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Fanfiction

Lebensfragen - Eifersucht und kein Ende?

von One_of_the_Old

XLII Eifersucht und kein Ende?

Laura und Harry gingen langsam den Weg entlang, der zum Tor führte, das das Ende der Ländereien von Hogwarts markierte. Harrys nachdenklicher Blick wanderte über die Narben im Gras und die Löcher im Boden, die die Flüche der Schlacht und die Riesen gerissen hatten. „Harry?” „Ja, Laura?” „Warum sieht es hier noch so schlimm aus?” „Weil es sehr schlimm war, Laura. Die Natur braucht länger, um etwas zu reparieren, dafür hält es dann auch ewig. Es sei denn sie selbst oder der Mensch entscheidet sich dazu, es wieder zu ändern.” „Können wir der Natur nicht ein wenig helfen, Harry?” „Die Lehrer werden sicher ihr Bestes tun, wenn sie mit dem Schloss so weit sind. Sie haben ja nur noch ein paar Monate, bis die Schule wieder beginnt.” „Kommst du gern wieder zurück?” „Ja, Laura. Sehr gern sogar.” „Wirst du uns unterrichten, so wie es die Direktorin gern möchte?” „Darauf freue ich mich ganz besonders.” „Was werden wir bei dir lernen?” Harry dachte an den recht nutzlosen Unterricht von Lockhart. „Da muss ich erst mit der Rektorin sprechen.” „Was habt ihr denn im zweiten Jahr gelernt?” „Dass es gute, schlechte und sehr schlechte Lehrer in Verteidigung gibt.” Laura grinste breit. „Zumindest hast du gelernt, wie es nicht gemacht werden sollte.” „Auch wieder wahr.” Lächelnd gingen sie nebeneinander her. „Schau mal, Harry. Die Anderen warten schon auf uns.” Sie beeilten sich ein wenig.

Die Fünf standen vor dem Tor. Harry und Laura blieben auf der anderen Seite stehen. Neville sah sie neugierig an. „Na, ihr zwei? Was hat euch aufgehalten?” „Wir haben Bradley getroffen. Wusstet ihr, dass er sich in die Hose gemacht hat, wegen Harry? Außerdem hat Harry mit ein paar Schülern wegen Luna geschimpft und einem hübschen Mädchen hat er zugezwinkert!”, sprudelte es aus Laura heraus. Die Mädchen grinsten breit. Neville schüttelte ungläubig schauend seinen Kopf, Luna verzog ärgerlich ihre Mundwinkel und Melvin sah erstaunt zu Harry. Dieser kratzte sich verlegen am Kopf und sah mit komischem Gesicht zu der kleinen Hexe. „Was ist? Habe ich etwas vergessen?” „Wenn wir das nächste Mal zusammen unterwegs sind, sage ich dir wohl besser, was du für dich behalten solltest.” Laura wurde rot. „Hätte ich das mit dem Mädchen nicht sagen sollen?” „Nein, Laura. Die Sache mit dem Schimpfen wäre es gewesen.” „Warum? Ich fand gut, dass du das gesagt hast!” „Luna möchte aber nicht unbedingt, dass ich das mache.” „Warum tust du es dann?” „Ich kann eben nicht anders. Es regt mich einfach auf, wenn sie als Verrückte bezeichnet wird.” Melvin kam zu ihnen. „Erzähl lieber, was das mit Borage war.” Harry berichtete kurz über die Ereignisse in der Winkelgasse, von vor einer Woche. Neville und Luna lachten erneut Tränen. „Wirklich zu schade, dass ich das damals nicht live erlebt habe”, prustete sie. „Kannst du denn nicht mal Klamotten kaufen gehe, ohne aufzufallen?”, lachte Melvin.

„Auffallen ist das richtige Stichwort. Luna, kommst du bitte zu mir?” Die Blonde zuckte mit den Schultern und wischte sich eine Lachträne weg. Als sie zwischen die Pfeiler trat, gingen die Eber auf die Hinterbeine und schlugen grunzend mit den Flügeln. „Passiert das bei dir auch?” „Was glaubst du, warum ich da nicht durch bin? Ich wollte dir die Überraschung nicht verderben.” „Hat irgendwie was.” „Ich dachte mir, dass dir das Spaß machen wird heute.” Melvin und die Anderen kamen dazu. Neville legte einen Arm um Luna. „Wollen wir dann weiter?” Mit leuchtenden Augen und rosigen Wangen sah sie aufgeregt zu Harry. „Wie geht es weiter?” „Am Portal. Zumindest bei mir und den Mädels war dort die nächste Aktion.” Sie gingen schweigend zum Schlossportal, wo sie von der Direktorin erwartet wurden. Streng sah diese zu Harry, der Laura wieder bei der Hand hielt. „Sie hätten sich wenigstens melden können, dass sie da sind, Mr Potter.” Harry zuckte unmerklich zusammen. „Ich nahm an, dass sie mit wichtigeren Dingen beschäftigt sind, Professor”, nuschelte er. „Diese Entscheidung überlassen sie bitte in Zukunft mir.” „Gern, Direktorin.” Lächelnd wandte sich McGonagall an Luna. „Das sind ja tolle Neuigkeiten, Miss Lovegood. Haben sie etwas dagegen, wenn die Professoren Flitwick und Sprout uns begleiten?” „Eigentlich nicht, aber warum denn beide?” „Nun, Professor Flitwick ist ihr Hauslehrer und Professor Sprout der von Hufflepuff. Beide sind natürlich neugierig und wenn es so läuft, wie bei Mr. Potter tragen sie in Zukunft die Farben von Hufflepuff.” „Damit komme ich schon zurecht, Direktorin”, lächelte Luna. „Was ist mit ihren Mitschülern?” „Darum kümmert sich Harry sicher liebend gern!”, kam spitz von Ginny. Hermine knuffte ihr in die Seite. Irritiert sah McGonagall zu den beiden Mädchen. „Ich glaube, dies hat er bereits getan, so weit ich informiert bin, Miss Weasley.” „Wie wäre es, wenn wir jetzt heraus bekommen, ob ich recht behalte?”, kam ungeduldig von Harry.

