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Fanfiction

Lebensfragen - Ein 'T' im Fach Liebe?

von One_of_the_Old

XLIII Ein 'T' im Fach Liebe?

Benedict, der fette Mönch, schwebte langsam vor der kleinen Gruppe her. Interessiert beobachtete Luna das Verhalten der auf den Portraits abgebildeten Personen, an denen sie vorüberkamen. Die Meisten zeigten mit staunenden Gesichtern auf sie und tuschelten aufgeregt mit ihren Nachbarn. Die Rüstungen verhielten sich genau wie bei Harry. Grinsend besah sich Melvin das Schauspiel. „Hätte nicht gedacht, dass die Rüstungen auch auf sie reagieren.” „Warum sollten sie denn nicht?” „Ganz einfach, Professorin. Helga Hufflepuff ist nicht wirklich als große Kämpferin in Erscheinung getreten.” Der Geist drehte sich zu ihm herum. „Nun, Mr Chorley. Diese Ehrenbezeugung steht jedem der Gründer und deren Nachfahren zu. Hätten sie sich nicht zusammengeschlossen, gäbe es Hogwarts nicht. Außerdem hat jeder der Vier durch seine speziellen Gaben zum Gelingen des Ganzen beigetragen.” Benedict wandte seinen Kopf wieder nach vorn und Melvin sah ungläubig zu Professor Sprout. „Kann es sein, dass dieser Geist mich eben zurechtgewiesen hat?” „Was erwarten sie denn, Mr Chorley? Er ist der Hausgeist von Hufflepuff. Natürlich hat er ihnen übelgenommen, dass sie die Leistungen von Helga Hufflepuff nicht anerkennen wollten.” „Das habe ich damit doch gar nicht sagen wollen.” „Dann sollten sie in Zukunft erst denken und dann reden! Aber diesen Rat habe ich ihnen ja früher schon mehrfach gegeben.” Flitwicks Stimme hatte einen verzweifelten Unterton. Er und Pomona Sprout grinsten sich hämisch an, da Melvin jetzt knallrot anlief.

Vor dem Zugang zur Küche blieb der Mönch in der Luft schweben und wandte sich der gegenüberliegenden Wand zu. Dort hing sein eigenes Portrait, das ihn mit einigen seiner Ordensbrüder zeigte, während sie lachend und mit Bierkrügen in der Hand um ein übergroßes Fass herum standen und sich gegenseitig zuprosteten. „Wenn ich Mylady bitten dürfte, ihre Kette gegen den Rahmen zu halten?” Luna trat an das Gemälde und die Mönche sahen sie interessiert an. Nachdem der Anhänger den schweren Holzrahmen berührt hatte, trat der gemalte Benedict vor. „Es freut mich außerordentlich, dass Mylady nach so langer Zeit wieder in diesen Mauern weilt.” Er senkte kurz seinen Kopf und das Bild schwang zur Seite, um einen Durchgang freizugeben. Die Elfen gingen vor und der Hausgeist von Hufflepuff kam dicht an Luna heran. „Wenn Mylady es wünscht, kann ich dem Portrait ein Passwort mitteilen, damit eventuelle Besucher Zutritt erhalten.” „Das ist eine sehr gute Idee.” Luna überlegte kurz. Sie sah lächelnd zu den Anwesenden. „Würdet ihr bitte?” Alle inklusive Neville hielten sich die Ohren zu. Luna verdrehte ihre Augen und zog seine Hände wieder vom Kopf weg. „Du nicht, du Schafskopf!” Sie wandte sich an Benedict. „Was hältst du von Dumbledore?” „Ein sehr fähiger Zauberer und hervorragender Schulleiter, wenn ihr mich fragt, Mylady.” Wieder verdrehte sie ihre Augen. „Als Passwort!” Verlegen schauend nickte der Geist und verschwand in seinem Gemälde. Luna gab den Anderen ein Zeichen und sie folgten ihr durch den Zugang in der Wand.

Die Hauselfen hatten inzwischen den Kamin befeuert und Licht gemacht. Sie verneigten sich vor Luna. „Wenn Mylady einen Wunsch hat, braucht sie nur nach mir rufen. Mein Name ist Monty.” „Danke, Monty. Das finde ich sehr nett von dir.” Die Elfen tapsten aus dem Wohnraum und das Bild schwang wieder vor die Öffnung. „Also das ist jetzt neu! Harry bekam keine Hauselfe von Gryffindor”, stellte Melvin überrascht fest. „Das ist schnell erklärt”, kam vom Gemälde neben dem Kamin, auf dem Helga Hufflepuff mit ihrem Ehemann abgebildet war. Luna trat direkt davor und sah sie neugierig an. „Montys Familie hat sich der unseren aus Dankbarkeit angeschlossen. Ich selbst habe mir nie viel aus Hauselfen gemacht, da ich lieber selbst in der Küche gestanden habe.” Sie zwinkerte Luna zu. „Was bringt denn Hauselfen dazu, sich so zu verhalten? Vor allem, was heißt bitte Familie?”, kam verstört von Melvin. Luna drehte sich zu ihm herum. „Glaubst du vielleicht, Hauselfen wachsen auf Bäumen oder kommen aus dem Kohlfeld?” „Jetzt sag mir nicht, dass du davon weißt?” „Ich weiß es von Harry. Vier seiner Elfen sind eine Familie. Wo die Mutter der Kleinen ist, weiß ich aber nicht.” Sie wandte sich wieder dem Bild zu. „Warum war denn seine Familie dir so dankbar, Granny?” „Ich habe sie damals im Wald gefunden beim Kräutersammeln. Ihre Herren hatten sie verstoßen und beide waren schwer krank. Edwin und ich haben sie bei uns aufgenommen und gesund gepflegt.” „Du hast auch freie Elfen bei dir aufgenommen?” „Wir konnten die armen Kerlchen ja nicht im Wald ihrem Schicksal überlassen”, antwortete Edwin jetzt. „Was meinst du mit auch?”, wollte Helga wissen. „Harry hat Winky, eine verstoßene Elfe, bei sich aufgenommen und sorgt für sie wie für seine eigenen.” „Der Junge wird mir immer sympathischer!”, gab sie lächelnd zurück.

