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Fanfiction

Lebensfragen - Sie sind Freunde?

von One_of_the_Old

XLVIII Sie sind Freunde?

Sie traten über die Schwelle, doch außer dass sich Fackeln in dem Raum entzündeten, geschah nichts Ungewöhnliches. Hermine drehte sich zu Harry und gab ihm einen langen und zärtlichen Kuss. „Ich bin wirklich nicht eifersüchtig, Hase, aber dass Luna nicht mal einen Kuss tolerieren kann, den ich Neville gebe und der sogar abgesprochen war, geht mir echt gegen den Strich. Eigentlich wollte ich die Sache ja auf sich beruhen lassen, aber nach dem Satz eben von ihr konnte ich einfach nicht anders.” Harry grinste sie an. „Dafür hat Neville echt cool reagiert. Im Gegensatz zu der Reaktion auf deinen Kuss war das eben super.” „Naja! War vielleicht doch ein wenig viel, was ich da mit ihm gemacht habe.” „Scheint ihm aber gefallen zu haben, denn sonst hätte er sicher nicht so lange durchgehalten.” „Hat es auch. Hat er mir nämlich gesagt!” „Dann ist ja alles gut und wir können uns endlich um das kümmern, was wir vorhatten.” Irritiert sah Hermine zu Harry. „Ist dir das etwa unangenehm?” „Nein, Mine. Ich warte nur darauf, dass endlich etwas passiert.” Hermine stellte sich auf Zehenspitzen und sah über Harrys Schulter. „Wie wäre es, wenn du die Tür ganz zumachst? Sie steht noch einen kleinen Spalt offen.” „Ich warte auf Timmy und Tammy.” „Wir sind doch schon hier, Sir Harry!”, kam aus der Mitte des Raumes von Tammy. „Hast wohl mal wieder nix mitbekommen, nur weil ich dich geküsst habe? Kannst du mal sehen, dass das nicht nur Neville aus der Bahn wirft.” Harry nickte. „Da soll noch mal eine sagen, sie hätte mehr drauf als du.” „Wer?!”, fuhr Hermine auf. „Weiß nicht. Habs aufgeschnappt, als ich mit Laura zum Portal wollte. Irgendeine junge hübsche Hexe halt, die da rumgestanden hat.” „Wer es war, weißt du nicht, aber dass sie hübsch war ist hängengeblieben. Na ganz toll!” „Hätte ich mir vielleicht ihre Adresse geben lassen sollen? Wäre dir das lieber gewesen? Außerdem waren sie alle hübsch anzuschauen.” Hermine starrte ihn an, als hätte man ihr gesagt, sie wäre durch eine Prüfung gefallen. Im letzten Moment, bevor sie die Fassung verlor, bemerkte sie das Glitzern in seinen Augen, das er immer bekam, wenn er sich einen Spaß mit ihr erlaubte. „Oh, du mieser kleiner…” Sie patschte mit der flachen Hand auf seine Brust. „Hast du mich schon wieder fast soweit gehabt, dass ich dir glaube.” 'Puh! Bin ich ja gerade noch mal durch die Maschen gerutscht. Wie kann ich auch nur so blöd sein und ihr das jetzt erzählen!', ging ihm durch den Kopf.

Harry schloss die Tür und der Zauber begann. Die Wände des Raumes lösten sich auf und eine unwirkliche felsige Landschaft nahm deren Platz ein. Harry schaute nach unten. Sie schienen auf einem ausgetretenen Pfad zu stehen, der von ihnen weg führte. „Was meinst du, Mine? Sollten wir dem Weg folgen?” „Kann ja nicht schaden. Dieser Weg ist so gut, wie jeder Andere.” Langsam schritten sie hinter den Elfen her, durch das Dämmerlicht, das sie umgab. Hermine drückte sich dichter an Harry. „Ganz schön gruselig, diese Beleuchtung hier und dazu noch diese komischen Geräusche.” „Angst?” „Nee! Mir ist kalt. Godric hätte uns ja wenigstens sagen können, dass es hier schon fast Nacht ist. Außerdem ist der Wind eiskalt. Merkst du das gar nicht?” „Ich mach mir warme Gedanken. Das hilft prima.” „Fang nicht schon wieder an!” „Nein, Mine. Ich denke ganz fest an Ginny. Das macht es erträglich.” Ein zufriedenes Lächeln glitt über ihr Gesicht. 'Ich will gar nicht wissen, was dir gerade mit oder von ihr durch den Kopf geht. Aber vielleicht hilft das ja auch bei mir. Wie war das mit dem Pudding?' Harry bemerkte ihr kleines Grinsen und sah wieder nach vorn. 'Egal was es ist, aber es fällt ihr damit deutlich leichter', dachte er zufrieden. Sie liefen stumm nebeneinander her. Hermine sah plötzlich mit vor Schreck geweiteten Augen in den Himmel und deutete mit ihrer Hand nach oben. „Oh Gott, Harry! Das sind ja Harpyien.” Sie klammerte sich an seinen Arm. „Weißt du eigentlich, dass es gegen diese Dinger nur wenig Magisches gibt, was sie aufhalten kann?” Harry seufzte leise. „Denk nicht drüber nach, Mine. Die sind noch weit weg. Ich beobachte sie schon eine Weile immer mal wieder. Sie scheinen dort auf irgendwas zu warten, denn sie bleiben ungefähr im selben Abstand zu uns.” „Du siehst sie und sagst nichts?” „Was glaubst du wohl, warum?” Sein fürsorglicher Blick ließ sie erröten. „Wo wir gerade dabei sind, über gefährlich Lebewesen zu reden, Hasi. Ich meine eben ein paar Drachen gesehen zu haben, die aber schnell wieder verschwunden sind. Das ist gerade so, als ob sie spüren, dass wir hier sein dürfen.”

Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten sie eine Höhle, in deren Innern ein Feuer zu lodern schien. Das flackernde Licht, das die Flammen warfen, war schon einig Meter vorher zu sehen gewesen. Vorsichtig lugten die Vier durch den Eingang. Harry und Hermine besahen sich mit großen Augen das Bild, das sich ihnen bot. Ein paar Schritte hinter dem Eingang loderte in einer riesigen Steinschale das Feuer, das sie gesehen hatten. Es beleuchtete und wärmte die Höhle, in der ein uralter Hauself neben dem Feuer und ein riesiger goldener Greif vor einem steinernen Altartisch lagen. Hinter dem Opfertisch wuchs ein knorriger Baum, dessen mächtiger Stamm von silbernen Fäden durchzogen zu sein schien, durch eine Öffnung in der Decke, so dass seine Krone nicht zu erkennen war. Hermine drückte sich wieder an Harry. „Jetzt habe ich Angst!”, flüsterte sie. Harry legte einen Arm um sie. „Nur die Ruhe, Mine! Im Moment scheinen sie zu schlafen.” „Schon! Aber was ist, wenn sie aufwachen?” „Wir sollten uns bemerkbar machen, damit sie nicht glauben, dass wir etwas Böses im Schilde führen”, überlegte Harry. „Bist du verrückt?”, flüsterte sie schon fast panisch. „Willst du Ginny nun helfen oder hat Arthur recht mit seiner Vermutung?” Hermine schossen Tränen in die Augen. „Warum ärgerst du mich heute eigentlich schon den ganzen Tag? Ich bin schließlich nicht diejenige, wegen der wir von einem Schlamassel in den nächsten schlittern.” Harry schluckte hart. „Tut mir leid, Mine. Ich habs ehrlich nicht so gemeint, wie es geklungen hat. Aber schau dich doch mal an. Du bist wegen Ginny und dem ganzen Mist hier so durch den Wind, dass ich Angst habe, dass mein Hasi heute noch durchdreht. Ich weiß, ich hab dir versprochen dich nicht mehr zu triezen, aber wenn ich das nicht getan hätte, würdest du wahrscheinlich nicht hier bei mir sein.” Hermine schnaufte verächtlich und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. „Kann ja sein, aber das eben war fies. Ich wäre heute Morgen bei Arthur schon fast in Tränen ausgebrochen deshalb.”

„Sir?” Timmy sah entschlossen zu Harry. „Vielleicht sollten Tammy und ich erst einmal zu unserem Artgenossen gehen, um Sir Harry anzukündigen?” „Ich lasse euch aber nur ungern vorgehen. Schließlich seid ihr wegen mir hier. Ich will eurem Dad nicht sagen müssen, dass euch beiden etwas zugestoßen ist wegen mir.” Tammy kam mit einem treuherzigen Blick zu Harry. „Er weiß, dass Sir Harry so denkt, denn wir alle wissen, was Sir Harry für Dobby getan hat. Falls es so sein sollte, wird Dad wissen, dass wir es freiwillig und zu eurem Schutz getan haben!”, ergänzte Timmy. Die Hauselfen zogen vorsichtig los und Hermine vergrub ihr Gesicht in Harrys Schulter. „Bitte lass es gutgehen!”, nuschelte sie. „Schht, Mine. Ich muss mich konzentrieren. Falls was passiert, will ich zumindest versuchen sie zu schützen.” Sie sah zu Harry auf und versuchte in seinem Gesicht zu lesen, doch er starrte nur ausdruckslos und hochkonzentriert zu seinen Elfen. Tammy erreichte den schlafenden Hauselfen, der in ein goldfarbenes Tuch gewickelt war, als erste. Sie berührte ihn leicht an der Schulter. „Bitte entschuldige, wenn wir hier so hereinplatzen, doch unser Meister hat große Sorgen”, begann sie leise. „Was geht mich dein Meister an?”, quäkte der Alte unwillig, „Für deinen Meister bin ich nicht zuständig.” „Wir dachten nur, du könntest ihm einen Rat geben, wie wir uns deinem Freund gegenüber verhalten sollen”, setzte Timmy das Gespräch fort. „Wir?! Was heißt wir?” „Sir Harry, Miss Granger, Tammy und ich.” „Soso. Ein schöner Meister ist das, der sich von euch so anreden lässt.” Der Elf schlug die Augen auf und schüttelte, nach einem Blick auf Harry, unwillig seinen Kopf. „Die Harpyien sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Die hätten euch schon am Anfang des Weges zerfleischen sollen!”, raunzte der Elf. Hermine und Harry kamen jetzt vorsichtig näher. „Das genügt!”, fuhr der Greif plötzlich auf. Seine scharlachroten Augen funkelten über dem gebogenen Schnabel.

