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Fanfiction

Lebensfragen - Ein ungewolltes Geschenk?

von One_of_the_Old

XLI Ein ungewolltes Geschenk?

Am Morgen herrschte, trotz der Ereignisse der vorigen Nacht, eine eisige Stimmung beim Frühstück. Ginny und Hermine gingen zwar betont freundlich miteinander und mit ihren Gästen um, aber es war deutlich zu spüren, dass das nur Fassade war. Harry dachte sich nur seinen Teil und ignorierte das Ganze. Er unterhielt sich mit Neville und Luna. „Ich war letzte Nacht noch einmal im Mungo. Pansy wollte sich nicht behandeln lassen.” „Wie bitte? So, wie sie aussah?” „Die Verletzungen waren nicht der Grund. Die hat sie versorgen lassen, Neville. Übrigens waren da noch mehr als wir im ersten Moment gesehen haben.” „Wie, noch mehr? Du meinst innere Verletzungen?” „Nein, Äußere. Ihr Vater hat ihr den Körper mit Wasser oder Dampf verbrüht.” „Sie war doch eh schon halb tot. Warum hat er das gemacht?” „Damit sie mich nicht überreden kann, sie am Leben zu lassen, Luna.” Neville sah Harry verdattert an. „Wie sollte sie dich damit überreden?” „Och Großer, ist doch ganz einfach. Sie hätte ihn einfach ein wenig eingewickelt und wäre dann ganz besonders lieb zu Harry gewesen, damit er sie gehen lässt”, erklärte Luna zwinkernd. „So meine ich das nicht. Wie überzeugend weibliche Reize sein können, weiß ich selbst.” Er sah vieldeutig zu Luna, die daraufhin einen Kussmund machte, und mit den Händen ihre Brüste leicht anhob. „Wie kommt er auf die absurde Idee, dass du dich von ihr auf die Tour umstimmen lassen würdest? Erstens konntet ihr euch nie leiden und zweitens und drittens sitzen hier und frühstücken mit uns.” Er zwinkerte Ginny und Hermine zu, die ihn daraufhin honigsüß anlächelten und mit den Wimpern klimperten.

Harry zuckte nur mit den Schultern. „Er scheint sie nicht nur zu hassen, sondern auch nicht zu wissen, wer ihr Freund ist und wer nicht. Sonst hätte er sie sich sicher schon eher vorgenommen, denn die Sache mit Draco läuft ja schon länger.” „Was wohl aus ihrer Mutter wird?” „Pansy meinte, ihre Mum hätte jetzt Ruhe vor ihm und sie selbst wäre endlich frei. Sie hat mir auch erzählt, dass sie eigentlich von Madam Pomfrey wegen der anderen Sache versorgt wird und sie zu Hause nur die Möglichkeit hätte es auszusitzen.” Luna sah Harry nachdenklich an. „Könnte es sein, dass ihr zwei mehr gemeinsam habt als euch bewusst ist?” Hermine wurde knallrot. „Spinnst du jetzt völlig? Wie kommst du nur auf die wahnwitzige Idee, dass Harry und sie auch nur die kleinste Gemeinsamkeit haben?” Sie schmiss ihre Gabel auf den Tisch und rauschte aus der Küche. Völlig unbeeindruckt fuhr Luna fort. „Allem Anschein nach hattet ihr beide eine schlimme Kindheit. Hogwarts war für euch ein zweites Zuhause und der Ort, an dem ihr, wen auch immer, als Freunde gefunden habt.” Die Drei erwachten aus ihrer Starre, die Hermines Reaktion bei ihnen ausgelöst hatte. „Klingt einleuchtend, so wie du das interpretierst”, flüsterte Ginny. „Das ist ja mal ne Sichtweise!”, lächelte Harry. „Aber du hast recht, auch wenn Hermine offensichtlich anderer Meinung ist.” Ginny zog die Stirn kraus. „Sag mal Harry, bist du sauer auf sie?” „Von ihr enttäuscht trifft es eher. Heute Nacht hatte ich gehofft, ihr hättet den dummen Streit und euren Grimm gegen Pansy weitestgehend beigelegt. So wie der Morgen verlaufen ist, bezweifele ich leider, dass es so ist.” „Es fällt uns halt schwerer als dir, Pansys Verhalten zu vergessen.” „Das kann ja sein, aber Luna deswegen so anzugehen finde ich voll daneben.” „Da spielt die andere Sache wohl eher die größere Rolle.”

„Welche andere Sache?”, wollte Neville wissen. Ginny sah hilflos zu Harry. „Du hast davon angefangen, Schatz. Also bitte!” „Hermine glaubt, dass Luna nicht ehrlich ist, was dich angeht, Neville.” „Wie kommt sie nur darauf?” Neville klang fassungslos. „Das erkläre dann doch besser ich.” Harry erzählte den Beiden von dem Gespräch mit Andromeda und ihrem Verdacht, Lunas Dad betreffend. „Deine Reaktion gestern Abend hat mich dazu gebracht, Ginny und Hermine von diesem Gespräch zu erzählen.” Etwas verlegen sah Harry zu Luna. Neville erhob sich und sah lächelnd zu Luna und Harry. „Ich werde mal nach Hermine schauen. Kommst du mit, Ginny?” „Wieso sollten wir nach ihr sehen? Die beruhigt sich schon wieder. Soll doch Harry nach ihr sehen.” „Komm einfach mit! Die Beiden sollten endlich miteinander reden. Und zwar allein!” Er streckte Ginny die Hand entgegen, die diese widerwillig ergriff. Nachdem sie die Küche verlassen hatten, setzte sich Luna zu Harry und ergriff dessen Hände. „Es stimmt, was Andromeda vermutet. Aber es stimmt nicht, dass es von Dad ausging.” Luna errötete leicht und Harry sah sie verdutzt an. „Du hast ihm das vorgeschlagen?” Sie nickte stumm. „Würdest du mir bitte erklären, wie du darauf gekommen bist? Ich meine…, du wusstest doch zumindest von Ginny und mir.” „Ich muss dir was erzählen, was Ginny und mich angeht, bevor ich dazu etwas sage.” „Na dann mal los. Wir haben noch drei Stunden Zeit, bis die Mädels und ich in Hogwarts sein müssen.” Aufmunternd sah er sie an.

