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Fanfiction

Lebensfragen - Wie hältst du das aus?

von One_of_the_Old

XLVI Wie hältst du das aus?

Ginny erwachte sehr früh an diesem Morgen und kaum. dass sie ihre Augen geöffnet hatte, liefen ihr wieder Tränen über das Gesicht. Sie wickelte ihren Bademantel, den sie die gesamte Nacht nicht abgelegt hatte, wieder fester um sich und starrte auf die Sterne über ihr. 'Noch so eine Nacht und ich drehe komplett durch.' Ein Frösteln lief über ihren Rücken und sie zog ihre Bettdecke bis ans Kinn, nachdem sie sich eingerollt hatte. 'So eine verdammte Scheiße! Er hat mir nicht mal den Hauch einer Chance gelassen, ihn zu überzeugen. Ganz im Gegenteil! Harry hat mich komplett überrumpelt, mit seiner Ansprache. Es war gerade so, als hätte er Angst davor, dass ich auch nur den Versuch dazu schaffen würde.' Wütend schlug sie mit der Faust auf die Matratze ein. 'Das Schlimmste ist, dass ich von Mine keine Hilfe zu erwarten habe. Sie steht voll hinter Harry, da sie es hasst, wenn er traurig ist.' Schwungvoll drehte sie sich auf die andere Seite. „Stört es dich denn gar nicht, wenn das so ist?”, hallte die vertraute Stimme durch ihren Kopf. 'Nein, verdammt! Warum sollte es denn?' Ginny wurde bleich. „Das habe ich eben nicht wirklich gedacht, oder?”, flüsterte sie erschüttert. „Leider doch, Kleines.” 'Merlin! Harry hat recht! Ich benehme mich wie ein Kleinkind, das nur darauf aus ist seinen Willen zu bekommen.' Ginny setzte sich langsam auf. 'Woher kommt das nur? Klar, er hat mir viele Wünsche erfüllt, aber ich bin doch früher nicht so gewesen.' „Was könnte das denn ausgelöst haben?” 'Ich denke du bist in meinem Unterbewusstsein? Wenn du das nicht weißt, wer denn dann?' „Es gibt einen Punkt, den auch ich nicht erreichen kann.” 'Bitte was? Du willst mich auf den Arm nehmen.' „Leider nein. Es gibt eine Stelle, die du so sehr abschottest, dass ich nicht dran komme.”

'Da hast du auch nichts verloren!' 'Das war nicht das, was ich denken wollte.' „Sag mal, Kleine, hast du ein…, früher ein Problem gehabt?” 'Wieso nennst du mich so?' „Ich habe dir beim letzten Mal gesagt, dass ich dir erklären werde, wie das mit der Kette funktioniert, wenn es soweit ist.” 'Du hast mir gesagt, ich würde es wissen, wenn es soweit ist. ' „Richtig, Ginny. Weil ich dann endgültig ein Teil von dir bin.” 'Ginny, Kleine? Seit wann so vertraut?' „Weil wir uns inzwischen kennengelernt haben und du wohl wirklich endgültig zur Familie gehörst.” Ginny nahm den Anhänger in die Finger und starrte ungläubig auf die feinen Verzierungen auf der Figur. 'Aber da ist doch nur noch Harry, wenn er mich denn überhaupt noch bei sich haben mag.' „Die Kette gehört zur Blutlinie, wie du weißt, nicht zu solch vergänglichen Dingen, wie Menschen.” 'Du bist Gryffindor?' „Zumindest ein winzig kleiner Teil von ihm.” „Bist du etwa ein Horkrux?”, flüsterte sie ängstlich. Ein ungläubiges Seufzen hallte durch ihren Kopf. „Warum glaubt ihr nur alle, ich würde so etwas tun?” 'Wir alle?' „Harry hat mir gestern dieselbe Frage gestellt.” 'Du hast mit ihm gesprochen? Wie? Vor allem worüber und warum jetzt erst?' „Langsam, Ginny. Meine Güte! Harry hat wirklich recht. Du bist ganz schön impulsiv.” Ginny legte sich bequem zurück und konzentrierte sich auf ihre Gedanken. 'Stört es ihn?' „Ach Ginny, wenn es ihn stören würde, hätte er sich dann in dich verliebt?” 'Naja. Das Andere stört ihn ja auch.' „Es verunsichert ihn, Kleines.”

Ginny seufzte leise. 'OK, dann erzähl mir mal, was ich wissen wollte.' „Die Ketten, der Ring, der Türzauber und das Bild sind magisch miteinander verbunden.” 'Wie? Ich meine, wenn es kein Horkrux ist, was verbindet sie dann?' „Wo kommen denn die Gefühle her?” 'Aus dem Bauch!', schoss ihr durch den Kopf. Die Stimme gluckste vernehmlich. „Bei deinem Temperament wundert mich deine Antwort nicht.” 'Warum? Was ist daran verkehrt?' „Naja. Die Gefühle, die ich meinte, kommen aus dem Herzen.” 'Oh Mann! Da hätte ich ja nun wirklich als Erstes drauf kommen müssen.' „Warum? Deine Antwort war doch gut. Viele Dinge entscheiden wir aus dem Bauch heraus.” 'Aber ich kenne doch deine Geschichte, dass es eine Liebesentscheidung war', dachte sie enttäuscht. „Auf jeden Fall braucht man für diese Magie eine winzige Faser aus seinem Herzen. Es ist nicht ganz ungefährlich, aber auf jeden Fall nicht schwarzmagisch.” 'Harry müsste also, um McGonagall, Nicolas oder Laura den Zugang zu gewähren, ein Stück seines Herzens in einen Gegenstand geben?' „So ist es.” 'Ich bin überzeugt, dass er es für die Zwillinge sofort tun würde.' Ginny schluckte und wurde ängstlich. 'Wie gefährlich ist es denn?' „Für einen kräftigen jungen Mann, mit seinem magischen Potential ist das nicht besonders gefährlich. Mein Geheimniswahrer wird sich freuen, mit wem er da zusammenarbeiten darf.” 'Wer ist das?' „Warte es ab, Ginny. Du wirst ihn kennenlernen.” 'Och menno! Wo wir uns gerade so schön unterhalten, könntest du mir wenigstens etwas verraten, was Harry noch nicht weiß!' „Ginny, du bist nur…” 'Was heißt hier NUR! Spinnst du?' 'Bitte mach, dass das aufhört. Das wollte ich nicht!' „Ganz ruhig, Ginny. Wir müssen erst herausfinden, um was es hierbei geht. Ich weiß, dass du das eben nicht warst. Ich kann inzwischen unterscheiden, was aus dir und was hinter der Barriere hervor kommt.”

