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Lebensfragen - Informationen?

von One_of_the_Old

LVI Informationen?

Harry sah mit gemischten Gefühlen hinter Molly her. Mit seinem Einwand hatte er sie eigentlich nur davon überzeugen wollen, dass Ginny nicht das gefühlt hatte, was sie Hermine an den Kopf warf. Er wollte Molly zeigen, dass es eben nicht Ginny war, die in diesem Moment gesprochen hatte. Leider hatte er ihr dadurch wohl noch mehr Sorgen bereitet. Im Stillen verfluchte er sich jetzt dafür. Er ging in sein Schlafzimmer, um sich für seinen Besuch bei Kingsley und Lee Jordan umzuziehen. Er wollte ihm die Nachricht nicht per Eule zukommen lassen. Sein Gerechtigkeitssinn sagte ihm, dass er den zukünftigen Minister persönlich über sein Wissen in Kenntnis setzen sollte, außerdem musste er sein Gewissen erleichtern, denn irgendwie war ihm nicht ganz wohl bei diesem Kuhhandel mit den Kobolden. Hermine lag seitlich auf dem Bett, als er den Raum betrat. Mit geschlossenen Augen presste sie das Bild ihrer Eltern und den kleinen Plüschhasen 'Harry' gegen ihre Brust. Vorsichtig trat er an das Bett heran und betrachtete ihr glückliches Gesicht.

„Mine?”, flüsterte er. Sie nickte und rutschte ein Stück weiter aufs Bett. Harry setzte sich auf die Kante und strich leicht über ihre Hüfte und Beine. Sie griff nach seiner Hand und hielt diese fest. „Was hast du gemacht, Harry?” Dieser räusperte sich leise. „Das waren meine Gefühle, die ihr gespürt habt.” „Empfindest du für mich ebenso?” „Wollen wir es versuchen?” Hermine überlegte kurz und schüttelte dann ihren Kopf. „Ich weiß einfach, dass es genauso intensiv sein wird, Hase.” Er beugte sich zu ihr herunter und berührte zärtlich ihre Lippen mit den seinen. Hermine hatte das Gefühl, tausende kleine Blitze würden an diesem Punkt auf sie überspringen. Gänsehaut machte sich auf ihrem Körper breit und ein wohliger Schauer lief über ihren Rücken. Sie sah ihn verträumt an. „Wow, das war…” Vorsichtig stellte sie das Bild ihrer Eltern zurück an seinen Platz. „Das war unglaublich, Harry.” Er lächelte nur und strich ihr eine verirrte Strähne aus dem Gesicht. „Hast du Lust mich zu begleiten, Mine?” „Bis ans Ende der Welt, wenn es sein muss!” „Zaubereiministerium würde reichen fürs Erste.” „Was willst du dort?” „Beichten, Mine. Kingsley sollte erfahren, was ich angestellt habe.” Hermine nickte und erhob sich. Sie schlüpfte in ihren Umhang und überprüfte ihr Aussehen kurz im Spiegel. „Kann losgehen, Hase!” Harry trat neben Hermine und nahm sie bei der Hand. Er konzentrierte sich kurz auf das Atrium des Ministeriums und sie verschwanden.

Die anwesenden Zauberer und Hexen begrüßten sie mit dem für sie üblich gewordenen Anstarren. Beide ignorierten es und gingen zum Empfangsschalter. Hermine übergab ihren Stab an die junge Hexe dahinter. Nach der Überprüfung sah diese auf und zu Harry. Noch bevor er etwas sagen konnte, winkte sie ab und sagte: „Das mit den Blumen wäre nicht nötig gewesen, Sir.” „Es tat mir halt Leid, dass ich sie so angefahren habe.” Die Hexe nickte und wünschte ihnen einen schönen Tag. Hermine sah ihn misstrauisch an. „Blumen?” „Ich hab sie ziemlich angeranzt, als ich Molly und Arthur geholt habe.” Hermine verdrehte die Augen. „Wenn ich jedes Mal dafür von dir einen Strauß Blumen bekommen hätte, dann wärst du wohl mit dem Geld in deinem Verlies nicht ausgekommen in den letzten sieben Jahren!” Sie sah ihn strafend an und er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. „Das wäre ja was geworden, wenn ich dir mindestens viermal im Monat Blumen geschenkt hätte. Die Kimmkorn wäre aus dem Schreiben und wir aus der Gerüchteküche nicht mehr raus gekommen.” „Schlimm?” „Wohl nicht, aber dir wäre das sicher irgendwann zu viel geworden, Mine. Nachher hättest du noch geglaubt ich suche absichtlich Streit, damit ich dir wieder Blumen schicken kann.” Sie erreichten die Fahrstühle und betraten eine leere Kabine, in der nur ein paar Memos an der Decke flatterten. Nachdem sich die Türen quietschend geschlossen hatten, drückte Hermine Harry gegen die Wand der Kabine und küsste ihn. „Zu dem Schluss wäre ich garantiert gekommen, Hase. Vieles wäre dann sicher anders verlaufen”, flüsterte sie eindringlich. Harry lächelte still in sich hinein. Auf der Etage mit dem Koboldverbindungsbüro stieg einer dieser finster dreinschauenden Gesellen zu.

Harry und Hermine ignorierten geflissentlich seine auffällig unauffälligen Seitenblicke. Auf Shacklebolts Etage stiegen die Drei aus und gingen gemeinsam in Richtung Kingsleys Büro. „Guten Morgen, Eve!”, grüßte Harry die Vorzimmerdame des designierten Ministers. Sie lächelte ihnen zu. „Geht nur rein! Er hat gerade Zeit!” Der Kobold räusperte sich vernehmlich. „ICH habe jetzt einen Termin mit Mr Shacklebolt.” Eve sah den kleinen Mann komisch an und lächelte geschäftsmäßig. „Bitte setzen sie sich einen Moment, Sir. Mr Shacklebolt hat sicher gleich Zeit für sie.” „Aber…” „Sie werden es wohl abwarten können, bis der zukünftige Leiter der Aurorenabteilung sein Anliegen vorgebracht hat, Sir!” Mit funkelnden Augen trollte sich der Kobold zu einem der Stühle. Eve erhob sich und öffnete Harry und Hermine die Tür zu Kingsleys Büro. „Was auch immer passiert ist, Harry, Kingsley wollte dich schon herholen lassen. Glücklicherweise warst du mit deiner Ankunft hier schneller als ich mit meiner Anweisung an Marc.” Eve zwinkerte ihnen zu und Hermine wurde bleich.