„Ginny und ich haben…, hatten so eine Art Verhältnis miteinander.” Harry sah sie unbewegt an. „Und?” Überrascht sah Luna zu ihm. „Wie, und? Mehr sagst du nicht dazu?” „Sollte ich etwa?” „Na hör mal! Fühlst du dich nicht hintergangen oder so was?” „Warum? Ich hatte mich von ihr getrennt, wie du vielleicht noch weißt. Warum sollte ich jetzt etwas in dieser Richtung empfinden?” Ungläubig schüttelte sie ihren Kopf. „Jedenfalls haben wir uns über dich unterhalten und Ginny hat mich gefragt, ob sie sich Sorgen machen müsste, dass ich eventuell etwas von dir will. Ich hab ihr gesagt, dass ich meine Grenzen kenne und es mir abwegig erscheint, dass zwischen dir und mir etwas laufen könnte, habe ihr aber eingestanden, dass ich es wohl sehr genießen würde, wenn du anstatt ihrer in meinen Armen liegen würdest.” Noch einmal überflog ein rosiger Schimmer ihre Wangen. Harry wusste nicht, was er sagen sollte und lächelte ihr deshalb einfach nur zu. Durch seinen Gesichtsausdruck ermutigt, fuhr Luna fort. „Nachdem du uns aus dem Kerker geschafft hattest, kehrte ich zu Dad zurück und habe ihm freudestrahlend berichtet, wer mich gerettet hat. Die Freude darüber mich wieder zu haben verpuffte augenblicklich. Er war völlig außer sich vor Sorge darüber, dass du es gewesen bist.” „Naja, eigentlich war es ja Dobby”, warf Harry ein. „Das machte für Dad keinen Unterschied. Er erzählte mir, was er getan hatte, um mich wieder zurück zu bekommen und auch davon, dass ihr ihn davor bewahrt habt, von den herbeigerufenen Todessern weiter gequält oder sogar getötet zu werden.” „Dann hat Hermines kleines Ablenkungsmanöver, das uns fast den Hals gekostet hat, wenigstens einen Sinn gehabt.” Luna nickte und lächelte dankbar. „Dad war fix und fertig. Er hat ständig nur von seiner Verpflichtung gesprochen, die er jetzt dir gegenüber hat. Irgendwann wurde es mir zu bunt und ich habe ihn gefragt, welche Möglichkeiten es gibt.”

„Kommen wir jetzt also zum Kern der Sache?” „Ja, Harry. Nachdem er mir alles erklärt hatte, habe ich ihm vorgeschlagen, zu dir zu gehen und zu bleiben. Dad war überrascht, dass ich das von mir aus vorgeschlagen habe. Nachdem ich ihm aber erklärt hatte, dass ich mich sogar darüber freuen würde, bei dir zu sein, war er beruhigt und einverstanden.” „Wie hattest du dir das denn vorgestellt? Dir war doch eigentlich klar, dass ich zu Ginny zurückkehre.” „Ich hatte gehofft, dass ich mich mit Ginny arrangieren kann, zumal sie und ich ja schon eine Zeit lang eine Beziehung miteinander hatten.” „Was, wenn ich das nicht gewollt hätte?” „Ich glaube, wir hätten dich schon dazu überredet, wenn sie einverstanden gewesen wäre.” „Du hättest also erst sie und dann ihr gemeinsam mich überredet?” „Hätte wohl auch funktioniert.” Sie zwinkerte ihm zu. „Aber das ist doch jetzt eh alles hinfällig, Luna.” „Ach ja? Wie kommst du darauf, Harry?” „Na hör mal! Du warst die Erste in Hogwarts, die Nevilles Ruf gefolgt ist. Du hast Ron, Mine und mich mit deinem Patronus beschützt, mir wieder Hoffnung gegeben, damit ich weiter machen kann und dich mit den Mädels gegen Bellatrix gestellt. Also, wenn das nicht ausreicht, weiß ich es auch nicht.” Harry lächelte sie strahlend und sehr zufrieden an. Sie lächelte unsicher zurück, doch in ihrem Blick lag große Enttäuschung. Als Harry dies bemerkte, entzog er ihr eine Hand. Vorsichtig streichelte er ihr über Kopf und Wange. „Was hast du, Luna?” „Nichts… Gar nichts, Harry”, ihre Stimme zitterte dabei. Sie schlug die Augen nieder und starrte auf ihre Hände.

Harry starrte sie geschockt an, bugsierte sie kurzerhand auf seine Knie und legte seine Arme um sie. „Komm schon, Luna. Was habe ich gesagt, das dich enttäuscht hat?” „War das so offensichtlich?” „War es.” „Deine Freude darüber, dass ich nicht bleiben werde. Bin ich denn wirklich so… Ist es denn wirklich so abwegig für dich, dass ich…” Mit sanftem Druck schob er ihren Kopf an seine Schulter und begann leise zu sprechen. „Hör mir bitte gut zu, Süße! Ich habe mich nicht darüber gefreut, dass du nicht bleiben wirst. Ich bin froh darüber, dass du und Neville da weiter machen könnt, wo ihr angefangen habt. Es macht mich glücklich, dass ich nicht zwischen zwei Menschen gedrängt werde, die sehr viel füreinander empfinden.” Luna erwiderte jetzt schniefend seine Umarmung. Harry sprach ruhig weiter. „Was das Andere angeht, will ich, dass du weißt, dass du immer einen Platz in meinem Herzen haben wirst. Ich werde versuchen immer für dich da zu sein. Ob du nun meine Hilfe brauchst, um etwas in deinem Leben zu regeln oder ob es darum geht, dass ich dich in den Arm nehmen soll.” Luna hob ihren Kopf und sah ihn forschend an. „Das ist wirklich ernst gemeint, oder?” „Sonst hätte ich es nicht gesagt, Luna.” „Auch, wenn Ginny und Hermine dabei sind oder noch mehr Leute?” „Von mir aus mitten in der großen Halle beim Mittagessen.” Harry grinste sie frech an. „Was noch zu beweisen wäre.” „Na dann können wir wohl jetzt zu den Anderen gehen.” „Warte noch, Harry. Ich habe dir etwas versprochen gestern. Das will ich dir noch geben.” „Ich dachte das hätten wir gerade geklärt?” „Nein, Dummerle. Das hier ist von meinem Dad für dich. Darum ging es gestern Morgen.” 'Was sollte dann das eben gerade? Ich habe wirklich geglaubt, dass sie…' Harry musterte nachdenklich das Gesicht der Blonden, die jetzt angestrengt in ihren Taschen wühlte und währenddessen mit der Zungenspitze über ihre Lippen fuhr. „Wo ist denn nur… aah ja endlich hab ich dich, du kleiner Schlingel”, flüsterte sie hörbar.

