Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ăśber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Lebensfragen - Klärende Worte?

von One_of_the_Old

XXXIV Klärende Worte?

Hermine und Ginny sahen zu Harry, der nachdenklich wurde. Ginny berührte sanft seine Hand. „Was überlegst du?” „Ich frage mich gerade, wie es Draco wohl geht.” Kingsley sah ihn überrascht an. „Dem geht es so weit gut. Seine Verhandlung ist in sechs Monaten.” „Wie wird es aussehen?” „Er trägt das Mal, hat schwarzmagische Gegenstände verwendet und hat Todesser und Werwölfe in die Schule gelassen.” „Kann ich was tun?” „Aussagen, wenn du willst.” „Worüber?” „Zum Beispiel darüber, wie er sich dir gegenüber verhalten hat.” „Dann geht er direkt nach Askaban”, kam von Hermine. „Ich meine nicht die Schulzeit, sondern die Schlacht zum Beispiel.” „Er hat versucht, sich herauszuhalten, war praktisch nur passiv dabei. Wir mussten ihm mehrfach den Hals retten. Er hatte ja nicht einmal seinen eigenen Zauberstab. Den hatte ich ihm ja abgenommen.” „Glaubst du, er hätte gekämpft, wenn er ihn gehabt hätte?” „Dazu hat er viel zu viel Panik geschoben, denke ich.” „Was denkst du? Ist er aus Überzeugung ein Todesser geworden?” „Schätze mal, sein Vater hat ihn dazu gedrängt und Voldemort hat ihn später mit seiner Familie erpresst.” Kingsley nickte nachdenklich. „Wärst du bereit, das für ihn auszusagen?” „Sicher, wenn ihm das hilft.” Hermine stöhnte leise. „Harry, wir reden hier von Malfoy.” „Er ist ein arroganter Arsch und ein Slytherin aus dem Bilderbuch, aber das ist kein Verbrechen, Mine.” „Trotzdem solltest du ihn nicht zu sehr in Schutz nehmen. Allein wegen Bill und den anderen, die er in Gefahr gebracht hat.” „Keine Sorge, Ginny. Was er getan hat, weiß ich sehr genau. Was ihn dazu gebracht hat, kann nur er uns sagen.” „Er schweigt sich aus. Aber du hast recht. Wenn er etwas zu seinen Beweggründen sagen würde, könnte das hilfreich sein für ihn.” „Inwiefern? Ich denke doch, dass das Gamot eine ziemlich harte Linie gegen die Malfoys fahren wird, als Wiederholungstäter, Kingsley.” „Gegen Lucius sicher, Hermine. Aber Draco ist, zumindest was den Überfall auf Hogwarts angeht, minderjährig gewesen. Das Gamot könnte dabei also seinen Eltern einen Teil der Schuld anlasten, wenn er etwas dazu sagen würde.”

„Warum dauert es so lang bis zu seiner Verhandlung?” „Wir brauchen die Zeit, um ihm so viel wie möglich zur Last legen zu können, Ginny. Da er nichts sagt, werden wir vorher wohl noch ein paar Todesser fangen müssen.” „Die ihn dann mit Dingen belasten, die sie selbst getan haben.” Hermine sah abweisend zu Kingsley. „Seine Schuld, warum sagt er auch nichts”, erwiderte Ginny darauf. „Wir überprüfen natürlich die Vorwürfe, die von den Anderen erhoben werden.” Hermine sah noch immer skeptisch zu ihm herüber. „Viele von denen scheinen nicht zu realisieren, dass wir uns einiger netter Methoden bedienen, um Gewissheit zu bekommen, wenn wir der Meinung sind, dass unser Gegenüber zu viel Phantasie bei seiner Aussage entwickelt.” „Veritaserum”, entgegnete Hermine. „Richtig. Leider müssen wir uns die Verwendung jedes Mal genehmigen lassen. Deshalb habe ich immer eine kleine Portion aus eigener Herstellung in meinem Umhang.” „Warum verwendest du das nicht bei Draco?” „Vielleicht später einmal. Wäre ja auch nur zu seiner Verteidigung, wie ich das bisher so sehe. Harrys Aussagen haben mich noch mehr darin bestärkt, dass er trotz seiner Taten eher als harmlos einzustufen ist.” „Na hör mal! Wenn du damit etwas für ihn erreichen kannst, warum tust du es dann nicht?”, regte sich Hermine auf. „Weil es deutlich besser ist, wenn er selbst zu den Vorwürfen aussagt, bevor wir es mit dem Serum überprüfen, Hermine.” „Kannst du ihm denn nicht noch einmal ins Gewissen reden?” „Ich bin der Chef der Auroren, Ginny. Für ihn bin ich garantiert der Letzte, mit dem er reden würde.” „Sag mal, Harry? Würde er vielleicht mit dir sprechen?” Harry überlegte kurz. „Zumindest hätte er wohl Spaß daran, mich ein wenig zu beschimpfen und zu verhöhnen, Mine.” „Warum sollte er das tun?” „Auch Askaban ist ein offizielles Gebäude. Er wird schön schauen, wenn ich als Gryffindors Erbe vor ihm stehe.” „Dann hätte er wenigstens ein paar Stunden ein wenig Unterhaltung”, Ginny grinste schief.

