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Fanfiction

Lebensfragen - Über Deinen Kopf hinweg?

von One_of_the_Old

XXXIX Über Deinen Kopf hinweg?

Ginny gab Teddy wieder an Harry und ging mit Hermine zu Neville und Luna, die sich noch einmal um die frisch gesetzten Blumen kümmerten. „Was machst du da, Neville?”, wollte Ginny neugierig wissen. „Ich hab nur noch einen Anwachszauber gesprochen, damit die Pflanzen auch wirklich gut gedeihen. Ihre Blütezeit ist ja nicht mehr so lang.” „Wir sollten demnächst für neuen Besatz sorgen, damit die Zwei es auch schön haben”, gab Luna zu bedenken. „Was hältst du davon, wenn wir Mrs Tonks vorschlagen, das für sie zu übernehmen?” „Von mir aus gern, Großer.” Hermine lächelte leicht. „Was ist, Mine?” „Großer passt gut zu ihm, Ginny. Wenn ich mir überlege, wie wir ihn kennengelernt haben. Damals hätte niemand vermutet, was er für ein stattlicher junger Mann werden würde.” Neville grinste verlegen, aber seine Augen leuchteten kurz. „Na siehst du? Hermine sagt auch, dass du gut aussiehst. Ihr zwei glaubt ja gar nicht, wie oft ich ihm das schon gesagt habe, aber mir glaubt er das offensichtlich nicht.” Luna klang etwas genervt. „Lass mal, wenn ein Mensch nicht davon überzeugt ist, dauert es sehr lang ihm das Gegenteil zu beweisen. Ich weiß das aus eigener Anschauung”, kam leise von Hermine. Neville schüttelte energisch seinen Kopf und nahm sie in den Arm. „Das ist jetzt nicht dein Ernst, Hermine?” Sie lächelte ihm dankbar zu. „Inzwischen hat es Harry geschafft, dass ich nicht mehr so denke. Was aber auch nicht verwunderlich ist, da ich ihm das auch früher schon geglaubt habe.” „Harry… früher…”, stotterte Neville, der sie wieder losließ und sie mit großen Augen ansah. „Ihm hätte ich das schon in unserem ersten Jahr geglaubt, wenn er es denn gesagt hätte.” „Ah ja!”, gab Neville nachdenklich zurück und zog Luna zu sich heran.

Luna grinste schief und Ginny zog die Schultern hoch. „Wir sollten langsam gehen. Die Anderen sind schon fast am Tor.” Die Vier beeilten sich etwas, um Harry und Andromeda wieder einzuholen. Als sie ankamen, unterhielt sich McGonagall gerade mit ihm. „Wo hast du denn das Pärchen hingeschafft?” „Nach London. Kreacher kümmert sich um Miss Peacegood. Sobald es ihr bessergeht, sollen sie wieder zu Andromeda kommen.” „Warum hast du sie nicht ins Mungo gebracht?” „Sie ist ja nicht krank, sondern nur etwas durcheinander und mit den Nerven runter.” „Du meinst also dein alter Hauself kann das besser als ein Heiler?” „Meine erste Wahl wäre Madam Pomfrey gewesen, doch die hat sicher Besseres zu tun. Außerdem bietet der Krankenflügel in Hogwarts doch recht wenig Privatsphäre.” „Das hat seine Gründe, Harry. Poppy ist schließlich die meiste Zeit auf sich gestellt und kann so besser die Übersicht behalten.” Andromeda kam mit Molly und Arthur zu ihnen. „Sagt mal ihr zwei. Wollt ihr nicht auch mit zu uns kommen?” Sie sah dabei zu Neville und Luna. „Gern, wenn sie nichts dagegen haben.” „Ach wo, Mr Longbottom. Ron und Miss Brown bleiben auch noch.” „Ich bring nur noch schnell Dennis nach Hause.” „Macht euch doch schon langsam auf den Weg. Ich will mich noch schnell von den Anderen verabschieden. Dennis übernehme ich.” Harry ging zu den DA-Mitgliedern, die noch nicht aufgebrochen waren. „Danke, dass ihr da wart, Leute.” „Keine große Sache, Harry”, grinste ihm Terry entgegen. „Solch ein Frühstück kannst du uns gern öfter liefern. Selbst wenn es unsere Henkersmahlzeit werden sollte.” „Das will ich nicht hoffen, Ernie. Aber Frühstück könnt ihr gern haben bei mir.” Nachdem sich Harry per Handschlag von allen verabschiedet hatte, stand Dennis etwas verloren in der Gegend herum. Harry hielt ihm seine Hand hin. „Na komm, Dennis! Ich bring dich kurz nach London.” „Du bringst mich selbst hin?” „Klar! Ist mir sogar ein Vergnügen.” Grinsend griff der Junge zu und im Nu standen die Zwei hinter der kleinen Mauer, von der aus Harry mit Ginny das letzte Mal zur Winkelgasse aufgebrochen war.

„Dann mach es mal gut, Harry. Ich melde mich wegen der Bilder.” „Hey, ich dachte ich würde dich bis zu deinen Eltern bringen.” „Aber hast du es denn nicht eilig wieder zurückzukommen?” „Ist ja nicht so, dass es dabei um eine lustige Geburtstagsfeier geht.” Dennis sah Harry ernst an und nickte dann. „Na dann komm. Mum und Dad werden sich freuen, dich wieder zu sehen.” Sie gingen nebeneinander her und Harry fiel auf, dass Dennis ihn ein paarmal skeptisch von der Seite ansah. „Was schaust du so komisch?” Verlegen kratzte Dennis sich am Kopf. „Ich warte auf einen Kommentar von dir zu unserem Viertel.” Harry sah ihn verdutzt an. „Lebst du gern hier?” „Eigentlich schon. Die Leute sind nett und die Meisten sind herzensgute und aufrichtige Menschen.” „Na siehst du. Das ist besser als das, was ich über meine Nachbarn sagen kann. Ehrlich gesagt weiß ich dazu auch zu wenig von ihnen, aber hier wirft wenigstens niemand seinen Müll auf die Straße und ich hätte auch abends nicht das Gefühl hinter jeder Ecke würde mich einer überfallen wollen, wenn ich vor die Haustür trete.” Dennis lächelte ihn an. „Als wenn du dich nicht wehren könntest. Hier klappen sie zwar um zehn die Bürgersteige hoch, aber wir können in unserer Straße jederzeit beruhigt vor die Tür gehen.” „Na siehst du? Was will man mehr?”