Sie zog eine goldene Kette mit einem Dachs als Anhänger hervor. „Aber wofür denn das jetzt noch?” „Er will dir einfach danken.” „Nimm es mir nicht übel Luna, aber dein Vater ist echt ein komischer Kauz.” Sie zuckte mit den Schultern und Harry betrachtete interessiert den Anhänger. 'Hmm, ein Dachs. Das Wappentier von Hufflepuff. Ob vielleicht…' „Sag mal, Luna? Woher hat dein Vater diese Kette?” „Sie ist, nach mir, das Wertvollste, dass er hat, hat er mir gesagt. Mum hat sie immer getragen. Es ist ein Erbstück ihrer Familie.” „Dann solltest du sie tragen und nicht mir geben.” „Aber…” „Kein aber, Luna. Bevor ich sie dir wiedergebe, sollten wir zu den Anderen gehen. Ich will etwas mit euch allen besprechen, wegen dieser Kette.” „Harry?” Er sah sie fragend an. „Könnten wir sie nicht herholen? Ich sitze gerade so gut.” Harry sah sich um und entdeckte Tammy, die gerade dabei war unter der Spüle zu wischen. „Tammy? Würdest du bitte die Anderen zu uns holen? Ich möchte etwas mit ihnen besprechen.” „Gern, Sir Harry!”, piepste die junge Elfe, sah aber etwas verlegen zu ihm auf. „Was hast du?” „Sollte Miss Lovegood nicht lieber auf einem eigenen Stuhl sitzen, bevor die Misses hereinkommen?” „Keine Sorge, Tammy. Das ist schon richtig so.” Die Elfe knickste und verschwand. Luna grinste Harry schief an. „Sind aber sehr um dich besorgt, deine kleinen Hausgeister.” Bevor Harry antworten konnte, kamen die Anderen durch die Tür.

Nicolas und Laura sahen neugierig zu Luna, die sich immer noch an Harry festhielt. Sie grinsten breit und setzten sich wortlos den Beiden gegenüber. Ginny sah besorgt zu Luna und ließ sich auf den Stuhl neben Harry fallen. Neville setzte sich auf die andere Seite von Harry und Hermine nahm verlegen dreinschauend neben den Kindern Platz. „Sag mal, Luna? Hast du etwa geweint?” „Hab ich, Hermine, aber jetzt ist es wieder gut.” „Tut mir wirklich leid, dass ich dich so angefahren habe.” „Daran hat es nicht gelegen. Keine Sorge, Hermine.” Die Zwei lächelten sich an. Neville sah interessiert zu Harry. „Was gibt’s denn so Wichtiges, dass ihr beide euch absichtlich von uns stören lasst?” „Luna und ich sind uns einig geworden.” „Und? Wie geht es mit euch weiter?” „So wie es vorher schon gewesen ist, Neville.” „Hat sie dir endlich geglaubt? Ich habe mir schon Fransen an den Mund geredet deswegen.” „Wie du siehst, konnte ich sie überzeugen.” „Das sehe ich.” Neville sah lächelnd und mit glänzenden Augen zu Luna, die mit einem leicht verträumten Ausdruck und einem zufriedenen Lächeln im Gesicht die Elfe beobachtete, wie sie wieder der Hausarbeit nachging. „Warum wolltest du denn mit uns sprechen, Harry?” Er zog die Kette hervor und hielt sie so, dass Ginny sie sehen konnte. „Kommt dir die bekannt vor, Schatz?” „Die sieht aus wie unsere. Nur halt in Gold und mit einem Dachs.” „Ganz genau.” Hermine holte ihre Kette unter dem Pulli hervor und sah neugierig auf die, die zwischen Harrys Fingern baumelte. „Darf ich mal sehen?” Harry stupste Luna an, weil diese immer noch vor sich hinträumte. „Hmm?” „Hast du etwas dagegen, dass sich Hermine die Kette deiner Mutter einmal ansieht?” „Nein, natürlich nicht. Oh! Deine sieht ja genauso aus, bis auf den Anhänger und das Material.” Neville war genau wie Harry beeindruckt, wie schnell Luna doch immer wieder in der Lage war Offensichtliches zu erkennen und auf den Punkt zu bringen, obwohl sie Sekunden vorher noch mit ihren Gedanken irgendwo versunken zu sein schien.

„Aber warum sind eure denn aus Silber?”, hakte sie direkt nach. „Weil der dazu gehörende Ring aus Gold ist.” Harry hielt seinen Ringfinger nach oben. „Wäre es nicht passender, wenn sie aus demselben Material gefertigt wären?”, kam neugierig von Neville. „Ich habe da so eine Theorie …” Alle sahen gespannt zu Harry. „Wie wäre es denn, wenn die Erben der Blutlinie Gold tragen und deren Partner passende Schmuckstücke aus Silber, wenn sie denn vorhanden sind?” „Was hat es mit den Erben der Blutlinie eigentlich auf sich? Ich wollte dich gestern schon danach fragen.” Neville sah neugierig zu Harry. „Entschuldigt bitte. Ich hatte nicht daran gedacht, dass ihr zwei noch nicht alles über diese Schmuckstücke wisst.” Harry erzählte ausführlich, was sie in der Zwischenzeit herausgefunden hatten. „Da wir wissen, dass die Linien Hufflepuff und Ravenclaw durch Hexen an ihre weiblichen Nachkommen vererbt werden, wäre es doch nur logisch, wenn es bei ihren Schmuckstücken genau umgekehrt wäre”, beendete er seine Erzählung. „Du denkst aber daran, dass Gryffindor die Ausnahme war, wenn man der Geschichte glaubt.” „Wie meinst du das, Mine?” „Er hat die Ketten aus Liebe zu seinen Frauen gemacht, damit sie dieselben Möglichkeiten haben wie er, Gin.” Luna sah Harry mit großen leuchtenden Augen an. „Du meinst wirklich, dass ich…” „Ja, Luna. Wenn ich recht behalte, dann sind du und ich zwei der Erben der Gründer von Hogwarts.” „Wie bekommen wir heraus, ob es wirklich so ist?” Harry überlegte kurz und rief nach Kreacher. Als der alte Elf erschien, verneigte er sich. „Was kann Kreacher tun?” „Hat Tammy dir etwas wegen Luna gesagt, nachdem sie ihr gestern geholfen hat trocken zu werden?” „Hat Sir Harry einen bestimmten Grund für diese Frage?” „Habe ich, denn mir ist ihr Gesichtsausdruck sehr bekannt vorgekommen, nachdem sie Luna berührt hatte.” „Ja, Sir Harry. Tammy hat sich mir anvertraut, aber Kreacher und die Elfen dürfen nicht mit Sir Harry darüber sprechen, da es eine andere Familie betrifft.” „Danke, Kreacher. Deine Antwort ist mir Information genug.” „Zu gütig, Sir Harry. Kreacher wusste, dass ihr es verstehen würdet. Habt ihr noch einen Wunsch?” „Geh ins Ministerium zu Mr Melvin Chorley und bitte ihn zu uns zu kommen. Am Besten bringst du ihn gleich mit.” „Sehr wohl, Sir Harry.” Lächelnd verneigte sich der Elf und verschwand.

