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Fanfiction

Lebensfragen - Alte, neue Gefährten?

von One_of_the_Old

XXXIII Alte, neue Gefährten?

Nachdem sie wieder vor der Bank standen, hielten die Mädchen Harry davon ab, direkt nach rechts zur magischen Menagerie zu gehen. „Harry, bitte warte mal kurz!” Er blieb stehen und sah sie verlegen an. Während die Zwei nachdenklich vor ihm standen, sahen sie nicht wütend, sondern sehr traurig aus. „Warum hast du uns vorher nichts gesagt?”, flüsterte Ginny. „Am fehlenden Vertrauen kann es ja wohl nicht liegen, so wie dieser miese Zwerg sich aufgeführt hat.” Hermines Stimme war anzuhören, dass sie sich beherrschen musste. „Nein, ihr zwei. Am Vertrauen liegt es sicher nicht. Es kam mir beim Aufzählen in den Sinn, wisst ihr?” „Einfach so?”, wollte Ginny wissen. „Nicht einfach so. Ich wollte Slipknot provozieren. Ich hätte zu gern gesehen, wie dieser Zwerg sich gegen Kreacher und Tommy eine blutige Nase holt.” Er sah zu den Elfen. „Hätte er doch, oder?” Die Elfen sahen kämpferisch zu Harry. „Wenn Sir Harry es wünscht, könnten wir noch immer dafür sorgen.” „Lass mal, Tommy. Wer weiß, wozu wir die noch einmal brauchen? Aber schön zu wissen, dass es funktionieren würde.” „Die Kobolde sind viele, aber ihre Magie taugt nicht zum Kampf. Sie sind begnadete Handwerker und kühle Rechner. Ihre erstellten Gegenstände sind mächtig. Das ist ihr großer Vorteil.” Harry sah wieder zu Hermine und Ginny, die ihn noch immer komisch ansahen. „Was bedrückt euch noch?” „Warum schickst du Andromeda Muggelgeld? Rechnest du damit, dass du das für den Notfall brauchst?”, wollte Ginny vorsichtig wissen. „Nein, Schatz. Das Geld ist für Teddys Amme bestimmt. Ich werde Andromeda einen Brief dazu schreiben und es ihr erklären.” Hermine nahm seine Hand. „Warum erlaubst du es uns wirklich?” Ginny sah überrascht zu ihr herüber. „Du glaubst ihm nicht?” „Ich habe da so eine Ahnung.” Die Rothaarige verdrehte ihre Augen. „Nicht schon wieder! Sei froh, dass sich alles geklärt hat. Macht das von mir aus heute Abend, wenn ihr alleine seid. Ich für meinen Teil habe genug schwarz gesehen, für die nächste Zeit.” Entschlossen zog sie Harry von Hermine fort, der aber ihre Hand nicht losließ und sie beruhigend ansah. „Du hast recht, Mine, aber es ist wirklich nichts Schlimmes.” Ein wenig beruhigter folgte sie den Beiden in den Laden.

Die Hexe hinter der Ladentheke nahm von Harry und Ginny gar keine Notiz, sie hatte nur Augen für Hermine. „Schön, dass sie hier sind, Miss. Kann es sein, dass sie etwas vermissen?” Hermine stand wie vom Donner gerührt in dem dunklen, übel riechenden Laden und starrte die Hexe an. „Vermissen?”, fragte sie leise. „Sie waren es doch, die damals den Knieselmischling bei mir gekauft haben. Einen roten, ziemlich struppigen Kerl. Sehr eigensinnig und etwas … lädiert.” „Krummbein”, wisperte sie und Hermine verlor fast den Halt, wenn Harry nicht beherzt zugegriffen hätte. „Haben sie ihn gesehen? Wir sind voneinander getrennt worden. Ich vermisse ihn.” „Darf ich erfahren, wie sie getrennt wurden?” Die Hexe starrte misstrauisch durch ihre schwarze Hornbrille zu Hermine. Harry, der jetzt seinen Arm um Hermine gelegt hatte, übernahm das Gespräch und Ginny hielt Hermine bei der Hand. „Wir waren bei Freunden und wurden überfallen. Danach mussten wir fliehen und uns verstecken.” Die Hexe schien Harry erst jetzt richtig wahrzunehmen. „Bitte entschuldigen sie, Mr Potter. Ich habe sie nicht gleich erkannt.” „Ist nicht wichtig. Mrs?” „Madley.” Harry nickte freundlich und sah sie fragend an. „Haben sie ihn gesehen oder etwas vom Kater meiner Freundin gehört?” „Nicht nur das, Mr Potter. Kommen sie doch bitte mal mit nach hinten.” Mrs Madley führte die Drei in einen kleinen schmuddeligen Raum hinter dem Tresen. Dort waren mehrere Käfige mit offensichtlich kranken Tieren untergebracht. Im hinteren Teil des Raumes lag eine alte Matratze, auf der eine pechschwarze Knieseldame sich um zwei, ebenfalls schwarze, Jungen kümmerte.

Die Hexe bedeutete ihnen, näher an das Lager heranzutreten. Zwei Schritte vor der Knieselmutter hörten sie ein lautes Fauchen und Knurren. Etwas Rotes sprang von einem der Regale vor ihre Füße. Hermine erschrak sich und sah wie gebannt auf das rot getigerte und aufgeplusterte Fellbündel vor sich. Sie ging auf die Knie und hielt dem wütenden Tier ihre Hand entgegen. „Kennst du mich noch?” Schlagartig war der Kater nur noch halb so breit. Vorsichtig beschnupperte er ihre Hand und fing direkt das Schnurren an. Zärtlich drückte er seinen Kopf gegen ihre Handfläche und sie fing an, ihn zu streicheln. Hermine sah mit leuchtenden Augen und Tränen im Gesicht zu ihnen auf. „Ich hab ihn endlich wieder.” Ausgiebig kümmerte sich Hermine um Krummbein. Harry wandte sich an Mrs Madley. „Wie lang ist er schon bei ihnen?” „Er kam vor einem halben Jahr mit der Schwarzen hier an und hat sich bei mir eingenistet.” „Kehren Kniesel nicht zu ihrem zu Hause zurück?”, wollte Ginny wissen. „Normalerweise schon, aber da er euch anscheinend nicht finden konnte, ist er dort hingegangen, wo er am Längsten gelebt hat.” „Kann ich ihn wieder haben?”, fragte Hermine zaghaft. „Das wird nicht leicht, Miss Granger.” Hermine war überrascht. „Woher?” „Es gibt viele Damen, die im Moment gern von Mr Potter als Freundin bezeichnet würden, aber nur wenige, von denen er es selbst tut. Da sie mir nicht nach einer Weasley aussehen”, sie zwinkerte Ginny zu, „lag der Schluss doch sehr nahe.” „Von wem wissen sie das, Mrs Madley?” Auch Harry war überrascht. „Meine Enkelin Lara ist seit vier Jahren eine Hufflepuff in Hogwarts. Wo steckt eigentlich ihr Bruder? Er, Miss Granger und sie waren doch in der Schule unzertrennlich?” „Der hilft George im Laden. Haben viel zu tun, die Beiden”, erklärte Ginny leichthin. Die Hexe nickte und lächelte. „Ich kann mir gut vorstellen, dass Mr Potter ihre Gesellschaft der ihres Bruders vorzieht.”