Luna sah sich jetzt im Hauptraum um, von dem vier Türen abgingen. Das Zimmer war urgemütlich eingerichtet. Schwere weiche Sessel und ein breites Sofa, die mit gelbem Plüsch bezogen waren, bildeten einen starken Kontrast zum schwarzen Teppich und dem Couchtisch aus Ebenholz. An der Wand hing eine Kuckucksuhr, aus der in diesem Moment ein Drache hervorkam, der die Viertelstunde mit einem lauten Fauchen anschlug. „Die ist ja witzig!”, kam freudig von Charleen. „Das finde ich allerdings auch!”, bestätigte Luna ihr grinsend. „Das ist eine Erinnerung an meine Vorfahren. Meine Familie hat ihre Wurzeln eigentlich in Deutschland, im Schwarzwald. Ich bin damals Edwin zuliebe nach England gekommen.” Verliebt sahen sich die Personen auf dem Bild an. Melvin pfiff anerkennend durch die Zähne. „Das nenne ich mal mutig!” Helga sah lächelnd zu ihm herunter. „Halb so wild. Edwins Familie hat mich hier mit offenen Armen empfangen.” „Außerdem hatten wir ja auf jeden Fall unsere Liebe zueinander, die uns am Anfang über viele Widerstände hinweg geholfen hat.” Ergänzte Edwin sehr überzeugt. Lächelnd ging Luna zu Neville und nahm ihn in den Arm. „Erinnert dich das an irgendwas, Großer?” Neville nickte grinsend. „Nur dass es bei uns Harry ist, der uns mit offenen Armen bei sich aufgenommen hat.” Ein kleiner Schatten lief über ihr Gesicht. „Ich hoffe mal, dass das auch so bleibt”, flüsterte sie unsicher. Neville hob die Schultern. „Klar wird es das. Warum nicht? Nur wegen der Sache von Ginny? Ich mach mir da eher Sorgen wegen ihr!”, flüsterte er zurück. Flitwick räusperte sich vernehmlich. „Bitte vergessen sie nicht, dass wir auch noch hier sind, Miss Lovegood.” Leicht verlegen sah das Pärchen in die grinsenden Gesichter der Anwesenden. Luna löste sich mit rosigen Wangen von Neville und sah wieder zum Portrait der Hufflepuffs. „Was befindet sich denn hinter den Türen, Granny?” „Schlafzimmer, Bad, Gästezimmer und Studierstube.”

Verwundert sah Luna zum Bild. „Ich dachte du kochst gern, Granny. Keine Küche?” Helga Hufflepuff lächelte verschmitzt. „Ich habe die größte Küche Englands, Liebes. Sie befindet sich genau gegenüber von diesen Räumen.” Neville machte große Augen. „Die Schulküche gehört mit zu ihren privaten Räumen hier im Schloss?” „Sicher tut sie das. Um dort hineinzukommen, müsst ihr nur die große Birne in der Obstschale kitzeln, die auf dem Bild abgebildet ist.” Sie sah jetzt eindringlich zu Neville. „Hatte ich nicht gesagt, ihr sollt mich Helga oder Granny nennen?” „Ich dachte, das gilt nur für Luna.” „Ach Schnickschnack! Du scheinst ein netter Kerl zu sein und sie mag dich offensichtlich sehr. Also was sollte mich dazu bringen, dich nicht mit einzubeziehen?” Neville nickte grinsend. Melvin sah etwas enttäuscht drein. „Dürfte ich eventuell in ihre Studierstube schauen?” „Tun sie das ruhig, junger Mann. Aber große Geheimnisse werden sie hier nicht finden, es sei denn, sie sind brennend daran interessiert, wie man meine ganz besondere Kirschtorte zubereitet.” Mit einem Zwinkern wandte sie sich wieder an Luna. „Ich hoffe es gefällt dir hier, meine Liebe, auch wenn alles schon etwas betagter ist.” „Und wie es mir hier gefällt. Das Zimmer ist so was von gemütlich. Ich bin begeistert.” „Was haltet ihr denn davon, wenn ihr euch jetzt die anderen Zimmer anschaut?” Die Gruppe sah fragend zum Bild. „Sie haben nichts dagegen, wenn wir uns alles ansehen?”, wollte Flitwick überrascht wissen. „Natürlich nicht. Ich habe gern Gäste hier. Seht euch nur in Ruhe um”, wiederholte Helga Hufflepuff ihre Aufforderung. „Charleen?” „Ja, Luna?” „Was hältst du davon, wenn wir drei uns unterhalten, während die Anderen sich hier umsehen?” Die Schwarzhaarige nickte und ließ sich in einen der Sessel fallen. Luna schob Neville aufs Sofa, setzte sich auf seine Knie und legte die Füße hoch, nachdem sie ihre Schuhe ausgezogen hatte. „So, Charleen. Jetzt erzähl mal, was ich alles über euer Haus wissen muss.”

~o0o~


Fragend sah McGonagall zu Hermine, nachdem Ginny verschwunden war. „Sie muss mit Harry was besprechen. Sie… Ich glaube es wäre ihr nicht recht, wenn ich dir davon erzähle, Minerva.” „Dann lass uns mal sehen, ob wir Miss Lovegood irgendwo auftreiben können, Hermine.” Langsam gingen die Beiden nebeneinander durch die Korridore. „Sag mir bitte mal, Hermine, wie es zu dieser Geschichte gekommen ist. Ich war fest überzeugt, dass Ron Weasley dein Freund ist und auch bleibt.” Hermine überlegte kurz, was sie sagen sollte. Nach einigem Grübeln entschied sie sich dazu ihrer Hauslehrerin den Beginn und Verlauf ihrer nicht ganz einfachen Beziehung zu Ron, Harry und auch Ginny zu erläutern. Mit jedem Satz, der über ihre Lippen kam, bemerkte sie, wie ihr immer leichter ums Herz wurde. Endlich hatte sie die Gelegenheit mit einer neutralen Person über diese Dinge zu sprechen, die ihr unvoreingenommen zuzuhören schien. Hermine bemerkte gar nicht, dass sie inzwischen stehengeblieben waren und aus einem der Fenster auf die Ländereien sahen. „So kam das alles und glaub mir bitte, im Moment bin ich der glücklichste Mensch der Welt. Bis auf den Punkt, dass meine Eltern noch nicht wieder bei mir sind.” „Wie glaubst du, werden sie auf die Geschichte reagieren?” „Mum wird es wohl irgendwie verstehen können, aber Dad…” „Was wirst du machen, wenn er es nicht toleriert?” Hermine seufzte laut. „Ich weiß es nicht, Minerva. Ich hoffe nur, dass er nicht gleich einen Koller kriegt und Harry gegenüber handgreiflich wird.” „Hast du Bedenken, dass Harry sich wehrt?” „Nein Minerva, ich habe Sorge, dass ich in diesem Moment etwas mache, was mir hinterher sehr leidtut.” McGonagall nickte leicht. „Wäre es denn dann nicht besser, wenn du erst einmal allein mit ihnen sprichst?”

