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Fanfiction

Lebensfragen - Eine verpasste Chance?

von One_of_the_Old

XXXVIII Eine verpasste Chance?

„Dann spuck es mal aus, Harry.” Langsam, mit einigem Abstand zu den Anderen, gingen sie nebeneinander hinter der Gruppe her. „Was meinst du?” „Einfach alles!” „Das ist ein wenig viel für den kurzen Weg. Außerdem haben wir fünf doch heute Abend noch genug Zeit dafür.” „Warum machst du einen auf großer Wohltäter? Hast du noch immer nicht begriffen, dass du dir die Schuld nicht geben darfst, an dem was passiert ist?” „Glaub mir, Neville. Das habe ich. Trotzdem werde ich tun, was ich kann, um den Menschen in meiner Umgebung so gut wie möglich zu helfen, egal ob Zauberer oder nicht.” „Schon Harry, aber dreihundert im Monat?” „Wenn Maria ihr Kind nicht verloren hätte, würde es Teddy nicht so gut gehen, wie es ihm geht.” „Mann, Harry, du warst nie knapp mit Geld aber das, was du im Moment machst…” „Was mache ich denn?” „Du nimmst Winky zu dir, weil Hermine dich darum bittet, den beiden Erstklässlern gibst du ein Dach über dem Kopf, ganz zu schweigen von Luna und mir.” „Ich bin sogar ihr Vormund, aber woher weißt du das mit Hermine?” „Wir haben Lavender getroffen. Die hat uns brühwarm von ihrem Besuch bei euch berichtet.” „Noch so eine Plaudertasche, wie Croaker.” „Was hat Croaker denn Schlimmes angestellt, dass Kingsley und du ihn so angegangen seid?” „Bei mir liegt es daran, dass wegen ihm Ginny fast verletzt wurde. Was Kingsley mit ihm hat, weiß ich nicht.” Neville verzog sein Gesicht. „Und der Typ ist noch an einem Stück?” „Dafür kann er sich bei seinen Kollegen bedanken, die ihn gedeckt haben und bei Ginny, weil sie mich aufgehalten hat.” „Und Kingsley liefert ihn dir wieder frei Haus.”

Lächelnd sahen die drei Mädchen aus der Gruppe der DA zu ihren Jungs hinüber, die jetzt breit grinsend nebeneinander hergingen und langsam zu den wartenden aufschlossen. „Sehen die Zwei nicht zum Anbeißen aus, in den Klamotten?”, flüsterte Luna verträumt. „Du solltest Harry mal in seinem neuen Festumhang sehen. Wenn ich es nicht schon wäre, würde ich mich direkt in ihn verlieben”, flüsterte Ginny zurück. „Sie sollte ihn mal ohne Klamotten sehen. Denn so gefällt mir Harry eindeutig am Besten”, setzte Hermine noch eins drauf. Luna und Ginny sahen sie mit großen Augen an. „Meine Güte, Mine. Kriegst du denn nie genug?” „Davon rede ich nicht, Gin. Wenn er aber so bei uns ist, bin ich mir wirklich sicher, dass ihm von niemandem Gefahr droht.” „Außer von euch”, gab Luna grinsend und zwinkernd zu bedenken. „Na von dir doch sicher nicht?”, wollte Ginny misstrauisch wissen. „Wenn ich es von Hermine schon angeboten bekomme, mir Harry mal ohne Verpackung anzusehen, sollte ich die Chance wohl ergreifen.” Ginny wurde knallrot und öffnete ihren Mund. Hermine fiel ihr direkt ins Wort und zog sie zu sich heran. „Aber nur gucken und nichts anfassen.” „Wer weiß?” Wieder zwinkerte Luna und ging Neville entgegen, um sich bei ihm unterzuhaken. Harry kam mit ernstem Gesicht zu seinen Mädchen, die jetzt Gesichter zogen, als hätten sie in eine Zitrone gebissen. „Was war denn los?” „Nichts, Harry, ich hab Luna etwas über dich gesagt und leider nicht daran gedacht, dass sie bei manchen Sachen deutlich freizügiger denkt als Ginny und ich.” „Freizügiger als ihr? Kann ich mir kaum vorstellen im Moment”, flüsterte Harry und beide bekamen einen Kuss. Er drehte sich herum und stellte sich zwischen sie, mit den Händen auf ihren Hüften. Lächelnd sahen die Drei zu ihren Freunden. 'Klick!'

„Dennis!”, rief Neville aufgebracht. „Lass gut sein, Großer”, beruhigte ihn Luna. „Ich habe ihn dazu angestiftet. Der Anlass ist zwar nicht der Schönste, aber so kommen wir wenigstens zu ein paar Erinnerungen. Wer weiß, wann wir wieder so adrett zusammen kommen?” „Mann, Luna. Das ist eine Beerdigung…” Harry kam mit den Mädchen zu ihnen. „Ist OK, Neville. Das sieht man ja später nicht auf dem Bild.” „Aber wir werden immer an den Moment erinnert werden.” „Sobald wir das alles verarbeitet oder verdrängt haben, ist das vielleicht nicht das Schlechteste”, gab Harry zu bedenken. Neville überlegte kurz. „Also gut. Dann aber nicht hier vor dem Eingang, sondern dort unter den Bäumen. Das ist mir lieber, weil es neutraler ist.” Harry bat kurz um Gehör. „Leute, hört zu! Bevor wir anfangen, möchte Dennis ein paar Bilder von uns machen. Wer das nicht will, braucht es ja nicht zu tun. Die Anderen könnten sich vielleicht mit uns dort bei den Bäumen aufstellen.” Die komplette Gruppe folgte Harry. Kingsley nahm Dennis die Kamera aus der Hand. „Geh schon zu ihnen! Das Gruppenbild übernehme ich für dich.” Grinsend ging Dennis zu den Anderen und stellte sich mit auf. „Harry, Hermine und Ron müssen aber in die Mitte”, kommandierte Lavender. Ron stellte sich direkt zwischen seine Schwester und Harry. „Komm schon, Alter. Stell dich neben Mine.” Unbehaglich sah Ron zu ihr hinüber. „Ach komm schon, Ron. Ich werde dich schon nicht beißen”, ermunterte Hermine ihn. „Für die paar Sekunden werde ich mich schon beherrschen können.” Ron, der nach ihrer ersten Antwort gehofft hatte, dass Hermine auch ihm schnell verzeihen würde, wurde bleich. Ginny gab ihrem Bruder einen Schubs, da sie wieder direkt neben Harry stehen wollte. Mit einem gezwungenen Lächeln nahm er den Platz zwischen Hermine und Neville ein, der neben Luna stand. „Sieht richtig klasse aus”, kommentierte Kingsley.