„Was ist denn das Problem, wenn wir Krummbein wieder haben möchten?”, wechselte Harry das Thema. „Er hat hier seine Familie. Die Jungen sind offensichtlich von ihm, auch wenn sie äußerlich nach Mama schlagen.” „Was wäre, wenn wir die ganze Familie mitnehmen?” „Sind das nicht ein wenig viele für zwei Personen?” „Ehrlich gesagt für vier, denn ich bin nicht unbedingt der Typ für solch ein Haustier.” Die Hexe sah ihn verdutzt an. „Wenn sie es schaffen, die Vier in einen Käfig zu bekommen, können sie sie gern mitnehmen.” Hermine beschwor einen geschlossenen Käfig mit dicken Polstern herauf, öffnete die kleine Tür und ging vorsichtig auf die Matratze zu. „Na ihr? Habt ihr Lust auf ein neues Zuhause?” Argwöhnisch betrachtete die schwarze Knieseldame Hermine und Krummbein, der jetzt zu ihr trottete und damit begann, sein Weibchen in Richtung Käfig zu drängen. Hermine stellte den Käfig ab und trat wieder zu den Anderen zurück. Nach einigem Knurren und ein paar Tatzenhieben von der Schwarzen, schnappte sich der Kater kurzerhand eines der Jungen, trug es vorsichtig am Nackenfell durch die kleine Tür und machte es sich mit ihm bequem. Nach ein paar Minuten schnappte sich das Weibchen das zweite Junge und trottete mit ihm in den Käfig. Hermine ging wieder zu ihnen und verschloss die Tür. „Das ging ja mal reibungslos. Jetzt weiß ich auch, dass ich ihnen die Vier mit ruhigem Gewissen überlassen kann.” „Sie hatten Bedenken?”, Hermine klang traurig. „Zuerst schon, aber das ist jetzt egal. Der Kater vertraut ihnen und das ist wichtig.” Sie gingen wieder in den Laden zurück. „Was sind wir ihnen schuldig?” „Gute Frage, Mr Potter. Krummbein war bezahlt und seine Familie ist offiziell keine Ware von mir.” Harry überlegte kurz. „Was halten sie von fünfzig Galleonen für Pflege und Unterkunft?” „Sagen wir dreißig. Füttern muss ich ja sowieso alle meine Tiere.” „Also gut.” Harry zählte das Geld auf den Ladentisch und die Drei bedankten sich nochmals bei der Hexe für die Pflege.

Wieder auf der Winkelgasse beugte sich Hermine zu Tammy herunter. „Würdest du dies hier bitte nach Hause bringen und dafür sorgen, dass sie ein warmes und gemütliches Plätzchen im Haus bekommen?” „Gern, Miss. Besondere Wünsche?” „Nein. Nur eine weiche Unterlage, Futter und Wasser.” „Bitte sorgt dafür, dass Nicolas und Laura sie nicht gleich entdecken. Es soll eine Überraschung für sie werden.” „Gern, Sir Harry.” Tammy knixte und verschwand. Die Mädels hakten sich bei Harry unter und gingen in Richtung des tropfenden Kessels zurück durch die Winkelgasse. Als sie bei Dimitri vorbeikamen, saß der an einem seiner Tische und paffte gemütlich eine Pfeife. Mit lautem Hallo und freundlichem Lächeln winkte er sie zu sich heran. Nach der Begrüßung sah er ernst zu Hermine. „Dein Freund war letztens bei uns.” „Kann sein, wir haben uns länger nicht gesehen. War er mit seiner Freundin hier?”, antwortete sie lächelnd. Dimitris Miene hellte sich auf. „War er. Hat sich nur so komisch verhalten, darum dachte ich…” „Er würde mich hintergehen?” Dimitri nickte. „Keine Sorge. Wir sind nicht mehr zusammen. War wohl mehr das schlechte Gewissen, weil wir schon gemeinsam hier waren. Aber warum hast du mir das erzählt? Könnte dir doch egal sein, mit wem deine Kunden hier sind.” Verlegen sah der freundliche Wirt zu Hermine. „Wir haben zusammengesessen und getrunken, Hermine. Wir sind Freunde geworden an diesem Nachmittag. Du weißt, wir nehmen das sehr ernst bei uns.” Hermine ließ Harry los und umarmte den Mann kurz. „Nett von dir, aber es ist alles in bester Ordnung.”