McGonagall nickte und machte eine Geste in Richtung Schlossportal. Neville schob Luna vorsichtig vorwärts. „Ich bin direkt hinter dir!”, flüsterte er ihr zu. Die Ravenclaw gab sich einen Ruck und ging mit großen Augen durch die schwere Holztür. Wieder erklang der für Harry schon bekannte Glockenschlag und Luna stand vor ihnen, in einem gelben Kleid, das am Saum, an den Armen und im Ausschnitt, mit schwarzer Spitze abgesetzt war. „Versuch mal, ob du apparieren kannst, Luna!”, forderte sie Harry auf. „Aber…”, begann sie widerstrebend. „Jetzt sag nicht, du weißt nicht, wie es geht. Wie bist du sonst so schnell im Eberkopf gelandet?” Luna drehte sich und verschwand mit einem leisen Ploppen. Sekunden später stand sie wieder vor ihnen. „Mann, Harry. Wie hältst du das aus? Das ist ja vielleicht anstrengend.” „Man gewöhnt sich daran, Luna. Wichtig ist, dass du es kannst. Der Rest ist Übung.” Sie fiel Neville um den Hals. „Ist das nicht der Hammer, Großer?” „Du siehst einfach super aus. Das Apparieren ist bestimmt auch sehr nützlich.” Die Direktorin seufzte leise. „Nur gut, dass sie fast volljährig sind. Nun hält weder sie noch Mr. Potter irgendetwas davon ab, von hier zu verschwinden.” „Keine Sorge, Professor. Die Zeiten, in denen ich von hier weg musste, habe ich auch ohne apparieren überstanden. Jetzt zieht es mich nicht wirklich von hier fort, außer vielleicht an den Wochenenden.” Harry grinste frech und McGonagall sah ihn ernst an. „War das eben ein Antrag auf die Erlaubnis die Wochenenden in London zu verbringen während der Schulzeit?” Harry zuckte mit den Schultern und folgte Luna. Überrascht sah er, dass die Gruppe Hexen, die ihm begegnet war, noch am Eingang zur großen Halle wartete.

Staunend betrachteten die Schülerinnen die Gruppe, die angeführt von Luna und Neville auf sie zu kam. „Jetzt schaut euch nur diese Kleider an.” „Seit wann ist denn Longbottom mit der Lovegood verbandelt?” „Das geht wohl schon seit der Schlacht.” „Sie soll ihn danach im Krankenflügel besucht haben.” „Och menno! Warum haben wir uns bloß evakuieren lassen?” „Weil wir vielleicht sonst nicht mehr hier wären!” „Auch wieder wahr.” „Still jetzt! Mal sehen, was passiert.” Luna blieb ein paar Schritte vor der Tür stehen. Sie sah neugierig in die gut besuchte Halle und zu den Mädchen am Eingang. „Worauf wartet ihr denn hier?” „Harry meinte, wir sollten uns mit dem Essen Zeit lassen. Wir könnten dann vielleicht eine Überraschung erleben”, antwortete die Schwarzhaarige lächelnd. „Vor allem werdet ihr jetzt nicht von euren Plätzen hoch gescheucht, wenn ich recht behalte”, übernahm Harry das Gespräch. „Ja klar, als ob Lovegood das auslösen könnte.” 'Du warst das also, die sie vorhin beleidigt hat.' „Man sollte nicht glauben, was eine Verrückte so alles schafft.” Die braunhaarige Hufflepuff verzog nach Harrys Aussage das Gesicht, als hätte er sie geschlagen. Die Schwarzhaarige sah ihre Freundin triumphierend an. „Hat er dich also doch noch dran gekriegt!”, grinste sie hämisch. „Ist ja gut. Ich sag es ja nicht wieder.” „Das will ich auch sehr hoffen!”, kam im tadelnden Tonfall von Professor Sprout. Neville beugte sich zu Luna. „Was meinst du? Kann es weiter gehen, Kleine?”, flüsterte er ihr zu. „Muss ich wirklich erst allein da rein?” „Nein, Luna. Ein erster Schritt über die Schwelle hat ausgereicht bei mir.”, erklärte Harry ihr mit einem aufmunternden Lächeln. Luna ging bis an die Tür und tippte mit der Fußspitze den Boden der großen Halle an.

Teilweise grinsend, teilweise staunend beobachteten die Anwesenden vor der Tür, was sich im Innern der Halle jetzt abspielte. Die Haustische rückten mitsamt den an ihnen sitzenden Schülern an die Außenwände und auch der rote Teppich und die Elfen erschienen wieder. Vor Luna standen zwei Elfen in den Farben Hufflepuffs und verneigten sich. Der unbesetzte Lehrertisch verschwand und die Verwandlung der Stühle von Rektor und Vertreter setzte ein. Die Anwesenden in der Halle, die überrascht und ängstlich durcheinandergeredet hatten, wurden schlagartig still, als sie bemerkten, dass von der Decke aus eine überdimensionale Helga Hufflepuff zu ihnen herunter sah. „Die Elfen von Hogwarts grüßen Mylady. Dürfen wir sie an ihren Platz geleiten?” Luna sah staunend auf die Decke der Halle und reagierte im ersten Moment nicht auf die Elfen. Harry tickte Neville an und der legte seinen Arm um Luna. „Ja? Was ist denn, Großer?”, erwachte Luna aus ihrer Starre. „Man wartet auf dich.” Verdattert sah die Blonde auf die vor ihr stehenden Elfen. „Ja?” „Würde Lady Hufflepuff uns bitte folgen?” Luna lief kirschrot an. „Gern.” Sie klammerte sich an Nevilles Arm und ließ sich von ihm zu dem ihr zugedachten Platz führen. Als er gehen wollte, hielt sie ihn auf. „Und ob du hier bleibst!”, zischte sie ihm zu. „Setz dich gefälligst neben mich!” Neville grinste verlegen und setzte sich auf den Stuhl des Vertreters der Schulleitung. „Oh wie schön. Hat sich also auch meine Enkelin in der Schule eingefunden”, ertönte eine warme und sehr herzliche Stimme von der Decke. „Und deinen Freund hast du auch gleich mitgebracht.” Neville lief rosa an und beide sahen verschämt zur Decke. „Was ist, ihr zwei? Habt ihr eure Stimme verloren?”, kam besorgt von über ihnen.