Nach drei Bildern löste Kingsley die Gruppe auf und gab Dennis die Kamera zurück. „Harry? Darf ich euch drei noch einmal richtig fotografieren?” „Nur, wenn du das bei Neville, Luna, Ron und Lavender auch tust, Dennis.” „Klar mache ich das.” „Wir wollen auch!”, rief Cho. „Prima Idee, Cho. Dann könnt ihr euch mit euren Ausbildern fotografieren lassen”, antwortete Harry. „Aber ich…” „Moment, Cho. Kingsley? Würdest du vielleicht schon mal in dem Gebäude nach dem Rechten sehen? Wird sicher verschlossen sein. Ist besser, wenn du das machst.” „Alles klar, Harry. Bin gleich wieder da.” Nachdem Shacklebolt hinter einer der Hecken verschwunden war, ging Harry zu Cho. „So! Jetzt könnt ihr euch von Dennis fotografieren lassen, bevor wir das Gruppenbild machen.” Cho fiel ihm um den Hals. „Du musst dich besser beherrschen, Cho. Kingsley ist nicht dumm”, flüsterte er ihr zu. Frank und Cho gingen zu Dennis und sobald ihre Fotos fertig waren, traten Angelina, Alicia, und Katie zu ihnen. „Wartet auf mich!”, rief Kingsley. Shacklebolt kam zu ihnen und nahm Harry bei der Schulter. „Du kommst auch mit drauf.” „Aber ich dachte…” „Keine Widerrede! Du bist schließlich ihr Chef.” Beide gingen grinsend zu der Gruppe Auroren. Nachdem alle, die es wollten, fotografiert waren, wurde Kingsley ernst. „Also, Harry, wie soll es laufen?” „Vier von uns bleiben hier. Die warten auf den Zeremonienmeister und helfen bei den Vorbereitungen. Der Rest teilt sich auf und wir treffen uns in der Mitte.” „Wie weit sollen wir hinter dem Friedhof anfangen?” „Ich würde sagen vierhundert Meter. Ist ja nicht so, dass sie nicht trotzdem noch auftauchen könnten, Kingsley.” „Wie wäre es mit einem Apparierschutz?” „Kriegt ihr das hin?” „Klar. Eine meiner leichtesten Übungen.” „Na dann mal los. Sobald die Gruppe hinter dem Friedhof angekommen ist, kann er aufgebaut werden, Belby.” Harry sah fragend zu Ginny und Hermine. „Wir bleiben mit Dennis und Luna hier”, bestimmte Hermine. „Dann werde ich die Gruppe hinter dem Friedhof übernehmen”, entschied Kingsley. Die Anwesenden teilten sich auf und Shacklebolts Gruppe verschwand.

„Wir sollten da vorn an der Kurve beginnen, bevor wir das Gelände hier ablaufen”, schlug Neville vor. „Gute Idee!”, stimmte Harry zu. An der Kurve bildeten sie eine Reihe und gingen aufmerksam schauend zurück. Wieder am Eingang des Friedhofs angekommen, betraten sie das still daliegende Gelände und liefen es ab, bis sie auf Shacklebolt und die Anderen trafen. „Und, Harry?” „Nichts, aber wo habt ihr denn Alicia gelassen, Kingsley?” „Die bringt einen Todesser ins Ministerium”, berichtete Cho strahlend. „Haben sie es also doch versucht. Wer war es?” „Der Sohn von Thicknesse!”, antwortete Shacklebolt „Hat er was gesagt?” „Der Typ hat im Gras gesessen und gepennt, als wir ihn hopsgenommen haben.” „Woher willst du wissen, dass er ein Todesser ist?” Kingsley tippte sich mit einem vielsagenden Blick auf den Unterarm. „Da lob ich mir unsere Münzen. Die sind deutlich weniger auffällig”, grinste Angelina. „Das war ja auch der Grund, dass wir uns keine Tattoos mit Dumbledores Armee haben machen lassen”, gab Harry grinsend zurück. „Wir nicht, aber Luna schon”, kam schüchtern von Neville. Die Gruppe machte große Augen. „Wann hat sie das machen lassen?” „In den ersten Ferien, nachdem klar war, dass du uns unterrichten wirst, Harry.” „Oh Mann. Da hat sich aber jemand mit Haut und Haaren an dich verschrieben.” „Im wahrsten Sinne des Wortes, Kingsley.” Nachdenklich und mit starrem Blick stand Harry zwischen seinen Freunden. „Das ist verrückt. Wenn das die Falschen gesehen hätten.” Harry raufte sich die Haare und sah traurig in die Runde. Neville legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Beruhig dich wieder! Hat ja keiner und hätte wohl auch niemand so schnell.” „Wo ist es denn?”, wollte Lavender interessiert wissen. „Das geht nur Luna etwas an!” Harrys Tonfall war endgültig.

Auf dem Rückweg tuschelten die Mädchen über die Möglichkeiten ein Tattoo so zu tragen, dass es nicht direkt gesehen wird. Als sie am Eingang ankamen, war der Zeremonienmeister gerade eingetroffen. Der sah verlegen auf die Gruppe der jungen Leute, die ihn erwarteten. Harry ging zu ihm. „Guten Tag, Sir. Brauchen sie noch Hilfe bei den Vorbereitungen?” „Nein danke, Mr Potter. Es ist alles besprochen mit Mrs Tonks.” „Es stört sie doch nicht, dass die Anderen hier bleiben bis zu meiner Rückkehr?” „Oh, sicher nicht. Ein wenig Gesellschaft ist mir sogar ganz recht, nach dem, was bei den Weasleys geschehen ist.” Harry nickte dem Zauberer zu und ging zu Luna, die bei Ginny und Hermine stand. „Wir fünf sollten uns heute Abend wirklich mal ganz in Ruhe unterhalten. Kommt ihr beiden bitte mit mir zu Andromeda?” Ginny und Hermine griffen nach seinen Händen und er verschwand mit ihnen zum Haus der Tonks. „Belby!”, rief Kingsley. „Ich denke sie haben einen Apparierschutz aufgebaut?” „Versuchen sie es doch!”, gab der Jungauror herausfordernd zurück. Kingsley drehte sich, aber nichts geschah. „Ach zum Teufel. Wie macht der Bengel das bloß wieder?”, fluchte der jetzt leise vor sich hin. Die Umstehenden sahen grinsend zu Belby, der jetzt schon zum dritten Mal alles überprüfte.