Dennis schloss die Haustür auf und ging mit Harry ins Wohnzimmer zu seinen Eltern. „Hallo Mum, hallo Dad. Ich habe Besuch mitgebracht.” Tom und Carla Creevey sahen sich überrascht um, als Harry sie mit einem freundlichen „Hallo!” begrüßte. „Harry! Komm, setz dich zu uns!”, bat Mrs Creevey. „Na Dennis? Alles gut überstanden?”, wollte Mr Creevey von seinem Sohn wissen, nachdem der sich gesetzt hatte. „Ging so, Dad. Ich habe ein paar Bilder gemacht. Die könnt ihr euch dann ansehen, wenn ihr wollt.” „Auf einer Beerdigung?” Carla sah kopfschüttelnd zu ihrem Sohn. „Nein, Mum vorher und es sind nur die drauf, die es auch wollten…, bis auf…” Grinsend sah Dennis zu Harry. „Teddy konnte ich ja nicht fragen.” „Der wird schon nichts dagegen haben”, beruhigte Harry ihn lächelnd. Mr Creevey zog die Brauen hoch. „Du sollst doch nicht einfach Leute fotografieren.” „Keine Panik. Teddy ist mein Patenkind. Der wird später sicher froh sein, die Bilder zu haben.” „Patenkind! In deinem Alter?”, brachte Carla ungläubig hervor. „Naja, als seine Eltern mich darum gebeten haben…” Harry erzählte den Creeveys, wie und warum er zu diesem Patenamt gekommen war. Tom sah ihn ernst an. „Da hast du dir aber einiges aufgeladen, Harry.” „Seine Großmutter ist ja auch noch da. Zauberer und Hexen leben ja glücklicherweise recht lang und das bei guter Gesundheit. Sie wird sicher noch auf seiner Hochzeit das Tanzbein schwingen”, wiegelte Harry ab.

„Sag mal, was machen denn Nicolas und Laura bei dir?” „Tja, Dennis. Das ist eine lange Geschichte.” Wieder war es an Harry, einen etwas längeren Monolog zu halten. „Das schönste an der Sache ist, dass ich ein Jahr lang mit den Beiden nach Hogwarts gehe und sie wahrscheinlich sogar ein paar Stunden in der Woche unterrichten werde.” „Welches Fach?”, wollte Dennis direkt wissen. „Verteidigung”, gab Harry trocken zurück. „Hätte ich auch selbst drauf kommen können.” Mrs Creevey schüttelte ungläubig ihren Kopf. „Wird dir das nicht zu viel Harry?” „Ich hoffe mal nicht. Eventuell werde ich dieses Jahr kein Quidditch spielen und habe dann mehr Zeit für andere Dinge.” „Wie? Du spielst nicht?” „Ich weiß es noch nicht, Dennis.” „Schade. Gerade die Schlangen würden sich nass machen, wenn du gegen sie antreten würdest.” „Schlangen?” „Die Schüler des Hauses Slytherin werden so bezeichnet, Mrs Creevey. Das Wappentier ihres Gründers ist eine silberne Schlange auf grünem Grund.” Ein irrwitziger Gedanke schoss Harry durch den Kopf.

„Bitte entschuldigen sie mich einen kurzen Moment.” Er stand auf und verschwand mit einem leisen Plopp. Nach zehn Minuten stand er grinsend wieder im Wohnzimmer der Creeveys. „Entschuldigen sie bitte. Normalerweise respektieren wir die Privatsphäre beim Apparieren und erscheinen nicht direkt in der Wohnung.” „Kein … Problem”, brachte Mr Creevey überrascht hervor. Lächelnd überreichte Harry Mrs Creevey ein Paket und setzte sich. „Was ist das, Harry?” „Ein Buch über unsere Schule für sie. Sie müssen doch wissen, wo sich ihr Sohn das Jahr über herumtreibt.” Vorsichtig und mit großen Augen öffnete Mrs Creevey das Papier, schlug den Ledereinband auf und blätterte langsam die ersten Seiten um. Sie schlug sich eine Hand vor den Mund. „Das können wir nicht annehmen”, flüsterte sie. „Was hast du, Mum?” Wortlos gab sie das Buch an Dennis. „Mann, Harry! Erste Auflage von … boah ist das alt. Wo zum Geier hast du das denn her?” „Aus meiner Bibliothek”, grinste Harry. An Mrs Creevey gewandt fügte er hinzu. „Keine Sorge, das ist nur eine Kopie. Das Original liegt auf Hermines Nachtschrank.” „Was ist, wenn das einer bei uns findet, Harry?” Harry überlegte kurz. „Welches ist denn ihr Lieblingsbuch, Mrs Creevey?” „A Christmas Carol von Charles Dickens.” „Haben sie eventuell ein Bild davon oder ein Original?” Dennis sprang auf und flitzte aus dem Zimmer. Er kam mit einem Katalog und einer Taschenbuchausgabe zurück. „Hier, Harry. Reicht dir das?” „Klar. Jetzt pass mal auf, Dennis.” Harry zog seinen Stab, machte eine komplizierte Bewegung damit, tippte Dennis' Hand, danach seine und das Buch an. Er lächelte zufrieden. „Hat es nicht geklappt?”, wollte Mr Creevey wissen. „Doch, hat es.” Harry legte das Buch aus der Hand und es verwandelte sich in eine ledergebundene Ausgabe der Gruselweihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Staunend besahen die Creeveys sich das Buch. „Jetzt können sie es beruhigt in den Schrank stellen und niemand wird etwas merken.” Tom nahm das Buch und es verwandelte sich wieder in das Original. „Was, wenn jemand Fremdes es berührt?” Harry nahm lächelnd den Katalog und legte ihn um das Buch. Wieder erschien die Weihnachtsgeschichte. „Das passiert, wenn jemand dieses Buch berührt, der nicht aus ihrer oder meiner Familie kommt.”