„Dann ist es ja gut. Wir wollten aber noch was Anderes mit euch bereden.” Dimitris Lächeln wurde noch breiter. „Katerina, Elias und ich würden uns freuen, wenn ihr zur Hochzeit kommen würdet.” „Wir?”, kam überrascht von Ginny. Dimitri nickte lächelnd. „Die Beiden wollen Mitte August heiraten. Wäre schön, euch hier begrüßen zu können.” Mit leuchtenden Augen sahen die Mädchen zu Harry. „Oh bitte, lass uns hingehen!”, bettelten beide im Chor. „Natürlich werden wir hier sein. Ist doch Ehrensache.” Er bekam von beiden einen Kuss und Dimitri sah verdutzt zwischen Ginny und Hermine hin und her. „Sagt mal, ihr drei…” „Ich sagte doch. Alles in Bester Ordnung.” Dimitri hob grinsend seinen Zeigefinger und sah zu Harry. „Schlitzohr. Das hat sich ja nicht einmal Elias getraut.” „Hat sich so ergeben”, erwiderte Harry verlegen. „Das glaube ich gern, dass dir das unangenehm ist. Aber lass nur! Sieh nur zu, dass keine von ihnen zu kurz kommt und jetzt werde ich das Elias unter die Nase reiben. Der kriegt sich nicht wieder ein.” Immernoch grinsend stand Dimitri auf und ging winkend in sein Lokal zurück. „Bin ja mal gespannt, ob die Einladung wirklich kommt”, unkte Harry. „Klar kommt sie, Hase und wenn es Neugier ist, ob wir uns wirklich trauen zu solch einem Anlass zu dritt zu erscheinen.” „Warum sollten wir auch nicht? Da Harry ungern tanzt, können wir uns eh mit den verschiedensten Männern amüsieren.” Ginny grinste fies. „Bis August könnte ich ja noch mal Unterricht nehmen. Cho oder Romilda würden sich sicher freuen, mich unter ihre Fittiche zu nehmen. Zur Not könnte ich ja noch Fleur oder ihre Schwester fragen. Die können mir das bestimmt beibringen.” Harrys Grinsen erlosch direkt und er verdrehte die Augen. Beide hatten ihm gleichzeitig in die Seite geboxt. Ginny sah ihn drohend an. „Untersteh dich! Du übst mit uns oder eventuell mit Mum. Alles Andere steht nicht zur Debatte!” „Hey, Fleur ist deine Schwägerin. Glaubst du, ich würde mit ihr was anfangen?” „Sie ist immerhin zum Teil eine Veela. Eingeladen hast du sie ja nun schon zu uns.” „Was ist daran verkehrt gewesen?” „Nichts, solang sie nicht allein vor der Tür steht.” „Selbst dann würde ich sie nicht draußen stehen lassen und das weißt du auch!” Hermine hob beschwichtigend die Hände. „Hört auf, ihr beiden! Die Leute schauen schon hier rüber.” Harry sah sich um und winkte den stehen gebliebenen Zauberern und Hexen freundlich lächelnd zu. „Wir wünschen einen schönen Tag. Interesse an mehr? Dann sollten sie uns zu Eeylops folgen.” Verlegen dreinschauend grüßten einige zurück und alle gingen schnell weiter. Hermine blieb der Mund offen stehen. „Meine Güte, Harry. Musste das sein?” „Es hat doch gut funktioniert. Außerdem war ich doch mehr als freundlich, oder?” Auch Ginny sah Hermine überrascht an. „Tu nicht so, Mine. Das war eben privat und so laut waren wir auch wieder nicht.” „Wenn ihr meint.” Hermine ging vorneweg und die kleine Gruppe folgte ihr bis zum Eingang des Eulenkaufhauses.

Harry wandte sich an die Elfen. „Ihr drei wartet bitte wieder hier! Wir sind bald zurück.” Die Elfen verneigten sich und blieben neben der Tür stehen, während Harry und die Mädchen das Geschäft betraten. Langsam ging jeder für sich durch das Halbdunkel und besah sich die einzelnen Tiere. „Kann ich ihnen eventuell helfen?” Harry ging zurück zum Ladentisch und grüßte die junge Hexe dahinter freundlich. Abwartend sah die zierliche Blondine zu Harry. „Wir bräuchten drei Eulen.” „Gern, Mr Potter. Muss es für sie eine Eule sein oder darf ich ihnen auch etwas Ausgefalleneres zeigen?” „Ich dachte sie hätten hier nur Eulen, Mrs?” „Miss Eeylop. Ich habe das Geschäft von meinem Vater übernommen. Seitdem führen wir alles, was Flügel hat und für den Postversand geeignet ist.” „Da bin ich mal gespannt, was sie für mich haben. Ein Freund von mir hat mir eine Schneeeule von hier geschenkt, zur Einschulung. Sie war treu und zuverlässig.” „Wie geht es Hagrid denn inzwischen?” Sie zwinkerte ihm zu. „Gut, hoffe ich. Wir haben uns länger nicht mehr gesehen, wissen sie?” „Grüßen sie ihn bitte schön von mir, beim nächsten Mal.” Beide gingen, unter den skeptischen Blicken von Ginny und Hermine, in den hinteren Teil des Ladens. „Sollten wir da mitgehen, Gin?” „Lass ihn! Ich mach mir erst Sorgen, wenn sie länger als 'ne halbe Stunde mit ihm verschwindet.” „Das meine ich nicht. Wer weiß, was sie ihm verkauft?” „Wohl irgendwas mit Flügeln.” „Sie kennt Hagrid.” „Den kennt jeder, der in den letzten Jahrzehnten in Hogwarts war, Mine.” „Sie lässt ihn schön grüßen, Gin.” „Dann geh doch hinterher, wenn du dich blamieren willst.” „Werde ich auch! Nur damit du es weißt.” Ginny schnaufte verächtlich, als Hermine Harry und Miss Eeylop folgte.

Die junge Hexe blieb vor einer kleinen Tür stehen. „Ich muss sie vorwarnen. Dieses Tier ist nicht ganz einfach. Es sucht sich seinen Herrn praktisch selbst. Das ist einer der Gründe, warum das arme Geschöpf noch hier bei uns sitzt.” „Hab ich mir doch gedacht, dass die Sache einen Haken hat”, ertönte es grimmig hinter ihnen. „Hallo Mine, hast du dir Sorgen gemacht?” „Wenn jemand mit Tieren handelt und Hagrid schön grüßen lässt, werde ich sehr vorsichtig.” „Es ist nicht gefährlich. Auch wenn ich mit Hagrid befreundet bin, halte ich mich immer an die Vorschriften.” Miss Eeylop war entrüstet über Hermines, mehr oder weniger, verdeckten Vorwurf. „Das Tier ist sehr selten und absolut scheu. Wir können alle in die Kammer gehen, wenn sie das beruhigt, Miss, sollten uns aber nur einzeln nähern.” „Wenn es so scheu ist, wie haben sie es dann gefangen?” „Hagrid kam mit einem Ei vor über einem Jahr zu mir. Er sagte etwas von beim Karten spielen gewonnen.” Harry und Hermine warfen sich einen vieldeutigen Blick zu. „Ein Drache ist es aber nicht?”, fragte Hermine vorsichtig. Die junge Hexe sah sie verdutzt an. „Nein! Was denken sie nur von mir?” „Gesammelte Erfahrung mit Eiern, die Hagrid beim Spielen gewinnt”, erklärte Harry rasch. Neugierde flackerte kurz in den Augen der Blondine. „Er konnte nur herausfinden, dass es sich wohl um einen seltenen Vogel handelt. Daher brachte er ihn zu mir, weil er selbst keine Zeit hatte und wusste, dass ich mich mit gefiederten Tieren besonders gut auskenne.” „Sollte ich noch irgendetwas beachten, bevor ich an ihn herangehe?” „Das Schlimmste was passieren kann, ist dass er ihnen ein wenig Wasser aus seinem Becken ins Gesicht spritzt.” „Sie wollen mir aber keine Ente oder so etwas verkaufen?” Sie schüttelte den Kopf und öffnete vorsichtig die Tür.