Die Drei landeten sanft vor der Haustür der Tonks. Harry sah sich um und räumte schnell das Ruder beiseite, das sie vorhin achtlos hatten liegen lassen. Nachdem er geklopft hatte, dauerte es einen Moment, bis Ogden die Tür öffnete. „Hätte das nicht Croaker machen sollen?” „Tut mir leid, Mr Potter, aber Mr Croaker ist im Moment nicht abkömmlich.” „Den Grund hätte ich ja schon gern erfahren.” Ogden trat zur Seite und ließ sie ein. Harry führte die Mädchen ins Wohnzimmer. Dort bot sich ihnen ein interessantes Bild. Ein gut verschnürter und geknebelter Croaker starrte ihnen wütend entgegen. „Was war denn hier los, Andromeda?” „Ach, hallo ihr drei. Schön, dass ihr schon hier seid.” Mrs Tonks nahm sie nacheinander in den Arm. „Wollt ihr euch setzen, Mädchen, oder wollt ihr lieber mit mir nach Teddy sehen?” Ginny bekam leuchtende Augen. „Ich würde unser Patenkind schon gern sehen.” „Ich auch.” Lächelnd beobachtete Harry, wie sich Hermine noch an Ginny vorbei drängte, um direkt bei Andromeda zu stehen. „Euer Patenkind? Na, ihr habt das aber eilig.” Lächelnd ging Andromeda mit den Mädchen ins Kinderzimmer. „Könnten sie mir bitte mal erklären, warum dieser Mann so verschnürt ist, Mr Ogden?” Wortlos reichte dieser ihm einen Zettel. „Die Eule ist im Wohnzimmer gelandet, als sie noch im Garten waren. Ich hoffe es stört sie nicht, dass Mrs Tonks ihn geöffnet hat.” „Kein Problem. Scheint ja richtig gewesen zu sein. Außerdem ist er ja mit ''An meinen Teddy'' adressiert.” Harry warf einen vielsagenden Blick auf den Verschnürten. „Ich habe einen ziemlichen Schreck bekommen. Ich dachte, du würdest deinem Patenkind einen letzten Gruß schicken, weil du mit dem Schlimmsten rechnest.” Andromeda stand wieder hinter Harry und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Den würde ich sicher nicht an IHN schicken und bestimmt nicht per Eule.” Harry drehte sich mit ernstem Gesicht herum.

Verlegen sah Andromeda ihn an. „Wer weiß, ob das nicht doch mal nötig wird.” Harry räusperte sich und las die Notiz.

Lieber Teddy,
wir sind aufgeflogen. Kingsley weiß Bescheid. Ich weiß nicht, was ich machen soll.
Wir treffen uns heute um acht im Eberkopf.
In Liebe.
E.

Grinsend zog Harry seinen Zauberstab und ließ die Fesseln verschwinden. Hustend zog sich Croaker den Knebel aus dem Mund. „Danke!”, stieß dieser krächzend hervor. „Diese alte Schachtel hat mich völlig überrascht.” „Es sollte ihnen zu denken geben, dass nicht nur kleine Mädchen, sondern auch ältere Damen besser und schneller reagieren als sie. Sind sie sicher, dass sie wirklich zum Auror taugen, Croaker?” Harrys Stimme troff vor Sarkasmus. „Harry, warum?” „Weil diese Nachricht von Miss Peacegood ist. Ich weiß zwar nicht, warum sie sich solche Sorgen wegen Kingsley macht, aber offensichtlich schiebt sie echt Panik, dass die Zwei gefeuert werden, Andromeda.” Er gab Croaker die Notiz. „Hauen sie schon ab und beruhigen sie die Frau! Wäre doch Verschwendung von Magie, sie dafür nach Hogsmeade zu jagen.” Croaker stand auf und straffte sich. „Danke, Sir.” Harry winkte ab. „Hau ab, bevor ich es mir anders überlege”, zischte er. Der junge Mann verschwand schief grinsend nach draußen. „Wie kommt es, dass sie die Schrift von Kingsleys Wachhund nicht kennen?” „Woher kennst du sie denn?” Ginny kam mit Teddy auf dem Arm und einem argwöhnischen Blick ins Wohnzimmer. „Ich habe einige ihrer Notizen sehen können, als wir am Montag bei Kingsley waren, Ginny.” „Ich dachte schon, sie hätte dir auch schon einen Brief geschrieben.” „Wo ist denn Hermine?”, lenkte Harry ab. „Die schmollt, weil Teddy bei ihr immer geknört hat.” „Bleib du hier, Harry. Ich werde mal mit ihr sprechen.”

