Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Lebensfragen - Bilder und Briefe?

von One_of_the_Old

LI Bilder und Briefe?

„Hey, alter Sack! Auch mal wieder hier?” Der goldene Greif sah gelangweilt auf. „Was ich suche, braucht halt seine Zeit, du räudiges Vieh.” „Was suchst du denn überhaupt?” „Den Grund für Harrys Magie!”, gab der Elf im goldenen Tuch schroff zurück. Die Augen des Greifs blitzten auf. Die Linie, die sein Schnabel bildete, zog sich bis kurz unter die Augen. „Wahrscheinlich hat einer von euch Gnomen nicht an sich halten können und hat sich bei einem Muggel verewigt!” Das Fabelwesen lachte rau und dreckig. „Ach, halt den Rand! Das geht gar nicht!” „Wäre aber eine nette Erklärung für das Chaos, das in ihm tobt.” „Chaos trifft es wirklich gut. Das, was der Bengel an Magie mit sich rumschleppt, reicht für drei!” „Sie sind ja auch zu dritt.” Wieder ein kehliges Lachen des geflügelten Wesens. „Der Junge hat einen goldenen Griff getan mit den Mädchen.” Interessiert sah der Greif zu dem Hauselfen. „Woher willst du wissen, welche Qualitäten das andere Weibchen hat?” „Du hast mir doch ihren Familiennamen gegeben.” „Weasley!” Der Elf nickte und schritt zu dem knorrigen Baum. Nachdem er mit einem seiner dürren Finger eine der silbernen Linien berührte, leuchtete diese auf. Sie zog sich fast von den Wurzeln bis durch die Decke der Höhle den Stamm hinauf. „Und? Was sagt uns das jetzt?”, kam genervt von dem adlerköpfigen Tier. Der Alte besah sich kritisch die Linien. Nach einer Weile tippte er eine mit der anderen Hand an. Diese Linie wand sich aus einer der Wurzelspitzen und kreuzte die Erste im unteren Drittel des Stammes. Danach verliefen sie fast parallel, bis hinaus durch die Öffnung in der Decke. „Siehst du das?” „Sie laufen nebeneinander her, bis auf den Punkt da unten.” Der Elf nickte. „Die Zweite ist die von Harrys Familie, die seines Urgroßvaters wohl gemerkt.” Jetzt schaute der Greif interessiert. „Du meinst also, die Magie der beiden Familien hat sich bisher nur ein einziges Mal vermischt?” „Und das schon vor ewigen Zeiten.” „Weiß der Himmel, wie sie das geschafft haben.”

„Ganz einfach. Genau wie seine Urahnen, haben Harrys Dad und jetzt offensichtlich auch er selbst dafür gesorgt, dass frische Magie in die Familienlinie kommt. Durch Hermine, durch Muggelgeborene Hexen oder Zauberer, denn sonst hieße er ja noch immer Gryffindor oder Peverell und nicht Potter.” Der Alte nickte langsam. „Aber wie haben die Weasleys das geschafft?”, fragte das Katzenwesen nachdenklich. „Ihr Status in der Gemeinschaft der Magier ist zwar reinblütig, jedoch ihre Position in der Gesellschaft war nie so hoch, dass es zu einer erneuten Vermischung kommen konnte.” Der Greif schnaufte verächtlich. „Nun sind es schon nur so wenige und dann haben sie immer noch Standesdünkel und Angst um ihren Geldbeutel.” Der Alte zuckte mit den Schultern. „Master Gryffindor hatte da auch keine Probleme. Mistress Galatea war auch eine Muggelgeborene und Mistress Glynnis kam aus einer kinderreichen Familie mit wenig Gold im Hintergrund, genau wie Mistress Weasley. Auch sie war die Siebte eines Siebten. Für ihn, wie für Harry auch, war es eine Herzensentscheidung, sie zu wählen.” „Was haben die nur immer mit dem oder der Siebten?” „Die magische Kraft ist besonders stark in dieser Konstellation.” Der Greif sah den Elfen verständnislos an. „Sollten dann nicht alle versuchen, sieben Kinder zu bekommen?” Jetzt lachte der Alte dreckig. „Welche Frau, ob Hexe oder Muggel, mutet sich diese Strapazen schon gern sieben mal zu?” Das Tier schien erneut zu grinsen. „Also ist das so eine Art Belohnung für die Mühe?” „Wenn du es so sehen willst.”

„Sag mir mal, Alter. Warum hast du Harry mit Vornamen angesprochen, aber dem Welpen gegenüber so abfällig reagiert, als er von Sir Harry gesprochen hat?” Der Greif ließ sich auf die Seite fallen und der Elf legte sich zwischen seine Pfoten. „Weil ich da noch nicht wusste, was ich jetzt über ihn weiß.” „Und was wäre das?” Die Stimme des Fabelwesens klang gereizt. „Er sieht eigenständige Wesen in unserer Art, nicht nur die tumben Diener, zu denen wir uns selbst gern machen. Er akzeptiert unsere Bräuche.” „Das mit dem Bestatten ohne Magie war doch wohl eher ein Zufallstreffer!” „Wenn schon! Er hat Dobby seinen Wunsch erfüllt, frei zu sein. Kreacher und seine Jungen zwingt er aber nicht dazu, obwohl Mistress Granger das sicher gern hätte. Winky hat er zu sich genommen, obwohl sie befreit wurde, ohne es zu wollen und er behandelt sie alle gleich gut.” Der Alte legte sich etwas anders hin. „Timmy und Tammy sind deshalb ohne Zögern auf dich los, als du Mistress Granger erschreckt hast. Glaub mir, es war ihnen sehr wohl bewusst, dass du die Beiden ganz leicht auslöschen kannst. Trotzdem haben sie nicht eine Sekunde daran verschwendet und sind auf dich zu.” „Schön dumm! Es war ihr Glück, das sie noch so jung waren.” „Jung stimmt, aber sicher nicht dumm, denn in dem Moment deines Angriffes wäre Harry aktiv geworden.” „Was hätte der Zwerg denn tun wollen?” „Das ist nicht die Frage! Frag dich lieber, was du gegen ihn hättest ausrichten können.” Der Alte schloss müde die Augen und sein Freund sah grübelnd in die Flammen des ewigen Feuers. Nach einer Weile ging der Blick des Greifs wieder zu dem Hauselfen. „Du hast übrigens einen Brief erhalten, Alter.” „Wer sollte mir schon schreiben und wer hat ihn überhaupt hergebracht?” „Eine von Harrys Elfen hat ihn gebracht. Er ist von der Brut von diesem Flamel, meinte sie.” „War es also Tammy, die ihn gebracht hat.” „Wird wohl so sein. Ich hab das Pergament hinten in die Kammer legen lassen, zu den anderen von deinen Sachen.” „Ich kümmere mich später darum. Jetzt brauche ich meine Ruhe. Sie werden die Antwort wohl erwarten können.”