„Woher kannst du das alles, Harry?” „Wenn ich das wüsste! Seit ich diesen Seelensplitter von Voldemort los bin und diesen Ring meiner Eltern trage, kann ich so einiges und weiß, wenn ich es brauche, wie es geht, Dennis.” Mrs Creevey sah überrascht zu ihnen herüber. „Kannst du so was nicht?” „Mum, das was Harry da gemacht hat, ist höhere Zauberkunst. Das lernt man, wenn überhaupt, erst in den UTZ-Kursen oder sogar noch später, wenn man sich zu einem Studium in diesem Bereich entschließt.” Seine Eltern sahen mit großen Augen zu Harry, der nur verlegen mit den Schultern zuckte. „Hermine muss kochen deswegen.” „Sie und Ginny wissen nur einen Teil im Moment, Dennis. Aber sobald ich mit meinem Hauselfen gesprochen habe und mit dem Portrait von Gryffindor werde ich ihr wohl beichten müssen, dass mein Abschluss in Hogwarts reine Formsache sein wird.” „Sie wird definitiv kochen, wenn sie das hört”, grinste Dennis. „Wie geht es denn Hermine? Nach dem Nachmittag hab ich mir wirklich Gedanken gemacht wegen ihr.” „Mum…” „Schon gut, Dennis. Ich erzähle es ihr selbst.” Harry sah Mrs Creevey ernst an. „Hermine hat sich von Ron getrennt und ist jetzt mit Ginny bei mir.” „Sie wohnt bei dir.” „Ja, Mrs Creevey. Das auch.” Carla nickte langsam. „Wie jetzt? Auch?”, wollte Mr Creevey wissen. „Lass gut sein, Tom. Ich erklär dir das später.” Überrascht sah Harry sie an. „Dennis hat mir schon alles erzählt. Irgendwie wollte ich ihm aber nicht glauben.”

„Es ist, wie er sagt.” „Ist das bei Zauberern so?” „Nein ... nicht bei den Meisten, sondern nur bei einigen sehr wenigen.” „Wie viele kennst du?” „Zwei und einer davon ist schon ewig nicht mehr bei uns.” „Wer war der Zweite?” „Ein Urahn von mir.” Mrs Creevey lächelte ihm zu. „Wie lang ist das her?” „Ziemlich lang. Er hat Hogwarts mit gegründet.” „Liegt also bei euch in der Familie?” „Schlägt aber wohl nur alle paar tausend Jahre durch.” „Kann es sein, das es eher daran liegt, dass du … ihm sehr ähnlich bist? So ähnlich, als wärest du … Er?” Verwirrt sah Harry sie an. 'Was für eine Idee. Ich hab im Moment das Gefühl ich sitze in Wahrsagen und Trelawney versucht mir eine Deutung von Spulenwurzeltee unterzujubeln.' Unsicher lächelte er Mrs Creevey an und bewegte nachdenklich seinen Kopf. 'Vielleicht sollte ich mit Dumbledores Portrait darüber sprechen.' „Klingt zwar etwas ungewöhnlich, aber ich für meinen Teil weiß aus eigener Anschauung, dass es etwas in uns gibt, das weiter existiert bis zu einem gewissen Punkt”, gab er vorsichtig zur Antwort. Dennis sah stolz zu seiner Mum und Mr Creevey sah neugierig zu Harry. „Aus eigener Anschauung?” „Dad…” Harry hob lächelnd seine Hand und erzählte den Creeveys von seiner Begegnung mit Dumbledore in ''Kings Cross'' „…Ich war allein mit ihm dort ich habe weder Colin noch Fred oder Remus und Tonks dort getroffen. Ich denke, dass dieser Ort für jeden, der dort hin gelangt anders und einzigartig ist”, schloss er seine Erzählung, da er den fragenden Blick von Dennis Eltern bemerkt hatte, während er sprach. „Tut mir ehrlich leid, dass ich ihnen nicht mehr sagen kann. Aber ich weiß einfach, dass Colin, dort wo er jetzt ist, sich sicherlich genauso gut fühlt, wie ich damals.” Harry erhob sich vom Sofa. „Ich glaube ich muss jetzt wieder zu den Anderen. Meine Mädels werden sich schon Sorgen machen, wo ich stecke.” Mr Creevey klappte der Unterkiefer herunter. Carla stand lächelnd auf und brachte Harry zur Tür. Bevor sie ihn gehen ließ, nahm sie ihn fest in den Arm. „Danke, dass du uns davon erzählt hast, Harry. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass es da noch etwas gibt.” Sie hielt ihn jetzt ein Stück von sich weg. „Ich wünsch euch alles Gute und grüß deine Freundinnen von uns.” „Danke, Mrs Creevey. Werde ich bestimmt machen.” Harry winkte noch kurz, nachdem er die Treppe herunter gegangen war und ging nachdenklich die Straße hinunter.

Als es an der Tür klopfte, saßen die anwesenden Zauberer bereits mit ihrer dritten Tasse Tee bei Andromeda im Wohnzimmer. Weil Ginny aufspringen wollte, wurde sie von Molly zurückgehalten. „Du bist hier nicht zu Hause, Kind”, ermahnte sie ihre Tochter. Verlegen sah Ginny zu Andromeda. „Würdest du bitte für mich gehen? Ich mag nicht aufstehen im Moment”, bat diese lächelnd. Ginny stand jetzt langsam auf und ging zur Tür. Die Anderen horchten, wer da wohl kommen würde. „Ach sie sinds”, erklang es etwas enttäuscht. „Geht es ihnen wieder besser?” „Ja danke. Euer Hauself ist echt klasse. Der hat mir einen Tee gemacht, der mir sofort geholfen hat.” Ginny kam jetzt mit Miss Peacegood und Mr Croaker ins Wohnzimmer zurück. Verlegen sah Eve in die Runde. Andromeda stand auf und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Kommen sie, nur keine falsche Scheu! Setzen sie sich zu uns! Tee oder lieber etwas Stärkeres?” „Tee ist gut.” „Und für sie?” „Für mich bitte auch.” Nachdem die Zwei saßen und ihren Tee hatten, kamen die Gespräche wieder in Gang. Nach einer ganzen Weile klopfte es erneut und Ginny sah zu Andromeda, die lächelnd nickte. Wieder Stille, bis die Tür geöffnet wurde. „Wo hast du dich rum getrieben, verdammt?”, rief Ginny aufgebracht. Ein Grinsen lief durch die Gruppe der Anwesenden. „Was fällt dir…” Der Satz brach ab. Als Arthur aufstehen wollte, hielt Hermine ihn zurück. „Lass nur! Sie bekommt gerade die Quittung für ihre große Klappe.” Nach fünf Minuten kamen eine rotwangige Ginny und ein breit grinsender Harry ins Wohnzimmer. „Tut mir leid, dass es etwas gedauert hat, aber die Creeveys hatten noch ein paar Fragen wegen der Schule.” Er gab Hermine einen Kuss und setzte sich auf Ginnys Platz, mit ihr auf dem Schoß. Hermine sah ihn nachdenklich an. „Die du alle beantworten konntest?” „Ich nicht, aber dafür gibt es ja Bücher.” „Du hast den Creeveys 'Eine Geschichte von Hogwarts' gegeben?” Sie klang fassungslos. „Als wenn du deinen Eltern dieses Buch nicht gegeben hast.” „Brauchte ich nicht, da ich den Inhalt drauf hatte.” Trotzdem lief sie rosa an.