'Merlin. Ich bin doch nicht schon wieder von etwas besessen, das versucht mich zu kontrollieren?' „Schon wieder?” 'In meinem ersten Jahr in Hogwarts war ich von einem Horkrux besessen. Der hat mich erst dazu gebracht schlimme Dinge zu tun und wollte dann mein Leben für seines nehmen.' „Du bist also empfänglich für die Beeinflussung durch Magie?” 'Offensichtlich ja. Bitte, kannst du mir nicht irgendwie helfen?' „Darum hat das bei dir so schnell geklappt, mit der vorläufigen Verbindung. Bei Hermine bin ich noch weniger vorangekommen, als bei Harry. Wenn du ihn nicht so aufgewühlt hättest, wäre ich immer noch nicht weiter.” 'Dann hab ich dir ja einen Gefallen getan. Prima, dann schuldest du mir was. Also verschwinde und ich kann ihn noch öfter so auf die Palme bringen. Vielleicht krieg ich ihn endlich dazu, dass er mir mal richtig den Hintern voll haut. Du glaubst gar nicht, wie scharf mich das macht!' „Verdammt, verschwinde endlich aus meinem Kopf!”, schrie Ginny los. 'Hast du gehört, du alter Zausel? Du sollst dich verpissen! Sie möchte halt lieber mit mir spielen.' Ginny schlug sich ein paarmal mit der flachen Hand vor den Kopf. 'So kannst du von mir aus stundenlang weiter machen. Merkst du, wie schön das ist, wenn es wehtut? Man fühlt sich richtig lebendig, oder?' Ginny sprang vom Bett auf und griff mit beiden Händen um den Bettpfosten. Gerade als sie den Kopf in den Nacken legte, um ihn mit voller Wucht dagegen zu schlagen, sprang die Zimmertür auf und Harry kam hereingestürmt. Sie sah gerade noch eine flimmernde Welle aus Magie auf sich zulaufen und danach verlor sie das Bewusstsein.

Ginny erwachte nur schleppend aus ihrer Bewusstlosigkeit. Langsam schlug sie die Augen auf und sah direkt in Harrys. Besorgt sah er zu ihr zurück. „Was machst du denn nur für Sachen, Ginny?”, flüsterte er ihr zu und streichelte ihre Wange. „Wo kamst du denn so schnell her?”, krächzte sie, da ihr Mund ganz trocken war. „Godric”, erwiderte er lächelnd. „Was hast du mit mir gemacht?” Verlegen sah Harry sie an. „Ich hab dir einen Stupor auf den Hals gejagt. Alles Andere hätte in dem Moment keinen Sinn mehr gehabt. Du warst gerade dabei, dir den Kopf mit voller Wucht an den Bettpfosten zu schlagen.” „Soso! Du kannst mir also einen Fluch aufhalsen, aber mir eine scheuern geht nicht? Na schönen dank auch!” Ginny wurde kreidebleich. „Harry bitte. Das wollte ich gar nicht…” Er zog sie vorsichtig zu sich heran und legte seine Arme um sie. „Schht. Ist schon gut. Er hat mir gesagt, dass mit dir etwas nicht in Ordnung ist, Ginny.” „Kannst du dich noch erinnern, dass wir uns über den Schwur unterhalten haben?”, flüsterte sie leise. „Sicher doch. Unser Gespräch werde ich garantiert nie vergessen.” Ein gequältes Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Du hast mir gesagt, dass du mir helfen würdest, wenn ich zu dir zurückkommen würde. Stehst du dazu auch, wenn ich nicht weiß, ob überhaupt etwas passiert ist?” „Du glaubst nicht, wie sehr ich hoffe, dass dir nichts geschehen ist, meine kleine Rose.” „Was wird mit uns, wenn doch etwas gewesen sein sollte?” „Zwischen uns wird sich nichts ändern, Ginny. Wir müssen dann gemeinsam einen Weg finden damit umzugehen.” „Schwörst du es mir?” „Wenn du darauf bestehst, sogar mit einem unbrechbaren Schwur.” „Nein, Harry. Das kann und will ich nicht von dir verlangen. Dein Wort und dein Wille es zu tun reichen mir.”

Ginny ließ sich noch tiefer in seine Umarmung fallen. „Bitte, Harry. Ich kann dir im Moment nicht sagen, wie es weiter zwischen uns laufen soll. Das Einzige, was ich weiß ist, dass ich nicht noch eine Nacht ohne dich durchhalte. Bitte lass mich wieder bei dir…, bei euch sein. Schaffst du das?” „Glaubst du vielleicht, ich lasse dich nach der Aktion auch nur eine Sekunde aus den Augen?” Ginny stöhnte in seine Schulter hinein. „Hey, was ist denn?” „Hermine wird ausflippen. Sie wird glauben, dass ich das abgezogen habe, damit du wieder klein beigibst und ich meinen Willen bekomme.” „Hast du?” Erschrocken hob sie ihren Kopf. „Nein, Harry. Ich habe auf dem Bett gelegen und mit Gryffindor gesprochen. Er hat mir erzählt, dass er es endlich geschafft hat zu dir durchzudringen und dass du ihm gesagt hast, dass ich viel Temperament habe.” Sie grinste verstohlen. „Außerdem hat er mir erzählt, wie das mit den Schmuckstücken funktioniert. Er wollte wissen, ob mir was zugestoßen ist, bevor er die Verbindung zu mir aufgebaut hat und…, und dann wollte er mir nicht erzählen, was hinter der sechsten Tür ist.” Ginny seufzte wieder. „Danach ging der ganze Mist los.” Sie schüttelte sich, weil ein kalter Schauer über ihren Rücken lief. „Bitte, Harry. Ich würde verstehen, wenn du es mir nicht glaubst, aber ich habe das nicht aus Berechnung gemacht.” Mit großen treuen Augen sah sie ihn jetzt an. „Schon gut, Schatz. Ich glaube dir ja.” Dieses Mal war es an Harry, zu seufzen. „Komm, Süße. Zieh dir was an, dann gehen wir in die Küche. Schlaf bekommen wir wohl eh nicht mehr nach der Aufregung.”

Ginny nickte nur und stand langsam auf. Sie ging zu ihrem Schrank und pellte sich aus ihrem Bademantel. Harry traute seinen Augen nicht. Sie trug eine schwarze Spitzencorsage und einen String, der ihren knackigen Po und ihre langen Beine so richtig zur Geltung brachte. „Sag mal, Süße, was hattest du denn mit mir vor?” Ginny drehte sich herum, lächelte ihn hintergründig an und kam mit grazilen Bewegungen zu ihm zurück. Langsam ging sie vor ihm auf die Knie und sah von unten zu ihm auf. „Na, mein kleiner Löwe? Tut es dir jetzt leid, dass du gegangen bist?” „Nein, Ginny. Es war richtig zu gehen. Trotzdem gefällt mir, was du da trägst und in einer anderen Situation hättest du mich damit sicher rumbekommen.” Ginnys Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. „Soso, zu was hätte ich dich denn bekommen?” Sie zwinkerte ihm zu und erhob sich extra langsam, damit er genug Zeit hatte, sie zu bewundern. Als sie auf Augenhöhe waren, sah Ginny ihm tief in die Augen. „Sag es mir, Süßer. Was würdest du für mich tun?” „Fast alles.” „Nur fast?” Sie verzog ihre Lippen zu einem Schmollen.