Hermine holte gerade Luft, um, ihrem Gesichtsausdruck nach, zu einer bissigen Reaktion auszuholen, als Kingsleys Bürotür geöffnet wurde und eine Gruppe von über zwanzig Hexen und Zauberern eintrat. Neben den zwei Auroren und der Vorzimmerhexe war die DA fast vollständig eingetroffen. Kingsley erhob sich und begrüßte alle freundlich. „Das nenne ich mal schnell. Keine fünfzehn Minuten und ihr seid fast komplett da.” „Ron lässt sich entschuldigen. Aber einer muss ja im Laden bleiben”, meldete sich George grinsend zu Wort. Luna, die Dennis mit Neville in die Mitte genommen hatte, sah mit großen Augen zu Harry und den Mädchen. „Meine Güte, habt ihr euch herausgeputzt!” „Ist ne lange Geschichte. Ich erzähl sie euch demnächst bei einem Tee.” Auch die Drei erhoben sich und begrüßten ihre Freunde. „Wir müssen nachher noch was bereden”, flüsterte Lavender ihnen zu, als sie vor ihr standen. „Klar, aber zuerst möchte Kingsley euch etwas vorschlagen”, sagte Harry freundlich. Shacklebolt stützte sich auf seinen Schreibtisch und begann den Anwesenden seine Lage und seinen Plan zu erläutern. Harry störte es dabei nicht im Geringsten, dass Kingsley seine Vorschläge als Teil davon ausgab. Nachdem er fertig war, sah er abwartend in die Runde. „Wer von euch wäre bereit, sich darauf einzulassen?” Alle Gesichter sahen zu Harry. Neville räusperte sich. „Also, ich gehe wieder nach Hogwarts. Ich war zwar das Jahr in der Schule, aber Unterricht konnte man das ja nicht nennen. Außerdem werde ich an dem Trainingsprogramm mit Harry teilnehmen. Wer von euch schließt sich an?” Neville trat ein paar Schritte zur Seite. Terry Boot, Lavender Brown, Dennis Creevey, Michael Corner, Seamus Finnigan, Anthony Goldstein, Hannah Abbott, Luna Lovegood, Ernie Macmillan, die Patilzwillinge und Jimmy Peakes gingen zu ihm hinüber. „Also ich habe was Anderes vor”, kam von Lee Jordan. Auch er trat einige Schritte beiseite. George trat zu ihm. Katie Bell, Cho Chang, Angelina Johnson und Alicia Spinnet einander an und nickten sich zu. Cho trat zu Kingsley. „Wir werden sie unterstützen, wenn sie uns wollen.”

Harry strahlte. „Wisst ihr, dass ich fast mit dieser Aufteilung gerechnet hatte?” „Wieso fast?”, wollte Neville wissen. „Naja, Dennis, Luna und Ginny müssen eh noch mindestens ein Jahr zur Schule, aber dass ihr anderen auch wiederholt, damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet. Lee macht seinen Sender und George hat seinen Laden.” Er trat zu der Gruppe um Cho. „Das, was ihr macht, finde ich sehr mutig. Bitte passt gut auf euch auf.” Katie sah ihn lächelnd an. „Wenn es eng wird, wirst du es als Erster erfahren.” „Das will ich euch auch geraten haben.” Sie zwinkerten sich zu und Harry ging zu George. „Weißt du, was Ron vorhat?” „Der ist vollauf beschäftigt im Moment.” Er warf einen vieldeutigen Blick zu Lavender. „Aber ich werde ihm davon erzählen.” „Mach das. Bin gespannt, wie er darauf reagiert.” George sah ihn fragend an. „Gerade bei ihm weißt du es nicht?” „Ich könnte mir gut vorstellen, dass er nicht sehr begeistert davon ist, mir ein Jahr lang jeden Tag über den Weg zu laufen.” George grinste und nickte. „Darum war ich auch allein hier.” Harry zog die Schultern hoch und ging zu Kingsley. Als er neben ihm stand, sah er stolz zu den Mitgliedern der DA. „Ich habe noch eine Bitte in eigener Sache, Leute. Am Mittwoch werden Tonks und Lupin beigesetzt. Da es beim letzten Mal einen Zwischenfall gab, würde ich diejenigen von euch, die Lust und Zeit haben, bitten, mit mir vorab ein Auge auf die Umgebung zu werfen. Treffpunkt ist der Grimmauldplatz Zwölf, morgens um acht zum Frühstück.” Die Anwesenden grinsten und rieben sich die Bäuche. Kingsley tippte ihm auf die Schulter. „Gilt das auch für uns?” „Klar, wenn deine Jungs nichts gegen etwas Frühsport haben? Fliegen ist nämlich nicht. Da leben auch Muggel direkt am Friedhof.” „Prima, dann kann ich ja wieder den Anzug von dir tragen”, rief Dennis. „Hast du den etwa noch?” „Nicht nur er!”, riefen Cho, Neville und Luna. Erstaunt sah Harry in die Runde. „Ihr habt die Sachen nicht wieder zurück verwandelt?” Einhelliges Kopfschütteln war die Antwort. „Na gut, dann halt in Uniform.” Alle grinsten breit und nickten, als er das sagte.

Kingsley machte ein ernstes Gesicht. „Wenn ich die vier Damen dann für die Formalitäten zu mir bitten dürfte?” Shacklebolt sah zu den Anderen. „Euch wünsche ich noch einen schönen Tag und viel Erfolg bei dem, was ihr machen wollt.” Kingsley sah noch einmal zu Harry. „Wegen Draco melde ich mich noch einmal bei dir.” „Mach das. Wir sehen uns Mittwoch Früh.” Als Harry sich mit Hermine, Ginny und den Elfen zum Gehen wandte, kam Lavender zu ihnen. „Hast du jetzt ein wenig Zeit?” „Komm doch mit zu uns, dann komme ich aus den Klamotten raus und wir haben alle Zeit der Welt.” „Wenn ihr nichts dagegen habt?” Sie sah fragend zu Hermine und Ginny, die beide lächelten. Gemeinsam ging es ins Atrium und von dort apparierten sie zurück nach Hause. Im Salon angekommen, wurden sie von Kreacher begrüßt. „Willkommen zurück. Wünschen sie etwas zum Mittag, Sir Harry?” „Gern, aber wir essen in der Küche. Ich gehe mal davon aus, dass du mit uns isst, Lavender?” „Wenn es keine Umstände macht?” Kreacher sah sie verständnislos an. „Natürlich nicht, Miss! In einer viertel Stunde ist alles bereit. Soll Kreacher Tammy mit Getränken in den Salon schicken, Sir Harry?” „Mach das, Kreacher. Kürbissaft bitte.” Kreacher verschwand und Harry bot Lavender einen Platz im Sessel an. Shui machte sich bemerkbar und er ging kurz zu ihr, um sie zu streicheln. Nachdem er dann zwischen Ginny und Hermine auf dem Sofa saß, hatte Tammy die Getränke gebracht und Lavender saß mit großen Augen auf ihrem Platz.