~o0o~


Hermine wurde durch eine sanfte streichelnde Berührung aus dem Schlaf geholt. 'Oh Mann, Harry! Halt doch bitte die Finger still. Du weißt doch…' Hermine schlug leicht die Augen auf und sah zur Bettkante, an der sie ihren Freund vermutete. Dort war aber niemand. Sie fuhr hoch. Ihr wurde schlagartig bewusst, dass diese Berührung zwischen ihren Schenkeln nicht von Harry kommen konnte. Ihr Blick wanderte zur anderen Seite des Bettes, wo er lag und an Ginny gekuschelt schlief. Ginny lag auf der Seite, mit dem Gesicht zu Hermine und ihrem Arm unter deren Bettdecke geschoben. 'Freches kleines Ding!', ging ihr grinsend durch den Kopf. Hermine griff nach Ginnys Hand und schob sie auf ihren Bauch. 'Da von mir aus.' Ginny verzog ihr Gesicht und fing an zu strampeln. Harry wurde unsanft durch Tritte geweckt. Er griff nach seiner Brille und richtete sich auf. Überrascht sah er, dass auch Hermine wach war und besorgt auf Ginny schaute. „Ich trau mich nicht sie zu wecken”, flüsterte Hermine. Harry schüttelte seinen Kopf und strich leicht über Ginnys Stirn, die daraufhin deutlich ruhiger wurde. „Hast du wieder nachgeholfen?” „Habe ich, Mine. Sie braucht ihren Schlaf.” „Woher willst du das wissen? Jedes Mal, wenn sie danach wachgeworden ist, hatte dieses Ding mehr Kontrolle über sie.” „Da waren wir aber auch nicht bei ihr, Mine.” Beide legten sich wieder hin und nachdem Harry die Brille wieder abgesetzt hatte, fielen ihm rasch die Augen zu. Hermine hingegen wurde weiterhin von Zweifeln geplagt und fand keine Ruhe. Immer wieder gingen ihr Ginnys Worte vom Mittag durch den Kopf. 'Es sind Bilder, Mine. Ich werde im Schloss in einen Raum gebracht und bekomme etwa zu trinken … Fruchtsaft.' Dann wieder ihre eigenen Worte zu Molly. 'Ich habe gelesen, dass diese Tränke nach Bonbons schmecken oder Eiscreme.' Und Mollys Antwort darauf. 'Die haben aber auch eine andere Wirkung und die ist nicht erwünscht.' Immer und immer wieder kreisten diese Sätze durch ihre Gedanken, bis sie irgendwann in einen unruhigen Schlaf fiel.

Kurz vor fünf erwachte Harry und sah ziemlich kritisch auf die Uhr. 'Oh Mann! Fast verpennt.' Vorsichtig nahm er den Schlafzauber von Ginny und schlich mit frischen Klamotten unter dem Arm ins Bad. Ginny erwachte durch das Fehlen ihrer Wärmequelle im Rücken. Fröstelnd drückte sie sich dichter an Hermine heran, die davon auch aufwachte. „Hi!?”, flüsterte sie überrascht. „Was ist?” „Mir ist kalt. Meine Wärmflasche hat sich verdrückt”, grinste Ginny. „Du meinst unsere!”, gab Hermine gespielt beleidigt zurück. „Von mir aus auch das.” Ginnys Hand wanderte unter der Decke wieder tiefer, doch Hermine hielt sie auf. „Nicht, Gin! Zumindest nicht die nächsten Tage.” „Bist du noch böse mit mir?”, war ihre kleinlaute Frage darauf. Hermine überlegte kurz. „Nur ein wenig, aber das hat damit nichts zu tun.” Ginny nickte und sah ihre Freundin sehnsüchtig an. „Was machen wir, während Harry heute Abend nicht da ist?” „Wir werden uns um deine Familie kümmern.” Ginny verzog ihr Gesicht und wurde knallrot. Hermine legte die Arme um sie. „Ach, komm schon. Früher oder später musst du wieder zu ihnen.” Ginny ließ sich in die Umarmung fallen und schüttelte ihren Kopf. „Niemals! Ich kann Charlie nie wieder unter die Augen treten.” „Er wird es dir schon nicht übel nehmen. Außerdem bin ich ja auch noch hier. Wenn sie zu doll schimpfen, kann ich ja auch noch was sagen, damit sie aufhören.” „Danke!” Ginny drückte ihre Lippen kurz gegen Hermines und drückte sie fest an sich. „Das sollten wir aber für uns behalten bei ihnen”, grinste Hermine. „Auf jeden Fall Mine, denn sonst bekommen Percy und Ron einen Koller.” „Warum nur die Zwei?” „Ich glaube Mum und Dad ahnen etwas und Charlie kann nach meinem Auftritt wohl nichts mehr schocken, was ich anstelle.”