„Im Moment und in dieser Situation, ja.” Harry zog Ginny sanft zu sich heran und küsste sie leidenschaftlich. „Das muss dir für den Augenblick genügen, Ginny. Ist das OK?” „Aber sicher ist das im Moment OK. Für den Rest haben wir ja Zeit”, flüsterte sie heiser zurück. Sie löste sich von Harry und ging wieder zu ihrem Schrank. Nachdenklich sah sie hinein und legte einen Finger an ihre Unterlippe. „Was machen wir denn heute, Süßer?” „Ich wollte Hermine fragen, ob wir bei ihr zu Hause mit dem Aufräumen anfangen wollen und am Nachmittag dann nach Hogwarts. Godric hat mir geraten, noch einmal zurückzukehren.” Ginny nickte und kramte eine alte Jeans, ein einfaches T-Shirt und einen dünnen Pulli heraus, die sie sich kurzerhand überzog. „Du willst das drunter tragen?”, kam überrascht von Harry, der damit gerechnet hatte, dass sie die Unterwäsche wechseln würde. Sie kam mit Socken und Turnschuhen in der Hand wieder zurück zum Bett. Ginny warf ihm die Socken zu und legte sich so, dass sie ihre Füße auf seinen Schoß legen konnte. „Es weiß außer uns ja niemand.” Sie zwinkerte ihm zu und wackelte mit den Zehen. „Würdest du bitte?” „Wie willst du denn aufräumen, wenn du dir nicht einmal die Socken anziehen kannst, mit den Sachen an?” „Können könnte ich, aber ich fänd es schön, wenn du das machst.” „Na dann halt mal still, damit ich das auch hin bekomme.” Lächelnd zog Harry ihr die Strümpfe an und angelte dann nach ihren Schuhen. „Das musst du aber nicht.” Sie zwinkerte ihm vielsagend zu. „Ich muss doch auch wissen, wie es andersherum geht.” Breit grinsend sah er zu Ginny, die ihn glücklich anlächelte, während er ihr die Schuhe anzog. „So, meine kleine Rose. Jetzt sind wir bereit für einen neuen Tag voller Überraschungen.”

Sich verliebt anlächelnd betraten beide die Küche. Die Anderen waren noch nicht auf, doch die Hauselfen waren schon fleißig am Werkeln. Kreacher kam zu ihnen. „Guten Morgen, Sir Harry. Was darf ich ihnen zum Frühstück bringen?” Harry überlegte kurz. „Rührei mit Toast und einen starken Tee. Die Nacht war sehr anstrengend.” „Gern, Sir Harry.” Kreacher schlurfte zum Herd und Ginny sah Harry neugierig an. „Na? Was haben Mine und du alles angestellt? Hattet ja sturmfreie Bude letzte Nacht.” „Mine wird sicherlich hervorragend geschlafen haben, Ginny.” „Ihr habt wieder trainiert letzte Nacht?” „Sir Harry war richtig gut!”, erklang Tommys Stimme neben ihnen, der den Tee für beide brachte. „Wir hatten einige Mühe ihm Paroli zu bieten.” „Er hat dich in Dover erreicht, um dich herzuholen?” „Ja, Ginny. Er hat wohl geahnt, dass es zu einem Zwischenfall kommt.” „Darum hat er sich nicht mehr in das Gespräch gemischt. Er war damit beschäftigt, dir Bescheid zu geben.” „Was ja auch ganz gut war.” Tammy und Winky brachten ihnen das Rührei und den Toast. „Dann können wir drei uns über ihn also untereinander verständigen, ohne dass jemand Außenstehendes es erfährt, wenn Mine die Verbindung endlich zulässt.” „Komm jetzt aber bitte nicht auf die Idee sie deswegen unter Druck zu setzen.” Ginny sah ihn traurig an. „Das traust du mir zu?” „Leider ja, Ginny. Du musst zugeben, dass es nicht unmöglich wäre bei dir im Moment.” Sie nickte nur und aß nachdenklich ihren Toast.

Gegen acht begannen die Hauselfen damit, das Frühstück für die Anderen vorzubereiten. Ginny saß auf Harrys Knien und beobachtete sie, während er grübelnd aus dem Fenster starrte. 'Was kann das nur sein, verdammt! Wir haben doch alle Horkruxe vernichtet. Gibt es denn außer dem Imperius noch weitere Flüche, die einen beeinflussen, etwas zu tun, was man nicht tun will?' „Fast jeder Fluch tut das, Junge. Alle, bis auf die, die töten oder verletzen.” 'Guten Morgen, Godric. Danke, dass du mich hergeholt hast.' „War gar nicht so leicht. Wäre fast nicht zu dir durchgekommen, da du ziemlich beschäftigt warst, Harry.” 'Ist schon nicht einfach sich auf das Training und gleichzeitig darauf zu konzentrieren, dass ich meinen Hauselfen nicht zu viel zumute.' „Die kleinen Kerle können was vertragen, Harry.” 'Genauso viel können sie aber auch austeilen. Ich will ihnen aber auch nicht wehtun.' „Keine Sorge, Junge. So, wie du sie behandelst, wäre das auch kein Problem für sie. Aber vielleicht solltest du die beiden Jüngsten nachher mitnehmen.” 'Timmy und Tammy? Aber sie tragen doch keine Kette.' „Die brauchen sie auch nicht, Harry. Es sind Hauselfen, wie du weißt. Sie gehören doch zu dir, oder?” 'Ich habe sie auf mich übertragen lassen beim Ministerium, wenn du das meinst.' „Was habt ihr nur immer mit diesem dummen Ministerium? Harry, auf dem Papier kann viel stehen. Ich habe dich gefragt, ob sie zu dir…, zu deiner Familie gehören und loyal zu dir stehen!” 'Ich glaube schon, denn sie waren sehr froh darüber zu mir zu kommen, genau wie Winky auch.' „Gut! Dann wird es funktionieren.”

