Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Lebensfragen - Für einen guten Zweck?

von One_of_the_Old

LVII Für einen guten Zweck?

Harry sah Molly fest entgegen. „Wir fünf werden gemeinsam mit den Elfen zu den Kobolden gehen, Molly. Dann werden wir ja sehen, welche Ideen sie haben könnten.” „Aber Harry! Was, wenn sie euch eine Falle stellen?” „Dann werden wir uns da wieder raus manövrieren!” „Mit den Kindern?!” Molly war anzusehen, dass sie kochte. „Nur darum nehme ich die Elfen mit. Sie werden sich voll und ganz darauf konzentrieren, dass den Beiden nichts geschieht.” „Können sie das überhaupt?” „Fragen wir sie doch einfach!” Harry rief seine Elfen zu sich und erklärte ihnen sein Anliegen. Kreacher lächelte breit. „Wir kommen dank ihrer Erlaubnis per Magie in die Bank und sogar direkt in eure Verliese, Sir Harry. Wir sind ohne weiteres in der Lage die Räumlichkeiten notfalls mit den jungen Zauberern zu verlassen, wenn ihr es wünscht.” Molly versuchte einen letzten Anlauf. „Wären die Kobolde in der Lage euch davon abzuhalten?” Tommy schnaufte verächtlich. „Nein, Mrs Weasley! Deren Magie ist der unseren weit unterlegen, zumal Timmy und Tammy sogar in die Familiengeheimnisse der gryffindorschen Blutlinie eingeweiht wurden. Allein mit diesem Wissen könnten die Zwei zig Kobolde zu ihren Ahnen schicken, nur durch ein Fingerschnippen.” Molly machte große Augen und Harry sah lächelnd zu den beiden jüngsten Elfen. „Wir wollen doch hoffen, dass dies nicht nötig wird, ihr zwei.” Tommy kam zu Harry. „Dürfte ich Sir Harry eine Anpassung unserer Kleider vorschlagen?”

Harry ging in die Hocke. „Was hast du dir denn ausgedacht?” Tommy winkte seine Familie und Winky zu sich heran. „Wir wissen nur zu genau, dass es Miss Hermine sehr begrüßen würde, wenn wir in richtiger Kleidung unsere täglichen Verrichtungen erledigen würden. Wir würden dem gern so weit wie möglich entgegenkommen, Sir Harry, ohne jedoch unseren Status zu gefährden.” Entschuldigend sah er zu Winky. „Tommy und ich haben uns Gedanken gemacht!”, piepste sie aufgeregt. „Winky weiß, dass Elfen nur befreit werden, wenn sie Kleidung von ihrem Meister erhalten. Dies gilt aber nicht für Kleidung, die gar keine ist.” Hermine kam mit Ginny und Laura zu ihnen. „Was meinst du damit? Das wusste ich ja schon. Darum hab ich ja auch gestrickt wie eine Wilde!” Winky lächelte. „Winky weiß sehr zu schätzen, was Miss Hermine gemacht hat. Winky hat dadurch jede Menge Weiches für ihr Nest.” Harry grinste verstohlen und Hermine seufzte leise. „Was hast du denn nun mit deiner Aussage gemeint, Winky?”, griff Ginny den Faden wieder auf. „Die Anderen unserer Zunft dürfen Handtücher und Bettwäsche, also Laken, Bezüge oder Kissen tragen. Tommy und ich haben uns darum Gedanken gemacht, wie beides miteinander zu vereinbaren ist. Schließlich haben wir bei Sir Harry ja jede Menge Zeit, in der wir nicht für ihn arbeiten dürfen.”

Laura wurde ungeduldig. „Nun zeigt uns doch endlich, was ihr gemacht habt, Tommy!” Kreachers Ältester verneigte sich kurz und schnippte mit den Fingern. Winky und Tammy steckten daraufhin in dunkelroten Kopfkissenbezügen, deren Nähte so geöffnet waren, dass Kopf und Arme oben und an den Seiten herausschauten. Der Bezug war in der Mitte und an den Armen so geschickt mit goldenen Gardinenkordeln gebunden, dass sie ausschauten wie kurzärmelige Kleider. Die Säume am runden Halsausschnitt und den Armen waren mit goldener Gardinenspitze besetzt und den unteren Saum zierte ein breiter Streifen Gardinenstoff, so dass es aussah als würden die Zwei Unterröcke tragen. Hermine staunte nicht schlecht. „Ihr seht toll aus, ihr zwei!” Beide Elfen liefen rosa an. „Die sind nur für offizielle Anlässe, Miss Hermine. Für den Alltag haben wir ja unsere normalen Tücher, die sie ja schon kennen”, piepste Tammy verlegen. „Wenn Sir Harry gestattet? Wir haben auch etwas für uns gemacht”, meldete sich Timmy. „Na dann zeig mal her.” Erneutes Fingerschnippen und die drei männlichen Elfen standen in ähnlich gearbeiteten Kopfkissenbezügen vor ihnen. Das rote Oberteil war am Hals nicht rund, sondern dreieckig gearbeitet und deutlich kürzer als bei Winky und Tammy. Dafür steckten die drei vom Nabel abwärts in einem schwarzen Kissenbezug, der durch Schnürsenkel so gebunden war, dass es aussah als würden sie dreiviertellange Pluderhosen tragen.

„Ist Sir Harry damit einverstanden?”, fragte Kreacher vorsichtig. „Dreht euch doch mal herum.” Die Elfen taten, wie ihnen aufgetragen wurde. „Ihr seht sehr gut aus. Ich bin sehr zufrieden mit euch, aber etwas Wichtiges habt ihr vergessen!” Fragend und leicht enttäuscht sahen die Elfen ihn an. Harry konzentrierte sich kurz auf das Bild seines Familienwappens und berührte die Elfen nacheinander über der rechten Brust, wo es als feine Stickerei erschien. „Jetzt seid ihr perfekt!” Mit großen Kulleraugen sahen die Fünf ihn an. „Das hätten wir nie gewagt, Sir Harry!”, kam tonlos von Tommy. „Es ist nur wenigen, sehr wenigen von unseresgleichen vergönnt, dass ihre Familie ihnen solch eine große Ehre zu Teil werden lässt, das Wappen ihrer Familie in der Öffentlichkeit zu tragen.” „Gern Tommy, schließlich seid ihr ja ein Teil meiner Familie.” Die Elfen verneigten sich tief. „Na ihr seht ja toll aus!”, kam fröhlich von der Treppe. Luna kam mit Neville zu ihnen herunter. „Was haben wir verpasst?” „Dieser Bengel will heute Nachmittag um drei mit allen zusammen zu den Kobolden, weil sein Urgroßvater, dieser Narr, glaubt es könnte sie vor einer Falle der Kobolde schützen”, schimpfte Molly halbherzig. Luna und Neville rieben sich die Hände. „Au fein, da wären wir auch gern dabei!”, kam von Neville. Luna trat zu Harry. „Wie kommst du jetzt zu diesen Sachen? Ich dachte die tragen wir nur an offiziellen Orten?” „Wenn ich mich auf den Ring oder die Mädchen sich auf ihren Anhänger an den Ketten konzentrieren, erscheinen diese Kleider direkt.”

