! Ich werde es niemanden verraten.” „Was ist, wenn es dadurch wieder schlimmer wird? Das will ich auf gar keinen Fall.” Pansy verzog ihr Gesicht. „Etwa Angst um dein Geld?!”, stichelte sie. „Nein, um dich und deine Gesundheit verdammt!”, herrschte Harry sie an. Verschreckt und mit großen Kulleraugen sah Pansy zu ihm auf. „Warum denken nur alle, dass mir dieses dumme Geld wichtiger ist als die Menschen um mich herum? Muss ich den Plunder erst auf die Straße werfen, damit ihr mir glaubt?” „Bitte entschuldige, Harry. Ich wollte dich nicht verärgern”, flüsterte Pansy bedrückt. „Hast du nicht, Pansy. Ich verstehe nur nicht, warum alle glauben dass ich mich anders verhalte, nur weil ich plötzlich mehr hab von dem Zeug als ich im Leben ausgeben kann. Meine Güte, ich habe nie Eltern gehabt und ich bin bei Leuten aufgewachsen, die mir gerade mal das Nötigste zugestanden haben. Ich habe meinen Paten schneller wieder verloren als ich ihn gefunden hatte und ich habe Freunde verloren, die mir lieb und teuer waren. Ich weiß ganz genau, wie beschissen das Leben einem mitspielen kann, Pansy. Das kannst du mir ruhig glauben.” Harry strich Pansy über ihre Wange. „Was ist so schlimm daran, dass ich versuche meinen Mitmenschen ihr Leben ein wenig zu erleichtern?”

„Warum ich?” Harry seufzte leise. „Brauchst du dafür wirklich noch eine Erklärung, so wie du im Moment aussiehst?”, flüsterte er und hielt ihren Kopf mit beiden Händen. „Was hast du für ein Problem damit? Lass mich dir helfen, einfach weil ich es kann und weil ich es will.” „Ich habe das nicht verd…” Pansys Augen füllten sich mit Tränen, als sie Harry erneut ziemlich heftig unterbrach. „Jetzt reicht es mir aber endgültig, Pansy! Du hast nichts weiter getan als das auszusprechen, was alle Anderen von eurem Haufen sich nur getraut haben zu denken. Ich werde dir das garantiert nie vorhalten. Jeder Andere, der das tut, kann dir vollkommen egal sein!” „Würdest du auch so denken, wenn das nicht passiert wäre, oder bei Ginny und Hermine? Oder was ist mit den Lehrern in der Schule?”, schniefte sie. Harry nahm eine Hand von ihrem Gesicht und zog seinen Mundschutz herunter. Danach hielt er Pansys Gesicht wieder mit beiden Händen. „Das was passiert ist, geht nur dich und mich etwas an. Das habe und werde ich jedem sagen, der das Thema anschlägt, egal wer es sein sollte.” Pansy war überrascht von der Ernsthaftigkeit, die Harry bei seinen Worten ausstrahlte. Sie bekam das Gefühl, dass er fest damit rechnete dass es zu Problemen kommt. Andererseits war da etwas, das ihr auch Hoffnung gab. „Harry?” „Ja?” „Darf ich dich kurz in den Arm nehmen?” „Wenn es deine Verletzungen zulassen, so lange du möchtest.” Er beugte sich etwas vor. Pansy schlang ihre Arme um seinen Hals und zog sich an ihn heran. Sie drückte ihre Wange an seine und er spürte ihren Atem an seinem Ohr.

„Es tut mir leid, was ich getan habe. Bitte entschuldige. Ich hatte schreckliche Angst davor, wieder nach Hause zu müssen. Angst vor dem, was du weißt schon wer mit uns anstellt, wenn du nicht gehst, Angst um meine Freunde”, wisperte sie. Harry überlegte einen Moment. „Versuch das zu verarbeiten, Pansy. Lass uns einfach versuchen neu anzufangen.” Er spürte, wie Pansy schluckte. Als sie sich nach einer ganzen Weile von ihm löste, liefen noch einzelne Tränen über ihr Gesicht. Harry nahm ein Tuch von Pansys Nachtschrank und wischte diese vorsichtig fort. Seine sanften Berührungen zauberten ein verlegenes Lächeln auf ihr Gesicht. „Na siehst du, Pansy. Sieht gleich ganz anders aus.” Harrys breites Lächeln machte ihr irgendwie Mut. „Du sag mal, Harry. Was passiert, wenn wir wieder nach Hogwarts kommen?” „Hat John dir davon erzählt?” „Ja, hat er, leider nur ein paar Andeutungen. Was ich gar nicht kapiert habe, war als er sagte wir würden eigenständig entscheiden können.” „Die Rückkehrer werden gemeinsam in der heulenden Hütte untergebracht, ohne Rücksicht auf die Hauszugehörigkeit. Außerdem gibt es da etwas, das ich dir gern vorschlagen würde.”