Wieder versank Hermine in Gedanken. „Ich weiß nicht, ob Harry dies zulässt. Du weißt ja, zu was er fähig ist und was er tun würde um Ginny und mich zu schützen. Nur der kleinste Verdacht, dass mir etwas geschehen könnte, würde ihn dazu veranlassen, mir nicht von der Seite zu weichen.” „Würdest du in Erwägung ziehen, dich heimlich und vorab mit ihnen auszusprechen?” „Aussprechen ja, aber bestimmt nicht heimlich. Ich will nicht, dass es mir so geht wie Ginny. Außerdem hat Harry das nicht verdient. Er war immer aufrichtig zu mir, wenn es wichtige Entscheidungen zu treffen gab. Er vertraut mir sogar so sehr, dass ich die Notizen der Flamels lesen durfte, nur auf mein Wort hin, dass ich mich nicht gleich mit Kessel und Zutaten in den Keller verziehe, um den Stein zu produzieren.” „Wie kommt Harry an diese Aufzeichnungen?” „Lauras Großmutter hat sie ihm gegeben für mich.” „Wenn sie eh für dich waren, warum sollte er sie dir nicht geben?” „Weil mit der Herstellung ein großes Risiko verbunden ist, wie du ja weißt.” „Dumbledore hat so etwas angedeutet”, erwiderte sie nickend. „Hast du schon herausgefunden, was die Sache so gefährlich macht, Hermine?” „Nein, aber ich bin auch erst halb durch mit den Aufzeichnungen. War eine Menge los bei uns in letzter Zeit.” „Das ist wohl wahr. Der nächste Termin steht ja auch schon wieder fest.” Hermine nickte und sah verdrossen zu ihrer Hauslehrerin. „Das nächste Wochenende ist schon wieder komplett verplant. Wenn das so weiter geht, dann wird das kein schönes Leben mit Harry.” Minerva tat jetzt etwas, das Hermine nie von ihr erwartet hätte. Sie nahm Hermine fest in ihre Arme. „Das will ich nicht wieder hören, Hermine. Ihr habt noch so viel Zeit. Es sind noch nicht mal zwei Wochen seit der Schlacht vergangen. Es wird ruhiger werden. Genießt einfach die Momente, die ihr gemeinsam habt. Du wirst sehen, dass diese Momente immer länger werden, je mehr Zeit vergeht.” McGonagall ließ sie wieder los und Hermine sah sie dankbar an. „Du hast recht. Ich sollte froh sein, dass ich ihn überhaupt so dicht bei mir haben kann.”

McGonagall sah sie prüfend an. „Wie meinst du das, Hermine?” „Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn Harry die Sache nicht überlebt hätte”, gab sie zerknirscht zu. „Dann wärst du doch mit Ron zusammen und könntest bei ihm Trost finden.” „Das glaube ich nicht, denn ER hat sich für jemand anderen entschieden und zwar bevor ich zu Harry gegangen bin. Ich stünde jetzt also völlig allein vor einem Scherbenhaufen.” „Ist das der wahre Grund, warum du diese Sache auf dich nimmst? Du hast Angst allein zu sein? Panik davor, dass niemand anderer dich lieben könnte?” Skeptisch sah die grauhaarige Hexe zu ihrer besten Schülerin. „Nein Minerva, ich bin bei Harry, weil ich ihn liebe und weil er mich liebt. Aus keinem anderen Grund.” Hermine hielt dem bohrenden Blick ihrer Hauslehrerin offen stand. „Zumindest darin scheinst du dir ja wirklich sicher zu sein”, stellte diese zufrieden fest. Hermine nickte eifrig. „Ja, das bin ich auf jeden Fall.” Sie gingen jetzt langsam weiter in Richtung Küche. Minerva und Hermine waren gerade neben dem Portrait mit den Mönchen, als dieses zur Seite schwang. Überrascht blieben die Beiden stehen und sahen zu, wie Professor Flitwick aus dem Durchgang kletterte. „Ah da bist du ja, Minerva”, begrüßte er sie lächelnd. „Ich glaube das solltest du mit eigenen Augen sehen. Erklären dauert wohl zu lang.” Mit einer einladenden Handbewegung deutete er auf den Durchgang. „Denkst du denn, es wäre Miss Lovegood recht, wenn wir da jetzt einfach so hereinplatzen, Filius?” „Heute dürfte ihr das egal sein, Minerva. Später benötigen wir zum Eintreten ein Passwort.”

Entschlossen trat Hermine vor. „Also wenn sie mich rauswirft, schläft sie ab sofort in einem Zelt.” Hermine blockierte das Portrait mit ihrem Rücken und machte eine einladende Geste an McGonagall. Diese blieb mit einem fragenden Blick vor ihr stehen. „Wie kommt es, dass sie darüber bestimmen können, wo Miss Lovegood nächtigt?” „Weil Neville und Luna im Moment bei uns in London leben, da Mr Lovegood nicht zu Hause ist.” „Hat dies einen bestimmten Grund?” „Die Schutzzauber lassen Neville nicht ins Haus, so lange ihr Dad nicht dort ist.” „Und Mr Potter hilft ihnen einfach so? Das wird Xenophilius aber gar nicht gefallen.” „Harry weiß nicht, ob sie getrennt schlafen oder nicht.” Hermine zwinkerte ihrer Lehrerin zu und sie traten beide durch den Zugang. Luna sprang vom Sofa auf und kam ihnen barfuß entgegen. „Hermine! Schön, dass du es gleich gefunden hast.” „Zufall! Wir haben gesehen, wie Professor Flitwick aus dem Zugang kam.” Luna lächelte breit. „Schauen sie sich ruhig um, Direktorin. Es steht ihnen alles offen.” „Das wundert mich jetzt aber.” „Warum? Immerhin sind sie die Direktorin der Schule.” „Das schon, Miss Lovegood, aber bei Mr Potter kommen wir ohne Kette nicht in die Räume. Selbst im Innern gibt es Türen, die man nur geöffnet bekommt, wenn man die Schmuckstücke trägt.” „Ich glaube, dies kann ich ihnen erklären, Direktorin”, kam freundlich aus dem Portrait. „Der gute Godric war der Wächter über die Geheimnisse der Schule. Nachdem Salazar uns verlassen hat, wurde von ihm dafür gesorgt, dass unsere…, in erster Linie meine Schüler vor den Nachstellungen Slytherins sicher sind. Als Direktorin kennen sie sicher die absonderlichen Ideen Salazars.” McGonagall nickte bestätigend. „Och menno. Kann ich euch dann nicht einfach so besuchen?” Luna sah traurig zu Hermine. „Wenn dir deine Freundin zeigt, welchen Stein du berühren musst mit deiner Kette, dann findest du ohne weiteres zu ihnen, Liebes.”