Neville sah interessiert zu den Kindern. „Lasst euch mal anschauen, ihr zwei!” Laura sprang auf ihn zu und drehte sich einmal im Kreis. Nicolas folgte ihr zurückhaltender. „Wow, Harry! Wer jetzt noch daran zweifelt, dass du die Kinder gern hast, muss echt nicht dicht sein! Andererseits könnte das auch eine Menge Stress und Ärger bedeuten, wenn ich so an Borage & Co. denke”, meinte er daraufhin. Neville zog seine Galleone und den Zauberstab aus der Tasche. Er tippte sie an und die der Anderen erwärmte sich. Luna zog ihre hervor und besah sich den Rand. 'Heute 14.50 Gringotts! Uniform! Neville!' „Au fein!”, freute sie sich, „aber ich werde etwas anderes tragen.” Luna schloss kurz ihre Augen und stand als Lady Hufflepuff vor ihnen. „Na, was sagt ihr dazu?” Im gleichen Atemzug rief sie nach Monty, der auch prompt erschien. „Mylady wünscht?”, verneigte er sich vor ihr. „Ich würde es schön finden, wenn du mich und Lord Gryffindor heute in die Bank begleiten würdest. Hast du Zeit dafür?” Monty sah sie verständnislos an. „Monty hat immer Zeit für Myladys Wünsche.” Luna wandte sich lächelnd an Harrys Elfen. „Hättet ihr die Möglichkeit, ihm auch so etwas zu geben? Natürlich in meinen Farben und mit dem Hauswappen der Hufflepuffs?” „Aber natürlich haben sie das!”, antwortete Harry, um eine eventuelle Nachfrage zu unterbinden. An Monty gewandt fuhr er fort: „Keine Sorge, Monty! Dein Status als Elf der Familie ändert sich dadurch nicht.” Der Elf verneigte sich lächelnd. „Monty und seine Vorfahren waren schon immer frei, Sire. Monty begrüßt es aber, dass ihr und eure Elfen einen Weg gefunden haben, sie trotz allem ordentlich zu kleiden. Diese Nachricht wird unter den Elfen für ein noch höheres Ansehen eurer Person sorgen, Sire.” Monty trat zu Harrys Elfen und besah sich deren Aufmachung, schnippte mit den Fingern und drehte sich zu Luna. „Ist es Mylady so recht?” Luna nickte lächelnd und hob zwinkernd ihren Daumen. „Sehr schön, Monty. Genau wie die Sachen von Tommy, nur in Gelb und Schwarz.”

Neville ging nach oben, um sich in seinen DA-Anzug zu werfen und kam nach zehn Minuten wieder herunter. Breit grinsend trat er in den Salon. „Kingsleys Patronus hat mich gerade besucht, Harry. Er klang gar nicht angetan von meiner Bitte an die Anderen, sah aber ein dass es ein freies Land ist und wenn die DA meint, bei Gringotts was erledigen zu müssen, er leider keine Handhabe dagegen habe.” „Trägt der kluge Mann seine Münze also immer bei sich”, flüsterte Harry lächelnd. Ginny grinste schief. „Vielleicht sollten wir doch auf Tattoos umsteigen. Was war es bei dir noch gleich, Luna?” „Verrat ich jetzt nicht, Kleine! Das muss Harry schon selbst herausfinden.” Neville grinste kopfschüttelnd, als er Ginnys bittenden Blick bemerkte. „Vergiss es, Ginny! Ich mach ja fast alles für dich, aber die Suppe löffelst du schön selbst aus.” Beleidigt schob Ginny ihre Unterlippe vor und starrte verlegen zu ihrer Mum, deren Blick nichts Gutes verhieß. Harry indes versank in seine Innerstes. 'Das wird sicher einen schönen Trubel geben, Godric. Publikum vorm Radio, die Erben Hufflepuffs und Gryffindors mit einer Schar Hauselfen und der DA als Spalier. Dazu noch der zukünftige Minister mit einigen seiner Auroren. Was für ein Auflauf!' „Helga ist ganz aus dem Häuschen, dass ihre Enkelin dir beistehen will. Sie erzählt jedem Gemälde, das es hören will, davon. Andererseits lässt sie dir ausrichten, dass wenn ihr etwas geschieht, sie dich bis an dein Ende durch jedes Bild der Welt verfolgen wird.” Ein herzliches Lachen hallte durch Harrys Kopf, was irgendwie ansteckend wirkte. Auch Harry begann zu lachen, doch als er die verwunderten Gesichter bemerkte, brach er abrupt ab. „Helga lässt dir ausrichten, dass sie unheimlich stolz ist und mir droht sie damit, mich auf ewig zu verfolgen, wenn dir was passiert, Luna.” Jetzt lachten alle leise über die Vorstellung, eine tobende Helga Hufflepuff würde Harry Potter bis zu seinem Tod durch sämtliche Gemälde der Welt verfolgen und piesacken.

Harry sah auf die Uhr des Salons. „Gleich zwei. Lasst uns los! Wir werden bis zur Bank sicher einige Zeit brauchen.” Molly verabschiedete sich von ihnen. Als Letzten nahm sie sich Harry vor. Sie sah ihm fest in die Augen. „Wehe, wenn meinen Enkeln etwas geschieht! Ich zieh dir die Haut ab, Harry!”, flüsterte sie eindringlich. Harry sah sie verwundert an. „Deine Enkel?” Molly lief rosa an. „Solange du mit Ginny Tisch und Bett teilst, sind sie das und damit basta, egal ob mit Ring und Schwur oder nicht!” Harry starrte Ginnys Mum ungläubig an. „Und bevor du fragst, Arthur sieht das ebenso!” Sie drückte ihn an sich und wünschte ihm viel Glück. Danach wandte sie sich ab und ging in die Küche. Harry stand da wie vom Donner gerührt. Eine leichte Berührung an seiner Hand ließ ihn zusammenfahren. Ginny stand neben ihm und sah ihn fragend an. „Was hat sie dir gesagt?” „Dass sie mir die Haut abzieht, wenn ihren Enkeln etwas geschieht!” Ginny grinste fies. „Typisch Mum! Macht sich Sorgen um dich und anstatt dir das zu sagen, setzt sie dich zusätzlich unter Druck. Daran musst du dich wohl jetzt gewöhnen. Sie macht es mit Laura und Nicolas genau wie mit dir damals.” Harry sah Ginny verwundert an. „Sie hat uns allen etwas Schreckliches angedroht, wenn wir dich nicht als Familienmitglied sehen, Harry.” „War das denn nötig?” „Nur bei Percy. Bei uns anderen hat sie damit offene Türen eingerannt!” Ginny lief rosa an. „Wie es mir mit dir ging, weißt du ja schon längst!” „Du standest im Nachthemd vor mir und hast kein vernünftiges Wort rausbekommen!” „Und du Doofmann musstest dich erst von Ron aufklären lassen, was los ist!” Beide lächelten sich zu und traten zwischen die Anderen.

Harry sah auffordernd in die Runde. „Wir reisen per Kamin in den Kessel, wegen Nicolas und Laura. Neville? Da du die DA ja zu Gringotts beordert hast, solltest du direkt dorthin apparieren. Bitte wartet so unauffällig wie möglich vor der Bank.” Neville grinste schief. „Ein Haufen Leute in dunklen Anzügen und Kostümen? Du bist gut, Harry!” Er ging lachend vor die Tür, um von dort zu verschwinden. „Luna?” „Ja, Harry?” „Du gehst bitte mit Monty nach Ginny, Hermine und den Kindern. Ich bilde mit den Elfen den Abschluss.” Hermine wandte sich ihm zu. „Warum gehst du als Letztes?” „Ich sichere mit den Elfen das Haus gegen unbefugtes Eindringen und komme mit ihnen per Apparieren in den Kessel.” Hermine sah ihn unbehaglich an, sagte jedoch nichts und trat mit Nicolas in den Kamin. Nachdem alle gegangen waren, sah Harry die Elfen ernst an. „Also los, Leute! Ihr wisst, was ihr zu tun habt.” Die Elfen verschwanden und nur Sekunden später standen sie wieder bei Harry. Kreacher verneigte sich grinsend. „Jeder ungebetene Gast landet direkt im Keller des Hauses, in einem speziellen Raum, in dem Zauberer- und Hexenmagie nicht funktioniert.” „Sag mal, Kreacher? Wie viele Kellerräume haben wir eigentlich?” „Genügend, Sir Harry. Kreacher wird sie euch demnächst gern zeigen.” „Na dann auf in den Kessel!” Die Elfen traten dicht an Harry heran und die Gruppe verschwand mit einem leisen Plopp.