Hermine und Harry waren wie geblendet. Aus dem Halbdunkel des Verkaufsraumes traten sie in ein vom Sonnenlicht durchflutetes Zimmer. „Darum muss ich ihn extra halten. Meine anderen Lieblinge mögen es nicht so hell.” Die Zwei waren stumm vor Staunen. Vor ihnen saß ein Vogel, dessen Gefieder in allen möglichen Blautönen strahlte. „Ui ist der schön. Sieht aus, als würde Wasser, anstatt Federn, über seinen Körper fließen”, flüsterte Hermine. „Der sieht aus wie Fawkes. Nur, dass der hier blau ist.” „Gut erkannt, Mr Potter. Das ist ein Topasphönix. Sie durchleben denselben Zyklus wie alle Phönixe, nur sie verbrennen nicht, sondern zerfließen. Sie leben, wie ihre Artgenossen, in unzugänglichen Gebirgsregionen, meist an klaren Gletscherseen. Sie sind treu, haben alle Fähigkeiten ihrer roten Brüder und sind sehr anhänglich.” „Wo ist dann das Problem? Warum sitzt der arme Kerl noch hier?”, wollte Hermine argwöhnisch wissen. „Dumbledore hat mir mal erzählt, dass Phönixe sich nicht einfach unterwerfen. Sie schließen sich einem aus Freundschaft an und verlassen ihren gewählten Partner bei dessen Tod, um erst nach Jahren wieder einen neuen Partner zu wählen, wenn überhaupt.” Miss Eeylop lächelte zustimmend. „Bei diesem hier kommt dazu, dass er besonders … wählerisch ist. Einige Kunden durfte ihn nicht einmal anfassen. Andere, bei denen er dies zuließ, schien er einem Test zu unterziehen, den aber noch keiner bestanden zu haben scheint.” „Was für ein Test?” „Versuchen sie es einfach, Mr Potter.” Harry ging langsam und mit ausgestreckter Hand auf den Vogel zu. Dieser sah ihn aus großen, schimmernden, schwarzen Augen an und legte den Kopf schief. Harry fing an zu flüstern: „Na, mein hübscher? Wie geht es dir hier? Ist das nicht ein wenig einsam hier in diesem Zimmer?” Der Vogel raschelte mit seinen Flügeln, legte den Kopf auf die andere Seite und streckte Harry einen Flügel entgegen. Vorsichtig strich er an der Flügelspitze entlang.

Harry trat jetzt direkt an den Vogel heran. „Na, was meinst du? Ob ich dich wohl am Kopf streicheln darf?” Wieder raschelte der Vogel mit dem Gefieder und streckte seinen Kopf vor. „Verstehst du mich?” Ein leises Trillern war die Antwort. Harry spürte ein warmes Kribbeln, als er den Kopf des Tieres berührte. Miss Eeylop sah mit großen Augen auf die Szene, die sich Hermine und ihr bot. „Das ist faszinierend. Nur wenige Kunden sind überhaupt so weit gekommen.” „Was meinten sie mit dem Test?”, wisperte Hermine zurück. „Sehen sie, was gerade geschieht?” „Da läuft ein grünliches Licht vom Kopf des Vogels über seinen Arm zu seiner Brust.” „Bitte fragen sie mich jetzt nicht, was das Tier da tut. Seine roten Artgenossen tun das nicht. Ich habe schon mehrere Kollegen aus aller Welt gefragt, aber niemand hat bisher größere Erfahrungen mit diesen Tieren sammeln können, was das angeht.” „Aber gefährlich ist das nicht, oder?” „Nein. Zwei meiner Kunden waren schon genauso weit wie er. Trotzdem hat der Vogel sie nicht akzeptiert.” „Sehen sie, die Farbe des Lichts ändert sich. Es sieht so aus, als ob von Harry ein bläulicher Schimmer zurückläuft.” „Das ist jetzt neu”, staunte die Blonde. Als der Schimmer die Finger und damit den Kopf des Tieres erreichte, stieß der Phönix einen jubilierenden Schrei aus. Den beiden Hexen lief dabei ein wohliger Schauer über den Rücken und eine große Zufriedenheit breitete sich in ihren Körpern aus. Sie sahen sich grinsend an. „Wow! So was habe ich noch nicht sehr oft gespürt”, flüsterte Miss Eeylop. „Sehen sie nur! Seine Augen haben sich verändert. Sie sind nicht mehr schwarz, sondern … grün. Genauso grün wie die von ihm.” Hermine versuchte, ihre Gefühle irgendwie in den Griff zu bekommen.

Ginny kam aufgeregt zu ihnen in die Kammer. „Harry, was hast du nun schon wieder angestellt?” Die Hexen sahen sie überrascht an. „Was hast du, Gin?” „Ich hab eben einen … naja, ich hab eben etwas gespürt. Das war so intensiv, ich hab auch genau gespürt, dass Harry es ausgelöst hat, Mine.” „Bei mir war es genauso , Gin.” Beide sahen fragend zu Miss Eeylop. „Ich konnte dafür keinen Auslöser ausmachen, wenn es sie beruhigt.” „Aber gespürt haben sie es doch auch?” „Und wie!” Harry kam mit dem Phönix auf der Schulter zu ihnen. „Der hat ja deine Augenfarbe!”, staunte Ginny direkt. „Die waren vorher schwarz”, erklärte Miss Eeylop. „Hat der Vogel das bei uns ausgelöst?” „Wohl eher die offensichtliche Vereinigung zwischen ihm und Mr Potter.” „Was wird jetzt mit dem Vogel?”, wollte Hermine wissen. „Ich werde sie wohl kaufen. Zusätzlich zu einer Eule für mich. Meine Freundin hier ist als Bote viel zu auffällig und zu schade.” Die Phönixdame knabberte zärtlich an seinem Ohr. „Ist ja gut, Kleine. Ich sag es ihnen ja.” Die drei Hexen sahen ihn überrascht an. „Sie hat mir verraten, dass sie gern Shui genannt werden würde. Das ist Mandarin und bedeutet Wasser. Shui kommt ursprünglich aus dem Qinlinggebirge in Zentralchina.” „Sie können mit ihr kommunizieren?” „Nein, Miss Eeylop. Diese Informationen waren plötzlich in meinem Gedächtnis. Kommunikation würde ich das nicht nennen. Ich habe nur gespürt, dass es ihr wichtig ist und es alle Anwesenden erfahren sollen.” Die blonde Hexe war ehrlich verblüfft. „Wissen sie was? Sie verraten mir, was es mit dieser Eiergeschichte auf sich hat und sie bekommen Shui von mir. Hagrid würde mir die Ohren lang ziehen, wenn ich ihnen für einen Vogel, der aus seinem Ei geschlüpft ist, Geld abnehmen würde.”