Nach einem dankbaren Blick von Harry ging Andromeda zu Hermine. „Ginny? Wartest du kurz hier auf mich?” „Klar. Wo willst du hin?” Unvermittelt griff Harry Ogden am Kragen. „Zu Kingsley”, hörte Ginny noch. Doch Harry war mit dem Auror schon verschwunden. Überrascht sahen die Hexen und Zauberer am Friedhof auf einen ärgerlich dreinschauenden Harry, der einen zappelnden Ogden mit zu Shacklebolt schleifte. „Harry, was…” „Wie kann es sein, dass dieser Mann die Schrift deiner Vorzimmerdame nicht kennt?” „Natürlich kennt er sie.” „Warum hat er dann Croaker nicht direkt wieder befreit?” „Bitte was?” Harry erzählte kurz. Belby kam lachend zu ihnen, doch als er Harrys Gesicht sah, schwieg er sofort. Kingsley griff ohne Umschweife in seinen Umhang und flößte dem sich widersetzenden Mann das Veritaserum ein, das er wie immer bei sich trug. Die Gegenwehr erschlaffte und Ogden bekam den typisch glasigen, starren Blick. „Wer sind sie?”, begann Kingsley das Verhör. „Marcel Moreau.” „Wo ist Ogden?” „Der existiert nur auf dem Papier.” Erstaunt sahen sich alle an. „Wann und warum haben sie sich unter falschem Namen bei uns eingenistet?” „Thicknesse hat mich am dreißigsten April ins Ministerium geholt und für eine untadelige Akte gesorgt, damit ich ihr Vertrauen gewinne, falls sie die Position erreichen, die sie jetzt haben.” „Was war ihr Auftrag?” „Der Schutz der noch freien Todesser.” „Hat ja bisher nicht so gut geklappt”, gab Harry zu bedenken. Moreau grinste schief. „Bauernopfer. Alles nur kleine Scharmützel zur Ablenkung”, kicherte er albern. „Wo sind die Anderen?” „Außer Landes.” „Was hatten sie weiter vor?” „Der Tag ihrer offiziellen Ernennung wäre ihr Letzter gewesen. Potter hätte ich danach beseitigt. Es hätte ja genug Möglichkeiten beim Training gegeben. Was glauben sie wohl, warum ein Mann meines Alters sich von so einem Rotzbengel was sagen lässt?” Er versuchte, Harry ins Gesicht zu spucken. „Sein Tod wäre das Signal gewesen, sich wieder zu erheben.” „Ohne Anführer?” Moreau lachte hysterisch. „Voldemort war ein dreckiges Halbblut. Potter hat uns einen Gefallen getan, als er ihn beseitigt hat. Er war zu mächtig geworden für unsere Sache.” „Welche Sache?”, bohrte Kingsley nach. „Die Herrschaft des reinen Blutes. Die Rückkehr zur Herrschaft der vier Familien!”

Harry wurde bleich. Er hielt Moreau den Siegelring direkt vor die Augen. Der wurde noch eine Spur blasser als Harry. „Beweise es!”, schrie der Zauberer. Harry erschuf seinen Patronus. Der Löwe baute sich vor dem Mann auf und brüllte laut. Moreau riss sich mit einem letzten Aufbäumen von Kingsley los und fiel vor Harry auf die Knie. „Sire, verzeiht. Ich habe euch verraten. Ich weiß, was ich zu tun habe.” Mit einem verzerrten Gesicht und unter großer Anstrengung zog der Mann seinen Stab und richtete ihn gegen sich selbst. Der Löwe sprang ihm in den Rücken und der Zauberstab entglitt seinen Händen.” „Sire, bitte lasst mich meine Schuld begleichen”, wimmerte der Mann leise. „Du nutzt mir mehr, wenn du lebst. Vergiss nie, wem du dein erbärmliches Leben schuldest.” Harrys Stimme klang kalt und angewidert. „Verfügt über mich!”, stammelte der Mann. Harry ließ den Löwen zu Moreaus Bewachung zurück und ging mit Kingsley zu Cho und Belby. Sie sah mit einer Mischung aus Angst und Bewunderung zu Harry. Der ergriff Chos Hand und sah sie eindringlich an. „Sieh mich an und sag mir, wen du siehst!” „Dich natürlich, Harry.” „Habe ich mich seit meiner Ankunft hier verändert?” „Nein, Harry.” „Wovor hast du dann Angst?” Cho straffte sich und lächelte zaghaft. „Als Auror muss ich wohl wirklich lernen, mich besser zu beherrschen.” „Du stehst ja erst am Anfang deiner Ausbildung.” Dankbar sah Belby zu Harry. „An ihnen ist wohl wirklich ein guter Lehrer verloren gegangen.” „Traut ihr zwei euch zu, Moreau ins Ministerium zu bringen?” „Klar, Chef. Irgendwelche Wünsche?” „Nehmt ihm alles ab, womit er sich verletzen kann. Durchsucht ihn, sein Büro und seine Wohnung”, zählte Harry auf. Belby sah kurz zu Shacklebolt, der ihnen zunickte. „Tut, was Harry sagt! Die Sache ist wichtiger als alles Andere. Wenn euch einer dumm kommt, bestellt ihm einen schönen Gruß von mir.” „Was machen wir, wenn seine Frau nicht nur auf dem Papier steht?” Kingsley sah erfreut zu Cho. „Guter Einwand, Miss Chang.” Shacklebolt zog ein Pergament aus dem Umhang und tippte es an. „Falls jemand fragen sollte, zeigt ihm dies hier.” Sie gingen gemeinsam zu Moreau und Harry rief seinen Löwen zu sich, um ihn verschwinden zu lassen. Danach beugte er sich zu dem zitternden Mann hinunter und zog ihn an seinem Umhang hoch. „Sie werden jetzt mit den Beiden gehen und schön antworten, wenn man sie etwas fragt.” „Sehr wohl, Sire.”

Nachdem die Drei verschwunden waren, ging Harry zu den Leuten der DA. Neville und Luna kamen ihm entgegen. „Was war denn das eben, Harry?”, wollte Luna wissen. „Wir hatten ne Laus im Pelz. Bitte geht zu den Anderen und sagt ihnen, dass alles in Ordnung ist. Ich muss dringend wieder zurück zu Andromeda.” „Machen wir, Harry. Bis gleich dann.” Neville winkte ihm zu. Doch Harry war schon weg. Mit einem leisen Plopp landete er vor der Haustür und klopfte. Mit Verwunderung sah Harry, wer ihm die Tür öffnete. „Sie, Croaker?” „Ich, Sir. Kommen sie bitte rein. Sie werden schon erwartet.” Als er das Wohnzimmer betrat, fielen ihm Ginny und Hermine, mit besorgten Gesichtern, um den Hals. „Wo warst du nur so lange?” „Beruhig dich, Ginny. Bin ja wieder hier.” Jemand räusperte sich und Harry sah zum Sofa. „Miss Peacegood, schönen guten Tag.” „Wie kommen sie zwei denn wieder hierher? Ich hatte ihrem Freund doch gesagt, dass er hier verschwinden und sich um sie kümmern soll.” Verlegen sah die junge Hexe zu Harry und danach zu ihrem Freund, der einen ''Hab ich dir doch gesagt.'' Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte. „Es ist so, dass Mr Shacklebolt ihn angewiesen hatte hier zu sein…” „Oder zu kündigen. Und ich habe ihn wieder zu ihnen geschickt.” Die junge Frau sah ihn ungläubig an. „Als wenn sie dazu berechtigt…” „Glauben sie mir. Ich bin dazu berechtigt. Der junge Mann ist zwar nicht der beste Jungauror, aber schließlich und endlich immer noch Auror. Die Sache hier ist inoffiziell, also kann ich ihn ohne weiteres davon entbinden!” „Und was, wenn Mr Shacklebolt ihn deswegen…” „Wird er schon nicht und wegen der anderen Sache machen sie sich mal keine Sorgen. Das renkt sich auch wieder ein irgendwie.” „Sie sind aber sehr von sich überzeugt, Mr Potter.” „Ganz im Gegenteil. Da aber Mr Ogden alias Moreau, inzwischen in einer Zelle sitzt, kann Kingsley wohl kaum auf ihren Freund verzichten.”