Zehn Minuten später stand Melvin mit verzerrtem Gesicht und wild gestikulierend in der Küche. „Ich habe dir doch gerade versucht…” Verdutzt hielt er inne und sah auf die Kette, die ihm Harry direkt entgegen hielt. „Ich glaube dafür hast du Zeit, oder Melvin? Vielleicht einen Tee zur Beruhigung?” „Ja danke, Harry. Meine Güte, ist dein Hauself hartnäckig. Er hat sich zwei Mal angehört, dass ich keine Zeit habe. Nachdem er mir zum dritten Mal deine Bitte überbracht hat, hat er mich direkt hierher geschleift.” „Er wusste, dass es wichtig ist und hat sich dementsprechend verhalten.” „Wenn er mir gesagt hätte, um was es geht, wäre ich doch sofort mitgekommen.” „Das durfte er nicht, da er sonst gegen den Ehrenkodex der Elfen verstoßen hätte. Ich kann dir jedoch den Grund zeigen und du weißt, worum es geht.” Melvin sah in die Runde und sein Blick blieb an Luna haften, die Melvin interessiert musterte. „Darf ich dir Miss Luna Lovegood vorstellen?” Luna gab Melvin die Hand, blieb aber auf Harrys Knien sitzen. „Gehe ich Recht in der Annahme, dass die Kette ihnen gehört?” Melvin sah freundlich zu Luna. „Warum schauen sie so und was ist hier geschehen?”, wollte er ungeduldig wissen. „Sie gehörte meiner Mum und jetzt sollte sie Harry bekommen, der sich aber weigert, sie anzunehmen. Er will sie mir unbedingt wieder geben und hat mir deshalb eine unglaubliche Geschichte erzählt. Danach hat er seinem Hauselfen komische Fragen gestellt und noch komischere Antworten erhalten. Und jetzt…, jetzt stehen sie vor mir und schauen auf die Kette, als wäre Weihnachten!”, ratterte Luna die Ereignisse des Morgens herunter, die dazu geführt hatten, dass Melvin Chorley mit leuchtenden Augen in Harrys Küche stand. „Das ist es auch. Wissen sie überhaupt, was diese Kette für sie bedeutet?” „Das habe ich ihr schon angedeutet, Melvin. Ich will wissen, wie wir heraus bekommen, ob es auch so ist, wie wir vermuten!”, erklärte Harry ihm. „Genau wie bei euch, Harry.” „Hast du die Kette schon mal getragen, Luna?” „Nein, Harry. Dad hat sie über die Jahre sicher verwahrt. Einmal wollte ich sie mir umhängen, da ich sie durch Zufall gefunden hatte, aber er nahm sie mir weg und sagte damals, dass das nichts für junge Hexen wie mich ist.” „Inzwischen bist du aber sicher alt genug.”

Luna lächelte Harry an. „Du willst wirklich, dass ich sie behalte?” „Na hör mal! Es ist sogar sehr wichtig, dass du sie behältst, wenn ich richtig liegen sollte.” „Aber wenn Dad das raus bekommt…” „Wenn schon. Wir gehen jetzt erst mal in die Halle und probieren aus, was passiert wenn du deinen Patronus herauf beschwörst. Danach sehen wir weiter.” „Also gut. Gibst du sie bitte Neville? Er soll sie mir umlegen.” „Eins noch, Luna. Ich hoffe du vermisst deinen Hasen nicht allzu sehr. Wenn sich dein Patronus verändert, bleibt er dir erhalten. So ist es zumindest bei mir gewesen.” Hermine holte Luft und öffnete ihren Mund, doch ein strenger Blick von Harry ließ sie ihn schweigend wieder zuklappen. Luna erhob sich und Harry reichte Neville die Kette. „Hier, Kumpel. Mach du das!” „Ich hab schon gedacht meine Kleine wäre an dir fest gewachsen”, grinste Neville. „Das war nur ein Test, ob ich auch halte, was ich ihr versprochen habe.” Neville sah zu Luna, die rosa anlief. „Du hast das gewusst, Harry?” Harry zwinkerte ihr grinsend zu. „Und hat er bestanden?” „Sogar mit Auszeichnung, Großer. Ich hab ihm zwar geglaubt, aber nicht gedacht, dass er sogar vor Außenstehenden dazu bereit ist.” „Wozu denn bitte bereit?”, wollte Ginny neugierig wissen. „Zu dem, was er gerade für mich getan hat.” „Aber er hat dich doch nur in den Arm genommen und auf seinen Knien sitzen lassen”, kam überrascht von Hermine. „Eben! Außerdem hat er es gemacht, obwohl andere Leute es sehen konnten.” „Was ist denn daran jetzt bitte ungewöhnlich für Harry?” „Nichts! Und genau das habe ich ihr die ganze Zeit versucht klar zu machen”, erklärte Neville grinsend. Ginny war anzusehen, dass ihr eine ganze Menge durch den Kopf ging. Sie stand irgendwann auf und nahm Luna und Harry bei der Hand. „Kommt bitte mal mit, ihr Beiden? Ihr Anderen wartet bitte hier auf uns.” „Ich will den Patronus aber auch sehen!”, machte sich Melvin bemerkbar. „Du kommst von mir aus in ein paar Minuten nach. Harry gibt euch dann Bescheid.” Das Trio verließ die Küche und sie gingen in die Halle.