Harry erzählte ihr kurz die Geschichte um Norbert, den norwegischen Stachelbuckel. Sowohl Ginny als auch Miss Eeylop sahen ihn komisch an. „Kann es sein, dass ich von dir noch mehr nicht weiß?” „Ich hatte dir aber schon mal gesagt, dass es so ist, Schatz.” Ginny seufzte theatralisch, da sie noch nicht alle Einzelheiten kannte. „Muss ich erst auf deine Memoiren warten, bis ich alles erfahre?” „Selbst dort werde ich nicht alles offenlegen. Aber wenn ich meinen Enkeln Geschichten erzähle, solltest du vielleicht die Ohren spitzen.” Harrys Augen blitzten auf und er gab ihr einen Kuss. „Wenn du es nicht abwarten kannst, könntest du dich ja an Mine wenden. Die war fast immer dabei, wenn was passiert ist in meinem Leben.” Er zwinkerte Hermine zu, die abwehrend die Hände hob. „Vergiss es, Harry! Die Suppe löffelst du selber aus. Ihre Tränen und Nervenzusammenbrüche kannst du schön allein besänftigen. Ich für meinen Teil muss den Mist selber erst verdauen. Zumal ja noch nicht alles erledigt ist.” „Das nehmen wir ja gleich in Angriff.” Auch sie bekam einen Kuss. Leicht verstört sah die blonde Hexe die Drei an. „Ähm … ja … hmm … das ist ja mal eine nette Geschichte … mit dem Drachen. Schön, dass sie Hagrid davon überzeugen konnten, ihn in ein Reservat zu geben.” „Die Tatsache, dass Ginnys Bruder dort tätig ist, hat ihm die Sache deutlich erleichtert. So bekommt er regelmäßig Neuigkeiten über seinen Zögling.” Harry ging lächelnd wieder in den Verkaufsraum und besah sich die Eulen. Shui drückte sich an seinen Hals und begann leise zu zwitschern. „Na, was meinst du? Welche von diesen hübschen Eulen wären die Richtigen für mich und die Mädchen?” Langsam ging Harry mit dem Vogel an den Stangen entlang und der Phönix beäugte argwöhnisch jedes der Tiere, die schuhuend und krächzend auf ihren Stangen saßen. Als sie fast wieder am Eingang waren, zwickte Shui ihn erneut ins Ohr.

„He Kleine, nicht so fest!” Tröstend drückte sie ihren Hals an sein Ohr. Harry lächelte und strich über ihren Kopf. „Was können sie mir zu diesen Uhus sagen, Miss Eeylop?” „Die Drei sind eine Familie. Mum, Dad und Tochter, wenn sie so wollen. Mum und Dad sind drei und die Tochter ist ein Jahr alt.” „Was meint ihr, Mädels? Shui scheint sie zu mögen.” Hermine und Ginny besahen sich die stattlichen Tiere. Zaghaft streichelten sie die weiblichen Tiere, die sich das gern gefallen ließen. Die Jüngere schlug kurz mit den Flügeln und versuchte direkt auf Ginnys Unterarm zu klettern. „So wie es aussieht, scheint sie recht anhänglich zu sein.” „Mum ist genauso lieb, Gin.” Harry trat an das Uhumännchen heran und auch dieser ließ sich direkt über seinen Schnabel und den Kopf streicheln. „Wenn ihr einverstanden seid, dann nehmen wir die Drei.” Er bekam von beiden ein breites Lächeln und Kopfnicken, auf seinen fragenden Blick hin. „Also schön, dann haben wir ja fast alles zusammen. Dann brauchen wir nur noch passende Käfige für die Tiere und eine schöne Sitzgelegenheit für Shui. Ich würde sie gern im Salon unterbringen. Hätten sie etwas Entsprechendes?” „Wie wäre es mit der, auf der sie hier gesessen hat? Die ist sie gewohnt und sie sieht auch ganz nett aus.” Harry nickte. Nachdem die Vögel in ihren Käfigen saßen und ein Paket mit Shuis Sitzbecken, Eulenkeksen und einigem Futter geschnürt war, bezahlte Harry und sie verabschiedeten sich von Miss Eeylop, die ihm noch einmal Grüße für Hagrid auftrug. Ihren skeptischen Blick, als die Drei ihr den Rücken zudrehten beim Gehen, sahen sie nicht mehr. Vor der Tür bekam Timmy den Auftrag die Eulen und das Paket nach Hause zu schaffen, die Eulen auf dem Speicher und Shui im Salon unterzubringen. Nachdem der Elf verschwunden war, apparierten die Anderen ins Atrium des Ministeriums.

Ihr Erscheinen sorgte für einige Aufmerksamkeit. Die anwesenden Hexen und Zauberer blieben stehen und starrten sie unverhohlen an. „Was haben die denn nur?”, flüsterte Ginny. „Schau dich doch mal an”, flüsterte Hermine zurück. „Wieso? Hab ich Eulendreck im Haar, oder was?” „Schau einfach mal an dir herunter.” Ginny sah jetzt von den Gaffern zu sich selbst, Hermine und Harry. „Was soll das denn? Warum tragen wir wieder diese Sachen. Wir sind doch nicht in Hogwarts.” Hermine überlegte kurz. „Das ist hier ein offizielles Gebäude. Vielleicht wird das durch irgendwelche Zauber ausgelöst, die nur über solchen Dingen liegen.” „Gryffindor kannte noch nicht einmal die Bedeutung des Ministeriums”, gab Ginny zu bedenken. „Wir werden es wohl nie erfahren und können es nur hinnehmen.” Die Drei gingen unter den neugierigen Blicken der Anderen zum Registrierungsschalter. Nachdem die Mädchen sich angemeldet hatten, sah der Zauberer zu Harry. „Ich bräuchte ihren Stab, Mr Potter.” „Geht leider nicht.” „Das ist Pflicht! Auch für Sie.” „Was ich nicht dabei habe, kann ich ihnen nicht übergeben.” „Sie wollen mir weis machen, sie kommen ohne Zauberstab hierher?” „Ich bin für eine Unterredung mit Kingsley hier. Ich gehe doch mal davon aus, dass wir hier einigermaßen sicher sind. Oder sehen sie das anders?” Auf diese Antwort war der Zauberer offensichtlich nicht vorbereitet. „Äh … nein, natürlich nicht, Sir. Bitte gehen sie zu den Aufzügen. Mr Kingsley ist im Büro des Ministers.” „Vielen Dank.” Harry hakte sich bei den Mädels unter und ging mit ihnen und den Elfen zu den Aufzügen. Während sie in dem klappernden Aufzug nach oben fuhren, sah Hermine ihn komisch an. „Wolltest du ihm deinen Stab nicht geben?” „Ich bin wirklich ohne hier. Die Magie, die ich hier brauchen könnte, schaffe ich ohne Stab und außerdem haben wir Winky und Tommy dabei, wenn es brenzlig werden sollte.” Grimmig schauend nickten die Elfen ihm zu. „Mine, wir wollen nur mit ihm reden. Nicht mehr, nicht weniger.” Die Türen des Aufzuges öffneten sich und Arthur stieg zu.