„Nein, Madam”, entgegnete Luna leise. „Bitte? Du musst lauter sprechen, Liebes. Ich höre etwas schlecht, weißt du?” „Nein, Mrs Hufflepuff!”, kam jetzt kräftiger von Luna, die sich langsam an die Situation gewöhnte. „Wie Mrs? Kind, ich bin deine Ururururur … ach, was weiß ich wie viele Urgroßmutter. Also entweder Helga oder Granny. Wie heißt du denn?” „Luna…, Luna Lovegood und der junge Mann ist Neville Longbottom.” „Schön, schön. Wann hat dir deine Mum denn die Kette gegeben?” „Sie konnte sie mir nicht geben, weil sie vor Jahren gestorben ist.” „Das tut mir leid, Liebes. Von wem hast du sie denn dann bekommen?” „Von Harry.” Ein lautes Raunen ging durch die große Halle. Missbilligend sah Helga Hufflepuff von oben auf die Anwesenden. „Ich muss doch sehr bitten!” Sofort herrschte Stille. Luna winkte Harry zu sich, der mit Ginny und Hermine zu ihr kam. „Wie kommt denn bitte Godrics Enkel an meine Kette?” Das Gesicht an der Decke wirkte leicht verärgert. „Dad wollte sie ihm geben, weil Harry mir das Leben gerettet hat. Als Harry sie sah, hat er sich strikt geweigert sie anzunehmen und sie mir wieder zurück gegeben.” „Das wird Godric sehr freuen, wenn ich ihm davon berichte. Gut gemacht, Junge!” Sie strahlte über das ganze Gesicht. „Nun, Luna. Wie lange wirst du noch an der Schule sein?” „Ab September noch ein Jahr, Granny.” „Dann wirst du sicher nichts gegen ein wenig Privatsphäre einzuwenden haben, um dich in Ruhe auf deinen Abschluss vorzubereiten, Liebes.” Das Gesicht von der Decke sah lächelnd zwischen Luna und Neville hin und her. „Benedict!” Der fette Mönch erschien in der Halle. „Ja, Mylady?” „Würdest du bitte meiner Enkelin und ihrem Begleiter ihre neuen Räume zeigen?” Der Mönch sah überrascht zu Luna. „Aber sie ist eine Ravenclaw und er…” „Wo Godrics verrückter Hut sie hin gesteckt hat, ist egal, Benedict! Sie ist meine Enkelin und bekommt das, was ihr zusteht.” „Sehr wohl.” Der Geist neigte sein Haupt und schwebte auf Luna zu. „Bitte entschuldigen sie, Mylady. Ich war nur so überrascht.” Luna lächelte verträumt. Was glaubst du wohl, wie es mir geht?” „Würdet ihr mir dann bitte folgen?” Luna sah noch einmal lächelnd zur Decke. „Sehen wir uns noch? Ich habe eine Menge Fragen.” „Das glaube ich dir gern, Liebes. Mein Portrait hängt in eurem Wohnzimmer. Wir sehen uns ja dann gleich.” Ihr Blick wanderte zu Harry. „Möchtest du sie begleiten, Harry?” „Ich glaube, wir würden dabei nur stören. Luna kann uns ja später einmal alles zeigen. Aber die Direktorin, die Professoren Sprout und Flitwick und Mr Chorley wären sicher gern dabei.” „Nur zu! Ich habe gern Gesellschaft.” Helga Hufflepuff nickte lächelnd und verschwand von der Decke.

Neville stand auf und reichte Luna seine Hand. „Na dann mal los. Bin schon gespannt, wo es hingeht.” Deutlich sicherer als auf dem Hinweg ging Luna lächelnd neben Neville und hinter den Elfen in den Hausfarben von Hufflepuff her. Allen voran schwebte der fette Mönch, der mit wichtiger Miene die Schüler beobachtete. Während sie aus der Halle traten, versetzte diese sich in ihren vorherigen Zustand zurück und die Schüler brachen in lautes Geschnatter und Gejohle aus. Die kleine Gruppe Hufflepuffhexen, die alles von der Tür aus beobachtet hatte, starrte Luna mit offenen Mündern an. „Macht den Mund zu, Mädels! Lässt euch gleich hübscher aussehen”, neckte Luna sie. McGonagall und Melvin sahen nachdenklich auf die verdutzten Gesichter der Mädchen. Luna begann zu grinsen. „Sag mal, Harry? Welcher von ihnen hast du denn vorhin zugezwinkert?” „Mir! Aber woher weißt du das?”, meldete sich Charleen, bevor Harry antworten konnte. „Es gibt nur wenig, was wir nicht voneinander wissen.” Sie zwinkerte ihr zu. „Hast du Lust mitzukommen?” „Ich?” „Klar doch! Einer muss mich ja über euer Haus genauer aufklären. Außerdem scheinst du nett zu sein. Harry hätte das sonst nicht getan.” Leicht rosa kam die Schwarzhaarige unter den neidischen Blicken ihrer Freundinnen zu Luna. „Wie heißt du?” „Charleen.” „Hübscher Name.” Luna sah zu den Anderen. „Wollen wir dann?” „Ich werde erst mit Mr Potter und den Damen zu Mittag essen. Ich gehe mal davon aus, dass sie mir später Gelegenheit geben werden, ihr neues Domizil in Augenschein zu nehmen.” „Aber gern, Direktorin.” Luna ging mit ihrem Teil der Gruppe in Richtung Hufflepuffgemeinschaftsraum und Küche davon. Die Direktorin nahm die Anderen mit in ihr ehemaliges Büro, wo zur Überraschung aller ein hübsch gedeckter Tisch stand und zwei Hauselfen auf sie warteten, um ihnen das Essen zu servieren.