„Was ist mit Neville?” „Edwin und ich brauchten, im Gegensatz zu Godric, keine zusätzlichen Schmuckstücke, da wir eh ständig gemeinsam zu ihm gegangen sind. Sein Enkel ist aber sicher in der Lage zusammen mit Luna ein solches Schmuckstück für dich zu erstellen, Neville, da er die Geheimnisse der Schule hütet.” Neville winkte ab. „Das eilt sicher nicht besonders. Ist doch einfacher, wenn wir uns hier treffen.” Helga lächelte breit. „Du gefällst mir, Neville. Genau das hat Edwin auch immer gesagt. Zumal die Versorgung aus der Küche hier sogar ohne die Elfen zu bewerkstelligen ist.” „Dann muss ich mir aber vorher mal deine Rezepte ansehen, Granny. Ich koche zwar für Dad, wenn ich zu Hause bin, aber das reicht sicher nicht, um mit den Gerichten der Elfen zu konkurrieren.” „Das sollte dir im Blut liegen, Luna. Nur keine Sorge.” Die Hexe auf dem Portrait zwinkerte ihr zu und sah dann besorgt zu Hermine. „Was haben sie denn, Miss? Ist ihnen nicht gut?” Hermine ließ sich auf einen der Sessel fallen und schüttelte ungläubig schauend ihren Kopf. „Wenn wir das nur vorher gewusst hätten!”, brachte sie tonlos hervor. McGonagall sah besorgt zu ihr herüber. „Hermine, was hast du denn? Soll ich Poppy rufen lassen?” Hermine schüttelte erneut ihren Kopf. „Warum hat Harry einen Haufen Geld für Winky gegeben, wenn er doch sowieso alle Geheimnisse der Schule erfahren wird? Jetzt hab ich ein noch schlechteres Gewissen, ihm gegenüber.” Neville kam zu ihr und legte ihr tröstend seine Hand auf den Rücken. „Gräm dich nicht, Hermine. So wie ich Harry kenne, würde er sein letztes Hemd geben, wenn er euch damit einen Gefallen tun könnte. Du weißt doch, dass ihm Gold nichts bedeutet.”

Dankbar sah Hermine zu ihm auf. „Trotzdem ist es mir unangenehm.” „Braucht es nicht zu sein, Liebes”, kam aufmunternd von Helga Hufflepuff. „Auch in diesem Punkt sind er und Godric sich wohl sehr ähnlich. Wer glaubst du wohl hat die Gelder für den Bau der Schule zur Verfügung gestellt? Was meinst du wohl, warum seine Hausfarbe nicht gelb ist, wie bei mir, sondern Gold? Godrics Vorräte schienen unerschöpflich zu sein. Glücklicherweise war sein Herz wohl aus demselben Material gemacht. Ich kann gar nicht zählen, wie vielen meiner Schüler er monatlich etwas für zu Hause zugesteckt hat, damit auch deren Familien versorgt sind. Warum wohl verlangen wir nur, dass die Bücher gekauft werden, die ihr benutzt und nicht einen Knut für die Unterbringung hier? Inklusive Versorgung mit Essen und auch mit Medizin, wenn ihr krank werdet oder einen Unfall habt? Für all diese Dinge hat Godric gesorgt, damit es eben nicht vom Geld der Eltern abhängt, dass ihr eine vernünftige und solide Ausbildung erhaltet. Es war sein innigster Wunsch, dass ihr euch hier in der Schule unbeschwert auf eure Zukunft vorbereiten könnt.” Das Bild der Hexe lächelte breit zu ihnen herunter. „Aber verstehen kann ich dich schon, Kleine. Glynnis und Galatea hatten auch immer Probleme mit seiner freigiebigen Art. Nicht, dass sie geizig gewesen wären oder hartherzig, die Beiden kamen aus relativ einfachen Familienverhältnissen. Sie brauchten Jahre, um sich an seinen sorglosen Umgang mit Geld zu gewöhnen. Godrics Motto war eben, dass nur Gold, das anderen Menschen hilft, richtig angelegt ist.”

Die Anwesenden hatten stumm den Erklärungen von Helga Hufflepuff gelauscht. Luna kam jetzt zu Hermine und ging vor ihr in die Hocke. „Erinnert dich das an irgendjemanden, den wir kennen?” Hermines Gesichtsfarbe schlug in ein leichtes Rosa um und ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Die Geschichte wiederholt sich doch immer wieder!”, antwortete sie leise. „Nun, wir wollen doch hoffen, dass sich jetzt nur die guten Dinge wiederholen. Schlechte haben wir genug erlebt im Moment”, gab Luna ernst zu bedenken. Melvin nickte zustimmend. „Dann können wir ja noch einiges von euch erwarten!”, kam nachdenklich von ihm. Luna erhob sich. „Haben jetzt alle sehen können, was sie wollten? Ich würde gern zu Harry gehen.” Die Hexen und Zauberer verließen nacheinander den Raum. Als Luna durch den Durchgang wollte, hielt Neville sie auf. „Hast du nichts vergessen, Kleine?” Verdutzt sah sie sich um und er hielt ihr ihre Schuhe vor die Nase. „Die solltest du wirklich tragen, wenn wir schon Gryffindors Enkel besuchen.” „Harry mag mich auch ohne!”, gab sie bestimmt zurück. Sie kam aber einen Schritt auf ihn zu und zog sich die Schuhe an. „Lieb von dir, dass du mich daran erinnerst.” Er bekam einen Kuss und sie gingen nacheinander zu den Anderen auf den Korridor. Nachdem das Portrait sich geschlossen hatte, sahen sich Edwin und Helga verliebt an. „Das hat mich auf jeden Fall an jemanden bestimmten erinnert.” „Sie ist halt wirklich meine Enkelin, Edwin.” „Dann wird der junge Mann ja noch so einiges mit ihr Erleben dürfen, Helga.” „Das wollen wir ihm von Herzen wünschen. Neville gefällt mir wirklich gut.”