„Wenn sie also wollen, können sie beruhigt gehen.” Unschlüssig sah Croaker zu Harry. „Wenn sie und Mrs Tonks nichts dagegen haben, würden wir gern an der Beerdigung teilnehmen. Auch wenn es für die Anderen nicht unbedingt so aussah, sie war mehr für Eve und mich als nur eine Kollegin.” „Wie meinen sie das?”, wollte Andromeda wissen. „Ich habe sie immer mit ihrem Namen aufgezogen. Alle wussten, dass sie ihn nicht mochte. An unserem letzten gemeinsamen Abend hab ich es böse übertrieben.” „Was haben sie gemacht?” „Ich hab sie kleine Nymphomanin genannt.” Hermine sah ihn giftig an. „Ich weiß auch, dass das bescheuert war, Miss Granger.” Eve meldete sich jetzt zu Wort. „Sie hat mich daraufhin gefragt, wie ich nur mit so einem hirnlosen Idioten und unfähigen Angeber zusammen sein könnte und ich hab ihr an den Kopf geworfen, dass ich mir wenigstens nicht von einem Werwolf ein Kind machen lasse.” Alle Drei sahen jetzt betroffen zu Eve. „Ich schäme mich so dafür. Darauf, dass sie mit Marcs Hang zur Übertreibung recht hatte, haben mich ja erst Miss Granger und Miss Weasley mit der Nase gestoßen.” „Was geschah danach?”, Harrys Stimme war die Verachtung deutlich anzuhören. „Ich wollte mich direkt entschuldigen, aber sie hat nur stumm auf die Tür gezeigt. Das Letzte, was ich von Tonks gesehen habe, war ihr abgrundtief trauriger Blick aus einem versteinerten Gesicht.” Die junge Frau schlug ihre Hände vors Gesicht und fing heftig an zu weinen. Croaker ging zu ihr und wollte sie trösten, doch sie ließ das nicht zu. „Lass mich!”, stieß sie schniefend hervor. Andromeda ging zu ihr und zog sie vom Sofa hoch. „Kommen sie mit, Miss! Wir haben noch Zeit für eine gemeinsame Tasse Tee.” Beim Hinausgehen wandte sie sich an Harry: „Kommst du bitte auch mit? Dann gebe ich dir Teddys Fläschchen. Du weißt ja schon, was zu tun ist.” Harry nickte und sah mitleidig zu Eve. Andromeda lächelte leicht, als sie seinen Blick bemerkte.

Nur Sekunden später stand Harry mit Flasche und Tuch wieder im Zimmer und nahm Teddy von seiner Spieldecke. Als dieser ihn erkannte, gluckste er leise und seine Haare wurden genau so schwarz und strubbelig, wie die seines Paten. Lächelnd fütterte Harry den Säugling und ließ ihn Bäuerchen machen. Danach hielt er ihn im Arm und sah glücklich in die Runde. Nachdem Teddy eine Weile mit Harrys Fingern gespielt und dieser wieder einige Grimassen geschnitten hatte, wechselte Teddy seine Haarfarbe wieder. „Na dann komm mal mit, kleiner Mann! Da wird wohl eine neue Windel fällig.” Gefolgt von Ginny und Hermine ging er ins Kinderzimmer und begann mit sicherer Hand den Kleinen neu zu wickeln. Als er sich mit dem Baby auf dem Arm wieder herumdrehte, kam Andromeda ins Zimmer und sah lächelnd in die erstaunten Gesichter der Mädchen. „Na? Wie macht sich Harry so als Babysitter?” „Er ist unglaublich”, flüsterte Hermine. „Ich hatte aber auch eine gute Lehrerin.” Grinsend sah Harry zu Andromeda. „Ich hoffe die Zwei werden uns begleiten.” „Aber, Harry…”, setzte Ginny an. Andromeda übernahm die Antwort. „Wie würdest du dich an ihrer Stelle fühlen? Denk bitte genau nach, bevor du mir antwortest!” Ginny, die direkt den Mund geöffnet hatte, schloss ihn wieder und überlegte kurz. „Ziemlich beschissen!”, gab sie kleinlaut zu. „Ich würde auch versuchen dabei zu sein. Egal, was die Anderen darüber denken würden.” „Dann können wir ja endlich los. Würdest du Teddy nach draußen tragen, Harry? Dort legen wir ihn dann in den Kinderwagen.” Als sie ins Wohnzimmer kamen, sah das Pärchen sie dankbar an. Harry winkte mit der freien Hand ab und ging hinaus. Andromeda verließ als Letzte das Haus und Croaker half ihr mit dem Kinderwagen für Teddy. „Sehr aufmerksam, junger Mann. Vielen Dank.” Grinsend schob er das Gefährt zu Harry. Der legte den Kleinen hinein und sie gingen schweigend und paarweise den Weg entlang, wobei Harry neben Andromeda den Wagen schob.