„Du hast ihnen ein Zaubererbuch gegeben?”, kam bedrohlich leise von Kingsley. „Habe ich.” Harry grinste von einem Ohr zum anderen und nickte. „Bist du verrückt geworden?! Weißt du eigentlich was du damit angerichtet haben könntest?” Harrys Gesicht blieb, wie es war. Er wandte sich an Andromeda. „Hast du mal ein Buch für mich?” Kingsley klappte der Unterkiefer runter, da Harry ihn offensichtlich ignorierte. „Kleinen Moment, Harry.” Sie holte ein Buch und gab es ihm. „Warte bitte.” Überrascht blieb Andromeda bei ihm stehen. Harry zog seinen Stab und machte dasselbe mit ihm, wie bei den Creeveys. Er tippte auf Andromedas Hand und das Buch. Es verwandelte sich in das Lieblingsbuch von Mrs Creevey. Er gab es an Andromeda und es verwandelte sich zurück. „Darf ich?”, kam schüchtern von Hermine. Als sie es in Händen hielt, verwandelte es sich wieder. Mit einem herausfordernden Blick an Harry schlug sie es auf und bekam große Augen. Sie schüttelte ihren Kopf, sah beleidigt zu ihm herüber, schlug es wieder zu und gab es an Kingsley, der kurz vorm Platzen zu sein schien. Nachdem dieser es öffnete, zog er seinen Zauberstab und tippte es an. Es blieb 'A Christmas Carol' von Dickens. „Ich…, ich fasse es einfach nicht!”, stöhnte er. „Sag mal, Harry? Wie schaffe ich es dieses Muggelbuch zu lesen?”, wollte Andromeda wissen. „Brauchst nur Handschuhe überziehen. Der Zauber reagiert auf Hautkontakt. Nur die berechtigten Familien können das Original lesen.” „Merlin, Harry. Woher kannst du das?”, kam verblüfft von McGonagall. „Ich weiß wie es geht, wenn ich den Zauber brauche. Danach kann ich ihn.”

„Und du willst noch zur Schule zurück?”, kam fassungslos von Ron. „Ich gehe auf jeden Fall zurück. Kann ja nicht schaden!” Er nahm seine Hand von Ginnys Seite und zog Hermine zu sich heran. „Kann ich mich eben mehr auf die Fächer konzentrieren, in denen ich nicht so gut bin.” „Davon hat es ja ein paar”, lächelte McGonagall. „Eben!”, bestätigte Hermine resolut, sah aber stolz und glücklich zu Harry. Auch Ginny sah sehr zufrieden zu ihm herunter. Teddy machte sich in seinem Kinderzimmer bemerkbar. „Schatz? Lässt du mich zu Teddy?” „Äußerst ungern.” Sie stand aber trotzdem auf und ließ ihn lächelnd gehen. Nach ein paar Minuten standen die Zwei wieder im Wohnzimmer. „Guck mal! Wie süß, Harry im Kleinformat”, jubelte Lavender. Croaker und Eve sahen überrascht zu Teddy. „Ich…, ich dachte Remus…”, stotterte Eve und drohte wieder die Fassung zu verlieren. Harry ging mit Teddy zu ihr und hielt ihn ihr hin. Vorsichtig nahm sie ihn und sah mit feuchten Augen auf das Bündel. Teddy grapschte, wie bei Harry, nach der glänzenden Brille der jungen Frau. Lächelnd zog sie den Kopf etwas zurück und der Kleine gluckste fröhlich. Seine Haare wurden brünett und seine Augen braun. „Er kommt ganz nach Mama”, erklärte Harry ihr. Verlegen sah Eve ihn an und gab Teddy an ihn zurück. „Bitte entschuldigen sie…” „Du und es ist nicht schlimm.” „OK, dann bin ich aber auch Eve. Trotzdem eine dumme Reaktion. Ich habe Teddy halt vorhin nicht genau gesehen, so eingepackt wie er war.”

Luna lachte schallend. „Na das wäre ja was für den Tagespropheten gewesen. Harry Potter macht Nymphadora Lupin ein Kind und wird zum Dank dafür von ihrem Ehemann Remus zum Paten gemacht.” „Also bitte, Luna!”, machte sich Neville angesäuert bemerkbar. Luna lief rot an und sah entschuldigend zu Andromeda. Diese lächelte leicht und schüttelte ihren Kopf. „Schon gut, Mr Longbottom. Wenn ich mir anschaue, wie liebevoll Harry mit Teddy umgeht, kommt mir manchmal auch der Gedanke. Obwohl ich ja genau weiß, dass es nicht so ist. Auf jeden Fall bin ich froh, dass Remus und Nymphadora die Entscheidung getroffen haben, den Sohn seines besten Freundes um die Patenschaft für ihr Kind zu bitten. Obwohl Harry Remus böse den Kopf gewaschen hat, weil der sich in etwas verrannt hatte, das sie und ihn unglücklich gemacht hätte.” Harry ging zu ihr und legte seine freie Hand auf ihre Schulter. „Ich war richtig sauer und habe erst hinterher bemerkt, was ich zu ihm alles gesagt habe. Da tat es mir schon wieder leid.” „In diesem Fall hatte dein Temperament aber wohl den richtigen Ton und auch den richtigen Punkt getroffen.” Beide lächelten sich an. „Glücklicherweise!”, flüsterte Harry. McGonagall erhob sich und kam zu ihnen. „Ich werde jetzt mal nach Hogwarts zurück gehen. Wenn du etwas brauchst, melde dich bitte, Andromeda.” „Mache ich, Minerva. Im Moment ist aber alles so weit in Ordnung.” Die Direktorin sah zu Ginny und Hermine. „Euch drei sehe ich ja dann morgen Mittag auf Hogwarts.” Sie grüßte kurz und ging zur Tür, um vom Garten aus zu disapparieren.