Der Kessel war rammelvoll! Auf jedem Tisch standen kleine Radioempfänger, die alle dasselbe Programm spielten. Gerade verklangen die letzten Töne eines irischen Volksliedes und Lees Stimme erscholl aus den Apparaten. „Nun ist es bald soweit! Die Winkelgasse ist so voll, als gäbe es bei den Weasleys etwas umsonst! Ich stehe hier an den Stufen zur Bank, wo ich viele bekannte Gesichter entdecken kann. Eine Menge Mitschüler und Freunde von Harry, George und mir sind hier, um diesem Ereignis beizuwohnen! Was es genau ist, weiß auch ich noch nicht, aber wann hat uns Harry Potter jemals enttäuscht?” Wieder erklang Musik aus den Radios. Die kleine Gruppe trat nach und nach aus dem Kamin. Sofort verstummten alle Gespräche und die Köpfe drehten sich ihnen zu. Tom kam diensteifrig auf sie zu und begrüßte sie freundlich. „Welch Glanz in meiner bescheidenen Hütte. Dürfte ich erfahren, was ich für die Misses tun kann?” „Wir reisen der Kinder wegen per Kamin, Tom.” „Verstehe, Miss Granger. Kann ich sonst irgendetwas für sie tun?” Tom hatte Mühe, die immer dichter werdende Menschentraube hinter sich zurückzuhalten. Jeder der Anwesenden wollte einen Blick auf die Mädels mit den Kindern werfen. „Gib den Leuten hier etwas zu trinken, Tom! Sie sehen durstig aus”, erklang es hinter den Mädchen. Harry war mit den Elfen aufgetaucht. Ein Raunen der Zustimmung ging durch den Schankraum. „Seht zu, dass es nicht ausartet, aber es gibt Grund zum Feiern!”, rief Harry erneut. Die Traube der Menschen drängte jetzt zum Tresen. Tom sah Harry fragend an. „Gib ihnen, was sie wollen. Wer zu viel hat, den setzt du an die Luft! Ich bezahle auf dem Rückweg den Rest.” Harry gab Tom eine Hand voll Galleonen und dieser verschwand hinter seinen Tresen, um die Bestellungen zu erledigen.

Ungehindert, aber von vielen Dankesrufen begleitet, verließ die Gruppe das Lokal auf den kleinen Hinterhof. Kreacher berührte den passenden Stein und die Mauer gab den Durchgang frei. Die Bezeichnung 'Durchgang' war im Moment allerdings übertrieben, denn sie standen praktisch vor einer zweiten Wand aus Menschen, die sie neugierig und erwartungsvoll ansahen. Kreacher und Tommy traten vor und versuchten grimmig schauend einen Weg durch die Wartenden zu bahnen, was aber misslang. Harry trat vor und sah ernst in die Runde. „Leute! Seid vernünftig. Wenn ich nicht pünktlich bin, wird das nix.” Zaghaft teilte sich die Menschenmenge. „Na also! Geht doch.” Langsam setze sich die Gruppe in Bewegung. Harrys Blick fiel auf Laura, die eingeschüchtert neben ihrem Bruder herging, flankiert von Timmy und Tammy. 'So wird das nie was!' „Ginny, Mine? Wir sollten ein wenig mehr Platz schaffen.” „Aber wie?” „Ganz einfach, Mine. Wir sollten unseren Haustieren ein wenig Auslauf gönnen! Kommst du zu mir nach vorn, Luna?” Die Mädchen und Luna nickten entschlossen. Luna schloss zu Harry auf und alle vier erschufen ihre Patroni. Die Menge stob praktisch auseinander, als die Gruppe jetzt von den vier Lichtwesen flankiert durch sie hindurchschritt. Harrys Löwe und Lunas Dachs zogen erhobenen Hauptes an der Spitze der Gruppe voran. Danach folgten Kreacher und Tommy. Die Löwinnen der Mädchen flankierten sie an den Seiten und Winky bildete mit Monty den Schluss.

So kamen sie ziemlich gut voran, bis auf Höhe von Dimitris Lokal eine ungefähr fünfjährige Hexe mit braunen Locken sich von der Hand ihrer Mutter losriss und mit leuchtenden Augen auf Harrys Patronus zustürmte. Die Umstehenden schrien auf, doch Harrys Löwe sah ruhig in die Richtung des Mädchens und blieb stehen. Als die Kleine ihn fast erreicht hatte, setzte er sich auf die Hinterpfoten und sah sie abwartend an. Harry trat neben den Löwen und ging in die Hocke. Die Mutter stand kreidebleich in der Menge. Sie war einfach zu geschockt, als dass sie etwas unternehmen konnte. Das Mädchen blieb vor Harry stehen. „Löwi lieb?”, fragte sie mit einem treuherzigen Blick. „Zu dir schon, aber auch nur dieser hier. Verstehst du das?” Das Mädchen nickte. „Löwi streicheln?”, wollte sie wissen. Harry legte seine eigene Hand auf den Rücken des majestätischen Tieres und nahm die Hand der Kleinen, um sie an die Mähne zu legen. „Aber ganz vorsichtig, ja?” Langsam strich die kleine Hexe ein paarmal an der Mähne entlang. Das Lichtwesen schnurrte behaglich und stupste der Kleinen zärtlich gegen die Wange. „Löwi ganz weich! Ist der echt?” „So echt, wie du ihn dir wünscht.” Die Kleine lächelte breit. Noch ein paarmal fuhr sie dem Tier durch die Mähne, bis Harry sie auf den Arm nahm und das Mädchen, flankiert von seinem Patronus, zu seiner Mutter brachte. Die Umstehenden wichen etwas zurück. „Hier haben sie ihren Sonnenschein wieder, Ma'am, gesund und munter!”

Die Frau nahm ihre Tochter auf den Arm und sah diese verärgert an. „Das war ganz böse! So etwas tut eine artige kleine Hexe nicht!”, tadelte sie ihre Tochter. Sofort bildeten sich Tränen in den Augen des Mädchens. „Das wollte ich nicht, Mummy. Aber der Löwi war doch ganz lieb!” Die Hexe sah demütig zu Harry. Sie griff nach seiner Hand und küsste seinen Siegelring. „Bitte verzeiht, Sire. Entschuldigt, wenn sie euch belästigt hat.” Sie knickste leicht. „Da gibt es nichts zu verzeihen, Ma'am. Kinder sind unbedarft. Sie war zu keinem Zeitpunkt in Gefahr!” Die Frau lächelte unsicher. Harry griff in seinen Umhang, konzentrierte sich auf das Bild von Lauras Plüschlöwen und zog ein etwas kleineres Duplikat hervor. „Hier, Kleines. Der ist für dich, damit du auch einen Beschützer hast, wenn du ihn mal brauchst.” Bevor das Mädchen zugriff, sah es fragend zu seiner Mum. Als diese nickte, fasste sie jauchzend zu und drückte den Löwen fest an sich. Harry lächelte den Beiden zum Abschied zu und die Menge brach in tosenden Jubel aus. Harry trat wieder neben Luna und sie setzten ihren Weg zur Bank fort. Nach ein paar Schritten durch die immer weiter jubelnde Menge neigte Luna ihren Kopf zu Harry: „Wenn sie dich bisher nur gemocht haben, liegen sie dir jetzt zu Füßen, Harry. Ehrlich gesagt war ich mir nicht sicher, wie dein Patronus reagiert.” „Er ist ein Stück meiner selbst, Luna. Wie sollte er schon darauf reagieren, dass ein kleines Mädchen auf ihn zukommt?” „Du magst Kinder sehr, oder?” „Solange sie ehrlich sind, mag ich alle Menschen, Luna. Selbst wenn sie nicht mit mir einer Meinung sind.” Lächelnd gingen sie weiter, bis zu dem kleinen Platz vor der Bank, der rundherum von Menschen gesäumt war.

Harry entdeckte Neville, der gemeinsam mit Lee in einer Gruppe in Muggelkleidung steckender junger Leute stand und angeregt mit Cho und zwei weiteren Hexen in blauen Reiseumhängen mit großen Kapuzen plauderte. Während sie näher traten, hörten sie, wie Lee ungläubig fragte: „Die ist wirklich von Harry?” „Ja, ist sie! Er hat sie mir am letzten Samstag in der Schule für meine Schwester gegeben.” Harry erkannte Charleens Stimme. Lächelnd tippte er ihr auf die Schulter. „Na? Wie geht es dir?” Charleen fuhr jubelnd herum und drückte Harry stürmisch. Leicht rosa im Gesicht ließ sie ihn los und begrüßte auch die Anderen herzlich. Harry sah zu Lee. „Was sie sagt stimmt. Das ist übrigens die junge Dame, von der ich dir erzählt habe, Lee.” Er deutete auf Laura. „Unterhalt dich doch mal kurz mit ihr, wenn du magst.” Lee grinste schief. „Du hast recht, Harry. Noch ein paar Jahre und sie wickelt die Jungs um ihren kleinen Finger. Da kommt eine Menge Arbeit auf dich zu!” Grinsend ging Lee mit dem Mikrofon in der Hand zu Laura. Harry zog Cho und Marietta etwas an die Seite. „Hallo, ihr zwei. Wie geht es euch?” Marietta sah peinlich berührt zu Boden, doch Cho antwortete fröhlich. „Ganz prima, Harry. Übrigens weiß Kingsley nicht, ob er über deine Aktion hier weinen oder lachen soll.” „Wie hat er es denn erfahren?” „Nevilles Nachricht und Radio hört er auch, nachdem ihm aus der Winkelgasse etwas zugetragen wurde.” Cho zwinkerte und ging mit den Worten, „Ich lass euch dann mal allein”, zu den Anderen.