„Na? Was sagt ihr? Ist doch gemütlicher als in der Halle. Außerdem sind wir hier unter uns.” Sie setzten sich und das Essen wurde serviert. „Was wolltest du denn mit mir besprechen, Harry?” „Hat sich erledigt, Minerva. Ich hätte dich gebeten, ob du für Neville und Luna eine Lösung hast, damit die Beiden nicht allein schlafen müssen.” „Die hätte ich auch beim besten Willen nicht gehabt. Du kennst die Regeln, Harry. Eigentlich müsste ich Ginny und Hermine auch davon abhalten bei dir zu schlafen, wenn ich denn wüsste, dass sie es tun würden.” „Aber da du es ja nicht weißt, erübrigt sich das Ganze.” „So ist es, Harry.” McGonagall sah ernst zu Ginny und Hermine. „Molly hat sich übrigens schon mit Poppy in Verbindung gesetzt.” Die Mädchen nickten. „War klar, dass sie das nicht vergisst!”, stöhnte Ginny genervt. Harry, der von dem Thema weg wollte, sah nachdenklich zur Direktorin. „Was ist denn der Stoff für Zweitklässler in Verteidigung? Lockharts Unterricht war ja eher mäßig.” „Wie wäre es denn, wenn du den Zweitklässlern, in den ersten Stunden, deinen Lieblingsspruch beibringst? ” „Aber vergiss deinen Zauberstab nicht, wenn du unterrichtest!”, warf Hermine dazwischen. McGonagall sah überrascht zu ihr herüber. „Das versteht sich doch wohl von selbst. Wie sollte er denn sonst zaubern?” „Natürlich ohne. Er übt ja schon fleißig.” „Aber das ist ein passiver Angriffszauber. Ich meine das ist doch etwas Anderes, als ein Bild schweben und am Kamin kleben zu lassen.” Hermine stand ruckartig auf und zog ihren Stab. Noch bevor sie eine Bewegung damit ausführen konnte, flog er ihr aus der Hand und sie wurde ruckartig nach hinten geworfen. Kurz bevor sie gegen die Wand und auf den Boden prallte, wurde sie sanft abgefangen. Langsam ließ Harry sie mit einer leichten Handbewegung wieder zum Tisch und auf ihren Stuhl schweben. Nachdem sie wieder sicher saß, wischte er sich über die Stirn und sah grinsend in ihr erschrockenes Gesicht. „Entschuldige bitte, Mine. So stark sollte er gar nicht werden.” Harry stand auf, nahm sie in den Arm und gab ihr ihren Stab zurück. Nach einem Kuss von ihr setzte er sich wieder auf seinen Platz.

Laura sah mit großen Augen zu Harry und auch McGonagall sah beeindruckt aus. „Du meine Güte, Harry. Was war denn das alles?” „Ein Expelliarmus, dann ein Arresto Momentum, da ich ein wenig heftig reagiert hatte und ein Levicorpus.” „Was meinst du mit heftig reagiert?” „Ich arbeite daran, meine Zauber in verschiedenen Intensitäten hervorbringen zu können. Ich will ja schließlich niemanden verletzen, nur weil ich mit ihm übe.” Hermine sah ihn komisch an. „Wann übst du das und wieviel Kraft hast du eingesetzt?” „Du bist nicht die Einzige, die mit Schlafzaubern umgehen kann, Mine und das eben waren fünfzig bis sechzig Prozent, schätze ich.” Hermine schluckte. „Das hat sich so schon angefühlt, als hätte mich der fahrende Ritter gestreift. Was passiert, wenn du mit voller Kraft zauberst?” Harry sah sie verlegen an. „Darum muss ich dringend versuchen mich zurück zu nehmen beim Zaubern. Hätte ich dich mit voller Kraft getroffen, wärst du wohl ernstlich verletzt worden, Mine.” Ginny grinste hämisch. „Was lernen wir daraus? Keine ruckartigen Bewegungen in Harrys Nähe.” „Vor allem nicht wütend machen oder unnötig ärgern”, konterte Hermine. Ginnys Gesicht gefror zu einer Maske. Augenblicklich sah sie auf ihren Teller und stocherte in ihren Erbsen herum. „Mit wem übst du denn?”, fragte Laura neugierig nach. „Mit Tommy und Timmy. Die beiden sind fast genauso stark, wie ich” „Daher also Tommys Aussage über dein Wissen, wie stark Elfenmagie ist.” „Ganz genau, Mine.” „Wo trainiert ihr denn?” „Luna kennt den Platz bereits.” „Ihr appariert dafür bis nach Dover?” „Da haben wir unsere Ruhe. Die Stelle ist magisch abgeschirmt und die Elfen können dort jede gewünschte Trainingssituation erschaffen.” „Was für Situationen meinst du?” „Nebel, Sturm, starker Regen, aber auch Angriffe von mehreren Personen gleichzeitig, Ginny.”

„Von wie vielen Personen reden wir hier, Harry?” „Jeder Elf schafft es zwei Dummys gleichzeitig mit voller Kraft zu steuern, Minerva.” „Also vier.” „Nein, Ginny, acht, denn dank Hermine haben wir ja fünf Elfen im Haus.” „Dann müssten es aber zehn sein”, gab Laura grinsend zu bedenken. Harry lächelte leicht. „Kreacher kümmert sich um die Abschirmung und die äußeren Bedingungen, während die vier Anderen die Puppen steuern, Süße.” Laura nickte zufrieden. „Darf ich mal zuschauen, Harry?” „Mal sehen. Nur, wenn Hermine und Ginny damit einverstanden sind.” „Harry James Potter!” Harry zuckte zusammen. „Ja, Minerva?” „Willst du mir etwa erzählen, dass du gegen acht Gegner gleichzeitig trainierst?” „Fünf kriege ich klein, aber der Rest ist nur eine Frage der Zeit und des Trainings.” „Welche Sprüche verwendet ihr beim Training?” „Alles, was nicht tötet. Ansonsten aber mit harten Bandagen.” „Warum tust du dir das an, Junge?” „Weil ich… Das bleibt bitte unter uns, Minerva. Sobald Kingsley als Minister bestätigt ist, übernehme ich die Leitung der Auroren. Außerdem werde ich hier in Hogwarts Schüler trainieren, die daran interessiert sind, Auror zu werden.” „Das Letztere habe ich mit Kingsley ja schon besprochen. Das Erste hat er mir wohl weißlich verschwiegen dabei.” Harry zuckte mit den Schultern. „Hast du schon eine Idee, welchen Raum wir nehmen könnten?” „Vorher muss der Schulrat noch zustimmen, Harry.” „Wann ist eigentlich das Treffen?”, wollte Hermine wissen. „Am Samstagabend hier in Hogwarts.” „Wer wird dabei sein?” „Außer dir und jetzt auch Luna werden die Hauslehrer dabei sein. Die Anderen kennst du nicht, denn Lucius sitzt ja in Askaban.” „Wie läuft das mit den Entscheidungen?” „Die müssen einstimmig getroffen werden. Richte dich bitte auf eine lange Sitzung ein.”