„Wie habt ihr euch so schnell umgezogen?” „Das liegt an den Schmuckstücken, die wir tragen”, erklärte Hermine ihr. „Wenn wir in Hogwarts oder im Ministerium sind, verwandelt sich unsere Kleidung.” Lavender grinste. „Ihr werdet in der Schule so herumlaufen?” „Dafür haben wir dann Umhänge, die ähnlich gearbeitet sind”, antwortete Ginny. „Wie kommt das mit der Verwandlung?” „Das liegt an meiner Verwandtschaft. Meine Blutlinie reicht zu einem der Gründer von Hogwarts zurück.” Lavender sah bei ihrer nächsten Frage nicht besonders intelligent aus. „Wie jetzt? Gründer von Hogwarts?” Hermine seufzte. „Hufflepuff, Ravenclaw, Slytherin und...?” „Gryffindor!”, flüsterte die Blonde. Sie trank einen großen Schluck Saft. „Wie hast du das herausgefunden?” „Dieser Ring und Ginnys Kette lagen in unserem Familienverlies in Gringotts.” „In dem von Gryffindor?” „Nein, in dem der Familie Potter. Wie kommst du darauf, dass Gryffindor dort noch ein Verlies haben könnte?” „Von meinen Großeltern weiß ich, dass die Verliese nur neu vergeben werden, wenn die Blutlinien der Inhaber verlöschen. Da Gryffindors Blutlinie nachweislich bis zu dir läuft, hast du Anrecht auf sein Verlies.” „Das ist zwar eine tolle Neuigkeit, mir aber im Moment nicht so wichtig, Lavender.” Sie nickte langsam und ein unangenehmes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus.

Timmy kam zu ihnen und verneigte sich. „Wir wären dann so weit, Sir Harry. Timmy möchte sie alle zum Essen bitten.” „Sag mal, wieviele Elfen hast du hier eigentlich?” „Wir haben fünf von ihnen, Lavender. Da sind Kreacher, Tommy, Timmy, Tammy und Winky.” „Und das, wo Hermine hier wohnt?”, staunte sie. „Ich habe sogar dafür gesorgt, dass Winky zu uns kommt”, stellte Hermine klar. „Soviel zu Belfer.” „Winky ist bei uns, weil Tommy und Kreacher uns erzählt haben, was sie als freie Elfe in Hogwarts auszustehen hat. Sie wollte gern wieder in einen Haushalt und Harry hat ihr das ermöglicht, als ich ihn darum gebeten habe.” „Na das nenne ich mal einen Liebesdienst.” Lavender zwinkerte Harry zu, der sie ausdruckslos ansah, bevor sie in die Küche gingen. Die Vier wurden mit großem Hallo begrüßt. „Seid ja schneller wieder da, als ihr gedacht habt”, freute sich Nicolas. „Lavender? Das sind Nicolas und Laura. Sie wohnen bis auf Weiteres bei uns”, stellte Ginny vor. Die Blonde nickte ihnen zu und setzte sich neben Nicolas. Die Elfen tischten die Speisen auf und alle aßen, mit mehr oder weniger Appetit. Nachdem sie soweit fertig waren, sah Harry zu den Kindern. „Was haltet ihr davon, wenn ihr Kreacher helft, während wir vier uns noch drüben unterhalten?” Etwas enttäuscht sahen sie ihn an. „Dürfen wir dieses Mal nicht dabei sein?” „Natürlich dürft ihr. Wäre nur schön, wenn ihr erst Kreacher etwas helft und danach zu uns herüber kommt.” Ihre Mienen hellten sich schlagartig auf. Sofort gingen sie daran, den Tisch abzuräumen.

Die Vier gingen wieder in den Salon zurück und setzten sich vor den Kamin. Lavender knetete an ihren Fingern. „Na schieß schon los, bevor du dir die Finger brichst!”, munterte Hermine sie auf. „Ich wollte mich bei dir bedanken, Hermine, weil du bei Mrs Weasley ein gutes Wort für mich eingelegt hast und bei dir auch, Harry.” Beide sahen sie verwundert an. „Woher weißt du davon?” „Sie hat es mir gesagt. Naja, entgegengebrüllt trifft es wohl besser.” „Was hast du angestellt, dass sie so sauer war?”, wollte Ginny wissen. „Ron und ich hatten einen kleinen Unfall beim Kochen. Leider kamen die Zwei eher zurück, als wir gedacht hatten. Wir waren oben und haben gegessen, weil Ron gemeint hatte, wir hätten noch jede Menge Zeit, da sie sicher ewig bei euch bleiben würden.” „Was war daran so schlimm?” „Tja Hermine, wir haben im Bett gegessen. Mrs Weasley hat Ron direkt an den Ohren aus dem Zimmer geschleift. Bevor sie mit ihm verschwunden ist, hat sie mir halt an den Kopf geworfen, dass ich mich bei euch bedanken könnte, weil sie euch versprochen hat, sich zusammenzureißen.” „Ihr hattet doch hoffentlich noch Klamotten an?”, grinste Ginny. Sie fing sich dafür von Harry einen bitterbösen Blick.