Harry kam in seinem guten Umhang ins Zimmer und sah lächelnd zu den Mädchen. „Na ihr zwei? Ausgeschlafen?” Ginny zog eine Schnute. „Abgebrochen, weil meine Wärmflasche einfach abgehauen ist.” Harry setzte sich aufs Bett und zog ihr den Bademantel von den Schultern. Ernst schauend betrachtete er sie von allen Seiten. „Scheinst aber einen guten Ersatz gefunden zu haben. Ich kann keine Frostbeulen entdecken!” Er küsste ihre Schulter und zog den Mantel wieder hoch. Hermine gluckste leise und Ginny schnaufte verächtlich. „Wenn du so weiter machst, dann werde ich mich in Zukunft immer an Mine halten, du gefühlloser Klotz.” Hermine sprang flugs aus dem Bett. „Vergiss es, Gin! Lass uns duschen gehen, damit wir fertig werden. Die Anderen warten sicher schon auf uns mit dem Tee.” „Jetzt fall du mir nicht auch noch in den Rücken!” „Ach, komm schon. Krieg dich wieder ein und beeil dich.” Hermine lief nur in Unterwäsche voraus und Ginny beeilte sich hinterher zu kommen, wobei ihr Bademantel nur lose um sie herum wehte. Harry wollte beide gerade zurückhalten, doch außer zu einem „Ähm…, Mädels…”, kam er nicht. Hermine riss die Tür auf und lief ohne zu schauen gefolgt von Ginny auf den Flur. Es kam, wie es kommen musste. Hermine lief in Charlie und Ginny in Neville hinein. Charlie fing Hermine auf, da sie fast gestolpert wäre. Mit einem schiefen Grinsen sah er sie an. „Nett, aber vielleicht ein wenig kühl so im Mai.” Hermine lächelte ihm mit rosigen Wangen zu. „Danke, aber da kommt garantiert noch was drüber.” Charlie verzog sein Gesicht. „Zu schade!”, zwinkerte er und ließ sie los.

Neville hatte nicht so viel Geistesgegenwart und plumpste der Länge nach auf den Rücken, mit Ginny auf seinem Bauch. Beide liefen rot an. Ginny versuchte zappelnd, sich wieder aufzurichten und gleichzeitig ihren Bademantel zu schließen, während sich Neville ständig stotternd bei ihr entschuldigte. Charlie half ihr auf und sah sie prüfend an. „Alles klar, Schwesterchen?” Sie schaffte es nicht, ihn anzusehen und starrte auf ihre Zehen. Charlie zupfte den Bademantel zurecht und verknotete vorsichtig den Gürtel vor ihrem Bauch. Danach schob er sie sanft zu Hermine, die gemeinsam mit ihr im Bad verschwand. Nachdem die Tür geschlossen war, wandte er sich an Neville. „Meine Güte, Neville! Wie lange kennst du Ginny nun schon?” „Genau ein Jahr weniger als Harry und die Anderen.” „Ihr wart doch auch zusammen auf dem Ball, oder?” Neville nickte. „Da hatte sie aber deutlich mehr an.” „Ich kenne das Kleid. So viel mehr dann auch wieder nicht.” „Zumindest war es…” Er stutzte. „Wie machst du das?” Charlie sah ihn fragend an. „Was meinst du?” „Na, das eben mit Hermine. Du hältst sie halbnackt im Arm, machst ihr ein Kompliment, siehst sie an und sagst ihr einfach mal eben, dass du es schade findest, wenn sie was drüber trägt.” „Ich hab ihr einfach gesagt, was ich darüber denke. Es ist doch nun wirklich nichts dabei. Ob sie nun einen Bikini oder Unterwäsche trägt, ist doch egal.” „Wenn überhaupt, trägt Mine Badeanzüge.” Harry kam aus seinem Zimmer. „Überzeug sie ruhig vom Gegenteil, Harry. Tragen könnte sie einen Zweiteiler auf jeden Fall.” Beide grinsten sich an. „Wem sagst du das!” Neville sah ungläubig zu Harry. „Stört es dich nicht, dass Charlie so denkt?” „Mann, Neville! Mach dich mal locker. Da ist doch nun wirklich nichts dabei.” Harry ging mit den Beiden in den Salon hinunter.

Hermine sah Ginny streng an. „Kannst du nicht einmal danke sagen? Oder einfach nur nicken, auf seine Frage hin?” Ginny schüttelte ihren Kopf und setzte sich auf den Rand der Wanne. Hermine stellte sich vor sie und zog Ginnys Kopf mit der Wange gegen ihren Körper. Ganz vorsichtig strich sie ihrer Freundin über den Rücken. „Du hast doch gemerkt, dass er ganz normal mit dir umgegangen ist?” Ginny nickte leicht. „Redest du nicht mehr mit mir?” Ein herzzerreißendes Schluchzen war die Antwort. Hermine zog sich den Hocker heran und bugsierte die weinende Ginny auf ihre Knie. „Was ist denn nur?” Hermine verfiel langsam in Sorge. Ginny hob in Zeitlupe ihren Kopf. Ihre Lippen zitterten und Tränen liefen über ihr Gesicht. Ganz leise begann sie zu sprechen. „Ich habe Charlie mit allen Mitteln bedrängt, mit mir zu schlafen.” Hermine sog scharf die Luft ein. „Ich hab mich ihm aufgedrängt und angeboten, wie eine Hure.” Ginny vergrub ihr Gesicht an Hermines Hals. „Als er mich dann noch nicht mal mit seinem Gürtel verprügeln wollte, da habe ich ihm auch noch an den Kopf geworfen, dass er wohl keine Freundin hat, weil er lieber mich haben, es aber nicht zugeben will.” „Von da an haben wir alles gehört, Gin. Quäl dich nicht weiter damit!” „Was mich aber noch mehr fertig macht, ist dass ich wieder neue Bilder in meinen Gedanken gesehen habe, als ich auf Neville gelandet bin.” Hermine bekam Angst vor dem, was sie eventuell gleich erfahren würde und drückte ihre Freundin noch stärker an sich.