Harry sah zu Ginny und Hermine. „Ich werde dann wohl hier übernachten. Wollt ihr dann auch mitkommen?” „Was machen wir mit Nicolas und Laura?” „Wir haben ja drei Schlafzimmer. Da finden wir schon eine Lösung, Mine.” „Warum können wir nicht in London bleiben, Harry?” „Traut ihr euch denn mit den Elfen allein dort zu bleiben?” „Klar!” „Das wird dann aber eine ganz schöne Reiserei am Sonntag. Denkt bitte daran, dass wir fünf mittags bei Mum sein müssen.” „Wieso fünf, Ginny?” „Weil sie euch unbedingt kennenlernen will, Laura.” „Wer wird denn noch da sein?” „Gute Frage. Meine Brüder Ron und George kennst du ja schon.” „Das sind die aus dem Laden mit den Scherzartikeln, wo Harry nichts bezahlen muss.” „Ganz genau. Lavender kennst du ja auch schon.” Laura lächelte zu Hermine herüber und nickte. „Kommen Luna und Neville auch mit?” „Weiß nicht. Aber mein Bruder Percy kommt wohl mit seiner Freundin Audrey.” „Könnten wir dann doch mit herkommen, Harry?” „Sicher. Wenn wir ein wenig zusammen rücken, müsste das gehen.” Laura lächelte ihn an. „Könnten du und ich denn jetzt eure Zimmer ansehen?” Harry sah fragend zur Rektorin, die lächelnd nickte. „Ich werde dann mal mit Ginny und Hermine versuchen, ob ich Miss Lovegood finde.” Sie gingen gemeinsam aus dem Büro und Harry wandte sich mit Laura an der Hand in Richtung Gryffindorturm. Hermine hielt ihn auf. „Sieh zu, dass du nicht wieder irgendetwas anstellst, bis wir uns wieder treffen.” „Sag das nicht mir, sondern den Anderen.” Harry grinste frech und ging winkend mit Laura davon. McGonagall sah Ginny und Hermine nachdenklich an. „Was meint ihr? Vielleicht sollten wir in Richtung Hufflepuffgemeinschaftsraum gehen?” „Wäre wohl das Naheliegendste”, stimmte Hermine zu. Sie zog Ginny am Ärmel. „Was ist? Kommst du auch?” „Geht schon mal vor. Ich muss noch was klären.” Sie nahm Hermine in den Arm. „Drück mir die Daumen”, flüsterte Ginny. „Gern, aber wozu?” „Harry.” „So schlimm war es dann ja auch wieder nicht.” „Ich könnte mir denken, dass er das diesmal anders sieht.” „Ach wo, Gin. Er wird dich schon nicht fressen.” Ginny zuckte mit den Schultern und sprintete hinter Harry und Laura her.

Nach der nächsten Biegung hatte sie die Zwei schon wieder eingeholt. Schüchtern griff sie nach Harrys freier Hand und hielt sie nur ganz leicht fest. „Was treibt dich zu uns, Schatz?” „Ich…, ich wollte mit dir sprechen, Harry.” Er sah sie an. 'Meine Güte. Was hast du denn angestellt? Dein schlechtes Gewissen sieht man dir ja an deiner hübschen Nase an.' Harry versuchte, gleichgültig zu schauen. „Etwas Wichtiges?” „Irgendwie schon.” „Wir sind ja gleich da, Süße. Dann können wir ganz in Ruhe reden.” „Ist gut, Harry.” 'Hoffentlich macht er die Tür für uns auf.' Ein paar Gänge und Treppen später standen sie auf dem Gang zum Gryffindorturm. Harry suchte nach dem Stein und drückte seinen Ring dagegen. „Da müssen wir uns für euch auch noch etwas einfallen lassen, Laura.” „Wofür denn, Harry?” „Ohne Kette oder Ring kommt ihr hier nicht herein.” „Das ist aber nicht so schön.” Harry hielt den Beiden die Tür auf, nachdem der Zauber ihn überprüft hatte. Als Ginny durch die Tür schritt, erklang in Harrys Kopf erneut die Stimme des Zaubers. „Hey, wenn du sie so rein lässt, erfährst du ja nie, was du wissen willst.” 'Glaub mir, ich weiß auch so, dass sie etwas hat, das ihr zu schaffen macht.' „Also dein Urgroßvater war nicht so nett. Wenn er einen Verdacht hatte, dann hat er grundsätzlich die Damen vorgeschickt beim Öffnen.” 'Beim nächsten Mal vielleicht.' „Immer gern zu diensten, Sire.” „Ist dir nicht gut, Ginny? Setz dich doch aufs Sofa, während ich Laura alles zeige. Oder möchtest du dich ein wenig hinlegen?” Ginny brachte mit Mühe und Not ein schiefes Grinsen zustande. „Sofa reicht, glaube ich.” Harry ging mit Laura in sein Schlafzimmer.

„So, da wären wir, Laura. Wie du siehst, ist es hier genau so, wie in eurem Schlafsaal im Turm. Nur etwas komfortabler und eben nur ein Bett anstatt vier oder fünf in einem Raum.” „Weißt du, was mich wundert, Harry?” „Na?” „Die Räume standen jahrelang leer, aber es riecht nirgendwo muffig oder staubig. Bei dir in London, in den nicht renovierten Zimmern ist das aber so. Weißt du, wie das geht?” „Ich tippe mal auf die Hauselfen, die ja alle Räume im Schloss sauber halten.” „Warum machen deine Elfen das nicht in deinem Haus?” „Weil sie es nicht sollen. Die Räume, die wir haben, reichen doch für alle.” „Stimmt auch wieder. Habt ihr auch ein Bad?” „Sogar ein sehr Schönes. Komm mit, dann zeige ich es dir.” Sie gingen zurück in den Hauptraum. Ginny saß grübelnd auf dem Sofa. Laura sah fragend zu Harry, der nur die Schultern hob. Die kleine Hexe ging zu Ginny und ließ sich neben ihr auf das Sofa fallen. „Was hast du denn?” „Ich hab was Dummes angestellt, Laura.” „Hast du etwas kaputt gemacht?” „Kann sein, dass ich das habe, Süße.” „Dann frag doch Harry, ob er es dir wieder ganz zaubert. Der macht das sicher gern.” „Ich weiß nicht, ob man das mit einem Zauber wieder ganz bekommt.” „Harry kriegt das bestimmt wieder hin.” Sie umarmte Ginny und sah danach zu Harry. „Kriegst du doch, oder?” „Wenn mir Ginny verrät, was sie eigentlich meint vielleicht.” Laura zog die Stirn kraus. „Wisst ihr was? Ich schau mich hier allein weiter um und ihr…, ihr macht das wieder heile, was Ginny kaputt gegangen ist.” Sie hopste entschlossen vom Sofa und ging zu Harry. „Also gut. Schau dich in Ruhe um. Die Tür da ganz rechts lässt du bitte zu. Am Besten gar nicht anfassen. Das, was dahinter ist, soll sehr gefährlich sein.” „Weißt du es nicht?” „Nein, Laura. Deshalb habe ich dich darum gebeten, vorsichtig zu sein.” „OK! Welches ist das Badezimmer?” Harry deutete auf die entsprechende Tür. „Dann bin ich erstmal weg”, grinste sie und verschwand.