Harry erzählte ihr von den Plänen, die Kingsley und er sich überlegt hatten. „Ich fänd es gut, wenn du dabei wärst, Pansy.” Pansy machte große Augen. „Es gibt einen Weg?!”, flüsterte sie. Harry sah sie überrascht an. „Das hat Grandpa zu mir gesagt, als ich mit ihm über dich gesprochen habe. Über dich und …” Pansy wurde rot. „… und mich”, beendete sie ihren Satz flüsternd und mit niedergeschlagenen Lidern. Harry lächelte still vor sich hin, bis Pansy ihn wieder ansehen konnte. „Du würdest mitmachen?” Sie nickte heftig. „Was werden die Anderen dazu sagen?” „Tja, Pansy. Das werden wir hören, wenn es soweit ist. Vorher werde ich aber noch mit dir nach Hogwarts gehen. Ich glaube es ist besser, wenn du nicht am ersten Schultag mit deiner Kette dort ankommst.” „Was geschieht, wenn ich das Schloss betrete?” Harry erhob sich und öffnete kurz die Schutzkleidung, damit Pansy seine Kleider sehen konnte. „Du wirst deinem Status entsprechend begrüßt und erhältst wahrscheinlich Kleider in deinen Hausfarben, wie wir auch.” Pansy sah mit großen Augen zu Harry. „Wer ist denn wir?” „Naja Luna, Ginny, Hermine, Laura, Nicolas und ich.” „Warum Hermine und Ginny? Die sind doch nicht mit dir verwandt, oder?” „Nein, Pansy. Zumindest noch nicht.” Harry grinste schelmisch. „Das liegt an meiner Verbindung zu ihnen und an magischen Gegenständen, die mein Urgroßvater extra zu diesem Zweck erschaffen hat.” „So ernst ist es dir?” Harry nickte. „Wer sind denn Nicolas und Laura? Kenne ich die Zwei eventuell?” „Es sind zwei Gryffindorerstklässler, für die ich die Pflegeschaft übernommen habe, weil ihre Großeltern hier im Mungo liegen. Nach dem, was Nicolas erzählt hat, seid ihr euch begegnet.”

Pansy wurde kreidebleich. „Doch nicht etwa die Zwillinge, die Borage auf dem Kieker hatte?” „Doch, Pansy. Genau die! Nicolas meinte du wärest fies zu ihnen gewesen?” Pansy zog den Kopf ein und nickte. „Sogar ziemlich. Nicolas musste wegen mir in den Krankenflügel.” „Oh Mann, Pansy! Der Junge ist elf. Was hat er gemacht, dass du ihn da rein gebracht hast?” Harry musste ziemlich kämpfen, um sie nicht anzubrüllen. „Borage wollte ihm eins auswischen, weil seine Familie schon ewig mit den Flamels im Streit liegt.” „Was hat das dann mit dir zu tun?” „Weil er in Zaubertränke so ein Ass ist, sollte er mir einen besonderen Trank brauen. Ich hab Nicolas dafür eine doppelte Portion von diesem Nasenblutenzeugs von den Weasleys verpasst.” Harry sah sie fassungslos an und Pansy verfiel in Panik. „Ich hab doch nicht geahnt, dass es so schlimm wird, Harry. Die verkaufen das Zeug, verdammt. Woher sollte ich denn wissen… Die anderen haben sich lustig gemacht, aber es war so übel, dass ich einfach nur geschockt war.” „Was hast du mit dem Gegenmittel gemacht, das bei jedem Stück dabei ist?” „Ich wollte es ihm geben, aber er wollte partout nichts mehr von mir nehmen.” „Ist ja wohl auch kein Wunder! Wie ging es weiter?” „Slughorn tauchte auf und bevor ich irgendetwas sagen konnte, war er mit dem Jungen verschwunden.”