„Morgen, ihr drei. Meine Güte, ihr habt euch ja in Schale geworfen.” „Das liegt an den Sachen von Gryffindor”, antwortete Ginny, nachdem sie ihren Vater umarmt hatte. Überrascht sah er zu Hermine. „Du hast jetzt auch so eine Kette?” Hermine strahlte ihn an. „Die haben wir gestern in Hogwarts gefunden.” „Wann wolltet ihr uns eigentlich davon erzählen?” „Wir hatten einige ereignisreiche Stunden am Sonntag, Arthur. Ihr wart ja bei Andromeda. Ich wollte nachher noch bei dir vorbei schauen.” „Davon rede ich nicht.” Seine Stimme war nicht gerade freundlich. Überrascht sahen die Drei ihn an. „Ich komme gerade aus dem Koboldverbindungsbüro.” Harry grinste breit. „Du hast von Nicolas und Laura gehört?” „Namen habt ihr also auch schon?” Ginny fiel ihrem Vater wieder um den Hals. „Komm wieder runter, Dad. Die Zwei sind fast zwölf und leben bis auf Weiteres bei uns in London, bis es ihren Großeltern wieder besser geht.” Er sah seine Tochter verblüfft an. „Nur gut, dass ich Molly noch nichts sagen konnte. Oh, diese miesen kleinen Ratten! Dieses kleine Ekel hat mich zu sich bestellt und mir schleimig grinsend dazu gratuliert, dass ich bald Großvater werde.” „Arthur, du weißt doch dass das nicht geht.” Hermine sah ihn eindringlich an. „Naja, auch ein Verhütungstrank kann mal versagen.” „Hast du mir nicht zugehört? Es geht einfach nicht, Arthur.” Er patschte sich vor seine Stirn. „Natürlich! Hast ja Recht, Hermine. Mann, ich bin doch ein Esel.” „Siehst du, Arthur? Und bevor du das nächste Mal in Panik verfällst, schick uns einen Patronus und frag uns, bevor du Molly eine Eule schreibst.” Er nahm Hermine in den Arm, bevor er ausstieg, um in sein Büro zu gehen. „Wir sehen uns am Mittwoch. Bringt die Zwei doch auch mit.” Die Türen schlossen sich klappernd und es ging weiter nach oben. „Musste ich diese Aussage jetzt verstehen, Mine?” „Wieso, Gin? Er hat doch begriffen, dass ihr noch nichts miteinander hattet, oder?” „Auch wieder wahr.” Hermine wandte sich Harry zu und zwinkerte kurz, was er direkt erwiderte.

Als sie das Vorzimmer zum Büro des Zaubereiministers betraten, sah ihnen eine brünette Hexe mit Nickelbrille und Stupsnase entgegen. Ihre braunen Augen wanderten neugierig über die Kleidung der eintretenden Personen. „Ja bitte?”, fragte sie spitz. Bevor Harry etwas sagen konnte, trat Tommy vor. „Miss Weasley, Miss Granger und Mr Potter haben einen Termin bei Mr Shacklebolt.” „Davon weiß ich nichts!”, kam die unfreundliche Antwort. „Dann wäre es nett, wenn sie ihren Vorgesetzten befragen würden.” Tommys Gesicht hatte einen abweisenden Ausdruck angenommen, doch seine Stimme war die eines gut trainierten Hauselfen, der darauf bedacht war, die Wünsche seines Herrn durchzusetzen. „Wann haben sie um den Termin gebeten?” „Richtig ist, dass Mr Shacklebolt meinen Herrn um diesen Termin gebeten hat, am Samstag.” „Am Samstag war er auf einer Beerdigung, während der er und seine Leute einige Todesser gefangen und einige Dementoren vernichtet haben. Ich glaube kaum, dass er dort mit irgendjemandem einen Termin gemacht hat.” „Dürfte ich vielleicht erfahren, woher sie ihre Informationen haben?”, schaltete sich Ginny ein. „Einer meiner Freunde ist ein Jungauror. Er war dabei.” „Hatte der junge Mann in letzter Zeit einen kleinen Unfall?” „Nein, aber zwei seiner Kollegen. Ein gewisser Mr Potter hat…” Der Vorzimmerhexe blieb der Mund offen stehen. „Ihnen die Nase gebrochen, weil ein gewisser Kollege von ihnen nicht in der Lage war, auf mich zu achten”, beendete Ginny den Satz. Harry baute sich vor dem Schreibtisch auf. „Es wäre schön, wenn sie Kingsley jetzt Bescheid geben würden, dass wir da sind. Er wartet sicher schon, da wir es jetzt fünf nach elf haben, Miss.” Mit bleichem Gesicht stand die Frau auf und ging durch die nächste Tür. Eine Minute später blieb sie in der offenen Tür stehen und bat alle herein. Während Hermine an ihr vorbeiging, zischte sie ihr zu: „Die Dementoren haben übrigens wir vernichtet und nicht die Auroren. Ihr Freund scheint leichte Probleme mit der Wahrheit zu haben. Das sollte ihnen zu denken geben, Miss.”