Harry saß jetzt schon eine Weile auf dem Sofa und starrte nachdenklich in die Flammen des Kamins. 'Sire? Lady Hufflepuff möchte euch sehen!', meldete sich der Türzauber in seinem Kopf. „Dann lass Luna bitte herein.” 'Sire? Die Lady hat ein ziemlich schlechtes Gewissen. Außerdem scheint sie etwas mit Miss Weasley zu haben.' „Lass sie bitte einfach herein und hör auf sie zu quälen. Ich weiß, worum es dabei geht.” 'Sehr wohl, Sire.' Harry erhob sich und ging einen Schritt zur Tür, die gerade von außen geöffnet wurde. Luna kam ihm kreidebleich entgegen. „Oh Mann, Harry. Das war einfach nur schrecklich”, wimmerte Luna mit kreidebleichem Gesicht. Er ging zu ihr und nahm sie kurzerhand in den Arm. „Beruhige dich wieder, Luna. Das nächste Mal wird es leichter.” Harry sah über ihre Schulter zu Neville, der ihn verständnislos anstarrte. „Das liegt an unserem Türzauber, Neville. Er durchleuchtet die Person, die eintreten möchte auf Herz und Nieren, vor allem, was ihre Loyalität mir gegenüber betrifft.” Harrys Freund verzog das Gesicht wie bei Zahnschmerzen und Hermine ging mit fragendem Blick in eines der Schlafzimmer. Harry hielt Luna ein Stückchen von sich weg. „Geht es wieder, Luna?” Sie nickte und sah ihn verlegen an. „Wir müssen uns wohl noch mal unterhalten, Harry.” „Lass gut sein, Luna. Ginny hat mir schon alles erzählt.” „Bist du böse?” „Nein, Luna, ein wenig von Ginny enttäuscht, aber das renkt sich wieder ein.” Hermine kam jetzt aus dem zweiten Schlafraum. „Wo sind denn Ginny und Laura?” „Schon nach London zurück.” Harry ließ Luna los und wandte sich Hermine zu. „Hast du Ginny fortgeschickt?”, kam vorsichtig von Hermine. „Nein, Mine. Laura wollte mit ihr etwas bereden.” „Laura! Mit Ihr? Was kann denn eine Elfjährige mit ihr zu bereden haben?” „Das erkläre ich euch wohl besser ganz in Ruhe. Setzt euch doch bitte.”

Nachdem alle einen Platz gefunden hatten, sah Harry verlegen in die Runde. „Ich würde euch ja etwas anbieten, aber nur wegen einer Karaffe Saft lass ich Kreacher nicht aus London herkommen. Auch, wenn es ihm sicher nichts ausmachen würde.” Luna grinste breit. „Monty? Kommst du bitte mal zu mir?” Es ploppte und der Elf stand vor Luna und verneigte sich. „Mylady wünscht?” „Bring uns doch bitte eine Karaffe mit Kürbissaft. Wir haben Durst.” „Sehr wohl.” Der Elf verschwand und war nur Sekunden später mit Saft und Gläsern zurück. Nachdem die Vier etwas zu trinken genommen hatten, füllte er die Karaffe wieder auf und verließ sie dann wieder. „Ist der nicht niedlich? Granny hat ihn mir überlassen. Seine Familie hat sich ihr aus Dankbarkeit angeschlossen”, sprudelte es aus Luna hervor. Harry lächelte in sich hinein. 'Hast dich ja überraschend schnell mit der Situation zurecht gefunden, Luna.' „Scheint dir ja gut zu gefallen, dein neues Leben als Lady Hufflepuff?” Lunas Augen leuchteten und ihre Wangen überlief ein rosiger Schimmer. „Es ist einfach toll. Ich bin so froh, dass du mir die Kette zurückgegeben hast.” Sie wurde nachdenklich. „Warum Dad sie mir wohl nicht geben wollte?” „Vielleicht wusste er gar nicht, welche Bedeutung sie für eure Familie hat”, versuchte Neville eine Erklärung. „Oder er wollte wissen, ob ich erkenne, was du mir da geben sollst und wie ich darauf reagiere”, gab Harry zu bedenken. „Ich werde ihn wohl direkt fragen müssen, wenn er wieder zurück ist.” „Tu das, Luna. Ich bin schon neugierig auf seine Antwort.”

Hermine, die neben Harry auf dem Sofa saß, nahm seine Hand. „Antwort ist ein gutes Stichwort, Hase.” Neville grinste schief. Luna knuffte ihm auf den Arm. „Grins nicht so blöd!” Neville sah provozierend zu Harry. „An den langen Ohren wird es wohl nicht liegen, dass sie dich so nennt, oder, Harry?” „Auch andere anatomische Ähnlichkeiten sind nicht vorhanden. Ganz im Gegenteil, Neville!”, trumpfte Hermine auf. Luna sah erfreut zu Hermine. „Na das sind jetzt aber interessante Neuigkeiten, Hermine. Wir sollten uns mal ein wenig unterhalten, so von Frau zu Frau, wenn du verstehst.” „Aber gern doch, Luna. Du sollst schließlich wissen, was dir entgeht.” Harry und Neville sahen abwechselnd zwischen den Mädchen hin und her. Luna wollte gerade noch etwas entgegnen, wovon Neville sie aber abhielt. „Hey? Was habt ihr denn auf einmal, ihr beiden? Geht es euch noch gut?” Verlegen sahen Hermine und Luna ihn an. „Tschuldigung!”, nuschelten beide und starrten auf ihre Finger. Harry nahm Hermine in den Arm. „Sind wir ein wenig zickig im Moment?”, flüsterte er ihr grinsend zu. „Und launisch und unheimlich kuschelbedürftig!”, gab Hermine trotzig zurück. „Na dann ist ja alles in bester Ordnung.” Harry zog sie auf seine Knie. Hermine legte den Kopf an seine Schulter und sah ihn fragend an. „Was ist denn nun mit Laura und Ginny?” „Vorher möchte ich euer Versprechen, dass ihr Laura nicht anders behandelt als jetzt.” Nach einem einhelligen Nicken der Drei begann Harry, bei Ginnys Erklärungen zu beginnen. „Naja, und nachdem ich Laura dann gesagt habe, dass Ginny nicht so wie sie behandelt werden möchte, da hat sich die Kleine Ginny geschnappt und ist mit ihr nach London zurück.” Harry sah in die Runde. Neville sah Luna mitleidig an, die knallrot auf ihrem Platz saß und Hermine hatte ihr Gesicht in Harrys Umhang gedrückt.