Auch Kingsley erhob sich. „Miss Peacegood, Mr Croaker? Was halten sie davon, mich zu begleiten? Ich glaube wir haben noch etwas zu besprechen.” Beide sahen ihn unbehaglich an, erhoben sich aber direkt. „Sehr schön. Andromeda, wenn du was brauchst, weißt du, wo ich zu erreichen bin.” Er nickte den Anderen zu und ging mit dem Pärchen vor die Tür. Nachdenklich sah Harry hinter den Dreien her. „Was er wohl hat? Die Zwei arbeiten nicht mal direkt miteinander. Er ist Auror im Außeneinsatz und sie seine Vorzimmerdame.” „Aber immerhin in derselben Abteilung”, gab Arthur zu bedenken. Harry setzte sich mit Teddy auf dem Arm zwischen Ginny und Hermine. „Ich verstehe das sowieso nicht. Was ist so schlimm daran, wenn sich Kollegen ineinander verlieben?” „Angeblich ist es nicht besonders förderlich, wenn frisch verliebte während des Dienstes miteinander herumturteln”, erklärte Arthur die Ministeriumsregelung. „Zwischen den Beiden liegen mehrere Etagen”, erwiderte Harry. „Vorschrift ist Vorschrift. Innerhalb der Abteilung ist das halt so und fertig.” „Dann bleibt mir nur zu hoffen, dass er ihnen eine Galgenfrist bis zu seiner Ernennung zum Minister gibt.” Arthur nickte lächelnd. „Dann wäre das ja kein Problem mehr.” „Was redet ihr denn da?”, wollte Molly wissen. „Hast du es ihr noch nicht gesagt, Arthur?” Der schüttelte den Kopf und sah entschuldigend zu seiner Frau. „Mollyschatz, ich hatte noch keine Gelegenheit es dir zu sagen. Unser Harry wird demnächst Abteilungsleiter der Auroren.” Mrs Weasley wurde bleich. „Das ist doch Wahnsinn. Er ist doch fast noch ein Kind. Ist Kingsley denn total verrückt geworden?” Tränen schossen ihr in die Augen. Harry, der ahnte, welches Bild ihr durch den Kopf ging, wich ihrem Blick aus. Arthur ergriff ihre Hand. „Beruhige dich bitte, Molly! Erst einmal geht er nach Hogwarts zurück. Was dann kommt, werden wir ja sehen.” „Sehr tröstlich für mich, Arthur. Ein Jahr Aufschub und was dann?” Betretenes Schweigen war die Antwort. Ginny stand auf und ging zu ihrer Mutter. „Mum, hör zu! In einem Jahr kann viel geschehen und außerdem kann er viel mehr als er uns Allen zeigt.” „Wie meinst du das, Kind?” Ginny sah fragend zu Harry, der lächelnd nickte.

Auch Hermine ging jetzt zu Molly. „Du weißt doch, dass er nicht unbedingt einen Stab braucht, um zu zaubern.” „Aber das waren Kleinigkeiten, Hermine.” „Heute früh hat er zum Beispiel ohne Stab einen Portschlüssel erschaffen, Mum.” „Also das ist keine Kleinigkeit”, gab Arthur zu bedenken. „Genau, Dad.” Molly sah zu Harry. „Kannst du es mir jetzt sofort beweisen?” Harry nickte und griff nach seiner Teetasse. Nachdem er sie geleert hatte, stellte er sie wieder ab. In dem Moment, als sie die Untertasse berührte, leuchtete sie bläulich auf. „Wenn ihr möchtet, könnt ihr damit zum Fuchsbau reisen.” Hermine und Ginny setzten sich wieder neben ihn und sahen Molly aufmunternd an. Molly nahm ungläubig schauend die Tasse in die Hand. „Nun fehlt mir aber eine Tasse!”, gab Andromeda lächelnd zu bedenken. Harry grinste schief und verdoppelte kurzerhand Ginnys Tasse mit einem Wink seines Stabes. „Jetzt stimmt die Anzahl wieder.” Alle, bis auf Molly, grinsten. „Warum benutzt du dafür deinen Stab?”, fragte sie Harry argwöhnisch. „Weil es mit ihm nicht so anstrengend ist, Molly. Ich hatte ja schließlich noch nicht so viel Übung und muss noch eine Menge trainieren, damit es mich nicht so anstrengt.” „Gehst du deshalb wieder nach Hogwarts?” „Ja! Deshalb und weil die Zwei mich darum gebeten haben. Wobei Letzteres das entscheidende Argument war.” Dankbar sah Molly zu den Mädchen und griff sich Arthurs Hand. „Na dann komm! Und wir sehen uns am Sonntag. Ach ja! Bringt die Kinder mit. Ich will die Zwei endlich kennenlernen.” Sie ging zu Ron und Lavender. „Was ist mit euch?”

Mollys Blick ließ Ron zusammenzucken. „Klar kommen wir mit. Ich will doch auch wissen, was Harry so drauf hat und wo uns das Ding hinbringt”, kam mit leuchtenden Augen und einem Zwinkern von Lavender. „So lob ich mir das!”, erwiderte Molly anerkennend. Die Vier verließen, nach einem kurzen Gruß, das Haus. Nach fünf Minuten meldete sich Arthur im Kamin. „Das war eine Punktlandung. Der Lausebengel hat uns direkt im Wohnzimmer landen lassen. Molly und Lavender liegen sich in den Armen vor Freude und Ron schaut, als hätte er Reißnägel im Pudding.” Lachend wünschte er ihnen noch einen angenehmen Abend. Andromeda sah sehr zufrieden zu Harry, der grinsend mit Teddy spielte. 'Den Jungen interessiert gar nicht, was um ihn herum passiert, wenn Teddy bei ihm ist. Sogar die Mädchen schauen schon irritiert zu ihm.' „Harry?” „Ja, Ginny?” „Wenn Luna und Neville noch einziehen sollen, müssten wir langsam mal los.” „Geht doch schon mal vor! Ich geb Teddy noch seine Fläschchen und bringe ihn ins Bett. Wir treffen uns dann bei uns zu Hause.” Hermine schüttelte grinsend ihren Kopf. „Na dann kommt, ihr zwei! Harry ist im Moment eh zu nichts Anderem als zur Babypflege zu gebrauchen.” Nachdem die Vier auch verschwunden waren, ging Andromeda in die Küche um das Fläschchen für Teddy fertigzumachen. Als sie wieder zurückkam, hatte Harry das Wohnzimmer aufgeräumt und saß wieder mit dem Säugling auf dem Arm in einem der Sessel. „Danke, dass du Nymphadoras Kollegen überredet hast zu kommen.” „Keine große Sache, Andromeda. Habe ich gern gemacht. Schlimm genug, dass ich es überhaupt musste. Zumindest Frank wäre auf jeden Fall da gewesen und Eve wäre ohne Marcs Patzer sicher auch erschienen.”