Argwöhnisch besah der geflügelte Löwe mit dem Adlerkopf die Ankömmlinge. „Was willst du hier?”, fuhr er Harry unfreundlich an. „Und warum schleppst du dein Weibchen hierher? Willst sie wohl los werden?” Hermine hatte das Gefühl gleich zusammenzubrechen. Harry schob sie hinter sich und hielt sie vor seinem Bauch an ihren Händen fest. „Warum sollte ich das wohl wollen?”, gab er mühsam beherrscht zurück. „Wenn es das nicht ist, dann willst du wohl selbst den Tod finden.” „Das habe ich schon und er wollte mich nicht!” Harry bemerkte einen überraschten Zug auf dem Gesicht des alten Hauselfen und hörte ein leises Stöhnen von Hermine. „Wer bist du?”, kam nachdenklich von dem geflügelten Tier, „Du wagst es mir, dem Hüter aller Schätze, des heiligen Feuers und des Baums des Lebens solch eine Antwort zu geben?” „Ich bin Harry Potter, der Erbe der Blutlinie Gryffindors. Mir wurde beigebracht, immer die Wahrheit zu sagen, auch wenn diese Lektion bedeutete, dafür leiden zu müssen.” Der Greif sah Harry erstaunt an. „Haben dich meine geflügelten Mitstreiter also deshalb nicht behelligt. Ich dachte schon, sie hätten sich wieder einwickeln lassen, wie von den letzten fünf Besuchern, die über die Jahre hinweg hier bei mir erschienen sind.” „Wobei sich die Besuche in letzter Zeit häufen!”, kam unwillig von dem alten Elfen. „Schweig!”, fuhr der Greif ihn an. Hermine fasste sich ein Herz, denn sie hatte einen Verdacht. „Was ist aus ihnen geworden?” Ein unwilliges Schnauben entfuhr dem Tier. „Nun bin ich schon so alt geworden, doch das wird sich wohl nie ändern!” Hermine trat jetzt etwas wackelig neben Harry, der sie mit dem Arm stützte. „Was meinst du?” „Das ist so typisch für euch Weibchen. Die Hosen voll bis oben hin, aber eure Neugier treibt euch dazu, selbst eure Angst zu überwinden.” „Na hör mal!”, fuhr Hermine auf. „Was?!”, brüllte der Greif und sprang auf seine Pfoten. Er spreizte seine Schwingen und seine Flügelspitzen berührten fast die Decke. Hermine schreckte zurück, verlor Harrys Halt und plumpste auf den Po. Das geflügelte Tier lachte schallend und legte sich wieder hin. „Ich habs dir doch gesagt!”

Timmy und Tammy sahen grimmig zu dem Greif und gingen entschlossen auf ihn zu. „Ruf die Welpen zurück! Ich will ihnen nicht weh tun müssen!” Der alte Elf rief den beiden etwas zu, das Harry nicht verstand. Sie erstarrten sofort und kümmerten sich um Hermine. „Musste das eben sein?”, brüllte Harry los. „Sie hat dir eine einfache Frage gestellt und was machst du? Du spielst mit ihr und quälst sie damit!” „Willst du mich etwa daran hindern, junger Gryffindor?” „Wenn es sein muss!” „Große Worte für so einen Zwerg!”, höhnte der Greif. „Du solltest wissen, dass eine einzelne Schneeflocke reicht, um eine Lawine auszulösen!” 'Woher kam denn das jetzt?' „Das war ich, Harry. Entschuldige bitte, aber es ist müßig, mit dem Kindskopf zu diskutieren.” „Godric!”, flüsterten der alte Elf und Harry gleichzeitig. „Scheinst ja doch die Wahrheit gesagt zu haben”, stellte das geflügelte Tier deutlich freundlicher fest. „Also gut, dann werde ich der Kleinen sagen, was sie wissen will, wenn es ihr dann besser geht.” Der Greif ließ sich auf die Seite fallen und streckte seine Pfoten in Richtung der Feuerschale. „In den letzten Jahrhunderten waren nur fünf Zauberer oder Hexen an diesem Ort. Nur dem Ersten ist es durch ein falsches Spiel gelungen, wieder von hier zu entkommen.” Er räkelte sich genüsslich. „Kommt doch ruhig näher, ihr zwei! Deinem Weibchen scheint kalt zu sein.” „Würde es dir etwas ausmachen, sie Hermine und mich Harry zu nennen?” Harrys Stimmung war angespannt, als er Hermine zu sich ans Feuer holte. Sie setzte sich auf seine Beine und schlang ihre Arme um Harrys Körper. „Also hör zu, Hermine! Die letzten vier waren innerhalb der letzten zwei Jahre hier. Sie wollten wie der Erste sowohl etwas von dem Feuer als auch von dem Baum.” „Hast du auch sie nach ihren Namen gefragt?”, fragte Hermine leise nach. Harry meinte, ein Schmunzeln um den Schnabel erkennen zu können. Doch der Greif antwortete ohne Kommentar.

„Sie nannten mir denselben Namen wie der Erste von ihnen, doch sie waren nicht von seinem Blut.” Hermine klammerte sich noch stärker an Harry fest. „Ihr Name war Flamel, richtig?” „Ja, so hießen sie. Kennt ihr diese Unseligen etwa?”, kam misstrauisch von dem Tier. „Ja! Die letzten beiden hatten kleine Kinder, du Untier!”, stieß Hermine schluchzend hervor. „Das ist nicht mein Problem, Hermine. Sie hätten ja nicht herkommen brauchen. Vor allem hätten sie nicht versuchen sollen, mich zu bestehlen!” Hermine warf den Kopf herum und starrte wütend zu dem Greif. „Dich bestehlen?”, ereiferte sie sich. „Du bist nur der Wächter, verflucht! Wem gehört denn das alles hier? Wer hat dir diese Aufgabe gegeben?” „Uns gehören diese Artefakte und wir gaben ihm diese Aufgabe, Mistress Granger!” Der alte Hauself kam mit Harrys Elfen zum Feuer und sie setzten sich zu ihnen. „Euch gehören diese Dinge?”, erwiderte Hermine tonlos. „Ja, Mistress Granger. Diese Dinge ermöglichen es uns, unseren Lebenszweck zu erfüllen und unser Dasein zu sichern.” „Aber musste er sie dafür töten?” „Master Gryffindor hat seinen Geheimniswahrer nur zu diesem Zweck in unsere Dienste gestellt.” „Also ist praktisch Harrys Urgroßvater schuld an ihrem Tod.” Harry verzog sein Gesicht und Hermine sah ihn verlegen an. „Bitte entschuldige, Harry.” „Schon gut, Mine. Denselben Gedanken hatte ich auch gerade.” „Das darf Master Potter nicht denken. Es waren Habgier und Verblendung, die sie umgebracht haben.” „Trotzdem habe ich die Kinder der beiden Letzten jetzt in meiner Obhut und bitte erwartet nicht, dass ich sie euch ausliefere.” Der Hauself starrte Harry erschrocken an. „Das würden wir nie verlangen, denn die Jungen haben ja nichts getan.” „Was wäre denn, wenn ich irgendwann einmal diese Dinge für mich beanspruche? Denn der Geheimniswahrer dient ja meiner Blutlinie.” Der Greif richtete sich etwas auf, doch der Elf hob seine Hand. „Falls es denn dazu kommen würde, müssten wir Hauselfen abwägen, ob es ein guter Grund wäre, der Master Potter dazu bringt, von seiner Einstellung abzuweichen, genau wie es bei Master Gryffindor getan wurde.”