Am Friedhof wurden sie von den Weasleys und McGonagall erwartet. Mrs Weasley kam direkt auf sie zu gestürmt. „Kinder! Endlich sehe ich euch mal wieder.” Sie drückte Harry fest an sich. „Hallo, Molly. Du tust ja so, als wären wir einen Monat nicht bei euch gewesen”, flüsterte er ihr zu. „So kommt es mir auch vor!”, gab sie ein wenig traurig zurück. „Ich habe was für euch.” Sie zog ihre silberne Dose aus der Tasche. „Wer sind denn die Zwei da?” „Freunde von Tonks!”, sagte Harry sehr vernehmlich. Nachdem sie Ginny und Hermine herzlich begrüßt hatte, ging sie zu Croaker und seiner Freundin. „Sie sehen aus, als könnten sie das gebrauchen, Miss.” Dankbar lächelnd nahm Eve die ihr angebotene Pastille. „Vielen dank, Mrs…?” „Weasley. Ich bin die Mutter von Ginny. Und sie sind?” „Eve Peacegood, aber nennen sie mich ruhig Eve und das hier ist mein Freund Marc Croaker. Er ist…, war ein Kollege von Tonks.” „Kommen noch mehr von ihren Kollegen?” „Weiß nicht. Ich hoffe es zwar, aber sicher bin ich mir nicht.” Etwas bedrückt schob Molly die Zwei vor sich her zu den Anderen. Langsam schob Harry den Kinderwagen zu den DA-Mitgliedern. Vorsichtig nahm er Teddy heraus und ging mitten in die Gruppe hinein. „Darf ich euch mein Patenkind vorstellen? Das ist Teddy. Teddy? Das sind die besten Freunde, die man haben kann.” Padma und Pavarti waren die Ersten, die auf Harry und Teddy zukamen. Schnell bildeten die anwesenden Mädchen einen Halbkreis um die Zwei. Von Allen bekam Harry zu hören, wie niedlich Teddy wäre und wie gut sich Harry doch mit ihm machen würde. Teddy genoss die vielen verschiedenen Stimmen um ihn herum. Irgendwie schien er zu spüren, dass die Aufmerksamkeit nur ihm und der Person galt, in dessen Armen er sich so wohl fühlte. Jedes der neuen Gesichter vor ihm schien er genau zu betrachten, bevor er es strahlend anlächelte.

Nach einer Weile kam Arthur zu ihnen. „Ich hatte ja gehofft, du würdest zu mir kommen, aber im Moment scheinst du zu beschäftigt zu sein.” Verlegen sah Harry ihn an. „Entschuldige, Arthur. Wie geht’s?” „Es geht so weit. Es scheint von Mal zu Mal ein wenig weniger schlimm zu sein.” „Habt ihr Angehörige von Remus finden können?” „Leider nur eine entfernte Cousine, die sich aber geweigert hat zu kommen.” Harry sah bedrückt zu Arthur, der auf Croaker deutete. „Wer sind denn die Zwei?” „Freunde von Tonks.” „Warum habe ich nur das dumme Gefühl, dass die beiden ein schlechtes Gewissen haben?” „Sie haben sich böse gestritten, an ihrem letzten Abend mit Tonks. Eve hat ihr Vorwürfe wegen Remus gemacht. Tonks wollte ihre Entschuldigung nicht hören und jetzt ist es zu spät dafür.” Arthur wurde blass. „Merlin, das arme Mädchen.” Harry nickte traurig. Arthur sah ihn ernst an. „Verstehst du jetzt, warum wir Ginny im ersten Moment haben gehen lassen?” „Weil so etwas immer geschehen kann und man danach hilflos ist, weil man nie wieder die Gelegenheit bekommt, es zu bereinigen.” Harry ging mit Teddy wieder zum Kinderwagen und schob mit ihm zum Eingang des Friedhofes. „Hallo, Professor”, begrüßte er McGonagall. Sie runzelte die Stirn. „Wir hatten doch was abgemacht?” „Ich dachte halt, dass es dir hier nicht recht wäre.” „Seit wann so umsichtig?” Ein Lächeln umspielte ihre Lippen. „Weil ich für meinen Geschmack heute schon genug unschöne Sachen erlebt habe.” „Willst du darüber sprechen?” „Danke, Minerva, aber das hat Zeit. Ich hab sowieso noch etwas auf dem Herzen, das ich gern mit dir bereden würde.” Sie nickte. „Wie wäre es mit morgen Mittag in meinem Büro?” „Mit Ginny und Hermine?” „Wenn du sie dabei haben möchtest, gern.”

Andromeda kam zu ihnen. „Wir können wohl langsam anfangen. Wir scheinen komplett zu sein.” Harry bemerkte ihre niedergeschlagene Stimmung. „Du bist traurig, weil wir nur so wenige sind, stimmts?” „Naja, diejenigen, die ihnen wichtig waren sind hier und das ist wohl die Hauptsache.” „Bitte geh schon vor mit Teddy. Die Mädels und ich warten noch zehn Minuten, ob nicht doch noch jemand kommt.” „Ja, mache ich.” McGonagall und Andromeda gingen mit Teddy voraus und die Anderen folgten ihnen. Harry hielt Hermine und Ginny zurück und bat sie mit ihm zu warten. Als Kingsley an ihnen vorbei kam, hielt Harry auch ihn auf. „Wo sind eigentlich die anderen Auroren?” „Ich hatte ihnen Bescheid gegeben, wann es losgehen soll. Normalerweise müssten sie schon hier sein.” „Bitte oder Anweisung?” „Eher eine Bitte. Ich dachte nicht, dass sie dafür eine Anweisung brauchen.” „Dann werden sie die jetzt von mir bekommen.” Grimmig schauend wandte er sich an die Mädchen. „Ihr wartet hier und haltet die Augen auf. Ich bin in fünf Minuten wieder hier.” Harry verschwand, bevor Kingsley ihn aufhalten konnte. „Oh Mann! Der Bengel landet wahrscheinlich mitten in der Aurorenabteilung und staucht die Truppe richtig zurecht.” „Wenn du mich fragst, haben sie das auch nicht besser verdient, es sei denn, sie sind inzwischen auf dem Weg hierher”, kam ärgerlich von Hermine.