Harry überlegte kurz, was er sagen sollte. „Marietta, schaust du mich bitte an?” Langsam hob die junge Hexe ihren Kopf. Harry bemerkte die große Erleichterung auf ihrem Gesicht, als sie die Kapuze ihres Umhangs zurückschob. „Was machst du hier?” „Ich dachte, es wäre eine gute Gelegenheit dir zu zeigen, dass ich meinen Fehler eingesehen habe, Harry.” „Das könnte heute sehr gefährlich werden.” „Wann wird es das Mal nicht, wenn sich un…, unsere Münze erwärmt?” Harry nickte leicht. „Magst du mir sagen, was dich damals dazu gebracht hat?” Marietta seufzte schwer. „Ich wusste, dass diese Frage kommt. Ehrlich gesagt hatte ich bis vor ein paar Sekunden einen riesigen Bammel vor ihr und das trotz deiner Aussage zu Charleen. Aber jetzt wo du hier vor mir stehst und mir eher besorgt als ärgerlich in die Augen schaust, habe ich den Mut dir zu antworten, Harry.” Sie fuhr sich nervös durch ihre Locken. „Ich habe viel von meiner Mum gehört und in ihren Briefen gelesen, was gegen dich geplant war. Sie hat mich mehrfach davor gewarnt zu offen zu zeigen, wie ich zu dir stehe, hatte ich ihr doch gesagt, dass meine beste Freundin in dich verliebt ist und sie mich überredet hat, mehr Zeit mit ihr und dir zu verbringen. Jetzt weiß ich, dass ich dich warnen sollte, vorsichtig zu sein. Stattdessen habe ich dir nur noch mehr Schwierigkeiten gemacht. Was meinst du wohl, was bei mir zu Hause los war, als ich mit diesem Mal von Hermine vor ihr stand.” Harry griff vorsichtig nach Mariettas Hand, weil er bemerkte dass es nicht leicht für sie war, darüber zu sprechen. Dankbar lächelte sie ihm zu. „Mum war zutiefst enttäuscht, als sie brühwarm von Umbridge im Ministerium erfuhr, wie äußerst vorbildlich ich mich ihr und dem Minister gegenüber verhalten hätte, bis diese vermaledeite Sache mit den Pickeln passiert wäre. Mum ist dafür sogar befördert worden. Sie durfte seitdem unter der Aufsicht von dieser Kröte Hetzschriften gegen dich verfassen und Denunziationen gegen dich weiterverfolgen.”

„Was ist dir geschehen?” „Nichts! Und das war noch viel schlimmer, als wenn sie mich wüst beschimpft oder Dad mir eine gescheuert hätte. Sie haben nur beide vor mir gestanden und mich gefragt, ob ich mir bewusst wäre, dass ich dadurch nicht nur dir, sondern vielen meiner Freunde und Mitschüler großen Schaden zugefügt hätte. Dass ich möglicherweise Schuld daran bin, dass du es nun wohl nicht mehr schaffst, deine Aufgabe zu erfüllen und ich froh sein solle, dass ich nur mit dem Wort Petze und nicht mit noch Schlimmerem von euch bestraft wurde.” Mariettas Augen wurden feucht. Harry zog sie zu sich heran und legte ihr einen Arm um die Schulter. „Ist doch gut! Ich habe es doch trotzdem geschafft!” „Nimmst du mich mit den Anderen mit?”, schnüffelte sie verlegen. „Aber nicht einfach so!” Erschrocken sah sie ihn an, doch sein Lächeln beruhigte sie sofort wieder. Harry reichte ihr ein Taschentuch und ging mit ihr zu Hermine. „Schatz, würdest du bitte dafür sorgen, dass sie entsprechend gekleidet ist, wenn sie mit uns und den Anderen der DA in die Bank kommt?” „Aber gerne doch!” Hermine schwang ihren Zauberstab und Marietta trug dieselbe Kleidung, wie der Rest der anwesenden Mädchen von Dumbledores Armee. Marietta nahm Hermine dankbar schauend in den Arm. „Danke, dass es nichts Schlimmeres geworden ist, Hermine!”, flüsterte sie ihr zu. „Ehrlich gesagt, hatte ich auch erst eine andere Idee, doch eine Stimme im Kopf, die denjenigen dazu zwingt jeden mit, ''Ich bin ein Verräter und schuld am Tod von Harry Potter!'', zu begrüßen doch zu krass.” Marietta wurde bleich und sah Hermine erschrocken an. „Ich glaube, dann säße ich jetzt im Mungo in der Abteilung für schwere Fälle, oder läge auf einem Friedhof.” „Eben das hat mich davon abgehalten. Es sollte ja nur ein Denkzettel sein und nicht tödlich enden.”

„Sag mal Hermine, wie stehen du und Ginny zu Harry?” „Hat Charleen dir das nicht erzählt?” „Doch schon, aber mein Schwesterchen hat ne Menge Fantasie. Wenn sie nicht die Galleone von Harry gehabt hätte, dann hätte ich gedacht sie flunkert uns auf dem Bahnhof etwas vor.” „Wie haben deine Eltern reagiert?” „Erst du!” „Es ist so wie sie sagt. Gin und ich sind beide mit ihm zusammen. Wir schlafen sogar in einem gemeinsamen Bett mit ihm!” „Uii! Ihr traut euch aber was. Was sagen denn eure Eltern dazu?” „Molly und Arthur tolerieren es mit einigen Vorbehalten. Meine Eltern wissen noch nichts davon. Die werden noch in Australien für mich gesucht. Nun aber zu dir. Was haben deine Eltern denn nun gesagt?” „Paps war sprachlos und Mum hat mich glücklich umarmt. Was hast du nur für ein Glück, Kind! Sei so gut und rede mit ihm, versprichst du mir das? Hat sie mir gesagt. Nachdem ich sie daraufhin ängstlich angesehen habe, meinte sie dass Harry mir sicher vergeben würde, was ich getan habe. Ich hab sie gefragt, warum sie sich so sicher ist. Sie hat mir dann erzählt, was er für Pansy bereit ist zu tun. Charleen hat mir dann abends, als wir allein waren, von ihrem Gespräch mit Harry und Luna erzählt. Das hat mir wieder einiges von meinem Mut mit ihm zu reden genommen, da er mir in erster Linie den Verrat an euch, der DA, übelgenommen hat. Nachdem ich Paps dann heute die Nachricht von Neville gezeigt habe, hat der mich direkt in diesen Reiseumhang gesteckt und mich und Charleen losgescheucht. Er gab uns lächelnd ein paar Münzen und wir sollten uns einen schönen Tag in der Winkelgasse machen. Nachdem er mir viel Glück gewünscht hatte, schob er uns grinsend in den Kamin. Ich hatte richtig Schiss, Harry gegenüberzutreten, Hermine, aber er war nicht wirklich böse wegen meines Erscheinens, sondern eher besorgt. Weißt du warum?” „Wir rechnen damit, dass die Kobolde uns eine Falle stellen und es zu einer offenen Auseinandersetzung mit ihnen kommt.” „Und dann zieht ihr hier lächelnd und winkend mit Gefolge durch die Winkelgasse?” „Harrys Urgroßvater meint, dass dies die Kobolde einschüchtern würde.” „Urgroßvater?” „Godric Gryffindor!” Marietta blieb der Mund offen stehen und sie sah entgeistert zu Harry hinüber.