Der dunkelhäutige, muskulöse Mann sah von seinem Schreibtisch auf, als Harry eintrat. „Das ging ja schnell!” Sein Gesicht und seine Stimme verrieten nichts Gutes. Kingsley deutete auf die zwei Besuchersessel vor seinem Arbeitsplatz und das Pärchen nahm Platz. „Hat Mr Croaker dich geholt?” Harry schüttelte seinen Kopf. „Nein, Kingsley. Ich bin freiwillig hier, weil ich dir etwas sagen muss.” Shacklebolt nickte langsam. „Also?” Harry begann ohne Umschweife, von den Begebenheiten am Morgen zu erzählen. Lückenlos gab er Bericht, was und warum es geschehen war. „Bist du eigentlich wahnsinnig?!”, donnerte Kingsley los. Harry schüttelte seinen Kopf. Shacklebolt starrte ihn ungläubig an. „Was heißt hier nein? Du kannst wirklich nur geistig umnachtet gewesen sein, Harry. Erst versuchst du Gringott zu erwürgen und dann kommst du mit so einer haltlosen Story als Entschuldigung daher!” „War die kleine Ratte also schon hier?” „Nicht persönlich. Ich erwarte übrigens gleich einen Mitarbeiter des Verbindungsbüros in dieser Sache.” Harry überlegte nicht lang. „Warte bitte kurz hier, Mine.” Bevor einer der Beiden etwas sagen konnte, war Harry verschwunden. Nur zehn Minuten später kam er mit seinem Denkarium in der einen und seinem Zauberstab in der anderen Hand wieder an Eves Schreibtisch an. Verdutzt sah sie ihn an. „Wo kommst du denn her? Ich habe dich gar nicht fortgehen sehen.” „Ich wäre ja wieder zurück appariert, leider hätte das wohl für einen riesigen Aufstand gesorgt.” Eve nickte und starrte ihn mit großen Augen an. „Also stimmt es! Du bist der Grund für die Alarmzauber. Du kannst einfach so hier rein und raus apparieren, wie es dir passt.” Harry nickte grinsend. „Ist es nicht toll, der Erbe Gryffindors zu sein?” Harry sah kurz zu dem wutschnaubenden Kobold, zwinkerte Eve zu und betrat wieder Kingsleys Büro.

Vorsichtig stellte er das Gefäß auf dessen Schreibtisch und sah ihn herausfordernd an. „Bereit für eine kleine Vorführung?” Kingsley sah sprachlos zu ihm herüber. Hermine gesellte sich neben Harry. „Warst ja lange weg. Ich dachte ich müsste dir hinterher kommen.” „Zurück musste ich ja wieder am Schalter vorbei. Die junge Dame hat ganz schön geschaut, als ich ihr meinen Stab präsentiert habe.” Kingsley hatte sich wieder etwas beruhigt und seine Stimmung war ausgeglichener. „Was soll das Theater, Harry?” „Du wirst nicht beruhigt sein, bevor ich dir unter Veritaserum alles noch einmal erzählt habe und ich habe keine Lust auf das Zeug. Also werde ich dir meine Erinnerungen zeigen, damit du dir ein Bild über den Ablauf machen kannst.” Kingsley lächelte leicht. „Lass gut sein, Harry. Die Aktion eben hat mich überzeugt.” Kingsley trat hinter seinen Schreibtisch. „Würdest du bitte trotzdem die Erinnerung an Gringotts Gedanken in das Denkarium geben?” Harry trat an den Schreibtisch, schien einen Augenblick nachzudenken und zog mit der Spitze seines Stabes einen silbrig glänzenden Faden aus seiner Schläfe, den er in das irdene Gefäß gab. Danach setzte er sich neben Hermine. Kingsley tippte mit seinem Zauberstab an ein Kästchen auf seinem Schreibtisch. „Eve? Würden sie mir bitte den Mitarbeiter aus dem Koboldverbindungsbüro herein schicken?” „Gern, Mr Shacklebolt.” Keine Minute später öffnete sich die Tür des Büros und der Kobold trat ein.

„Es ist eine Frechheit, wie ich hier behandelt werde, Sir! Wir werden uns überlegen, ob ihr Verhalten…” „Halten sie den Mund!”, polterte Kingsley los. Dem Kobold blieb der Mund offen stehen. „Welcher Art ist die angebliche Erpressung von Mr Potter gewesen?” Die Augen des Kobolds loderten auf. „Angeblich?!”, schrie er los. „Dieser…, dieser Verbrecher hat unserem Patriarchen damit gedroht ihn zu diffamieren, wenn er nicht Unsummen an Mr Potter zahlen würde!”, brüllte der Kobold weiter, „Der Schaden für die Kobolde im Allgemeinen und für Gringotts im Besonderen wäre immens! Wir fordern…” „Ruhe!”, brüllte Kingsley erneut. „Einer meiner Auroren hat Beweise dafür, dass das Bankhaus Gringotts Voldemort finanziell sehr freigiebig unterstützt hat! Was sagen sie dazu?” „Welche Beweise sollen das sein?”, herrschte der Kobold ihn an. Kingsley deutete auf das Denkarium. „Erinnerungen, Sir. Frisch aus dem Kopf ihres ach so noblen Patriarchen. Sie sind hier in diesem Gefäß.” Der Kobold sah argwöhnisch auf das Denkarium. „Lüge! Innerhalb der Bank ist es Zauberern und Hexen nicht möglich Legilimentik anzuwenden. Sonst lägen ja alle Geheimnisse offen, wie in einem aufgeschlagenen Kontenbuch.” Harry grinste schief. „Ihr oberster Boss ist also nicht nur gierig, sondern auch leichtsinnig. Er war heute früh in meinem Haus.” Der Kobold sah schwitzend und mit unstetem Blick zu Harry. Mit einem lauten Schrei stürzte er auf den Schreibtisch zu und warf das Denkarium um, so dass sich die darin befindliche Erinnerung über den Schreibtisch ergoss und langsam zu einem Nebel wurde.

Boshaft grinsend sah der Kobold zu Kingsley. „Und? Was werden sie jetzt tun? Wo sind jetzt ihre Beweise?” Shacklebolt wollte gerade zupacken und den Gnom, wie Harry heute früh seinen Chef, durchschütteln, als Harry ihn grinsend zurückrief. „Lass gut sein, Kingsley. Der ist es nicht wert.” Alle drei sahen ihn überrascht an. Harry wandte sich an den Kobold. „Ich werde ihnen sagen, was wir jetzt tun, Sir. Wir werden die Summe verzehnfachen, denn das, was sie eben zerstört haben, war nur eine belanglose Erinnerung an meine Verwandten. Die Richtige ist noch immer hier.” Er tippte sich an seine Schläfe. „Ihr Verhalten werten wie als Schuldeingeständnis. Sollten sie sich weigern zu zahlen, wird es Mr Shacklebolt und mir eine Freude sein, ihren ganzen Clan innerhalb eines Tages nach Askaban zu verfrachten!” Der Kobold wurde leichenblass. „Das können sie nicht… Sie werden es nicht wagen!” Kingsley baute sich drohend vor dem Kobold auf. „Wir können und werden, Sir. Mit ihnen fangen wir an!” Er ging zu seinem Schreibtisch und betätigte wieder das Kästchen. „An alle verfügbaren Auroren! Die Mitarbeiter des Koboldverbindungsbüros sind bis auf weiteres festzusetzen! Zwei Mann zu mir! Ich habe hier etwas abzuholen!” Nach nur wenigen Minuten betraten Mike und Marc das Büro. Marc grüßte Harry mit einem schiefen Grinsen und wandte sich mit einem fragenden Blick an Kingsley. „Welchen von beiden?” „Den Zwerg da!”, stieß Kingsley kalt hervor. „Oder hatten sie einen anderen Verdacht, Croaker?” „Natürlich nicht, Chef!”, stieß Mike hervor und gab Marc einen Klaps an den Hinterkopf. „Das sollte nur ein Witz sein, Mann!”, fuhr dieser seinen Kollegen an. „An deiner Stelle wäre mir nicht zum Scherzen zumute! Denk daran, dass du auf Bewährung bist, Junge!” „Is' ja schon gut! Musstest du das rausposaunen, wo Harry dabei ist?” „Der erfährt es eh!”