„Natürlich hatten wir was an. Was denkst du denn nur von mir?” „Gar nichts, Lavender”, antwortete Harry für Ginny. „Wie hat Arthur reagiert?” „Der ist mit mir in die Küche und hat mir geholfen, die Sache wieder in Ordnung zu bringen. Danach hat er mich gefragt, seit wann Ron und ich zusammen sind. Als ich ihm sagte, dass wir seit Donnerstag letzter Woche ein Paar wären, hat er nur komisch geguckt und seinen Kopf geschüttelt, Harry.” Der verzog sein Gesicht und sah vorsichtig zu Hermine. „Sag mal, warum schaust du so zu ihr hinüber?” „Ganz einfach, Lavender, weil er da eigentlich noch mit mir zusammen war. Er hat mir am Freitagnachmittag eine Menge Vorwürfe gemacht und daraufhin bin ich mit Ginny zu Harry gegangen.” Die Blonde sah peinlich berührt zu Hermine. „Das wusste ich nicht.” „Hätte es denn etwas geändert, wenn du es gewusst hättest?” „Ja, natürlich hätte es das.” Lavender sah sie immer noch verlegen an, wandte sich dann aber an Harry.

„Du bist gar nicht überrascht deswegen?” „George hat da am Samstag so eine Andeutung gemacht.” „Hat er unser Gespräch also doch mitbekommen.” „Soll wohl nicht so schwer gewesen sein.” Lavender seufzte. „Ich hab gar nicht darauf geachtet, dass Ron nicht allein war. Ich hatte mich so über meinen Ex geärgert und dann das Gespräch mit ihm.” „Nicht zu vergessen die überzogene Mittagspause”, warf Harry ironisch ein. Lavender nickte. „Wir waren bei Dimitri. Eine nette Familie, sehr freundliche Leute. Katerina war begeistert, Ron so schnell wieder zu sehen. Komischerweise wollte er zuerst gar nicht dort bleiben.” Hermine sah sie unbewegt an. „Lag wohl daran, dass Ron Schiss hatte, dass Dimitri mir davon erzählt, was er heute Vormittag ja auch prompt getan hat.” „Warum?” „Weil sie wissen, dass ich mit ihm zusammen gewesen bin und weil sie mich gern haben.” Lavender begann zu grübeln. „Sagt mal, könnte es sein, dass Bill ähnlich denkt?” „Warum?” „Ron hat am Samstagabend erzählt, wie schlecht es ihm wegen dir ging.” Hermine machte große Augen und wollte etwas sagen, doch Harry hielt sie lächelnd davon ab. „Wie meinst du das, Lavender?”, fragte er mit leiser Stimme. „Er hat ihm erzählt, wie sehr ihn das fertigmacht, dass Hermine ihn verlassen hat.” „Was hat Bill getan?” „Er hat ihn dreimal gefragt, ob er bei dieser Version bleiben will. Danach ist er mit ihm nach draußen. Als sie wieder rein kamen, hielt Ron sich den Bauch und sah aus, als wäre ihm schlecht. Als Mr Weasley wissen wollte, was war, hat Bill gegrinst und einfach nur gesagt, er hätte ihm etwas von dir ausgerichtet, Harry.” Der grinste jetzt zufrieden.

„Wann hast du mit Bill gesprochen?”, wollte Ginny wissen. „Am Samstag in eurer Küche. Ich hab ihm gesagt, dass er ihm eine reinhauen soll, wenn er einen auf armer verlassener Junge macht.” „Warum hast du das getan?” „Wir haben uns gegenseitig versprochen, euch nie wehzutun. Er hat sich nicht daran gehalten, Mine” Sie nahm seine Hand und drückte sie leicht. „Was kommt als Nächstes?” „Nichts, Mine. Wenn er gesagt hätte, wie es wirklich war, dann wäre es auch dazu nicht gekommen.” „Bill hat ihn sogar mehrfach gefragt, ob er dabei bleiben will”, erinnerte Ginny sie. Lavender sah die Drei misstrauisch an. „Was hat er denn angestellt?” „Er war wütend auf mich, hat mich am Arm gepackt und dann geschubst. Ich hab mir dabei den Kopf angestoßen und blaue Flecke geholt.” Lavender lächelte komisch. „Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Aber gut zu wissen, dass er auch mal aus sich heraus kommt.” Die Mädchen sahen sie mit großen Augen an. „Was schaut ihr so? Ich finde so was ganz anregend.” „Also ich fands nicht so toll.” „Sonst wärst du ja auch nicht gegangen.” Hermine schüttelte ihren Kopf. „Nein, denn einfach nur gestritten hatten wir uns ja schon öfter, das war nicht weiter schlimm. Ich kenne ihn ja schon ewig.” Harry nahm ihre Hand. „Wie kam das eigentlich mit euch Dreien, Harry?” „Daran bin ich nicht ganz unschuldig”, kam leise von Ginny. „Ich habe ihr mit meiner Kette bewiesen, wie stark seine Verbindung zu ihr ist. Sie hatte sich bis dahin immer dahinter versteckt, dass sie nur Freunde sind.” „Was mir Percys Freundin vorher schon klar gemacht hatte”, ergänzte Hermine genauso leise. „Wie kann eine Kette so etwas beweisen?” „Komm mal mit in die Halle!” Harry stand auf und ging vorneweg. Lavender baten sie, in der Tür zum Salon stehen zu bleiben. Die Drei beschworen ihre Patroni herauf und sie spielten kurz mit ihnen, bevor sie wieder verschwanden. „Wow, das ist ja mal eine Show. Auf der Beerdigung von Fred war dein Patronus auf jeden Fall noch ein Otter. Ich habe es genau gesehen.”