Harry entfachte ein Feuer im Kamin und setzte sich neben Ginny. Sie legte den Kopf auf seinen Schoß und die Füße aufs Sofa. Abwesend betrachtete die Rothaarige eine ganze Weile die Reflexe der Flammen in seinen Augen und auf den Gläsern seiner Brille. „Was ist los mit dir?” Seine Stimme war kaum zu hören. „Ich hab mal wieder etwas Bescheuertes gemacht, Harry.” „Weil du was anstellst, bist du so komisch zu mir? Das verstehe ich nicht.” „Das ist alles nur Fassade.” Sie schluckte und dicke Tränen kullerten über ihre Wangen. „He? Was ist denn das jetzt?”, flüsterte er zärtlich. Vorsichtig zog er sie auf seinen Schoß und legte ihren Kopf an seine Schulter. „Erzähl mir einfach, was dich so aufwühlt.” „Ich trau mich nicht”, schniefte sie leise. „Warum nicht? Was ist so schlimm, dass du es nicht mit mir bereden kannst?” „Ich bin mal wieder eifersüchtig und habe dir nicht vertraut.” Ginny verkrampfte sich und zog ruckartig den Kopf zwischen die Schultern, als ob sie damit rechnet, dass irgendetwas Schlimmes passieren würde. Harry seufzte leise und streichelte ihr über den Rücken, bis sie sich wieder entspannte. „Ist es also doch nicht so leicht für dich zu akzeptieren, dass im Moment jeder ein Stück von mir möchte.” „Ganz und gar nicht!”, flüsterte sie. „Ich bin doch einfach nur freundlich, Ginny. Warum ist es so schwer für dich? Du weißt doch hoffentlich, dass ich für niemanden so viel empfinde …” „Ich muss dich schon mit Hermine teilen!”, fiel sie ihm ins Wort. „Das liegt aber nicht daran, dass ich es darauf angelegt habe, Ginny.” „Ich weiß ja, dass ich mir diese Sache selbst zuzuschreiben hab. Aber jetzt noch Luna? Und um Pansy kümmerst du dich obendrein auch noch.” „Zwischen Luna und mir ändert sich gar nichts, Schatz.” „Warum hast du sie dann geküsst?” „Warum nicht? Du hast das auch schon getan. Außerdem hast du sie ja erst dazu überredet, mir die Sache schmackhaft zu machen, dass sie bleibt.”

Ginny sackte in sich zusammen. „Woher?”, brachte sie nur tonlos hervor. Harry schüttelte ungläubig seinen Kopf. „Du streitest es nicht einmal ab?” Sie wurde knallrot. „Bis eben hatte ich es nur vermutet, doch dein Gesicht verrät dich, Ginny.” Sie schlug die Hände vor ihr Gesicht. „Ich habe mehr mitbekommen als ihr gedacht habt, Süße. Außerdem hat es mich stutzig gemacht, dass die sonst so abgeklärte Luna in Tränen ausbricht, weil ich ihr einen Korb gegeben habe. Zumal ich ja durch deine Geschichte wusste, wovon sie weiterhin überzeugt ist, nach deiner Frage an sie gestern Abend.” Ginny nahm ihre Hände vom Gesicht und sah mit wässrigen Augen zu Harry auf. „Ich war gestern, während Hermine dachte ich wäre im Bad, bei Luna und Neville.” „Neville wusste es auch?” Harry klang enttäuscht. „Nein, Harry. Er hat Luna und mich allein gelassen, als ich bei ihr hereingekommen bin, hat es aber erfahren, als Hermine mich vorhin zur Rede gestellt hat.” Harry nickte ihr aufmunternd zu. „Ich habe Luna bekniet, sich dem Wunsch ihres Vaters zu widersetzen. Dabei stellte sich heraus, dass Luna gar nicht vorhatte, bei dir zu bleiben. Sie hat mir erzählt, dass sie ihrem Vater das zwar vorgeschlagen hatte, aber nach den Ereignissen während der Schlacht kam Xenophilius zu dem Entschluss, dass das, was Luna für dich und uns getan hat mehr als ausreichend gewesen ist.” „Zu dem Schluss bin ich auch schon gelangt, Schatz.” „Luna hat mich dann gefragt, wie es denn so gehen würde zwischen uns. Ich habe ihr von meinem Problem erzählt, dass ich eifersüchtig bin auf jede, die du nur freundlich anlächelst. Sie hat mir versucht das auszureden, da sie überzeugt davon ist, dass du uns absolut treu bist.” Harry lächelte leicht, sah danach aber traurig zu Ginny.

„Hast du sie überredet?” Ginny nickte zaghaft und zog direkt den Kopf wieder zwischen ihre Schultern. „Da du ja schon von Andromeda gesagt bekommen hattest, was geschehen könnte und sie gern mal von dir so richtig lange in den Arm genommen werden wollte, habe ich sie dazu gebracht, dir gegenüber so zu tun, als würdest du recht behalten mit deinem Verdacht.” „Warum hat sie mir dann auch noch die große Enttäuschung vorgespielt?” „Ich denke, sie wollte mir damit zeigen, dass nicht einmal die Androhung sich etwas anzutun, wenn du nicht bei ihr bleibst, etwas ändern könnte.” Ginny sah wieder in Harrys Gesicht. „Bitte sei ihr nicht böse, Harry. Sie ist damit übers Ziel hinaus geschossen. Sie wusste einfach, dass es funktioniert, weil sie dich kennt.” Ginny seufzte laut. „Viel besser als ich!”, flüsterte sie niedergeschlagen. „Warum hast du Laura gesagt, du hättest etwas kaputt gemacht?” „Weil du es warst, von dem Luna gesprochen hat, als du dazu kamst und nicht ihr Vater, wie du vermutet hast. Sie fühlt sich echt mies, weil sie das gemacht hat.” „Sie wollte mir alles erzählen und danach für immer verschwinden, wegen etwas, zu dem DU sie überredet hast?” Ausdruckslos sah er sie an. 'Oh Mann, Ginny! Was soll ich bloß mit dir machen?' Harry spürte, wie eine Welle der Trauer in ihm aufstieg. Ginny sah ihn verschreckt an und ging auf Abstand zu ihm. „Was hast du, Ginny?” „Ich habe gespürt, was du gerade gefühlt hast. Es war einfach schrecklich für mich.” Sie kam wieder dichter zu ihm heran und nahm ihn in den Arm. „Bitte Harry, es ist mir egal, was du mit mir machst aber bitte, bitte sorg dafür, dass ich…” Sie schüttelte ihren Kopf. „Dass du so etwas nie wieder fühlst, wenn du an Luna denkst.” „Ich habe nicht an Luna gedacht Schatz, sondern an dich.”