Harry sah Pansy mit hochgezogenen Brauen an. „Das war aber noch nicht alles, oder?” Sie schüttelte langsam ihren Kopf. „Ich bin direkt in den Krankenflügel gegangen, habe Madam Pomfrey das Gegenmittel gegeben und ihr alles erzählt. Leider musste Nicolas fast eine Woche im Krankenflügel bleiben. Das Nachsitzen, das ich dafür bekommen habe, war nicht schlimm für mich. Der Blick von Madam Pomfrey, nachdem ich ihr alles erzählt hatte, war grauenhaft. Sie hat mir vorgeworfen, dass ich doch wohl besser als jeder Andere wissen müsste, was es bedeutet krank zu sein. Sie hat mich einfach stehenlassen und ist gegangen. Wenn ich danach wegen meiner Medizin zu ihr kam, war es nicht mehr wie sonst, kein Lächeln, kein freundliches Wort. Mit reglosem Gesicht und Enttäuschung im Blick hat sie mir meinen Trank gegeben und ist danach sofort in ihr Büro.” Traurig sah sie zu Harry. „Ich… Auch wenn du es nicht glaubst, Harry. Ich habe mich geschämt für diese Aktion.” Harry überlegte kurz. „Wann hast du das gemacht?” „Noch vor den Weihnachtsferien”, flüsterte Pansy.

Harry war nicht begeistert von diesem Vorfall, hatte jedoch eine Idee. „Sag mal, hast du eine Ahnung, was die Carrows in der Schule veranstaltet haben?” Überrascht von diesem Themenwechsel sah Pansy ihn an. „Nicht direkt. Ich hab nur Gerüchte gehört, aber die Zwillinge haben sie in Ruhe gelassen, wegen ihrer Großeltern.” Harry sah Pansy auffordernd an. Diese seufzte leise. „Ausgerechnet ich soll dir davon erzählen?” „Warum nicht? Du als Slytherin hast doch sicher mehr mitbekommen als die aus den anderen Häusern!” Pansy sah unbehaglich drein. 'Oh Mann! Warum muss ausgerechnet ich ihm erzählen, dass sie sich Ginny ein paar Male geschnappt haben?' „Glaubst du mir, wenn ich sage, dass ich es nicht verhindern konnte?” „Wie solltest du? Schließlich waren es ja auch nur Gerüchte.” „Die Carrows haben sich wahllos Schüler gegriffen und sie wegen Kleinigkeiten nachsitzen lassen.” Pansy holte tief Luft. „Einige haben sie sich mehrfach geholt. Sie sollen sie mit Tränken gequält haben, deren Wirkung sie testen wollten.” Pansy griff sich Harrys Hände. „Ginny war eine von ihnen, weißt du?” Sie starrte an das Fußende ihres Bettes. „Schon gut, Pansy. Erzähl einfach weiter.” „Du wusstest es?” „Ja, darum hab ich dich gefragt, weil Ginny sich an nichts oder eben nur an wirre Bilder erinnern kann, die plötzlich in ihrem Kopf auftauchen. Außerdem kriegt sie Ausraster, die sie im Moment glücklicherweise unter Kontrolle zu haben scheint. Ich hab gehofft, dass du vielleicht mehr weißt.”