„Woher willst du wissen, wie ich zum Stein der Weisen stehe?” Harrys Elfen ließen die Ohren hängen. Als Harry dies bemerkte, sah er sie fragend an. „Na? Was habt ihr zwei ihm erzählt?” „Sir Harry muss verzeihen, aber…”, begann Timmy, „Aber wir mussten Auskunft geben, sonst wären Sir Harry und Miss Granger in zu großer Gefahr gewesen.” „Hat er euch das erzählt?” Harry deutete mit dem Kopf auf den Elf im goldenen Tuch. Beide nickten. Harry seufzte leise. „Er hat euch beschwindelt. Der Greif könnte mir gar nichts tun, selbst wenn er das wollte. Wenn überhaupt, wäre nur Mine in Gefahr, doch die Kette, die sie trägt, sollte auch sie vor ihm schützen.” Der Greif sah eindringlich zu Harry. „Sie trägt eine der Ketten?” „Sicher tut sie das, sonst hätte ich sie nicht mitgebracht.” Hermine holte ihre Kette unter dem Pullover hervor. „Du weißt, dass noch eine davon existiert?” „Die ist auch schon in Benutzung.” „Warum ist sie nicht mitgekommen?” Harry und Hermine erzählten abwechselnd, was sie dazu bewegt hatte, ohne Ginny diesen Ort aufzusuchen. „Ein guter Rat, den euch Master Gryffindor da gab. Master Potter und Mistress Granger werden alles Nötige von hier erhalten, wenn sie die Prüfung überstehen.” „Welche Prüfung?” Der Greif erhob sich langsam. „Komm bitte mit, Hermine.” Unsicher schauend stand Hermine auf und folgte dem Tier zu dem Opfertisch. „Leg dich bitte dort hin.” „Was hast du vor?”, kam angriffslustig von Harry. Der alte Elf baute sich vor Harry auf. „Lassen sie ihn, sonst kann er es nicht vollbringen.” „Erst sagst du mir, was geschieht!” „Sie werden es sehen.” „Ich will es wissen! Vorher!” „Er wird in ihr Herz und in ihren Verstand schauen, genau wie er es bei ihnen tun wird.” „Warum fängt er mit ihr an?” Der Elf senkte seine Stimme. „Wenn sie es bei ihnen sehen würde, wäre sie wohl nicht mehr dazu bereit.” „Wenn ihr etwas geschieht, bring ich euch beide um!”, zischte Harry.

„Du? Wie willst du das schaffen?” Dreckig grinsend schnippte der Elf mit seinen Fingern. Harry spürte, wie eine Welle aus Magie ihn traf und dann von ihm abfloss. „Was sollte das werden?” Geschockt sah der Elf ihn an. „Du dürftest jetzt nicht einmal mehr blinzeln können!” „Vergreifen wir uns nicht ein wenig im Tonfall?”, stieß Harry wütend hervor. „Sicher, Master!” Der Elf ging auf die Knie. „Also nochmal! Was wird er tun?” „Als Erstes öffnet er ihr Herz, um ihre Verbindung zu euch zu überprüfen.” „Wie!?” „Mit seiner Kralle!” „Seid ihr denn wahnsinnig? Sie wird tausend Tode dabei sterben!” „Sie wird schlafen, Master.” „Wie geht es weiter?” „Danach ist ihr Verstand an der Reihe. Ihr wollt ja etwas lernen.” „Sag nicht, er öffnet dazu ihren Schädel.” „Nein, Master, obwohl es so sicher deutlich schneller ginge, er überträgt das für sie bestimmte Wissen durch Gedankenverschmelzung in ihren Kopf.” „Legilimentik?” „So nennen es die Zauberer und Hexen wohl.” „Was ist nun, kommst du endlich?”, rief der Greif nach dem Elfen. „Beeil dich! Sie bekommt langsam Panik, weil wir nicht anfangen.” „Darf ich, Master?” „Wehe, ihr versaut das!” Der Elf erhob sich schwerfällig und schlurfte zum Altar. „Was hat dich aufgehalten, alter Sack?” „Master Potter!” „Hättest ihn eben ruhigstellen sollen!” „Können vor Lachen, du räudige Katze.” Überrascht schaute der Greif zu Harry herüber, der aber nur grimmig zurück starrte. Hermine, die dies bemerkte, rief nach Harry. „Was haben die mit mir vor?” Er kam zu ihr und nahm ihren Kopf in seine Hände. „Alles wird gut, Mine. Beruhige dich bitte.” „Wie soll ich denn? Ich hab das Gefühl, die schlachten mich hier gleich.” Kurzentschlossen zog sich Harry Pullover und Shirt aus und legte sich neben Hermine. Vorsichtig zog er ihren Kopf an seine Brust und sah ihr in die Augen. „Hörst du es?” Sie nickte und schloss ihre Lider. Harry spürte direkt, wie sie ruhiger wurde und nach ein paar Atemzügen lag sie entspannt lächelnd da.