Nachdem die beiden Auroren mit ihrem Paket hinausgegangen waren, sah Kingsley zu Harry. „Du bist wirklich unglaublich, aber warum sollen sie nur zahlen, Harry? Selbst die zehnfache Summe macht es nicht wieder gut.” Harry nickte langsam. „Ich weiß ja, aber leider sind wir auf diese Mistkerle angewiesen. Außerdem würde es einen schönen Aufstand geben, wenn das herauskäme. Alle Zauberer und Hexen, die schon ewig einen Groll gegen die Kobolde haben, würden das als Freifahrtschein sehen, viele von ihnen, auch die die nichts dafür können zu bekämpfen.” „Seit wann so nachsichtig, Harry?” „Wer sagt denn, dass ich Nachsicht übe, Mine?” Hermine wurde blass. „Aber du hast doch gerade eben…” „Den Hauptschuldigen werde ich mir zu gegebener Zeit selbst greifen, Mine. Heute muss er erst einmal noch seine Unterschrift unter einem Vertrag leisten. Danach lebt er von geborgter Zeit!” Kingsley hielt Harry an der Schulter fest. „Wie meinst du das?” „Er ist gierig! Wer gierig ist, macht zwangsläufig Fehler. Dieser Fehler wird sein Letzter sein Kingsley. Danach geht er wohl nach Askaban!” Hermine atmete erleichtert auf. „Ich dachte schon, du würdest ihn…” „Es hat mich sieben Jahre Mühe gekostet Voldemort zu besiegen Mine. Was ist da schon ein Jahr? Dann bin ich in der Lage und bekomme die Möglichkeiten ihn ganz legal aus dem Verkehr zu ziehen, wenn das nicht schon seine eigenen Leute tun. Immerhin erwirtschaften sie für fünfzig Jahre nicht einen Sickel Gewinn, dank dir, mein Schatz.” Harry küsste Hermine zärtlich und sah sie mit leuchtenden Augen an. Diese lief rosa an. „Wer sagt es Gringott?”

Kingsley ging um seinen Schreibtisch herum. „Ich werde ihm ein offizielles Schreiben schicken, in dem ich ihm mitteile, dass das Ministerium seinen Wunsch begrüßt jährlich zehn Millionen Galleonen in den geplanten Fond einzubringen. Er wird sich daraufhin sicher bei mir melden und den Rest verklicker ich ihm dann schon.” Harry lächelte breit. „Jetzt muss ich nur noch zu Lee, wegen heute Nachmittag. Weißt du, wo ich ihn finde?” „Was willst du denn von ihm?” „Er soll auf seinem Sender über den Fond berichten, damit die Kobolde nicht auf dumme Ideen kommen, vor oder während der Unterzeichnung. Außerdem wollen wir doch genügend Bittsteller zusammentrommeln. Wäre doch schade, wenn das Geld mangels Anfrage nicht verteilt würde.” Harry grinste und Kingsley lachte dröhnend. „Du bist mir ja einer! Lee hat sich eine kleine Wohnung in der Nokturngasse gesucht. Er meinte damals, dass man ihn dort am wenigsten vermuten würde. Er hat die Bude so lieb gewonnen, dass er von da gar nicht wieder fort will.” Kingsley nahm sich einen Zettel und schrieb etwas darauf. Danach reichte er ihn Harry. „Nummer zwölf, dritter Stock”, las Harry leise vor. Sie verabschiedeten sich von Kingsley und disapparierten in die Winkelgasse auf Höhe der Bank. „Da wären wir, Mine. Jetzt brauchen wir nur das kurze Stück bis zur Nokturngasse laufen.” Hermine hakte sich bei ihm unter und sie gingen in das Halbdunkel der schmalen Gasse.

Die heruntergekommenen Zauberer und Hexen, die sich hier herumdrückten, zogen sich entweder schnell in die Hauseingänge zurück oder kamen schmierig grinsend auf sie zu. „Grüße, Mr Potter.” „Was treibt sie zu uns?” „Suchen sie jemand Bestimmtes?” Harry blieb stehen. „Wenn sie schon so fragen, ich suche wirklich jemanden.” Die schwammig aussehende Hexe mit den schiefen Zähnen und der Zigarre im Mundwinkel sah Harry überrascht an. „Wen sucht unser Retter ausgerechnet an diesem Ort?” „Fletcher, Ma'am. Ich suche Mundungus Fletcher.” „Das Ma'am lassen sie mal sein. Ich bin Tilly. Die alte Tilly, wenn es genehm ist.” Harry nickte lächelnd. „Haben sie etwas von ihm gehört?” Die Alte runzelte ihre Stirn und verzog ihr Gesicht. „Das Alter, wissen sie? Man wird sehr vergesslich mit den Jahren.” Grinsend rieb sie mit Daumen und Zeigefinger übereinander. Harry langte in seine Tasche und zog eine glänzende Galleone daraus hervor. „Ich kenne da sicherlich ein gutes Mittel gegen ihre Vergesslichkeit, Tilly.” Die Hexe sah mit gierigen Augen auf die Münze. „Habe gehört, dass er zur Jahreswende in Bristol war, der Lump.” Harry schloss die Hand um die Galleone und schob sie wieder Richtung Tasche. „Das weiß ich schon, Tilly. Dafür gibt es nichts.” „Nicht so eilig, Mr Potter! Tilly weiß noch mehr.” Harry lächelte ihr aufmunternd zu. „Im März hat er sich in Cornwall herumgetrieben. Und vor einer Woche war er in Bath. Hat dort wieder einmal versucht, seine schäbigen Kessel an die Frau zu bringen.” Harry nickte zufrieden und gab ihr die Münze. „Die alte Tilly dankt, Sir.” Sie biss prüfend auf dem Goldstück herum, bevor sie es schief grinsend in ihre schmierige Schürze schob. „Wenn sie wieder etwas brauchen, Sir, einfach nur nach Tilly fragen.” Schnell verschwand die Alte im nächsten Hauseingang.