Harry gesellte sich indes zu Lee und Laura. „Du wohnst also jetzt mit deinem Bruder bei Harry und den Anderen?” „Ja, tu ich. Und du hast wirklich geglaubt Harry und ich wären ein Liebespaar? Ich bin doch erst fast zwölf!” Lee wurde knallrot. „Ähm ja, habe ich und danke! Das hier wird direkt gesendet und ganz England kann dich hören.” „Ganz England?”, staunte die Kleine. „Ja, leider!” „Oh toll, dann kann ich ja meine Großeltern von hier grüßen. Die liegen nämlich im Krankenhaus, weißt du? Hallo, ihr zwei. Gute Besserung von Nicolas und mir.” „Bleibt ihr also bei Harry, bis deine Großeltern wieder gesund sind?” „So war es anfangs gedacht, aber Grandma und Grandpa haben erlaubt, dass wir länger bleiben dürfen.” „Wie lange wäre das denn?” Laura sah fragend zu Harry, der ihr aufmunternd zunickte. „Für immer, wenn wir das wollen, weil es den beiden sehr schlecht geht und Mum und Dad ja nicht mehr bei uns sind.” „Das ist aber sehr nett von Harry. Haben deine Großeltern ihm dafür etwas gegeben?” „Nein! Sie wollten, doch Harry hat das abgelehnt. Er behält uns bei sich, weil er uns gern hat, genauso gern wie Ginny und Hermine”, sprudelte es aus Laura hervor. Lee öffnete grinsend den Mund, doch dann fiel sein Blick auf Ginnys drohendes Gesicht. Schlagartig wurde er wieder ernst. „Woher weißt du das denn so genau, kleine Lady?” Laura zog den Anhänger ihrer Kette hervor. „Damit gehören wir zu ihm. Ich trage dieselbe Kette wie die beiden Mädchen und Nicolas hat einen Ring von ihm bekommen, der genauso aussieht, wie der von Harry! Das ist auch der Grund, warum wir dieselben Kleider tragen, Lee.” „Die sind wirklich wunderhübsch. Dann mal vielen Dank für deine tollen Antworten, Laura.” Lee beschrieb überschwänglich die Kleider der drei Mädchen und ließ danach wieder Musik laufen.

Ginny kam bedrohlich schnell auf Lee zu. „Da hast du ja gerade noch die Kurve gekriegt!” „Tschuldige! Aber bei der Vorlage von der Kleinen?” „Lass Laura aus dem Spiel! Sie wird erst zwölf und wie du bemerkt hast, ist sie recht unbedarft mit ihren Antworten.” „Sie hat mir aber auch ein ganz schönes Ei ins Nest gelegt!”, versuchte Lee sich zu rechtfertigen. „Dein Problem! Was redest du auch erst, anstatt zu denken? Du bist schließlich keine Zwölf mehr!” Harry kam dazu und nahm Ginny in den Arm. „Lass doch! Heute waren eh fast alle Zauberer Englands hier, habe ich zumindest das Gefühl. Die sind doch nicht dumm, Ginny.” „Aber zumindest haben wir es versucht zu verbergen, da ja Luna neben dir gegangen ist und nicht wir zwei!” „Das wird jetzt aber anders!” Harry hob seine Hand und seine Begleiter kamen zu ihm. Die DA sah ihn erwartungsvoll an. „Neville hat euch schon alles erklärt?” „Es könnte heiß werden, hat er gesagt!”, kam ernst von Terry Boot. Harry nickte. „Ich habe etwas herausfinden können, was diese kleinen Biester lieber geheim halten würden. Das was heute unterzeichnet wird, ist ihre Strafe für ihr Vergehen. Wir tarnen das als wohltätige Spende, damit niemand auf die Idee kommt sie zu jagen oder es zu einem erneuten Koboldkrieg kommt.” „Warum rechnet ihr dann mit Ärger?”, wollte Padma wissen und ihre Schwester nickte dazu. „Weil ihre Strafe den Jahresgewinn der Bank für mindestens fünfzig Jahre ausmacht”, erklärte Hermine. „Warum mindestens für fünfzig?” „Weil die Strafe auf Lebenszeit gegen Gringott und Slipknot verhängt wurde, Lavender!” Terry pfiff leise durch die Zähne. „Da werden sie aber wohl nur noch ein recht kurzes Dasein fristen!” Harry hob die Schultern. „Ist mir wurscht. Die fünfzig Jahre, die ihnen Hermine verpasst hat, reichen bis zu unseren Enkeln.” Die anwesenden Jungs grinsten dreckig und die Mädels sahen leicht verträumt zu Ginny und Hermine. „Schaut nicht so blöd!”, empörten sich diese.

Harry überlegte noch einmal was zu tun wäre, während die Anderen hitzig diskutierten, wie lange die beiden führenden Köpfe des Hauses Gringotts noch Zeit zum Geldzählen hätten. Er bemerkte gar nicht, wie die Diskussionen verstummten. Plötzlich spürte er, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Ruckartig fuhr Harry herum und ging in Kampfstellung. Vor ihm stand Kingsley Shacklebolt, der von Katie, Alicia, Cho und Marc begleitet wurde. Einen kurzen Moment schien die Zeit stillzustehen. Kingsley ergriff Harrys rechte Hand und schüttelte diese grinsend. „Oh Mann, was kann ich froh sein, dass ich dir nicht auf die Schulter getippt habe. Cho hatte mich davor gewarnt…” Weiter kam er nicht. Harry riss Kingsley nach vorn und rief: „Runter, Kingsley!” Shacklebolt kam auf Harry zu liegen und ein silberner Pfeil traf Marc in die Schulter, weil dieser sich schützend über Shacklebolt gebeugt hatte. Die Menge schrie auf und blieb danach wie angewurzelt stehen. Die Patroni, die bisher wie Standbilder am Fuße der Treppe zur Bank verharrt hatten, sprengten davon und hielten die anwesenden Hexen und Zauberer davon ab, den Platz zu verlassen. Cho kümmerte sich um Marc. „Geht es, Sir?” „Glatter Durchschuss, schätze ich.” Kingsley berappelte sich und half Harry beim Aufstehen. Harry trat zu Marc heran. Argwöhnisch betrachtete er Schaft und Spitze des Pfeils. „Mine, Ginny, Kreacher? Kommt ihr bitte mal her?” Ginny war mit Ron als Erste bei Harry. „Ist dir etwas geschehn?” „Marc hat es erwischt. Mine? Du beherrscht doch die Heilzauber von Galatea. Bitte kümmere dich um ihn. Kreacher, siehst du dir bitte einmal die Zeichen auf dem Pfeil an? Ich glaube ich kenne die irgendwoher!”

Hermine zog ihren Zauberstab, trennte die mit Widerhaken bewehrte Spitze ab und zog den Schaft aus der Wunde. Skeptisch schauend führte sie ihren Stab über das entstandene Loch in Marcs Schulter. 'Verdammt! Das Ding war vergiftet.' „Cho! Bring ihn direkt ins Mungo! Sag den Heilern, dass Gift im Spiel ist.” „Woher willst du…” Cho starrte Hermine wie vom Donner gerührt an. Hermine griff nach ihrer Schulter und schüttelte sie energisch. „Verdammt, Cho! Beeil dich! Ist doch egal, woher ich das weiß und nimm gefälligst die Spitze mit. Da müsste noch was von dem Gift sein.” Als Cho mit ihrer Hand nach der Pfeilspitze greifen wollte, schlug Hermine ihr auf die Finger. „Benütz gefälligst nicht deine bloßen Hände! Nimm deinen Zauberstab dafür!” „Ist gut, Hermine.” Cho verstaute die Pfeilspitze per Magie in einem Beutel und verschwand mit Marc ins St. Mungo. Kreacher betrachtete eindringlich den Schaft des Pfeils. „Eindeutig das Werk eines Kobolds, was nicht heißen muss, dass der Schütze einer war, Sir Harry.” Harry nickte stumm und trat neben Kingsley mitten auf den Platz, um sich umzusehen und die anwesenden Schaulustigen wieder zu beruhigen. Die vier Patroni kamen zu ihren Herren zurück und sahen weiterhin argwöhnisch auf die Menge. Lee überschlug sich fast bei der Schilderung des Geschehens und war voll in seinem Element.