Nicolas und Laura kamen aus der Küche und gingen mit ihnen zusammen in den Salon. Die beiden Jüngeren setzten sich zu ihnen, in die noch vorhandenen Sessel und sahen neugierig zu Shui. Mit fragendem Blick sahen sie nach einer Weile zu Harry. „Aber seid vorsichtig, damit ihr sie nicht erschreckt. Sie ist noch nicht an so viele Leute gewöhnt, wisst ihr?” „OK, Harry!”, erwiderten beide. Als sie in der Ecke mit der Vogelstange waren, nahm Lavender das Gespräch wieder auf. „Wie kommt das mit den Löwen?” „Das liegt an den Schmuckstücken.” „Aber woher kommt die Kette für Hermine? Habt ihr sie kopiert, Harry?” „Nein Lavender, die Ketten lassen sich nicht einfach kopieren. Sie sind auch der Schlüssel zu unseren Räumen in Hogwarts.” „Eigene Zimmer im Schloss? Das nenne ich mal eine schöne Neuigkeit. Wie sieht es dort aus?” „Wird nicht verraten. Vielleicht laden wir dich mal zu uns ein.” „Ihr dürft gemeinsam dort wohnen, ohne diese dumme Aufteilung?” „Und wir werden es in vollen Zügen genießen, da wir zu dem Zeitpunkt alle volljährig sein werden.” Ein breites Lächeln glitt über Ginnys Gesicht und sie zwinkerte Lavender zu. „Oh, wie unfair. Wahrscheinlich werdet ihr dann auch noch von besonderen Hauselfen bedient?” „Aber sicher! Wir werden unsere mit dorthin nehmen”, grinste Harry. „Ich hoffe nur, dass sie Winky anständig behandeln.” Hermine sah nachdenklich zu Harry. „Das werden sie schon. Wenn nicht, werde ich sie einfach darauf hinweisen, zu wessen Familie sie gehört, Mine.” „Sag mal Harry, warum willst ausgerechnet du nach Hogwarts zurück? Du könntest alles machen, was du willst und finanziell bist du offensichtlich auch abgesichert. Warum willst du dich noch mit der Schule belasten?” „Ganz einfach Lavender, weil ich mein Leben nicht nur als der Sieger über Voldemort verbringen will. Ich will meine Vergangenheit so gut wie möglich hinter mir lassen.”

Die Blonde prustete los. „Ne, is klar, Harry! Die bauen dir ein Denkmal im Ministerium und du wirst garantiert irgendwann Minister. Du bist wirklich der Meinung, du könntest dem entgehen, weil du die Schule beendest?” Harry sah sie nachdenklich an und lächelte leicht. „Minister werde ich nie werden, Lavender.” „Ach? Warum das denn nicht? Fast jeder Minister war vorher Leiter der Auroren. Du hast jetzt schon deine eigenen Leute dort untergebracht und wirst sogar noch weitere für Kingsley rekrutieren und trainieren.” „Nicht für Kingsley. Sobald er Minister ist, wird er die Leitung der Auroren aufgeben.” „Du glaubst ihm das?” „Ich nicht, aber Tommy tut es.” Sie schnaubte verächtlich. „Du glaubst einem Hauselfen?” „Ich glaube nicht irgendeinem Hauselfen, sondern meinem.” Harry rief Tommy zu sich. „Sag mir mal, Tommy, was Kingsley während unseres Gespräches durch den Kopf gegangen ist!” „Mr Shacklebolt wird, sobald er Minister ist, die Auroren vom Ministerium abkoppeln. Sie bekommen einen eigenen Vorgesetzten, wie bisher, doch diese Person ist nicht mehr allein für die Entscheidungen zuständig, sondern wird mit zwei weiteren ihre Entscheidungen absprechen.” „Wen hat er dabei im Auge?” „Die beiden Ausbilder für Hogwarts werden die Berater sein, Sir Harry.” „Warum hat er sie ausgewählt?” „Seit ihrem kleinen Zusammenstoß haben sie sich sehr gut bewährt. Er denkt, dass die Beiden wegen ihres Wissens und ihres Könnens für diese Tätigkeit geeignet sind.” „War er bei einer seiner Aussagen unehrlich?” „Nein.” Hermine sah nachdenklich zu dem Hauselfen. „Wen will er als Leiter der Abteilung?” „Sir Harry ist bereits der Leiter. Die Ausbilder sind ihm direkt unterstellt und sie sind damit einverstanden.” Die Mädchen rissen die Augen auf. „Aber wie … kann das … sein?”, stotterte Lavender. „Sir Harry soll die Abteilung neu organisieren.” „Wie soll das gehen? Er hat Unterricht und noch das zusätzliche Training. Mal ganz abgesehen von der zusätzlichen Theorie”, gab Ginny zu bedenken. Erkenntnis machte sich auf Hermines Gesicht breit. „Darum hat Ogden gesagt, er wolle die Vorschriften bei dir durchbekommen. Du bist quasi schon sein Boss.” Harry stupste ihr mit dem Finger auf die Nase. „Da hast du mal wieder den richtigen Riecher, Mine.” „Ich hatte gedacht, Kingsley meinte das etwas anders, als er sagte, sie seien dir unterstellt.” Harry lächelte. „Ich zuerst auch, aber nachdem er meine Ideen für die Ausbildung direkt in das Gespräch mit den Anderen eingebaut hat, wurde mir einiges klar.”