„Nicht, Mine! Ich bekomm Panik, wenn du mich so drückst.” „Bitte entschuldige, Gin, aber ich bekomm gerade riesen Schiss vor dem, was du mir erzählen wirst.” Ginny nickte langsam und drückte ihre Nase mit geschlossenen Augen an Hermines Kinn. „Ich bin wieder in diesem Raum … mein Mund schmeckt noch nach dem Saft. Mir wird unheimlich warm und ein wenig schwindelig ist mir auch.” „Was geschieht weiter?” „Ich fang an, mich auszuziehen. So warm ist mir. Ich kann kein bischen Stoff auf mir ertragen.” „Bist du allein?” Ginny schüttelte ihren Kopf. „Die Person, die mir den Saft gegeben hat, steht hinter mir. Ich kann sie in dem Spiegel sehen, der vor mir steht.” „Du ziehst dich aus, obwohl du nicht allein bist?” „Was soll ich machen? Meine Klamotten brennen wie Feuer auf meiner Haut.” „Schon gut, Süße. Ich mach dir keine Vorwürfe. Niemand tut das.” „Im ersten Moment versuche ich heraus zu bekommen, ob es eine Frau oder ein Mann ist. Doch nach ein paar Sekunden ist es mir vollkommen egal, denn das Gesicht ist von einer Maske verdeckt. Hauptsache ist, ich komm aus den Klamotten raus.” Hermine schluckte kurz, bevor sie sich zu fragen traute. „War Neville etwa auch dort?” „Nein Mine, aber jemand anderer.” „Und trotzdem hast du dich…?” „Ja, Hermine! Verdammt, ich weiß doch auch nicht, wieso!” „Schht, beruhige dich bitte, Gin! Das war kein Vorwurf. Ich versuche heraus zu bekommen, was das auslöst.” „Die Bilder?” „Die und dein Verhalten.” „Du meinst wohl unseres!”

„Wie?!” „Er hatte auch nix an.” „War er auch froh, dass er seine Klamotten los war?” Ginny nickte kurz. „Im Gegensatz zu mir war es ihm aber riesig peinlich. Er hat sich zigmal dafür entschuldigt.” „Das würde erklären, was die Bilder ausgelöst hat. Die Situation eben war doch recht ähnlich.” Hermine fuhr ein dreckiges Grinsen übers Gesicht. „Wenn ich das Luna erzähle, kriegt sie einen Anfall, der sich gewaschen hat. Da nützt auch keine noch so schöne Erinnerung von Harry.” Ginny sah sie fragend an. „Harrys Erinnerung? Wie meinst du das?” „Während ich mir mein Dankeschön von Neville abgeholt habe, hat Harry mit Legilimentik verhindert, dass sie sich vor Eifersucht zwischen uns geworfen hätte.” „Was hast du denn angestellt, dass sie so reagiert?” Anstelle einer Antwort bekam Ginny einen langen zärtlichen Kuss von Hermine. Sanft löste sie sich nach einer ganzen Weile von Ginnys Lippen und stupste zum Abschied kurz mit ihrer Zungenspitze dagegen. Ginny sah sie nur stumm und mit großen Augen an. Hermine lachte leise. „Genau so hat Neville auch geschaut.” Ginny erwachte aus ihrer Starre. „Was hat Harry dazu gesagt?” Hermine verzog ihr Gesicht. Er hat einfach nur gelächelt. Ich dachte er würde sich ärgern, aber nichts!” „Er saß einfach nur da, wie ein…” Hermine überlegte kurz. „Mr Miller hat immer so geschaut, wenn ich wieder einmal die Tischdecke und nicht das Papier genommen habe, um zu malen. Kurz bevor seine Frau etwas gemerkt hat, hat er die Tischdecke mit einem Zwinkern gegen eine neue ausgetauscht. Ich möchte nicht wissen, wie viele Tischdecken er in den Jahren gekauft hat, nur damit ich keinen Ärger bekomme. Vor allem würde mich mal interessieren, wo er die alle gelassen hat.” Hermines Blick wechselte zwischen verklärt und nachdenklich. „Hat dich das nicht genervt?” „Nein, Gin.” „Du meinst also, Harry schaut dich an wie ein alter Mann, der genau weiß, dass das was du da machst, verkehrt ist und die Lösung dafür, dass du keine Schwierigkeiten bekommst, schon parat hat?” „Platt gesagt, ja.” „Und das findest du gut?” „Dieser Blick hat etwas Vertrautes und Beruhigendes für mich. Ja, Gin! Das finde ich sogar sehr gut.”

Die drei jungen Männer betraten den Salon, wo sie von Audrey, Lavender, Luna und den Weasleys schon erwartet wurden. „Wo ist denn Hermine?”, wollte Luna wissen. „Die kommt gleich mit Ginny zusammen herunter.” Überrascht sah Audrey auf. „Du lässt sie trotz allem mit Hermine allein?” „Na klar! Warum auch nicht?” Molly verzog ihr Gesicht ein wenig. „Was, wenn Ginny sie wieder beschimpft?” „Mine ist in dieser Beziehung inzwischen einiges gewöhnt. Wirklich ausgemacht hat es ihr nur beim ersten Mal etwas und dafür hat sie sich dann auch handfest bei Draco revanchiert.” Audrey sah Harry neugierig an. „Frag sie deswegen besser selbst”, gab er ihr zur Antwort. Laura kam mit Winky und dem Tee zu ihnen. Sie sah ihn schief an. „Na, du Schlafmütze?” „Wer sagt denn, dass wir geschlafen haben?” „Ich weiß es halt.” Sie kam näher zu ihm heran und blieb neben Harry stehen. „Darf ich mit zu dir?” „Klar darfst du.” Sie kletterte auf seinen Schoß und legte ihren Kopf an seine Schulter. Harry war überrascht. „Was ist denn, Laura?” „Ich fühl mich nicht so gut. Darum wollte ich vorhin zu euch.” „Wegen uns oder bist du krank?”, flüsterte er Laura leise zu, während er ihr über den Kopf strich, um unauffällig an ihrer Stirn zu fühlen, ob sie Fieber hatte. Beruhigt stellte er fest, dass diese eher etwas zu kühl, als zu warm war.