„Hasi? Schaust du mich bitte an?” Hermine schüttelte ihren Kopf. „Ach komm schon! So schlimm ist das doch gar nicht.” „Doch, ist es!” „Was ist daran schlimm, dass ich weiß, wie sehr du mich magst?” Sie hob ihren Kopf und sah ihn traurig und schniefend an. „Dass du es weißt ist nicht schlimm. Da hast du völlig recht. Was mich so aus der Bahn wirft, ist das ich selbst nicht wusste, wie tief meine Liebe zu dir ist.” Harry gab ihr einen Kuss und streichelte ihr über den Rücken. „Bin ich denn wirklich so emotional eingeschränkt? Bin ich so verdammt kopfgesteuert, dass ich unfähig bin, meine eigenen Gefühle zu erkennen?” „Du hast sie doch erkannt, Mine.” „Ja klar! Erst stößt mich Audrey mit der Nase drauf, danach Ginny mit ihrer Aktion und jetzt Laura. Ganz tolle Selbsterkenntnis! Wenn mir mein Herz ein Zeugnis ausstellen würde, wäre ich mit einem dicken fetten T im Fach Liebe durchgefallen.” Harry schob sie ein Stückchen von seinem Umhang weg und sah ihr in die verweinten Augen. „Hör mal, Mine! Keiner von uns kann überall der Beste sein. Dazu gibt es ja Nachhilfestunden. Wichtig ist doch nur, dass man bereit ist, Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht und bekommt. Genau das hast du getan. Also bitte hör auf, dich so zu zerfleischen. Gefühle sind eben kein Unterrichtsfach. Außerdem hast du mir immer beigestanden, wenn ich eine helfende Hand in Sachen Gefühl brauchte. Erinnere dich bitte daran, was ich dir wegen letztem Weihnachten gesagt habe. Du hast einfach gespürt, dass ich in diesem Moment deine Nähe gebraucht habe und du hast genau das Richtige getan, damit ich eben nicht den Mut verliere. Bitte hör auf zu weinen, Hasi. Ist doch alles gut.” Ein schiefes Lächeln huschte über Hermines Gesicht. „Du bist wirklich unmöglich, Harry, weißt du das?” „Wie kommst du darauf?” „Es ist egal, wie schlecht es mir geht. Du schaffst es immer wieder mich, selbst im tiefsten Winter in stockdunkler Nacht, davon zu überzeugen, dass die Blumen blühen und die Vögel zwitschern in herrlichstem Sonnenschein.” „Das liegt wohl an unserer Liebe zueinander. So lange wir die haben, schaffen wir selbst unmögliche Dinge, Hasi.” Sie küssten sich zärtlich.

Nach dem Kuss stand Hermine beschwingt auf und sah zu Luna. „Soll ich dir mal unsere Zimmer zeigen?” Etwas irritiert sah Luna sie an. „Gern, Hermine. Könnten wir mit dem Bad anfangen?” „Klar! Komm einfach mit. Wir sind alle drei der Meinung, dass es das schönste Zimmer hier ist.” Nachdem die Tür zugefallen war, räusperte sich Neville. „Ich verspreche dir, dass niemand etwas von diesem Gespräch eben von mir erfährt.” Überrascht sah Harry ihn an. „Davon war ich ausgegangen, Neville. Nicht wegen mir, sondern wegen Mine. Sie vertraut euch. Es wäre schade, wenn ihr sie enttäuschen würdet.” „Was wirst du jetzt machen, Harry?” „Ich weiß nicht, Neville. Vielleicht sollten wir morgen endlich zu Hermines Elternhaus gehen und dort aufräumen. Habt ihr Lust uns zu helfen?” „Das meine ich nicht. Was wirst du wegen der Sache mit Ginny und Luna machen?” „Luna kann nichts dafür. Sie wollte ihr nur helfen. Was Ginny angeht, weiß ich es nicht. Ich wollte abwarten, wie sie sich weiter verhält.” „Wie oft wirst du ihr so was noch durchgehen lassen?” „Wahrscheinlich immer wieder. Denn Laura hat absolut recht, ich weigere mich einfach, schlecht von Ginny zu denken. Ich will nicht glauben, dass sie das mit böser Absicht tut.” „Wie wird es mit Pansy weitergehen?” „Ich hoffe sie macht ihren Abschluss und findet schnell eine geeignete Stelle und damit auch eine eigene Wohnung, damit sie selbständig wird und ihr eigenes Leben führen kann. Ich würde sie zwar kurzfristig aufnehmen können, aber der Streit mit meinen Damen ist darüber schon vorprogrammiert.” Neville lächelte leicht. „Was ist mit Luna und mir?” „Ihr zwei gehört doch zur Familie, hast doch Hermine gehört. Ihr bleibt, so lang ihr wollt.”

Sie schauten kurz zur Badezimmertür, als Hermine und Luna leise herauskamen. Die Zwei gingen schnurstracks in die Bibliothek, in der sie flüsternd verschwanden. „Die Wellen scheinen sich ja wieder geglättet zu haben”, stellte Harry grinsend fest. „Ich verstehe gar nicht, wieso sich die Beiden vorhin so angezickt haben”, überlegte Neville. „Naja, Mine ist im Moment etwas unpässlich. Das wirkt sich komisch auf ihr Gefühlsleben aus.” Neville grinste verstehend. „Das kenne ich. Luna geht’s genauso im Moment.” Harry grinste zurück. „Da hast du es. Beide labil und dann noch deine komische Bemerkung wegen meines Stummelschwänzchens. Da haben sie sich halt hoch geschaukelt.” Neville lachte laut auf. „Hast du mich also doch verstanden?” „Mines Antwort kam nur schneller und war viel besser als das, was ich mich getraut hätte!” Sie lachten erneut. „Sag mal, Harry, kann es sein, dass Hermine und du…?” Neville machte eine eindeutig zweideutige Bewegung mit dem Daumen zwischen seinen Fingern. Harry nickte. „Aber mehr erfährst du nicht von mir.” „Puh und ich dachte nur Luna hatte das so eilig.” „Du darfst nicht vergessen, dass Mine und ich schon jahrelang zusammen rumhängen. Im letzten Jahr waren wir sogar wochenlang nur zu zweit unterwegs.” „Wo war denn Ron?” „Er brauchte ne Auszeit. Es war einfach zu viel für ihn.” Neville nickte verstehend. „Was war denn Weihnachten?” Neville sah ihn komisch an. „Musst es aber nicht erzählen, wenn es zu intim ist.” „Keine Sorge, Kumpel. Es war genau so, wie ich gesagt hab. Sie hat meine Hand gehalten am Grab meiner Eltern in Godric's Hollow.” „Ist in der Zeit was gelaufen zwischen euch?” Harry schüttelte seinen Kopf. „Ich wusste, dass Ron in sie verknallt ist und außerdem war mir zu diesem Zeitpunkt klargeworden, dass ich wohl nicht lebendig aus der Sache rauskomme. Darum hab ich Hermine auf Abstand gehalten und gehofft, dass Ron schnell wieder zur Vernunft kommt. Ich habe sehr genau gespürt, dass Hermine mich dafür gehasst hat, aber was sollte ich machen? Ich durfte nicht zulassen, dass sich zwischen Mine und mir etwas verändert.”