Lavender sah ihn komisch an. „Warum willst du, dass wir das alles lernen? Ich meine, es ist ja nur eine Vorbereitung.” „Weil ich keine Lust habe, mir noch einmal die Frage stellen zu müssen, ob es wirklich genug war, was ich geleistet habe. Wenn ihr die Ausbildung fortsetzen solltet, möchte ich sicher sein, dass ihr in der Lage seid, euch zu wehren, wenn ihr angegriffen werdet oder zumindest euch zu verbergen, wenn es nötig ist.” Ginny griff nach seiner Hand. „Du hast in den paar Jahren mehr geleistet als mancher Anderer. Glaubst du nicht, dass das für dein ganzes Leben reicht?” „Solange Menschen sterben könnten, nur weil sie meine Freunde sind, reicht das leider nicht, Ginny.” Lavender lächelte überrascht und sah mit leuchtenden Augen zu ihm herüber. „Was schaust du so?” „Ich bin froh, dass du immer noch eine Freundin in mir siehst, obwohl ich…” „Du warst nur der Auslöser, wahrscheinlich aber nicht der Grund dafür”, kam selbstbewusst von Hermine. „Der Auslöser für was?”, wollte Laura wissen. Sie war von Shui zurück zu den Anderen gekommen, während Nicolas noch bei dem Phönixweibchen blieb. Mit Schwung setzte sie sich auf Harrys Schoß. „Wie hat dir mein neues Haustier gefallen, Laura?”, versuchte er das Thema zu wechseln. „Ganz gut, aber sie versteht sich besser mit Nicolas. Steht wohl mehr auf Jungs.” „Gut möglich.” „Woher kommt der Vogel?” „Aus der Winkelgasse. Ich habe ihn bei Eeylops gefunden.” „Nein, das meine ich nicht, du Dummie! Ich möchte wissen, woher er stammt.” „Aus China, sie leben dort an klaren Gletscherseen und Dummie ist nicht besonders nett, weißt du?” Laura sah ihn verlegen an. „Entschuldige, Harry, ich sags nicht wieder.” „Dann ist es ja gut, junge Dame.” „Was hat Lavender denn nun ausgelöst?” Harry sah hilfesuchend zu Hermine. „Sie hat mir geholfen, hier herzukommen”, erklärte diese direkt. „Das war doch gut, oder?” „Ja, das war es”, antwortete Ginny. Laura lächelte Lavender strahlend an. „Du bist echt nett.” Sie hopste von Harrys Schoß und lief aus dem Salon.

Nicolas kam aufgeregt zu ihnen. „Was hat sie denn, Harry?” „Weiß nicht, Nicolas. Frag sie doch einfach.” Er lief hinter seiner Schwester her. „Was ist denn los mit ihm?”, wollte Lavender wissen. „Die Zwei haben ihre Eltern verloren und Laura scheint sich, seitdem sie Harry kennt, zu verändern”, erklärte Hermine. „Inwiefern?” „Sie scheint langsam aus ihrem Schneckenhaus herauszukommen, Lavender.” „Welches Schneckenhaus, Ginny?” „Darum ist Nicolas eben so aufgeregt gewesen. Sie war bisher neuen Personen und Umgebungen gegenüber sehr … zurückhaltend.” „Kann unser Harry also auch gut mit Kindern. Ich hoffe doch mal, ihr gebt ihm Gelegenheit diese Gabe am eigenen Objekt zu beweisen.” Lavender grinste breit. „An mir soll das nicht scheitern”, gab Hermine ebenfalls grinsend zurück. „Glaubst du vielleicht an mir? Wir sind ja schließlich sieben Geschwister. Glaubt ja nicht, dass ich nach einem aufhören werde.” „Ähm … Mädels, macht mal langsam! Ihr wisst, was ich Arthur versprochen habe.” Die Blonde lachte laut auf. „Na, Harry? Kalte Füße?” „Nee, aber ich halte meine Versprechen”, gab er ernst zurück. Hermine schenkte ihm einen Augenaufschlag und sah ihn zärtlich an. „Hast ja noch mich, falls dir das zu lang dauert.” Lavender starrte sie an. Harry gab ihr einen Kuss. „Du wirst zuerst deinen Abschluss machen, genau wie Ginny. Danach bin ich zu allem bereit, was Familie angeht.” „Aber üben könnt ihr doch schon mal ein wenig.” Harry nickte. „Ich glaube auch, dass es eine gute Übung ist, sich um Nicolas und Laura zu kümmern, obwohl die Zwei ja nun wirklich pflegeleicht sind, Lavender.” „Wart mal ab, bis sie sich richtig eingelebt haben. Wie lang bleiben die Zwei denn bei euch?” „Wir fahren alle zusammen am ersten September nach Hogwarts.” „Na dann mal viel Spaß. Bis dahin habt ihr ja noch eine Menge Zeit, um euch auf die Nerven zu gehen.” Sie stand auf und sah zu Hermine. „Bringst du mich noch zur Tür? Ich wollte dich noch etwas fragen.” Auch Hermine stand auf und nachdem sich Lavender von Harry und Ginny verabschiedet hatte, gingen die Zwei in die Halle.

„Sag Mal, Hermine, bist du wirklich nicht böse auf mich?” „Am Samstag war ich es auf jeden Fall noch. Wenn ich euch da allein irgendwo erwischt hätte … aber es ist so viel geschehen inzwischen, dass mir das jetzt ziemlich dumm vorkommt.” „Was ist denn passiert?” „Harry.” Ihre Antwort war kurz, aber ihre Augen sprachen Bände. Lavender verstand sofort, konnte es aber nicht glauben. „Du hast mit ihm? Ihr seid doch erst…” „Vergiss nicht die Jahre, die wir uns schon kennen.” Lavender überlegte kurz. „Hast Recht. Wie war es?” „Na hör mal. Das werde ich dir bestimmt auf die Nase binden.” „Nein, Hermine. Ich meine, war es sehr schlimm? Hat es sehr weh getan?” Hermine klappte das Kinn runter. „Solltest? … Solltest du das nicht wissen?” „Ach woher denn?” „Naja…” „Merlin, Hermine, ich dachte nicht, dass ausgerechnet du so von mir denkst. Ginny von mir aus, aber seit wann gibst du etwas auf Gerüchte?” „Entschuldige bitte. Hatte Harry also doch recht.” „Harry? Was hat er gesagt?” „Als Arthur und Molly am Samstag gegangen waren, hat Ginny sich über dich ausgelassen, weil sie einiges gehört hatte.” „Und?” „Harry hat sie ein wenig zurechtgestutzt. Er hat ihr gesagt, sie solle gefälligst dich fragen, bevor sie etwas verbreitet, das nur du allein sicher wissen kannst.” Ein verzücktes Lächeln lief über Lavenders Gesicht und ihre Augen leuchteten ein wenig. „Oh Mann. Seht bloß zu, dass ihr ihn bei euch behaltet. Jemanden wie ihn muss man lange suchen und festhalten, wenn man ihn hat.” Hermine hob lächelnd ihren Zeigefinger. „Finger weg! Der gehört zu uns.” „Schon klar. Außerdem bin ich eh nicht sein Typ. Aber nun sag schon, was ich wissen will.” „War kaum zu spüren. Er hat mich abgelenkt und dann war da einfach nur noch dieses Wahnsinnsgefühl, das er bei mir ausgelöst hat.” „Wie meinst du das, abgelenkt?” „Er hat mir leicht in die Schulter gebissen. Das hat mich so überrascht, dass ich das Andere nicht wirklich mitbekommen habe.”