Winky gab Harry seine Tasse mit Tee. Auf ihren fragenden Blick hin schüttelte Laura ihren Kopf. „Nein danke, Winky. Ich hab alles, was ich brauche.” Grinsend sahen die Anderen zu Harry und Laura, die sich mit einem kleinen Lächeln an ihn drückte. Harry verstärkte den Griff seiner freien Hand und hielt Laura fest. „Würdet ihr mir mal verraten, was so witzig ist?”, wollte er angesäuert wissen. Außer Charlie und Molly sahen alle abrupt in eine andere Richtung. Charlies Gesichtsausdruck ließ ein riesiges Fragezeichen erkennen und Molly sah voller Stolz zu Harry. Ginnys Bruder räusperte sich. „Hab ich da was nicht mitbekommen? Wäre schön, wenn ihr mich mal aufklären würdet.” „Harry kümmert sich bis zum nächsten Schuljahr um Laura und ihren Bruder”, erklärte Molly ihm. Harry beugte sich vorsichtig zur Seite und stellte seine Tasse auf den kleinen Tisch neben dem Sessel. Nur Sekunden später hielt er das Pergament mit der Anweisung für das Ministerium von Mrs Flamel in der Hand und ließ es zu Molly schweben. „Das ist nicht ganz richtig, Molly.” Er lächelte Ginnys Mum aufmunternd zu und sie entrollte das Blatt Papier. Nachdem diese den Brief gelesen hatte, gab sie ihn wortlos an Arthur weiter, stand auf und kam zu Harry. „Kommst du bitte mal mit mir mit?” Überrascht sah Harry in ihr ernstes Gesicht. Laura schüttelte ihren Kopf. „Er bleibt hier! Oder ich komme auch mit!” Molly seufzte leise. „Na dann kommt halt beide mit.” Auch Arthur schloss sich ihnen an und begleitete sie in die Küche.

Molly sah eindringlich zu Laura, die wieder auf Harrys Knien saß. „Weißt du, was in diesem Brief steht?” „Das, worum ich Grandma gebeten habe.” Molly klappte das Kinn herunter. „Um was genau hast du denn deine Grandma gebeten? Vor allem warum?”, hakte Arthur nach. „Ich hab sie darum gebeten, dass wir bei Harry bleiben dürfen, auch wenn es ihnen wieder besser geht.” Molly hatte sich wieder gefasst. „Aber warum denn nur, Laura? Habt ihr euch das genau überlegt? Weiß deine Grandma denn nicht, welche Verantwortung sie ihm damit aufbürdet?” Arthur versuchte, Mollys Worte ein wenig zu entschärfen. „Die Zwei groß zu ziehen ist eine ganz andere Belastung, als sie nur vorübergehend aufzunehmen, Harry.” Laura sah traurig zu Harry. „Denkst du auch, dass wir eine Belastung für dich sind?” „Wenn ich oder die Mädels so denken würden, hätten wir dem nicht zugestimmt. Molly und Arthur meinen das auch nicht so, wie es geklungen hat, Laura. Sie machen sich halt Sorgen, dass wir der Sache nicht gewachsen sind.” „Wir?” „Ja, Molly! Nicolas und Laura aufzunehmen, war eine gemeinsame Entscheidung von uns Dreien.” Laura verzog ihr Gesicht. „Wie konntet ihr das zu dritt entscheiden, wenn ich dich doch allein darum gebeten habe?” Harry überlegte kurz, was er Laura sagen sollte. „Du hast doch gesehen, wie schlecht es deiner Grandma geht?” Laura nickte. „Ginny, Hermine und ich wussten das vorher schon und haben diesen Entschluss gefasst, falls es auch ohne deine Bitte nötig werden sollte.” „Aber woher wusstet ihr das?” „Sie hat mir einen Brief geschrieben, nachdem sie den von Nicolas gelesen hatte.” „Wir hätten also bleiben können? Du hättest uns nicht fortgeschickt?” „Nein, natürlich nicht. Über den Grund haben wir doch schon gesprochen, kleine Maus.” „Der Brief deiner Mum?” „Ganz genau!” Laura lehnte sich, nachdem sie Harry eine Weile in die Augen geschaut hatte, wieder entspannt gegen ihn und sah lächelnd zu Molly und Arthur.

„Seine Mum hat ihn nämlich gebeten, anderen zu helfen, wenn er die Möglichkeit hat.” Arthur legte seine Stirn in Falten und Molly sah fragend zu den Beiden herüber. „Laura meint den Brief, in dem auch Ginnys Kette war?” Harry nickte. „Würdest du ihn bitte holen, Laura? Er liegt in meinem Hogwartskoffer, ganz oben auf.” Laura sah ihn komisch an. „Bitte sei so lieb, ja?” Sie beugte sich an sein Ohr. „Soll ich mir Zeit lassen?”, flüsterte sie. Harry lächelte und nickte einfach. Frech grinsend sah sie ihn jetzt an. „Dann will ich mal sehen, ob ich ihn finde, DAD!” Laura stand auf und lief aus der Küche. Harry wurde ernst und sein Lächeln verschwand abrupt. „Musstet ihr das so sagen, während Laura dabei ist?” Molly zuckte merklich zusammen, denn Harrys Stimme war bedrohlich leise. „Wenn ihr mir das nicht zutraut, dann OK. Aber ihr zu sagen, dass es eine Belastung ist, war echt daneben, Arthur.” „Das schon, aber darum geht es nicht, Harry.” „Sondern?” „Um die Art, wie du mit ihr umgehst, Dad!” „Das ist eine Sache zwischen ihr und mir!” „Harry, das geht nicht! Sie werden irgendwann wieder zu ihren Großeltern gehen!” Auf Harrys ausgestreckter Handfläche erschien der erste Brief von Mrs Flamel. „Das glaube ich weniger!” Molly nahm das Schriftstück an sich und begann zu lesen. Erschrocken sah sie Harry an und gab den Brief an Arthur. „Wussten Ginny und Hermine von dem Brief?” „Sie haben ihn gelesen, bevor wir uns entschieden haben, wobei ich die Zwei auch ohne ihre Zustimmung aufgenommen hätte. Zumindest bis zum Ende der Ferien.” „Darüber hast du also nachgedacht, als du das Bild gemacht hast”, kam leise von Arthur. „Ich sagte ja, dass ich über etwas Wichtiges nachgedacht habe.”