Der Elf wirkte seinen Schlafzauber und Harry kletterte von dem Steintisch herunter. Als er sich abwandte, hielt der Greif ihn auf. „Warte bitte, Harry!” „Du glaubst doch nicht, dass ich dir zusehe, wie du sie aufschlitzt?” „Das brauche ich nicht. Nach dem, was ich gerade gesehen und gespürt habe, ist das nicht nötig.” „Sehr gut! Wie geht es jetzt weiter?” „Der Rest ist einfach.” Der Greif senkte seine Stirn gegen die von Hermine. Nach einer viertel Stunde hob er zufrieden dreinschauend seinen Kopf. „Die Kleine war vorher schon schlau. Ich brauchte nur wenig zu ergänzen.” „Bei mir wird es wohl etwas länger dauern”, unkte Harry. „Wir werden sehen!” „Ich würde gern der Direktorin von Hogwarts und den Kindern den Zugang zu unseren Räumen ermöglichen. Wie geht das?” „Der Brut von diesem Flamel?”, kam angewidert von dem Elf. „Ja, genau der! Nur dass sie nicht wissen, was ihre Eltern, Paten und Großeltern getrieben haben! Ich habe keine Lust mir auch noch ihr Leben aufs Gewissen zu laden, nur weil die Beiden ein wenig zu neugierig sind.” „Dafür muss ich auf jeden Fall an dein Innerstes. Wird sie das verkraften?” „Solange du ihr glaubhaft machen kannst, dass das mit ihr nicht geschehen ist und ich es überstehen werde, sicherlich. Mine ist unheimlich stark, auch wenn das im Moment nicht so aussieht. Die Sache mit Ginny nimmt sie doch sehr mit.” „Dich nicht?”, kam lauernd von dem Greif. „Schon, aber wie ich das mache, wirst du sehen, wenn du eh in meinem Kopf bist.” „Da bin ich ja mal gespannt.” Der Elf weckte Hermine auf und sie tauschte den Platz mit Harry. „Ich spüre gar keinen Unterschied zu vorher.” „Es dauert auch noch ein paar Stunden, bis alles greift”, erklärte der Elf. „Wie wäre es, wenn sie zum Feuer und zu ihren Elfen zurückkehren, Mistress Granger?” „Und Harry allein lassen? Niemals! Er hat mir auch beigestanden.” „Es wäre vielleicht besser, Mistress!” „Auf gar keinen Fall!” Der Elf seufzte und der Greif grinste schief. Harry legte sich zurück und schloss seine Augen. Das Letzte, was er spürte und hörte, waren Hermines kühle Hand an seiner Schläfe und ein geflüstertes „Ich liebe dich!”

Harry erwachte langsam und betastete als Erstes seinen Körper, konnte aber keine Veränderung spüren. Seine Augen hielt er geschlossen, da sein Kopf schmerzte. Von irgendwo aus der Höhle drangen würgende Geräusche und wimmernde Laute an sein Ohr. 'Mine!', schoss es durch seinen Kopf. Sofort war er hellwach und richtete sich auf. Diese ruckartige Bewegung rächte sich direkt. Taumelnd sank er zurück auf die harte Steinplatte. „Immer mit der Ruhe, großer Held!” Harry erkannte die ehrfürchtige Stimme des Greifes. „Willst du mich wieder verhöhnen?”, brachte er schwach hervor. „Nein, Harry. Ich habe deine Einladung angenommen und mich in deinem Kopf umgesehen. Ich verstehe jetzt sehr gut, warum du das so für dich geregelt hast.” „Vielen Dank für dein Verständnis.” „Ah, sehr gut. Dein Sarkasmus ist wieder zurück.” „Sag mir lieber, was mit Mine los ist!” „Es ging alles gut, bis ich dir die Fasern für die Gegenstände aus dem Herzen geholt habe. Das hat sie völlig aus der Fassung gebracht.” Harry richtete sich langsam auf. „Beinahe hätte sie mir ohne nachzudenken in die Pranke gegriffen. Ich musste ihr leider sagen, dass sie verschwinden soll, bevor sie dich mit ihren unüberlegten Handlungen umbringt.” „Wäre das nicht etwas feinfühliger gegangen?” „Für rücksichtsvolle Anspielungen war sie ja leider nicht empfänglich.” Harry stand schlingernd auf. „Langsam, Junge! Du hast fast eine halbe Stunde hier gelegen! Außerdem hat dich das Ganze sehr beansprucht.” „Ich wusste doch, dass es bei mir mehr zu füllen gibt.” „Das schon, aber du hast von mir und meinem Freund auch noch ein zusätzliches Geschenk bekommen.” „Was ist es?” „Warte ab, bis alles seine Ordnung hat, Harry.” Der Greif übergab ihm ein Kästchen. „Hier sind die Gegenstände, um die du mich gebeten hast.” „Bieten sie auch den Schutz, den ich wollte?” „Für die Jungen ja. Die Direktorin sollte nicht hierher gelangen.” „Was, wenn sie eine Frage hat, die ihr die Bücher nicht beantworten?” „Dann solltest du hier erscheinen.” Harry nickte langsam, ging in den vorderen Teil der Höhle zurück und übergab Tammy das Kästchen, das er vom Greif erhalten hatte.