„Luna, ich muss dir was erzählen.” „Schieß los, Ginny! Ich bin ganz Ohr.” „Ich habe Harry und Hermine von uns erzählt.” „Darum hast du das so locker genommen, als ich dir eben davon erzählt habe. Warum hast du mir das nicht gesagt, Harry?” Enttäuscht sah sie ihn an. „Und Ginny damit bloßstellen?” „Außerdem hat er es da schon ziemlich locker gesehen.” „Habe ich also recht gehabt, Kleine?” Ginny nickte lächelnd. „Hast du ihm Näheres erzählt?” „Von dem Abend im November, als 'ER' mich besucht hat.” Luna lächelte leicht. „Alles?” „Nur bis du mich wieder zu Bewusstsein gebracht hast.” „Dann weiß er es gar nicht?” „Nur, dass du eines trägst. Das aber nicht von mir, sondern von Neville.” „Du redest mit Neville über meine Tattoos?” Luna sah argwöhnisch zu Harry. „Darüber reden ist wohl zu viel gesagt. Er hat mir erzählt, dass du es dir hast machen lassen, als ich angefangen habe euch zu unterrichten. Ich habe mich aufgeregt, in welche Gefahr du dich damit gebracht hast und er hat mir gesagt, dass man es nicht so schnell sieht. Damit war das Gespräch auch schon beendet.” „Gar nicht neugierig, was und wo es ist?”, grinste Luna. „Im Moment nicht, aber das kann ja noch kommen”, grinste Harry zurück. Ginny knuffte ihm auf den Arm. „Aber nur, wenn ich dabei bin. Wer weiß, auf welche Ideen du kommst!” „Mach dir lieber Sorgen, auf welche Ideen ich kommen könnte, wenn ich allein mit ihm bin, Ginny.” „Welche Ideen du hast, wenn jemand mit dir allein ist, weiß ich nur zu gut.” Ginny lächelte süffisant und nahm Harry in den Arm. Sie kam mit ihrem Gesicht dicht an sein Ohr. „Glaub ja nicht, dass ich dich noch einmal mit ihr allein lasse!”, flüsterte sie ihm zu. „Dass du mir nicht traust finde ich jetzt aber nicht lustig!”, gab er entrüstet zurück. „Glaub mir, Süßer! Dir traue ich…” „Wo ist dann das Problem?” „Lass mich ausreden! Dir traue ich alles zu!” „Dann kann ich dich ja nicht enttäuschen.” Ärgerlich dreinschauend ging er zu Luna, nahm sie in den Arm und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Das mit dem Tattoo klären wir zwei dann mal bei Gelegenheit und zwar ganz allein!” „Zu jeder Zeit, Harry.” Er ging, um Melvin zu holen. Ginny schüttelte nur fassungslos ihren Kopf. „Er denkt halt, dass du weißt, wie weit er gehen würde”, gab Luna zu bedenken.

„Sag schon, Luna hättest du ihn überreden können das Angebot anzunehmen?” „Nein, Süße und das liegt nicht daran, dass ich es nicht versucht habe, sondern daran, dass er es nicht zulassen würde, solange er sich sicher ist.” Ginny nahm sie in die Arme. „Danke!”, flüsterte sie ihr zu. Luna schob sie ein Stück von sich weg und sah sie ernst an. „Ich fühle mich mies dabei.” „Warum? Du hast doch bekommen, was du wolltest.” „Aber nicht so! Der arme Kerl hat echt gedacht ich tu mir was an, weil er mir einen Korb gibt. Du hättest mal sein Gesicht sehen sollen, als er mich zu sich auf die Knie gezogen hat, um mich zu trösten.” Ginny wurde blass. „Was hast du denn gemacht, damit du ihn dazu bringst? Du solltest ihm doch nur verklickern, dass du es von dir aus willst.” „Da kennst du Harry aber schlecht. Das hätte im Leben nicht ausgereicht, um ihn dazu zu kriegen.” „Merlin, Luna! Was hast du denn gesagt?” „Ich habe ihm im Endeffekt einen emotionalen Tiefschlag verpasst und dafür würde ich mir jetzt am Liebsten selbst einen Fluch auf den Hals jagen.” Sie erzählte Ginny von ihrem Gespräch mit Harry. Verbittert sah sie danach zu ihrer Freundin, die sie einfach nur anstarrte. „Ich fühle mich so was von beschissen im Moment. Dass es funktioniert war mir klar, aber dass es ihn so schockt … am Liebsten würde ich ihm alles beichten und danach für immer aus seinem Leben verschwinden.” „So schlimm wird es schon nicht werden, nur weil du die Kette deiner Mutter trägst, Luna.” Harry kam mit Melvin und Neville zu ihnen. 'Merlin sei Dank hat er nur den Rest mitbekommen!', schoss es Luna durch den Kopf. „Wir werden sehen. Auf der Straße werde ich deswegen schon nicht landen.” „Bestimmt nicht”, bestätigte Harry ihr lächelnd.

Melvin wurde ungeduldig. „Könnten wir dann?” „Was ist mit dem Ministerium?”, warf Harry ein. „Dies hier ist doch ein Zaubererhaushalt, da ist doch der Spur egal. Nun macht endlich! Wenn einer was sagt, nehme ich das auf meine Kappe!”, kam angesäuert von Melvin. Luna trat ein paar Schritte vor und zog ihren Stab. „Expecto Patronum”, flüsterte sie. Ein gleißend heller Strahl entfuhr ihrem Stab und bildete eine kräftige Tierfigur aus. „Es ist wirklich ein Dachs!”, flüsterte Ginny ungläubig. Kopfschüttelnd sah Harry zu ihr herüber. „Jetzt sag nicht, du hättest daran gezweifelt.” Schnaufend und knurrend bewegte sich das Tier auf Luna zu. Die ging direkt auf die Knie und strich dem leuchtenden Dachs über den Kopf. „Oh wie toll. Der fühlt sich ganz warm und weich an. Gerade so als wenn er echt wäre. Jetzt verstehe ich auch, warum du mit deinem Löwen so umgehst wie du es tust, Harry.” Der ging jetzt auf Luna zu und reichte ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen. „Darf ich vorstellen? Lady Hufflepuff.” Luna wurde rot. „Lass das, Harry! Ich werde ja ganz verlegen.” „Warum? Bei mir heißt es doch auch Lord Gryffindor und Sire. Wenn ich Mylady also wieder in die Küche bitten dürfte?” Luna ließ den Dachs verschwinden. Harry verneigte sich leicht und ließ ihr den Vortritt. Vor der Küchentür blieb Luna stehen. Neville ging grinsend an ihr vorbei und öffnete die Tür für sie. „Aber nicht, dass das zur Gewohnheit wird, Kleine.” „Schon zu spät!”, gab sie spitz zurück und schritt grinsend hindurch.