„Du hast bei Eve übrigens toll reagiert.” „Ich konnte sie da ja nicht liegenlassen vor all den Leuten.” „Das meine ich nicht, Harry. Als du gemerkt hast, was in ihr vorgeht hast du deinen Unmut runter geschluckt und dich fürsorglich verhalten ihr gegenüber.” „Ich hab einfach nur daran gedacht, was gewesen wäre, wenn sich das mit Remus und mir nicht wieder eingerenkt hätte.” Nachdem Teddy getrunken hatte, gingen sie gemeinsam ins Kinderzimmer. „Was war das übrigens eben mit dem Einzug von Neville und Luna bei euch?” „Die Zwei wohnen bei uns, bis Mr Lovegood von seiner Reise zurück ist.” „Bestimmter Grund dafür?” „Die Schutzzauber lassen Neville nicht ins Haus und seine Oma mag Luna nicht besonders.” „Glaubst du nicht, dass ihr Vater es dir übelnimmt, wenn du seine Tochter so ohne weiteres mit einem Jungen übernachten lässt?” „Das werde ich erfahren, wenn es so weit ist.” „Scheinst dir darum ja nicht wirklich Sorgen zu machen.” „Ich habe Luna damals mitgenommen, als wir aus dem Kerker der Malfoys geflohen sind. Ich würde sagen das reicht, um ihn zu beruhigen.” Andromeda sah Harry überrascht an. „Wie seid ihr da raus gekommen?” „Dobby hat uns raus geholt und dafür mit seinem Leben bezahlt.” Tröstend legte sie ihm eine Hand auf den Rücken. „Du weißt, dass Xenophilius trotz seiner spleenigen Art tief in den Traditionen der Zauberer verwurzelt ist?” „Kann ich mir gut vorstellen, da er ja auch von der Existenz der Heiligtümer überzeugt ist.”

„Er steht wegen Luna tief in deiner Schuld, Harry.” „Doch wohl eher in Dobbys.” „Ach mein Junge, du willst nicht verstehen, oder?” „Ich verstehe schon ganz gut. Du hast mal wieder eine Hiobsbotschaft für mich.” „Nicht für dich…, eher für Neville und Luna.” Harry legte den frisch gewickelten und kräftig gähnenden Teddy in sein Bettchen und strich ihm liebevoll über die Wange zum Abschied. „Schlaf gut, Teddy. Wir sehen uns bald wieder.” Der Kleine griff nach seinem Finger und schloss seine Augen. Die Zwei warteten eine Weile und Harry zog seinen Finger vorsichtig aus Teddys Faust. Langsam und leise gingen sie wieder ins Wohnzimmer zurück. Nachdem sie sich wieder gesetzt hatten, nahm Harry das Gespräch wieder auf. „Was glaubst du wird passieren?” „Das hängt nicht unerheblich von dir und Luna ab. Wie steht er zu ihr?” „Soweit ich weiß, liebt er Luna mehr als sich selbst.” „Gut für sie, aber schlecht für dich.” Harry seufzte. „Wenn er also ein gestörtes Verhältnis zu ihr hätte wäre das besser?” „In diesem Fall schon.” „Erklärst du mir auch wieso?” „Weil er versuchen wird, seine Schuld mit dem zu begleichen, was ihm am Wichtigsten ist. Bei Mr Malfoy Senior zum Beispiel wären das Gold oder Macht durch ein Amt oder ein Familiengeheimnis.” 'Moment mal! Was hatte Luna heute Morgen gesagt?' „Für das Andere bekommst du etwas ganz Besonderes!”, flüsterte Harry. Er wurde erst blass und dann rot. „Was hast du, Harry? Wovon sprichst du?” „Luna sagte das zu mir, als sie sich dafür bedankte, dass sie und Neville in London bleiben können. Während des Frühstücks meinte sie, wir wären irgendwie etwas Besonderes…” Er raufte sich die Haare. Andromeda sah ihn ernst an. „Scheint so, als hätte ich leider recht mit meinem Verdacht.” „Du glaubst doch nicht etwa, dass er mir Luna überlässt? Wie kann er glauben, dass ich das annehmen oder überhaupt wollen würde?” Unbändige Wut kochte in Harry hoch, die er nur unterdrücken konnte, weil er an Teddy dachte, der friedlich in seinem Bettchen lag und schlief. 'Reiß dich zusammen, verdammt! Du weckst ihn auf!', schrie er sich in Gedanken an.

„Was wirst du jetzt tun, Harry?” Er atmete ein paarmal tief durch und sah traurig zu Andromeda. „Wie kann ich das jetzt schon wissen? Könnte ja sein, dass wir absolut falsch liegen mit unserer Vermutung.” „Was würdest du tun?” „Welche Möglichkeiten habe ich denn? Eins weiß ich, sein Ansinnen anzunehmen ist keine Option.” Entschlossen sah er Andromeda an. „Warum denn nicht? Sie ist klug, hübsch und hat sich eh schon an dich verschrieben.” „Woher weißt du das?” „Miss Chang und Miss Brown haben sich nicht gerade leise darüber unterhalten.” „Also wissen es auch Ginny und Mine.” „Ja, aber die Zwei hatten offensichtlich keine Schwierigkeiten damit.” „Ist ja auch nicht so, dass sie meinen Namen über ihrem Herzen trägt.” „Bist du dir da sicher?” „Ich glaube das hätte Ginny mir erzählt.” „Woher sollte sie das wissen?” „Ginny und Luna haben eine Menge freie Zeit miteinander verbracht, bis zu den Weihnachtsferien…, auch nachts.” Andromeda zog ihre Stirn kraus. „Wie haben sie das denn geschafft? Sie ist doch eine Ravenclaw.” „Unser… Übungsraum…, stand leer”, entgegnete Harry vorsichtig. Andromeda sah ihn forschend an, sagte aber nichts weiter dazu. „Um auf deine Optionen zurück zu kommen, Harry. Wenn du Luna nicht annimmst, bleiben ihm zwei Möglichkeiten. Entweder Xenophilius rettet einem deiner Familienmitglieder auch das Leben, was ja eher sehr unwahrscheinlich ist. Oder er überträgt dir seinen gesamten materiellen Besitz, was dich auch nicht interessiert.” „Vor allem würde das Luna in noch größere Schwierigkeiten bringen als sie eh schon hat!”, gab Harry zu bedenken. „Luna könnte bei Neville bleiben und wäre abgesichert. Zumal du die Zwei sicher auch unterstützen würdest. Ihr Vater dürfte und würde diese Hilfe nicht annehmen, da er dadurch wieder in deiner Schuld stünde.” Harry verstand die Welt nicht mehr. „Aber das ist doch verrückt! Der Mann soll doch froh sein, dass es ihnen beiden gut geht und die Sache auf sich beruhen lassen.” Harry kam ein schrecklicher Gedanke.