Harry wurde von Laura aus seinen Gedanken gerissen, die mit einem fröhlichen und lauten „Guten Morgen!”, durch die Küchentür gelaufen kam. Sie setzte sich neben Harry. „Habt ihr schon gefrühstückt?” „Haben wir, Laura. Harry und ich sind schon länger auf.” „Ich weiß!” Sie zwinkerte den Beiden zu und ging zu den Hauselfen, um sich Kakao und belegte Brote geben zu lassen. Nachdem sie mit Becher und Teller zurück war, begann sie zu essen. „Kreachers Kakao ist sogar noch besser als der auf Hogwarts. Er will mir aber nicht verraten, wie er das hin bekommt.” Die kleine Hexe trank ihren Becher halb leer. „Mmm! Sehr lecker.” Sie aß ihre Brote. „Morgen, du Schlafmütze!”, begrüßte sie ihren Bruder mit vollem Mund. Ginny räusperte sich. „Wie wäre es, wenn du erst auskaust, bevor du redest? Du bist ja genauso schlimm, wie mein Bruder.” Laura schluckte hastig runter und murmelte: „Tschuldigung! Grandma sagt das auch immer zu mir.” Ihr Bruder grinste frech, als er mit seinem Frühstück zu ihnen kam. Er setzte sich seiner Schwester gegenüber und feixte sich eins. „Ist es nicht herrlich, wenn der Tag mit einem Rüffel für jemanden anderem als einem Selbst beginnt?” „Wart es ab! Du kriegst sicher auch bald einen!” „Warum sollte ich? Ich kann mich bei Tisch benehmen. Außerdem hat Grandpa immer gesagt du wärst die Verrückte in der Familie, die Ärger magisch anzieht!”, seine Stimme klang hämisch und abfällig „Nicolas!” Der Junge zuckte so sehr zusammen, dass er etwas aus seinem Becher verschüttete. Es war Harry gewesen, der ihn angefahren hatte. „So etwas sagt man nicht und schon gar nicht über seine Schwester”, fuhr Harry deutlich ruhiger fort. „Oh Mann, wenn ich nicht wüsste, dass du nicht Grandma bist, würde ich glauben sie wäre gerade hier gewesen.” Ginny sah lächelnd zu den Kindern, die sich gegenseitig entschuldigende Blicke zuwarfen.

Harry zog seinen Zauberstab und beseitigte den Kakaofleck auf dem Tisch. „Hört mal, ihr zwei! Würde es euch etwas ausmachen, wenn ihr heute bei Winky, Tommy und Kreacher bleibt?” „Wo wollt ihr denn hin?”, kam neugierig von Nicolas. „Können wir nicht mit?”, wollte Laura enttäuscht wissen. „Wir wollen zu Hermines Elternhaus und dort aufräumen. Da es Muggel sind, ist ihr Kamin nicht an das Flohnetzwerk angeschlossen und wir müssen apparieren, um dorthin zu gelangen”, erklärte Harry ihnen. Beide verzogen angewidert das Gesicht. „Dann bleiben wir lieber hier!”, entschied Laura für sie zusammen. Nicolas nickte eifrig. „Dann kann ich Grandma in Ruhe einen Brief schreiben und ihr erzählen, dass wir zu unserem Geburtstag Gäste haben werden.” „Und ich werde schon mal überlegen, wen wir einladen werden”, ergänzte Laura grinsend. „Aber nicht nur Mädchen!”, kam entrüstet von ihrem Bruder. „Aber bestimmt sogar. Jungs sind doch doof!” „Ihr solltet beide eine Liste machen und dann werden wir sehen”, ging Ginny grinsend dazwischen. Beide nickten und brachten ihr Geschirr in die Spüle. Bevor sie die Küche verließen, kam Laura zu Ginny. „Habt ihr euch wieder vertragen?” Ginny sah zu Harry, der für sie antwortete. „Zumindest im Moment.” Laura grinste Harry frech an. „Ja sicher, Harry. Du weißt, dass du mir nichts vormachen kannst.” „Warum fragst du dann erst?” „Weil ich wissen wollte, ob du es zugibst.” Laura drückte kurz Ginnys Hand und lief lächelnd aus der Küche. Ginny fiel Harry stürmisch um den Hals, küsste ihn leidenschaftlich und drückte ihn so sehr an sich, dass er Beklemmungen bekam. Danach schob sie ihn ein Stück von sich weg und sah ihm fest in die Augen. „Ich liebe dich, Harry. Wie schaffst du es nur so etwas Schönes für mich zu empfinden, nach dem ganzen Theater, das ich gemacht habe?” „Weil ich dich auch liebe, Ginny.”

„Na das nenne ich mal eine Versöhnung!” Hermine kam grinsend mit Luna und Neville im Schlepptau in die Küche. Hermine setzte sich neben Harry und gab ihm einen Bussi. „Na? Wie hat sie dich rumgekriegt?”, wollte Luna wissen. „Wann?” „Gestern.” „Gar nicht!”, kam resolut von Hermine. „Und du glaubst nicht, wie froh ich darüber bin.” Neville sah überrascht zu Harry. „Aber du hattest doch…” „Es ist etwas anders gelaufen, als ich geplant hatte”, gab Ginny klein laut zu. „Aber wie kommt es dann, dass ihr hier so einträchtig sitzt?” „Ginny hatte letzte Nacht eine dumme Idee”, erklärte Harry vorsichtig. Hermine sprang mit wutverzerrtem Gesicht auf und kreuzte ihre Arme vor der Brust. „Hat sie dich also doch wieder mit einer hirnrissigen Aktion rum gekriegt! Na, was hat sie gemacht? Womit hat sie dir gedroht? Dass sie Gift schluckt oder sich etwa die Pulsadern aufschneidet?”, schrie sie los. Ginny verkroch sich in Harrys Pullover. „Ich hab dir doch gesagt, dass sie das denkt.” „Nein, Mine. Das, was sie dazu bringt so anders zu sein, hat sie dazu verleitet, sich den Kopf an den Bettpfosten zu schlagen und zwar mit voller Wucht. Wenn Godric mich nicht benachrichtigt und ich sie nicht mit einem Stupor gestoppt hätte, säßen wir jetzt nicht beim Frühstück, sondern im Mungo.” Hermines Knie wurden weich. Sie sackte auf ihren Stuhl und sah fassungslos zu Ginny, die mit bleichem Gesicht zu ihr herüber sah. „Du hast ihr einen Stupor auf den Hals gejagt?”, flüsterte sie erschrocken. „Alles Andere hätte zu lang gedauert.” Hermine beugte sich vor und sah zu Ginny auf. „Geht es dir wieder gut, Gin?” Ginnys Gesichtsfarbe normalisierte sich und sie setzte sich wieder richtig auf. „Mir geht’s gut. Du weißt doch, welche Wirkung Harry auf uns hat.” Beide grinsten sich an und nickten sich zu. „Von wegen nicht auf einer Wellenlänge!”, spöttelte Luna. „Was meinst du mit: Das, was sie dazu bringt, Harry? Welcher Godric hat dich benachrichtigt?”, stellte Neville leise seine Fragen.