Sie wurden von den Elfen, den Kindern und Hermine gespannt und neugierig erwartet. „Und? Hattest du recht, Hase?” Harry nickte. „Das freut mich aber für dich, Luna.” Hermine stand auf und nahm sie lächelnd in die Arme. „Dann ist euer kleines Raumproblem in Hogwarts ja gelöst!”, flüsterte sie Neville mit einem vielsagenden Blick und einem breiten Grinsen zu. „Dem sollten wir heute Nachmittag gleich auf den Grund gehen!”, kam voller Tatendrang von Harry. „Melvin? Hast du Lust wieder dabei zu sein?” „Aber immer doch. Bin schon gespannt, ob ihr mit eurer Vermutung recht behaltet.” „Dann geh doch in den Salon und melde uns durch Dumbledores Portrait alle für heute Mittag bei der Direktorin an.” Melvin nickte und verließ die Küche. „Nicolas? Laura? Wollt ihr uns begleiten oder lieber hier bei den Elfen bleiben?” „Also ich würde gern bleiben, Harry” „Ich würde gern mal eure Zimmer in der Schule sehen.” „Dann lauf schnell zu Melvin und sag ihm Bescheid.” Laura flitzte aus der Küche. Harry wandte sich an Ginny und Hermine. „Ich werde dann mit Laura per Flohnetzwerk reisen. Ihr könnt dann ja apparieren.” „Wie soll ich denn bitte mit Ginny nach Hogwarts hineinkommen?” „Brauchst du nicht. Wir treffen euch am Tor mit den Ebern.” Ginny sah mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck zu Harry. „Wie geht es dann weiter?” „Genau dieselbe Tour wie wir. Tor, Eingang ins Schloss, große Halle und danach sehen wir weiter.” „Du willst mit Luna mitten beim Essen in die große Halle?” „Na sicher, Mine! Wir wissen doch schon, was ungefähr geschieht.” „Was geschieht denn dann?”, wollte Luna vorsichtig wissen. „Wenn es so läuft wie bei mir, dann werden die Anwesenden echt staunen.” Harry zwinkerte ihr zu.

Hermine starrte ihn finster an. „Du bist gemein, Harry. Bei dir waren keine Schüler da und du hast dich dabei schon nicht wohlgefühlt. Ausgerechnet Luna willst du jetzt vor Allen zur Schau stellen.” „Wir sind doch dabei, Mine. Außerdem bekommt sie so vielleicht endlich den Respekt, der ihr zusteht. Der Erbin von Hufflepuff wird sicher niemand mehr ihre Sachen stibitzen, um sie zu verstecken, oder irgendwelche dummen Gerüchte über sie in Umlauf bringen.” Luna lächelte ihm zu. „Du weißt doch, dass es mich nicht stört. Außerdem habe ich bisher immer fast alles wieder gefunden und einige Sachen, die erzählt werden, stimmen doch sogar”, auch sie zwinkerte ihm zu. Neville nahm sie in die Arme und sah ihr direkt in die Augen. „Also ich finde, du solltest diese Gelegenheit nutzen und diesen Hohlschädeln mal zeigen, dass du was ganz Besonderes bist.” „Die Menschen, die mir wichtig sind, wissen es und das reicht mir eigentlich. Andererseits wäre es schon interessant herauszufinden, wie es ist, wenn man so richtig im Mittelpunkt steht.” Luna sah zu Harry. „Vielleicht bekomme ich ja so heraus, warum dir das so unangenehm ist.” Harry grinste verlegen und kratzte sich am Kopf. „Zu viel Aufmerksamkeit ist schon eine Last. Du solltest dich langsam daran gewöhnen, denn was mit unseren Kleidern geschieht, weißt du ja.” „Du meinst, ich bekomme auch so schicke Klamotten?” „Kommt darauf an, welche Überraschungen deine Urahnin für dich in der Schule bereithält.” Lunas Gesicht wurde nachdenklich. „Ihr lasst mich aber nicht allein in der großen Halle.” „Es ist deine Begrüßung. Kann also sein, dass wir im ersten Moment abwarten, was geschieht, wenn ihr dort hineingeht.” „Wieso Ihr? Danach kommt ihr dann aber zu mir?” „Neville kann dich direkt begleiten, schätze ich und wir folgen ein paar Schritte später.” „Also gut. Dann von mir aus. Aber wehe du lässt mich da drin länger als zwei Minuten warten, Harry.” Sie sah Neville wieder direkt an. „Und du weichst nicht einen Millimeter von meiner Seite.” „Würde ich nie tun, Kleine.” „Dann ist es ja gut, Großer.” Sie küssten sich zärtlich.

Melvin kam mit Laura in die Küche zurück. „Wir sollen pünktlich um halb eins im Schloss sein. Die Direktorin meinte, dass es ganz gut wäre, wenn wir in die voll besetzte Halle gehen würden. Fragt mich bitte nicht warum. Sie meinte, sie hätte ihre Gründe dafür.” Zweifelnd sah der junge Mann in die Runde und blieb mitleidig schauend an Luna hängen. „Schon gut, Mr…” „Melvin!” „Ich dachte sie heißen Chorley?” Melvin machte ein dummes Gesicht und die Umstehenden grinsten. „Nein Miss…” „Luna!” „Ach? Doch nicht Lovegood?” Jetzt grinsten alle. „Schon gut, Melvin. Harry hat mir schon erklärt, was passieren könnte und ich bin ja nicht allein, wenn ihr mich der Meute zum Fraß vorwerft.” Harry sah auf die Uhr. „Wir können uns langsam fertigmachen. Laura und ich müssen ja auch noch quer durchs Schloss und über die Ländereien laufen, um euch abzuholen.” „Ich werde vorher noch kurz ins Ministerium gehen und dort Bescheid geben, dass ich den Nachmittag in Hogwarts sein werde.” „Warum gehst du dann nicht schon vor, Melvin und wir treffen uns am Tor zu den Ländereien?” „Gute Idee, Harry. Dann will ich mal los.” Sie verließen die Küche und Melvin ging direkt in den Salon. Laura ging neben Harry die Treppe hinauf. „Sag mal, was soll ich denn anziehen?” „Ich werde meinen neuen Umhang tragen, aber das wäre bei mir egal, weil er sich eh wieder verwandelt, sobald ich die Ländereien betrete. Warum fragst du?” „Ich bin am Überlegen, ob ich nicht eins meiner Kleider tragen sollte, wo doch so ein Anlass bevorsteht.” Harry lächelte. „Wenn du magst, gern. Das Gelbe würde ich aber nicht unbedingt tragen, denn die Farbe ist heute wohl Luna vorbehalten.” „Hätte ich eh nicht, denn im Kamin wird das so schnell schmutzig. Ich hätte ein Blaues, das zu meinen Augen passt. Hat Mum jedenfalls gesagt. Oder ein dunkelrotes” „Das rote Kleid würde wohl zu meinem Umhang und den Kleidern von Ginny und Hermine passen, wenn wir in der Schule sind. Überrasch mich doch einfach.” Laura ging hintergründig lächelnd weiter nach oben und Harry ging in sein Schlafzimmer. 'So wie Laura schaut, weiß ich wohl schon, welche Farbe das Kleid haben wird.'