„Woher wusstest du es, Harry?” „Ich habe es gespürt, Kingsley. Nachdem ich mich herumdrehte, sah ich nur etwas ziemlich Schnelles kurz in der Sonne aufblitzen.” „Noch immer der perfekte Sucher!” „Nur leider war es dieses Mal kein Schnatz.” Kingsley nickte bedächtig. Timmy und Tammy kamen mit Laura und Nicolas zu ihnen. „Wünscht Sir Harry, dass wir die jungen Zauberer nach Hause bringen?” „Nein, Tammy. Für den Moment scheint es sicher zu sein. Außerdem wäre das wohl Jetzt das falsche Zeichen an die hier Anwesenden.” Harry ging vor den Kindern in die Hocke. „Oder möchtet ihr zurück?” Nicolas schüttelte vehement seinen Kopf. „Auf gar keinen Fall, Harry! Uns passiert schon nichts. Timmy hat sofort ein magisches Schild über uns gelegt, als du herumgefahren bist. Mann Harry, was für eine Reaktion!” Der Junge strahlte über das ganze Gesicht. Harry sah zu Laura, die zwar nicht ganz so glücklich drein sah, aber dennoch nickte. „Ich bin lieber hier bei dir als allein bei Molly. Die wird sich schön sorgen, wenn sie das hört.” Harry nickte und strich ihr über den Kopf. „Du hast recht. Ich werde sie schnell benachrichtigen.” Er erschuf seinen Hirschen und trug ihm die Nachricht für Molly auf, dass es nur ein kleiner Zwischenfall war und es ihren Enkeln gut ging. Ein lautes Raunen ging durch die Menge, als der stolze Hirsch nach einem Klaps auf die Kruppe davon galoppierte, um seine Aufgabe zu erledigen. Lee blieb vor Staunen der Mund offen. Nach ein paar Sekunden fing er sich wieder.

„Bitte entschuldigen sie die kleine Unterbrechung, doch das was hier gerade geschah, brachte selbst mich als langjährigen Freund von Harry Potter aus der Fassung. Während sein Löwenpatronus hier bei ihm sitzt und mit denen seiner Begleiterinnen argwöhnisch die Umgebung betrachtet, schickt Harry seinen Hirschpatronus offensichtlich mit einer Nachricht fort. Es ist einfach unglaublich, zu was dieser junge Mann in der Lage ist.” Lee ließ wieder Musik laufen, um ein wenig zu Atem zu kommen. Kingsley sandte gerade seinen Luchs ins Ministerium, als Lee bei den Anderen ankam. „Mann, Harry! Was kannst du denn noch alles?” „Ich weiß es nicht, Lee. Aber als Erbe Gryffindors steht mir sein magisches Können und Wissen zur Verfügung.” „Warum lässt du die Kinder hier?” „Sie fühlen sich bei mir und den Elfen sicherer als allein zu Hause.” „Das glaube ich gern. An wen ging der Hirsch?” „An Molly, damit sie sich nicht sorgt.” Lavender kam mit Parvati und Padma zu ihnen. „Harry? Ich glaube da kann es jemand nicht erwarten dich zu sehen!”, flüsterte Parvati ihm zu. Harry wandte sich um und sah eine Gruppe Kobolde, die ungeduldig schauend auf dem Podest zum Tor der Bank standen. In aller Ruhe wandte sich Harry an die DA. „Würdet ihr euch bitte an der Treppe aufstellen und dann direkt hinter uns die Bank betreten?” Neville grinste breit. „Geht die Show also weiter?” Harry nickte und hielt Neville und Dennis zurück, die mit den Anderen gehen wollten. „Du gehst neben Luna, so wie sich das gehört, Neville! Und du, Dennis, bleibst bitte bei Alicia und den anderen Auroren.” „Alles klar, Harry.” Grinsend hakte Neville sich bei seiner Freundin ein und wartete ab. Dennis sah Harry komisch an. „Warum soll ich zu Alicia?” „Damit ihr gegenseitig ein Auge auf euch habt. Schließlich gehören auch sie und Katie zur DA, auch wenn sie heute eine andere Uniform tragen.” Zufrieden mit dieser Antwort ging er zu den Beiden, die ihn sofort in ihre Mitte nahmen und lächelnd zu Harry sahen.

Der besprach sich noch kurz mit dem Rest der Gruppe. „Was hältst du davon Luna, wenn Monty und Kreacher die Spitze bilden, dann Kingsley, danach Du mit Neville, Nicolas und Laura mit Timmy und Tammy, Ginny, Mine und ich und zum Schluss Tommy und Winky.” „Monty neben Kreacher ist OK. Das gibt ein schönes Bild des Zusammenhalts. Kingsley an der Spitze ist klar, weil er ja im Moment der höchste Zauberer im Ministerium ist. Aber Neville und ich gehen hinter euch. Du bist neben Kingsley hier ja die Hauptperson, Harry.” „Du aber auch! Deine Grandma wird dir sicher auch etwas hinterlassen haben!” Harry zwinkerte ihr zu. „Meine Güte! Daran habe ich ja überhaupt nicht mehr gedacht!” Sie wurde hibbelig. „Oh Mann, Großer. Unser eigenes Verlies bei Gringotts! Bin gespannt, was uns da erwartet.” Neville verzog sein Gesicht. „Immer langsam, Luna. Im Moment ist es dein Verlies!” Luna küsste ihn auf die Wange. „Nein Großer, es ist unseres! Genau wie bei Harry, Ginny und Hermine!” Harry ließ Kreacher den Pfeilschaft an Kingsley geben. „Konfrontiere Gringotts damit. Er soll uns den Hersteller bringen vielleicht kann der sich ja erinnern, wem er das gute Stück verkauft hat. Scheint ziemlich einzigartig zu sein.” „Gute Idee, Harry!”

Nachdem sich Marietta, Terry, Ron, Lavender, Michael, Seamus, Anthony, Hannah, Ernie, Jimmy, Padma, Parvati und Marietta gleichmäßig am Rand der Stufen zur Bank und auf dem Podest vor der Tür verteilt hatten, drehten sie sich mit dem Gesicht zur Menge und sahen hochkonzentriert zu den ziemlich beeindruckt wartenden Menschen auf dem Platz. Lee begann erneut seinen Hörern das Geschehen zu erklären und die Gruppe um Harry setzte sich, flankiert von den Patroni, in Bewegung. Gemessenen Schrittes traten sie vor die Gruppe der Kobolde, die sie erwartete. „Sie sind spät, meine Herren!”, bemängelte Gringott scharf. Auch Kingsley grüßte gar nicht erst, sondern drückte Gringott den Schaft des Pfeils vor die Brust. „Ich erwarte den Hersteller morgen in meinem Büro!” Dem Patriarchen fielen fast die Augen aus dem Kopf. „Woher ist der?” „Aus der Schulter eines meiner Mitarbeiter! Er war entweder für mich oder Mr Potter gedacht. Sie wissen nicht zufällig etwas darüber?” Erschrocken sah Gringott ihn an. „Bestimmt nicht, Sir.” Er wandte sich Harry zu. „Wenn Sire es wünscht, können sie es überprüfen.” Harry schüttelte seinen Kopf. „Sorgen sie einfach dafür, dass der Hersteller dieses Gegenstandes morgen im Ministerium erscheint.” „Gern, Sire! Ich will hoffen, dass ihnen das hilft.” Sie betraten die Schalterhalle und wie abgesprochen betraten die Mitglieder der DA hinter Lee als Letzte der Gruppe die Bank. Die Schaulustigen drängten langsam nach, was den Kobold in der Portiersuniform dazu veranlasste, die großen Flügeltüren des Eingangs komplett zu öffnen. 'Genau das, was ich bezwecken wollte. Jede Menge Zeugen!', ging Harry zufrieden durch den Kopf.