Pansy schloss ihre Augen. „Was hatte Blaise zu Draco gesagt? Ah, jetzt weiß ich. Was können unsere Schüler froh sein, dass sie weitestgehend sicher sind. Draco hat sich aufgeregt und gefragt ob Blaise noch ganz richtig tickt. Die Carrows würden sich schließlich auch an Reinblütern und, was noch schlimmer ist, grundsätzlich an den Jüngeren vergreifen.” „Weißt du noch von Anderen?” „Der Vorfall mit der kleinen Cornfoot war eine Woche Schulgespräch, natürlich immer nur unter der Hand. Deine Freunde sind auch nicht gerade zimperlich behandelt worden.” Pansy lehnte sich wieder ins Kissen zurück und verschränkte die Arme hinter ihrem Kopf. Ihr Blick suchte den von Harry. „Longbottom war praktisch Dauergast im Arrest. Es war egal, was er gemacht hat. Die Zwei hatten ihn echt auf der Liste.” „So wie Snape mich?” „Schlimmer, Harry. Wenn du den Kopf unten behalten hättest, hätte er dich sicher in Ruhe gelassen.” Harry schnaufte verächtlich. „Die Creeveys haben sie auch ständig am Wickel gehabt.” „Kein Wunder mit Muggeleltern.” „Welcher war der mit der Kamera?” „Colin, warum?” „Angeblich war er gemeinsam mit Ginny für zwei Tage verschwunden. Geht es ihm gut? Er ist doch evakuiert worden.” „Colin ist zurückgeschlichen und wurde getötet.” Pansy riss ihre Augen auf. „Das darf doch nicht wahr sein!” „Leider doch.” „Hat es noch mehr von den Minderjährigen erwischt?” „So weit ich weiß nicht.” Harry sah Pansy ernst an. „Weißt du sonst noch etwas?” „Luna ist nach den Weihnachts- und Ginny nach den Osterferien nicht wieder zurückgekehrt.” „Luna saß bei den Malfoys im Keller und Ginny war mit der Familie bei ihrer Tante untergetaucht.” „Woher weißt du das von Luna?” „Weil Ron, Hermine und ich sie da raus geholt haben. Hat Draco das nicht erzählt?” Pansy schüttelte langsam ihren Kopf.

„Irgendwer hat ihm gesteckt, dass ich krank bin. Von da an hat er sich noch stärker von mir distanziert.” „Er hat es erst im letzten Jahr erfahren?” Pansy nickte. „Ich hatte ja die Hoffnung auf Heilung. Warum sollte ich ihm davon erzählen?” „Warum?” Harry sah sie ungläubig an. „Weil er es vielleicht akzeptiert hätte?” Jetzt war es an Pansy, verächtlich zu schnaufen. „Wir reden hier von Malfoy, Harry und nicht von dir!” „Na und? Ihr kommt aus demselben Haus und seid beide Reinblüter. Wo ist das Problem?” „Das Problem ist das Bankkonto, Harry. Lucius Malfoy wacht mit Argusaugen darüber, welche Verbindungen einträglich sind für seinen Sohn und welche nicht.” „Und?” Pansy verdrehte ihre Augen. „Das fehlende Geld hätte er eventuell noch verwunden aufgrund des Alters unserer Familie, aber eine Krankheit? Niemals!” „Eine heilbare Krankheit!” „Das ist dem doch egal!” Harry holte tief Luft, um sich zu beruhigen. „OK, Pansy. Ich sehe das absolut anders, wie du schon bemerkt hast. Warum wolltest du Draco denn dann noch besuchen?” „Weil ich eine dämliche Kuh bin, weil ich noch immer an ihm hänge, weil ich niemanden anderen hatte, bevor du…” Sie brach ab. „Ich wusste doch nicht mehr weiter. Da hab ich dich halt darum gebeten mir bei dem zu helfen, was du mir selbst vorgeschlagen hast.”

Harry sah nachdenklich drein. „Warum hast du darauf gehofft, dass ausgerechnet ich dir zu Hilfe komme?” „Wer außer dir wäre denn selbstlos genug jemandem zu helfen, der ihn und seine Freunde jahrelang getriezt hat?” Harry nickte langsam. „Da gibt es sicherlich ein paar, aber besonders viele sind es wohl nicht”, gab Harry zu. „Siehst du?” „Hättest du diesen Schritt gemacht, wenn dein Vater dich nicht so zugerichtet hätte?” Pansy überlegte eine Weile. Irgendwann schien ein Ruck durch sie hindurchzugehen. Sie sah Harry fest in die Augen. „Ja! Ich hätte auf jeden Fall versucht mit dir…, mit euch zu sprechen.” Harry nickte langsam. „Kann ich im Moment noch etwas für dich tun, Pansy?” „Komm einfach so schnell wie möglich zurück, Harry. Das reicht mir völlig.”


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich habe diese BĂĽcher fĂĽr mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock fĂĽr mich. Ich dachte mir, dass die BĂĽcher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
Joanne K. Rowling