„Außerdem war da ja auch noch meine Ginny, die ich zurücklassen musste.” Neville sah ihn nachdenklich an. „DU hast doch Ginny den Laufpass gegeben. Warum, wenn du sie doch geliebt hast?” „Eben weil ich sie liebe, Neville. Glaub mir, es war die Hölle für mich, aber ich würde es immer wieder tun, um sie zu schützen.” „Du würdest dich von beiden trennen, wenn du keine andere Möglichkeit siehst?” Harry überlegte kurz. „Ja, Neville. Sollte ich wieder vor eine solche Entscheidung gestellt werden, würde ich es tun. Sie sind abgesichert und könnten sich irgendwo in Ruhe verkriechen, bis sie außer Gefahr wären.” „Wie meinst du das, sie sind abgesichert?” „Ginny und Mine haben freien Zugang zu meinem Familienverlies in Gringotts. Alles was sie brauchen, um sicher unterzutauchen finden sie dort.” Neville pfiff anerkennend durch seine Zähne. „Das klingt ja fast so, als würdet ihr schon vor dem Altar stehen.” Harry verzog traurig sein Gesicht. „Dieser Schritt bleibt uns wohl verwehrt, wenn sich bei uns nichts ändert.” „Aber warum denn? Was steht denn einer Heirat im Wege?” „Der unbrechbare Schwur, Neville.” Jetzt verzog Neville sein Gesicht. „Sorry, Alter. Daran hatte ich nicht mehr gedacht.” „Geschenkt!”, gab Harry leichthin zurück. „Was wäre denn, wenn du dich entscheiden müsstest, Harry?” „Diese Entscheidung ist bereits am letzten Samstag gefallen, Neville.” „Du gehst wohl nie den leichten Weg?” „Leicht kann doch jeder, Neville. Und jeder bin ich nun wirklich nicht.” Beide grinsten sich jetzt breit an, als Hermine und Luna aus der Bibliothek kamen.

„Jetzt schau dir die Zwei an, Hermine. Wenn sie so alt wären wie Nicolas, würden wir uns Sorgen machen müssen, was die da gerade wieder aushecken.” „Das tu ich so schon, Luna!” Luna ging zu Harry und Hermine kam zu Neville. Fragend sah Harry zu Hermine. „Ich habe entschieden, dass jetzt ein guter Zeitpunkt ist, mir meinen Dankeschönkuss von Neville zu holen.” Luna trat hinter Harry und legte ihre Arme um seine Brust. „Was wird denn das jetzt?” „Nur eine kleine Vorkehrung zu Nevilles Sicherheit.” Luna grinste ihn frech an. Harry grinste zurück. „Wenn du glaubst, dass das nötig ist, tu dir keinen Zwang an.” Luna legte ihren Kopf auf seine Schulter und hielt ihn ganz fest. „Kann losgehen, Mine.” Hermine ließ sich auf Nevilles Knie fallen und legte ihre Arme leicht um seinen Hals. „Na großer? Bereit?” „Nicht wirkl…” Hermine verschloss seine Lippen mit einem zärtlichen Kuss. Harry spürte, wie sich Lunas Griff um seinen Körper enger zog. „He, nicht so fest, Luna. Ich tu ihm schon nichts.” „Das wusste ich vorher! Ich tu das, damit ich nichts Dummes anstelle”, wisperte sie ihm zu. Luna vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge. „Bitte gib mir Bescheid, wenn sie fertig ist. Ich weiß nicht, wie du das so ruhig aushältst.” Harry spürte ihre Worte mehr auf seiner Haut, als das er sie hörte. Lunas Gefühlschaos war fast greifbar für ihn. 'Meine Güte, Luna. Seit wann bist du so leicht aus der Bahn zu werfen? Muss ja mächtig gefunkt haben bei dir!', ging ihm durch den Kopf. „Keine Panik, Luna. Dieser Kuss wird nichts ändern zwischen euch”, wisperte er. „Bitte hilf mir, Harry. Mach was, damit ich mich nicht zur eifersüchtigen Idiotin mache vor Neville.” Harry konzentrierte sich auf ein Bild, das er während ihrer Reise gesehen hatte. Er war nach einer unruhigen Nacht sehr früh aufgestanden und hatte sich leise aus dem Zelt geschlichen, um Hermine nicht zu wecken. Langsam war er durch den Wald gestreift, bis die erste Morgenhelligkeit den neuen Tag ankündigte. Auf dem Rückweg zum Zelt, mit einem Arm voller Feuerholz hatte er sie gesehen. Zwei Eichhörnchen, die über eine kleine Lichtung des verschneiten Waldes tobten. Er hatte lächelnd beobachtet, wie sich die wieselflinken Tiere um eine kleine Haselnuss gebalgt hatten.

Harry konzentrierte sich auf die Erinnerung und danach auf Luna. Ganz vorsichtig, um sie nicht noch mehr zu verschrecken, projizierte er die Bilder in ihre Gedanken. Luna entspannte sich merklich. „Danke!”, flüsterte sie ihm zu. Harry spürte, wie sie ihre Lippen gegen seinen Hals drückte. Nach einer gefühlten Ewigkeit für Luna, löste sich Hermine von Neville. Der lief rot an und starrte abwesend auf Hermine. Deren erster Blick galt Harry. Forschend und herausfordernd sah sie ihn an. Gleichmütig lächelnd sah er zu ihr zurück und zuckte leicht mit den Schultern. Das war das Zeichen für Luna ihn loszulassen und wieder zu Neville zu sehen. Langsam ging sie zu ihm und Hermine musterte ihr Gesicht, als sie aufstand. „Ist was, Luna?” Die Blonde schüttelte nur ihren Kopf, ohne sie anzusehen und kuschelte sich an ihren Freund. Neville legte seine Arme um Luna und seine Stirn an ihre. Hermine ließ sich auf Harrys Schoß nieder und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „War das schon alles? Ich dachte da kommt noch mehr!” „Den Rest gibt es nachher.” „Für ihn?” Sie patschte ihm auf die Brust. „Für dich natürlich. Sag bloß, das hat dich kalt gelassen und ich hätte weiter machen können?” „Dich stört es ja auch nicht, wenn ich Ginny küsse.” „Die ist ja auch keine Gefahr für dich.” „Gefahr wofür?” „Dass ich mit ihr durchbrennen würde.” „Bist du dir da sicher, dass du das nicht könntest?” Hermine schüttelte unentschlossen ihren Kopf. „Worüber habt ihr denn eben so vielsagend gegrinst?” „Wir haben nur ein wenig geplaudert.” Ungläubig starrte Hermine ihn an. „Harry Potter, du sagst mir sofort, worüber ihr gesprochen habt!” „Genau das werde ich nicht tun, Hermine Granger. Ihr habt schließlich auch eure kleinen Geheimnisse miteinander.”