„Sag mal, Andromeda. Was ist eigentlich mit den Weasleys?” „Was soll mit ihnen sein?” Sie sah ihn unbehaglich an. „Nach dem, was du mir gerade gesagt hast, habe ich ein ganz dummes Gefühl bekommen, was sie angeht.” „Molly und Arthur sind anders als Xenophilius.” „Aber auch der Tradition verbunden. So alt, wie ihre Familie ist.” „Es sind moderne Zauberer, die nicht auf Gedeih und Verderb der Tradition verhaftet sind. Den Preis, den sie dafür zahlen, kennst du.” Harry nickte langsam. „Sie werden von einigen als Blutsverräter bezeichnet und ihre Familie ist ihr größtes Kapital.” Andromeda lächelte ihm zu. „Lieb von dir, dass du sie nicht als arm bezeichnest.” „Auf diese absurde Idee würde ich nie kommen.” „Ach würden doch mehr von uns so denken, wie du und die Leute vom Orden. Ich kann dich aber beruhigen, Harry. Ginny ist bei dir, weil sie dich liebt. Arthur und Molly würden nie auf die Idee kommen eines ihrer Familienmitglieder zu irgendetwas zu drängen, was diese nicht wollen.” Harry lächelte sie an. „Kannst du Gedanken lesen?” „Nein, Harry. Der Schluss lag nach deiner Frage nur sehr nahe, bei diesem Thema.” „Bleibt mir also nur, es Lunas Vater auszureden, falls es dazu kommen sollte.” „Das wird unmöglich sein.” „Dann werde ich ihn zwingen müssen.” „Ich traue dir zu dies zu schaffen, aber wäre Luna dann nicht sehr enttäuscht von dir?” „Ich habe ja nicht vor ihn umzubringen.” „Nein, Harry, du würdest ihn höchstens kampfunfähig machen. Was in seinen Augen schlimmer wäre als der Tod.” Harry sah Andromeda lange an. „Glücklicherweise sind nur wenige so wie er.” „Nur die ewig Gestrigen und solche, die sich was auf ihren Stammbaum einbilden.” Harry erhob sich langsam und nahm Andromeda kurz in den Arm. „Danke, dass du mich vorher gewarnt hast.” „Kein Problem. Durch meine Familie kenne ich mich recht gut mit dem Zeug aus. Wenn du Fragen hast, komm ruhig zu mir.” „Das werde ich auf jeden Fall. Gute Nacht, Andromeda.” „Machs gut und grüß die Mädels noch einmal von mir.” Lächelnd strich sie ihm über die Wange, bevor er das Haus verließ.

Harry betrat den Salon und staunte nicht schlecht. Luna lag mit Nicolas und Laura auf einer Decke vor dem Kamin und las ihnen eine Geschichte vor. 'Sie macht das wirklich gut. Die Beiden sind ganz hin und weg.' Leise ging er zu Neville. Als der etwas sagen wollte, legte Harry einen Finger auf die Lippen und setzte sich ihm gegenüber auf das Sofa. Er nahm sich ein Glas Saft und sah zum Kamin. Nach einer halben Stunde war Luna mit der Geschichte zu Ende und sah die Kinder an. „Na ihr zwei? Wie hat euch das gefallen?” „Das war echt super!”, antwortete Harry direkt. Die Drei sahen überrascht zu ihm herüber. „Wo kommst du denn her?” „Von Andromeda, Luna.” Laura kam zu ihm und drückte ihn kurz. „Schön, dass du schon hier bist. Ginny meinte du würdest erst kommen, wenn wir schon schlafen. Was hast du denn noch so Wichtiges gemacht?” „Ich hab nur noch Teddy zu Bett gebracht und noch ein wenig mit seiner Grandma geplaudert.” „Du hast noch einen Teddy?”, kam verwundert von Nicolas. Neville verschluckte sich prustend an seinem Saft und Luna kicherte leise. „Nein, Nicolas. Teddy ist ein Baby und mein Patensohn, von dem du ja schon weißt.” „Ach so. Na dann”, grinste er. Laura setzte sich neben Harry und sah ihn ernst an. „Ihm geht es so wie uns. Hab ich recht?” „Ja, Laura.” Man konnte dem Mädchen ansehen, dass sie etwas sehr bewegte. Harry legte einen Arm um sie. Nicolas sah besorgt zu seiner Schwester. Die Kleine sah Harry jetzt fest in die Augen. „Versprichst du mir etwas?” „Wenn ich es halten kann.” Laura lächelte über die Antwort. „Du musst dich genauso gut um ihn kümmern, wie um uns. Sogar noch mehr, denn er hat seine Eltern ja nie richtig kennengelernt.” „Das ist ein Versprechen, das ich dir gern gebe. Du glaubst gar nicht, wie stolz ich auf dich bin im Moment.” Neville schluckte hart und Luna wischte sich kurz über die Augen, bevor sie Nicolas Hand ergriff, weil auch ihm eine Träne über die Wange lief.