Laura trat langsam wieder aus Harrys Zimmer und begegnete den Mädchen auf dem Flur. „Was hast du denn da?” „Den Brief von Harrys Mum. Ich soll ihn für Ginnys Eltern holen, Hermine.” „Warum ruft er ihn nicht einfach zu sich?” Laura druckste etwas herum. „Er wollte kurz mit ihnen allein sprechen.” Hermine nickte und Ginny machte große Augen. „Was war denn?” „Zu mir war er wie immer, aber er war … ziemlich ungehalten über das, was sie gesagt haben.” Die Drei gingen langsam die Treppe herunter und betraten die Küche. „Wie lange hast du darüber nachgedacht?”, wollte Molly gerade wissen. Laura brachte Harry den Brief. „Danke, Laura!” Er gab Molly den Umschlag. „Länger, als du es mir sicherlich zutraust.” Ginny ging zu ihrem Dad und umarmte ihn. „Worum geht es denn hier, dass Harry so angespannt ist?” „Um euer Vorhaben, Nicolas und Laura die Eltern zu ersetzen.” Ginny verzog ihr Gesicht. „Ganz schlechtes Thema, Dad. Harry weiß genau, dass er das nicht kann. Will er auch überhaupt nicht.” „Aber…” Ginny schüttelte ihren Kopf und umarmte ihre Mum. „Wenn er das bei Nicolas versuchen würde, wäre der wohl richtig sauer. Das, was Laura und Harry verbindet, ist einfach so. Er hätte sie sogar aufgenommen, wenn wir dagegen gewesen wären.” Molly sah ungläubig zwischen ihrer Tochter, Hermine und Harry hin und her. „Er hat doch gerade gesagt, dass er mit euch darüber gesprochen hat.” „Nachdem er einen Entschluss für sich gefasst hatte, Molly”, setzte Hermine das Gespräch fort. „Für ihn stand absolut außer Frage, die Beiden hier ohne Gegenleistung aufzunehmen.” „Für immer?” Hermine zuckte mit den Schultern, obwohl sie aus Harrys Andeutungen wusste, dass auch diese Möglichkeit vor ihrem Gespräch am Morgen von ihm durchdacht und beschlossen worden war.

Ginny und Hermine standen hinter Harry und sahen abwartend zu den Weasleys, denen anzusehen war, dass sie an deren Aussagen doch sehr zu knabbern hatten. Arthur brachte nur ein leises „Na dann.” heraus, doch Molly gab sich so schnell nicht geschlagen. „Was wird, wenn ihr mal eigene Kinder habt?” Harry wollte antworten, doch Laura kam ihm zuvor. „Das ist auch schon besprochen. Dann haben wir halt kleine Geschwister.” „Das habt ihr besprochen?”, wollte Molly argwöhnisch wissen. Laura nickte eifrig. „Nicolas hat mir das auch vorgeworfen, als ich mit ihm darüber gesprochen habe.” „Was denn vorgeworfen?” „Dass ich mich in etwas verrenne und Harry froh wäre uns los zu sein, wenn er mal Kinder hat.” „Was hat Harry dir dazu denn gesagt?”, wollte Arthur wissen. „Er hat gesagt, dass es sein kann dass er dann eine Zeit lang weniger für uns da sein kann, was aber nicht heißt, dass er uns dann nicht mehr will.” Laura überlegte kurz. „Er sagte auch, dass wir davon vielleicht gar nicht so viel mitbekommen, da wir ja eh die meiste Zeit in Hogwarts sind.” „Was ja auch für jetzt gilt, da wir im September alle wieder nach Hogwarts gehen werden.” Harrys Stimme hatte etwas Endgültiges bei dieser Antwort, was auch Molly zu akzeptieren schien. Mürrisch steckte sie den Brief und die Bilder wieder in den Umschlag. „Wenn ihr das versaut und den beiden was passiert, dann reiße ich euch den Kopf ab. Und zwar allen!” Harry lächelte ihr breit entgegen. „Das Risiko gehe ich gern ein, Molly. Allein um dir zu beweisen, dass ich es mir wirklich gut überlegt habe.” Sie wollten gemeinsam zurück in den Salon, doch eine reichlich zerfledderte Eule machte sich am Küchenfenster bemerkbar. Harry ließ sie ein und beauftragte Timmy damit sich um das geschwächte Tier zu kümmern, nachdem er den Brief an sich genommen hatte.