Sie gingen ein Stück weiter. „Musste es gleich eine Galleone sein, Harry?” Harry zuckte mit seinen Schultern. „Andere Münzen hab ich nicht bei mir, Mine.” Hermine sah ihn eindringlich an, er jedoch hielt ihrem Blick offen stand. Sie stöhnte leise auf. „Das ist dein voller Ernst, oder? Du rennst durch die Nokturngasse mit den Taschen voller Gold?”, flüsterte sie. Harry nickte. „Im Verlies meiner Eltern lag kein Kleingeld herum, als ich dort war.” Hermine stöhnte erneut. „Was dagegen, wenn ich dir das nicht glaube?” „Sieh doch nach, wenn wir nachher in der Bank sind. Du kommst doch jederzeit hinein.” „Ich werde nie ohne dich dorthin gehen!” „Oh du wirst, Mine. Irgendwann wirst du sicher!” „Niemals!” Sie standen vor Nummer zwölf. Langsam traten die Zwei durch die offen stehende Haustür in den dunklen Flur. Hermine ließ ihren Zauberstab aufleuchten und sie stiegen vorsichtig über die baufällige und schiefe Treppe in den dritten Stock. Harry klopfte an der einzigen Tür auf diesem Stockwerk. Von drinnen waren leise Schritte zu hören. „Wer ist da?”, erscholl Lee Jordans argwöhnische Stimme. Harry grinste schief. „Aurorenzentrale! Bitte öffnen sie, Mr Jordan.” Hermine knuffte ihm mit einem drohenden Blick in die Rippen, doch bevor Harry etwas sagen konnte, riss Lee die Tür auf. „Verarschen kann…” Der Rest des Satzes ging in einem Freudenschrei unter. „Harry! Hermine! Kommt rein und fühlt euch wie zu Hause!” Der strahlende junge Mann mit den Rastalocken zog Hermine in eine feste Umarmung und schlug Harry breit grinsend auf die Schulter.

Die Drei betraten die kleine Drei-Zimmer-Wohnung und das Pärchen sah sich interessiert um. „Schaut bitte nicht so genau hin. Ist halt 'ne Junggesellenbude.” Verlegen grinsend schob Lee mehrere Pizzakartons auf dem Boden zusammen und räumte verschiedene Kleidungsstücke vom Sofa, damit Harry und Hermine Platz fanden, um sich zu setzen. Mit den Kartons unter dem Arm stürmte Lee offensichtlich in die Küche. „Was wollt ihr trinken? Ich hab Butterbier, Kürbissaft oder Whisky da.” „Wie wäre es mit einer Tasse Tee?”, rief Hermine ihm hinterher. „Im Moment habe ich nur zwei Tassen.” „Dann nehmen wir halt eine gemeinsame!”, bestimmte Hermine. „Wie kommst du hier bitte an Pizza, Lee?”, wollte Harry wissen. „Der Laden ist nur eine Querstraße vom Kessel entfernt. Da kann man hingehen und sie dann mitnehmen.” Lee kam mit der Teekanne und zwei Bechern wieder ins Wohnzimmer. „Hier, ihr zwei.” Er reichte Hermine den mit der Aufschrift 'I'm the Boss!' Lee selbst trank aus einem mit der Beschriftung 'Greatest Lover on Earth!' Harry besah sich grinsend ihren Becher. „Die wäre doch was für mich.” Hermine grinste breit. „Lees würde ich dir dann schon eher zugestehen. Die Chefs sind ja wohl eher Ginny und ich.” Sie zwinkerte Harry mit einem honigsüßen Lächeln zu und bekam dafür einen Kuss. Lee verschluckte sich prustend an seinem Tee.

Hermine schüttelte ihren Kopf. „Warum so überrascht? Du wusstest es doch schon.” Lee sah anzüglich grinsend zu Hermine. „Dass er mit euch beiden zusammen ist schon.” Lee beugte sich vor und sah Harry auffordernd an. „Kannst du mir bitte mal verklickern, wie du die Zwei dazu gebracht hast?” Harry lehnte sich lächelnd zurück. „Da musst du Mine und Ginny fragen, denn mein Anteil an dem Ganzen besteht darin, dass ich, als sie mir bewiesen haben, wie ich für die Zwei empfinde, zu keiner Entscheidung fähig war.” Lee sah ihn verdutzt an. „Wie haben sie es dir beweisen können, Harry? Hermine und Ginny würden dich sicher nicht anlügen bei so etwas Wichtigem, aber welchen Beweis haben sie dir geliefert, dass du danach zu keiner Entscheidung fähig warst?” „Sie haben mir gezeigt, wie stark ihre Gefühle für mich und meine für sie sind, Lee.” „Sie haben beide mit dir geschlafen?” Hermine verdrehte ihre Augen aufgrund von Lees Aussage. „Natürlich nicht! Was denkst du denn von Gin und mir?” Lee kratzte sich grinsend am Kopf. „Nach der Ansage eben von dir?!” „Das hatte auch seine Berechtigung!” „Jetzt kapier ich nix mehr!” Lee ließ sich beleidigt in seinem Sessel zurückfallen. Hermine zog ihre Kette hervor und zeigte sie Lee. „Dieses kleine Ding beweist ihm, wie sehr er uns liebt.” „Wie?” „Solang er etwas für uns empfindet, haben wir drei dadurch denselben Patronus, Lee. Ginny hat mich ihre Kette tragen lassen, um Harry und vor allem mich zu überzeugen.” Lee grübelte ein wenig über Hermines Worte nach. „Ihre Kette? Was ist mit deiner? Wenn die so etwas können, wo habt ihr die her?”

Harry beugte sich wieder vor. „Ginnys Kette stammt aus dem Verlies meiner Eltern. Hermines haben wir in Hogwarts von meiner Urgroßmutter bekommen.” „Urgroßmutter?! Ausgerechnet in Hogwarts? Du nimmst mich auf die Rolle, Harry!” Ungläubig sah Lee ihn an. Erneut verdrehte Hermine ihre Augen. „Warum zum Geier glaubst du Harry nicht? Hat er dich irgendwann schon einmal belogen?” Lee überlegte lange. „Nein, hat er nicht. Aber wie kommt Harrys Urgroßmutter dazu, in Hogwarts etwas für ihn zu hinterlegen? Vor allem, warum hat er es nicht schon in seinem ersten Jahr bekommen, von Dumbledore zum Beispiel?” „Weil niemand in Hogwarts wusste, dass es dort für mich verwahrt wird”, erklärte Harry ihm. „Und wie habt ihr das dann heraus bekommen?” Harry zeigte ihm seinen Ring. „Hübsches Stück. Von deinen Eltern?” Harry nickte und Lee besah sich den Ring genauer. „Passenderweise mit unserem Hausemblem aus der Schule.” „Das hat auch einen bestimmten Grund, Lee. Meine Urgroßeltern haben Hogwarts mit gegründet.” Lee starrte mit offenem Mund zu Harry. „Das ist ja mal eine Neuigkeit! Du bist der Urenkel Gryffindors?” Harry lächelte breit. „Darf ich das senden?” „Ich bin unter anderem deswegen hier, Lee.”