„Die Schmuckstücke bilden eine Verbindung zwischen uns”, begann Ginny leise. „Bei mir hat er sich aber nicht gemeldet!”, kam überrascht und enttäuscht von Hermine. „Zu mir hat er die Verbindung auch gestern erst aufbauen können. Er sagte mir, dass ich eine starke Mauer um mein Unterbewusstsein gezogen habe, die er nur durchdringen konnte, weil ich mich gestern so habe gehenlassen.” Luna und Neville zwinkerten sich grinsend zu. Misstrauisch sah Harry sie abwechselnd an. „Was ist?” „Nichts, Harry. Ich habe Laura gestern erzählt, dass du Weltmeister im Verdrängen von schlechten Erlebnissen sein musst. Jetzt weiß ich auch, wie du das machst.” „Dann wollen wir mal hoffen, dass diese Mauer lange hält. Wer weiß was passiert, wenn sie eines Tages bricht!”, gab Luna zu bedenken. „Ich möchte nicht dabei stehen, wenn das alles aus dir heraus kommt. Derjenige, der das abbekommt, tut mir jetzt schon leid.” Harry zuckte mit den Schultern. „Jedenfalls hat mich mein Urgroßvater in Dover benachrichtigt, dass Ginny meine Hilfe braucht.” Hermine funkelte ihn böse an, sagte aber nichts. Luna sah irritiert zu ihm herüber. „Was um Merlins willen machst du mitten in der Nacht in Dover?” „Training.” Gab Harry lapidar zurück. „Aber wie geht das? Er ist doch schon Jahrhunderte tot.” „Das kann ich euch erklären, Neville.” Ginny erzählte ihnen von der Magie, die hier wirkte. Neville machte große Augen. „Wow! Das ist ja eine Sache. Würde mich wirklich interessieren, wie das geht.” „Sobald wir es wissen, werdet ihr es erfahren”, gab Harry nachdenklich zurück.

Tammy kam zum Tisch und wollte wissen, was die Drei frühstücken wollten, als sich Ginnys Magen knurrend meldete. „Möchte Miss Weasley auch noch etwas? Sie sind ja schon fast drei Stunden auf.” Verlegen sah Ginny zu Harry, der nur die Schultern hob. „Bringst du mir bitte einen Teller mit Rührei und Speck?” „Gern.” Tammy wuselte zurück zu den anderen Hauselfen. „Was hältst du davon, wenn wir heut mal zu dir nach Hause gehen, Mine?” „Alle zusammen, Harry?” Sie sah fragend in die Runde und ein Lächeln lief über ihr Gesicht, als auch Luna und Neville grinsend nickten. „Ich will doch endlich mal sehen, wie ihr so wohnt”, kam verträumt von Luna. „Dann müssen wir euch aber noch ausstaffieren. Sonst kriegen die Durbans und die Millers nen Schreck, wenn sie euch so sehen.” „Wieso? Wir sehen doch ganz normal aus!”, kam beleidigt von Neville. „Die Letzten, die so ausgesehen haben, haben das Haus meiner Eltern zerlegt! Also umziehen, wenn ihr mit wollt.” „Aber wir haben doch nur die Anzüge von den Beerdigungen”, gab Luna zu bedenken. „Also gut, dann werde ich Neville und Ginny wird dir helfen Luna.” Harry, der Lunas komischen Blick auf Hermines Vorschlag bemerkt hatte räusperte sich. „Ich werde Neville helfen und Ginny und du werden Luna übernehmen.” „Das mache ich schon. Ich wollte mir von Luna eh noch was abholen!”, kam grinsend von Ginny. Alle lachten jetzt über Neville, der ziemlich erleichtert grinsend und laut pustend auf seinem Stuhl saß. Die Elfen brachten das Essen und Ginny nahm ihren Teller in die Hand. Lächelnd und mit Dackelaugen, sah sie Harry an. „Ich sitz grad so gut. Würdest du vielleicht?” Harry nahm den Löffel und begann sie zu füttern. Neville sah neugierig zu Hermine, die die Zwei lächelnd und mit rosigen Wangen beobachtete, während sie selbst ihr Frühstück aß. „Was hast du, Hermine?” „Das ruft Erinnerungen wach, Neville, die ich dir bestimmt nicht auf die Nase binde.” Jetzt verfärbten sich auch Harrys Wangen leicht und Ginny machte ein überraschtes Gesicht, während sie sich etwas anders hinsetzte.

Nachdem alle satt waren, brachten Hermine, Neville und Luna ihr Geschirr zur Spüle. „Kommt ihr nicht?” Ginny schüttelte ihren Kopf. „Geht schon mal vor, wir kommen gleich nach.” Schulter zuckend verließen die Drei die Küche. Ginny lehnte sich an Harrys Schulter „Würdest du mir verraten, warum du so einen Mordsständer bekommst, nur weil du mich fütterst und Hermine das sagt?” „Weil unser erstes Mal genau so angefangen hat, Ginny. Ich habe sie mit Pudding gefüttert und das was ich verkleckert hab, hab ich von ihr abgeschleckt.” „Das ging dir also durch den Kopf.” „Das und deine Unterbekleidung von heute früh.” „Wer hat drin gesteckt?” Irritiert sah Harry sie an. „Wo drin?” „In der Unterwäsche.” „Na du natürlich! Mine hatte ja nix an.” Ginny machte ein sehr zufriedenes Gesicht. „Was ist?” „Deine Fantasie scheint sehr genau zu wissen, was gut für dich ist!” Sie wurde bleich. „Harry, das…” „Schon gut, Süße. Wir kriegen das hin.” Er gab ihr einen Kuss und streichelte sie sanft. „Am liebsten würde ich mich irgendwo verkriechen, Harry. Ich fühle mich einfach schrecklich. Wie hältst du das mit mir bloß aus?” Vorsichtig griff er nach dem Anhänger an ihrer Kette. „Weil es einen bestimmten Grund gab, warum ich dir dieses Zeichen meiner Liebe zu dir umgelegt habe, meine kleine Rose. Es gibt eben auch mal Regen und Sturm, wenn man sich füreinander entschieden hat. Im Moment stehen die Zeichen bei dir eher auf Sturm, aber das ändert sich auch wieder. Davon bin ich felsenfest überzeugt. Wir werden alles versuchen, damit das bald ein Ende hat.” „Ha! Von wegen! Wenn du wüsstest, was dir dann alles entgeht, würdest du nicht so weichgespült daher quatschen. Mann, was bist du nur für ein Weichei!”