In der Schalterhalle war quer zum Raum ein festlich geschmückter, sehr schwerer Holztisch aufgebaut, hinter dem ein ältlicher Zauberer saß, der in eine schwarze Robe mit goldenen Ornamenten gekleidet war. Er trat auf Kingsley zu und reichte ihm seine Hand. „Mr Shacklebolt! Es ist mir eine Freude, sie wieder einmal zu treffen.” Kingsley reichte dem weißhaarigen Mann mit den rabenschwarzen Augen seine Hand. Er legte seine andere auf dessen Schulter ab und drehte sich zu der Gruppe herum. „Ich darf euch Mr Lufkin vorstellen? Ich kenne niemanden, der für diesen Anlass geeigneter wäre.” Lee sprudelte über vor Informationen für seine Zuhörer, war doch eine Ahnin dieses Mannes eine der ersten Zaubereiministerinnen Englands. Lächelnd trat der ältere Herr zu Hermine und Ginny. „Wie ich sehe, macht Mr Potter seinem Vorfahren alle Ehre.” Beide liefen rosa an, als er ihnen einen Handkuss gab. Harry begrüßte er mit einem kräftigen Handschlag. Sie sahen sich fest in die Augen und nickten sich entschlossen zu. „Eine gute Entscheidung, die sie getroffen haben, Sire!” Harry sah den Zauberer fragend an. „Kingsley hat mich schon grob über die Umstände der plötzlichen Freigiebigkeit der Kobolde aufgeklärt. Nachdem Mr Gringott mir davon berichtete was er vorhat, habe ich natürlich Rücksprache mit ihm gehalten. War ein sehr aufschlussreiches Gespräch, wie ich sagen muss.” Interessiert sah der Mann zu Nicolas und Laura. Freundlich schauend gab er ihnen die Hand. Laura knickste und Nicolas machte artig einen Diener, während sie ihre Namen nannten. „Wie ich sehe, gehören die Zwei auch zu ihnen, Sire?” Sein Blick lag auf Nicolas' Ring. Harry erläuterte ihm kurz, wie es dazu gekommen war. Auch weihte er ihn ein, wer die jungen Leute sind, die mit ihm gekommen waren.

Lufkins Gesicht strahlte, als er sich nun Luna zuwandte. „Es ist mir eine große Freude dich mal wieder zu treffen, Luna.” Sie nahm ihn kurz in den Arm. „Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, Onkel Peter. Es ist schade, dass Dad und du immer so wenig Zeit haben, euch zu treffen und auszutauschen.” „Das wird sich bald ändern, Luna. Ich werde mich demnächst aus meiner Kanzlei zurückziehen. Vielleicht schaffen es Xeno und ich ja dann endlich einmal, gemeinsam auf die Suche nach Neuem zu gehen.” „Dad würde das sicher riesig freuen. Im Moment treibt er sich irgendwo am Amazonas herum.” „Wie ich sehe, trägst du die Kette deiner Mum. Hat sie dein Vater dir endlich gegeben?” „Das war eher Harry. Er sollte sie als Dank für meine Rettung erhalten, hat sich aber geweigert sie anzunehmen und mir erklärt, was es damit auf sich hat.” Lufkin nickte bedächtig. „Schade, dass dein Vater es nicht selbst getan hat. Dafür, dass er sie fortgeben wollte, werde ich ihm noch ordentlich ins Gewissen reden. Wer ist denn der stattliche junge Mann an deiner Seite?” Neville wurde rot und reichte Lufkin seine Hand. „Longbottom, Sir. Neville Longbottom”, stellte er sich vor. „Ah, sehr schön! Auch ihre Eltern kenne ich gut, junger Mann. Sie wären sehr stolz auf ihren Sohn, wenn sie heute hier sein könnten.” „Danke, Sir!” Lufkin neigte seinen Kopf dichter zu Neville heran. „Pass ja gut auf mein Patenkind auf! Dann werden auch wir gute Freunde!”, flüsterte er. „Worauf sie sich verlassen können, Sir”, flüsterte Neville zurück. Lächelnd ging Lufkin wieder zu dem Tisch zurück und bat die Anderen zu sich. „Nun werden wir offiziell!”, sprach er zu sich selbst und setzte eine amtliche Miene auf.

„Bitte kommen sie doch zu mir und setzen sie sich. Mr Gringott, Mr Slipknot? Sie bitte hier zu meiner Rechten. Mr Shacklebolt bitte daneben und dürfte ich Lady Hufflepuff und ihren Begleiter dann ebenfalls auf diese Seite bitten? Lord Gryffindor? Sie und ihre Begleitung bitte hier zu meiner linken.” Nachdem alle wie aufgefordert saßen, ging Lufkin zu Lee, der am Eingang stand. Als er sich umwandte, stutzte er kurz. „Ziemlich beeindruckendes Bild!”, stellte er überrascht fest. Hatten sich doch DA und Auroren unaufgefordert hinter den Sitzenden aufgebaut und die vier Patroni lagen einträchtig auf dem Boden davor und sahen in Richtung der Tür. „Mr Jordan, nehme ich an?” Lee nickte nur. „Möchten sie alles übertragen oder soll ich direkt in das Gerät sprechen für die Zuhörer?” Lee strahlte. „Wenn sie wollen, können sie gern direkt sprechen. Ich besorge dann noch eine Kamera. Dieses Bild muss einfach festgehalten werden. Wer weiß, wann wieder eine Zeitung erscheint.” Lee ließ den Musiktitel der Schicksalsschwestern ausblenden und moderierte Lufkin an. „ …Ich übergebe jetzt an Peter Lufkin, den angesehenen Notar und Rechtskundigen. Bitte sehr, Sir.” Lufkin räusperte sich kurz. „Sehr geehrte Anwesende. Am heutigen Vormittag erschien in meiner Kanzlei der Patriarch des Hauses Gringotts und teilte mir mit, dass er und sein Clan sich dazu entschlossen haben, den Opfern des Unnennbaren eine finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen. Sie werden verstehen, dass ich direkt nach dem Grund für dieses Ansinnen gefragt habe.” Lufkin wandte sich von den Personen am Tisch ab und der wartenden Menge zu.

„Mr Gringott wurde davon in Kenntnis gesetzt dass einem jungen Mann, der durch seine Geschichte und viel wichtiger durch seine Taten der wie ich wohl sagen darf, bekannteste Zauberer Englands wurde, eine weitere Offenbarung zuteil wurde. Mr Potter führt in seiner Familie eine der vier wichtigsten Blutlinien unserer Gemeinschaft fort. In seinen Adern fließt das Blut Godric Gryffindors!” Jubelrufe unterbrachen Lufkins Ansprache. Der Zauberer wartete geduldig, bis diese verebbt waren. „Das Bankhaus Gringotts hat daraufhin in Person des Patriarchen und des Leiters der Londoner Filiale, Mr Slipknot, Kontakt zu ihm aufgenommen. Während dieses Gespräches am heutigen Vormittag wurde Mr Potter mitgeteilt, dass er vollen Zugriff auf die von seinem Urgroßvater in diesem Hause untergebrachten Barmittel und Gegenstände erhält. Viele junge Menschen hätten als Erstes an ihren eigenen Vorteil und ihr eigenes Wohlergehen gedacht. Nicht so Mr Potter, dessen erste Aussage zu dieser Nachricht war, dass der Inhalt des Verlieses nicht ihm allein, sondern auch dem Lebenswerk seines Ahnen zustünde. Wir wissen alle, die wir hier stehen, was damit gemeint ist. Mr Potter oder besser der junge Lord of Gryffindor, wie sein offizieller Titel ja nun lauten muss, hat sich entschlossen im Gedenken an seinen Urgroßvater dessen Tun zu wiederholen und uns allen das wiederzugeben, was uns durch dunkle Mächte zu einem Großteil genommen wurde. Den Ort, den die Meisten von uns kennen und lieben gelernt haben, will er wieder aufbauen und erweitern!” Lautes Raunen und Beifallsrufe erschollen vom Portal aus in die Halle.