Harry landete mitten im Aufenthaltsraum der Auroren. Er hatte dieses Ziel gewählt, da es jetzt um die Mittagszeit am Wahrscheinlichsten war die Meisten von ihnen hier zu treffen. „Guten Tag, Gentleman”, begrüßte er die anwesenden Zauberer. Jemand hinter ihm räusperte sich. Als er sich umsah, blickte er in die wütenden Gesichter von Cho und Frank. „Habe ich euch gerade unterbrochen?” „Wir waren gerade dabei den lieben Kollegen ins Gewissen zu reden”, antwortete Cho giftig. „Das trifft sich gut. Deswegen bin ich auch hier.” „Wie kommen sie denn hier überhaupt so plötzlich rein?”, empörte sich einer der älteren Auroren. „Meine Sache!”, gab Harry barsch zurück. Als drei der Jüngeren ihre Stäbe zogen, hielt der Ältere sie auf. „Macht euch nicht lächerlich! Ihr seht doch, wer das ist. Außerdem sind drei von uns sicher kein Problem für ihn, wenn er schon mitten in unsere Abteilung apparieren kann.” „Tz, sie werden doch keinen Unbewaffneten angreifen wollen?”, gab ein schwarzhaariger, kräftiger Zauberer zu bedenken, als die Drei immer noch keine Anstalten machten die Stäbe wegzustecken. „Wenn ich kämpfen wollte, hätten sie das sicher schon gemerkt. Ich bin hier um sie an einen wichtigen Termin zu erinnern. Ich gebe ihnen fünf Minuten, bis ich wieder komme, um sie zu holen.” Seine Stimme war ruhig, aber sehr bedrohlich. Die Anwesenden starrten ungläubig zu dem jungen Zauberer, den in diesem Moment eine unheimliche Aura der Macht zu umgeben schien. Keiner der Auroren wagte es, sich zu bewegen. Harry drehte sich lächelnd zu Cho und Belby. „Wollt ihr direkt mitkommen oder den Umweg über das Atrium nehmen?” Cho sah ihn wieder ehrfürchtig an, doch diesmal ohne eine Spur von Angst. „Frank und ich werden dich direkt begleiten.” Harry reichte ihnen seine Hände und verschwand mit ihnen aus dem Raum. Die Anwesenden spürten noch einige Sekunden die knisternde Spannung, die von Harry ausgegangen war. Der kräftige Auror, der seine jüngeren Kollegen eben gewarnt hatte nichts Unbedachtes zu tun, erhob sich als Erster. „Ich für meinen Teil habe keine Lust zu erleben, was passiert falls wir uns verspäten.” „Angst vor einem Siebzehnjährigen?”, spottete einer der Jüngeren. „Das was hier eben alle gespürt haben, habe ich in schwächerer Form schon einmal erlebt. Nur war dieser Zauberer nicht siebzehn, sondern fast einhundert Jahre alt. Sie können sich also sicher denken, welche Macht dieser junge Mann in der Lage ist auf sich zu vereinen.” Weitere Auroren erhoben sich. „Ich weiß, wen du meinst, Mike”, bestätigte der Ältere. „Glaubt mir Jungs, wir sollten gehen, bevor er uns holt. So wie ich das sehe, wären wir alle zusammen nicht dazu in der Lage ihn daran zu hindern.” „Potter hatte ja nicht mal einen Zauberstab, Brian.” „Den braucht er nicht, um dir dein vorlautes Maul zu stopfen, du verdammter Frischling.” Jetzt standen alle auf und beeilten sich ins Atrium zu kommen.

Grinsend landeten die drei Zauberer vor dem Tor zum Friedhof. „Ich habe euch jemanden mitgebracht, Mädels.” Kingsley kam besorgt zu Harry. „Wie geht es meinen Auroren?” Belby lachte. „Sie haben noch zwei Minuten, bis Harry sie an ihren Umhängen hierher schleift.” „Werden sie kommen, Belby?” „Nach der Show, die Harry geliefert hat in seinem tollen Umhang? Klar werden sie und einige von ihnen haben wahrscheinlich die Hosen gestrichen voll.” „Was war los?” „Sie erinnern sich, was bei Dumbledore geschehen ist, wenn er hochkonzentriert oder wütend war?” „Dieses Gefühl werde ich wohl nie vergessen. Es war beruhigend für seine Mitstreiter, aber absolut angsteinflößend für seine Gegner.” „Dann würde Harry ihnen wahrscheinlich wochenlang Albträume bescheren.” „Ach hört auf so einen Blödsinn zu erzählen!”, ereiferte sich Cho. „Es war ein absolut geniales Gefühl. Wenn ich es gemusst hätte, hätte ich wohl jeden noch so schweren Zauber hinbekommen.” Mit leuchtenden Augen sah sie zu ihrem Freund und danach schnell zu Harry. „Sie sind ja auch mit ihm befreundet und vertrauen auf sein Können, Miss Chang”, bremste Belby die junge Asiatin. „Wie war es bei ihnen, Mr Belby?” Cho hatte sich wieder unter Kontrolle. „Eine Mischung aus beidem, wobei das Positive überwog … glücklicherweise. Einige der Anderen hatten die blanke Panik in den Augen.” „Die Aura verstärkt die vorhandenen Gefühle der Person, die sie trifft um ein Vielfaches. Menschen, die dir bedingungslos vertrauen, werden dadurch zu Höchstleistungen angespornt. Die Anderen versinken in Trostlosigkeit und Agonie. Dieses Können entscheidet Kämpfe oft schon, bevor sie überhaupt beginnen”, erklärte Kingsley auf Harrys fragenden Blick hin. „Gibt es diese Aura nur im Kampf?” „Nein, Harry. Sie ist ein Teil von dir. Sie wird von deiner körpereigenen Magie in jeder Lebenssituation erzeugt, egal ob bei Trauer, Wut, Glück oder einfacher Sorge um liebe Personen. Die hat jeder von uns. Nur bei wenigen ist sie wirklich körperlich spürbar für Andere und in Einzelfällen so stark, dass sie ganze Gruppen beeinflussen kann.” „So wie bei Dumbledore und mir”, flüsterte Harry. Er ging zu Ginny und Hermine. Sie bekamen einen Kuss. „Ich werde mich in Zukunft bemühen euch nicht mehr zu ängstigen”, flüsterte er leise. Mit Unverständnis im Blick sahen sie ihn an. Beide lächelten ihm aber unsicher zu.