Lee kriegte sich nicht mehr ein. Strahlend sah er Harry an. „Das…, das ist ja… Oh Mann, Harry!” Hermine griff nach Lees Arm. „Das ist aber nicht die Hauptnachricht, die du verbreiten sollst, Lee. Harry hat das Bankhaus Gringotts dazu überredet, einen Fond für die Opfer des Voldemortregimes ins Leben zu rufen. Wenn du magst, kannst du um fünfzehn Uhr in die Bank kommen und der Unterzeichnung des Vertrages beiwohnen. Kingsley wird auch da sein.” „Was heißt bitte überredet, Hermine? Die Kobolde hängen am Gold doch mehr als an ihrem eigenen Leben! Wie hast du das nun wieder gedreht, Harry?” „Ich habe etwas heraus gefunden, das die Kobolde nicht so gern publik machen wollen”, erklärte Harry ihm. „Du hast sie dazu erpresst?” Lee sprang auf und rannte in der Wohnung umher. „Bleibt kurz da sitzen, ja?!” Nach einer guten Stunde setzte er sich mit einer Flasche Butterbier zu ihnen und schnaufte durch. „Oh Mann, Leute! Sorry, dass das so lang gedauert hat.” Harry sah Lee neugierig an. „Was zum Henker hast du die ganze Zeit getrieben?” „Ich habe einige Fäden gezogen, damit auch recht viele an den Geräten sitzen werden.” „Welche Fäden?” „Ich habe George Bescheid gegeben, damit er es in der Winkelgasse publik macht, dass Potterwatch um fünfzehn Uhr mit einer Topnachricht auf Sendung geht.” Harry machte große Augen. „Du willst live senden? Wie schaffst du das?” „Muggeltechnik, Alter! Natürlich mit Magie aufgemotzt. Was glaubst du wohl, wie ich sonst aus meinem Ministudio in ganz England zu hören bin?” Harry verzog peinlich berührt sein Gesicht. „Wir haben zur Zeit kein Radio, geschweige denn die Zeit zum Hören, Lee.”

„Das glaube ich dir gern.” Er zwinkerte anzüglich und erklärte den Beiden in Kurzform, wie er mit seinem Sender arbeitet. „Das was ich für die Übertragung brauche passt in meinen Rucksack. Da die Bank ja hier in der Winkelgasse steht, reicht der kleine Übertrager locker bis hierher. Von hier aus geht’s dann per Relaisschaltung über den Hauptsender bis rauf nach Windywalls”, nicht ohne Stolz sah Lee zu Harry, der ihn aber nur fragend ansah. Hermine seufzte und verdrehte ihre Augen. „Windywalls liegt auf den Orkney Islands in Roxburghshire. Danach kommt nur noch das Nordpolarmeer und irgendwann Grönland. Mann Harry, ich dachte du warst auf einer Muggelschule!?” Tadelnd sah Hermine zu ihm herüber. „Mit Erdkunde hatte ich es nie so unbedingt, Mine”, versuchte sich Harry kleinlaut zu entschuldigen. „Ach was! Erdkunde ist genau wie Geschichte ein reines Lernfach. Einmal auswendig gelernt und man weiß es!” „Eben! Du weißt doch genau, wie es mir mit Geschichte geht!” „Hauptsache du hast in Bio ordentlich aufgepasst!”, versuchte Lee einen Witz zu machen, fing sich dafür aber von beiden einen tödlichen Blick. Er hob beschwichtigend seine Hände. „Schon gut, ihr zwei. Sollte wirklich nur ein Scherz werden.” „Dein Glück!”, murrte Hermine. „Wieviel darf ich denn in der Sendung verraten?”, wechselte Lee das Thema. „Hältst du dich wirklich an unsere Absprachen?” „Aber natürlich, Hermine!” „Wehe, wenn nicht!” „Also hör mal! Wenn ihr mir nicht vertraut, warum seid ihr dann erst hergekommen und habt mir das Schlimmste eh schon verraten?”, fragte Lee angesäuert nach. Harry sah fragend zu seiner Freundin, die einfach nur ihren Kopf schüttelte und entschuldigend zu Lee hinüber sah.

Er seufzte leise und wandte sich an Lee. „Hör zu! Du kannst erzählen, dass ich als der Erbe Gryffindors von der Bank in Kenntnis gesetzt wurde, dass ich Zugriff auf dessen Verlies erhalte. Da ich den Kobolden verklickert hab, dass ich das Geld für den Wiederaufbau von Hogwarts nutzen werde, haben sie sich dazu entschlossen, ihrerseits diesen Fond ins Leben zu rufen, mit mir als Schirmherren.” Lee nickte langsam. „Um wieviel geht es eigentlich?” „Zehn Millionen Galleonen.” Lee machte große Augen. „Jährlich für mindestens fünfzig Jahre!”, setzte Hermine hinzu. Lee klappte das Kinn herunter. „Merlin, Harry! Was haben die angestellt, dass du denen so viel Kohle abnimmst?” „Sie haben Voldemort finanziell unterstützt und das im Endeffekt von dem Gold, das sie bei Auflösung des Verlieses meines Urgroßvaters in ihre gierigen Finger bekommen haben.” Lee verzog sein Gesicht. „Und dann lebt der Schuldige noch? Du lässt nach, Harry!” „Ich hab Zeit, Lee. Früher oder später kriege ich denjenigen, ganz legal und mit rechtskräftigem Urteil vom Gamot.”

„War das also kein Scherz eben von dir? Vor mir sitzt also wirklich ein Auror?” „Wie du ja sicher noch vom letzten Montag weißt, werde ich im Auftrage des Ministeriums Schüler unterrichten.” „Was dich ja nicht automatisch zum Auror macht, Harry.” „Stimmt Lee, aber Kingsley sieht das anders. Er hat heute in einem ganz offiziellen Gespräch den Kobolden gegenüber verlauten lassen, einer seiner Auroren habe Beweise für deren Vergehen.” Lees Gesicht strahlte. „Das … das ist ja … Mann, Harry! Das war doch immer dein Wunsch! Auror und das ohne Zugangsbeschränkung.” Harry lächelte bis zu den Ohren. „Er will mich, beziehungsweise hat mich sogar zum Chef des Haufens gemacht, Lee.” „Is' nich' wahr, Alter?!” „Und ob! Aua…”