Nach einer halben Stunde standen alle, bis auf Laura, im Salon und warteten auf die junge Hexe. „Sag mal, Harry, wo steckt denn Laura so lang?” „Sie wollte sich ein Kleid anziehen, bevor wir aufbrechen, Ginny.” „Ein Kleid. In die Schule?” „Ja, Luna. Sie möchte eben passend gekleidet sein für heute.” „Nehmt ihr mich so mit?” Harry sah zur Tür und ging lächelnd zu Laura. „Klar nehmen wir dich so mit.” Neville ging in die Hocke. „Lass dich mal anschauen, Laura.” Die Kleine drehte sich einmal in ihrem dunkelroten Kleid. „Toll siehst du aus.” Hermine sah grinsend zwischen Harry und Neville hin und her. „Typisch! Kaum sehen die Kerle ein hübsches Mädchen in einem Kleid, schon vergessen sie alles um sich herum”, stichelte Ginny. Harry sah zu ihr herüber und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. „Wenn du meinst.” Er sah lächelnd zu Laura. „Wollen wir dann los?” „OK!” Sie gingen zum Kamin, Harry griff nach dem Flohpulver und nach einem sehr deutlichen „Hogwarts!” verschwanden die Zwei in den grünlichen Flammen. Hermine sah eindringlich zu Ginny. „Ist da etwas, das ich wissen sollte?” Luna lief rosa an und Ginny ging es nicht besser. Mit drohendem Blick ging Hermine auf Ginny zu. „Raus mit der Sprache!” Die Rothaarige machte einen Schritt rückwärts. „Ni… Nichts, Mine.” Hermine funkelte sie böse an. „Du weißt, dass ich sofort merke, wenn Harry sauer ist. Er war vorhin schon so komisch, als er Melvin und Neville geholt hat.” Luna schaltete sich ein. „Ich muss dir was erzählen, Hermine.” „Ich bin ganz Ohr.” Ginny wurde bleich, als Luna von ihrem gestrigen Gespräch mit ihr erzählte. Nachdem sie geendet hatte, fing Hermine schallend an zu lachen. „Oh Mann, Luna. Da hast du dich von ihr aber schön vor den Karren spannen lassen.” Mit einem gehässigen Blick auf Ginny fuhr sie fort. „Du weißt, dass Harry es erfährt, heute?” „Von…, von dir?” Hermine verzog ihr Gesicht zu einem hämischen Grinsen. „Das habe ich nicht nötig. Für solche Kleinigkeiten haben wir ja unseren Türzauber.” Schockiert ließ sich Ginny auf einen Sessel fallen. „Daran habe ich ja gar nicht mehr gedacht.”

Harry landete mit Laura im ehemaligen Büro von McGonagall. „Hat sie denn nichts dagegen, wenn wir hier so einfach hereinschneien?”, wollte die kleine Hexe wissen, während Harry ihr und sich den Ruß von der Kleidung klopfte. „Früher hätte ich mich das auch nicht getraut, aber jetzt ist es ja nicht mehr ihr alleiniges Büro und wir stören sie ja auch nicht.” „Hattest du Angst vor ihr?” Harry überlegte kurz. „Angst nicht, aber großen Respekt vor ihrem Wissen und vor ihrer ganz besonderen Art mit Menschen umzugehen. Hast du Angst vor ihr?” Laura nickte zaghaft. Harry ging vor ihr in die Hocke. „Die Direktorin ist ein herzensguter Mensch. Sie hat und wird auch in Zukunft alles tun, damit aus euch kleinen Zauberlehrlingen gestandene Hexen und Zauberer werden. Sie hat viel riskiert, damit ihr hier weiterhin lernen könnt. Glaub mir, Laura. Egal wie streng sie guckt, Angst brauchst du vor ihr keine haben.” Sie lächelte ein wenig. „Du magst sie, oder?” „Klar mag ich sie. Egal, was ich angestellt habe hier, sie war immer fair, auch wenn sie mich bestraft hat, weil ich es übertrieben habe.” Er richtete sich wieder auf. „Wollen wir jetzt weiter?” Laura nickte und Harry nahm sie bei der Hand. Als sie aus der Tür traten, gingen einige der älteren Schüler gerade zum Essen. Neugierig sahen sie auf das ungleiche Paar. Nach einigen Schritten drückte Laura seine Hand. „Was ist denn?”, flüsterte er ihr zu. Laura nickte mit dem Kopf zu einer Gruppe Slytherins, die ihnen entgegen kam. Zwei der Fünf nickten Harry freundlich zu, doch die anderen Drei starrten ihm feindselig entgegen. Harry erkannte Bradley, der auch gleich den Mund öffnete.

„Na, Flamel? Hat Potter schon die Nase voll von dir, dass er dich wieder herschleppt?” Harry spürte, wie sich Laura anspannte. „Na, Borage? Wieder einmal Lust auf eine nasse Hose?”, konterte Harry deshalb grinsend. Laura entspannte sich merklich, als sie mitbekam, dass der Slytherin mit rotem Kopf und ohne ein weiteres Wort an ihnen vorbei schlich. Seine Begleiter begnügten sich damit, mit verständnislosen Gesichtern an ihnen vorbei zu latschen. „Wieso nasse Hose und warum ist ihm das so peinlich?”, wollte Laura wissen. „Er hat sich in die Hose gemacht, als wir uns das letzte Mal gesehen haben”, erklärte Harry ihr grinsend. Laura lachte los. „Das glaube ich jetzt nicht!”, gluckste sie. Harry nickte ihr bestätigend zu. „Aber du solltest ihn lieber nicht daran erinnern, wenn ihr euch seht.” „Bin ja nicht lebensmüde.” Sie gingen langsam die Treppe hinunter, um zum Portal zu kommen, weil sie die Anderen ja am Tor mit den Ebern abholen wollten. Vor der großen Halle hatte sich die übliche Traube gebildet, weil jetzt die meisten Schüler essen wollten. Laura drückte sich wieder an Harry. „Was ist?” „Ich mag dieses Gedränge nicht. Nicolas und ich gehen deshalb meist als Letzte zum Essen.” „Das kriegen wir ganz leicht hin.” Harry straffte sich. „Dürften wir bitte mal hier durch?” „He hinten anstellen!”, kam von einem Hufflepuff, „Wir haben schließlich alle Hunger.” „Wir zwei wollen auch noch nicht in die Halle, sondern zum Portal.” „Versuchs doch einfach!”, kam von dem untersetzten Blonden, ohne dass er darauf achtete, mit wem er da genau sprach. „Ich möchte ungern jemanden verletzen!”, kam jetzt eindringlicher von Harry. „Du und…”