Sie wollte aufspringen und weglaufen. Dicke Tränen kullerten über ihr Gesicht. Harry hielt sie auf und zog die strampelnde Ginny in eine feste Umarmung. „Und ob du hier bleibst!” „Lass mich, du Blödmann! Wenn du mir nicht gibst, was ich will, dann such ich es mir eben woanders. Es gibt Männer, die mir sogar Geld dafür geben würden! Lass mich los, du Arsch!” Ohne groß zu überlegen, legte Harry ihr seine Hand an die Stirn und konzentrierte sich auf den Schlafzauber. Ginny sackte in sich zusammen und Harry trug sie nach oben in ihr Zimmer. Er hatte sie gerade aufs Bett gelegt, als Hermine mit den anderen Beiden ins Zimmer kam. Vorsichtig legte sie ihre Hände um Harrys Bauch und ihren Kopf gegen seine Schulter. „Wir haben alles gehört, Harry.” Er griff nach ihren Händen. „Ich glaube wir müssen den Besuch bei dir zu Hause verschieben, Mine.” Harry spürte ihr Nicken gegen seinen Körper. „Warum sagst du nichts?” Jetzt war es ein Kopfschütteln. Harry straffte sich. „Luna, Neville, würdet ihr uns bitte allein lassen?” „Ja klar, Harry!”, kam direkt von Neville. Nachdem die Tür geschlossen war, drehte er sich vorsichtig herum und nahm Hermine in den Arm.

Sie presste sich an seinen Körper. „Was sollen wir nur machen?”, schniefte sie leise. „Wir haben drei Möglichkeiten, Mine. Das Mungo, Madam Pomfrey oder wir fragen Godric.” „Was hast du mit ihr gemacht?” „Sie schläft, Mine.” „Wie tief?” „So tief es nur ging.” Hermine löste sich von ihm und setzte sich auf die Bettkante, wo sie Ginnys Hand ergriff. „Was ist nur los mit dir, Gin? Was haben sie nur mit dir angestellt?” Auch Harry setzte sich. „Ich bekomme langsam Zweifel, ob es richtig war, sie allein nach Hogwarts zurückzuschicken.” Hermine ergriff mit ihrer freien Hand die von Harry. „Bitte nicht. Bitte mach das jetzt nicht. Es ist schlimm genug für mich, dass ich mir um sie solche Sorgen machen muss.” „Aber du musst zugeben, dass es besser gewesen wäre, wenn zumindest Ron bei ihr geblieben wäre.” Ein kleines Lächeln flog über Hermines Gesicht und ihre Augen leuchteten kurz auf. „Mich hättest du also auf jeden Fall mitgenommen?” „Ich hätte dich eh nicht aufhalten können.” „Stimmt! Und was ist mit ihm?” „Er ist glaub ich nur wegen dir mitgekommen.” Hermine wurde nachdenklich. Nach einer Weile stand sie auf und ging mit den Worten: „Ich werde Minerva Bescheid geben, dass wir kommen!”, nach unten. Harry nahm ihren Platz ein und griff nach Ginnys Hand. Er schloss seufzend die Augen und versuchte sich auf seine Gedanken zu konzentrieren. 'Godric?' „Ja, Harry?” 'Würdest du mir sagen, wie es ihr geht?' „Sie träumt, Harry. Es geht ihr gut. Dein Zauber wirkt hervorragend, Junge.” 'Sie hat doch keine Albträume?' „Nein. Sie…” 'Mehr brauche ich nicht zu wissen.' Er schnaufte erleichtert durch.

'Würde es ihr helfen, wenn wir nach Hogwarts gehen?' „Wohin dort?” 'Zu unseren Räumen, durch die sechste Tür.' „Für Ginny ist das jetzt zu früh, aber Hermine und du sollten gehen.” 'Dann werden wir es tun und Ginny bei Madam Pomfrey in Obhut geben. Woher willst du wissen, dass Hermine so weit ist?' „Ich bin fast so weit. Der Zwischenfall und deine Antwort haben sie endlich dazu gebracht, ihren Verstand etwas zurückzunehmen.” 'Welche Antwort?' „Du hast ihr praktisch auf den Kopf zu gesagt, dass ihr Freund sich aus Liebe zu ihr in Lebensgefahr gebracht hat. So was gibt jeder Frau zu denken.” Harry schreckte auf. „Oh verdammt!” „Was ist?” „Ich muss Arthur, Molly und den anderen Bescheid geben.” „Tu das, Junge. Sobald sich bei Ginny etwas ändert, melde ich mich bei dir.” Harry spurtete in den Salon. Hermine sah ihn erschrocken an. „Was ist?” „Weasleys!”, stieß er hervor und verschwand. Hermine brauchte einen Moment, um zu realisieren, was Harry meinte. „Ob das so eine gute Idee ist?” „Sie sind ihre Familie. Sie würden es sicher nicht gutheißen, wenn er ihnen nichts sagt.” „Schon, Professor, aber wir wissen doch kaum etwas.” „Dann seid ihr wenigstens alle auf einem Level und sie können euch deswegen keine Vorwürfe machen.” Hermine zuckte mit den Schultern und ging wieder zu Ginny zurück.

Harry landete mitten im Fuchsbau. „Molly?” „In der Küche, Harry!” Er ging zu ihr. „Was ist mit Ginny?” Überrascht sah er ihr in das bleiche Gesicht. „Es geht ihr nicht gut. Aber woher wusstest du?” Molly schluckte kurz und setzte sich. „Wenn alles in Ordnung wäre, wärst du nicht so bleich und sicherlich nicht in unserem Wohnzimmer, sondern wie es sich gehört im Garten gelandet.” „Entschuldige bitte, aber die Ereignisse haben sich heute Morgen überschlagen.” „Schon gut, Junge. Was hat sie angestellt?” „Sie hat gar nichts…” „Harry James…” „Schon gut! Ich erzähle es dir ja schon.” Harry ließ sich neben Molly auf einen Stuhl fallen und erzählte ihr haarklein, was dazu geführt hatte, dass er jetzt hier und Ginny im Tiefschlaf in London lag. Er erwähnte auch vorsorglich die Sache mit der Unterwäsche, da Molly diese wohl eh zu sehen bekam, wenn sie sich gleich um ihre Tochter kümmern würde. „Mine hat schon in Hogwarts Bescheid gegeben, dass wir kommen. Ich würde ihr und euch das Mungo und das Gerede, wenn wir dort auftauchen, gern ersparen.” „Uns oder dir?” „Ich bin bei den Schwestern und Heilern doch wahrscheinlich sowieso schon Thema seit einiger Zeit.” Harry erzählte ihr kurz, was er wegen Pansy getan hatte und warum. „Was muss man eigentlich anstellen, damit du einem nicht mehr hilfst?” Harry lachte kurz auf. „Was ist daran so komisch?” „Die Frage hat mir Luna auch gestellt.” „Luna Lovegood? Woher weiß sie davon?” „Sie hat es praktisch aus erster Hand miterlebt.” „Ist sie etwa auch bei euch?” Molly sah ihn sehr misstrauisch an. „Ja, Molly. Sie und Neville wohnen seit Mittwochabend auch bei uns in London.”