Ginny wurde kreidebleich. Sie setzte sich gerade hin und sah ihm niedergeschlagen ins Gesicht. „Ich weiß, dass ich dich sehr enttäuscht habe. Was muss ich tun, damit du mir verzeihst?” Harry sah sie verständnislos an. Ginny sackte in sich zusammen. „Bitte, Harry. Mach was oder sag was.” „Wenn du es immer noch nicht selbst weißt, wie soll ich dir das dann noch begreiflich machen?” Ginny wurde noch kleiner. „Wie soll ich etwas in dich hinein bekommen, das für Außenstehende offensichtlich zu sein scheint?” Die Rothaarige zuckte merklich zusammen. „Habe ich dir irgendwann in der letzten Zeit Anlass dazu gegeben, an meiner Treue zu zweifeln? Habe ich irgendwann auch nur eine Kleinigkeit vor dir verheimlicht?” Ginny schüttelte ihren Kopf und rollte sich wimmernd auf dem Sofa zusammen. Harry legte ihr tröstend eine Hand auf den Rücken und streichelte über ihren Kopf. „Wäre es da nicht besser, wenn du mir sagen würdest, was ich anders machen sollte? Dich werden wir wohl nie ändern können, meine kleine Rose.” Harry hörte das Klappen der Badezimmertür und die leisen Schritte von Laura. Vorsichtig kam sie zu ihnen ans Sofa. „Was hat denn Ginny? Konntest du ihr doch nicht helfen?” Ginny richtete sich schniefend auf. „Doch, Laura, konnte er und hat er auch. Nur bin ich nicht sicher, ob ich das auch verdient habe.” „Harry scheint sich da aber ziemlich sicher zu sein, denn sonst hätte er dir wohl nicht geholfen.” 'Wieder einmal dieser Tonfall', ging Harry durch den Kopf. Verdutzt sah Ginny zu Laura. „Du scheinst ja sehr von ihm überzeugt zu sein, kleine Lady.” „Bin ich auch! Sag bloß, du nicht?” Ginny schlug die Augen nieder und schüttelte ihren Kopf.

Laura ging zu ihr und setzte sich auf ihren Schoß. Fasziniert betrachtete Harry das sich ihm bietende Bild. Laura zog Ginnys Arme um sich herum und hielt sich an ihren Händen fest. „Magst du mir sagen, wie es sich für dich anfühlt, wenn du bei ihm bist?” Ginny sah die kleine Hexe verlegen an. „Ich weiß nicht genau.” „Ob du es mir erzählen magst?” Ginny nickte. „Soll ich dir mal erzählen, was ich bei ihm spüre?” „Würdest du mir das anvertrauen?” Laura nickte eifrig. „Soll ich eventuell so lang raus gehen?” „Iwo, Harry. Dass du es weißt, ändert eh nichts an der Tatsache, dass es so ist.” 'Wieder dieser erwachsene Zug an ihr.' Harry setzte sich gemütlich zurecht. Laura sah zu Ginny auf. „Ich spüre bei ihm eine Sicherheit und Ehrlichkeit, die ich so intensiv nur bei Dad gespürt habe. Mein Vertrauen zu ihm ist einfach da gewesen. Es ist ein Gefühl, als ob ich ihn schon ewig kenne. Ich weiß einfach, dass er mir nie etwas Böses tun würde. Egal, was ich auch anstelle.” Sie wandte sich Harry zu. „Würde ich natürlich nie tun.” Harry grinste breit und hob seinen Zeigefinger. Lächelnd sah Laura wieder zu Ginny. „Siehst du? Er weiß genau, dass ich dieses Versprechen niemals einhalten kann, denn irgendwann werde ich sicher etwas anstellen. Trotzdem vertraut er mir darin, dass ich es nicht mit böser Absicht tun werde.” Ginnys Lächeln kehrte wieder zurück. „Du meinst also, wenn ich es zumindest versuche mich an ein Versprechen zu halten reicht ihm das?” „Er hat mir gestern gesagt, dass er Nicolas und mich mindestens genau so gern hat, wie euch zwei. So fürsorglich, wie er bei uns ist, muss das schon ganz schön doll sein. Also warum nicht?” „Danke, Süße!”, flüsterte Ginny ihr zu. „Nimm ihn ganz fest in den Arm und sag ihm, dass es dir Leid tut und versprich ihm, dass du dich bemühen willst, es nicht wieder zu machen”, flüsterte Laura grinsend zurück. Ginny drückte Laura fest an sich. „Ich hoffe mal, dass das ausreicht.” „Bei Dad hat das immer geklappt.” Laura zwinkerte ihr zu und hopste von Ginnys Knien.

Sie ging wieder zu Harry und ergriff dessen Hand. „Ich weiß zwar nicht, was sie angestellt hat, aber bitte gib ihr dieselbe Möglichkeit, wie mir oder Nicolas. Zeig ihr bitte, dass du ihr auch weiterhin vertrauen kannst. Sie ist lange noch nicht so weit, wie Hermine oder ich, was dich angeht.” Harry fiel das Kinn herunter. „Sag mal, Laura, wovon redest du da?” Laura lief rosa an. „Das ist eine Gabe, Harry, die ich von Mum geerbt habe. Ich bin in der Lage Empfindungen zu spüren, auch wenn diese bei weitem nicht so ausgeprägt sind, wie bei dir.” „Hast du deswegen Angst vor großen Ansammlungen?” Laura nickte. „Ich muss diejenigen normalerweise berühren, damit ich etwas spüre. Das bleibt in so einem Gedränge wie vorhin vor der großen Halle nicht aus. Es ist nicht immer angenehm, was ich dabei zu fühlen bekomme, musst du wissen.” „Darum hat deine Grandma es so betont, als es ihr bei uns aufgefallen ist.” „Sie weiß es, weil ich mich ihr anvertraut habe. Mum hat es ihnen nie gesagt. Es war ihr einfach zu unangenehm.” Harry nickte verstehend. „Warum hältst du dann so oft meine Hand, Laura?” Traurig sah sie ihn an. „Ich hätte nicht gedacht, dass es dich stört.” Als sie seine Hand loslassen wollte, hielt er sie zurück. „Natürlich stört es mich nicht im Geringsten. Es wundert mich nur, da ich ja auch nicht immer nur nette Sachen im Kopf habe.” „So funktioniert das nicht, Harry. Ich spüre nicht die Gedanken einer Person, sondern ihren Charakter und ihre Empfindungen den anderen Anwesenden gegenüber.” „Wenn ich also böse bin auf Ginny, dann bemerkst du das?” „Bist du ja gar nicht!”, grinste sie ihm frech entgegen. „Bist du dir wirklich sicher, Laura?” Sie lächelte breit, wurde aber schnell wieder ernst. Ganz dicht kam sie jetzt an sein Ohr. „Du bist traurig, wegen dem, was sie getan hat und du liebst sie so sehr, dass es dir wehtut, wenn du einfach nur schlecht über sie denkst”, flüsterte sie ihm zu. Sie nahm ihren Kopf zurück und sah ihn abwartend an. Harry bemerkte, wie seine Gesichtszüge aus der Fassungslosigkeit, die ihre Worte bei ihm ausgelöst hatten langsam in Verstehen und in ein leichtes Lächeln wechselten.