Hermine hing vorm Eingang der Höhle über einem großen Stein und übergab sich noch immer. Zwischen den einzelnen Schüben schimpfte, weinte und schrie sie abwechselnd. Harry kniete sich hinter sie und berührte ihre Schulter. Ruckartig fuhr sie herum, starrte Harry fassungslos an, drehte sich zurück und übergab sich erneut. Zitternd blieb sie auf dem Stein liegen. Behutsam zog Harry sie auf seine Knie und legte die Arme um sie. „Das Scheusal hat mir gesagt, dass ich dich fast umgebracht habe, Harry!”, schniefte sie. „Du wolltest ja nicht gehen, als der Elf es dir gesagt hat.” „Du warst doch auch dabei, als er das mit mir gemacht hat.” „Er brauchte dein Herz dafür nicht, Mine. Hat der Elf dir das nicht gesagt?” „Ich habe ihm aber nicht geglaubt!” Hektisch fing Hermine an, ihm den Pulli hochzuschieben. „He! Wir sind hier nicht allein.” „Halt die Klappe! Ich muss einfach wissen, ob du in Ordnung bist.” Misstrauisch beäugte sie seine Brust. Außer den alten Verletzungsnarben war jedoch nichts zu erkennen. Zufrieden legte sie ihr Ohr über sein Herz. „Scheint alles in Ordnung zu sein. Selbst das funktioniert noch.” „Was meinst du, Mine?” „Die beruhigende Wirkung ist auch noch da.” Harry grinste schief. „Na dann ist es ja gut!” Beide erhoben sich und gingen langsam und Hand in Hand zum Feuer zurück. „Wir werden uns jetzt für den Rückweg aufwärmen und euch dann verlassen!”, bestimmte Harry. Der Elf nickte und tapste davon. Der Greif lag wieder ausgestreckt am Feuer. „Wir werden uns also mindestens noch einmal sehen?” Harry nickte. „Sobald Ginny soweit ist, kehre ich wohl mit beiden zurück.” „Sag ihr lieber nicht, was sie erwarten könnte.” „Ich denke bei uns ist es nicht so schlimm?”, wollte Hermine misstrauisch wissen. „Bei dir war es nicht nötig. Eure Verbindung zueinander ist fast schon greifbar für mich, auch ohne den störenden Körper zu entfernen.” Hermine lächelte, doch die Bilder von dem, was der Greif mit Harry angestellt hatte, ließen sie erschaudern. „Warum musst du das noch machen? Der Patronus beweist es doch schon!”, gab Hermine zurück. „Das beweist nur, dass Harry euch liebt. Ich dagegen muss sicher sein, dass es andersherum genauso ist. Das, was ihr von mir erhaltet, ist einfach zu mächtig, um es an die Falsche zu geben.”

„Darum hat Godric mir geraten, nur mit dir hierher zu kommen!”, flüsterte Harry eindringlich, „Ginny hat einfach nicht die Verbindung zu mir, die dafür im Moment nötig ist.” Hermine sah besorgt zwischen Harry und dem Greif hin und her. „Was geschieht ihr, wenn sie den Punkt nicht erreicht?” „Nichts, Hermine. Es ist, wie Harry bereits sagte. Solange die Verbindung von ihm zu ihr besteht, kann ich nicht gegen sie agieren. Seine Liebe schützt euch vor meinen und den Befehlen, die meine geflügelten Freunde haben.” „Harpyien und Drachen”, stöhnte Hermine. „Welchen Befehl habt ihr von Godric erhalten?”, wollte Harry wissen. „Wir sollen jeden töten, der sich hierher wagt!” „Wie kommt es dann, dass Nicolas Senior und die anderen bis zu dieser Höhle kamen und der Senior sogar wieder hinaus? Wie sind sie überhaupt hergelangt?” Der Greif schüttelte seinen Kopf. „Langsam, Hermine. Meine Güte, wie hältst du das mit ihr aus, Harry?” „Sehr gut. Sie weiß, dass ich nicht so viel im Kopf habe und stellt sich darauf ein, mehr zu erklären als zu fragen.” Hermine knuffte ihm in die Rippen. „Warum hab ich nur das Gefühl, dass du mich gerade wieder ärgerst?” „Weiß nicht.” Harry versuchte ein unschuldiges Gesicht zu machen, doch sein freches Grinsen brach trotzdem durch. „Warte nur, bis wir zu Hause sind. Da werde ich dir dann zeigen, wieviel in deinem Kopf steckt.” Der Greif lachte schallend. „Ich sehe schon, ihr zwei seid ein Herz und eine Seele.” Er legte sich wieder auf seine Pfoten und sah Hermine eindringlich an. „Es gibt verschiedene Wege, hierher zu gelangen. Ein Hauself, der von diesem Ort Kenntnis hat und nicht loyal ist, kann jederzeit Fremde direkt hierherbringen.” „Loyal zu wem?” „Zu den Geheimnissen seiner Art.” „So etwas gibt es unter ihnen?” „Ja Harry, so etwas gibt es unter allen Arten und Rassen.” „Ich dachte nur nicht, dass es bei den Elfen so ist, denn sie haben ja schon genug unter uns Zauberern zu leiden, zumindest viele von ihnen. Warum sollten sie denen dann auch noch ihre größten Geheimnisse verraten?” „Falscher Stolz oder die Hoffnung auf bessere Behandlung… Wer weiß das schon, was einen geborenen Diener dazu treibt, zum Verräter an seinem Volk zu werden? Komisch ist nur, dass nie ein freier Elf zum Verräter wurde.”