Sichtlich beruhigter schnaufte Molly kurz durch. Irritiert sah Harry sie an, verkniff sich aber seine Frage, die ihm auf der Zunge lag. „Harry, wie hältst du diese Launen von ihr nur aus? Ich meine sie bringt dich so in Rage, dass du für zwei Stunden in den verbotenen Wald verschwindest, um dein Versprechen halten zu können, aber trotzdem umsorgst du sie danach, als wäre nichts gewesen. Wie schaffst du das? Mir wäre sicherlich schon die Hand ausgerutscht.” „Bei dir wäre das auch OK, denn du bist ihre Mum, aber ich…” Molly strubbelte ihm durch die Haare. „Schon gut, Junge. Mir hat das hinterher immer unendlich leidgetan. Ich kann verstehen, dass du dir das nicht antun willst, aber ab und zu ist es offensichtlich nötig bei meinem lieben Töchterchen.” Ihr Blick wurde grimmig und ihre Stimme klang enttäuscht. „Sollte sich herausstellen, dass keine fremden Einflüsse für ihr Verhalten verantwortlich sind, dann werde ich sie höchstpersönlich übers Knie legen. Egal ob fast siebzehn oder nicht. Der jungen Dame scheint es einfach zu gut zu gehen im Moment!” „Molly, ich habe dir doch gerade…” Sie unterbrach ihn mit einer knappen Handbewegung. „Nein, Harry. Wenn ihr was passiert wäre, hätte sie mir oder wenigstens Charlie etwas gesagt.” „Aber was ist, wenn man ihr Gedächtnis verändert hat?” „Lass uns Arthur abholen und dann zu euch gehen. Dann werden wir ja sehen.” Beide standen auf und Molly löschte das Feuer im Herd. „Wer weiß, wann wir wieder da sind”, murmelte sie leise vor sich hin. Sie ging aus der Küche und kam nach ein paar Minuten in ihren Reiseumhang gewickelt und mit einer kleinen Tasche am Arm zu Harry zurück. „Können Arthur und ich ein paar Tage bei dir in London bleiben?” „Aber klar, Molly. Luna und ich müssen morgen zwar nach Hogwarts wegen des Schulrates, aber ihr kennt euch ja aus.” Harry reichte ihr seinen Arm. Auf ihren fragenden Blick hin, lächelte er sie an. „Wenn ich das mache, landen wir genau da, wo wir hin wollen.”

„Nein, Harry. Das ist nicht gut. Wenn du da rein platzt, geht ein riesen Auftrieb los. Nach deinem letzten Auftritt haben sie Alarmzauber über alle Korridore gelegt. Man kann nur noch im Atrium landen, ohne Aufsehen zu erregen.” Harry grinste dreckig. „Ich würde zu gern sehen, was dann passiert.” „Harry!” „Schon gut, Molly. Also das Atrium.” Molly ergriff seinen Arm und nur Augenblicke später standen sie im Zaubereiministerium vor dem Schalter zur Überprüfung. „Meine Güte, Junge. Wenn du apparierst, ist das deutlich angenehmer, als wenn ich das selber tu.” „Sag das mal Laura. Die ist da ganz anderer Meinung.” Die Hexe hinter dem Schalter musterte Harry neugierig. Sie zuckte leicht zusammen, als Molly ihren Stab zu ihr hielt. „Molly Weasley! Ich möchte zu meinem Mann und meinem Sohn.” „Guten Morgen, Mrs Weasley. Dürfte ich den Grund erfahren?” „Familienangelegenheit.” „Hat das nicht Zeit…” Harry riss der Geduldsfaden. „Offensichtlich ja nicht! Würden sie bitte weiter machen!” „Ja natürlich, Mr Potter”, kam eingeschüchtert von der jungen Frau. Nachdem Molly ihren Stab zurück erhalten hatte, sah die Hexe Harry auffordernd an. „Ich habe es ihrem Kollegen schon gesagt. Was ich nicht dabei habe, kann ich ihnen nicht geben!” „Sie sind ohne…” „Ja bin ich und das wird sich auch bis auf weiteres nicht ändern, wenn ich hier auftauche. Ich wünsche ihnen einen guten Tag!” Harry griff nach Mollys Arm und zog sie mit zu den Aufzügen. „Warum hast du sie so angefahren, Harry? Sie macht doch nur ihren Job.” „Ich werde ihr nachher von mir aus einen Blumenstrauß und ein paar Pralinen schicken, aber jetzt haben wir Wichtigeres zu tun.” „Na hoffentlich kriegt sie das nicht in den falschen Hals.” „Ihr Problem. Ich werde eine Karte dazu tun, mit einer Entschuldigung. Das wird sie ja wohl nicht missverstehen können.” Molly seufzte leise und sie bestiegen den Aufzug.

Während sie Arthurs Büro betraten, sah dieser alarmiert auf. „Wie seht ihr denn aus? Was ist los?” Molly erzählte in Kurzform. Arthur legte Harry eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen, Junge. Das ist wahrscheinlich schnell wieder vergessen.” „Hoffentlich! Sollen wir Percy auch mitnehmen?” „Nein, Harry ich gebe ihm aber Bescheid, wo wir sind und dass er den Anderen eine Nachricht schicken soll.” Ginnys Dad griff nach einem Pergament, schrieb die Notiz und faltete sie zu einem Papierflieger. Nach einem Schwung seines Zauberstabes flog dieser davon. „Jetzt können wir los.” „Wirken die Warnzauber auch von hier nach draußen?” „Nein, Harry ich glaube…” „… nicht.” Das Ende des Satzes sprach Arthur schon in Ginnys Zimmer. „Ich dachte wir gehen nach London?”, kam verdutzt von Molly. Hermine kam mit traurigen Gesicht auf sie zu und Molly drückte sie fest. „Schon gut, Hermine. Harry hat mir schon alles erzählt. Das wird schon wieder werden.” Nachdem auch Arthur sie kurz gedrückt hatte, sah der sich prüfend um. „Warst du das, Harry?” „Ja, Arthur. Ich habe das so hergerichtet.” „Scheinst den Fuchsbau ja doch zu vermissen”, kam zwinkernd von Arthur. „Mein Zimmer sieht auch aus, wie zu Hause”, flüsterte Hermine. „Würdest du es mir mal zeigen?” Hermine sah zu Harry, der ihr zunickte. „Ja klar. Komm mit.” Molly setzte sich auf die Bettkante und nahm Ginnys Hand, nachdem die Beiden gegangen waren. „Kind, was machst du nur für Sachen?” „Denk an den Zauber, Molly.”