Hermine stieß Harry unsanft in die Seite, was ihn und Lee dazu brachte, sie komisch anzuschauen. „Was soll denn das Theater, Hermine?”, fuhr Harry auf, „Das da vor uns ist Lee Jordan und nicht Rita Kimmkorn, verdammt!” Hermine fuhr verschreckt zusammen, aufgrund Harrys heftiger Reaktion. Sie lief knallrot an und rückte ein Stück von Harry fort, welcher sich finster dreinschauend seine Rippen hielt. „Tschuldigung!”, nuschelte sie. „Aber du weißt doch, wie Lee früher die Quidditschspiele kommentiert hat. Wenn es mit ihm durchgeht, dann sprudelt er einfach so drauf los und sagt vielleicht mehr als für uns im Moment gut ist.” Harry zog sie wieder vorsichtig zu sich heran und legte seinen Arm auf ihre Schulter. „Er hat es in der Zeit unserer Reise aber sehr gut verstanden, nur die Informationen preiszugeben, die zwar wichtig waren, aber niemand gefährdet haben. Hast du daran nicht mehr gedacht, Mine?” Sie schüttelte verlegen schauend ihren Kopf und sah entschuldigend zu Lee, der nur lässig abwinkte.

„Schon gut, Hermine. Aber was sollte euch gefährden, wenn ich erwähne dass Harry Auror ist?” „Gefährden nicht unbedingt, aber diese Information könnte einige Leute dazu verleiten, ihre Drohungen wahr zu machen, nur um sich damit vor ihresgleichen groß zu tun”, flüsterte Hermine bedrückt. Auf Lees fragenden Blick hin erzählte sie stockend von den Drohbriefen und Harrys Reaktion darauf. Sie lehnte sich an Harry bei ihren letzten Sätzen. „Und ich habe es nicht geschafft, ihn davon abzubringen. Falls sie es versuchen, wird er sie ohne Rücksicht bekämpfen. Allein der Gedanke daran dass er das nur wegen mir tut, macht mich wahnsinnig!” Lee saß mit todernstem Gesicht vor ihnen. „Ich weiß dass du das jetzt nicht hören möchtest, Hermine, aber wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich ebenso reagieren.” Sein entschlossener Blick wanderte zu Harry. „Ich hab zwar gesagt, dass ich etwas Besseres vorhab, Harry, aber wenn du meine Hilfe brauchst, bin ich für dich da!” Beide sahen sich fest in die Augen und reichten sich die Hände zu einem kräftigen Händedruck.

Hermine schüttelte ungläubig schauend ihren Kopf. Langsam stand sie auf und sah von einem zum Anderen. „Ich verstehe euch wirklich nicht! Ihr seid doch sonst nicht so gewalttätig. Was zum Teufel habt ihr nur davon? Habt ihr auch mal daran gedacht, dass ihr bei der Sache den Kürzeren ziehen könntet? Gerade du, Harry, trägst schließlich für mehr als einen Menschen die Verantwortung. Überleg dir bitte mal, was dann aus Laura wird, von Ginny gar nicht zu reden!” Lee horchte auf. „Laura? Noch eine Dame, die es vorzieht, in deiner Gesellschaft zu leben?” Harry, der froh war über diese Ablenkung erhob sich auch. „Platinblond, stahlblaue Augen und wunderhübsch.” Lee sah ihn neidvoll an. „Könnte ich sie kennen?” „Glaube ich nicht! Als du auf Hogwarts warst, war sie noch nicht dort.” „Hä? Wie jetzt, wie alt ist sie denn?” „Im Juni wird sie zwölf!” Lee, der sich auch erhoben hatte, plumpste wieder auf seinen Sessel und starrte zu Harry. „Bitte sag jetzt nicht, dass du mit ihr…” „Natürlich nicht, Lee! Meine Güte, such dir 'ne Freundin oder geh in den Puff!”, brauste Hermine auf. Sie drehte sich ruckartig herum und stapfte ärgerlich dreinschauend zur Wohnungstür. „Sie und ihr Bruder sind als Pflegekinder bei mir, Lee”, erklärte Harry noch rasch, bevor er Hermine eilig folgte. Lee rappelte sich auf und kam zu ihnen an die Tür. „Erzählt ihr mir darüber noch was?” Harry reichte ihm seine Hand zum Abschied. „Später vielleicht, Lee. Sei bitte heute Nachmittag um drei in der Bank.” Lee nickte und hob seine Arme, doch Hermine ergriff nur seine Hand und sah ihn eisig an. Er schaute verlegen zurück und kratzte sich am Kopf. „Na dann bis nachher, ihr zwei.”

„Geh in den Puff?”, wollte Harry grinsend von Hermine wissen, nachdem sie in der Eingangshalle des Grimmauldplatzes gelandet waren. „Ist doch wahr!”, maulte Hermine. „Wie kann er nur so was von dir denken, Harry? Und überhaupt schienen sich seine Gedanken ständig nur um Schweinekram zu drehen.” „Was sicherlich durch unser Erscheinen und deine subtilen Andeutungen noch angefacht wurde, Hasi.” „Trotzdem, Harry! Dass er so etwas überhaupt in Erwägung zieht, finde ich ziemlich krank.” Laura kam die Treppe herunter und sah fragend zu Hermine. „Wer ist krank?” Sie nahm beide nacheinander in den Arm. „Niemand, Laura”, antwortete Harry lächelnd, „Ich hab nur einem Freund von mir über dich erzählt und der hat das falsch verstanden.” „Was denn erzählt?” „Dass eine hübsche junge Dame mit platinblonden Haaren und stahlblauen Augen bei mir wohnt. Er hat gedacht, wir wären ein Liebespaar, weißt du?” Laura lief rosa an. „Du findest, dass ich hübsch bin?” „Aber auf jeden Fall bist du das.” Laura lächelte breit und sie gingen zu dritt in den Salon.

Ginny saß mit ihrer Mum beisammen und sie unterhielten sich leise. „Mum, ich weiß wirklich nicht, was mit mir geschehen ist. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob überhaupt etwas gewesen ist.” Molly streichelte ihrer Tochter über den Kopf. „Schon gut, Ginny. Ich mach mir halt meine Gedanken deswegen, weißt du?!” „Glaubst du denn, ich nicht? Ich stelle inzwischen alle Erinnerungen infrage, die ich an das letzte Schuljahr hab. Vor allem was meine Treue zu Harry angeht bin ich schon am Verzweifeln, Mum.” „Was soll denn das, Ginny?”, flüsterte Harry. Er legte seine Hände vorsichtig auf ihren Schultern ab. Ginny sprang vor Schreck senkrecht im Sessel hoch. „Merlin, Harry! Hast du mich jetzt erschreckt!” Weiß wie eine Wand sah Ginny ihn an und Molly griff sich an die Brust. „Verdammt, Junge! Willst du mich ins Grab bringen?” „Nein Molly, garantiert nicht.” „Warum schleichst du dich dann so an uns heran?” „Wir sind doch ganz normal gegangen”, meinte Laura überrascht. Molly schüttelte ihren Kopf und sah fragend zu Harry. „Wo warst du denn so lange?” „Bei Kingsley und bei Lee.” Die Drei setzten sich dazu.