Luna, die sich wieder gefangen hatte, grinste dreckig. „Von wegen kleine Geheimnisse. Die Zwei haben garantiert über uns geredet. Stimmt es, Großer?” „Nein!”, kam fest und entschlossen von ihm. Enttäuscht sah Luna zu Harry. Aber auch der schüttelte seinen Kopf. „Also ich hätte darauf gewettet, dass sie Bettgeschichten austauschen und sich gegenseitig erzählen, wie toll sie sind.” Hermine sah Harry tief in seine Augen. „Hast du irgendwas in dieser Richtung ausgeplaudert?” „Würde ich nie tun.” „Warum habt ihr dann so komisch gegrinst?” Harry seufzte. „Wir sind beide zu dem Schluss gekommen, dass ihr mir richtig Ärger machen werdet, wenn ich Pansy länger als unbedingt nötig bei uns einquartieren würde.” Hermine legte nachdenklich schauend einen Finger an ihre Unterlippe. „Ich werde wohl die Elfen bitten müssen, ein passendes Zimmerchen zurechtzumachen.” „Was verstehst du darunter?” „Ein Kellerverlies mit fließend kaltem Wasser von den Wänden.” Hermine grinste fies und sah der Reihe nach in erschrockene Gesichter. Nach ein paar Sekunden fing sie schallend an zu lachen. „Hab ich euch dran gekriegt. Gut zu wissen, dass ihr alle drei mir so etwas zutrauen würdet.” Sie lachte weiter. Neville und Luna stimmten halbherzig mit ein. Nur Harry blieb stumm und sah nachdenklich zu Hermine, deren Lachen bei seinem Anblick erstarb. „Ach komm schon, Hase. Das war nur ein Scherz! Du traust mir das doch nicht wirklich zu, oder?” Harry ließ sich zu einem Grinsen hinreißen. „Nein, Mine, eigentlich nicht.”

Neville sah nachdenklich zu Harry. „Was haltet ihr davon, wenn wir nach London aufbrechen?” Hermine sprang direkt auf. „Prima Idee, dann kriegen wir vielleicht endlich raus, was zwischen Laura und Ginny gewesen ist.” Harry wandte sich an das Bild von Gryffindor. „Besteht die Möglichkeit, dass sie die Direktorin über unsere Abreise informieren, Sir?” „Gern, Harry. Soll ich noch etwas ausrichten?” „Dass wir am Samstag gegen achtzehn Uhr in ihrem alten Büro sein werden.” Gryffindor nickte ihm freundlich zu und verschwand aus seinem Bild. „So! Dann können wir wohl los.” Luna stand auf und ging zur Tür. „Wo willst du denn hin?”, kam verständnislos von Harry. „Naja, zum Tor halt.” „Wozu? Wir können direkt von hier apparieren, wie du weißt.” „Ich soll Neville mitnehmen?” „Warum nicht? Je eher du dich daran gewöhnst, desto schneller fällt es dir leichter.” Neville reichte ihr aufmunternd seine Hand. „Na denn mal los, Kleine. Zeig Harry, dass du es kannst.” Luna drehte sich zaghaft mit Neville und nach einem ohrenbetäubenden Knall waren sie verschwunden. Hermine sah besorgt auf die Stelle, an der ihr Besuch gerade noch gestanden hatte. „Sie scheinen alles mitbekommen zu haben.” „Na dann nix wie hinterher.” Harry ergriff Hermines Hand und sie verschwanden mit einem leisen Plopp nach London, wo die Beiden von einem bleichen, aber sehr zufriedenen Neville erwartet wurden. „Ist Luna nicht klasse? Genau da hin, wo wir wollten und alles noch dran. Wenn das nur nicht so eklig wäre.” „Darum lasse ich mich von Harry mitnehmen. Bei ihm ist es kaum schlimmer als in einem Expressfahrstuhl!” „Was auch immer das ist”, grummelte Neville vernehmlich. „Das ist ein extra schneller Aufzug in Hochhäusern, der innerhalb kürzester Zeit viele Etagen zurücklegt”, erklärte Hermine ihm lächelnd.

Luna kam aus der Küche und wischte sich über den Mund. „Hab es gerade noch bis zur Spüle geschafft. Mann ist das eklig. Geht es dir gut, mein Großer?” „Selbst wenn nicht, würde ich es jetzt nicht zugeben, Kleine. Ich bin so was von stolz auf dich!” Neville zog Luna mit leuchtenden Augen in seine Arme. Nach einem leidenschaftlichen Kuss sah Luna argwöhnisch zu Hermine. „Wie schaffst du das nur so locker dabei zu bleiben, Hermine? Apparieren an sich ist schon schlimm, aber durch die Schutzzauber der Schule hindurch ist es einfach nur abartig.” „Darum reist Hermine per Anhalter, weil es mit Harry nicht so schlimm ist.” „Hast du es noch nicht allein versucht? Ich dachte die Ketten ermöglichen euch dasselbe zu tun, wie Harry?” Hermine wurde rot. „Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht getraut.” „Am Samstag wird sie selber ran müssen, denn ich werde mit Nicolas und Laura über das Flohnetzwerk reisen.” „Irrtum, Hase! Ich nehme den Kamin und du wirst mit Ginny apparieren! Ich habe keine Lust Minerva auf den Teppich zu reihern, bei der Landung.” „Wenn wir am Samstag Haggis zu Mittag essen, fällt das auf ihrem Schottenkaro sicher nicht weiter auf”, grinste Harry dreckig. „Wenn ich das esse, brauche ich gar nicht erst zu apparieren, damit ich kotzen muss!” „Was bist du doch für ein verwöhntes kleines Ding?” Hermine streckte ihm die Zunge raus und rannte quietschend nach oben, weil Harry versuchte ihr einen Klaps auf den Po zu verpassen. Mit einem lauten „Na warte!”, setzte er ihr nach. Hermine war aber ein wenig schneller und schlug krachend ihre Zimmertür zu. Harry versuchte sie zu öffnen, doch es gelang ihm nicht. 'Zum Zaubern hab ich jetzt keine Lust!' Grinsend wandte er sich um und betrat sein Schlafzimmer. Der Anblick, der sich ihm hier bot, ließ ihn erbleichen.


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Die Entschlüsselung der Namen ist gut und schön, aber manchmal habe ich den Eindruck, dass dem zuviel Bedeutung beigemessen wird. Überspitzt gesagt, könnte Malfoy auch Müller-Lüdenscheid heißen, er würde aber dieselbe finstere Figur bleiben.
Klaus Fritz