„Magst du mir noch verraten, warum du meine Hand so gern in deine nimmst?” „Weil du mir mit deiner Stärke und deiner Liebe, die du empfindest, viel Kraft gibst. Du glaubst gar nicht, wie aufbauend diese Gefühle für mich sind.” „Wie meintest du das eben, sie wäre noch nicht so weit, wie Hermine?” „Hermine vertraut dir grenzenlos. Sie weiß, dass du ihr immer zur Seite stehen wirst, egal wie vielen anderen du gegenüber freundlich oder sogar zärtlich bist. Was meinst du wohl, warum sie Ginny bei euch akzeptiert hat? Wobei sie mit Ginny wohl auch mehr als nur reine Freundschaft zu verbinden scheint. War ganz schön verwirrend für mich, als ich das bemerkt habe zwischen ihnen.” Laura sah abwartend zu Harry. „Das überrascht dich ja gar nicht!”, kam leicht gekränkt von ihr. Er tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase und lächelte sie an. „Das hab ich vor ein paar Tagen schon selbst herausgefunden, Laura. Das aber auch nur, weil ich beide schon ziemlich lange kenne und inzwischen gelernt habe auf Kleinigkeiten zu achten.” „Schade. Ich dachte, das wäre auch für dich eine Überraschung.” Harry schüttelte lächelnd seinen Kopf. Laura sah ihn komisch an. „Wirst du es versuchen?”, flüsterte sie. „Ich denke doch, dass du die Antwort schon kennst”, gab Harry sehr leise zurück. Laura fiel ihm um den Hals. „Du bist echt klasse, Harry.” Er bekam einen Kuss auf die Wange und sie wuselte zur Tür der Bibliothek. „Was ist denn hinter dieser Tür?” „Unsere Bibliothek, Laura.” „Darf ich da mal hinein?” Harry stand auf und öffnete ihr die Tür. „Schau dich ruhig um. Bevor du aber ein Buch in die Hand nimmst, sagst du bitte Bescheid. Ich weiß nämlich noch nicht, ob da gefährliche Bücher dabei sind.” „Ist gut, Harry.” Laura ging in den Raum und Harry blockierte die Tür mit einem Sessel, damit sie nicht zufallen konnte.

Mit einem ernsten Gesichtsausdruck setzte er sich wieder neben Ginny und nahm ihre Hände in seine. „Also gut, Ginny. Hast du dir überlegt, was ich ändern soll, damit du es leichter hast?” Fassungslos starrte Ginny ihn an. „Bitte was?”, stieß sie ungläubig hervor. „Da du dich offensichtlich nicht ändern kannst, muss ich es wohl für uns tun. Sagte ich aber gerade schon. Also? Was soll ich ändern?” Ginny lief rot an und wurde wütend. „Sag mal, spinnst du jetzt völlig?” Harry zuckte mit den Schultern. „Wie soll es denn sonst funktionieren? Ich bin jedenfalls nicht gewillt ohne dich weiter zu leben.” Ginnys Wut verrauchte augenblicklich. Sie fiel ihm um den Hals und fing an zu weinen. „Du bist so ein hoffnungsloser Fall, Harry. Warum um Merlins Willen willst du dich für mich ändern? Was soll ich denn mit dir anfangen, wenn du dich änderst? Ich will dich doch genau so, wie du bist!” „Warum fällt es dir dann so schwer, mir zu vertrauen?” „Ich weiß es nicht, Harry. Ich weiß es wirklich nicht!”, schniefte sie in seine Schulter hinein. Liebevoll streichelte er ihr über den Rücken. „Was wird jetzt weiter werden?” Ginny straffte sich und sah ihm fest in die Augen. „Ich werde mich anstrengen, damit ich mich endlich unter Kontrolle bekomme. Glaubst du mir das?” „Warum sollte ich nicht?” Ginny wurde nachdenklich. „Versprichst du mir auch etwas, Harry?” Abwartend sah er sie an. „Sei bitte nicht so nachgiebig zu mir. Ich hab das nicht verdient. Schließlich bin ich kein kleines Mädchen, das du beschützen musst.” „Da wäre ich mir nicht so sicher, meine kleine Rose!” Unwillig schüttelte Ginny ihren Kopf. „Ich bin böse gewesen und du wirst mich gefälligst behandeln wie eine Erwachsene.” „Das bedeutet genau was für dich?” „Jedenfalls nicht, dass du mich in den Arm nimmst und lieb zu mir bist.” Sie wandte sich abrupt aus seiner Umarmung und ging auf Abstand zu ihm. Laura kam mit großen Augen aus der Bibliothek und sah direkt zu Harry. „Warum sitzt Ginny da so?” „Sie möchte wie eine Erwachsene behandelt werden von mir und nicht so, wie du.” Die kleine Hexe schüttelte verständnislos ihren Kopf. „Hättest du etwas dagegen, wenn Ginny und ich schon mal nach London zurückreisen?” „Tut das nur, ihr beiden. Vielleicht wirst du ja schlau aus ihr. Ich jedenfalls nicht.” Laura ging zu Ginny und sah sie ärgerlich an. Verdutzt ließ sich die Rothaarige von dem kleinen Mädchen auf die Füße ziehen, um mit ihr zum Büro des Vertreters der Schulleitung zu gehen.


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