Lavender wurde ernst. „Sag mal, warum hast du nicht mit Ron geschlafen?” „Es hat sich nicht ergeben in der Zeit im Fuchsbau. Irgendwie passte es nie, von der Stimmung her.” „Seiner oder deiner?” „Ehrlich gesagt lag es wohl eher an mir als an ihm.” „Harry stand also da schon zwischen euch?” „Möglich, dass mein Unterbewusstsein da eine Rolle gespielt hat. Vor allem, nachdem wir uns gegenseitig unsere Liebe eingestanden hatten.” „Wie bitte?” Hermine erzählte ihr kurz von dem Gespräch im Garten der Weasleys. „Ihr wart euch also im Klaren, wie es zwischen euch steht und trotzdem wolltest du bei Ron bleiben?” „Natürlich, denn Harry wollte ja bei Ginny bleiben. Wir hätten ja weiterhin unsere Freundschaft und unseren besonderen Draht zueinander gehabt.” „Draht?” „Harry und ich spüren schon länger, was für uns in bestimmten Momenten wichtig ist. Wir verstehen uns blind und wissen oft schon vorher, wie der Andere reagiert oder was er gerade braucht.” „Und dir ist nie der Gedanke gekommen, dass es nicht an eurer Freundschaft, sondern an euren Herzen liegt?” „Darauf hat mich erst Percys Freundin gebracht.” Mitleidig sah Lavender sie an und nahm Hermine fest in den Arm. „Du tust mir echt leid, Mine. Weißt du eigentlich, wie viele gemeinsame Jahre ihr schon hättet haben können?” „Haben wir ja. Vor allem konnte ich ihm bei seiner schwierigsten Aufgabe helfen, was er sicher nicht zugelassen hätte, wenn ich mit ihm zusammen gewesen wäre.” „So, wie er sich von Ginny getrennt hat, hätte er es auch bei dir getan?” „Dann wäre er mit Ron allein gewesen oder sogar ganz allein.” Hermine schob Lavender ein Stück von sich weg. „Wer weiß, ob er dann so weit gekommen wäre, wie er es ist.” „Er weiß das auch, oder?” „Was glaubst du, warum er so viel Wert auf eure Freundschaft legt? Warum hat er wohl Katie gesagt, er will sofort wissen, wenn es brenzlig wird? Wieso wohl, will er uns in Hogwarts mehr beibringen als nötig ist? Glaub mir, Lavender, er weiß das ganz genau.” Die Blonde sah sie verlegen an. „Was ist los?” „Ich hab dich eben Mine genannt. Tut mir leid.” „Mach das nur. Stört mich nicht.” „Danke, lieb von dir.” „Alles klar zwischen uns?” Lavender drückte Hermine kurz und verabschiedete sich dann von ihr. Auf der Treppe drehte sie sich noch einmal herum und winkte ihr zu, bevor sie verschwand.

Als Hermine in den Salon zurückkam, saß Ginny auf Harrys Knien und kuschelte sich an ihn. Sie setzte sich neben Harry aufs Sofa und nahm Ginnys Beine auf ihre. „Habt ja ganz schön gebraucht ihr beiden. Wir haben uns schon Sorgen gemacht.” „Brauchtet ihr nicht, Ginny. Wir haben uns nur nett unterhalten.” „Worüber denn?” „Über uns, Harry. Besser gesagt über dich und mich.” „Dann war es ja wirklich nur ein kurzes Gespräch, bei dem Thema könntet ihr sicher tagelang miteinander reden und Tee dabei trinken.” Harry grinste breit und Hermine streckte ihm die Zunge raus. „Wo steckt denn Krummbein?”, wollte sie wissen. „Schätze mal bei seiner Familie. Was meinst du, kann man die Kleinen schon weiter geben oder lieber noch nicht?” „Das liegt wohl an Mum und Dad oder besser gesagt an Krummbein und seiner Freundin.” Ginny stand auf und reckte sich. „Ich werde mal kurz verschwinden. Was haltet ihr von einem Tee?” Auch Hermine stand auf. „Ich helfe dir schnell. Dann kann ich wegen der Kniesel kurz mit Kreacher sprechen.” „Ich werde den Brief an Andromeda fertigmachen und ihr das Geld schicken.” „Grüß beide schön von uns.” „Mache ich, Mine.” Harry setzte sich an den alten Sekretär und überlegte kurz, bevor er zu schreiben begann.