„Der ist für dich, Hermine”, stellte er überrascht fest, als er den in Druckbuchstaben geschriebenen Empfänger auf dem recht mitgenommenen Umschlag las. Harry übergab ihr den Brief und ging mit den Anderen aus der Küche. In der Halle trafen sie auf Luna und Neville, die gerade zu ihnen wollten. „Wir sollen in einer Stunde in der großen Halle sein, Harry. Kam gerade über das Portrait”, erklärte Luna ihm. „Warum so früh und wieso in der Halle?” Harry klang deutlich genervt. „Tut mir leid Harry, aber meine Kristallkugel liegt oben in meinem Koffer”, säuselte Luna mit einem verschmitzten Lächeln. Harry grinste schief. „Sorry, Luna. Ich weiß ja, dass du nichts dazu kannst.” „Schon gut. Wir sollten uns also langsam fertigmachen, Harry.” Der nickte und wollte direkt mit Luna und Neville nach oben, wurde jedoch von Ginny zurückgehalten. „Würdest du eventuell erst mit mir zu den Anderen kommen?” Harry legte Ginny einen Arm um die Hüfte. Gefolgt von Laura, Molly und Arthur betraten sie den Salon. Ron und George waren inzwischen auch eingetroffen und sahen überrascht zu ihnen herüber. „Welch seltener Gast!”, raunte Ron. „Ausgeschlafen, Schwesterchen?”, witzelte George. „Lasst sie in Ruhe!”, herrschte Charlie seine Brüder an und kam direkt auf Ginny zu. Er breitete lächelnd seine Arme aus und Harry spürte, dass Ginny am liebsten geflüchtet wäre. Kurz bevor Charlie sie erreicht hatte, gab Harry ihr einen kleinen Schubs und sie stolperte in seine Arme. Ginnys Bruder schloss sie sofort und begann beruhigend auf Ginny einzureden. Harry und er zwinkerten sich zu und Harry ging zu Ron und George. Ron stand mit hochrotem Kopf vor Lavender, die ihm gerade leise aber eindringlich die Leviten las.

„Bist du verrückt? Hör auf deine Schwester so anzumachen. Niemand zwingt dich, hier zu sein! Was soll das überhaupt? Es ist ihr zu Hause und wenn sie niemanden sehen will, dann ist das ihre Sache, verdammt!” Harry räusperte sich. „WAS!”, fuhr Lavender herum. Als sie in Harrys Augen sah, machte ihr Gesicht Rons Haaren deutlich Konkurrenz. „Harry…, es…” „Schon gut, Lavender. Lass ihn einfach. Er wird sich schon wieder einkriegen.” Harry sah noch einmal abschätzend zu Ron, sodass dieser den Kopf zwischen die Schultern zog und wandte sich dann an George. „Hermine und ich sind der Meinung, dass es besser ist, wenn wir sie nicht so sehr von uns abkapseln. Ganz offensichtlich hat es ja auch den gewünschten Erfolg.” „Versucht sie also nicht mehr dich zu verhexen oder Charlie dazu zu bringen sie zu verprügeln?” Harry hob die Schultern. „Auf jeden Fall ist die Sache ziemlich mysteriös. Heute Mittag hat sie übrigens geglaubt ihr Duschgel wäre Saft und hat die Flasche leergetrunken.” George verzog sein Gesicht. „Habt ihr alles unter Kontrolle?” „Die Elfen haben alles, was ihr gefährlich werden könnte, mit einem Zauber belegt. Sie kann diese Dinge nicht zu sich nehmen.” „Bekommt mein Schwesterchen also eine Kindersicherung verpasst.” Harry nickte langsam und wunderte sich, woher George diesen Muggelbegriff kannte. „Luna und ich müssen in einer dreiviertel Stunde in Hogwarts sein!”, wandte er sich an alle Anwesenden. „Fühlt euch wie zu Hause und lasst euch das Abendessen gut schmecken. Wann wir wieder zurück sein werden, weiß ich nicht genau. Ich hoffe, dass es zu keinen Zwischenfällen kommt.” Harrys Blick wanderte zu Ron, der ihm zunickte.

Harry ging zu Ginny, um sich von ihr zu verabschieden. Sie saß auf Charlies Knien und er redete immer noch auf sie ein. Zumindest schaffte sie es inzwischen, ihm wieder in die Augen zu sehen. „Na, ihr zwei?” Ginny sah zu Harry. „Eigentlich sollte ich dir böse sein!” „Ich hab doch gar nichts gemacht!” „Du hast mich geschubst.” „Ich hab halt gespürt, dass du sonst die Flucht ergriffen hättest.” „Was wäre daran so schlimm?”, kam gereizt von ihr. Harry zog die Brauen hoch. „Dass es keine Lösung ist!”, entgegnete er ihr ärgerlich und mit einem wütenden Blick. Charlie holte schon Luft, doch Ginny hielt ihn zurück und streckte Harry ihre Arme entgegen. Nachdem auch er sie in den Arm genommen hatte, verabschiedeten sie sich flüsternd voneinander. „Danke und komm nicht allzu spät.” „Ich werde noch mit Luna um die Häuser ziehen, bevor wir wieder hierher müssen.” Ginny biss ihm leicht ins Ohr. „Untersteh dich!” „Aber nur, wenn du artig bist.” „Ich versuche es.” „Das reicht mir.” Beide drückten sich kurz und küssten sich. Ohne auf die Gesichter der Anderen zu achten, ging Harry nach oben. Ginny drückte sich an ihren Bruder. „Magst du mir verraten, was das eben war, Schwesterchen?” „Ich hätte fast schon wieder die Kontrolle verloren.” „Warum hast du nicht?” „Harry hat es gespürt und ist deswegen etwas lauter geworden.” „Ich dachte, er würde dich …” Ginny schüttelte ihren Kopf. „Keine Sorge. Dazu wird es leider so schnell nicht kommen.” Charlie gab ihr einen Klaps auf den Hinterkopf. „Hey! Wofür war der?” „Für das leider.” „Kümmer dich um deinen Kram, Brüderchen. Was wir drei hier in unserer Freizeit anstellen, geht euch gar nichts an.” „Nettes Hobby, das ihr euch da gesucht habt.” „Ist nur eines von vielen.” Bruder und Schwester grinsten sich schief an und Charlie nahm Ginny wieder fester in den Arm.