Sie zog ihren Stab und tippte Ginny leicht damit an. „Du sagtest doch, es wäre ein Schlafzauber, Harry. Warum wird sie nicht wach?” Harry trat zum Bett und berührte Ginny leicht an der Stirn. Ginny schlug die Augen auf und sofort fing sie wieder an, zu keifen. „Glaubst du vielleicht, du kannst mich aufhalten, du Schlaffi?” „Ginevra Molly Weasley!”, brüllte ihre Mutter los. Ginnys Kopf fuhr herum. „Mum! Harry ist so gemein zu mir. Der tut einfach nicht, was ich will.” „Das ist auch gut so!” „Das war ja klar, dass ihr zwei euch wieder einig seid! Oh, wie ich euch hasse. Ihr gönnt einem auch kein bisschen Spaß!” Molly holte gerade tief Luft, als Harry dazwischen ging und Ginny wieder in Schlaf versetzte. „Beruhige dich bitte, Molly. Ich habe dir doch gesagt, dass sie nicht sie selbst ist.” Arthur und Hermine kamen aufgeregt zurück. Er ging zu seiner Frau und stellte sich hinter sie. „Lass gut sein, Molly. Poppy und Minerva sollen sich ihrer annehmen.” Hermine kuschelte sich an Harry. „Was machen wir nur, Hase? Was soll nur werden, wenn sie so bleibt?” „Das wird sie nicht, Mine. Dafür werden wir sorgen.” „Was hast du vor?” „Wir werden dorthin gehen, wo nur wir hin können und nach einer Lösung für sie suchen, Hasi.” „Ich dachte das wäre gefährlich?” 'Oh Mann. Ich hab solche Angst um Gin.' Unbändige Wut kochte plötzlich in ihr hoch. 'Wenn ich das Schwein erwische, der ihr das angetan hat, zieh ich ihm die Haut ab und frittiere ihn in Öl.' Sie drehte sich ruckartig zu Harry um und fing an in seine Schulter zu weinen. Arthur und Molly sahen betreten zu ihnen herüber. Molly straffte sich und schob Arthur mit einem auffordernden Blick zu Harry.

„Sag mal, Harry? Was meinst du mit: Dorthin, wo nur wir hin können?” „Bei den Räumen von Gryffindor gibt es einen, aus dem man nur zurückkehrt, wenn man zur Familie gehört.” „Ihr wollt beide da rein?” „Godric meinte, dass Ginny das eventuell helfen könnte.” „Godric?” „Ich…, wir drei sollen ihn duzen, da er ja mein Urgroßvater ist.” „Du redest mit ihm?” „Ginny und ich können das inzwischen.” Hermine sah zu Harry auf und ihr Blick versetzte ihm einen Stich. „Aber ich kann das nicht und trotzdem willst du mich dem aussetzen? Trotzdem soll ich…” „Ganz ruhig, Hermine. Oder soll ich auch lieber Mine sagen, wie mein Enkel? Dir wird nichts geschehen. Du und Harry werden die Prüfung ohne Probleme meistern.” Hermines Augen leuchteten auf und Harry wusste, was gerade in ihr vorging. 'Sag ruhig Mine. Warum hat es so lange gedauert? Was stimmt bei mir nicht?' „Mit dir ist alles in Ordnung, Mine. Du bist nur ein sehr rationaler Mensch. Übrigens die perfekte Ergänzung zu Ginny. Genau wie damals Glynnis und Galatea.” 'Daher also die Verbindung zwischen Gin und mir.' „Das trägt jedenfalls dazu bei. Ihr seid wie ein Magnet. Vom Gefühl her gegensätzlich, aber gemeinsam unheimlich stark. Darum habt ihr beide eine so tiefe Verbundenheit in Harry ausgelöst. Er liebt jede von euch, aber gemeinsam seid ihr für ihn die perfekte Verbindung.” 'Wie geht es Gin?' „Sie schläft und träumt von euch.” 'Was träumt sie denn?' „Träume erfüllen Wünsche, wie du weißt.”

Ein Schaudern lief über Hermines Rücken. 'Ich will es gar nicht so genau wissen.' Ein freundliches Lachen hallte durch ihren Kopf. „Das hat Harry auch gleich gesagt. Dabei ist es doch gar nicht so schlimm, was sie träumt. In ihren Träumen ist sie glücklicherweise noch sie selbst. Sorgen müssen wir uns machen, wenn ihre extremen Wünsche dort überhandnehmen.” 'Aber vorhanden sind sie schon?' „Diese Wünsche schlummern in vielen, doch nur die wenigsten sind bereit sie anderen zu offenbaren und auszuleben. Und ehrlich gesagt ist ja auch nichts dabei, wenn ich da an manche Abende zwischen Galatea und mir denke.” 'Aber Harry ist da anders.' „Er liebt sie, Mine und irgendwann wird er, genau wie ich auch, anfangen können ihre Wünsche zu erfüllen.” 'Da bin ich mal gespannt, wann das so ist.' „Ich auch, denn im Moment verunsichert und erschreckt sie ihn damit ziemlich.” 'Ist schon komisch. Mir hat er doch auch schon einen Klaps auf den Po gegeben. Das hat ihn nicht gestört.' „Das ist ja auch eine zärtliche Geste von ihm, die er mit dem, was Ginny erwartet nicht vergleicht und das ist auch gut so.” 'Stört mich ja auch nicht weiter. Ganz im Gegenteil.' Hermine wurde verlegen und sie merkte, wie ihre Wangen wärmer wurden.

Harry strich sanft über ihren Rücken. „Na? Was habt ihr zwei da zu bereden gehabt?” „Nichts, Harry. Nur Dinge, die uns betreffen.” „Uns drei oder uns Godric und du?” „Godric und mich.” Sie wurde noch eine Spur dunkler. „Na dann ist ja alles gut.” Harry zwinkerte ihr zu und sie wusste, dass er ihre Schwindelei bemerkt hatte. Hermine drehte sich in seinen Armen und hielt sich an Harrys Händen fest. Molly und Arthur saßen an Ginnys Bett und sahen sehr besorgt auf ihre Tochter, weil diese sich im Schlaf bewegte und etwas murmelte, das aber niemand genau verstand. „Macht euch keine Sorgen. Sie träumt”, kam im beruhigenden Ton von Hermine. Beide sahen zu ihr herüber. „Das merken wir. Aber was?”, wollte Molly wissen. „Sie träumt von uns. Aber nur ganz normales Zeug. Sie scheint sich wohlzufühlen im Moment.” „Das alles könnt ihr voneinander erfahren?”, fragte Arthur überrascht. Hermine und Harry nickten ihnen lächelnd zu. „Können, müssen aber nicht. Es ist nicht so, dass er ständig präsent ist und uns gegenseitig über alles informiert. Nur im Notfall wird er von sich aus aktiv.” Hermine löste sich von Harry. „Warum hast du eine Tasche dabei, Molly?” „Ich habe Harry gebeten, dass er uns bei sich aufnimmt, bis es Ginny wieder bessergeht.” „Dann sollten wir die Elfen bitten euch ein Zimmer zurecht zu machen, bevor wir nach Hogwarts gehen.” Arthur und Molly standen auf und nach einem letzten Blick auf die schlafende Ginny gingen sie gemeinsam in die Küche.


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