„So viele scheint es ja davon auch nicht zu geben, denn die Meisten wollen nicht befreit werden!” Hermine klang traurig bei diesen Worten. „Sie fühlen sich eben wohl in ihrer Rolle. Bis auf einen, der war vor ein paar Jahren hier und hat sich von dem Alten einen Rat geholt.” Der Greif drehte seinen Kopf. „Hey, alter Sack! Wie weit bist du mit den Welpen?” „Fast fertig. Sie wachen gerade auf!” „Wie hieß noch mal der Elf, der dich um Rat gefragt hat?” „Dobby! Warum fragst du?” „Ich erzähle gerade Hermine von euren Verrätern!” Schlurfend kam der alte Elf zu ihnen und setzte sich ans Feuer. Verächtlich sah er den Greif an. „Als wenn es die bei euresgleichen nicht geben würde.” „Darum geht es nicht! Sie wollte wissen, wie Flamel es geschafft hat und da fiel mir auf, dass nie ein freier Elf etwas verraten hat.” „Habt ihr von Dobby gehört?”, kam sehr interessiert von dem Alten. „Er war noch einmal bei mir und hat mir gesagt, dass der Zauberer, dem er helfen wollte, ihm seinen größten Wunsch erfüllt hat und er ihm deswegen bis zum Tod dienen wollte.” „Leider kam dieser für ihn schneller als es mir lieb ist.” „Du warst das?” Harry nickte traurig und wartete darauf, dass das Bild von Dobbys leblosem Körper in seinen Armen vor ihm auftauchte, doch nichts geschah. „Er hat Mine, mich und einige Freunde aus höchster Gefahr gerettet. Leider wurde er von einer Hexe, die uns aufhalten wollte, mit einem silbernen Dolch verletzt und ist in meinen Armen gestorben. Ich glaube der Dolch war vergiftet oder so was.” Hermine legte eine Hand auf seinen Rücken. Auch der alte Elf sah Harry mitleidig an. „Du hast ihn in deinen Armen gehalten?” „Habe ich und danach habe ich ihn bestattet.” „Mit Magie?” „Nein! Das schien mir nicht richtig zu sein. Ich habe sein Grab mit einer Schaufel ausgehoben.”

Der Alte nickte und lächelte beifällig. „Daran hast du gut getan, Harry!” Überrascht sahen Hermine und Harry zu dem Hauselfen. „Wie? Nicht, dass es mich stört, aber du bist der Erste von euch, der mich mit Vornamen ohne irgendwas anredet.” „Timmy und Tammy haben mir erzählt, was sie über deine Magie wissen.” Wie hast du sie dazu gebracht?”, fuhr Harry auf. „Bitte beruhige dich. Ich werde sicher nichts weitergeben. Du brauchst sie nicht dafür zu bestrafen.” „Als wenn ich das vorgehabt hätte!” „Etwa nicht?” „Da hätte ich eher dir das Fell über die Ohren gezogen, weil du sie sicher wieder mit einer Lüge dazu gebracht hast.” Der Greif lachte leise. „Da hörst du es, alter Sack! Er kennt dich schon ganz gut.” „Halt die Klappe, du räudiges Vieh!” „Warum nennt ihr euch gegenseitig so? Das ist ja schlimm!”, kam vorwurfsvoll von Hermine. „Godric sagte, ihr wäret Freunde.” „Die Besten sogar. Es ist nur so, dass wir keine Namen haben, Hermine” „Jedenfalls scheint es so zu sein, dass deine Magie der Unsrigen sehr ähnlich ist, zu ähnlich für eine zufällige Entwicklung”, nahm der Elf das Thema wieder auf. „Was dazu geführt hat, weiß ich nicht. Es liegt aber nicht an deiner Verwandtschaft mit Master Gryffindor.” „Aber meine Mum war eine Muggelgeborene. Genau wie Hermine war sie die erste Hexe in ihrer Familie.” Der Elf sah Hermine fragend an. „Darf ich?” Hermine nickte und der Alte berührte sie an der Hand. „Alles Normal. Überdurchschnittlich! Nicht nur durch die neuen Fähigkeiten, aber normal”, murmelte er anerkennend. Er tapste zu Harry. „Hast du eben nichts gespürt, als du den Schlafzauber gewirkt hast?!” „Ich will noch einmal genau überprüfen, was los ist.” Harry hielt ihm seine Hand hin. Der Elf schloss seine Augen und murmelte vor sich hin. Nach ein paar Minuten ließ er Harrys Hand los und sah ihn abschätzend an. „Wie lautete der Familienname deiner Mutter?” „Evans. Ihr Name war Lily Evans.” „Evans ist ja nicht gerade selten in England, genau wie Potter.”

Harry sah fragend zu dem Alten. „Wie meinst du das?” „Lasst mir Zeit, bis ihr mit deiner Freundin zurückkehrt. Vielleicht habe ich dann etwas mehr für euch.” Timmy und Tammy kamen zu ihnen. „Geht es euch gut? Seid ihr so weit, dass wir aufbrechen können?” „Ja, Sir Harry. Tammy und mir geht es gut und wir können gehen, wenn ihr es wünscht.” Harry stand auf und der Greif erhob sich ebenfalls. „He, Alter! Wo ist denn das, was wir ihm geben wollten?” Der Elf grinste und schnippte mit seinen Fingern. Er hielt ein Denkarium und ein Holzkästchen in seinen Händen. Auf Harrys fragenden Blick hin erklärte der Greif ihm, was das bedeutet. „Ich hatte dir versprochen, dass wir noch ein Geschenk für dich haben. Als ich in deinem Kopf war, habe ich gesehen, wie du mit deinen schlechten Erinnerungen umgehst. Das ist nicht gut, Harry. Diese Methode ist weitaus einfacher und weniger belastend für dich und deine Mitstreiter.” Harry sah ihn mit großen Augen an. „Darum hat mir das Bild zu der Erinnerung an Dobby gefehlt.” „Ich habe mir erlaubt, etwas aufzuräumen. Die Erinnerungen sind nicht verloren. Sie befinden sich in diesem Kästchen. Wenn du sie brauchst, stehen sie dir zur Verfügung, Harry.” Harry nahm die Dinge und gab sie an Tammy. „Pass gut darauf auf. Die sind wichtig für mich.” „Gern, Sir Harry.” Die Vier verabschiedeten sich und wandten sich zum Gehen. Am Ausgang der Höhle angekommen, rief der Greif Hermine noch einmal zu sich.