Kingsley begrüßte sie freundlich und bot ihnen Getränke an. „Setzt euch doch! Was hat euch aufgehalten?” „Dein Vorzimmerdrache hatte deinen Terminkalender wohl nicht im Kopf”, kam ärgerlich von Hermine. „Ich dachte von so etwas lasst ihr euch sicher nicht aufhalten.” „Tommy hat halt versucht freundlich zu sein, und die Etikette einzuhalten.” „Weil du es gerade ansprichst, Harry. In dem Aufzug und mit Gefolge? Das kenne ich ja gar nicht von dir.” „Kreacher meinte, es wäre besser in Begleitung herzukommen. Das mit der Kleidung liegt an den Schmuckstücken von meinen Eltern.” „Dieser misstrauische kleine Kerl. Ich finde es aber passend zu eurem Aufzug. Das mit den Insignien Gryffindors habe ich schon von Mr Chorley erfahren. Auch den Teil, der besser nicht in die Geschichtsbücher kommt.” Sein Blick glitt zwischen Ginny und Hermine hin und her. „Du wolltest etwas mit uns besprechen, Kingsley?” „Hast du es eilig, Harry?” „Ich habe Gäste, die ich nicht allzu lang allein lassen möchte.” „Also gut, dann werde ich mal dienstlich.” Tommy stellte sich hinter Kingsley. Winky tapste hinter Hermine und Ginny. Sie drehte sich mit dem Gesicht zur Tür. Irritiert sah Shacklebolt zu Harry. „Kreacher?” „Kreacher.” „Na, dann passt mal gut auf, ihr zwei. Wie ich dir schon am Samstag gesagt habe, gehen mir langsam die Auroren aus. Was würdest du davon halten, wenn ich dich als Auror anstellen würde?” „Zu wann?” „Zu sofort.” „Dann hast du ein Problem, Kingsley. Es würde dir nichts nützen, wenn ich ja sage.” „Wie meinst du das?” „Wenn ich dem so zustimme, könnte ich mich gleich ins Mungo legen.” „Na hör mal! Das was du da am Samstag und in letzter Zeit gezeigt hast, war doch Top. Was sollte dir zustoßen?” „Mine”, war seine einfache Antwort. „Ich dachte, es wäre nicht sicher, ob der Schulrat zustimmt.” „So wie ich McGonagall verstanden hab, ist bei mir der Schulrat außen vor. Da Mine das weiß, ist es erst einmal Essig mit Auror. Ehrlich gesagt freue ich mich auch schon auf ein ruhiges Schuljahr auf Hogwarts.”

„Ich habe ja nicht gesagt, dass du direkt in den Außeneinsatz gehst. Was würdest du dazu sagen, wenn ich dich bitten würde, mit mir die Abteilung neu zu organisieren? Du würdest mir zum Beispiel Leute vorschlagen, die du aus der DA für geeignet hältst. Die Älteren würden direkt eine kurze Intensivausbildung zum Auror erhalten und mit älteren Kollegen zusammen eingesetzt werden. Ich meine damit erfahrene Auroren und nicht die, die du kennen gelernt hast. Gleichzeitig könntest du in der Schule mit den Anderen der DA und eventuellen Neuzugängen eine modifizierte Vorausbildung durchlaufen, die euer erstes und eventuell zweites Ausbildungsjahr ersetzt, sodass ihr nach eurem Abschluss nach einem bis anderthalb Jahren in den Außendienst gehen könntet.” „Ich soll Leute fürs Ministerium rekrutieren?” „Nein, Harry. Diese Hexen und Zauberer sind dir unterstellt, nicht dem Ministerium, nur dir und mir. Du vertraust mir doch?” Harry sah zu Tommy. Der Elf nickte bedächtig und lächelte. „Die Älteren von ihnen unterstehen nur deinem Befehl? Du weißt, dass ich dich zur Schnecke mache, wenn ihnen was passiert, weil du schlampst?” Kingsley sah ihn unbehaglich an. „Glaub mir, die Sache in Hogwarts war ein einmaliger Ausrutscher.” „Wer soll die Ausbildung in Hogwarts machen?” „Du kennst die Zwei.” Kingsley stand auf und ging kurz hinaus. Als er wieder hereinkam, war er in Begleitung von zwei Jungauroren. Harry und Ginny erkannten sie sofort wieder. Grinsend stellten sie sich hinter Kingsley, der sich wieder setzte. „Mr Belby und Mr Ogden waren die Jahrgangsbesten.” „Hoffentlich sind ihre Reflexe inzwischen genauso gut wie ihr Grips”, kam schnippisch von Ginny. „Darum schicke ich sie ja zu Harry. Er wird die Praxis trainieren und die Zwei die Theorie. Vielleicht schauen sich die Herren ja noch was bei ihm ab.” „Wie soll ich denn bitte alle praktischen Zauber beherrschen, die ein Auror kennen muss?” „Das, was ich von den Leuten der DA gesehen habe, war besser, als manche praktische Stunde in den ersten zwei Jahren der Aurorenausbildung. Harry, man muss nicht alles können, um ein Duell für sich zu entscheiden. Es reicht, wenn man ein oder zwei Abwehrzauber sehr gut beherrscht und für den Angriff reichen auch drei oder vier verschiedene, damit der Gegner es sich nicht zu leicht machen kann, sie abzuwehren.”

„Was ist mit den Ausbildungskosten?” „Das Ministerium übernimmt diese und zahlt denjenigen, die sich dazu bereit erklären, ein Gehalt. Den Älteren ein volles und deinen Schülern ein halbes, als Anreiz, um bei der Stange zu bleiben.” „Also versuchst du sie mit Geld zu locken.” „Deinen Namen dürfen wir ja sicher nicht verwenden.” Harry schüttelte seinen Kopf und Kingsley seufzte. „Wie ist das mit dem Einsatz der unverzeihlichen Flüche? Ich meine, sie müssen doch wissen, was auf sie zukommen kann.” „Du denkst gerade an den Verteidigungsunterricht des falschen Moody?” „Ja Mine, es war nicht schön, aber doch sehr lehrreich. Zumindest beim Imperius kann man trainieren, ihm zu widerstehen. Cruciatus und Avada kann man ja leider nicht abblocken.” „Du vielleicht Harry, aber wir?” „Darum geht es ja. Training, Ginny. Natürlich müsste man einen Weg finden, wie das gefahrlos vonstatten gehen kann. Der Desillusionierungszauber ist auch sehr hilfreich. Wenn man einige Dinge beachtet, ist er die ultimative Tarnung, genau wie die Fähigkeit, sich in ein Tier zu verwandeln, mit seinem Patronus Nachrichten zu verschicken, der Homenum Revelio oder sein Aussehen zu verändern.” Die Jungauroren standen mit offenem Mund da. Als Harry das bemerkte, sprach er sie an. „Ging ihnen das jetzt zu schnell?” Ogden sammelte sich als Erster. „Meine Güte. Das wollen sie alles in einem Jahr Praxis lehren?” „Nein Mr Ogden, die Grundlagen dafür lehren wir in den ersten drei Monaten. Natürlich nicht, sich zum Animagus zu entwickeln, aber der Rest sollte dann sitzen, um es zu vertiefen und zu verfeinern. Nebenbei natürlich Kleinigkeiten, wie Patronus oder Schilde, die von der DA ja schon beherrscht werden. Außerdem könnte ich Ginny und Luna die Neulinge überlassen, damit sie innerhalb kürzester Zeit an das Niveau der DA herangeführt werden. Mine und ich würden dann so eine Art Fortgeschrittenengruppe mit den DA-Rückkehrern übernehmen, die langsam an die schwereren Sachen herangeführt werden. Nach einem dreiviertel Jahr sollten dann alle auf demselben Level stehen, um sich dann gemeinsam an die gefährlichen Sachen zu wagen.” Kingsleys Augen leuchteten. „Du würdest es machen?” „Nicht ohne meine Mädels. Ich mach das nur, wenn sie einverstanden sind.” Ginny sah ihn mit großen Augen an. „Luna und ich sollen auch unterrichten?” „Habt ihr mit Neville die DA weiter geführt oder nicht?” „Klar, aber …” „Nichts aber, Gin. Ihr wart klasse und es ist nur gerecht, wenn ihr das weitermacht, was ihr angefangen habt.” Auch Hermine war begeistert von Harrys Vorschlag.