„Der junge Lord hat sich fest vorgenommen, die für unsere Gemeinschaft wohl wichtigste Einrichtung wieder mit neuem Geist zu erfüllen. Er will Bewährtes erhalten und versuchen Neues zu integrieren, denn wir alle wissen inzwischen, dass es nur einen Weg gibt, der dunklen Bedrohung Herr zu werden.” Lufkin sah kurz in die Runde und bemerkte fragende Gesichter. „Ich spreche vom Wissen über diese Dinge und zwar dem klaren und unverfälschten Wissen, das nicht von Machtgelüsten einzelner zu deren Vorteil verzerrt und angepasst vermittelt wird. Diese große Aufgabe wird er, wie auch sein Vorfahre, nicht allein angehen. Nicht nur durch, wie ich erfahren konnte, das Ministerium in Person von Kingsley Shacklebolt, sondern auch durch seine Freunde und Kampfgefährten, die ihn wie in den letzten Jahren, so auch heute hierher begleitet haben, wird ihm Unterstützung zuteil werden.” Lufkin drehte sich herum, trank einen Schluck Wasser am Tisch und wandte sich wieder den Wartenden zu. „Mit dem Wohl aller ist das so eine Sache”, fuhr Lufkin fort, „In diesen Tagen trennt uns eine unsichtbare Linie! Auf der einen Seite diejenigen, die zwar wie alle in Angst unter dem Unnennbaren lebten, aber doch unbeschadet an Körper und Barschaft neu anfangen können. Auf der anderen Seite jene, die durch ihren Widerstand oder die Willkür des Unnennbaren Hab und Gut oder viel schlimmer noch, liebe Angehörige verloren haben. Oft hat es in diesem Fall den Ernährer der Familie getroffen, egal ob Mann oder Frau. Sie wurden einfach fortgeholt, um eventuellen Widerstand zu brechen, oder die Angst zu steigern, oder auch einfach nur so, weil einer der Greifer noch eine alte Rechnung zu begleichen hatte. Einige wenige hatten Glück und kamen nach ein paar Tagen oder Wochen schwer angeschlagen zurück. Andere verschwanden spurlos.” Lufkin sah in die betretenen Gesichter der Zuschauer.

„Nicht nur eine Familie, deren jüngster Spross die Ehre hat von Mr Potter schon seit Jahren als Freund oder besser gesagt Freundin bezeichnet zu werden, teilte dieses Schicksal mit vielen von ihnen.” Neugierig drängten die Wartenden nach vorn, um einen Blick in die Schalterhalle zu werfen, welche der anwesenden Familienmitglieder wohl gemeint war. „Miss Lovegood hier wurde entführt, um ihren Vater unter Druck zu setzen und mundtot zu machen. Was glücklicherweise ihre Entführer nicht wussten, war die Tatsache dass auch diese junge Dame mit ihrem Blut eine der Gründerlinien von Hogwarts weiterführt. Miss Lovegood ist die Erbin der Blutlinie Helga Hufflepuffs. Sie steht wie gesagt schon seit ein paar Jahren fest an der Seite Mr Potters und hat ihn derzeit schon nach Kräften unterstützt bei seinem Tun. Er war es auch, der sie mit Hilfe seiner beiden besten Freunde Hermine Granger und Ronald Weasley wohlbehalten in den Schoß der Familie zurückbrachte.” Beifall und erneute Jubelrufe brandeten auf. Diese galten aber nicht nur Harry, sondern auch den Anderen. Wieder wartete Lufkin deren Ende ab. „Ohne es zu wissen, fanden also erneut zwei der Gründerlinien freundschaftlich zueinander. Sie traten füreinander ein und halfen sich nach Kräften. Die Hilfsbereitschaft Lord Gryffindors kannte auch dort keine Grenze, als es darum ging ihm fremde Menschen zu unterstützen, die überraschend in eine Notlage gerieten, die durch die derzeitige Schließung der Schule ausgelöst wurde. Selbstlos und ohne etwas dafür zu verlangen, gab er zwei jungen Zauberern ein Dach über dem Kopf und traf gemeinsam mit deren Großeltern dafür Sorge, dass auch diese jungen Menschen, im Gegensatz zu ihm, in einer vertrauten und sicheren Umgebung aufwachsen können.” Wieder nahm er einen Schluck Wasser. „Sie werden sich sicherlich langsam fragen, warum ich ihnen diese Umstände so weitschweifig erklärt habe.” Lufkin sah in die Runde und einige der Schaulustigen nickten ihm zu.

„Diese Fakten sollten ihnen klar machen, welche Gründe es für die sonst nicht für ihren Edelmut und ihre Freigiebigkeit bekannten Kobolde gab, sich zu dem zu entschließen, was wir heute feierlich besiegeln werden. Lord Gryffindor hat es geschafft das Haus Gringotts davon zu überzeugen, dass es für alle Zauberer und Hexen wichtig ist, sich nicht um das Nötigste sorgen zu müssen, damit nicht aus der Not heraus, die der Unnennbare hinterlassen hat, eine erneute dunkle Bedrohung geschürt wird, die durch Trostlosigkeit, Neid und Missgunst genährt wird. Er konnte sie davon überzeugen, dass es besser ist, solidarisch zu sein, auch wenn dies für ein paar Jahre gar keinen oder nur einen kleinen Gewinn verspricht. Er hat es durch sein Vorbild und seine Überredungskunst geschafft, dass das Bankhaus Gringotts jährlich zehn Millionen Galleonen zur Verfügung stellt, um die Opfer des Unnennbaren zu unterstützen und deren größte Not zu lindern.” Lächelnd gab Lufkin das Mikrofon an Lee zurück, der schon vor einer ganzen Weile mit Georges Kamera in der Hand zurückgekehrt war und sah zu den Wartenden durch das Portal. In diesem Moment hätte man auf dem staubigen Platz eine Stecknadel fallen hören können. Es herrschte Totenstille und niemand der Anwesenden schien zu realisieren, was ihnen dort gerade versprochen worden war.

Lee versuchte die Anspannung, die im Moment herrschte, für seine Hörer in Worte zu fassen. Das Schweigen hielt an, bis Harry eine lederne Dokumentenmappe vorgelegt wurde, deren Inhalt er sorgfältig durchlas. Danach versah er die Pergamente mit seiner Unterschrift und seinem Siegel. Wie bei den anderen von ihm gesiegelten Dokumenten, leuchtete dieses kurz auf und vervollständigte seinen Namenszug mit seinem Titel. Dieser magische goldene Schimmer war für die wartende Menge wie ein Signal. Endlich brach die Erkenntnis zu allen durch, dass hier etwas für sie sehr Wichtiges und vor allem Gutes geschehen war. Der ausbrechende Jubel war unbeschreiblich. Harry erhob sich und trat zu Gringott, der ihm kräftig die Hand schüttelte. In diesem Moment blitzte es kurz auf. Der Jubel verebbte schlagartig und alle sahen angespannt in die Runde. Auroren und DA hatten ihre Stäbe gezogen, Timmy und Tammy standen unter einem magischen Schild bei Nicolas und Laura. Selbst die Patroni waren aufgesprungen und starrten kampfbereit zur Tür. Mitten in der Tür, direkt vor der Tafel, stand ein verlegen schauender Lee. „Tschuldigung”, nuschelte dieser, „Aber ohne wäre das Bild nix geworden.” „Lee Jordan!”, donnerte Hermine los. „Ist es denn zu viel verlangt, vorher mal den Mund aufzumachen?” Lee zog den Kopf ein und die anderen steckten feixend ihre Stäbe wieder weg. Kingsley trat mitten in den Raum und rief mit magisch verstärkter Stimme die Anwesenden dazu auf sich wegen der Vergabe der Gelder an das Bankhaus direkt zu wenden, da deren Mitarbeiter ja bestens über die finanziellen Verhältnisse der einzelnen Familien informiert wären. Schließlich wäre das Geld ja für Bedürftige gedacht. „Die Aufsicht über die Richtigkeit der Vergabe führen Lord Gryffindor und ich persönlich! Also nur keine Scheu! Wir werden uns darum bemühen, dass alles gerecht zugeht. Bitte wenden sie sich ab morgen Vormittag an die Bank. Für heute wünschen wir allen einen schönen und hoffentlich fröhlichen Tag.” Er tippte sich wieder an die Kehle und ging zu den Anderen, die wegen eines weiteren Fotos auf ihn warteten.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Emma ist eine natürliche Schönheit – wenn sie also die ,normale‘ Hermine in ihrer Schuluniform spielt, müssen wir ihr Aussehen unter dem Make-up eher herunterspielen. Aber der Weihnachtsball erfordert natürlich das genaue Gegenteil – da konnten wir uns mit dem Make-up richtig austoben.
Amanda Knight, Maskenbildnerin