Während sich Harry herumdrehte, kamen die Auroren die Straße herauf. Kingsley ging ihnen entgegen und begrüßte sie. „Ich bin froh sie alle hier zu sehen. Gut zu wissen, dass sich niemand meiner Bitte widersetzt hat.” „Ihre Bitte?”, gab der Schwarzhaarige Auror verständnislos zurück. „Meine und die ihres neuen Abteilungsleiters in spe, Mike.” Brian wischte sich übers Gesicht. „Bei Merlin, Kingsley, weißt du, was Mr Potter mit uns angestellt hätte, wenn wir nicht hier wären?” „Ich weiß nur, dass wenn ihr vermeidbare Fehler macht, er euch durch die Hölle jagen wird, bis ihr es lernt.” Kingsley sah dabei direkt zu drei ganz bestimmten Jungauroren, deren Gesichter in diesem Moment versteinerten. Mike meldete sich zu Wort. „Was ist mit Croaker?” „Harry hat ihn Miss Peacegood herholen lassen. Die Zwei sitzen bei den Trauergästen. Ihr werdet euch, wie es sich gehört, hinter den Särgen aufstellen, ordentlich und hinter beiden. Haben wir uns verstanden?” Mike nickte. Er und einige andere Auroren sahen mit sehr zufriedenen Gesichtern zu Harry, als sie in zwei Reihen und im Gleichschritt an ihm und den Mädchen vorüberkamen. Kingsley ging hinter seinen Leuten her und Harry bildete mit Ginny und Hermine den Schluss.

Die wartenden Zauberer und Hexen machten große Augen, als der Trupp Auroren sich mit gezogenen Stäben hinter den schlichten Holzsärgen aufbaute. Kingsley setzte sich zu Minerva, die ihn fragend ansah. „Harry”, war sein einziger Kommentar. Anerkennend sah McGonagall zu Harry, der sich mit den Mädchen in die erste Reihe zu Andromeda setzte. Diese legte ihm Teddy in die Arme und sah ihn dankbar an. Der Zeremonienmeister begann mit seiner Rede über Tonks und Remus. Er sprach von den Schwierigkeiten, gegen die die beiden angetreten waren und über ihre große Liebe zueinander. Zum Ende seiner Rede ging er auf Teddy ein, der für sie wichtiger als alles Andere war und den sie trotz aller Bemühungen allein zurücklassen mussten. Er sprach auch darüber, dass die Beiden in der Gewissheit gegangen waren sich für etwas Größeres einzusetzen und dafür gesorgt zu haben, dass Teddy auch nach ihrem Fortgehen in guten Händen sein würde. Am Ende seiner Ansprache machte der Zeremonienmeister Platz und Kingsley trat nach vorne. Shacklebolt ging in seiner Ansprache in erster Linie auf Tonks Tätigkeit als Auror ein und auf ihre und Remus Bemühungen im Kampf gegen Voldemort und für den Orden, ohne diesen jedoch direkt zu erwähnen. Nachdem auch er geendet hatte, gab er den Auroren ein Zeichen und diese ließen goldene Funken aus ihren Zauberstäben aufsteigen. Danach salutierten sie und verließen mit starrem Gesichtsausdruck ihre Plätze und den Friedhof. Der Zeremonienmeister kam zu Andromeda. Wie auch bei den Weasleys fragte er leise nach, ob er das Grabmal erschaffen solle oder ob das die Familie selbst tun wolle. Nach einem fragenden Blick zu Harry antwortete der für Andromeda. „Das übernehmen wir für die Beiden.” Nach einem kurzen Nicken verließ der Zauberer den Ort des Geschehens und Andromeda ging in Begleitung von Harry mit Teddy, Ginny und Hermine zu den Särgen, um sich zu verabschieden.

Harry war überrascht, wie gefasst Andromeda dieser Situation begegnete, denn außer einer einzelnen Träne zeigte sie keine Gefühlsregung, als sie vor dem Sarg ihrer Tochter stand. Nachdem sie sich wieder gesetzt hatten, gingen die anderen Gäste langsam an den beiden Särgen vorbei und jeder von ihnen schien ein paar Worte des Abschieds zu sprechen. Eve und Marc gingen ganz zum Schluss an den Sarg. Nur Sekunden, nachdem sie davor standen, sackte Eve zusammen und umklammerte zitternd und immer wieder um Verzeihung bittend Tonks Sarg. Hilflos schaute Croaker zu den Anwesenden. Diese waren aber, genau wie der junge Mann, zu geschockt über das, was sie sahen, um zu reagieren. Harry gab Teddy an Ginny und ging zu dem Pärchen. Wortlos ergriff er jeweils einen ihrer Arme und verschwand mit ihnen. Nach zehn Minuten stand er wieder vor den Särgen und begann damit sie mittels Magie in die Erde zu bringen. Nachdem sich der letzte Rest Erde verteilt hatte, kam er zu Andromeda. „Wie soll es aussehen?” „Schlicht und weiß, mit einer kleinen Umrandung, damit ich Blumen pflanzen kann.” Harry nickte und winkte Luna zu sich. Die kam mit dem Weidenkorb und setzte die Pflanzen in die Erde, nachdem Harry den Stein und die Umrandung aus schneeweißem Marmor erschaffen hatte. Harry ließ Wasser über die Blumen regnen und machte sich an die wetterfeste Versiegelung des Marmors. Danach kam er erneut zu Andromeda. „Was soll ich schreiben?” „Hast du eine Idee? Ich kann im Moment keinen klaren Gedanken fassen, Harry.” Harry nickte ihr zu. Nach kurzem Überlegen schwang er seinen Stab.

Nymphadora und Remus
Wo dein Schatz ist, da wird dein Herz auch sein.


Hermine lächelte wissend und Ginny warf ihm bewundernde Blicke zu, als er sich zufrieden lächelnd zu ihnen herumdrehte, nachdem er eine Weile auf die Inschrift gesehen hatte. Er ging zu Ginny und nahm ihr Teddy wieder ab. „Ich hoffe das ist auch in deinem Sinne, Andromeda?” „Viel mehr als das, Harry. Vielen Dank für deine Hilfe.” „Gern Andromeda. Ich werde euch jetzt nach Hause begleiten.” „Ihr bleibt doch noch bei uns mit Molly und Arthur?” „Ja, wir bleiben noch.”


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