Der Siebtklässler sah in Richtung der Stimme und brach ab, als er genau mitbekam, mit wem er da gerade sprach. Sofort begann er damit, die um ihn herum Stehenden auseinander zu drängen. Er erntete dafür böse Blicke und Rippenknuffe. Irgendwann wurde es ihm zu bunt. „Macht Platz, verdammt! Harry Potter will zum Portal.” Sofort bildete sich eine Gasse und die Anwesenden starrten auf Harry. Lächelnd führte er Laura an seiner Hand vor sich her. Die Jungs starrten ihn teilweise breit grinsend an. Die Mädchen in der Gruppe fingen an zu tuscheln. „Schaut euch das an! Ist das nicht die kleine Flamel?” „Meine Mum hat mir erzählt, dass sie bei ihm lebt. Ich wollte das nicht glauben.” „Sieht aber ganz so aus, oder?” „Was ist das eigentlich für ein komischer Umhang?” „Meine Schwester hat ihn am Sonntag vorn am Portal getroffen. Er soll ihn von Hogwarts bekommen haben und dann ist er direkt aus der Schule appariert.” „Ist nicht wahr?” „Wenn ich es euch doch sage.” „Hach, ist er nicht niedlich? Ob er wohl noch zu haben ist?” „Sag mal, wo hast du die letzten Jahre gelebt? Auf dem Mond? Harry ist in festen Händen und das eigentlich schon seit Jahren.” „Wieso eigentlich?” „Der Gute hat ein wenig gebraucht, bis es ihm aufgefallen ist, dass Ginny Weasley die Richtige ist.” „Also ich hab gehört er wäre mit Hermine Granger zusammen.” „Mit dem Bücherwurm? Da hab ja sogar ich eindeutig mehr zu bieten.” „Vergiss es! Meine Schwester meinte er wäre wohl mit beiden zusammen.” „Wie kommt sie darauf?” „Sie trugen am Sonntag identische Kleider und silberne Halsketten. Weder die Weasley noch die Granger hätten die Möglichkeiten solche Sachen selbst zu kaufen.” „Das glaub ich nicht.” „Warum nicht? Wenn sie sich einig sind, ist doch alles gut.” „Würdest du das etwa mitmachen?” „Sicher! Wenn ich mit ihm zusammen sein könnte, würde ich mich gern hinten anstellen.” „Du bist ja genauso verrückt, wie die Lovegood.”

Das Lächeln auf Harrys Gesicht erlosch augenblicklich. Auch Laura blieb stehen und sah zu ihm auf. „Du magst es nicht, wenn man Luna so nennt, oder, Harry?” „Ganz und gar nicht.” Harry wandte sich um und sah in betretene Gesichter. Zwei der Hexen waren jetzt knallrot im Gesicht. „Eins solltet ihr euch für die Zukunft gut merken. Was ihr über mich erzählt, ist mir egal. Aber meine Freunde und meine Familie sind tabu.” „Familie?”, stieß eine schwarzhaarige hübsche Hexe mit braunen Augen in der Schuluniform von Hufflepuff hervor. Interessiert und freundlich sah Harry sie an. 'Du bist also die, die sich hinten anstellen würde.' „Richtig gehört. Ginny, Hermine, Nicolas und Laura. Wen ich zu meinen Freunden zähle, wisst ihr ja sicher?” Einhelliges Nicken. „Dann ist ja alles klar.” Er sah mit hochgezogenen Augenbrauen zu der Zweiten rotgesichtigen, deren Züge jetzt entgleisten. „Was Luna angeht-”, Harry sah provokant grinsend in die Runde, doch niemand wagte es, seinen Gesichtsausdruck zu erwidern, „lasst euch einfach Zeit beim Essen.” Er zwinkerte der Schwarzhaarigen noch einmal zu und ging dann zusammen mit Laura durch das Portal. Er hörte nicht mehr, was die jungen Hexen sich zu sagen hatten. „Seine Familie. Also so was.” „An deiner Stelle wäre ich still. Kannst froh sein, dass er gute Laune hatte.” „Wohl eher, dass er die Kleine dabei hatte.” „Habt ihr gesehen, wie er mir zugezwinkert hat?” „Mann, Charleen, komm wieder runter!” „Träumen wird man ja noch dürfen.” „Glaub mir, der Junge ist vom Markt.” „Mich würde schon interessieren, wie er das angestellt hat, dass gleich zwei Mädels mit ihm in die Kiste hüpfen.” „Frag doch mal Charleen.” Beide sahen zu der Hufflepuff, die aber nur mit den Schultern zuckte. „Ist ja nicht so, dass er der bekannteste Zauberer Englands wäre, väterlicherseits aus einer der ältesten und reichsten Familien stammt und ganz nebenbei auch noch gut aussieht.” „Woher willst du wissen, dass er reich ist?” „Seine Eltern sind mit meinen bekannt gewesen. Während des ersten Zaubererkrieges haben seine Eltern den Kontakt abgebrochen, um meine nicht in Gefahr zu bringen. Mum hat mir mal die Briefe, Fotos und Einladungen gezeigt, die sie vorher von den Potters bekommen haben. Seine Eltern haben nie gearbeitet und hauptsächlich, wie ihr ja wisst, mit Dumbledore und anderen Zauberern gegen ihr wisst schon wen gekämpft. Bevor sie ermordet wurden, haben sie zig Familien mit Gold und anderen Mitteln unterstützt, damit sie untertauchen konnten. Glaubt mir, wenn Harry Potter eines nicht braucht, dann ist dies Geld.”


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Sie kämmt sich ihr Haar offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr.
Jamy Temime, KostĂĽmbildnerin, ĂĽber Prof. Trelawney