Ginny und Hermine kamen herein. Verdattert sahen sie auf das Bild, das sich ihnen bot. „Ist etwas passiert?”, flüsterte Hermine. „Nein, Mine. Laura hat es nur geschafft uns mit ihren elf Jahren etwas aus der Fassung zu bringen”, erklärte Neville verlegen grinsend. „He! Ich bin fast zwölf!”, begehrte die Kleine auf. „Wann ist es denn so weit?”, lenkte Harry ab. „Am zwanzigsten Juni.” „Das sind ja wirklich nur noch anderthalb Monate.” „Eben!” „Na dann überlegt euch schon mal, was ihr zu eurem Geburtstag machen wollt!” Die Zwillinge sahen ihn mit großen Augen an. „Wie? Was wir machen wollen?”, kam verdutzt von Nicolas. „Ich dachte eigentlich Geburtstage würden gefeiert?” 'Auch, wenn ich es selbst nicht so oft getan habe bisher!', setzte er in Gedanken hinzu. „Da ihr ja nicht in Hogwarts sein werdet in diesem Juni wäre es doch eine schöne Sache, wenn wir etwas unternehmen würden. Oder etwa nicht?” „Es würde schon reichen, wenn wir ein paar Freunde einladen dürften.” „Wenn ihr das so möchtet, ist das auch kein Problem, Nicolas.” Die Zwei sahen fragend zu Ginny und Hermine. Als diese lächelnd nickten, waren die Zwillinge nicht mehr zu halten. Während sie gerade aus dem Salon flitzen wollten, hielt Hermine sie auf. „Erst Abendessen und dann planen.” Grinsend gingen die Beiden Hand in Hand in die Küche.

Nach dem Essen waren Nicolas und Laura direkt verschwunden. So kam es, dass die Fünf in der Küche sitzen blieben. Luna machte den Abwasch und Neville besorgte Gläser und Getränke, nachdem er den Tisch abgeräumt hatte. Harry, dem der skeptische Blick seiner Hauselfen nicht entgangen war, ergriff das Wort. „Hört mal, ihr zwei! Ihr seid hier Gäste und wenn ihr so weiter macht, trifft euch der Zorn unserer Hauselfen.” „Was sollen die uns schon tun können”, kam herausfordernd von Luna. „Kreacher? Würdest du bitte Miss Lovegood vorführen, was dann eventuell passiert?” Harry zwinkerte ihm zu und der Elf verneigte sich. „Gern doch, Sir Harry.” Nach einem Schnipsen von Kreacher war Luna verschwunden. Neville sah erschrocken zu Harry, doch bevor er etwas sagen konnte stand sie triefend nass und mit zerzausten Haaren wieder in der Küche. Tammy kam sofort herbei, trocknete sie und glättete ihre Haare. Ehrfürchtig sah sie mit hängenden Ohren zu Luna auf. „Tut mir Leid, Miss. Mein Vater hat einen etwas schrägen Humor.” Sie wandte sich an den alten Elf. „Der Salon hätte es auch getan, Dad.” „So prägt es sich besser ein”, gab Kreacher grinsend zurück. An Harry gewandt bat er um Verzeihung, falls er es übertrieben haben sollte. „Ist ja nichts passiert. Sag mir lieber, seit wann du dich von ihnen Dad nennen lässt, wenn Zauberer dabei sind!” „Das ist eine Anweisung von Miss Granger. Sie besteht darauf, dass wir als Familie auftreten, wenn keine Fremden anwesend sind. Wenn Sir Harry das nicht recht sein sollte…” „Natürlich ist es mir das. Nur schade, dass es dafür eine Anweisung gebraucht hat.” Kreacher verneigte sich. „War übrigens ein hübscher Platz, den du ausgesucht hast. Nur Schade, dass es an den Klippen von Dover gerade stürmt und aus Eimern schüttet”, kam lächelnd von Luna. „Dover? Und das ohne Portschlüssel”, stieß Neville atemlos hervor. Tommy kam zu ihnen. „Elfenmagie ist sehr mächtig. Sir Harry weiß das aus eigener Erfahrung.” Er sah ehrfürchtig zu Harry und nahm seine Schwester mit zur Spüle, die noch immer fasziniert zu Luna starrte. „Wir haben noch Arbeit, Tammy. Was ist denn nur los mit dir?” „Nichts, Tommy. Ich komm ja schon.” Die Elfen bemerkten Harrys ahnungsvollen Blick nicht, mit denen er ihnen folgte.

Luna ließ sich lächelnd neben Neville fallen und legte einen Arm um ihn. Mit ihrer anderen Hand ergriff sie Hermines. „Danke, dass ihr uns praktisch mit zur Familie zählt.” „Ihr wohnt jetzt hier, also gehört ihr dazu. Außerdem hätte meine Anweisung sonst nicht viel Sinn gehabt”, spielte sie das Ganze herunter. „Mich wurmt nur etwas, dass Kreacher versucht hat sich mit Harrys Hilfe aus der Sache wieder herauszuwinden.” „Hat ja nicht geklappt”, beruhigte Harry sie. „Vergiss nicht, dass die Fünf offiziell nur mir verpflichtet sind. Sie müssen sich erst noch daran gewöhnen, dass sie auch Anweisungen von euch entgegen nehmen können, die ihr Leben hier betreffen.” „Ist ja nicht so, dass ich sie des Hauses verwiesen habe!”, begehrte Hermine auf. „Das könnte Miss Granger auch dann nicht, wenn Sir Harry sie dazu ermächtigen würde. Dies kann nur er selbst.” Tommy sah entschuldigend zu Harry. „Tommy wollte nicht lauschen. Dieser Brief wurde gerade gebracht.” „Von wem ist der?” „Eine Elfe der Familie Parkinson hat ihn gebracht.” „Warum haben wir das Klopfen nicht gehört?” „Ab sechs Uhr am Abend wird das Geräusch gedämpft und wir direkt benachrichtigt, damit die Familie nicht gestört wird in ihrer wohlverdienten Ruhe.” „Hat dein Vater dafür gesorgt?” „Ja, Sir Harry. Weil doch junge Zauberer im Haus sind hat er das gemacht.” „Das war eine sehr gute Idee, Tommy.” „Danke, Miss Weasley.” Tommy verneigte sich und verschwand. Nachdenklich hielt Harry den Brief in seinen Händen. „Nun schau schon rein, was die kleine Sabberhexe will!”, kam giftig von Hermine. Harry hob die Brauen an und sah herausfordernd zu Hermine, die seinem Blick aber ärgerlich standhielt. „Schau nicht so! Du weißt ganz genau, was ich von ihr halte. Sie hätte ja einfach nur die Klappe halten brauchen, wie die anderen Slytherins auch.” Kopfschüttelnd brach er das Siegel und sah auf das Pergament.


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