Harry kam zwischen Laura und Hermine zu sitzen und zog Ginny auf seine Knie, was diese sichtlich genoss. Sie legte direkt ihren Kopf an seine Schulter und sah ihn zufrieden an. Nachdem auch Laura und Hermine sich an ihn gedrückt hatten, begann er zu erzählen. Mollys Gesichtsausdruck veränderte sich immer wieder, je nachdem was sie gerade erfuhr. Harry endete mit Lees Frage, wer denn Laura sei und seiner Antwort darauf. Hermines Reaktionen ließ er tunlichst unter den Tisch fallen. „Haben dich die Kobolde also bei Kingsley angeschwärzt und der hat nichts Besseres zu tun als dich vorführen zu lassen?” Mollys Blick war grimmig. Harry versuchte, sie zu beschwichtigen. „Es blieb ihm ja nichts anderes übrig. Nur gut, dass Eve nicht so übereifrig ist, wie manch andere es vielleicht gewesen wäre. Ich traue ihr sogar zu, dass sie mich gewarnt und dazu aufgefordert hätte, mich selbst bei Kingsley zu melden, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätte.” „War ja glücklicherweise nicht mehr nötig.” Alle sahen überrascht in das lächelnde Gesicht von Eve Peacegood, die gerade aus dem Kamin stieg. Sie klopfte sich den Ruß ab und nahm auf einem der Sessel Platz. „Sorry, wenn ich hier so rein platze, aber Gringott ist gerade bei Kingsley gewesen.”

Harry bot ihr etwas zu trinken an, was sie aber ablehnte. „Nein danke, Harry. Ich will gleich weiter und Mittagspause machen.” „Wir haben auch noch nichts gegessen. Was hältst du davon, wenn du gemeinsam mit uns isst?” Sie nickte lächelnd und Harry rief nach Kreacher. „Sir Harry wünscht?” „Wir haben noch einen Gast zum Mittag. Bitte berücksichtigt das, ja?” „Gern, Sir Harry. In zehn Minuten im Speisezimmer?” Harry sah fragend zu Eve, die nickend zustimmte. „Wir sind dann oben.” Kreacher verneigte sich und verschwand. Harry beugte sich zu Laura. „Würdest du bitte den anderen Bescheid geben?” „Ist gut.” Die kleine Hexe lief aus dem Salon und Ginny nahm ihren Platz neben Harry ein. „Wie ist es gelaufen?” Eve räusperte sich. „Ich konnte jedes Wort verstehen. So laut haben die Zwei sich gehabt, Harry!” Hermine grinste schief. „Das glaub ich gern, dass dieser widerliche Gnom gekocht hat.” Eve nickte. „Und wie! Kingsley hat sogar Mike und Marc dazu geholt, um ihm zu zeigen dass er am längeren Hebel sitzt.” „Wie ist es ausgegangen?” „Darum bin ich hier, Harry. Kingsley lässt dich vorwarnen. Du sollst mindestens zwei Elfen mitbringen und die Mädchen zu Hause lassen.”

„Und ob ich mitgehe!”, fuhr Hermine auf. Ginny wollte gerade den Mund öffnen, als sie sich von Molly einen strafenden Blick einfing. „Ja ja! Schon gut, Mum!” Beleidigt schauend lehnte sie sich an Harrys Schulter und schob schmollend ihre Unterlippe vor. Harry überlegte kurz. 'So wird das nichts. Hast du nicht eine Idee, Godric?' „Du beziehungsweise ihr müsstet sie so einschüchtern, dass sie sich gar nicht trauen ein krummes Ding zu versuchen.” 'Aber wie? Wenn nicht einmal Kingsley es schafft?!' „Ich weiß zwar, dass du nicht auf Ruhm aus bist, Junge, aber manchmal ist es von Vorteil, sich auf seine Herkunft zu berufen. Zeig allen, wer du bist. Je mehr Aufmerksamkeit, desto besser, Harry.” 'Ich ahne, was du meinst. Wie bekomme ich meine Kleidung dazu so auszusehen, wie in Schule oder Ministerium?' „Also bitte, Harry! Bist du nun ein Zauberer mit einem starken Willen und einer Menge Magie, oder nicht?” 'Ich muss es mir nur vorstellen?' „Ganz genau, Junge. Denke ganz fest an das Wappen unseres Hauses und es wird geschehen.” 'Was ist mit den Mädels?' „Bei ihnen ist es dasselbe, Harry. Selbst bei Laura und Nicolas wird es funktionieren.” 'Ich soll die Kinder auch mitnehmen?' „Aber natürlich, Harry! Gerade das wird für eine Menge Aufsehen sorgen.” 'Also gut. Nach dem Essen werden wir es versuchen.' „Das ist ein Wort, Harry! Viel Spaß bei den Kobolden! Falls doch etwas sein sollte, vertrau einfach auf deine innere Stimme.” Godrics Stimme hinterließ eine unglaubliche Kraft in seinem Innern, als sie verhallte.

Die Mädchen sahen ihn nur fragend an, als er sich lächelnd erhob. „Lasst uns zuerst etwas essen. Wir können eine Stärkung brauchen, bevor wir uns nachher in die Höhle des Löwen wagen.” Molly sah ihn fassungslos an. „Du willst sie mitnehmen? Beide? Obwohl Kingsley dich gebeten hat es nicht zu tun?” Die Augen von Ginny und Hermine leuchteten regelrecht, als sie ihm jetzt um den Hals fielen. „Godric meint, es wäre nur gut wenn wir darauf hinweisen, wer und wessen Erben wir sind und zwar alle!” Sie gingen gemeinsam nach oben, um zu Mittag zu essen. Nachdem alle satt waren, bat Harry Eve und die Anderen mit ihm in die Eingangshalle zu kommen. Nicolas und Laura, die natürlich neugierig waren was Harry vorhatte, kamen auch mit. „Godric meinte, wir sollten so viel Aufmerksamkeit wie möglich erregen, damit die Kobolde gar nicht erst auf die Idee kommen ein krummes Ding abzuziehen.” Eve sah Harry nachdenklich an. „Aber wie wollt ihr das schaffen?” Harry lächelte ihr zu und konzentrierte sich auf das Wappen seines Ringes. Nur Sekunden später trug er die Prunkkleidung in den Farben Gryffindors. „So werden wir sicher für Aufmerksamkeit sorgen.” Ginny stand der Mund offen. „Du kannst sie jederzeit heraufbeschwören?” Harry nickte lächelnd. „Ihr könnt das auch. Konzentriert euch auf die Anhänger an den Ketten.” Auch die Kleidung der Mädchen verwandelte sich prompt. Laura sah mit großen Augen zu den Mädchen. „Oh Mann! Diese Kleider sind einfach zu schön.”