Nachdem Harry sich umgezogen hatte, ging er noch kurz in die Küche, um sich auch von Hermine zu verabschieden. Sie saß vollkommen bleich am Tisch und Winky hockte mit traurigen Augen neben ihr und hatte eine Hand auf Hermines Rücken gelegt. Die Elfe sah verlegen auf. „Miss Granger hat gesagt es wäre in Ordnung, wenn ich hier sitze.” „Du sollst doch Hermine sagen, Winky”, schniefte diese. Harry lächelte der Elfe zu und nahm Hermine von hinten fest in die Arme. „Mine?” „Sie drohen mir ganz offen!” Hermine lehnte sich Halt suchend gegen seine Brust. „Wer ist so verrückt und bedroht dich?” Sie zuckte mit den Schultern und zeigte Harry den Brief.

Du bist die Naechste, dreckiges Schlammblut. Glaub ja nicht, dass du dich vor uns verstecken kannst! Wenn wir Dich erwischen, wirst du dir wuenschen, du waerst tot!

Harry besah sich die Schrift und legte den Brief mit der Rückseite nach oben auf den Tisch. „Soll ich hier bleiben?” Hermine straffte sich merklich und drehte ihren Kopf ein wenig herum. „Nein, Harry! Wir sind hier sicher und das Treffen des Schulrates ist sehr wichtig für uns. Winky hat mir schon gesagt, dass unsere Elfen dafür Sorge tragen, dass niemand ins Haus gelangt, der hier nicht willkommen ist.” Harry sah zu Winky, die ihn sehr entschlossen anschaute. „Ich verlasse mich auf euch. Es ist mir egal, was ihr mit denjenigen anstellt. Es wäre nur schön, wenn ihr vorher herausbekommt, wo diese Typen sich verkrochen haben, falls sie hier auftauchen.” Hermine stöhnte leise. „Harry…” Winky jedoch verneigte sich. „Sehr wohl, Sir Harry. Wünscht ihr sie selbst noch befragen zu können?” Harry schüttelte seinen Kopf. „Quetscht sie aus und beseitigt sie hinterher. Oder ist das ein Problem für euch?” Hermine knuffte Harry in die Rippen, was dieser jedoch überging. Winky sah Harry fest in die Augen. „Der Schutz unseres Hauses, der Familie Potter und ihrer Freunde, hat oberste Priorität für uns Elfen. Sollten Zauberer oder Hexen dies missachten, sind wir gern bereit endgültige Maßnahmen zu ergreifen, Sir Harry.” „Winky!”, fuhr Hermine auf. „Tut mir leid, Miss Hermine, doch in diesem Fall folgen wir nur den Anweisungen unseres Meisters.” „Harry, bitte! Was hast du davon, wenn du diesen Befehl an die Elfen gibst?” „Ich lasse mich nicht erpressen und werde mich bestimmt nicht verkriechen. Diese Mistkerle sollen endlich lernen, dass es tödlich ist, sich mit mir anzulegen.” „Sie haben mir gedroht, nicht DIR!” „Das ist mir egal, Mine! Ich bin bei vielem bereit nachsichtig mit denen zu sein, aber wer sich an euch vergreifen will, trägt die Konsequenzen!” „Du bist nicht das Gesetz, Harry! Dafür gibt es Auroren und das Gamot, das über sie zu entscheiden hat.” Harry lachte bitter auf. „Sag das den Todessern, wenn sie dich foltern. Vielleicht hören sie ja auf, weil du so schön nachsichtig mit ihnen bist.”

Hermines Gesichtszüge entgleisten, als sie seinen verzweifelten Blick bemerkte. „Was ist nur los mit dir?” Sie war aufgestanden und nahm Harry vorsichtig in den Arm. „Du machst mir mehr Angst als dieser Brief.” „Tut mir leid Mine, aber wir müssen uns bewusst sein, dass die Schlacht von Hogwarts eben nur das war, was sie war; eine einzelne Schlacht, die wir für uns entschieden haben. Wir haben hier in England für ein wenig Ruhe gesorgt, doch das Problem besteht weiterhin. Moreau hat dafür gesorgt, dass uns viele entkommen sind. Wenn ich durch diese Anweisung die Möglichkeit habe ein paar von ihnen ohne weiteres Aufsehen zu entsorgen, dann werde ich sie auch nutzen.” „Was hat dieses Vieh bloß mit deinem Kopf und mit deinen Gefühlen angestellt?” „Nichts, Mine. Der Greif hat nichts verändert. Nur ich habe mir geschworen, nie wieder die Schuld am Leid anderer tragen zu müssen, wenn ich selbst es beeinflussen oder verhindern kann.” Hermine überlegte kurz, ob sie ihren Gedanken aussprechen sollte, entschied sich aber dafür. „Du wärst aber schuld am Tod dieser Leute.” „Sie hätten sich verkriechen und versuchen können sich mit dem Geschehenen abzufinden. Da sie das nicht wollen, bekommen sie die Quittung für ihr Verhalten.” Hermine startete einen letzten verzweifelten Versuch. „Würdest du es auch selbst tun, oder schaffst du es nur andere damit zu beauftragen?” Harry schob sie ein Stückchen von sich weg und sah ihr fest in die Augen. „Ich werde, was diese Leute angeht, keine Rücksicht mehr nehmen.” Harrys Blick ließ einen eiskalten Schauer über Hermines Rücken laufen. „Ich will nicht, dass du wegen mir zum Mörder wirst”, flüsterte sie leise. „Das kann ich dir nicht versprechen, Mine.” Er küsste sie zärtlich und verließ, ohne sich umzusehen und mit dem Brief in der Hand, leise die Küche.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Wie genau ich auf das Denkarium, eine Verbindung von "denken" und "Aquarium" gekommen bin, lässt sich schwer rekonstruieren, das geschieht nur zum Teil bewusst, manchmal muss man drüber schlafen. Aber in diesem Fall bin ich mit dem Ergebnis zufrieden.
Klaus Fritz