„Alles gut und schön. Was wird aus der Theorie?”, wollte Belby wissen. „Was beinhaltet dieser Teil?”, fragte Hermine. „Akten und Berichtsführung, Tränke in der Theorie, Kräuterkunde, Vorschriften, die bei einer Verhaftung eingehalten werden müssen und Erste Hilfe.” Hermine zog die Stirn kraus. „Tränke, Kräuterkunde und Erste Hilfe sind OK, aber den Rest können sie auch später noch lernen.” „Aber …” „Mr Belby, einem Todesser ist es verdammt egal, ob sein Bericht über die Verhaftung in Schönschrift ausgefüllt wird oder nicht und solang diese Typen vor das Gamott kommen, ist mir das Wie auch schnurz.” „Trotzdem dürfen sie nicht wahllos Leute festnehmen, Mr Potter.” „Ich befinde mich ja auch in einer Schule und soll junge Leute darauf vorbereiten sich nicht gleich umbringen zu lassen.” Belby schwieg und Kingsley schmunzelte. „Wie ich sehe, ist das Gröbste zwischen ihnen beiden geklärt. Würden sie mir bitte erklären, warum sie jetzt so grinsen, Ogden?” „Ich hab nur gerade fünf Galleonen gewonnen. Mr Belby hatte gewettet, dass er wenigstens die Verhaftungsvorschriften bei Mr Potter durchbekommt.” „Warum haben sie dagegen gewettet?” Ogden kratzte sich verlegen am Kopf. „Naja, jemand der einem Todesser die Hand abtrennt und ihm verspricht wieder zu kommen, wenn derjenige nicht redet, um weiter zu machen, dem ist das Wie bei einer Verhaftung wohl wirklich ziemlich egal.” Die Mädchen sahen geschockt zu Harry. Der sah gleichgültig zu dem Auror. „Haben die Informationen denn etwas genützt?” „Wie man es nimmt. Er hat fünf Verstecke verraten, die von uns jetzt ständig überwacht werden. Außerdem hat er Lucius Malfoy schwer be- und Narzissa entlastet. Über den Jungen wusste er nichts Genaues. Nur dass Voldemort ihn wohl eher auf ein Himmelfahrtskommando geschickt hatte gegen Dumbledore. Die Namen, die er hatte, sind seit Samstag wertlos. Die haben wir alle gekriegt.” „Immerhin etwas. Welche Vergünstigungen bekommt er dafür?” Jetzt war es Kingsley, der grinste. „Eine Zelle mit Aussicht auf die Nordsee, deren Fenster sogar verzaubert sind, damit es nicht hineinregnet.” Die Männer lachten kalt.

Kingsley sah Harry entschlossen an. „Was hältst du von meinem Vorschlag?” „Der Vorschlag ist gut, aber wir sollten diejenigen fragen, die es auch betrifft.” Shacklebolt nickte zustimmend. „Wir werden uns dann mal zurückziehen. Das dauert sicher, bis sie alle benachrichtigt haben.” Belby wandte sich zum Gehen. Kingsley hielt ihn zurück. „Bitte warten sie bei Miss Peacegood, damit die Herrschaften nicht unnötig aufgehalten werden.” Die zwei Auroren sahen sich schulterzuckend an und gingen vor die Tür. „Die müssen ja nicht mitbekommen, wie du das anstellst, Harry.” Mit ernstem Gesicht zog dieser seine Münze hervor. 'Büro des Ministers!', erschien auf dem Rand der Münze. Kingsley spürte die Wärme seiner Münze und zog sie hervor. „Erstaunliches kleines Ding, das ihr da habt.” „Das war Mines Idee. Wir wollten etwas Unauffälliges, das wirkt wie das Mal.” Beeindruckt sah Kingsley zu Hermine. „Was können wir froh sein, dass du auf unserer Seite stehst.” Hermine lächelte geschmeichelt. „Wir wollten dich noch um etwas bitten”, begann sie zaghaft. „Immer heraus damit. Wir wollen doch, dass du uns erhalten bleibst.” Unsicher sah Hermine zu Harry, der sie aufmunternd ansah. „Nu komm schon, Hermine! Wenn er es nicht kann, wer dann?” Hermine schnaufte durch und erzählte Kingsley von dem Wie und dem Warum, das dazu führte, dass ihre Eltern unter falschem Namen nach Australien auswanderten.

„Also jetzt bin ich echt platt, Hermine. Was wirst du erst leisten, wenn du deinen Abschluss in der Tasche hast?” Sie wurde verlegen und lief rosa an. „Könntest du meine Eltern suchen lassen in Australien?” Kingsley überlegte kurz. „Das kann aber etwas dauern, bis wir sie gefunden haben, Hermine. Australien ist riesig und nur spärlich bewohnt, außerhalb der Städte.” „Das weiß ich, aber machen würdest du es?” „Natürlich. Ich werde mich noch heute mit meinen Kollegen dort in Verbindung setzen. Wäre doch gelacht, wenn ihr nicht alle zusammen Weihnachten feiern könntet, dieses Jahr.” „So lang kann das dauern?”, sie klang ehrlich enttäuscht. „Naja, wenn ich meinen Kollegen sagen könnte, dass es wegen Harry ist, würde es vielleicht schneller gehen.” Shacklebolt sah fragend zu ihm herüber. „Tu das nur und vergiss nicht ihnen zu sagen, dass sie für jeden Monat, den sie schneller sind, eintausend Galleonen von mir bekommen.” „Harry, bist du verrückt?” Hermine konnte nicht glauben, was er da gerade gesagt hatte. „Warum nicht? Wie war das vorhin? Ein kleiner Anreiz, damit sie bei der Stange bleiben?” Kingsley grinste. „Für einen Gryffindor hast du aber schnell begriffen, wie man sich kleinerer Probleme mit Geld und Einfluss entledigt.” „Der sprechende Hut wollte mich ja auch erst nach Slytherin stecken”, gab Harry lächelnd zurück. „Merlin sei dank ist uns das erspart geblieben!”, flüsterte Ginny.


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