Harry überlegte kurz. 'Wie wohl Nicolas reagieren wird? Ich lasse es einfach darauf ankommen!' Nach ein paar Sekunden hielt er das Holzkästchen in der Hand, das er von dem Greifen erhalten hatte und ging vor Laura in die Hocke. Vorsichtig entnahm er ihm eine silberne Kette, die denen der Mädchen haargenau glich und einen silbernen Ring, der das Duplikat seines eigenen war. Die Kette legte er Laura um den Hals. „Die ist für dich, meine kleine Maus.” „Wirklich?” Sie errötete. „Danke, Dad!”, flüsterte sie und wurde noch dunkler. Harry lächelte ihr aufmunternd zu und zeigte Nicolas den Ring auf seiner flachen Hand. „Wirst du ihn annehmen oder denkst du ich will dich damit von etwas überzeugen, das du nicht willst?” Nicolas sah Harry ernst an. „Damit kommen wir in deine Räume in der Schule, habe ich Recht?” Harry nickte leicht. „Es ist dir also wirklich ernst damit, uns bei dir zu behalten?” Laura verdrehte ihre Augen, doch Harry schüttelte seinen Kopf und legte seine freie Hand auf ihrer Schulter ab. Nicolas trat zu Harry und betrachtete den Ring interessiert. „Ich werde den Ring annehmen und ich werde ihn nie wieder ablegen!” Harry steckte Nicolas den Ring an und wuschelte ihm danach über den Kopf. Laura zupfte ihn am Umhang. „Duhu, Harry? Ob das mit dem Kleid bei mir auch funktioniert?” „Versuch es doch einfach! Mehr als dass es nicht klappt, kann nicht geschehen.” Laura schloss ihre Augen und legte ihre Stirn in Falten. Angestrengt konzentrierte sie sich auf das Bild des Löwenanhängers an ihrer Kette. Sie spürte eine Welle der Zuneigung, die durch ihren Körper lief und als sie die Augen öffnete, stand sie in demselben Kleid da, wie Ginny und Hermine. Nicolas fielen fast die Augen aus dem Kopf, als sich seine Schwester in dem Kleid präsentierte.

„Du magst sie genau so sehr, wie Ginny und Hermine?” „Nicht nur sie. Probier es ruhig aus!”, ermunterte Harry den Jungen. Nicolas betrachtete eindringlich den Ring an seiner Hand, schloss seine Augen und auch er stand binnen Sekunden in den Farben Gryffindors vor der kleinen Gruppe. Mit weit aufgerissenen Augen stand er da und sah an sich herunter. Laura sprang auf ihn zu und drückte ihn fest. „Glaubst du mir jetzt endlich, was ich dir über seine Gefühle zu uns gesagt habe?” Nicolas schluckte hart und sank in den Armen seiner Schwester in sich zusammen. Behutsam streichelte sie ihm über den Rücken. „Schon gut, kleiner Bruder. Ich kann mir vorstellen, wie es dir im Moment geht. Mir ging es ganz genau so. Nur dass ich es sehr viel eher bemerkt habe. Verstehst du jetzt, warum ich unbedingt mit Grandma sprechen wollte?” „Aber wie kann das nur sein? Er ist weder mit uns verwandt, noch kennt er uns lang genug dafür.” Laura zuckte mit ihren Schultern. „Das weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass es halt so ist.” Nicolas löste sich von Laura und ging zu Harry. „Hast du was dagegen, wenn es trotzdem bei Harry bleibt?” „Nein, natürlich nicht, Nicolas.” Lächelnd und mit wässrigen Augen nahm der kleine Zauberer seinen Ziehvater fest in die Arme.

„Sag mal, Harry?”, fragte Laura leise. „Werden wir jetzt in der Schule auch so herumlaufen?” „Gute Frage. Würde es dich denn stören?” Die kleine Hexe fuhr sich mit dem Finger über die Lippen und sah nachdenklich drein. „Nein! Die sollen ruhig alle sehen, zu wem wir gehören!”, meinte sie nach einem kurzen Moment. Entschlossen schauend trat Laura zwischen Ginny und Hermine, um sich bei ihnen unterzuhaken. „Und? Was machen wir jetzt?”, wollte sie direkt wissen. Eve sah lächelnd zu den Dreien herüber. „Ich werde mich wieder an meinen Schreibtisch begeben und werde mich hüten, Kingsley davon auch nur ein Wort zu erzählen.” Sie winkte kurz und ging in den Salon, um von dort ins Ministerium zu reisen. Molly baute sich mit den Händen in den Hüften vor Harry auf. „Das würde mich jetzt auch interessieren, Harry! Warum hast du ihnen gerade jetzt diese Dinge gegeben und wo kommen die überhaupt her?” Hermine fasste sich ein Herz. „Die Kette und der Ring kommen von da, wo unsere auch her sind.” „Was ist das für eine Art von Magie, die da wirkt?” Hermine wurde bleich. „Ich warte, Hermine!”, drängte Molly energisch. „Der…, der Geheimniswahrer Gryffindors hat…, hat…” „Ich warte immer noch!” Harry trat vor Molly. „In jedem dieser Schmuckstücke befindet sich eine Faser meines Herzens, Molly. Der Greif Gryffindors hat sie mir entnommen, damit Nicolas und Laura ungehindert unsere Räume in der Schule betreten können. Dass Sie dadurch so eng mit mir verbunden sein werden, wusste ich nicht, aber ehrlich gesagt bin ich sehr froh darüber!”

Molly wurde ebenso bleich wie Hermine. „Hermine, Kind, bitte sag mir, dass das nicht wahr ist. Warum hast du das zugelassen?” „Ich hab versucht es zu verhindern, aber dieses Monster hat mich fortgescheucht und mir an den Kopf geworfen, dass ich Harry umbringen würde, wenn er jetzt nicht weiter machen würde. Weißt du eigentlich, wie es mir dabei ging, Molly?” Hermine wollte gerade aus der Halle laufen, als sie von einer Welle der Zuneigung erfasst wurde. Irritiert sah sie zu Laura, die ihr zuzwinkerte. Dankbar lächelte sie der kleinen Hexe zu und schnaufte durch. „Das Ganze gehörte zur Prüfung, Molly. Der Greif hat unsere Verbindung zueinander überprüft und zwar die von mir zu Harry. Wir beide mussten das über uns ergehen lassen, damit wir das Wissen erhalten, um Ginny helfen zu können. Die Fasern für die drei Schmuckstücke waren nur eine Art zusätzliche Kleinigkeit.” Ginny und Molly machten große Augen. Ginnys Mum, weil sie nicht fassen konnte, was Harry und Hermine auf sich genommen hatten und ihre Tochter, weil ihr bewusst wurde, dass zwei Menschen bereit waren, für sie einen lebensgefährlichen Schritt zu wagen.


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