„Komm bitte noch einmal zu mir, Hermine!” Etwas unsicher ging sie zu dem geflügelten Löwen zurück. „Während ich in deinen Gedanken war, habe ich gesehen, dass du die Rezeptur für einen bestimmten Gegenstand besitzt.” Hermine wurde rot. „Ich habe sie nur studiert! Weil Harry mich nicht in Gefahr bringen wollte, hatte er mir alles andere im Moment verboten.” „Schlaues Bürschchen, obwohl er ja sagt, er habe nichts im Kopf!” Hermine nickte leicht und ihr Blick flog zu Harry. „Ich habe auch gesehen, wofür du ihn gern verwenden würdest. Diese Zauberer, von denen die Rede war, sind die Eltern eines Freundes von euch, richtig?” „Ja, es sind die Eltern von Neville! Sie wurden von derselben Hexe gefoltert und um den Verstand gebracht, die auch Dobby getötet hat.” „Lebt sie noch?” „Nein! Ginnys Mum hat sie während der Schlacht getötet.” Der Greif nickte und drehte sich langsam herum, um im hinteren Teil der Höhle zu verschwinden. Gerade als Hermine sich abwenden wollte, kam er mit einem Lederbeutel im Schnabel wieder zu ihr zurück. „Nutze diese Dinge weise! Sollte ich erfahren, dass du unser Vertrauen missbrauchst, wird auch Harrys Liebe dich nicht vor uns schützen!” Hermine wurde bleich wegen der Drohung. „Was ist das?” „Geh! Bevor ich es mir anders überlege!”, fuhr der Greif sie an und wandte sich ruckartig ab. Hermine drehte sich herum und rannte zu Harry. „Lass uns gehen!” „Nichts lieber als das, Mine!” Deutlich schneller als auf dem Hinweg gingen sie zu ihrem Ausgangspunkt zurück. „Weißt du, was mich wundert, Harry?” Hermine keuchte etwas. „Na? Was denn?” „Das Licht hat sich nicht verändert. Es ist noch genauso dämmrig, wie bei unserer Ankunft!” „Da gibt es zwei Möglichkeiten, entweder die Zeit läuft hier deutlich langsamer oder besonders schnell!” „Ich tippe mal auf langsamer, denn wie sollten sonst Elf und Greif hier eine Ewigkeit ausharren können?”, kam leicht schnaufend von Hermine. „Du meinst also, die Zeit hier waren in Hogwarts viele Stunden?” Hermine nickte und sie erreichten den Punkt, von dem aus sie gestartet waren. „Schau mal, Mine! Sieht witzig aus, so mitten auf dem Felsplateau eine Tür in einem Rahmen.” „Ich bin nur froh, dass wir sie nicht extra suchen müssen!” Harry griff auf die Klinke und die Wände materialisierten sich wieder.

Neville und Luna fuhren überrascht auseinander, während Harry durch die Tür in den Wohnraum trat. Beide richteten verlegen schauend ihre Kleider. „Wie lange waren wir fort?”, wollte Hermine direkt von ihnen wissen, als auch sie durch die Tür trat. „Ne…, ne halbe Ewigkeit…”, kam leicht gequält von Luna. „Ha! Ich hatte recht!” „Ist ja nix Neues!”, gab Harry zurück. „Womit hattest du recht?”, wollte Neville wissen. „Wir waren nur knapp drei Stunden in dem Raum, zumindest kam es uns so vor”, erklärte Hermine ihm. Harry wurde ernst. „Neville! Du schwörst mir jetzt, dass du diesen Raum niemals betreten wirst. Auch nicht mit Luna zusammen!” „Aber warum denn? Ich dachte…” „Tu es, verdammt!”, fuhr Harry ihn an. „OK, Harry. Ich werde diesen Raum niemals betreten! Ich schwöre es dir!” Harry ließ sich aufs Sofa fallen. „Jetzt werden wir euch erklären, warum ich Neville diesen Schwur abgenommen habe.” Harry und Hermine berichteten abwechselnd. Als sie bei dem ankamen, was mit Harry gemacht wurde, wurde Luna leichenblass. „Muss ich das auch machen, wenn Neville von mir einen Ring bekommen soll?” Harry nickte. „Davon gehe ich ganz stark aus, Luna.” Neville schüttelte seinen Kopf. „Das lasse ich niemals zu! Nicht wegen so was Unwichtigem!” Er drückte Luna fester an sich. „Ich will nicht, dass du das wegen mir auf dich nimmst! Haben wir uns verstanden?” „Ja Großer, haben wir!” Luna sah Neville treuherzig an und gab ihm einen Kuss. Danach wandte sie sich an Harry. „Warum hast du das nur auf dich genommen, Harry?” „Um Nicolas und Laura zu schützen!” Aufs Stichwort kam Nicolas aus der Bibliothek. „Wovor denn, Harry?” „Davor, dass euch etwas Schlimmes geschieht, nur weil ihr eure Neugierde nicht in Zaum halten könnt!”, erklärte Harry ihm leicht genervt. „Hast du schlechte Laune?”, entgegnete Nicolas beleidigt, „Ich hab doch nur gefragt!” „Nein, Nicolas. Ich habe nur in den letzten Stunden etwas erfahren, das ihr mir entweder nicht glaubt oder für das ihr mich hasst, wenn ihr es erfahrt.” „Hast du etwas Schlimmes angestellt?” „Ich bin mir da nicht sicher, wie ihr es auffasst.” Der Junge überlegte kurz. „Versuch doch, es uns zu erklären. Du warst bis jetzt immer aufrichtig zu Laura und mir.” „Also gut. Aber erst, wenn wir wieder in London sind.”


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Wir haben immer schon gespĂĽrt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas fĂĽr sie empfindet.
Rupert Grint