Liebe Andromeda, lieber Teddy,
ich hoffe, euch geht es gut. Wir hatten ja darüber gesprochen, dass ich mir für die Amme etwas einfallen lassen will. Für den Anfang werde ich dir jeden Monat dreihundert Pfund schicken, die du ihr bitte gibst. Kannst ihr ja sagen, dass sein Patenonkel sich endlich um ihn kümmern kann, falls sie fragen sollte. Ist ja sogar die Wahrheit. Die nächsten Zahlungen kommen direkt per Eule von Gringotts zu dir.
Am Mittwochmorgen werden ein paar Freunde und ich die Gegend um den Friedhof absuchen, damit nicht wieder etwas Unvorhergesehenes passiert. Wir werden gegen Zehn dort sein und Muggelkleidung tragen, damit wir nicht unnötig auffallen, wenn wir dort herumstromern. Außerdem werden Ginny, Hermine und ich am Eingang sein, wenn die Gäste kommen. Könnte ja sein, dass die Todesser ihre Taktik ändern.
Liebe Grüße auch von Ginny und Hermine,
Harry


Er steckte den Brief und das Geld in einen Umschlag und stieg auf den Dachboden hinauf. Harry betrat den hinteren Teil, in dem die Elfen einen kleinen Verschlag errichtet hatten, in dem die drei Eulen untergebracht waren. In der Dachschräge waren die Stangen für die Vögel angebracht. Gegenüber der kleinen Tür, durch die Harry getreten war, hatten die Elfen ein großes rundes Fenster erschaffen, durch das die Eulen direkt ein- und ausfliegen konnten. Harry trat zu seinem Uhu. „Na, mein Großer? Hast du Lust einen Brief für mich zu überbringen?” Folgsam streckte der Vogel Harry ein Bein entgegen und raschelte mit seinen Flügeln. „Pass gut darauf auf! Das Geld ist für mein Patenkind, weißt du?” Der Uhu schuhute und flog direkt davon. Harry sah dem Tier nach, bis es in der aufkommenden Bewölkung nicht mehr zu sehen war. Langsam ging er wieder hinunter.

Als er an Nicolas' Zimmer vorbei kam, hörte er Stimmen. „Bist du dir sicher? Du weißt, dass wir nur bis zum Schulanfang hier sind, Laura.” „Was, wenn wir Grandma lieb bitten? Können wir dann vielleicht hier bei ihnen bleiben?” „Warum willst du hier bleiben?” „Ich mag Harry. Er ist so nett und Hermine und Ginny sind auch klasse.” „Klar ist er nett. Er weiß ja, dass wir nicht für immer bleiben. Was glaubst du, wird er machen, wenn er mal eigene Kinder hat? Glaubst du, da will er sich auch noch mit uns abgeben?” „Du bist gemein. Warum willst du mir nicht glauben, dass es mir hier besser geht als irgendwann sonst im letzten Jahr?” „Weil ich es nicht verstehe, Laura. Du hast ihn nur ein paarmal vorher gesehen. Du bist doch keine fünf mehr, dass du dir, nur weil einer ein bisschen nett ist, wünschst du könntest für immer bei ihm bleiben.” „Ein Bisschen? Aber das ist es auch gar nicht. Es fühlt sich einfach richtig an, wenn ich mit ihm rede oder ich mich zu ihm setze habe ich das Gefühl, Dad wäre wieder da. Weißt du eigentlich, was das in mir auslöst?” „Offensichtlich so viel, dass du sie nicht mehr unterscheiden kannst. Sonst hättest du ihn heute Morgen nicht so genannt.” Nicolas war ziemlich laut geworden, bei seinem letzten Satz. Harry fasste sich ein Herz und klopfte an. Der Junge rief „Herein.” und sah verlegen zu ihm herüber, als Harry eintrat.

„Na ihr zwei, alles in Ordnung?” Nicolas nickte nur, doch Laura sprang auf, rief „Gar nichts ist in Ordnung!” und rannte aus dem Zimmer. „Magst du mir erzählen, was war?” „Naja, Laura würde gern länger bleiben, weil sie glaubt, bei dir einen Ersatz für Dad gefunden zu haben.” „Vertraust du ihren Gefühlen nicht?” Nicolas wurde verlegen und verzog sein Gesicht. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Es ist nicht so, dass ich nicht gern hier bin oder dass ich mich nicht darüber freue, wenn sie endlich wieder fröhlich ist.” Er schnaufte kurz durch. „Ich finde es nicht gut, wenn sie Mum und Dad ersetzten will durch dich oder sonst jemanden.” Harry setzte sich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. „Sieh mal, Nicolas! Ich selbst habe meine Eltern kaum gekannt. Das was ich von ihnen habe, sind Erinnerungen Anderer oder ein paar Gefühle, die ich spüre, wenn ich an sie denke. Aufgewachsen bin ich bei Menschen, die mich nicht besonders mochten. Dann bin ich nach Hogwarts gekommen und habe dort Freunde gefunden. Einer dieser Freunde hat mich mit zu sich nach Hause genommen und dessen Eltern behandeln mich heute noch wie ihren eigenen Sohn. Ich selbst vertraue ihnen, als wären sie meine richtigen Eltern, aber ersetzen konnten und wollten sie meine Mum und meinen Dad nie.” „Es stört dich nicht, wenn ich nicht das in euch sehen kann, was Laura in dir sieht?” „Warum sollte es? Ihr seid fast zwölf. Wenn du einfach nur jemanden in mir siehst, dem du vertrauen kannst, ist das schon mehr als ich erwarten kann. Wenn Laura mehr in mir sieht, dann ist das für mich genauso in Ordnung.” Nicolas sah ihn komisch an. „Würdest du uns denn bei euch behalten, auch wenn ihr eine eigene Familie habt?” „Warum sollte ich das nicht wollen? Sicherlich werden wir uns in der ersten Zeit mehr um den Nachwuchs kümmern müssen, was für euch ein wenig so aussehen könnte, als hätten wir für euch keine Zeit. Andererseits seid ihr dann eventuell noch in Hogwarts und bekommt es nur am Rande mit. Wenn ihr wollt und eure Großeltern dem zustimmen, werdet ihr zu einem festen Bestandteil unserer Familie.” Der Junge wurde nachdenklich. „Tust du mir einen Gefallen?” „Was kann ich für dich machen?” „Geh bitte zu Laura und sprich mit ihr deswegen. Ich glaube es ist besser, wenn du das machst, Harry.”


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rüber ans Fenster und da stand dieses Mädchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
Daniel Radcliffe